Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

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    Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

    Nach langer Überlegung habe ich mir das Superfly Tarp von WarbonnetOutdoors angeschafft, denn der Winter naht.

    Nach Bestellung auf der Firmen-Webseite hat es ca. 2 Wochen gedauert bis Warbonnet das Tarp als versendet deklariert hat. 1,5 Wochen später hatte ich das Tarp dann vor mir liegen. Wie angekündigt, kam nur das nackte Tarp mit dem Packsack. Beides erscheint gut verarbeitet. Ok, an einigen wenigen Stellen sieht man etwas eilig abgeschnittene Fäden, aber das trübt die insgesamt solide und durchdachte Arbeit nicht. Das Tarp ist übrigens in den USA produziert.



    Bisher habe ich ein 3x3m DD-Tarp genutzt, das wandert jetzt erstmal in den Schrank. Im Verhältnis zur Fläche ist es schwer und voluminös wenn es verpackt ist. Das liegt natürlich am Material: Polyester. Stärke weiß ich leider nicht genau. Gesamtgewicht ohne Schnüre und Heringe ungefähr 840g. Das Superfly ist aus silikonisiertem 1.1 Ripstop Nylon (1.1 ounce/square yard = etwa 37,3g/m²) genäht und wiegt nackt ca. 612g. Das ist doch schon mal was.



    Konstruktion
    Vielversprechend auch das Format: Die Ridgelinelänge liegt bei 11 Fuß = 335cm und ist damit gute 30cm länger als das DD. Die Grundfläche ist nicht rechtwinklig und gerade geschnitten, sondern zwischen den Abspannpunkten verlaufen die Kanten mit einen leichten parabelförmigen Einschnitt. Dadurch lässt sich das Tarp straffer abspannen. Das gesamte Format ist für die Bridge Hammock ein echter Zugewinn.
    Schön ist die Lösung an der Ridgeline (Tarp-First): Warbonnet vernäht die beiden Seitenhälften nicht klassisch mit einer Kappnaht sondern einfach platt miteinander und setzt über diese Naht noch ein Ripsband. Dadurch soll das ansonsten bei SilNylon unabdingbare Nachversiegeln der Naht entfallen, da kein Wasser mehr eindringen kann – genial! Alle Punkte die abgespannt werden können, sind minimalistisch aber auf effiktive Weise verstärkt.





    Dann kommen die “Türen”. Sind sie geschlossen, hat man schon fast eine Art Zelt. Wahlweise lassen sie sich, je nach Wetterlage, natürlich auch ganz oder teilweise öffnen.



    Der Knaller sind auch die Pullouts, die in der Fläche angebrachten vier Schlaufen. Damit lässt sich der Innenraum deutlich vergrößern und die Fläche wird bei stärkerem Seitenwind weniger eingedrückt. Für die Bridge Hammock auch von Vorteil, da ich das Tarp steiler abspannen kann, ohne dass die Spreizen den Stoff beschädigen könnten. Bei dem DD-Tarp war mir das bisher immer egal, wahrscheinlich auf Grund des niedrigen Anschaffunspreises und des robuster erscheinenden Polysters. So ist das eben mit der leichten = teuren Ausrüstung. Möchte man das als Nachteil bewerten, dann bitte hier gleich noch einer: Durch das Nylon wird sich das Tarp bei Regen dehnen und muss nachgespannt werden. Hat mich bei meinem chinoisen Zelt einer Schweizer Firma aus gleichem Mateial tierisch genervt. War unwissend und wurde schlecht beraten und vom Verkäufer (blinder und tauber Freak) zu einem SilNylon-Modell überedet worden. Im Nachhinein totaler Unsinn, was meine Bedürfnisse angeht. Das vom Kondens innen nasse Aussenzelt hing jeden Morgen auf dem Innenzelt. Beim Tarp wird das natürlich nicht passieren, trotzdem werde ich selbstpannende Abspannleinen nachrüsten.



    Für die kleine Fotoserie habe ich natürlich geplant die Hängematte mit aufzubauen. Umnächtigt wie ich war, habe ich allerdings die obligatorischen Spreizen für die Bridge-Matte vergessen, konnte die selbe nicht aufbauen und habe fluchend 20km von zu Hause im Gestrüpp gestanden. Daher hier und jetzt nur das Tarp. Demnächst werde ich aber beides noch mal im Realeinsatz fotografisch festhalten und die Bilder nachliefern. Was ich hier festgehalten habe, sind übrigens nur die ersten Gehversuche. Habe das Tarp vorher noch nie aufgebaut, daher hängt es hier und da noch ein wenig schlapp herum.

    Bis denne
    D.
    Zuletzt geändert von Onkel Orinoco; 28.11.2014, 22:46.
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    #2
    AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

    Hallo Onkel Orinoco,

    danke für die tollen Bilder. Ich hab mich extra deshalb hier angemeldet, weil ich dazu noch ein paar Fragen habe.

    Zur Konstruktion:

    1) Du beschreibst die besondere Naht, mit der Warbonnet die beiden Seitenhälften am Tarp First vernäht. Theoretisch gibt es dazu mehrere Möglichkeiten, wie man das perfekt realisieren kann. Du schreibst, dass die Stoffkanten einfach platt übereinander gelegt vernäht wurden (vermutlich mit einer Naht) und dann wurde das Ripsband (vermutlich 1" breit) noch platt über dieser Naht vernäht. Ich nehme an, jeweils dicht an den Ripsbandkanten, wobei die Stoffkanten von der ersten Naht und auch das Tarp mit dem Ripsband vernäht wurde (also je zwei dreilagige Nähte). Die Naht-Abdichtung kann entfallen, weil wasserabstossendes Ripsband aus Polyester verwendet wurde. Ist meine Annahme richtig?

    2) Die beiden Ringe an den Tarp-Enden wurden vermutlich mit einer kurzen Schlaufe aus dem Ripsband-Enden vernäht, die vom Tarp First kommen. Damit trägt das Ripsband wesentlich zur Stablilität des Tarps bei. Richtig?

    3) Wie hat Warbonnet die seitlichen pull-outs vernäht? Liegen die beiden Ripsbandschlaufen innen und außen genau übereinander und wurden sie mit einer Naht gleichzeitig vernäht? Auf der Warbonnetseite gibts in der superfly-gallery gleich beim ersten Foto eine Detailaufnahme. Da ist ein runder Kreis zu sehen (nach meiner Einschätzung mit etwa 3-4" Durchmesser), der ringsum mit einer kurzen elastischen zig-zag Stepp-Naht genäht wurde. Wurde mit dieser Steppnaht innen ein reinforcement patch angenäht? (oder möglicherweise sogar auf beiden Seiten gleichzeitig?).

    Zum letzten Bild und zur Tarp Suspension:

    4) Soweit ich das verstehe, verkauft Warbonnent keine Snake Skins mit den Tarps, auch nicht als Zubehör. Nur der Stoff Sack wird mitgeliefert. Was sind das für Skins, die auf deinem letzten Bild abgebildet sind?

    5) Die RL hängt scheinbar über den snake skins und wurde nicht in die Skins verpackt. Würde es nicht mehr Sinn ergeben, die RL in den Skins mit zu verpacken (egal ob sie über dem Tarp oder darunter liegt)? z.B. könnte man das Tarp nur für diesen Zweck mit einer kurzen Schaufe mit Prusik Knots an der RL zentrieren und dann diese Schlaufen samt RL und dem Tarp in den Skins verpacken. Wenn die RL ausreichend lang ist, wäre damit die Flexibilität nicht beeinträchtigt. Den Tarp Aufbau und auch die Tarp Verpackung könnte man so aber deutlich beschleunigen.

