Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

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  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
    • 11905
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

    Zitat von altwanderer Beitrag anzeigen
    ....ob die moderne Google/GPSwandertechnik nicht nur bestimmte äußere Aspekte des Wanderns (qualitativ und quantitativ), sondern auch den Menschen innerlich in seiner Gefühlswelt verändert.
    Und Du möchtest jetzt hier Deine These bestätigt bekommen im Sinne von "Ja, meine Gefühlswelt wird verändert" ? "Ja, so wie das Smartphone (bei manchen) den Alltag verändert ist es auch mit dem GPS" ?

    Vielleicht wirklich, wenn ich den ganzen Tag mit Blick auf´s Gerät rumlaufen würde, wenn ich nur den Track im Blick hätte, nur die Daten reflektieren würde (wie schnell laufe ich, wie viele km sind es noch...). Da ich in den Urlauben das Gerät aber nur als Sicherheit im Rucksack trage und es manchmal tagelang nicht anschalte, sehe ich die Beeinflussung als nur sehr gering an.

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    • Gast-Avatar

      #22
      AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

      Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
      hmmmm....

      ich flieg schon gern mit Google Earth über`s Land


      ...

      Grad im "Gebirg" ist dann ein "Sanfter Berghang" plötzlich ein Latschen"verseuchter" unpassierbarer rutschiger zeitfressender unsinniger "Weg" ....
      Wenn man im genannten Beispiel GR 20 bleibt und sich den Cirque mit Google Earth ansieht und alle Möglichkeiten des Zoomens, Drehens und Kippens nutzt, dann bekommt man einen verdammt präzisen Eindruck auch von der Steilheit, selbst den Verlauf des Weges kann man erkennen. Die visuelle Vorwegnahme unterscheidet sich natürlich immer noch von der direkten Erfahrung. Trotzdem bleibt für das Gehirn ein gewisser Wiederholungseffekt, der die Intensität der Gefühle durchaus verringern kann.

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      • Lookas
        Erfahren
        • 01.11.2011
        • 129
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

        Ich finde, Styg hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Egal, was wir uns als Hilfsmittel zueigen bzw. zunutze machen, es beeinflusst uns grundsätzlich - und sei es nur deratig subtil, dass wir es nicht bewusst wahrnehmen. Jeder "Sprung" in Technik und Ausrüstung ist eine grundlegende Veränderung. Aber zu sagen, Google und GPS machen "dumm", bereitet mir Bauchschmerzen, denn das ist mir zu einseitig. Jedes Hilfsmittel, das Verbesserungen verspricht und uns Vorteile verschafft, führt uns in Versuchung, uns stärker darauf zu verlassen. Und im Endeffekt gilt doch immer: dumm ist der, der dummes tut. Nur wird es immer schwieriger, reflektiert mit Neuerungen umzugehen und z.B. auch Papierkarten kritisch zu betrachten (siehe Göttergattes Ungehaltensein über die SVG-Karten). Was Heinrich Harrer wohl zu Ueli Stecks Ausrüstung gesagt hätte? Etwa: "Wir haben den Berg noch ganzheitlich erfahren, wortwörtlich. Ich hab ihn gespürt! Den jungen Burschi macht das ganze neumodische technische Zeug doch bloß leichtsinnig, das ist dumm!"
        Ich glaube nicht.
        Das muss das Boot abkönnen!

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        • Chouchen
          Freak

          Liebt das Forum
          • 07.04.2008
          • 20009
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

          Die visuelle Vorwegnahme unterscheidet sich natürlich immer noch von der direkten Erfahrung. Trotzdem bleibt für das Gehirn ein gewisser Wiederholungseffekt, der die Intensität der Gefühle durchaus verringern kann.
          Da niemand zweimal den selben Weg zum ersten Mal einmal "nur" mit Karte und Kompass und einmal mit Vorabplanung durch Google Earth und Navigation durch GPS gehen kann, kann Dir hier niemand tragfähig bestätigen ob die "Intensität der Gefühle" verändert wird, dies umso mehr als Du weiter vorne auf Seite 1 vermutest, dass das auch auf unbewusster Ebene ablaufen könne. Da müssten Neurowissenschaftler mit einem ausgefeiltem Versuchsaufbau ran.

