Wanderwege in Norddeutschland

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    Wanderwege in Norddeutschland

    Einleitung : Seid Ihr auch häufig auf Wanderwegen in Norddeutschland unterwegs, die nach der Beschreibung wahre Traumpfade sein müßten, in der Realität aber dann doch häufig einige Mängel aufweisen ? Ich möchte hier kurz etwas zu einzelnen Abschnitten schreiben, die ich in 2- oder 3-Tagestouen gehe und dies v.a. solange die Erinnerung noch frisch ist. Vielleicht nützt das dem ein oder anderen bei der Planung. Schön wäre wenn sich andere hier auch beteiligen und man sich dann so auch austauschen kann. Und v.a. sich gegenseitig Anregungen gibt.


    Inhaltsverzeichnis (Angaben die sich auf den tatsächlich gelaufenen Weg beziehen in Klammer) :

    Teil 1 : persönliche Erfahrung, Beschreibung im Beitrag :

    Brockenmarathon, HZ Rundweg bei Wernigerode-Hasserode 42,2 km (10 km) #105,106

    Bückeburg-Weg, NI von Porta Westfalica (Bückeburg) nach Bad Nenndorf, 58 km (38 km) #9

    E1, SH, NI

    - Schleswig - Hamburg Bergedorf (3-18) 395 km #6

    - Hamburg-Bergedorf - Buchholz in der Nordheide (19-21) 73 km #67

    - Buchholz in der Nordheide - Bösingfeld (22-33) 310 km #86

    - Bösigfeld - Willebadessen (34-38) 96 km #119

    E6

    - Güster - Bad Bodenteich (17-23) 162 km #124

    E9

    - Nordenham - Blankenese (9-16) 225 km #134

    Freudenthalweg, NI #2,#3, #78

    Hansaweg, TW von Hameln nach Herford (Bad Salzuflen), 72 (75) km #136

    Harzquerung, HZ von Nordhausen nach Wernigerode, 51 km (55 km) #48

    Heidschnuckenweg, NI von Celle nach HH-Fischbek, 223 km #88

    - Rundweg bei Müden (46 km) #153

    - Rundweg bei Hermannsburg / Misselhorner Heide (42 km) #172


    Hünenweg, NI #26

    Ith-Hils-Weg, NI, Rundweg bei Coppenbrügge, 81 km #4

    - Thüster Berg / Duinger Berg (42 km) / Rundweg im Ith-Hilsgebiet, #187

    Karstwanderweg, HZ #66, #142 #231

    Nord-Ostsee-Wanderweg, SH 113 km (45 km) #155

    Pickerweg, NI
    von Osnabrück-Wildeshausen, 107 km bzw. 130 km #20, #63

    Roswithaweg, NI von Nienburg nach Bad Gandersheim, 180 km. #16

    - Nienburg nach Rehburg (1-3) 43 km (45 km) #128

    - Springe bis zu den Wolfsbuchen #189

    - Nienstedt bis Bad Münder #226

    Wendland Rundweg, NI Rundweg bei Hitzacker, 190 km (Drawehn-Höhenweg von Hitzacker nach Clense, ca. 70 km) #23

    Wittekindsweg, 93 km von Osnabrück nach Porta Westfalica # 145

    Weserberglandweg, NI

    - Hann Münden - Bad Karlshafen (1-3) 48 km #118

    - Porta-Westfalica – Hameln (Etappen 13 – 11) ca. 57 km #167

    - Hameln – Stadtoldendorf (Etappen 10 – 7) ca. 77 km #167

    Teil 2 : selbst erstellte Wege

    Deister-Rundwanderweg bei Bad Nenndorf Cecilienhöhe (ca. 40 km) #227

    ELM-Rundwanderweg von Königslutter (ca. 45 km) #139

    Kyffhäuser-Rundwanderweg, TH ca. 40 km #209

    Osterwald-Rundwanderweg / kleiner Deister (43 km) #190

    Süntelquerung, NI von Bad Münder nach Hessisch-Oldendorf (ca. 23 km) #53

    Süntel-Rundwanderweg, ca. 40 km #179

    Thale Rundwanderweg, HZ ca. 70 km #71

    Vogler-Rundwanderweg, ca 40 km #229


    Teil 3 : neu im Wiki angelegt

    Pilgerweg Loccum – Volkenroda, NS ca. 280 km

    Abkürzungen : Bundesländer, EG = Eggegebirge, HZ = Harz, NHE = Nordhessen, TW = Teutoburger Wald
    Zuletzt geändert von Prachttaucher; 19.02.2021, 14:03.

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    #2
    AW: Wanderwege in Norddeutschland

    Freudenthalweg :

    Etappe 2 und 3 : - Start in Schneverdingen. 22,9 km / 18,2 km
    Eindruck : Sehr schön, vermutlich das Sahnestück des gesamten Weges.

    Am Bahnhof Schneverdingen läuft man zunächst ein Stück Straße bis es los geht. Der Weg verläuft auf den ersten Kilometern noch etwas monoton (breiter schnurgerader Forstweg). Schöner ist hier ein kleiner Umweg auf einem schmalen Waldpfad (Spitzbubenweg).

    Etwas später wird´s richtig schön : Hoher Pfadanteil + tolle Heidelandschaft. Bei Niederhaverbeck Einkehrmöglichkeit (Buchweizentorte). Bis kurz hinter dem Wilseder Berg läuft man auf dieser aussichtsreichen Strecke, um dann größere Waldgebiete zu durchqueren. Meist auch auf angenehm zu gehenden Wegen, was sich allerdings bei Inzmühlen schlagartig ändert. Bis hinter Handeloh geht man einige km auf einem asphaltierten Radweg neben der Straße. Nachtrag : In diesem Bereich wäre man auf dem Heidschnuckenweg deutlich angenehmer unterwegs !

    Auch wenn man am Bahnhof in Handeloh aufhören könnte, lohnt es sich weiter zu gehen. Nach einem weiteren Waldstück kommt man in das kleine aber feine Heidegebiet Büsenbachtal. Hier erlag ich allerdings der Verlockung des dortigen Bahnhofs - die 4 km bis Holm Seppensen neben der Bahnlinie sind sicher eher unattraktiv.

    Gelaufen bin ich mit Umwegen + Abstechern zu Aussichtspunkten ca. 42 km.



    Etappe 6 und 7 - Start in Verden. 22,3 km / 19,7 km
    Verden lohnt für eine kurze Besichtigung. Nach dem Stück an der E1 (1-2 h) wird es schön ruhig. Diese ersten Kilometer fand ich etwas nervig, der Rest der Strecke gefiel mir gut. Dieser Bereich wird wohl eher selten gelaufen. Die Beschilderung ist eher schlecht - Track empfehlenswert. An genauere Details erinnere ich mich jetzt leider nicht mehr so, wollte die Etappe in diesem Zusammenhang aber nennen. Etwas Asphalt gab es im Bereich der Landwirtschaft schon, wie mir einige Bilder zeigen.



    Wenn jemand den ganzen Weg gelaufen ist, würde ich mich über Rückmeldungen freuen. Bei dem Abschnitt Bad Fallingbostel-Schneverdingen, den ich erstmal ausließ, wüßte ich gerne in wie weit der lohnend ist bzw. die nahe Autobahn zu sehr stört.
    Zuletzt geändert von Prachttaucher; 20.11.2014, 21:01.

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      #3
      AW: Wanderwege in Norddeutschland

      Schön, dass du diesen Thread eröffnet hast. Hier ein Überblick über die vom Wanderverband Norddeutschland gepflegten Wanderwege: klick

      Ich ergänze zunächst mal den Freudenthalweg von Hamburg bis Holm-Seppensen (Etappe 1, ca. 28 km), allerdings in Nord-Süd-Richtung:

      Direkt an seinem Start an der Bushaltestelle Appelbütteler Weg geht der Freudenthalweg gleich in den Wald, zunächst noch auf befestigtem Weg, nach Überquerung der Appelbütteler Straße auf schönem Waldweg. Es stört jedoch der ständige Lärm der nahen Autobahn das Wandervergnügen ein wenig. Zwischen Neu Leversen und Tötensen folgt ein langer Asphaltabschnitt, wobei das hügelige Land bei Westerhof durchaus reizvoll ist. Hinter Tötensen tritt der Freudenthalweg in den Sunder, ein hügeliges Waldstück - einer der schönsten Abschnitte im nördlichen Bereich des Wanderwegs. Höhepunkt: Der Siebenhügelweg kurz vor Iddensen. Rund um Klecken folgt wieder ein längerer Asphaltabschnitt. Nach Tekenbarg geht es in den Klecker Wald, den man zumeist auf unbefestigten, aber breiten Forstwegen durchquert. Immerhin warten mit dem Großen Hünengrab und dem Forsthaus Klecken kulturelle Highlights auf den Wanderer. Lohnenswert: ein Abstecher zum Toteisloch zwischen Forsthaus und Itzenbüttel. Itzenbüttel punktet mit Einkehrmöglichkeiten, ansonsten ist der Weg bis Osterberg unspektakulär und asphaltreich. Ein breiter, aber angenehm zu gehender Forstweg führt den Wanderer weiter zur Seppenser Mühle. Hier empfiehlt sich den markierten Weg zu verlassen und den schöneren Weg direkt am Mühlenteich entlang zu gehen. Die Gastronomie an der Mühle ist seit 2014 leider geschlossen. Durch ein Wohngebiet geht es schließlich bis zum Bahnhof nach Holm-Seppensen.
      Zuletzt geändert von E1HikingTours; 30.10.2014, 19:19.
      Wandern auf dem E1

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        #4
        AW: Wanderwege in Norddeutschland

        Danke, sehr schön !

