Wanderwege in Norddeutschland

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  • Prachttaucher
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    • 21.01.2008
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    AW: Wanderwege in Norddeutschland

    Also Wegebeschaffenheit.... insofern etwas schwierig eine brauchbare Angabe zu machen, da mein Weg ja nicht hinterlegt ist.

    Kurzfassung : Es war alles dabei, in der Summe war ich zufrieden.

    Im Detail : Im Bereich von Königslutter war ich erst etwas enttäuscht, da es hier wirklich zunächst Asphalt gab. Als der weg war ging es dann über breite Forstwege (traktortauglich). Doch dann eben auch immer wieder schöne Pfade und dann war ich (ohne es beabsichtigt zu haben) auch immer mal weglos unterwegs. Mag sein, daß ich dort den Weg durch das viele Laub verloren habe. Ein Stück mit Brennessel/ Dornengestrüpp gab es auch - das muß dann doch nicht sein.

    Den "dieser Weg wurde zerstört" (es grüßt der Harvester) gab´s natürlich auch - genau als es anfing zu dämmern. Matsch ohne Ende, tiefe Wasserlöcher, Killeräste....

    Wenn einem die Wege zu breit werden, findet sich häufig eine schönere Alternative. Sofern man mit GPS unterwegs ist, läßt sich ja abschätzen, wo man dabei rauskommt.

    Wenn auch selten : Hier schnitt meine Garmin Topo meist besser ab wie OSM.

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    • Prachttaucher
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      • 21.01.2008
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      AW: Wanderwege in Norddeutschland

      Karstwanderweg / Osterode-Rundwanderweg (41 km)

      Von Sangerhausen nach Ellrich bin ich vor längerer Zeit mal gelaufen und auch einen Rundweg von Ellrich aus (#66 - näheres zum Weg bitte dort nachlesen). Obwohl mir beide Touren ausgesprochen gut gefielen, blieb der fehlende Westteil relativ lange liegen. Dies wohl v.a. weil ich beim Abschnitt Herzberg-Osterode Bedenken bzgl. der parallel verlaufenden B243 hatte. Sollte ich auf den Nordteil verzichten, lohnt sich im Westen die Schleife nach Förste...? Letztendlich erschien es mir dann doch am einfachsten das Ganze als Rundtour von Osterode aus zu machen mit dem Gedanken : „Wird schon nicht so schlimm sein“.

      Teil 1 : Osterode (nördlicher Weg)-Förste, Förste (südlicher Weg)-Hörden : Am Anfang geht man ein kürzeres Stück auf kleinen Pfaden in Nähe der B241, was ich nicht sonderlich störend fand. Der Weg nach Förste verläuft durch offene Landschaft mit schönen Aussichten auf Osterode und Umgebung.

      In Förste hätte ich dann nichts gegen einen Kaffee gehabt, was aber nicht vor 17 Uhr möglich ist. Warum wird man eigentlich vom Wegeplaner durch einen solchen eher unattraktiven Ort geschickt ? Kein Asphalt, keine Häuser aber dafür Feldwege und Natur hätte mir besser gefallen.

      Ab der Lichtensteinhöhle läuft man dann durch wirklich schöne Karstlandschaft, abwechselnd Wald, kleine Hügel, offene Landschaft, Gipsbergbau...das ganze meist auf schönen Pfaden. Der Landgasthof in Ührde scheint gut zu laufen, leider an diesem Wochenende zu gut für mich : „Gänsezeit.....Vorbestellung....“. Der weitere Weg bis Hörde ist ebenfalls wirklich schön zu laufen mit häufigen Ausblicken.

      Teil 2 : Hörden – Wechsel zum nördlichen Weg – Osterode : Die Ortsdurchquerung von Hörden empfand ich dann wieder eher als „obsolet“. Eine Umgehung ließe sich hier leicht machen. Hinter Hörden nähern sich Süd- und Nordweg bis auf ca. 500 m, was ich zum Wechseln ausnutze.

      Leider komme ich dann auch bald in den Bereich der B243, die im Gegensatz zur B241 schon eher Autobahn-Charakter hat. Zusätzlich zum Straßenlärm ist die Landschaft auch zunächst eher unspektakulär, was aber im Naturschutzgebiet Teufelsbäder besser wird. Der Lärm bleibt aber und der Blick auf die Karte zeigt, daß es noch lauter werden wird. Nach dem (eindrucksvollen) Teufelsloch (letztes Bild) verlasse ich deshalb genervt den Weg in nordwestliche Richtung („und so etwas nennt sich zertifiziert“ denke ich noch).