    6) Soweit ich es sehe, wurden auf dem letzten Bild drei leichte Karabiner benutzt. Mindestens einer ist imo überflüssig und zwar der, der ganz rechts abgebildet ist. Das Seilende auf der rechten Seite kann doch durch den Prusik Knot auf der grünen Loop (soft shakle - leichte Version - oder continous loop, die nicht notwendigerweise gespleißt sein muss) geschleift werden. Die Schlaufe wird dann wie abgebildet in den Karabiner gehängt und der Karabiner am Ring von dem tarp tie out befestigt. Das spart einen Karabiner ein und gleichzeitig wäre die Schlaufenlänge auf der rechten Seite über den Prusik Knot der grünen Loop flexibel einstellbar. Auf der rechten Seite könnte man aber selbst auf die grüne Loop verzichten und den Karabiner einfach mit einer kurzen festen Loop am Seilende (die ebenfalls nicht gespleißt sein muss) um den Baum legen und dann am Tarpende in den runden Ring zu hängen (s.u.).

    Auf der linken Seit gibts grundsätzlich das gleiche Problem. Der abgebildete Trucker's hitch mit slippery half hitch ist imo völlig überflüssig, wenn wie abgebildet ein Karabiner eingesetzt wird und wenn der Prusik Knot von der grünen Loop gut hält, was man beeinflussen kann, wenn man den Prusik Knot notfalls mit einer Umwicklung mehr bindet. Das dürfte dann in etwa die einfachste und effizienteste Tarp Suspension mit zwei Mini-Karabinern und einer kurzen Loop sein, die Derek Hansen hier vorgestellt hat.

    http://theultimatehang.com/2012/11/v...s-with-a-tarp/

    Diese Lösung kann man komplett hardware-free gestalten. Dazu braucht man auf der rechten Seite nur eine Loop, die sich auch einfach mit einem Spike oder einem kurzen Stück Holz am Ring des Tarps befestigen lässt (oder man macht flexibel nur mit dem Seilende - ohne fixed loop - durch den Ring des Tarp tie outs eine Art Marilin Spike hitch mit einem slippery half hitch). Auf der linken Seite macht man dann halt einen slipped Trucker's hitch mit zusätzlichen slippery half hitch, damit man den Flaschenzugeffekt für die Seilspannung nutzen kann. Ähnlich kann man auch die guy lines an den Heringen befestigen. Diese Methode hat Branton in seinen Basic Instructions zum Setup des superflys hier gezeigt:

    https://www.youtube.com/watch?v=UHuUmNOwBAw

    Damit das Tarp bei dieser einfachen Lösung immer schön auf einer full-length continous RL zentriert bleibt, kann man auch bei dieser Lösung noch zwei kurze loops, die nicht gespleißt sein müssen, mit je einem Prusik-Knot verwenden.

    7) Benutzt du Tarp Tensioniers aus Gummiseil für deine guy lines am superfly und wenn ja, wie hast du sie befestigt?

    8) Ich weiß nicht wie sehr die pull outs beim superfly unter Spannung stehen dürfen. Im Hammockforum habe ich gelesen, dass Experten wie Shug für das Spannen der pull outs am superfly ausschließlich shock cord etwa 3mm dick verwenden. Bin mir aber nicht sicher, ob die es tatsächlich auch so handhaben.

    Schöne Grüsse
    longhanger
    Zuletzt geändert von longhanger; 13.12.2014, 00:07.

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      #3
      AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

      Antworten im Zitat:
      Zitat von longhanger Beitrag anzeigen
      Hallo Onkel Orinoco,

      danke für die tollen Bilder. Ich hab mich extra deshalb hier angemeldet, weil ich dazu noch ein paar Fragen habe.

      Zur Konstruktion:

      1) Du beschreibst die besondere Naht, mit der Warbonnet die beiden Seitenhälften am Tarp First vernäht. Theoretisch gibt es dazu mehrere Möglichkeiten, wie man das perfekt realisieren kann. Du schreibst, dass die Stoffkanten einfach platt übereinander gelegt vernäht wurden (vermutlich mit einer Naht) und dann wurde das Ripsband (vermutlich 1" breit) noch platt über dieser Naht vernäht. Ich nehme an, jeweils dicht an den Ripsbandkanten, wobei die Stoffkanten von der ersten Naht und auch das Tarp mit dem Ripsband vernäht wurde (also je zwei dreilagige Nähte). Die Naht-Abdichtung kann entfallen, weil wasserabstossendes Ripsband aus Polyester verwendet wurde. Ist meine Annahme richtig?

      Von außen lässt sich nichts von dem inneren Aufbau erkennen. Aber im hammockforums.net gibt es einen Beitrag in dem beschrieben wird, dass beide Stoffbahnen mit einer einfachen Naht verbunden sind und die Kante mit Ripsband verdeckt ist. Das klingt logisch und deckt sich mit dem was ich von außen sehen kann. Ob das Ripsband wasserabstoßend habe ich npoch nicht wahrgenommen. Wahrscheinlich wird bei Regen das Wasser auf die Stoffflächen abgeleitet, bevor es eindringen kann. Das Ripsband scheint 7/8 Zoll (2,2 cm) breit zu sein.

      2) Die beiden Ringe an den Tarp-Enden wurden vermutlich mit einer kurzen Schlaufe aus dem Ripsband-Enden vernäht, die vom Tarp First kommen. Damit trägt das Ripsband wesentlich zur Stablilität des Tarps bei. Richtig?

      Ersteres stimmt, zweites vermute ich.

      3) Wie hat Warbonnet die seitlichen pull-outs vernäht? Liegen die beiden Ripsbandschlaufen innen und außen genau übereinander und wurden sie mit einer Naht gleichzeitig vernäht? Auf der Warbonnetseite gibts in der superfly-gallery gleich beim ersten Foto eine Detailaufnahme. Da ist ein runder Kreis zu sehen (nach meiner Einschätzung mit etwa 3-4" Durchmesser), der ringsum mit einer kurzen elastischen zig-zag Stepp-Naht genäht wurde. Wurde mit dieser Steppnaht innen ein reinforcement patch angenäht? (oder möglicherweise sogar auf beiden Seiten gleichzeitig?).

      Die kreisrunden Verstärkungen wurden bei älteren Vesionen verwendet. Warbonnet verwendet jetzt einseitig v-förmige Verstärkungen. Diese Konstruktion ist wirklich genial: Wenn die Pull-Outs abgespannt werden, verläuft der Zug in Richtung der Abspannseile, also meistens schräg zum Boden, bzw. zu den Heringen. Die Belastung des Stoffes findet also oberhalb der Pull-Outs statt und nicht unterhalb. Kreisförmige Verstärkung leisten dies nicht und schwächen das Tarp unnötig durch sinnlose Nähte.

      Zum letzten Bild und zur Tarp Suspension:

      4) Soweit ich das verstehe, verkauft Warbonnent keine Snake Skins mit den Tarps, auch nicht als Zubehör. Nur der Stoff Sack wird mitgeliefert. Was sind das für Skins, die auf deinem letzten Bild abgebildet sind?

      Selbstgnähte aus Moskitonetz. Sind aber zu klein, da von einem anderen Tarp. Werde mir wieder welche nähen, diesmal aus SilNylon. Die „gleiten“ besser in den Beutel.

      5) Die RL hängt scheinbar über den snake skins und wurde nicht in die Skins verpackt. Würde es nicht mehr Sinn ergeben, die RL in den Skins mit zu verpacken (egal ob sie über dem Tarp oder darunter liegt)? z.B. könnte man das Tarp nur für diesen Zweck mit einer kurzen Schaufe mit Prusik Knots an der RL zentrieren und dann diese Schlaufen samt RL und dem Tarp in den Skins verpacken. Wenn die RL ausreichend lang ist, wäre damit die Flexibilität nicht beeinträchtigt. Den Tarp Aufbau und auch die Tarp Verpackung könnte man so aber deutlich beschleunigen.