        Ith-Hils-Weg :

        Eine 81-km-Rundtour, die ich auf zwei Wochenenden (West- und Ostschleife) aufgeteilt habe. Coppenbrügge im Norden hat Bahnanschluß, nach Delligsen im Süden kommt man mit dem Bus von Alfeld.

        Der Weg ist sehr schön zu gehen, besonders da wo er als Kammweg verläuft. Hier auch mit hohem Pfadanteil. An manchen Stellen ist er durch das steile Gelände etwas anspruchsvoller zu gehen und teilweise dort auch schwieriger zu finden. Nach längerem Regen ggf. nicht zu empfehlen. Besonders schön fand ich die Westschleife. Zunächst geht man mit Start in Delligsen durch abwechslungsreiche Landschaft, um dann zum Ith-Kamm zu kommen. Bis kurz vor Coppenbrüge verbleibt man auf diesem aussichtsreichen Weg. Es gibt auch kleinere Ortsdurchquerungen, aber nichts unangenehmes.

        Bei der Ostschleife überquert man mehrere Hügel und geht auf dem letzten Stück bei Salzhemmendorf in der Ebene. Diesen letzten Abschnitt bin ich nicht gelaufen, sondern wieder zum Ith-Kamm abgebogen, um nochmal den schönen Abschnitt dort gehen zu können.

        Zuletzt geändert von Prachttaucher; 19.10.2014, 21:49.

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          #5
          AW: Wanderwege in Norddeutschland

          @E1HikingTours : Kennst Du auch den Anschnitt Bad Fallingbostel-Schneverdingen ?. Den ersten Abschnittes werde ich nach Deiner Beschreibung vielleicht wirklich mal gehen und das ganze über den Brunsberg nach Buchholz zurück verlängern (um auf ca. 40 km zu kommen). Dort hatte es mir gut gefallen.

          In Buchholz wurde ich übrigens damals angesprochen, ob ich den E1 kenne - vielleicht sind wir uns ja schon mal begegnet.

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            #6
            AW: Wanderwege in Norddeutschland

            Ich fange mal mit dem E1 an. Es gibt einen angefangenen Bericht von mir (klick) und einen (deutlich lesenswerteren...) von lina.

            Europäischer Fernwanderweg E1

            Etappe 1: Kupfermühle - Flensburg - Oeversee (23 km)

            Etappe 2: Oeversee - Schleswig (32 km)

            Etappe 3: Schleswig - Aschberg (27 km)
            Der E1 meidet in Schleswig die sehenswerte Innenstadt und führt stattdessen am Schloss Gottorf vorbei sowie durch das eher unansehnliche Bahnhofsviertel Friedrichsberg. Sehr schnell ist man jedoch am Schleiufer und erreicht daraufhin Haddeby, besser bekannt unter dem alten Wikingernamen Haithabu. Hier geht es mit dem Touristenströmen vorbei am Wikingermuseum und auf den historischen Ringwall von Haithabu. Hier beginnt übrigens auch der Schlei-Eider-Elbe-Wanderweg, gelegentlich als Westvariante des E1 bezeichnet. Hinter dem Ringwall wird es ruhiger und man geht auf schönen, teilweise hügeligen Wegen am Haddebyer und Selker Noor vorbei, die Verbindung zwischen den beiden Gewässern auf einer Brücke überquerend. In Selk führt der Weg ganz ungeniert durch die dortige Mühle hindurch. Knapp dahinter beginnt ein langer Abschnitt auf überwiegend befestigten Straßen und Feldwegen über Lottorf ins Brekendorfer Moor. Hier haben sich die Wegeplaner etwas ganz besonderes einfallen lassen, denn der Weg geht über knapp einen Kilometer mitten durch das Moor. Mit nassen Füssen ist zu rechnen. Wieder auf festen Wegen geht es weiter nach Brekendorf. Das Gästehaus dort gibt es nicht mehr, aber man findet Gästezimmer auf einem Bauernhof im Ort. Hinter Brekendorf kommt mit den Hüttener Bergen wieder ein sehr reizvoller Abschnitt. Auf verschlungenen Wegen geht es durch den Wald. Der Outdoor-Übernachter findet am Rammsee eine geeignete Schutzhütte. Auf dem Heidberg stehen dann sogar Liegestühle zum Sonnenbaden bereit. Durch die Behinderten-Wohnsiedlung Unterschoothorst geht es in den nächsten Waldabschnitt und auf schönen Wegen hoch zum Aschberg. Auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge befindet sich nun ein 4-Sterne-Hotel der Globetrotter Akademie.

            Etappe 4: Aschberg - Eckernförde (24 km)
            Weiter geht es zunächst auf der Zufahrtsstraße zum Aschberg, ehe der Weg auf angenehm zu wandernden Wegen rechts ab in Richtung Fresensee geht. Am Ende des Waldes trifft man bei einem einsamen Haus wieder auf ein kurzes Stück Straße (Achtung: hier fehlte 2013 die Markierung!) und weiter auf einem sandigen Weg zum Reiterhof Kirchhorst. An hier folgt wieder ein längeres Stück Asphalt bis man den Wald und das Moor bei Damendorf erreicht. Hier ist die Markierung wieder sehr schlecht und der Wegverlauf nicht immer eindeutig; wer nach Instinkt wandert, geht höchstwahrscheinlich verkehrt. Es folgt dann wieder ein kurzes Stück auf einer Kreisstraße ohne Fußweg. Weiter geht es auf Feldwegen in einen feuchten Wald und schließlich nach Osterby mit kleinem Supermakt und hübschem Park an der Osterbek. Ein ausgesprochen schöner Wanderweg führt den E1 dann weiter nach Kochendorf. Auf alter Bahntrasse geht es dann weiter ans Windebyer Noor, wo man immer am Ufer entlang direkt ins Zentrum von Eckernförde gelangt, wo sich der E1 seinen Weg durch die (samstags sehr volle) Fußgängerzone bahnt.

            Etappe 5: Eckernförde - Schwedeneck (26 km)
            Vom Bahnhof in Eckernförde führt der Weg zunächst zur Strandpromenade, wo es durchaus mal voller sein kann. Am Ende der Promenade wird die Bahnlinie überquert und es geht an einem Grünstreifen entlang bergauf. Oben angekommen wird man mit tollen Ausblicken auf die Eckernförder Bucht belohnt. Dann geht es wieder hinab an die Bundesstraße, der man für einige Zeit folgen muss. Bei der Siedlung Kiekut kann man die Bundesstraße verlassen und steigt hinauf zu einem riesigen Friedwald, wo es auch schon mal voller sein kann. Wenn man diesen Abschnitt des Waldes durchquert hat, wird es deutlich einsamer und es geht lange Zeit durch das Schnellmarker Holz, gelegentlich erblickt man hierbei das Meer zwischen den Bäumen.
            Kurz vor Aschauhof wird man aus dem Wald und an die Küste geführt, wo man auf gutem, festem Weg an einer Bucht entlanggeführt wird. Kurz vor dem Campingplatz Lindhöft führt der Weg dann über den Sandstrand, der erste von zwei mühsamen Strandabschnitten auf dieser Etappe. Kurz vor Noer wird man dann wieder in den Wald geführt (auf die Markierung an einem Findling am Strand achten). Es geht ein Stückchen durch den Ort Noer und dann wieder an den Strand für den nächsten sandigen Abschnitt.
            Bei Jellenbek verlässt der Weg wieder den Strand und führt auf einem festen Weg am oberen Ufer entlang. Bei Surendorf muss eine Marineanlage umgangen werden, ansonsten geht es die ganze Zeit an der Küste entlang. Im Wald hinter der Siedlung Eckernholm gibt es einen Abschnitt, der wegen Steilküstenabbrüchen gesperrt ist, die Markierung weist aber weiterhin hier entlang. Das Wegstück kann aber weiter im Landesinneren umgangen werden.
            Bei Dänisch-Nienhof wird die Küste ein letztes Mal verlassen und zunächst durch Wald und später über Feldwege geht es ins Örtchen Stohl, wo man diese Etappe beenden kann.