          Davon abgesehen, ich schrieb es bereits weiter vorne: IMO hat JEDES genutzte Medium, jeder Sozialkontakt, jede Insormationsquelle etc pp einen Einfluss darauf, wie ich die Welt wahrnehme. Der logische Schluss wäre, ohne irgendwelche Vorab-Informationen über ein Gebiet zu haben loszustiefeln, unterwegs keinerlei Unterhaltungen zu führen, keine Karten mitzuführen, nichts. Ich dürfte im Vorfeld noch nichts über das Gebiet gesehen oder gelesen haben. Ein bisschen unrealistisch, oder?


          Dass eine reine Navigation per GPS die Raumwahrnehmung, die "innere Karte" und damit die Orientierungsfähigkeit beeinflusst, kann ich vom Autofahren her bestätigen. Früher habe ich mich auf unbekannten Strecken zwar deutlich mehr verfahren, aber ich wusste dank guter Kartenvorarbeit zumindest ungefähr wo im Raum ich mich befand. (Diese Kartenvorarbeit kann heute auch durch Google Earth ersetzt werden.) Wenn heute das GPS ausfällt, dann stehe ich erst einmal da wie doof. Jetzt könnte man aber natürlich auch sagen, dass auch die Kartenvorarbeit (sei es durch eine Printkarte oder ein Satellitenbild) meine Intensität der Gefühle während der dann durchgeführten Autofahrt verringert. Wäre eine Reise nicht viel intensiver, würde ich einfach drauf los fahren? Vermutlich ja, im guten und vor allen Dingen auch im schlechten. Die Intensität wäre sicher sehr hoch, wenn ich mit dem Auto für eine 100km-Strecke eine Woche bräuchte.

          Ich entschuldige mich lieber vorab, falls Du meine
          Antwort(en) als etwas unsensibel reflektiert empfinde(st).
          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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          • lina
            Freak

            Vorstand
            Liebt das Forum
            • 12.07.2008
            • 42950
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

            Zitat von Styg Beitrag anzeigen
            Ein viel größerer und für mich tatsächlich negativer Einfluss ist, wenn z.B. per Smartphone am Ende einer Tour Bahnkarten, Hotels oder Flüge gebucht werden. Da kippt der Alltag viel heftiger über mich drüber, als im Fjell stehend kurz eine Blick auf's GPS zu werfen.
            Insbesondere auch deshalb, weil die Angebotslage, scheint mir, inzwischen darauf mehr und mehr abgestimmt wird. Schilder werden weniger, die werden ja nicht mehr gebraucht, hat ja jeder ein technisches Gerät dabei, mit dem er "finden" kann (und außer eventuell ausfallender Stromversorgung: ja, doch, es gibt noch Funklöcher – und gar nicht so wenige )

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            • Tarkowsky
              Erfahren
              • 21.07.2014
              • 136
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

              Hallo styg. Du hast da einige Argumente aufgelistet, die ich sofort unterschreiben würde.
              Der interessanteste Aspekt dieses Themas wird für mich durch das Zitat in deinem Link ausgedrückt.
              "Wahrheit sag' ich euch, Wahrheit und immer Wahrheit, versteht sich: Meine Wahrheit; denn sonst ist mir keine bekannt."
              Der Begriff "Wandern" ist ja sehr dehnbar. Damit auch das Einsatzgebiet für Orientierungshilfen. Wenn ich nur ein paar Stunden Zeit habe und mich trotzdem bewegen möchte, will ich keine Zeit verschwenden. Also plane ich auch mal, um eine Idee zu haben, ob ich eine Strecke schaffe, weil ich Abends arbeiten muss. Außerdem habe ich die Tendenz, mich in die Büsche zu schlagen, falls ich was Interessantes entdecke. Um dann nicht unnötigerweise im Kreis zu laufen, benutze ich gern mein Handy. Dass dem Ganzen Grenzen gesetzt sind, ist mir bewusst, aber bisher bin ich mit meinen Strategien immer gut "gelaufen". Was tatsächlich fragwürdig ist, sind Beschreibungen und Empfehlungen. Da muss man möglichst auch zwischen den Zeilen lesen. Aber jeder ist da individuell gestrickt und jemand, der heute noch gut zu Fuß ist, kann sich kaum vorstellen, eines Tages nur sehr eingeschränkt unterwegs sein zu können. Ich bin mal auf einer Wanderung einem älteren Herrn begegnet, der seinen Rucksack in einem Kinderwagen vor sich herschob. Respekt! Daß jemand sein Erleben durch eigene Vorgehensweisen intensivieren möchte, kann ich verstehen aber daraus sollte man keinen allgemein gültigen Standard machen. In einem anderen Thread wird gerade über die Verschlechterung von Papierkarten diskutiert. Hier geht es um den Verlust von Details. Da GPS im Falle von militärischen Konflikten für den zivilen Gebrauch jederzeit abgeschaltet werden kann, ist es halt ein nice to have.