      Ich transportiere die Schnur immer vom Tarp getrennt und baue diese in Ruhe zuerst auf. Finde es anstrengend darauf achten zu müssen, das mir das Tarp nicht auf den Boden fällt oder sich in Zweigen verfängt. Der Zeitverlust dürfte sich im Sekundenbereich bewegen.

      6) Soweit ich es sehe, wurden auf dem letzten Bild drei leichte Karabiner benutzt. Mindestens einer ist imo überflüssig und zwar der, der ganz rechts abgebildet ist. Das Seilende auf der rechten Seite kann doch durch den Prusik Knot auf der grünen Loop (soft shakle - leichte Version - oder continous loop, die nicht notwendigerweise gespleißt sein muss) geschleift werden. Die Schlaufe wird dann wie abgebildet in den Karabiner gehängt und der Karabiner am Ring von dem tarp tie out befestigt. Das spart einen Karabiner ein und gleichzeitig wäre die Schlaufenlänge auf der rechten Seite über den Prusik Knot der grünen Loop flexibel einstellbar. Auf der rechten Seite könnte man aber selbst auf die grüne Loop verzichten und den Karabiner einfach mit einer kurzen festen Loop am Seilende (die ebenfalls nicht gespleißt sein muss) um den Baum legen und dann am Tarpende in den runden Ring zu hängen (s.u.).

      Den Karabiner könnte ich mir sparen, das stimmt. Nur beißt sich der Aufbau dann mit dem separat aufgehängtem Tarp (s.o). Soft-Shackles statt Karabiner habe ich bereits hinter mir. Für einen sicheren Prusikknoten brauche ich eine dünnere, höchstens gleich dicke Schnur (verwende 1,5mm Dyneema). Ist mir mit kalten Fingern einfach zu fummelig. Und für die Bequemlichkeit schleppe ich gerne 10g mehr mit.

      Auf der linken Seit gibts grundsätzlich das gleiche Problem. Der abgebildete Trucker's hitch mit slippery half hitch ist imo völlig überflüssig, wenn wie abgebildet ein Karabiner eingesetzt wird und wenn der Prusik Knot von der grünen Loop gut hält, was man beeinflussen kann, wenn man den Prusik Knot notfalls mit einer Umwicklung mehr bindet. Das dürfte dann in etwa die einfachste und effizienteste Tarp Suspension mit zwei Mini-Karabinern und einer kurzen Loop sein, die Derek Hansen hier vorgestellt hat.

      http://theultimatehang.com/2012/11/v...s-with-a-tarp/

      s.o.

      Diese Lösung kann man komplett hardware-free gestalten. Dazu braucht man auf der rechten Seite nur eine Loop, die sich auch einfach mit einem Spike oder einem kurzen Stück Holz am Ring des Tarps befestigen lässt (oder man macht flexibel nur mit dem Seilende - ohne fixed loop - durch den Ring des Tarp tie outs eine Art Marilin Spike hitch mit einem slippery half hitch). Auf der linken Seite macht man dann halt einen slipped Trucker's hitch mit zusätzlichen slippery half hitch, damit man den Flaschenzugeffekt für die Seilspannung nutzen kann. Ähnlich kann man auch die guy lines an den Heringen befestigen. Diese Methode hat Branton in seinen Basic Instructions zum Setup des superflys hier gezeigt:

      https://www.youtube.com/watch?v=UHuUmNOwBAw

      Damit das Tarp bei dieser einfachen Lösung immer schön auf einer full-length continous RL zentriert bleibt, kann man auch bei dieser Lösung noch zwei kurze loops, die nicht gespleißt sein müssen, mit je einem Prusik-Knot verwenden.

      7) Benutzt du Tarp Tensioniers aus Gummiseil für deine guy lines am superfly und wenn ja, wie hast du sie befestigt?

      s.u.

      8) Ich weiß nicht wie sehr die pull outs beim superfly unter Spannung stehen dürfen. Im Hammockforum habe ich gelesen, dass Experten wie Shug für das Spannen der pull outs am superfly ausschließlich shock cord etwa 3mm dick verwenden. Bin mir aber nicht sicher, ob die es tatsächlich auch so handhaben.

      Verwende für die seitlichen Pull-Outs Gummiseil (á la Shug). Für die anderen Abspannseile werde ich mir noch dehnbare Versionen bauen. Entweder mit Gummiseil und Prusiks (klick, ab min. 9) oder mit Latexschlauch (klack)

      Schöne Grüsse
      longhanger

      dito
      Dendronaut
      Zuletzt geändert von Onkel Orinoco; 16.12.2014, 20:51.
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        #4
        AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

        Als Ergänzung noch ein paar Bilder:


        Detail vom Ripsband un der der angenähten Schlaufe


        Die Pull-Outs sind v-förmig vernäht (Außenansicht)...


        ...und von hinten mit Ripsband verstärkend hinterlegt.


        Hier kannst Du sehen, wie sich der Bereich unter Zug verhält. Schön zu erkennen wo die Belastung auftritt.

        D-
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          #5
          AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

          Tolle Bilder und beste Informationen. Herzlichen Dank.

          Die beiden Videos-Links sind Klassiker. Die muss man sich mehrmals anschauen, um auch alle Details voll zu verinnerlichen. Leider vergisst man es auch schnell wieder, wenn man nicht gerade mit dem gleichen Problem konfrontiert ist.

          Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
          Selbstgnähte aus Moskitonetz. Sind aber zu klein, da von einem anderen Tarp. Werde mir wieder welche nähen, diesmal aus SilNylon. Die „gleiten“ besser in den Beutel.
          Problem ist halt, wie du die Feuchtigkeit aus den Skins wieder herausbekommst, wenn du da ein nasses Tarp verpackst und die Skins aus SilNylon sind. Genau deshalb finde ich eigentlich Skins aus Mesh-Gewebe fürs Tarp besser. Nur muss man vermutlich genau das richtige Material dafür verwenden und insbesondere den Anfang (so etwa 3-5cm) vielleicht etwas mit einem dafür geeigneten Gewerbe verstärken, damit man da auch besser ziehen kann und möglicherweise das Gleiten gerade an der Skinöffnung etwas erleichtert. Vermutlich hilft es bereits, wenn du die Skins eine Idee größer machst.

          Worüber ich rätsele ist, was für diesen Zweck besser wäre. Ein Polyamidnetzgewebe ist vielleicht etwas elastischer und könnte sich besser anpassen. In einem Polyesternetzgewebe, das sich kaum dehnt, könnte das Tarp aber vielleicht besser rutschen.

          Ich bin mir fast sicher, dass es ein guten Grund dafür gibt, warum Warbonnet keine Skins für die Tarps anbietet und nur den Bishop-Sack mit dem Tarp ausliefert.

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            #6
            AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

            Zitat von longhanger Beitrag anzeigen
            Problem ist halt, wie du die Feuchtigkeit aus den Skins wieder herausbekommst, wenn du da ein nasses Tarp verpackst und die Skins aus SilNylon sind. Genau deshalb finde ich eigentlich Skins aus Mesh-Gewebe fürs Tarp besser. Nur muss man vermutlich genau das richtige Material dafür verwenden und insbesondere den Anfang (so etwa 3-5cm) vielleicht etwas mit einem dafür geeigneten Gewerbe verstärken, damit man da auch besser ziehen kann und möglicherweise das Gleiten gerade an der Skinöffnung etwas erleichtert. Vermutlich hilft es bereits, wenn du die Skins eine Idee größer machst.
            Moskitonetz ist gegenüber SilNylon recht empfindlich. Ein Loch ist schnell hinein gerissen, was ärgerlich ist, da es sich weniger gut reparieren lässt (jedenfalls nicht ansehnlich). Die Snake-Skins trockne ich zu Hause oder unterwegs, in dem ich sie einfach im aufgebauten Zustand auf links ziehe. Es ist eben alles Geschmackssache.