            Etappe 6: Schwedeneck - Kiel (27 km)
            Von Stohl aus führt der Weg zunächst wieder an die Küste, wo man aufgrund von Steilküstenabbrüchen anfangs an Sandstrand wandern muss. Der Weg oben am Steilufer ist zwar noch vorhanden, aber stellenweise sehr schmal. Kurz vor dem Leuchtturm Bülk kann man schließlich ans obere Ufer wechseln und die schönen Ausblicke unter dem Blätterdach des dortigen Waldes genießen.
            Ab dem Leuchtturm geht es dann aus asphaltierten Wegen immer an der Küsten entlang über Strande bis nach Kiel-Schilksee weiter. In Schilksee verlässt man die Küste und es geht teils recht hügelig durch das Hinterland der Kieler Förde, unter anderem an Altenholz vorbei. Nachdem man ein eingezäuntes Militärgelände passiert hat, erreicht man den Nord-Ostsee-Kanal, dem man am hohen Ufer Richtung Ostsee folgt, bis man die Fähre nach Wik erreicht.
            Auf der anderen Seite führt der Weg durch ein Industriegebiet und an einem großen famila vorbei ins Zentrum von Kiel-Wik und weiter durch ein Kasernenviertel an die Kieler Förde. An der dortigen Kiellinie entlang wandert man bis zum Fähranleger Reventlou, wo man neben Landtag und Ministerien die Etappe beendet.

            Etappe 7: Kiel - Preetz (21 km)
            Start der Etappe ist der Fähranleger Wellingdorf am Ostufer der Kieler Förde. Der E1 nutzt die Fährverbindung über die Förde, leider verkehrt die Linie nicht am Wochenende. Wer also am Wochenende auf dem E1 durch Kiel möchte, muss hier den Bus nehmen oder den langen, eintönigen Weg über den Hauptbahnhof nehmen.
            Der Fähranleger befindet sich an der Mündung der Schwentine, dem Fluss, den der E1 noch für mehrere Tage folgen wird. Relativ schnell ist man auf dem Weg aus dem städtischen Gebiet heraus und folgt dem Weg am Schwentineufer im Richtung Südosten. Im Winter 2018/19 fehlte ganz zu Anfang eine Brücke, so dass man ein Stück an der parallel verlaufenden Straße gehen musste. Am Stadtrand von Kiel wird der Fluss kurz verlassen, um dem Weg bergauf über freies Feld Richtung Flüggendorf zu folgen. Kurz vor dem Ort biegt man jedoch wieder Richtung Wald und Fluss ab. Die Schwentine hat sich hier tief in die Landschaft eingegraben, der Weg verläuft meistens sehr reizvoll am Hochufer. Vorbei an der Oppendorfer Mühle (Gaststätte) und einem alten Wasserkraftwerk erreicht man Raisdorf, wo der Weg an den Tiergehegen des Schwentineparks vorbeiführt (Toilette und hübscher Rastplatz bei den Volieren).
            Nachdem man die B202 bei der niedrigen Unterführung gequert hat, wird der Weg wieder natürlicher und weniger parkartig. Die Schwentine bildet hier einige Seen, an deren hügeligen Hängen der E1 entlangführt. Zum Schluss wird der Weg wieder breiter und dient als Zufahrtsstraße für einige Häuser, die hier oberhalb der Schwentine gebaut wurden. Der Weg führt schließlich nach Preetz, das man am sehr schönen Klostergelände erreicht. Weiter geht es in die Fußgängerzone, wo diese Etappe durch die Ausläufer der Holsteinischen Schweiz endet.

            Etappe 8: Preetz – Plön (25 km)
            Startpunkt dieser Etappe ist der Marktplatz in Preetz, etwa 250 Meter vom Bahnhof entfernt. Der Wanderweg führt zunächst in südliche Richtung durch die Einkaufsstraße und vorbei an der imposanten Stadtkirche von Preetz. Hinter der Kirche führt der E1 etwa 500 Meter durch ein Wohngebiet und erreicht schließlich einen Park mit Hügel, auf dem sich ein Kriegerdenkmal befindet. Noch im Park wird die Schwentine überquert und über einen unbefestigten Radweg erreicht man ein Wohngebiet der Nachbargemeinde Schellhorn. Etwas reizlos geht es einen Kilometer durch den Ort bis man kurz hinter dem Ortsausgang die Kreisstraße Richtung Plön und auf einem Pfad in ein kleines Waldgebiet eintritt (hier ist mir aus Schellhorn kommend keine Markierung aufgefallen!). Der Pfad führt entlang eines großen Teichs bis er wieder auf die Kreisstraße stößt, der man dann nochmals etwa 500 Meter folgt ehe man die Straße nach rechts verlässt.
            An der ersten Kurve verlässt man die Nebenstraße und überquert eine Fläche, die seit Herbst 2017 zum Stiftungsland Lanker See gehört. Hier bewirtschaftet das Land Schleswig-Holstein die Feuchtwiesen mit Galloways. Hinter der Weide erreicht man einen Reiterhof, wo es eine Pferdekoppel zu überqueren und eine Reithalle halb zu umrunden gilt. Weiter über Weiden kommt man schließlich an einen Waldrand, wo der E1 über einen schmalen Waldweg und später einer Straße den Mühlenberg hinaufsteigt. Weiter geht es auf der kleinen Straße wieder bergab, bis der Wanderweg nach links in einen schmalen Forstweg abgeht. Hier beginnt ein sehr schöner, leicht abenteuerlicher Abschnitt entlang des Wielener Sees, der an einem einsam gelegenen, kleinen Reiterhof endet über dessen Zufahrt man die Straße nach Wielen erreicht.
            Hier beginnt ein 3,5 km langer Abschnitt auf Nebenstraßen über Wielen, Güsdorf und Wittmoldt. Die Straße führt über die Höhen an Äckern entlang. Vermutlich hat man hier also schöne Aussichten, wenn es nicht gerade neblig ist (wie bei meiner Wanderung auf der Strecke). Die Straße wird kurz verlassen, um auf einem sehr schönen, aber auch feuchten Graspfad entlang der Schwentine zu wandern. Beim Hof Wittmoldt geht es zurück auf die Straße Richtung B 76 und auf der anderen Seite der Bundesstraße weiter nach Neutramm.
            Über befestigte Feldwege geht es weiter durch die hügelige Landschaft bis bei Tramm der Trammer See an einer Badestelle erreicht wird. Am See entlang und hinauf nach Rathjensdorf geht es über tolle Graswege mit teilweise großartigen Ausblicken (ohne Nebel sieht man hier nicht nur den See, sondern auch bereits große Teile von Plön). Von Rathjensdorf aus führt der Weg unbefestigt bergab nach Plön, dann noch einmal rauf zum Parnaßturm (Eintritt frei, von Mitte März bis Ende Oktober geöffnet) und dann noch einen guten Kilometer wieder bergab durch die Plöner Straßen zum Bahnhof.
            Die Etappe führt durch eine großartige Landschaft. Man wechselt immer wieder zwischen Seeufer und Höhen. Einziges Manko ist der lange Asphaltabschnitt zwischen Wittmoldt und Wielen auf der Etappenmitte.

            Etappe 9: Plön - Eutin (24 km)
            Diese Etappe steht ganz im Zeichen der großen Seen der Holsteinischen Schweiz. Der Weg führt an den Ufern von neun verschiedenen Seen entlang und zwar die meiste Zeit über unbefestigte Waldwege.
            Los geht es am sehr schön direkt am Großen Plöner See gelegenen Bahnhof in Plön. Schon nach einem kurzen Straßenabschnitt erreicht man die Seepromenade Richtung Fegetasche mit Blick auf die Insel Olsborg. Bei der Fegetasche, einer alten Zollstation auf der Landenge zwischen Großem Plöner See und Edebergsee, geht man ein kurzes Stück entlang der Bundesstraße und durch ein Wohngebiet bis man den Waldweg erreicht, der an dem Großen Madebrökensee, dem Höftsee und dem Behler See vorbei zum Zeltlager Adlershorst führt. Von hier aus ist es noch ein kurzes Stück über Waldwege am Langensee entlang bis man an einer Landenge zwischen Langensee und Suhrer See erreicht. Hier hat man ein längeres Stück Asphaltstrecke bis Niederkleveez und durch den Ort hindurch.
            Weiter geht es auf schöner Strecke durch den Wald am Dieksee entlang. Hierbei passiert man auch die hübschen Spiegelteiche, die einst für die Fischzucht etwas oberhalb des Seeufers angelegt wurden. Der Weg führt geradewegs nach Malente, dem touristischen Hotspot der Region mit zahlreichen Hotels und Gaststätten. Vorbei am Bahnhof führt der E1 geradewegs hinüber zum Kellersee, dem aus meiner Sicht schönsten See entlang dieser Etappe.
            Immer noch in Malente führt der Weg über Parkanlagen, Nebenstraßen, Fußwege und ein kurzes Stück Landstraße wieder an einen Waldweg direkt am Ufer, vorbei an zahlreichen großen Anwesen. Der Weg führt schließlich nach Sielbeck und dann auf einen weiteren schönen Wald/Ufer-Abschnitt (mit Schutzhütte an einer unbeaufsichtigten Badestelle) nach Fissau. Vom Fissauer Fährhaus aus bietet sich der schönste Ausblick auf den See und die umgebenden Hügel. Am Lauf der Schwentine, dem fast alle Seen verbindenden Fluss, entlang erreicht man schließlich den Großen Eutiner See und damit auch das Etappenziel Eutin.