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 30712
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                Dass GPS und Google Earth dumm machen sollen, erschließt sich mir immer noch nicht. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen einer elektronischen und einer analogen Karte. Bei der analogen Karte konnte man seinen Standort schlechter bestimmen, bei der elektronischen Karte muss man schon verdammt lange rummachen, bis man von der Detailansicht zur Großansicht gelangt ist, um sich zu orientieren. Ich nutze daher immer noch Karten und das GPS nur zur Positionsbestimmung.

                Ich finde, dass styg das gut auf den Punkt gebracht hat: Unsere ganze Welt hat sich seit Jahrhunderten verändert und jeder Entwicklungsschritt hinterlässt natürlich Spuren im Gehirn. Der internationale Tourismus in heutiger Form begann vor ca. 60 Jahren. Davor ging man zur See, wenn man die Welt sehen wollte, wanderte aus oder zog in den Krieg und erzählte hinterher Geschichten, die keiner glauben wollte.
                Mit Beginn der Luftfahrt hat sich meiner Meinung nach alles geändert. Plötzlich gab es Luftbilder. Beweise. Reisen wurde erschwinglich. Plötzlich konnte man in kürzester Zeit so gut wie jedes Land dieser Welt erreichen. Plötzlich gab es Fotoalbum voller Bilder von fremden Kulturen und Fernsehsendungen, die im Wohnzimmer die Welt zeigten.

                Das hat meiner Meinung nach das Erleben verändert. Billigflieger. Fernsehen. Wohlstand. Man fährt heute in ein fremdes Land und ruft die Bilder ab, die man schon tausend Mal im Fernsehen gesehen hat. Oh, der Picadilly Circus. Sah im Fernsehen viel größer aus. Und soviele Autos gab es da auch nicht. Ach, das ist der Mont Blanc. Im Fernsehen sah der viel größer aus. Auf den Postkarten auch.

                Dann noch das Internet dazu. Outdoorseiten. Ein Klick und ich weiß Bescheid über regionale Eigenheiten, Zugverbindungen, welche Ausrüstung ich brauche. Mit welchem Wetter zu rechnen ist. Reisebericht dazu. Notfalls einen Thread eröffnen und nachfragen.

                Google Earth ist nur ein kleiner Tupfer in einer Entwicklung, die schon sehr lange im Gange ist.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • Berserkjahraun
                  Gerne im Forum
                  • 31.05.2012
                  • 77
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                  Die Ursprungsthese, dass Gebrauch von Google/gps, das „Wildnisgefühl“ mindert, ist mir – auch nach Lesen der ganzen Meinungen dazu - vollkommen schleierhaft geblieben.
                  Dass die Nutzung von Technologie, Wissen, usw. einen Einfluss auf Wahrnehmung und Gefühle im Allgemeinen haben kann (kann, nicht muss), ist nun wirklich eine Binsenweisheit.

                  Aber zu meinen eigenen Erfahrungen:
                  Bei meinen Wanderungen bin ich manchmal auch in Gebieten unterwegs gewesen, die ich von vorherigen Touren bereits kannte. D.h., ich bin 2-3 Tage einer Strecke gefolgt, die ich praktisch identisch bereits gegangen bin. Hatte das eine (für mich spürbare) Auswirkung auf ein „Wildnisgefühl“? Nein. Im Gegenteil, teilweise waren diese Routen explizit mein Ziel, da ich aus eigener Erfahrung wusste, dass es mir dort gefallen wird (und es mir „wild“ genug ist).
                  Warum sollte es dann also einen Einfluss haben, ob ich zur Navigation einen Kompass, ein GPS-Gerät oder beides genutzt habe? Da würde mich doch sehr interessieren, wo alltwanderer derartige Unterschiede auf seinen Touren feststellen konnte, um diese - vorsichtig ausgedrückt - merkwürdige Annahme zu konstruieren.