            Worüber ich rätsele ist, was für diesen Zweck besser wäre. Ein Polyamidnetzgewebe ist vielleicht etwas elastischer und könnte sich besser anpassen. In einem Polyesternetzgewebe, das sich kaum dehnt, könnte das Tarp aber vielleicht besser rutschen.
            Bei Snake-Skins spielt es bestimmt keine Rolle ob Polyester oder Polyamid verwendet wird (dieses hier ist aus Polyamid). Allein schon die Netzstruktur sorgt für ausreichend Dehnung in alle Richtungen. Mach Dir welche aus dem Stoff den Du da hast, Du wirst in jedem Fall zufrieden sein.

            Ich bin mir fast sicher, dass es ein guten Grund dafür gibt, warum Warbonnet keine Skins für die Tarps anbietet und nur den Bishop-Sack mit dem Tarp ausliefert.
            Mir sind nur sehr wenige Tarp-Hersteller bekannt die Snake-Skins anbieten und wenn, dann nur optional.
            Ein Blackbishop-Sack ist aber etwas anderes als der mitgelieferte Beutel. Der BB-Sack verbleibt nach dem Aufbau der Hängematte an der Aufhängung, die Schnur verläuft dabei durch den Boden des Beutels. Habe die Vorteile schätzen gelernt und fertige sie neuerdings standardmäßig für alle selbstgenähten Bridge-Hammocks und klassische Hängematten.









            Siehe auch hier.

            D.
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              #7
              AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

              Wow. Jedes Detail ist da genau durchdacht. Selbst bei den Stoffsäcken findet man kaum Möglichkeiten, da noch irgendetwas zu verbessern.

              Der Vorteil dieses Blackbishop-Sackes ist natürlich, dass es da von der einen Seiten nicht oder kaum reinregnen kann und der Aufbau mit dem Durchzug der Suspension trotzdem superschnell ermöglicht wird.

              Da ich Seitenschläfer bin, könnte ich mir auch vorstellen, dass ich in einem WB Ridge Runner Clone, so wie du ihn hast, wesentlich besser schlafen könnte. Wir dürften auch in etwa die gleiche Größe haben. Es gibt nur zwei Gründe, warum ich es nicht nachmache. Ich stecke bereits zu tief in der Detail-Planung für einen Blackbird-Clone, hab mich andererseits bisher mit den Details von Bridgehammocks kaum beschäftigt und bin auch mit meinen Stoff-Einkäufen bereits committed. Außerdem befürchte ich, daß mir die poles für die spreader bars bei meinen Fahrrad-Touren lästig werden könnten. Wenn ich aber sowieso mit trekking poles unterwegs wäre, würde ich darüber vermutlich anders denken und mir dann vielleicht nur die hiking pole adapter tips besorgen, die WB verkauft.

              Wenn ich mit meinem Blackbird Clone nicht zurechtkomme, werde ich es aber mit einem Bridgehammock noch versuchen.

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                #8
                AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                Hallo Onkel Orinoco,

                ich habe noch Fragen an den Superfly-Experten, weil ich derzeit zwei DIY Superfly-Clones plane. Der erste Versuch wird aus einer billigen aber schönen 4m x 3m Camo Gewebe-Plane mit bereits eingestanzten Ösen gemacht. Ich will erst mal die Dimensionen vom superfly in etwa auf mich wirken lassen. Beim zweiten Versuch wird es dann relativ teuer. Spätestens beim zweiten Versuch muss der Schnitt genau sitzen. Aus Papier ist ein kleines Superfly-Modell bereits gemacht, das ich selbst entworfen habe. Ich denke aber da gibt es noch einen relativ großen Unterschied zum Superfly.

                Da ich Probleme mit dem Plan für das DIYGS Winter Tarp habe und einige Abmessungen nicht begreife, frage ich mal den Experten:

                1. Wie groß ist beim WB Superfly der baseline Abstand zwischen den seitlichen tie-outs für die guylines ohne Berücksichtigung des Kurvenschnitts? Die mir bekannten Werte schwanken zwischen 83 und 93". Relativ gesichert erscheint 90". Was allerdings stimmt, weiß ich nicht. (Beim DIYGS Winter Tarp beträgt dieser Abstand 74").

                2. Wie weit liegen die Mittelpunkte der side panel pulls auseinander? (Beim DIYGS Winter Tarp sind es 50" = 134"-2x(39"+3")).

                3. Wie weit sind die Mittelpunkte der side panel pulls vertikal vom Tarp First entfernt? (Beim DIYGS Winter Tarp sind es 25"+1.5"=26.5")

                4. An welchem Punkt (bzw. in welchen Abständen von den Mittelpunkten der side panel pulls) treffen die Door-Ecken auf das Tarp, wenn sie innen oder außen hochgeklappt sind? Da die Verbindungslinie zwischen den seitlichen tie-outs und dem Punkt, wo die RL das Tarp verlässt, die Hypotenuse eines Dreiecks darstellt, an der sich die Doors spiegeln, müsste ich das Design der Doors ziemlich genau ermitteln können, wenn ich diesen Punkt genau kenne. Die RL Länge des Superflys von 132" ist mir bekannt. Andere Abmessungen kenne ich auch. Allerdings bin ich ziemlich verunsichert, ob diese stimmen, weil sie sich teilweise erheblich widersprechen oder nicht so ermittelt wurden, wie das im Plan für das DIYGS Winter Tarp ersichtlich ist.

                Ich frage deshalb, weil ich bei dem DIYGS Winter Tarp Plan festgestellt habe, dass die Ecken der Doors hochgefaltet nicht wirklich auf die Side Panel Pulls treffen und eigentlich daran auch nie befestigt werden können, weil sie weit darüber hinausragen. Ich denke das ist ein großer Unterschied zum WB Superfly und diesen Unterschied würde ich zumindest gerne begreifen, bevor ich meinen Stoff zerschneide. Ich weiß noch nicht, ob die den Plan für das superfly 1:1 umsetze. Daran orientieren oder zumindest diesen Plan durchdenken würde ich aber schon ganz gerne.

                Ich habs nicht eilig und hab die Fragen bewußt so gestellt, damit die Ausmesserei für dich relativ schnell von der Hand gehen kann.

                BTW: Der Stoff für meinen Blackbird Clone kam mit ziemlicher Verspätung erst am letzten Freitag aus dem Ausland bei mir an. Es gab noch eine Reklamation, weil die Abmessungen nicht mit meiner Bestellung übereinstimmten. Der Händler will das Problem aber jetzt schnell lösen, so dass ich am nächsten Wochenende hoffentlich langsam in die Gänge komme. Ich hab bis zum Sommer noch genug Zeit. Irgendwann will ich aber mein Projekt hier im Forum vorstellen. Und es gibt da neben H und Tarp noch einiges zu tun, bis ich ready für den ersten Hang bin. Fertig ist bislang nur meine suspension - für beides H und Tarp. Das habe ich wohl nahezu perfekt hinbekommen. Da hat sich der Aufwand imo auch gelohnt. Für die anderen DIY-Projekte, die ich jetzt noch vorhabe, wird es sich wohl eher nicht lohnen oder nur dann, wenn ich die immateriellen Erkenntnisgewinne mitberücksichtige und auch die Zuversicht, dass ich mich wohl eher nicht mit einem calf pressure Problem herumschlagen muss. Spass machts auf alle Fälle, sich mit den Projekten zu beschäftigen und das ist fast schon das Wichtigste.
                Zuletzt geändert von longhanger; 21.01.2015, 01:14.