            Etappe 10: Eutin - Schönwalde (20 km)
            In Eutin verläuft der E1 durch den Seepark, ein Teil der Landesgartenschau 2016, der seitdem mit Blickachsen und freien W-LAN aufwartet. Vom Seepark aus überquert man auf der Bebensundbrücke den Großen Eutiner See und ist praktisch bereits raus aus der Stadt und im Seescharwald, wo gleich zu Anfang ein Lehrpfad über die Forstwirtschaft aufklärt.
            Entlang des Nordufers des Großen Eutiner Sees, allerdings nur selten mit Blick auf den See selbst, geht es weiter auf Feldwegen bis zu einer kleinen Siedlung am Ostufer des Sees. Hier biegt der Weg in den Norden ab und erreicht nach knapp 2 km Waldweg die Straße nach Stendorf. Dies ist der Start eines 8 km langen Asphaltabschnitts, der glücklicherweise zumindest landschaftlich viel zu bieten hat. Zunächst durch ein Kiesgrubengelände führend, erreicht der E1 bald das schnuckelige Gut Stendorf. Weiter geht es auf einer langen Allee bergauf in Richtung Bergfeld. Zwischendurch hat man immer wieder schöne Aussichten, z.B. auf den Kirchturm von Eutin.
            Kurz vor Stendorf gibt es im Übrigen eine markierte Abkürzung, die direkt Richtung Neustadt führt und so die Strecke Eutin – Neustadt auf eine Tagesetappe à 23 km verkürzt.
            In Bergfeld wechselt man für etwa 1 km auf den Radweg der Landstraße nach Schönwalde ehe man auf eine Nebenstraße Richtung Bungsberg abbiegt. Nach einem weiteren Kilometer erreicht man das Ende des Asphaltabschnitts und wechselt entweder für einen markierten Abstecher auf einen Waldrandpfad zum Bungsberg hinauf (mit Aussichtplattform auf dem Fernsehturm und Gastronomie) oder nimmt den Waldweg auf der rechten Seite, um weiter Richtung Schönwalde zu wandern.
            Am Ende hügeligen Waldabschnitts erreicht man wieder die Landstraße, die man diesmal überquert um auf einer Schotterstraße Schönwalde am Bungsberg zu erreichen. Zuvor passiert man noch das Stiftungsland Beckmissen, eine Toteissenke, bei der man an dem schönen Picknickplatz mit Aussichtplattform dem Treiben auf den Feuchtwiesen zusehen kann.
            Schönwalde selbst hat das Nötigste an Geschäften zu bieten (Supermarkt, Hotel-Restaurant, Apotheke, Bank).

            Etappe 11: Schönwalde - Neustadt (21 km)
            Zu Beginn der Etappe wird zunächst der Mühlenberg bestiegen, der eine schöne Aussicht auf die kommenden Kilometer bietet. Über den Lachsbach, durch ein kleines Waldgebiet und über einen Feldweg mit zwei verstreuten Einzelhöfen erreicht man bald das Naturschutzgebiet Kasseedorfer Teiche. Hier führt ein kurvenreicher, unbefestigter Weg durch die hügelige Landschaft, in der man bei gutem Wetter im Sommer zahlreiche Ringelnattern beobachten kann. Am Ende des Naturschutzgebietes am Naturhaus Eule gibt es sogar eine richtige Schutzhütte mit Toilette.
            Die kommenden 600 Meter sind dann die unangenehmsten der gesamten Etappe, weil man hier am Rande der vielbefahrenen Landstraße ohne Fußweg wandern muss. Im nun folgenden Waldstück kommt die Abkürzung aus Richtung Eutin wieder an die Hauptstrecke des E1. Vorbei an einer kleinen Schlucht erreicht man beim Örtchen Näthkamp wieder eine asphaltierte Straße. Auf der engen, kurvenreichen und (im Verhältnis zu ihrer Breite) relativ vielbefahrenen Straße sollte man vor rücksichtslosen Autofahrern auf der Hut sein. Nach 1 km verlässt man im Ort Holzkaten wieder die befestigte Straße.
            Die nächsten Kilometer über Gömnitz nach Sierhagen lassen fast jedes Wandererherz höher schlagen: Der E1 verläuft zumeist auf kurven- und aussichtsreichen unbefestigten Wegen. In Sierhagen führt der Weg direkt durch den Gutshof der adligen Familie Scheel von Plessen, vorbei an gutmütigen Hunden. Auch das letzte Stück der Etappe durch Wiesen und unter der A1 hindurch nach Neustadt in Holstein wandert sich sehr angenehm. Auf der Bahntrasse durchquert man das Naturschutzgebiet Neustädter Binnenwasser und erreicht nach Passieren einer Sportanlage sehr schnell den Bahnhof von Neustadt.

            Etappe 12: Neustadt - Pansdorf (23 km)
            Die Etappe startet am Bahnhof in Neustadt. Wer sich die Stadt anschauen möchte, sollte unbedingt auf die andere Seite des Hafens gehen. Der E1 bleibt auf der deutlich hässlicheren Seite von Neustadt. So beginnt die Tour auch nicht sonderlich schön, zunächst noch ganz erträglich auf einem unbefestigten Fußweg entlang eines Kasernenzauns, später dann für 1,5 km auf Fußwegen und Straßen durch Gewerbegebiete. Auch wenn man den Stadtrand mit Kreisel und Fachmarktzentren erreicht, wird der Weg noch nicht besser: es folgt ein Radweg entlang einer Ausfallstraße, vorbei an der leicht heruntergekommen wirkenden Pension Pohnsdorfer Mühle. Endlich verlässt der E1 dann die Hauptstraße und lässt entlang einer Nebenstraße und anschließend über einen unbefestigten Feldweg den lärmenden Straßenverkehr hinter sich. Unter der Autobahn hindurch bringt uns der Feldweg durch leichtwellige Landschaft nach Oevelgönne. Hier biegen wir links auf eine zum Glück wenig befahrene Asphaltstraße ab, der wir knapp vier Kilometer lang folgen. Wir erreichen viele kleine Gutshöfe und Hofstellen und haben immer wieder mal tolle Aussichten auf die Lübecker Bucht. Hinter Stawedder, nachdem wir eine Landstraße per Brücke überquert haben, biegt der Weg in ein kleines Waldstück ein, wo wir parallel zur Straße nach Gronenberg in eben jenen Ort kommen. Auch hier bieten sich wieder tolle Aussichten, zum einen auf den Taschensee, zum anderen auf die Ostsee. Eine Treppe führt den E1 dann hinab zum Taschensee und weiter durch eine bemerkenswerte Schlucht zum Kleinen Pönitzer See. An diesem See folgt wieder ein 1 km langer Asphaltabschnitt bis an den Ortsrand von Pönitz am See, ehe man sehr idyllisch am Ufer des Großen Pönitzer Sees weiterwandert. Dort erreicht man den Ort Klingberg und wandert hinauf zur Jugendherberge Scharbeutz-Uhlenflucht in den (oder die?) Fierth, ein hügeliges Waldgebiet zwischen Klingberg und Schürsdorf, von wo aus man wieder einen schönen Blick auf die Ostsee hat.
            Schließlich werden der Ort Schürsdorf und eine Großgärtnerei (mit Biogasanlage nebenan) passiert ehe man wieder in den Wald kommt. Der E1 geht im Wald an die Bahnlinie Lübeck-Kiel heran und folgt ihr bis an den Außenbereich von Pansdorf. Vorbei an vereinzelten Häusern und Höfen sowie einer Mühle geht es auf Waldwegen an den Ortsrand von Techau, 500 Meter vom Bahnhof Pansdorf entfernt.