                  Vielmehr hat es einen Einfluss auf mein „Wildnisgefühl“, wenn ich während (oder im Anschluss an) einer "Wildnistour" auf lärmigen Campingplätzen mit knallenden Autotüren übernachten muss. Da hilft’s mir auch nicht, wenn ich das GPS ausschalte oder noch nie GoogleEarth angeschaut habe. Gemäß altwanderer würde dies ja etwas vom „Wildnisgefühl“ wieder zurückbringen.

                  Was die Nutzung von GoogleEarth bei der Planung von Wanderungen angeht: Bislang ist die Information, die man aus topographischen Papierkarten gewinnen kann, viel verlässlicher und genauer. So sind bei den britischen OS-Karten tatsächlich machmal einzelne Steine und verlassene Schafspferche exakt abgebildet. Und diesen Detailsgrad habe ich für das selbe Gebiet mit GoogleEarth nicht. Karten würden m.E. also viel mehr vom "Wildnisgefühl" nehmen (tun sie aber nicht)
                  Vorteilhaft ist Google aber natürlich für Gebiete, für die es keine Karten gibt bzw. auf die man nur schwierig Zugriff erhält. Und um einen schnellen Gesamtüberblick zu haben, ist auch ganz nützlich.

                  Bernd
                  https://trekking-berserker.de

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                  • Dieter

                    Dauerbesucher
                    • 26.05.2002
                    • 533
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                    Als gelernter Geograph gehören Karteninterpretation und die Auswertung von Luft- und Satellitenbildern (jetzt in demokratisierter Form: Google Earth) zu meinem Handwerkszeug.

                    Ich bin alt genug und lange genug dabei, um noch im vordigitalen Zeitalter, mit Karte, Kompass und Höhenmesser schon in der "Wildnis" unterwegs gewesen zu sein. Damals wie heute benutze ich selbstverständlich alle mir zur Verfügung stehenden Informationsquellen um mich auf eine Tour vorzubereiten. Und seit es das Internet gibt haben sich die Informationsmöglichkeiten um Welten verbessert. Und in weglosem Gelände benutze ich ein GPS ebenso selbstverständlich zur Navigation. Ich halte es für richtig auf einem vernünftigen Stand der Technik unterwegs zu sein. Die intensive Vorbereitung einer Tour hilft die "mental map" - die Karte im Kopf - zu erstellen, welche eine Orientierung im Gelände erst möglich macht.

                    Es gibt schon lange keine weißen Flecken mehr auf den Landkarten, da brauchen wir uns nichts vormachen. Wo wir auch hingehen, immer war schon jemand vor uns da. Alles ist schon erstbestiegen, erstdurchquert und erstgetan. Die letzten Lücken zwischen den "Großtaten" werden gesponsert von einem Brausehersteller auf youtube (ab-)gefüllt. Erreichbare Wildnis ist objektiv seltener geworden. Aber hier geht es um das Erlebnis, um die durch und durch subjektive Natur- und
                    Selbsterfahrung. Ich kann die Frage, ob sich das dieses Erleben durch die Möglichkeiten und Nutzung von GPS und Google Earth geändert hat, nur für mich selbst beantworten: Nein.

                    Ich möchte sogar behaupten, dass das Erlebnis sogar in seiner Qualität besser geworden ist! Die Informationen, die ich während der Vorbereitung zu einer ernsthaften Tour gesammelt habe erlauben mir zum Beispiel die Landschaft durch die ich wandere besser zu verstehen. Ein wenig nach dem Motto: man erkennt nur was man kennt. Weit hergeholt: wenn man eine Partitur lesen kann, dann versteht man die Musik auch.

                    Ginge es nur um das von Vorinformationen unbeleckte Erlebnis der Wildnis als Maß der Dinge, dann wäre das Wiederholen einer selbst schon mal gegangenen Tour wohl die geplante Enttäuschung. Gilt nicht für mich. Ich wiederhole gerne eine Tour, oder noch lieber: variiere sie, und sehe in der Wiederholung mehr und anderes. Die Erlebnis der Exponiertheit, der Einsamkeit, der Natur (lies: Wildnis) ist dadurch nicht geschmälert, sondern verbindet sich mit dem "Vorerlebten" zur Erfahrung. Dies ist auch der Grund warum ich nicht mal in Neuseeland, dann in Patagonien, Grönland, Lappland usw, sondern, wenn nicht vor meiner alpinen Haustür, ausschließlich (und das seit 26 Jahren) in Island unterwegs bin.