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                • longhanger
                  Anfänger im Forum
                  • 12.12.2014
                  • 24
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                  Hallo Onkel Orinoco,

                  Thema hat sich in der Zwischenzeit für mich erledigt. Mein erster Zuschnitt ist bereits gemacht:

                  Code:
                  					
                  				           DIYGS_WT  WB_Superfly  WB_Superfly	Mein_Plan	
                  					       Zoll	Zoll	     cm	           cm	
                  Rigeline length				       134	132        335,28	 320,00	
                  					
                  Abstand zwischen door corners                  162	168        426,72        400,00	
                  horizontaler Abstand zwischen tie-outs	        74       93	   236,22        220,00	
                  horiz. Abstand von tie-outs zu Türecken 	44       37,5       95,25         90,00	
                  					
                  Breite gesamt	                               124	120	   304,80	 300,00	
                  Höhe RL zu tie-out-Ecken	                62       60        152,40        150,00	
                  Türhöhen                                       	56       45        114,30        120,00	
                  Tür Steigung = door slope                        6       15         38,10         30,00	
                  Überstand doors über RL	                        14       18         45,72	  40,00	
                  					
                  End of RL to tie-out corners (diagonal)  	68,88	 63,09	   160,25	 158,11	
                  End of RL to door corners (diagonal)	        57,72	 48,47	   123,10	 126,49	
                  tie-outs to end of door corners (diagonal)	44,41	 40,39	   102,59	  94,87	
                  					
                  Position of side panel pull centers:					
                  - vertical distance to tarp first (RL)	        26,5	 25	    63,50	  66,00	
                  - horizontal distance to RL-end	                42	 35	    88,90         90,00	
                  - distance between side panel pulls 	        50	 62	   157,48	 140,00
                  Kann sein, dass die genannten Abmessungen nicht 100% genau mit dem WP Superfly übereinstimmen. Sie sind allerdings in sich stimmig und kein Wert ist verzerrt. Mein Plan stimmt, da bin ich mir sicher. Es ist genau das was ich will.
                  Zuletzt geändert von longhanger; 24.01.2015, 19:39.

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                  • Onkel Orinoco
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                    • 21.05.2008
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                    #10
                    AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                    Hi Longhanger,

                    sorry für meine späte Reaktion, habe im Moment weniger Zeit als ich gerne hätte.

                    Du hast ja doch schon angefangen, ich dachte es eilt nicht .Wenn Du noch bestimmte Längen/Abstände benötigst, kann ich diese ausmessen.

                    Zitat von longhanger Beitrag anzeigen
                    [...]weil ich bei dem DIYGS Winter Tarp Plan festgestellt habe, dass die Ecken der Doors hochgefaltet nicht wirklich auf die Side Panel Pulls treffen und eigentlich daran auch nie befestigt werden können, weil sie weit darüber hinausragen. Ich denke das ist ein großer Unterschied zum WB Superfly[...]
                    Beim Superfly lassen sich de Ecken der "Türen" auch nicht vernünftgi an die seitlichen Pull-Outs anknoten, der Stoff ist zu einfach zu lang und bei Wind flattert es schon ein wenig. Da ich aber eine durchgehende Ridgeline für das Tarp nutze, habe ich die Ecken einfach mit Prussiks an die Ridgleine angeknotet und stramm gezogen, klappt super.

                    Zitat von longhanger Beitrag anzeigen
                    Kann sein, dass die genannten Abmessungen nicht 100% genau mit dem WP Superfly übereinstimmen. Sie sind allerdings in sich stimmig und kein Wert ist verzerrt
                    Das Tolle beim Selbernähen ist ja, dass Du die Maße an Deine Bedürfnisse anpassen kannst. Ich würde auch nicht behaupten, dass die Abmessungen vom SF besser sind als die in der Tarpvorlage von diygearsupply.com (welche ich mir auch schon mal irgendwann für die Zukunft abgespeichert habe, bevor ich das SuperFly kannte).

                    Du wirst doch hoffentlich Dein Projekt hier vorstellen, oder? Ich bin mal gespannt!
                    D.
                    Hängematten-Blog:
                    http://dendronaut.com/

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                    • longhanger
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                      #11
                      AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                      Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
                      Hi Longhanger,

                      sorry für meine späte Reaktion, habe im Moment weniger Zeit als ich gerne hätte.

                      Du hast ja doch schon angefangen, ich dachte es eilt nicht .
                      Kein Problem. Es eilt überhaupt nicht. Nur leider werde ich immer wieder von kleinen Dingen ausgebremst und langsam läuft mir auch die Zeit davon, wenn ich nicht langsam massiv in die Gänge komme. Mein Hammock sollte eigentlich bereits längst fertig sein. Aber erst heute habe ich mich dazu entschieden, doch noch etwas robusteren 65gsm Ripstop Nylon einzukaufen. Ein Stoff in meiner Sammlung, der für die side panels, die footbox und das shelf vom Blackbird eingeplant war, erscheint mir etwas zu leicht. Wenn ich mir schon so viel Arbeit mache, so meine Überlegung, dann will ich auch etwas längerfristiger davon profitieren und nicht bereits nach einer Saison oder nach dem ersten Waschgang erneut zum nähen anfangen. Aus all dem ergibt sich, dass ich mir selber langsam etwas Druck mache, wohl wissend, dass es auch noch passieren könnte, dass mir der heute bestellte Stoff auch nicht gefallen könnte. Stoffbestellungen sind immer mit einem Risiko verbunden. Man weiß nie genau, was da ankommt und das Angebot an sehr guten Ripstop Nylon Stoffen, die sich für Hammock Camping bestens eignen, ist leider - zumindest in Europa - verdammt knapp. Und bei leichten Ripstop Polyesterstoffen, die scheinbar zunehmend bevorzugt werden, sieht die Welt nicht viel anders aus.

                      Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
                      Wenn Du noch bestimmte Längen/Abstände benötigst, kann ich diese ausmessen.
                      Ich benötige die SF Dimensionen nicht wirklich. Ich weiß sie annähernd, nur halt leider nicht genau, so dass es sich noch nicht lohnt oder noch kleine Unsicherheiten bestehen, bereits jetzt feste Schnittmuster für die doors und davon abhängig auch für den catenary cut aus einer dünnen Schrankrückwand oder aus einer steifen Pappe zu machen. Viel anders geht das nicht, wenn man so etwa 8-9m Stoff auf begrenzten Raum vernünftig und genau zuschneiden will. Ich hab die Abmessungen im Hammock-Forum von einem Kanadier erfahren. Als ich seine Angaben maßstabsgetreu auf Papier aufmalte, merkte ich allerdings sofort, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich glaube es ist auch nicht ganz einfach, das Tarp richtig wie ein Schneider auszumessen. Wenn man an einer Ecke zieht, ist die andere Ecke zu kurz und umgekehrt.

                      Bekannt ist, dass das SF eine RL-Länge von 11' = 132" hat und 10' = 120" breit sein soll. Der Abstand zwischen den Tie-Outs wurde mir mit 93" angegeben. Da fangen meine Zweifel bereits an. Irgendwo habe ich gelesen, dass das SF ohne die doors genau wie das Mamajamba Tarp geschnitten sein soll. Wenn das stimmt, dann dürfte der Tie-Out Abstand beim SF nur 91" betragen. Desweiteren wurden mir hinsichtlich der door Dimensionen nur diagonale Abmessungen genannt. Der Abstand zwischen den seitlichen Tie-Outs und dem Ende der RL soll angeblich 62" betragen. Der Abstand zwischen dem Ende der RL und den door Ecken soll 48" betragen und der Abstand zwischen den door-Ecken und den seitlichen Tie-Outs 42". Der horizontale Abstand zwischen den door-Ecken soll 167" betragen. Das passt leider alles nicht genau zusammen, wie das auch bereits die alten Griechen wussten. Die offensichtlichen Messfehler in cm umgerechnet sind auch nicht ganz unerheblich.