            Etappe 13: Pansdorf - Lübeck (25 km)
            Die Etappe beginnt mit einem längeren Asphaltabschnitt durch Techau, das nahezu nahtlos in Rohlsdorf übergeht (empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit auf einem alten Bauernhof) und weiter nach Breitenrehm bis man am Hobbersdorfer Holz wieder unbefestigte Waldwege erreicht. Es handelt sich hierbei um einen relativ feuchten, leicht hügeligen Laubwald, in dem Buchen und Eichen einträchtig nebeneinander gedeihen. Über einen hübschen alleeartigen Feldweg erreicht man schließlich die Kreisstraße zwischen Horsdorf und Groß Parin, der man folgen muss. Leider gibt es hier keinen Fußweg, das Verkehrsaufkommen ist relativ hoch und es wird gerne gerast. Ab Pariner Berg (tolle Aussicht auf Lübeck, Gaststätte im Ort) gibt es immerhin einen Fußweg. Diese ansonsten sehr schöne offene Hügellandschaft verlassen wir in Groß Parin, wo ein steiler Fußweg an die Schwartau hinunterführt.
            Durch Waldwege in der Schwartauniederung, zum Teil auf Geestrücken verlaufend, geht es an den Rand von Ratekau, wo es ein Hochufer oberhalb der Schwartau gibt, auf dem der E1 entlangläuft. Sobald die Bahnlinie Lübeck-Kiel überquert wird, beginnt wieder ein unangenehmerer Teil des Wegs, der zunächst durch den Verkehrslärm der parallel verlaufenden Landstraße geprägt ist und später in eine lange Ortspassage durch Ratekau mündet. Sobald man den Ortsausgang erreicht hat, wird es wieder schöner. Nachdem man die A1 unterquert hat, gelangt man ins Sielbecktal, ein dank extensiver Bewirtschaftung sehr schönes Stück Natur. Auf einsamen Feldwegen mit teilweise tollen Aussichten kommt man nach Kreuzkamp. Es folgt wieder ein langes Stück Asphalt, allerdings mit sehr wenig Verkehr, bis zur Kreuzung am Rande des Waldhusener Forstes, wo der E9 aus Osten kommend auf den E1 trifft (und diesen bis Hamburg begleitet). Durch den Wald (hier konnte ich mehrere Ringelnattern beobachten) kommt man schließlich in den Lübecker Stadtteil Waldhusen (Hotel am Waldrand). Auf Straßen führt der E1 weiter in das sehr schöne Mühlenbachtal, dem man bis zum Herrentunnel folgt.

            Etappe 14: Lübeck - Krummesse (28 km)
            Der mir bekannte Abschnitt beginnt am Herrentunnel, den man nach dem Abriss der alten Zugbrücke über die Trave mit dem kostenlosen Bus-Shuttle durchquert (so hat sich der Betreiber des Mauttunnels um eine eigene Röhre für Fußgänger und Radfahrer drücken können). Der Weg geht zunächst auf einen von Joggern gut frequentierten Fußweg entlang von hohen Schilfgräsern, hinter denen man die Hafenanlagen von Lübeck nur erahnen kann. Nach Überquerung einer Kreisstraße an einer Ampel folgt ein langes Stück über Waldwege. Hier findet man auch bald den Abzweig in die Lübecker Innenstadt als E1-Variante (den Weg kenne ich allerdings nicht). Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze durch teilweise sumpfiges Gelände (die Wege sind aber sehr gut zu gehen) erreicht man den Stadtteil Eichholz (mit Bäcker und Supermarkt), wo man, nachdem man kurz ein Wohngebiet durchquert hat, am Kleinen See die Wakenitz überquert. Durch Kleingärten und Parks geht es auf dem Dräger-Weg schließlich wieder in waldigeres Gebiet. Bei Falkenhusen geht es auf einem längeren (kurz durch Waldweg unterbrochenen) Straßenabschnitt nach Groß Grönau (mit Dönerbude am Weg). Ab hier ändert sich der Charakter des Weges wesentlich, nun herrschen (meist befestigte) Feldwege vor, die Landschaft ist offen und waldarm. Am Blankensee biegt der E1 dann auf einen schmalen Pfad ab, von dem man schöne Blicke auf den See hat. Wenn man anschließend ein kurzes Waldstück durchquert hat und an der B 207 angelangt ist, beginnt der ätzendste E1-Abschnitt, den ich bislang kennengelernt habe: 4,5 km immer entlang von Kreisstraßen ohne Fußweg bis Beidendorf und danach auf dem Radweg nach Krummesse.

            Etappe 15: Krummesse - Ratzeburg (24 km)
            Das erste Stück zwischen Krummesse und Berkenthin geht es am Elbe-Lübeck-Kanal entlang. An sonnigen Wochenenden muss hier mit viel Fahrradverkehr gerechnet werden. Es ist trotzdem schön zu gehen und zu sehen, dass die Schiffe auf dem Kanal auch nicht schneller sind (spätestens an der Schleuse hat man alle wieder eingeholt). In Berkenthin (Busverbindung nach Ratzeburg auch am Wochenende) führt der Weg über den Kirchhof und ein kurzes Stück durch den Ort ehe es auf Feldwegen in Richtung Wald geht. Besonders gefallen hat mir dort die Wiese am Forsthaus Bartelsbusch. Wenn man den Wald verlassen hat, geht es durch Klein Disnack (außer direkt im Ort nur schöne, unbefestigte Wege) und weiter zwischen Feldern Richtung Großer Ratzeburger See. Bei der B 207 erwartet uns dann wieder Asphalt und viel Verkehr. Schnell hat man jedoch in Buchholz den See erreicht und hat eine schöne Uferwanderung vor sich, teilweise mit steilen Uferhängen. In Ratzeburg führt der E1 zwar auch über die Inselstadt, aber doch eher auf den Ufer-Radwegen an der eigentlichen (sehr sehenswerten) Stadt vorbei.

            Etappe 16: Ratzeburg - Güster (29 km)
            Durch parkartigen, leicht hügeligen Wald führt der Weg zunächst am Küchensee entlang bis zur Farchauer Mühle (Hotel/Restaurant). Der darauf folgende Wald ist sehr sumpfig und urtümlich. Spätestens nach Überquerung der stillgelegten Bahnstrecke wird es jedoch ein typischer, aufgeräumter Buchenwald. Teilweise geht es am Waldrand entlang. Je näher wir uns Mölln nähern, umso hügeliger wird die Landschaft. Nah am Weg befindet sich ein Schießplatz - die ständigen Schussgeräusche klingen bedrohlich, gefährlich dürfte es auf dem Wanderweg aber nicht sein. Schließlich erreicht man Mölln auf einer Art Kammweg und gelangt zu einem tollen Aussichtspunkt über der Stadt. Ein steiler Abstieg in die Stadt über eine Treppe und ein kleiner Schlenker durch die malerische Altstadt zur Kirche folgen dann ehe man entlang des Mühlengrabens an Hintergärten vorbei sich wieder stadtauswärts bewegt. Entlang der Pinnau und ihrer zahlreichen Seen geht es immer in Stadtnähe durch vielbesuchten, parkartigen Wald. Schließlich erreicht man das sehr schöne Hellbachtal, das besonders im südlichen Teil mit tollen, schmalen Wanderwegen aufwartet. Ab Höhe Gudow bestimmen dann wieder breitere Forstwege das Bild. Je näher man der A 24 kommt, umso aufgeräumter und planmäßiger erscheint der Wald, was aber auch seinen Charme haben kann (viel Licht, viel Moos). Nach Unterquerung der Autobahn geht ein kurzes Stück durch eine für die "Stromautobahn" gerodete Fläche (fehlende Markierung, aber verlaufen kann man sich eigentlich nicht). Das letzte Stück über den Elbe-Lübeck-Kanal nach Güster muss man dann wieder auf einer Kreisstraße ohne Fußweg gehen.