                    Dass die Wildnis Islands an manchen Stellen nicht mehr so wild ist wie sie war ist der Gang der Zeit, aber ich weiß dort noch genügend Gegenden, und in denen hilft auch Google Earth nicht viel weiter.

                    Dieter

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                    • Gast-Avatar

                      #30
                      AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                      Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                      Ich entschuldige mich lieber vorab, falls Du meine Antwort(en) als etwas unsensibel reflektiert empfinde(st)
                      Nein, um Gottes willen, dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen. Aus den anderen Beiträgen kannst du ja erkennen, daß auch die anderen die Entfremdungsprozesse nicht wahrnehmen und damit dann auch gar nicht reflektieren können.

                      Da wird einerseits eine möglichst ursprüngliche Natur gesucht und andererseits wird sich von der eigenen Jagd-Ursprünglichkeit durch die Jagd auf immer neuere Hightech-Kleidung, Googletechnologie, GPS und teure gefriergetrocknete Nahrung zusehends entfremdet. Eine ganze Industrie lebt davon.Wie sehr das Denken um diese Dinge kreist, zeigt auch dieses Forum.

                      Da wird nicht verstanden, daß die Arbeit mit Karte und Kompass eigene Sinneswahrnehmungen braucht, um die umgebende Natur mit der Karte abzugleichen. Stattdessen wird auf einen kleinen Bildschirm geglotzt, der einem zeigt, wo man ist und wo man hin will.

                      Der Orientierungssinn als Instinkt verkümmert schon bei den jugendlichen Stubenhockern, die mit der Leimrute GPS von wohlmeinenden Erwachsenen nach draußen gelockt werden, wo sie wie menschliche Pac-Men von einem GPS auf Schatzsuche durch die Gegend gelotst werden. Später laufen sie dann im besten Fall als Wanderer geogetagte Routen ab oder sind stolz, wenn sie sich als supergooglebernd neue Routen zusammenstellen.

                      Es geht mir nicht um einen Radikalismus mit am besten noch Verzicht auf Karte und wetterfeste Kleidung, sondern um die Wahrnehmung der schleichenden überflüssigen Entfremdungsprozesse und ihre Gefahren für unsere innere Welt und das Erleben des Selbst.

                      Das darf man nicht verwechseln mit dem wiederholten Aufsuchen einer Gegend, wo es einem schon damals gefallen hat und man vielleicht ein geschätztes Wildnisgefühl hatte. Da koppelt man sich an die eigenen Gefühle und Erfahrungen an, und nicht an die visuelle Vorerfahrung von Google Earth.

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30712
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                        Der Orientierungssinn als Instinkt verkümmert schon bei den jugendlichen Stubenhockern, die mit der Leimrute GPS von wohlmeinenden Erwachsenen nach draußen gelockt werden, wo sie wie menschliche Pac-Men von einem GPS auf Schatzsuche durch die Gegend gelotst werden. Später laufen sie dann im besten Fall als Wanderer geogetagte Routen ab oder sind stolz, wenn sie sich als supergooglebernd neue Routen zusammenstellen.
                        Belege? Auf welche Untersuchung stützt Du Dich? Wo wurde die veröffentlicht?
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Prachttaucher
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 21.01.2008
                          • 11905
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                          Zitat von altwanderer Beitrag anzeigen
                          ...
                          Da wird nicht verstanden, daß die Arbeit mit Karte und Kompass eigene Sinneswahrnehmungen braucht, um die umgebende Natur mit der Karte abzugleichen. Stattdessen wird auf einen kleinen Bildschirm geglotzt, der einem zeigt, wo man ist und wo man hin will..
                          Mal ganz unreflektiert : Es haben hier genügend Leute erklärt, daß sie Ihr GPS-Gerät so nicht nutzen. Ich halte es auch für eine Unterstellung, daß hier niemand mit Karte und Kompaß umgehen kann.

                          Ich verstehe wirklich nicht was Du mit diesem Thread bezwecken willst. Deine Meinung steht eh schon fest, was andere schreiben genügt Dir nicht, aus irgendwelchen Gründen verbittert Dich dieses Thema, was sonst eigentlich keiner teilt....