                      Tatsächlich werden die doors beim SF durch drei rechtwinkelige Dreiecke exakt definiert und man kann alle Angaben mit dem Satz des Pythagoras auf beliebig viele Stellen hinter dem Komma verproben oder genau ausrechnen.

                      Das erste rechtwinkelige Dreieck definiert sich wie folgt. Ich gehe dabei davon aus, dass 91" als Tie-Out-Abstand richtig sind (weil ich mir kaum vorstellen kann, dass warbonnetguy für das SF eine Extra-Wurst gebraten hat).

                      Ankathete: Gesamtbreite / 2 = 60" (normalerweise müsste da die seam allowance abgehen und die Gurtbandüberstände an den tie-outs sollten nicht mitgerechnet werden)
                      Gegenkathete: (RL-Länge - Tie-Out-Abstand)/2 = (132" - 91")/2 = 20,5"
                      Hypothenuse (diagonaler Abstand von Tie-Outs zum RL Ende) = Wurzel(60^2 + 20,5") = 63,405"

                      Wenn ich von 93" Tie-Out-Abstand ausgehe, dann würden sich 63,089" ergeben und keine 62". Ich müsste die Gesamtbreite etwas kürzen, um auf 62" zu kommen.

                      Das nächste rechtwinkelige Dreieck:

                      Hypothenuse (diagonaler Abstand von RL Ende zu door Ecken) = angeblich 48".
                      Gegenkathete: (Gesamtlänge - RL-Länge)/2 = (167" - 132")/2 = 17,5"
                      Ankathete: vertikale Höhe der doors = Wurzel(48"^2 - 17,5"^2) = 44,696"

                      Geht man von einer Stoffbreite von 60" aus, dann wäre die Gegenkathete für das dritte rechtwinkelige Dreieck wie folgt definiert:

                      Gegenkathete: Stoffbreite - vertikale door Höhe = 60 - 44,696 = 15,304"
                      Ankathete: (Gesamlänge - Tie-Out-Abstand)/2 = (167" - 91")/ 2 = 38"
                      Hypothenuse: diagonaler Abstand zwischen door Ecken und seitlichen tie-outs = Wurzel(38"^2 + 15,304"^2) = 40,965" (und keine 42" wie angegeben).

                      Nun, ich habe oben in der Tabelle eine in sich stimmige Näherungslösung gefunden. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass die Gesamtbreite des Tarp entsprechend meiner obigen Tabelle 168" breit ist (keine 167"), das sind genau 14' (14 * 12 = 168"). Beim door slope bin ich davon ausgegangen, dass Warbonnet den wichtigsten Punkt für den Zuschnitt auf genau 1/4 von 60" = 15" festgelegt hat und nicht mit beliebigen oder willkürlichen Bruchstellen hinter dem Komma. Meine Näherungslösung passiert auf der möglicherweise unzutreffenden Annahme, dass die doors (ohne catenary cut) ebenfalls ein rechtwinkeliges Dreieck darstellen. Das muss allerdings nicht zwingend so sein. Nur wenn meine Annahme richtig ist (wovon ich allerdings ausgehe, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass das SF keine rechtwinkelige Dreiecke für geschlossene doors vorsieht), macht die folgende Gegenprobe auf der Basis der Angaben in der obigen Tabelle Sinn:

                      Ankathete: diagonaler Abstand zwischen RL-Ende und door-Ecken = 48,47"
                      Gegenkathete: diagonaler Abstand zwischen door-Ecken und tie-outs = 40,39"
                      Hypothenuse: diagonaler Abstand zwischen tie-outs und RL-Ende = Wurzel(48,47" + 40,39") = 63,09" - passt genau mit beliebig vielen Stellen hinter dem Komma.

                      Wenn die doors nicht genau rechtwinkelig sind, müsste eine etwas aufwendigere Verprobungslösung gefunden werden. Drei genau rechtwinkelige Dreiecke, die die doors umranden, gibt es aber mit Sicherheit auch beim SF.

                      Bei meinem ersten Plan (ganz rechts in der Tabelle) war ich an einer vorgegebenen Stoffbreite von 400cm gebunden. (Bei meinem 2. Tarp-Projekt mit Silnylon bin ich daran nicht gebunden und kann frei planen). Ich musste von den SF-Abmessungen abweichen und ich wollte eine noch möglichst große RL-Länge von 320cm realisieren. Bei maßstabsgetreuer Umsetzung wäre meine RL-Läne etwas unter 310 cm gerutscht. Entsprechend musste der door slope etwas reduziert werden 30/150 = 20% und keine 25% (15"/60")!!! Ich denke, dass wird sich nicht besonders auswirken. Meine doors sind etwas höher als beim SF. Wenn die doors geschlossen sind, dann werden sie sich allerdings etwas weniger überlappen, wie das beim SF auf einigen Bildern zu erkennen ist. Ich rechne mit etwa 5cm weniger Breite pro door. Im übrigen kann man meinen Plan aber genauso verproben, wie ich das vorstehend gezeigt habe - sogar wesentlich leichter, weil ich von ziemlich runden cm-Zahlen ausgegangen bin.

                      Ein interessanter Aspekt in meinem Plan ist folgender. Ich kann zwei weitere große rechtwinkelige Dreiecke erkennen und zwei Diagonalen, die jeweils genau vom gegenüberliegenden tie-out über das RL-Ende in der Verlängerung zu den door Ecken gehen. Gesamtlänge dieser Diagonalen 284,6 cm (158,11 cm + 126,49 cm). Sie liegt genau zwischen zwei rechtwinkelige Dreiecke. Wenn ich an einer door Ecke ziehe und sie spanne, dann ziehe ich an dieser Diagonalen, die auf der anderen Seite vom Tarp genau am tie-out endet. Beim SF ist das nicht der Fall. Da ist der Schnitt der doors leicht anders gewinkelt. Ich vermute aber, dass die doors auch beim SF einen rechten Winkel haben.

                      1. großes rechtwinkeliges Dreieck:

                      Hypothenuse: Stoffbreite = 300cm
                      Gegenkathete: diagonaler Abstand zwischen tie-outs und door Ecken = 94,87cm
                      Ankathete: 158,11 + 126,49 = 284,6cm = Wurzel(300^2 - 94,87^2)

                      2. großes rechtwinkeliges Dreieck:

                      Gegenkathete: horizontaler Abstand von tie-outs zu door Ecken: 90cm
                      Ankathete: Stoffbreite - door slope = 300 - 30 = 270cm
                      Hypothenuse: 158,11 + 126,49 = 284,6 = Wurzel(270^2 + 90^2)

                      Nachdem ich mir sehr viel Mühe gemacht und mal aufgezeigt habe, wie man die Abmessungen bei einem Winter Tarp exakt verproben und auch planen kann, würde ich natürlich gerne wissen, wie die Abmessungen beim SF tatsächlich sind, nur um herauszufinden, wo und inwieweit ich mich verrechnet habe. Aber ich denke, ich brauche diese Zahlen nicht wirklich (meine grobe Annäherungsrechnung reicht) und so viel Arbeit will ich dir auch nicht zumuten. Das Ausmessen ist sicherlich nicht ganz einfach, weil das Tarp genau flach auf dem Boden liegen müsste, am besten auf großen quadratischen Fliesen. Im übrigen habe ich die Dimensionen vom SF auch noch mit hochgeklappten doors an bereits erstellten Modellen und bestimmten anderen Winkeln, die man auch auf einigen Fotos in der SF-Gallery erkennen kann, verprobt. Das ist auch der Grund, warum ich nach den Abständen zwischen den side panel pulls gefragt habe. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass die Abweichungen nur sehr gering sein können und sich kaum auswirken. Niemand könnte mit bloßem Auge vermutlich erkennen oder es irgendwie anders bemerken, dass die von mir angegebenen SF-Dimensionen von den Originaldimensionen leicht abweichen. Im übrigen muss man noch zwischen Realisation und Schnittmuster unterscheiden. Ich würde natürlich gerne das genaue Schnittmuster unter Berücksichtigung der Saum-Zugabe kennen. Ich schätze mal, dass man beim SF rundum und auch am Tarp First so etwa mit 1,8cm - 2cm Saum-Zugabe planen muss. Außerdem interessieren eigentlich nur die Stoffdimensionen. Klar ist, dass die angenähten Gurtbandschlaufen samt Tri-Rings um einiges überstehen, was bei der Ausmessung nicht berücksichtigt werden sollte.