            Etappe 17: Güster - Kuddewörde/Grande (29 km)
            Zwischen der Seenlandschaft um Mölln und Ratzeburg auf einer und dem Sachsenwald auf der anderen Seite eingebettet, erscheint diese Etappe auf den ersten Blick eher wie eine Übergangsetappe, durch die man einfach durch muss. In der Tat geht es sehr viel über Feldwege und damit zumeist auf festem Untergrund, aber die Streckenführung ist sehr reizvoll und die durchquerten Dörfer klein. Eine typische norddeutsche Kulturlandschaft - mir hat es Spaß gemacht, hier zu wandern.
            Zunächst einmal geht es unangenehm lange an der Hauptstraße entlang durch Güster. Schuld ist ein geschlossener Bahnübergang, der diesen größeren Umweg leider nötig macht. Dann steht das einzige längere Waldstück dieser Etappe an, zunächst sehr reizvoll, Richtung Roseburg wird es aber immer mehr zu lieblosem, eingezäunten Nadelwald. Hinter Roseburg geht es über unspektakuläre Feld- und Waldwege nach Wotersen, dessen nähere Umgebung mit seiner Kopfsteinpflasterallee und sein Ortskern mit Gutshaus und -anlagen sehr mecklenburgisch anmuten - ein erstes Hughlight dieser Etappe. Über ruhige und angenehm wanderbare Feld- und Waldwege geht es über die A 24 nach Talkau. Auch dieser Ort ist schnell durchquert und der Feldweg nach Fuhlenhagen wieder sehr angenehm zum Wandern. In Fuhlenhagen nimmt der Streckenverlauf einen unnötig langen Weg durch das Dorf, das zudem nichts zu bieten hat. Den direkten Weg über den Eikhof kenne ich zwar nicht, würde aber behaupten, dass man die Strecke hier bedenkenlos abkürzen kann. Nach Fuhlenhagen zeigt sich wieder die Stärke des E1 in Schleswig-Holstein: sein Abwechslungsreichtum. Plattenwege, Asphaltwege, Sandwege und Waldwege wechseln sich ab und lassen die Wanderung durch die eigentlich recht unspektakuläre Landschaft nie langweilig werden. Auf einem Wiesenweg führt der Weg dann weiter nach Basthorst. Wer nicht allergisch auf Hamburger Schickeria reagiert, kann einen Abstecher zur Einkehr oder Übernachtung zum Gut Basthorst machen. Über größtenteils befestigte Feldwege geht es weiter in den Ort Kuddewörde, wo der Weg einen Schlenker zur restaurierten Grander Mühle macht (heute Hotel).

            Etappe 18: Kuddewörde/Grande - Hamburg-Bergedorf (22 km)
            Nach einem kurzen Stück durch den Ort Rotenbek taucht man schnell in den Sachsenwald ein. Der Weg verläuft abseits der großen Forstwege an der Bille, auch wenn man den Fluss kaum einmal zu Gesicht bekommt. Eine sehr schöne Wegeführung, allerdings auch bei Mountainbikern und Tagesaufflüglern sehr beliebt. Man merkt halt, dass der Sachsenwald ein Naherholungsgebiet für Hamburg ist. Mit der Einsamkeit der vorherigen Etappen ist jetzt erstmal für einige Zeit Schluss.
            Erst kurz vor Aumühle trifft man auf einen breiteren Forstweg, der einem an der Fürst-Bismarck-Mühle vorbei in den Ort (mit zahlreichen Restaurants und S-Bahn-Station) führt. Hier geht es nun ein Stück an der Landstraße vorbei an den Abfüllanlagen von der Fürst Bismarck Quelle, ehe man rechts auf einen Feldweg abbiegt. Über Feldwege und durch ein kleines Waldstück trifft man an einer Gaststätte wieder auf die Landstraße, an der man auf einem parallel verlaufenden Feldweg entlang geht. Auf einer asphaltierten Nebenstraße geht es danach weiter an einem Reiterhof vorbei in ein Wohngebiet. Kurz vor der Bille und dem Ortsschild von Wohltorf (S-Bahn-Station) geht es wieder rechts ab in ein schönes Waldgebiet oberhalb des Flusslaufes. Am Ende des Waldes tritt man direkt in Reinbek ein. Hier geht es über Wohnstraßen, durch einen Park (mit markierter Abzweigung zur S-Bahn), durch das kleine Stadtzentrum und über verschlungene Fußwege in einen waldähnlichen Park, der zur Bille hin steil abfällt. Nach der leicht kniffligen Überquerung der Hamburger Straße geht es kurz darauf hinab ins Flusstal. Erst entlang der Bille, danach entlang der S-Bahn-Linie geht es dürch den Krähenwald bis man wieder an der Bille, die hier die Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein bildet, einen Park erreicht, der bei hohem Pegel sicherlich auch mal unter Wasser stehen kann. Im Park geht auch die markierte Abzweigung zum Bahnhof Bergedorf ab. Es folgt ein längeres Stück durch die Straßen von Bergedorf bzw. Lohbrügge. Kurz vor dem kleinen Waldgebiet Sander Tannen stößt auch wieder die Bahnhofsabzweigung zum Hauptweg.
            Zuletzt geändert von E1HikingTours; 07.09.2020, 09:35.
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            • E1HikingTours
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              #7
              AW: Wanderwege in Norddeutschland

              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
              @E1HikingTours : Kennst Du auch den Anschnitt Bad Fallingbostel-Schneverdingen ?. Den ersten Abschnittes werde ich nach Deiner Beschreibung vielleicht wirklich mal gehen und das ganze über den Brunsberg nach Buchholz zurück verlängern (um auf ca. 40 km zu kommen). Dort hatte es mir gut gefallen.

              In Buchholz wurde ich übrigens damals angesprochen, ob ich den E1 kenne - vielleicht sind wir uns ja schon mal begegnet.
              Den Freudenthalweg kenne ich bis jetzt von Norden kommend nur bis Niederhaverbeck. Zwei Anmerkungen noch zu dem bereits beschriebenen Abschnitten: Zwischen Büsenbachtal und Holm-Seppensen halte ich die Variante auf der östlichen Seite der Heidebahn für die leicht schönere Alternative. Und zwischen Meningen und Handeloh lohnt es sich tatsächlich den E1/Heidschnuckenweg zu gehen, der an der Seeve zwischen Wehlen und Handeloh wirklich atemberaubend schön ist.

              Ich wohne ja praktisch am E1 und spreche gerne Leute an, die mir nach Mehrtageswanderern aussehen. Falls wir tatsächlich mal begegnet sein sollten: relativ spät abends in der Nähe vom Bahnhof Suerhop und ich habe gefragt, wo es denn um diese Uhrzeit noch hingehen soll?
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                • 21.01.2008
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                #8
                AW: Wanderwege in Norddeutschland

                E1 - sehr schön. Ich denke eine kompakte Information hier (zusätzlich zu vorhandenen Berichten) macht schon Sinn. In Schleswig-Holstein möchte ich auch gerne mal unterwegs sein. Gleich eine Frage hierzu : Finden sich irgendwo Tracks zu den Abschnitten - das wäre für mich sehr hilfreich. Bei meinen Wegen gibt´s die meist bei "wanderkompaß.de" - könnte das aber auch noch verlinken.

                Die Begegnung war beim Start an einem Samstag im letzten Jahr - vielleicht gibt es ja mehrere E1-Wanderer in Buchholz ?

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                • Prachttaucher
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                  • 21.01.2008
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                  #9
                  AW: Wanderwege in Norddeutschland

                  Bückeberg-Weg :

                  Der ganze Weg hat ca. 58 km Länge. Das erste Stück von Porta Westfalica war ich schon im Rahmen des Wesergebirgsweg gelaufen. Deshalb startete ich in Bückeburg und hatte dann noch gemütliche 38 km bis Bad Nenndorf zu gehen.

                  In der schönen Stadt Bückeburg gab´s deshalb erstmal eine kleine Besichtigung. Danach dann auf den ersten kleineren Hügel, den Harrlberg. Bald geht´s schon wieder runter in den Kurort Bad Eilsen. Nach einigem Asphalt erreicht man den großen Kurpark. Mir gefiel es da irgendwie gut : Viel Platz, eine Bank in der Sonne. Also erstmal Kaffee gekocht - man hat ja Zeit.

                  Dann kommt der richtige Hügel, bzw. die "Bückeberge". Solche langen, bewaldeten Hügelketten mag ich eigentlich gerne. Der Weg war allerdings stellenweise etwas monoton zu gehen : Breit und schnurgerade. Hier könnte man sich vielleicht eine schönere Alternative basteln. Eine echte Abwechslung waren dann die Saurierspuren. Auch wenn alles auf den Schautafeln imposanter aussah als in echt - war nett und unverhofft. Schöne Anlage. Nach Reinsdorf runter gab es für mich keine Veranlassung, nach Bad Nenndorf dann schon, wo man gut wegkommt.

                  Also eigentlich eine nette Tour, gerade auch bei dem tollen Wetter. Das Gebiet auf den Bückebergen hat bestimmt Potential für eine weitere Tour...

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                  • kroessebastian

                    Gerne im Forum
                    • 16.10.2014
                    • 79
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                    #10
                    AW: Wanderwege in Norddeutschland

                    Soll ich den wohl meine Beiträge aus dem Wanderforum auch hier einstellen? Mein nächster Bericht wäre der Eggeweg, auf jeden Fall für E1HikingTours interessant.

                    Ist Eggegebirge noch Norddeutschland?

                    Könnte man ja auch erstmal in Nord, Mitte, Süd aufteilen?

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                    • Prachttaucher
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                      • 21.01.2008
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                      #11
                      AW: Wanderwege in Norddeutschland

                      Fänd ich sehr schön, wenn Du Dich auch beteiligst. Eggeweg paßt doch gut. Wenn ich mit meinen anderen Touren durch bin, werde ich vielleicht auch hier mit Sauerland anfangen. Aufteilen kann man immer noch oder den Namen noch großzüger fassen.