      Alternative Wanderwege hat es ja genügend und als ich dann in Osterode an günstiger Stelle für eine Stadtbesichtigung rauskomme, ist wieder alles gut. Schöne Fachwerkstädte hat es im Harz ja wirklich jede Menge !

      Fazit : Sehr schöner Weg außerhalb des Bereichs Herzberg-Osterode (Nordweg) / B243. Viele Möglichkeiten für Rundtouren, auch kleinere als Tagestour. Ideal um einen ersten Eindruck vom Weg zu bekommen.



      Gerade mal nachgesehen : Ein kleines Stück fehlt mir noch im Bereich Herzberg/Bad Sachsa. Das werde ich dann wohl eher als Streckenwanderung angehen und mich diesmal wirklich auf den Südweg beschränken.
      Zuletzt geändert von Prachttaucher; 07.12.2015, 19:53.

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        AW: Wanderwege in Norddeutschland

        In Post #134 habe ich eine weitere E9-Etappe eingefügt (Wingst-Osten).
        Wandern auf dem E1

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        • Prachttaucher
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          • 21.01.2008
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          AW: Wanderwege in Norddeutschland

          Fein - hab´s eingefügt.

          Hoffe gerade auf die Schneeschuh-Gelegenheit. Wenn´s im Mittelgebirge noch etwas schneit bis zum WE....

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          • JHL
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            AW: Wanderwege in Norddeutschland

            OT: Huch, was es hier so alles gibt?!
            Schöne Idee, dieser Faden, für mich als Zwangs-Niedersachse durchaus interessant… Ist mir bisher total durch die Lappen gegangen


            Ich kann, falls er den Anforderungen entspricht, einen recht aktuellen Kurzbericht zum Wittekindsweg liefern. Der Weg ist ja auch schon in eurem Wiki existent und führt von Osnabrück über Rulle in Richtung Wiehengebirgskamm und auf diesem weiter bis nach Porta Westfalica. Er entspricht somit weitestgehend dem Verlauf des E11. Die größten Abweichungen gibt es im Bereich des Nettetals hinter Osnabrück, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich bewusst hier dem Hünenweg gefolgt bin, oder ob die Markierung tatsächlich – anders als z.B. auf outdoor active angegeben – diesem und nicht dem E11 folgt.

            Ich habe mir die Strecke in insgesamt drei Etappen aufgeteilt, die ersten beiden als „Overnighter“ am 31.10.2015 (Osnabrück bis ca. Bad Essen) und 01.11.2015 (weiter bis nach Lübbecke), die letzte Etappe konnte ich dann erst vergangenen Samstag angehen.
            Länge: ca. 95 km
            Kennzeichnung: inzwischen durchgängig weiß über rot, zwischen Osnabrück und Wiehengebirge zusätzlich weißes X auf schwarzem Grund
            Frequentierung: In Nähe von Wanderparkplätzen und „Sehenswürdigkeiten“ recht hoch, meist Tageswanderer, Jogger, Nordic-Walker, Gassigeher und MTB-Fahrer allerlei Geschlechts.
            „Offizielle“ Übernachtungsmöglichkeiten habe ich aus naheliegenden Gründen nicht recherchiert. Schutzhütten sind in unregelmäßigen Abständen vorhanden und gut in Schuss.
            Die auf diversen OSM dargestellten direkt am Weg liegenden Quellen sind durchweg nicht existent. Da man auch keine größeren Ortschaften mit Einkaufsmöglichkeiten durchwandert, gilt: Bring your own water.
            Anreise problemlos per Bahn nach Osnabrück. Wer vom Bhf OS „immer geradeaus“ in Richtung Innenstadt läuft, der trifft zwangsläufig auf die Nette (Fluss) und somit auf den Wittekindsweg. Der Schwenk über die Altstadt bietet sich an, denn diese ist hübsch anzuschauen und der Wittekindsweg beginnt offiziell am Rathaus.

            Etappe 1 - OS - Bad Essen - 40km
            Hat man Osnabrück am Nettebad hinter sich gelassen, führt der Weg durch das Nettetal, vorbei am Kloster Nette, an den Oestringer Steinen , dem Forellenhof Nettetal (7,5km - mit netten Betreibern und nett… äh leckerem Fisch, Wegzehrung fassen wird ausdrücklich empfohlen! Auch Wasser!) über Rulle zum Zielgebirge, den Kamm erreicht man nach ca. 17 km. In diesem Bereich führt der Weg durch kleine Wälder und Ortschaften, über Felder und sanfte Hügel, viel auf Asphalt, aber auch auf Feld- und breiteren Waldwegen. Insgesamt… nett.