                      Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
                      Beim Superfly lassen sich de Ecken der "Türen" auch nicht vernünftig an die seitlichen Pull-Outs anknoten, der Stoff ist zu einfach zu lang und bei Wind flattert es schon ein wenig. Da ich aber eine durchgehende Ridgeline für das Tarp nutze, habe ich die Ecken einfach mit Prussiks an die Ridgleine angeknotet und stramm gezogen, klappt super.
                      Ich denke es gibt wie bei fast allen anderen Aspekten auch hier einen wichtigen wohlüberlegten Grund, warum Warbonnet das beim SF so handhabt. Vorstellen könnte ich mir z.B., dass sich die Notwendigkeit allein deshalb ergibt, weil ein wesentlich größer Abstand zu den side panel pulls immer dann existiert, wenn diese maximal gespannt sind.

                      Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
                      Das Tolle beim Selbernähen ist ja, dass Du die Maße an Deine Bedürfnisse anpassen kannst. Ich würde auch nicht behaupten, dass die Abmessungen vom SF besser sind als die in der Tarpvorlage von diygearsupply.com (welche ich mir auch schon mal irgendwann für die Zukunft abgespeichert habe, bevor ich das SuperFly kannte).
                      Für mich war immer klar, dass mein Tarp mindestens eine RL von etwa 330cm haben sollte (320cm betrachte ich bereits als sehr knapp), da mein Hammock ein 11 footer mit einer RL von etwa 108" sein wird. Außerdem wollte ich immer doors haben, um den Durchzug von kalten Winden bei Bedarf reduzieren oder bei heftigen Regen den Hammock besser vor Spritzwasser und Nässe schützen zu können. Der Regen kommt ja auch im Sommer oft von der Seite und nicht immer nur von oben, wenn der Wind heftig weht. Deshalb nehme ich das höhere Gewicht eines Winter Tarps auch im Sommer gerne in Kauf. Stört mich vermutlich auch im Hochsommer nicht, wenn ich da die doors hochschlagen muss. Im Gegenteil. Hinter den doors kann man auch im porche mode immer etwas verstecken, was nicht jeder gleich sehen muss. Genau deshalb verstehe ich auch, warum du dir das SF geholt hast. Es gibt aus meiner Sicht kaum was besseres für Hammock Camping.

                      Die Tarpvorlagen von DIYGS passieren weitgehend auf dem MacCat Tarp. Das sieht man ganz deutlich an der Nähanleitung. Das ist insoweit nicht verkehrt, weil das MacCat Tarp mit seiner rundum-Einfassung in Ripsband bekanntlich ziemlich solide konstruiert ist. Auf dem ersten Blick würde ich annehmen, dass es erheblich mehr Stabilität als das SF besitzt. Aber der Abstand zwischen den tie-outs in Relation zur RL-Länge ist im DIYGS Winter Tarp Modell imo viel zu gering.

                      Das WB Winter Tarp ist im Vergleich zum MacCat Winter Tarp ziemlich leicht, auch weil die Gurtbänder an den tie outs raffiniert und gewichtsparend angenäht sind. MacCat Winter Tarp Besitzer müssen dagegen einiges an Gewicht mehr mit sich rumschleppen. Das sind neben den soliden Tie-Out-Verstärkungen so etwa 17m Ripsband oder geschätzt 340g mehr, die da allein an den Kanten mit einer Doppelnaht angenäht sind. Das sieht toll aus. An der Optik gibt beim MacCat Tarp kaum was zu meckern. Ich überlege noch, ob ich zumindest mein erstes DIY Tarp ähnlich hintrimme. Allein schon wegen der Nähübung könnte das spannend werden, weil ich ähnlich auch beim Hammock so vorgehen will, um die gewünschte Stabilität zu erreichen. Mein zweites Tarp wird auf der Basis der gesammelten Erkenntnisse vermutlich ein SF Clone sein, da führt kaum noch ein Weg daran vorbei. Vielleicht geringfügig schwerer als das Original. Ich werde mir noch den schönsten und besten SilNylon dafür aussuchen, den ich dafür bekommen kann. Diverse Stoffmuster habe ich bereits angefordert.

                      Es gibt bei meinem DIY Projekt für mich tatsächlich nur noch die kleine Chance, dass sich mein oben vorgestellter Plan als die etwas bessere Schnittmuster-Lösung herausstellt. Das Tarp kann man beliebig in der Breite vergrößern oder auch verkleinern. Die Abstände von den tie-outs bis zu den door Ecken bleiben immer konstant 90cm (und nicht etwa knapp 95cm wie beim SF). Wenn ich also z.B. ein Tarp mit einer 345 cm RL haben will, muss der Tie-Out-Abstand 245cm betragen. Dann brauche ich 245 + 2 x 90cm = 4,25m * 2 = 8,5m Stoff in der Breite von 150cm. Etwa genau so viel braucht man, wenn man das SF clonen will, bekommt dann allerdings nur eine RL von etwa 335cm.

                      Man kann allerdings bei beiden Lösungen gute 70cm Stoff einsparen, wenn man in der Stoffmitte geschickt diagonal zuschneidet. Mit 8m Stoff kommt also locker hin und hat sogar noch etwas Luft, um über eine Vergrößerung nachzudenken. Das konnte ich bei meinem ersten Versuch leider nicht, weil die Camo Plane, die ich zurecht gestutzt habe, eine Abmessung von 4m x 3m hatte.