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                          • Gast-Avatar

                            #33
                            AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                            Mal ganz unreflektiert : Es haben hier genügend Leute erklärt, daß sie Ihr GPS-Gerät so nicht nutzen. Ich halte es auch für eine Unterstellung, daß hier niemand mit Karte und Kompaß umgehen kann.

                            .
                            Dein Hinweis ist berechtigt. Ich habe mich mißverständlich ausgedrückt und wollte nicht sagen, daß hier keiner mit Karte und Kompass umgehen kann und nur GPS verwendet.

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                            • derSammy

                              Lebt im Forum
                              • 23.11.2007
                              • 7412
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                              Zitat von altwanderer Beitrag anzeigen
                              Wenn man im genannten Beispiel GR 20 bleibt und sich den Cirque mit Google Earth ansieht und alle Möglichkeiten des Zoomens, Drehens und Kippens nutzt, dann bekommt man einen verdammt präzisen Eindruck auch von der Steilheit, selbst den Verlauf des Weges kann man erkennen. Die visuelle Vorwegnahme unterscheidet sich natürlich immer noch von der direkten Erfahrung. Trotzdem bleibt für das Gehirn ein gewisser Wiederholungseffekt, der die Intensität der Gefühle durchaus verringern kann.
                              ????

                              Versteh ich nicht

                              Vorher hab ich meiner damaligen Begleitung gezeigt wie klitzeklein der "cirque" im Verhältniss zum ganzen GR ist

                              >optisches Beruhigungsmittel

                              Dann bin ich mit ihr auf die Zugspitze gewackelt

                              > physisches Beruhigungsmittel

                              Und danach sind wir beim Fotos gucken mit großer Freude kreuz und quer über Korsika "geflogen"

                              Und glaube mir

                              Von jedem qm auf dem ich je rumgetrampelt bin hab ich ne Papierkarte daheim





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                              • Gast-Avatar

                                #35
                                AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                Zitat von derSammy Beitrag anzeigen

                                Vorher hab ich meiner damaligen Begleitung gezeigt wie klitzeklein der "cirque" im Verhältniss zum ganzen GR ist

                                >optisches Beruhigungsmittel ....
                                Das ist ein gutes Beispiel für die Veränderung von Gefühlen (Ängsten, Befürchtungen) durch Google Earth.

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                                • derSammy

                                  Lebt im Forum
                                  • 23.11.2007
                                  • 7412
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                  Gut im Sinne von gut
                                  Oder gutes Beispiel im Sinne von

                                  "Schau genau des passiert dann"
                                  ??


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                                  • Gast-Avatar

                                    #37
                                    AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                    Gut im Sinne von zutreffend, daß Google Earth Gefühle verändert.

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                                    • derSammy

                                      Lebt im Forum
                                      • 23.11.2007
                                      • 7412
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                                      #38
                                      Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                      Ok
                                      Dann positive oder negative Gefühle
                                      ??


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                                      • Gast-Avatar

                                        #39
                                        AW: Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                        Wie schon gesagt, Google/GPS können Vorfreude erhöhen, Ängste mindern, Wildnis- und Abenteuergefühle mindern, Überraschungsgefühle mindern, Sicherheitsgefühle erhöhen usw.

                                        Sie wirken nie neutral, denn sie werden im Gehirn verarbeitet, wo es nur selten reine Informationsverarbeitung ohne Gefühlsbeteiligung gibt.

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                                        • derSammy

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                                          • 23.11.2007
                                          • 7412
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                                          #40
                                          Google Earth / GPS Technologie und ihre Auswirkungen

                                          Hüstel....
                                          Käse!!!

                                          Schau ich mir was geplantes im Vorfeld auf G-E an dann vermengt mein (Rest) Hirn dass mit meinen Erfahrungen und "sagt" mir
                                          Aha
                                          Cool
                                          Sauber
                                          Des wir cool
                                          Des wird hart
                                          Des wird fein
                                          Schöner schmarrn*

                                          G-E gehört (Dank der Möglichkeit dass es vorhanden und verfügbar ist) genauso dazu wie der aktuellste Wetterbericht vom Zielgebiet

                                          Wers nicht nutzen mag darfs natürlich gerne lassen ....

                                          *
                                          Wie gesagt "was geplantes" und planen tu ich nach Führer und Karte ...

                                          Sent from my iPhone using Tapatalk & 1 Finger ....

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