                      Längere Reiseberichte würde ich allerdings als eigenen Thread im Bereich Reiseberichte bringen, sonst wird´s vielleicht doch unübersichtlich. Hier dann eher, um sich mal schnell zu informieren und die wichtigen Fakten zu finden, wie "interessiert mich (ja/nein)", An-und Abreise, sinnvolle Abschnitte...

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                      • E1HikingTours
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                        • 17.02.2013
                        • 162
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                        #12
                        AW: Wanderwege in Norddeutschland

                        verschoben in Beitrag #6
                        Zuletzt geändert von E1HikingTours; 19.11.2014, 09:55. Grund: Etappen ergänzt
                        Wandern auf dem E1

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                        • lina
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                          • 42854
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                          #13
                          AW: Wanderwege in Norddeutschland

                          Die genannten Etappen 15 und 16 habe ich ebenfalls als besonders schön und abwechslungsreich in Erinnerung :-) Auch der Naturcampingplatz in Buchholz liegt hübsch.

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                          • Lookas
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                            • 129
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                            #14
                            AW: Wanderwege in Norddeutschland

                            Zitat von kroessebastian Beitrag anzeigen
                            Ist Eggegebirge noch Norddeutschland?
                            Würde ich mal dreist behaupten, oder? Göttingen zähle ich auch noch dazu, südlicher darf man mich ruhig eines Besseren belehren. Der Norden besteht ja zum großen Glück nicht nur aus Küste, Marsch und Geest, puh! Aber ich gebe zu, dass das Eggegebirge Grenzland ist, so wie der Solling. Ab da beginnt "Here be dragons"-Country ...

                            Übrigens ein toller Thread, wenn ich Zeit hab, mag ich auch gern hier und da was beitragen. Kleinigkeiten zwar, aber vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen auch weiter.
                            Das muss das Boot abkönnen!

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                            • Prachttaucher
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                              • 11905
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Wanderwege in Norddeutschland

                              Etappe 14 : Das ist meine alte Heimat - insbesondere Stadtteil Eichholz ! Richtung Groß Grönau an der Wakenitz gibt es eine Emu-Farm. Immer wieder eindrucksvoll, wenn diese rießigen Vögel aus dem nichts auftauchen. Und es finden sich da natürlich nette Badestellen (für Sommerwanderer), man kann Kajaks/ Kanus leihen...

                              Zitat von Lookas Beitrag anzeigen
                              ...
                              Übrigens ein toller Thread, wenn ich Zeit hab, mag ich auch gern hier und da was beitragen. Kleinigkeiten zwar, aber vielleicht hilft's ja dem ein oder anderen auch weiter.
                              Ich denke ab Tagestour paßt alles, ich selbst suche eher nach 2-3 Tage bzw. 40 - 80 km.
                              Zuletzt geändert von Prachttaucher; 05.12.2014, 12:49.

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                              • lina
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                                • 12.07.2008
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                                #16
                                AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                Den Roswithaweg finde ich von der Beschreibung her noch recht spannend (siehe auch hier hier und hier). Wann immer ich dem bisher begegnete, fand ich ihn eigentlich recht ansprechend. Ausprobiert werden muss er allerdings noch (und es sind knapp 200 km).

                                Aufgefallen sind mir, noch neben dem
                                • Roswithaweg (180 km . Nienburg – Bad Gandersheim . Zeichen: weißes X/R) (im ods-wiki)
                                • Pyrmonter Weg bzw. Süntelweg (30 km . Barsinghausen – Deister – Hessisch Oldendorf – Pyrmont . Zeichen: ausgefülltes Dreieck)
                                • Sigwardsweg (170 km . Minden – Minden (Rundweg) . Zeichen: weißes Knubbelkreuz in weißem Ring auf braunrotem Untergrund)

                                Etwas mehr weiß ich inzwischen über den Pilgerweg Loccum–Volkenroda (klick ). Dessen Asphaltanteil ist nicht so wirklich niedrig, aber die Gegend war bisher so hübsch, dass mir das nichts ausmachte. Mal sehen, wie das weitergeht.

                                Für den E1 bzgl. der Etappe vor Bordenau würde ich den schmaleren Pfad näher an der Leine bevorzugen sowie nach der Brücke hinter Bordenau anstatt einem weiteren Stückchen Straße lieber die Pfade durch das Wäldchen in Richtung Bahnhof Poggenhagen nehmen.
                                Zuletzt geändert von lina; 22.10.2014, 21:53.

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                                • kroessebastian

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                                  • 16.10.2014
                                  • 79
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                  X 2 Nethe-Alme-Weg

                                  Brakel - Rheder 5 km - Gehrden 5 km - Dringenberg 6,5 km - Kühlsen 1,5 km - Neuenheerse 3,5 km - Herbram-Wald 2,5 km - Herbram 4 km - Grundsteinheim 5 km - Ebbinghausen 5,5 km - Henglarn 6,5 km - Wewelsburg (JH) 12 km, Anschluß an SGV-Wegenetz. Zusammen ca. 57 km

                                  Der ca. 57 km lange, teilweise werden auch 55 km angegeben, X 2 verläuft in O-W-Richtung quer zum Eggegebirge.

                                  1. Etappe: Brakel - Rheder 5 km - Gehrden 5 km - Dringenberg 6,5 km, zusammen ca. 16,5 km
                                  2. Etappe: Dringenberg - Kühlsen 1,5 km - Neuenheerse 3,5 km - Herbram-Wald 2,5 km - Herbram 4 km - Grundsteinheim 5 km - Ebbinghausen 5,5 km, zusammen ca. 22 km
                                  3. Etappe: Ebbinghausen- Henglarn 6,5 km - Wewelsburg 12 km, zusammen ca.18,5 km

                                  Es ist aber auch folgende Einteilung möglich:
                                  1. Etappe: Brakel-Herbram, ca. 28 km
                                  2. Etappe: Herbram-Wewelsburg, ca. 29km

                                  Der Wanderweg beginnt am Rathaus in Brakel, alternativ könnte man bei Anreise per Zug auch am Bahnhof Brakel starten. Über die Bahnhofstraße und die Warburger Straße verlässt man die Stadt, am real-Markt biegt man auf den Sudheimer Weg ab, über den man nach der Unterquerung der B64 durch einen kleinen Wald und durch Wiesen und Felder nach Rheder kommt.
                                  In Rheder ist die Kirche, die von Johann Conrad Schlaun errichtet wurde, sowie das Schloß, das eine Brauerei beherbergt, sowie der Schloßpark zu erwähnen, hier überquert man auch die Nethe.
                                  Der Weg von Rheder nach Siddessen beginnt nach der Nethe-Überquerung und führt hier auf einem sehr angenhemn Stück Naturpfad der dann in einen asphaltierten Radweg einmündet. Weiter geht es durch ein kleines Waldstück weiter nach Gehrden. In dieser Ortschaft ist besonders die Zwölf-Apostel-Lindesowie das Schloß Gehrden zu erwähnen,
                                  Über den Gehrdener Kreuzweg geht es nun zur Katharinenkapelle (Baujahr 1668) vorbei. Der Weg geht nun wieder zwischen Feldern hindurch an der Eichentalhütte vorbei und wieder in einen Wald. Nach der Durchquerung desselben kommt man nach Dringenberg, auch hier wieder erwähnenswert die Kirche und die Burg (erbaut 1318-1323).
                                  Man verlässt Dringenberg hinter der Burg und ist bereits nach kurzer Zeit in Kühlsen und nach Durchquerung eines weiteren Waldstücks nach Neuenheerse. Hierkann man die ehemalige Stiftskirche (wieder aufgebaut nach einem Brand 1165) besichtigen. In Neuenheerse überquert man auch zum 2. Mal die namensgebende Nethe.
                                  In westlicher Richtung verlässt man Neuenheerse und kommt über „Alte Ziegelei“ durch den Wald nach Herbram Wald, wo der X2 für ca. 100m parallel zum Eggeweg verläuft. Während man Herbram Wald in westlicher Richtung verlässt, geht der Eggeweg hier in östlicher richtung weiter.
                                  An der K 13 entlang läuft man nun über einen Fussweg hinab nach Herbram, das man durch einen schönen Laubengang betritt.
                                  Weiter geht es über Iggenhausen und Grundsteinheim, man unterquert die B 68 und wandert weiter durch das Sauertal nach Ebbinghausen. Ebbinghausen wird über einen steilen Anstieg verlassen und man wandert oberhalb des Sauertals zum Altenautal und kurz vor Atteln in dieses hinab.
                                  Am Altenaubad vorbei, geht man weiter nach Henglarn. Nachdem man Henglarn verlassen hat, durchwandert man ein ausgedehntes Waldstück, bia man an die A33 kommt, an der man vor und nach der Überquerung leider ein ordentliches Stück Straße wandern muss. Danach geht es wieder durch ein längeres Waldstück, bis man, an einem ehemaligen Schießstand aus der Zeit des 2. Weltkriegs vorbei, von Nordosten her nach Wewelsburg kommt.
                                  Hier ist besonders die namensgebende dreieckige Wewelsburg zu erwähnen, die, als fürstbischöfliche Burg errichtet, im Zweiten Weltkrieg eine Ordensburg der SS war. Heute wird sie als Jugendherberge und als historisches Museum des Kreises Paderborn, sowie als Erinnerungs- und Gedenkstätte für die Zeit der NS-Diktatur genutzt. Das Museum und die Ausstellung zur NS-Zeit sind sehr zu empfehlen.