                      Zitat von Onkel Orinoco Beitrag anzeigen
                      Du wirst doch hoffentlich Dein Projekt hier vorstellen, oder? Ich bin mal gespannt!
                      D.
                      Natürlich will ich meine Projekte als DIY Hammock-Newbie hier irgendwann mal vorstellen, wenn es was zum vorstellen gibt! Bislang kann ich nur auf meine Suspension stolz sein, weil ich mir das Nähen von Polyester Gurtbändern mit meiner Haushalts-Nähmaschine zunächst überhaupt nicht zugetraut habe. Dass es dann gleich beim 1. Versuch doch sehr gut und auch sehr schön (übrigens auch nach DIYGS-Plan) gelang, habe ich selbst nicht erwartet. Ich denke solide whoopie slings, continous loops, soft shackles oder soft shackle prussiks spleißen kann jeder schnell lernen, wenn er sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt und sich das richtige Material einkauft, was leider auch nicht immer ganz leicht ist. Beim Nähen von tree straps, die für whoopies und den marilin spike hitch geeignet sind, sieht die Welt aber bereits etwas anders aus. Das war für einen Newbie wie mich erheblich aufwendiger, alle Tricks herauszufinden, bis alle Nähte auf beliebig dickem Material mit relativ dickem Polyestergarn fachmännisch gelangen. Mittlerweile würde ich auch vor 4 Lagen extra dickem Schlauchband für Bergsteigerzwecke nicht mehr zurückschrecken, solange ich das Leben anderer Menschen damit nicht gefährde. Meine Maschine packt auch noch das doppelte mit einem Gütermann Tera 30 Garn und einer NM120er Nadel, wenn es erforderlich ist und solange das Material noch unter den Nähfuß passt. Das musste ich allerdings erst herausfinden, wie das geht. Zunächst muss man seine Nähmaschine gut im Griff haben (wie soll das schnell gelingen, wenn man davon überhaupt keine Ahnung hat und kaum eine gerade Naht nähen kann - von den ganzen bird nesting Problemen, mit denen ich anfänglich bei meinen Nähübungen konfrontiert war, mal abgesehen?), sonst funktioniert gar nichts oder es kommt nur eine Menge Mist dabei heraus. Allein die Erfahrungen, die ich beim Nähen gesammelt haben, waren für mich wertvoll. Ich mach mittlerweile mit meiner Nähmaschine genau das was ich will und werde nicht mehr von der Maschine oder ihren Macken beherrscht.

                      Btw.: Ein Blackbird-Clone ist auch nicht ganz einfach zu realisieren. Abgesehen von der allgemeinen und besonderen Nähaufgabe, diesmal mit superleichten und rutschigem Ripstop Nylon Material - das zum puckeln neigt, wenn man die Fadenspannung nicht extrem locker einstellt, stecken die Probleme massiv im Detail der Planung. Ich könnte inzwischen ein ganzes Buch über meine Erkenntnisse schreiben. Wer im Hammock-Forum einen Plan dazu findet, kann das sofort auch nachvollziehen. Er muss nur das Schnittmuster incl. der side panels maßstabsgetreu ausschneiden und dann mit Klebeband halbwegs genau zusammenkleben. Das geht auch entsprechend mit etwas Stoff. Wenn er dann noch maßstabsgetreu das Fliegennetz darüber klebt, dann ist das Chaos perfekt. Dann sieht er sofort, was da Sache ist und welche Probleme gelöst werden müssen. Ich denke ich werde noch einige Male Modelle kleben und vielleicht auch den Plan noch modifizieren (weil ich mir da auch nicht sicher bin, ob die Dimensionen in den offengelegten Plänen wirklich stimmen und das gelbe vom Ei sind), bis ich endlich zum nähen anfange. Was dabei herauskommt und wie der Liegekomfort dann sein wird, weiß ich heute noch nicht. Genau das ist das Spannende dabei. Ich will mir selbst beweisen, dass ich es irgendwie kann. Negative Gedanken und Versagensängste, die möglicherweise sogar berechtigt sind, werden aktuell von mir nicht zugelassen. Vermutlich hätte ich mich zunächst an ein etwas einfacheres Hammockmodell wagen sollen. Aber das wollte ich von Anfang an nicht. Kaufen wollte ich auch nicht, weil mir immer eine Übergröße mit bestimmten Besonderheiten vorschwebte. Finanziell wird es ein Flop. Allein das Material und die div. Anschaffungen von Nähutensilien haben bereits mehr als das doppelte vom DD Frontline Hammock gekostet. Das weiß ich bereits heute. Hab es allerdings noch nicht bereut. Die Hoffnung (dass am Ende was Vernünftiges dabei herauskommt) stirbt wie immer zu letzt. Wenn es gelingt, werde ich mir als erster selber auf die Schulter klopfen. Wenn nicht, habe ich vermutlich massiv Lehrgeld bezahlt. Aber kneifen, von meinen Erfahrungen zu berichten, werde ich bestimmt nicht. Egal wie es ausgeht.
                      Zuletzt geändert von longhanger; 31.01.2015, 08:42.

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                        #12
                        AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                        @Onkel Orinoco

                        Weil ich mir heute dein tolles Winter UQ genaustens angeschaut habe und danach auch noch genau die gleiche Farbkombination aus Argon 90 für ein sehr schönes DIY Down TQ gesehen habe, konnte ich nicht anders und musste für deine Seite hier etwas Werbung machen.

                        Jetzt bist du von georgecarr aus Southern New Jersey eingeladen worden, im post #11 seines Threads im Hammock Forum eine Frage zu beantworten. Sogar Dutch ist bereits massiv begeistert. Natürlich auch von deiner Realisation.

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                        • longhanger
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                          #13
                          AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                          Ich hab mir auch dein faszinierendes Video "Mit der Hängematte im Schnee" nochmals angesehen.

                          Da wirkt es ab 3:35 und deutlich bei 4:18 so, als hättest du dein SF an den Kanten noch mit Ripsband verstärkt. Wenn dem so ist, würde mich das brennend interessieren, mit welchem Einfassband du das realisiert hast.

                          Kann natürlich auch sein, dass die relative Dunkelheit am Morgen dafür gesorgt hat, dass die eingesäumten Tarpränder fast schwarz wiedergegeben wurden.

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                          • Onkel Orinoco
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                            • 21.05.2008
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                            #14
                            AW: Warbonnet Superfly Winter-Tarp (für Hägematten)

                            Der Abstand zwischen den Tie-Outs wurde mir mit 93" angegeben. Da fangen meine Zweifel bereits an. Irgendwo habe ich gelesen, dass das SF ohne die doors genau wie das Mamajamba Tarp geschnitten sein soll. Wenn das stimmt, dann dürfte der Tie-Out Abstand beim SF nur 91" betragen.
                            Flach auf den Boden gelegt und entlang der Kante gemessen ergab es einen Abstand von sogar nur 227cm, bzw. ca. 89,4". Das ist natürlich nur ein Annäherungswert da es die Bogenlänge wiedergibt und nicht die Stichlänge zwischen beiden Punkten. Der Abstand zwischen den Tie-Outs könnte demnach noch kleiner sein. Allerdings habe ich den Stoff nicht gespannt. Wie Du schon sagst, beim zweiten Hinlegen kann die Länge um einige cm variieren - in beide Richtungen. Schätze, dass 91" realistischer als 93" sind.

                            Der Abstand zwischen den seitlichen Tie-Outs und dem Ende der RL soll angeblich 62" betragen.
                            Bei mir sind es 150cm oder 59" (Ridgeline gespannt, sonst lose runterhängend).

                            Der Abstand zwischen den seitlichen Tie-Outs und dem Ende der RL soll angeblich 62" betragen. Der Abstand zwischen dem Ende der RL und den door Ecken soll 48" betragen und der Abstand zwischen den door-Ecken und den seitlichen Tie-Outs 42".
                            Also:
                            Ende Ridgeline zu Tie-out an der Seite: 157cm oder 61,8" (Wahrscheinlich 62", Tarp hing lose runter)
                            Ende der Ridgeline zu den "Door-Ecken": 124,4cm oder 49" (Oberkante Ridgeline)
                            "Door-Ecken" zu Tie-Outs: 127cm oder 50" (mäßig gespannt, Catanary-Form noch leicht erkennbar)

                            So weit ich Deinen recht ausführlichen Ausführungen folgen kann , erwecken Deine Überlegungen den Eindruck, als hättest Du alle Voraussetzungen ein Tarp mit vernünftigen Dimensionen zu entwerfen. Du solltest jetzt einfach anfangen!

                            In Hammockforums heiße ich übrigens "wowbagger". Danke für Deine Verlinkung! Dutch`s Kommentare sind immer echt nett und sein Farbgeschmack ist zumindest besonders. Siehe hier: (ab Min. 3.48):


                            Tschö
                            D.
                            Hängematten-Blog:
                            http://dendronaut.com/

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