                                  Von Wewelsburg aus erreicht man per Bus in einer halben Stunde Paderborn, näher liegt hier der Flughafen Paderborn/Lippstadt, den man mit dem Bus in 13 Minuten erreicht!

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                                  • kroessebastian

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                                    • 16.10.2014
                                    • 79
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                    Habe das ganze auch mal im Wiki eingestellt: Nethe-Alme-Weg

                                    Für die Planung in NRW kann ich den Wanderroutenplaner NRW empfehlen, das ist ne Seite, auf der viele Wanderwege vorgestellt werden, mit Kartenansicht und GPS-Tracks.
                                    Zuletzt geändert von kroessebastian; 23.10.2014, 09:48.

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                                    • kroessebastian

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                                      • 16.10.2014
                                      • 79
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                      Ich werde jetzt alle Wanderwege ins Wiki einstellen und nicht mehr hier vorstellen.

                                      "Rohfassungen" von Artikeln habe ich schon mal für folgende Wege eingestellt und werde sie nach und nach erweitern:

                                      Diemel-Ems-Weg von Warburg zum Dörenkrug/Augustdorf ca. 84 km

                                      Diemel-Lippe-Weg von Marsberg zum Kreuzkrug/Schlangen 63 km

                                      Emmerweg von Altenbeken nach Emmerthal 72 km

                                      Viaduktwanderweg Altenbeken Rundweg um Altenbeken 29 km

                                      Eventuell werde ich auch noch den Artikel zum Eggeweg erweitern.

                                      Diemel-Eder-Weg von Frankenberg nach Scherfede 113 km
                                      Zuletzt geändert von kroessebastian; 23.10.2014, 15:15.

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                                      • Lookas
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                                        • 01.11.2011
                                        • 129
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                                        #20
                                        AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                        Ich seh schon, für die Sauerlandtouren müßte ich den Titel ändern. Noch gibt es aber genug nördliches zu berichten.
                                        Habe ich denn tatsächlich recht? Ehrlich gesagt: Ich weiß gar nicht so genau, ob Sauerland nicht doch noch Norden ist.
                                        Kommt wahrscheinlich einfach auch drauf an, wen man fragt. Weiß vielleicht jemand, was Nord-, Mittel und Süddeutschland irgendwie eingrenzt? Wobei das ja nun auch nicht das Thema hier ist, hier geht es doch ums Wandern und da kann ich einen der beiden nordwestlichen Wege beisteuern, den ich fast auswendig kenne:

                                        P wie Pickerweg

                                        Strecke: Osnabrück-Wildeshausen
                                        Länge: ca. 107 km / 130 km (je nach Quartiernahme), die GPS-Daten geben 117 km an (www.geolife.de)
                                        Markierung: von Osnabrück bis Engter/Mühlort: weißes X
                                        Ab Engter durchgängig mit einem weißen P
                                        Steigungen: aufwärts 985m, abwärts 992m
                                        Höchster Punkt: Aussichtsturm Venner Berg (bei Engter) 155 m
                                        Asphaltanteil: insges. erstaunlich niedrig fürs Flachland, stellenweise jedoch mittel, besonders im nördlichen Bereich
                                        Fahrradtauglichkeit: eingeschränkt (Dammer Berge z.T. nur mit MTB passierbar)

                                        Mögliche Etappen (inkl. Umwege in die Orte):
                                        OS-Engter 19 km – Engter-Vörden 21 km – Vörden-Damme 13 km – Damme-Steinfeld 14 km – Steinfeld-Vechta 23 km – Vechta-Visbek 20 km – Visbek-Wildeshausen 22 km

                                        Anfahrt: OS Hbf, Startpunkt Dom
                                        Wildeshausen Bhf, Nordwestbahn via Bremen; Startpunkt Alexanderkirche

                                        Ausstiegsmöglichkeiten auf der Strecke:
                                        Bahnhöfe in Neuenkirchen (bei Vörden), Steinfeld, Lohne, Vechta
                                        Ansonsten die üblichen, spärlichen Überlandbusse (sofern vorhanden)

                                        Anschlussmöglichkeit zum Weitwandern ab Wildeshauen nach Bremen über den Geestweg via Harpstedt und Barrien (sehr asphaltlastig, aber immer noch besser als durch Delmenhorst hindurch!)

                                        Älter geht es im Nordwesten kaum. Der Pickerweg folgt einer uralten Route am Treffpunkt der Niederungsgebiete Hasetal und Dümmerniederung. Dadurch streift oder durchquert er nahezu alle Landschaftsformen, die in der Tiefebene so anzutreffen sind (Mittelgebirge, Urstromtal, Hochmoor, Endmoräne, Geest und hinter Wildeshausen optional noch Marsch), was ihn zwar nicht anspruchsvoll, dafür jedoch sehr abwechslungsreich macht.
                                        Im Osnabrücker Land dominiert bergiges Gebiet mit vielen Waldanteilen, durch die der Pickerweg bis Engter/Mühlort auf einem wahren Bündel an Routen verläuft (Hünenweg, E11, Wittekindsweg, DiVa Walk). Zwischen Engter und Vörden folgt nach dem geografischen Scheitelpunkt (155 m) dann das große Campemoor, durch das es quer hindurchgeht. Ein Abstecher nach Kalkriese ist auch empfehlenswert, kostet aber Zeit – und Unterkünfte sind in der Ecke leider rar.
                                        Von Vörden bis Steinfeld überquert man dann die Endmoräne der Dammer Berge, deren Ausläufer sich geologisch gesehen nördlich bis Vechta hinein erstrecken und früher eine Art natürlichen Damm zwischen Haseniederung und Dümmer bildeten.
                                        Hinter Vechta auf der Geest wird es flacher und „typisch“ norddeutsch. Trotzdem hat man immer wieder abwechslungsreiche Natur mit vielen Waldgebieten und hinter Visbek die berühmten Hünengräber (z.B. die Visbeker Braut, die man durchquert), und deren beeindruckenden Anlagen ein bisschen Pepp in die Angelegenheit bringen. In Wildeshausen lohnt sich auch ein Abstecher zum etwas südlich gelegenen Pestruper Gräberfeld, das aus der Bronze- und vorrömischen Eisenzeit stammt.

                                        Die Beschilderung ist größtenteils hervorragend, da der Wiehengebirgsverband den Weg pflegt und seine Aufgabe ernst nimmt. Das weiße P ist überall zuverlässig zu sehen, nur im Bereich der Dammer Berge kann es an einigen Ecken etwas Aufmerksamkeit erfordern, den Weg zu finden. Auf der „Wanderautobahn“ von Osnabrück bis Engter ist der Weg übrigens völlig „überschildert“ und daher selbst blind nicht zu verfehlen.

                                        Was sich zum Anschauen wirklich lohnt:
                                        - Wallenhorst, alte Alexanderkirche
                                        - Rulle, Wallfahrtskirche
                                        - Kalkriese, Varusschlacht
                                        - Moorlehrpfad Campemoor
                                        - Damme, Stadtmuseum
                                        - Vechta, Museum im Zeughaus und Castrum Vechtense
                                        - Visbeker Braut und Bräutigam
                                        - Wildeshausen, Alexanderkirche
                                        - Pestruper Gräberfeld und Kleinknetener Steine

                                        Wegematerial: http://www.wiehengebirgsverband-wese...gef%C3%BChrer/
                                        Wanderführer: Jakobswege Bd. 7 – Wege der Jakobspilger in Bremen und Niedersachsen
                                        2008 wurde der Pickerweg auch noch zum Pilgerweg und in das Netz der Jakobswege eingegliedert. Er gehört zur Route der Via Baltica und schließt in Osnabrück an die westfälische Strecke via Münster bis Wuppertal an. Der Führer ist textlich nicht mehr völlig aktuell (jedenfalls hinsichtlich der Unterkünfte), aber die Karten sind hervorragend und der (Picker-)Weg hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Wer gerne ein Buch dabei hat, ist hiermit gut bedient.
                                        Das muss das Boot abkönnen!

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