            Am Kamm selbst wandert man zunächst größtenteils auf breiteren Forstwegen. Kleine Waldpfade und „Single Trails“ sind im offiziellen Verlauf selten, lassen sich aber hin und wieder parallel zum Weg finden. Ihr Anteil wird zwischenzeitlich größer, vor allem zwischen Vehrte und Ostercappeln wird es „naturnäher“. Hier ist auch die Frequentierung durch MTB-Fahrer höher. Sehenswert sind der Süntelstein kurz vor und die Teufellsteine kurz hinter Vehrte (ca. 25km).
            Nach ca. 33km quert man die Bundesstraße B51 am Gasthaus Lecker Mühle, nochmal ca. 7km später fand ich in der Hermannshütte oberhalb von Wehrendorf/Bad Essen ein bequemes Plätzchen für die dunklen Stunden.

            Etappe 2 - Bad Essen - Lübbecke - 30km

            Weiter geht es am Kamm entlang und größtenteils über Forstwege. Oberhalb der Saurierfährten Barkhausen besteht an einem kleinen Bächlein die Möglichkeit, Wasser zu fassen. Unterhalb des Dinos überquert man die Hunte, die sich hier ihren Weg durch den Berg gesucht hat. Der Aussichtsturm Nonnenstein und die Bismarkfeuersäule (ca. 57 km)sind an einem sonnigen Wochenende ein wahrer Publikumsmagnet. Nach ca. 65 km erreicht man die liebevoll arrangierten Fachwerkbauten der Freilichtbühne Kahle Wart. Die B239 quert man auf der Wittekindsbrücke (ca. 70 km) oberhalb von Lübbecke, hier endete meine zweite Etappe.

            Etappe 3 - Lübbecke - Porta Westfalica - 25km

            Die dritte Etappe hat mir persönlich am besten gefallen und bietet zweifellos die „Highlights“ der Strecke. Gleich zu Beginn (71 km) erreicht man (zugegeben, abseits der markierten Wegführung) den höchsten Ber… Punkt des Wiehengebirges mit stolzen 320m NHN(!). Zwar führt auch im weiteren Verlauf der offizielle Wittekindsweg/E11 meist über Forstwege, allerdings lassen sich diese auf weiten Strecken (spätestens hinter dem durchaus idyllischen Bergkirchen, 83 km, durchgängig) leicht durch Single Trails direkt auf dem Kamm entlang vermeiden. Dem einen oder anderen MTBler muss man natürlich auch hier Platz machen.

            Hinter dem Gasthaus „Zum Wilden Schmied“ gibt der Wald langsam den Blick auf die Weserbögen frei. Nach ca. 89 km bietet sich ein hübscher Aussichtspunkt für Fotos und eine kurze Rast an. Einen guten Kilometer später erreicht man eine kleine archäologische Sensation: Die Fundamente einer Kreuzkirche (vermutl. spätes 10. Jhd.) samt Familiengräbern wurden erst 1996 in unmittelbarer Nähe des Gasthauses Wittekindsburg (mit Startrampe für „Drachenflieger“) freigelegt. Eine der namensgebenden Ringwallanlagen, ein alter Bergbaustollen und die Margarethenkapelle (ehem. Kloster? 12. Jhd.?) erheben die Umgebung regelrecht zum Hot Spot der Sehenswürdigkeiten. Hoch hinauf geht es nochmal am Moltketurm (91km), kurz darauf grüßt dann schon Onkel Willi unter seinem Prunk-Baldachin – allerdings in die andere Richtung, man nähert sich der Porta ja „von hinten“.

            Die Anlage aus Porta-Sandstein ist pompös. „Wilhelm dem Großen – Die Provinz Westfalen“. Andere Zeiten damals. Ausblick imposant und befremdlich. Weser, Schnellstraßen, Bahnlinie und Stadt brechen durch die westfälische Pforte. Von drüben grüßt das Wesergebirge, der Kundige erahnt den Süntel… und den Wanderer ruft der E11, der auf der anderen Seite als Wesergebirgsweg weiter führt…

            Der Abstieg zum tiefsten Punkt der Tour (43m NHN) ist bei feuchtem norddeutschem Wetter tatsächlich nochmal fordernd für müde Beine – was dem Alpinisten sein Geröllfeld ist uns der Matsch! Direkt an der Weserbrücke liegt im Durchbruch der Bahnhof von Porta Westfalica. Onkel Willi winkt leise zum Abschied.

            OT: Hey, das Schreiben hat unerwartet Spaß gemacht!
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              AW: Wanderwege in Norddeutschland

              Zitat von JHL
              Hey, das Schreiben hat unerwartet Spaß gemacht!
              Na denn: Mehr ’von bitte!

              Zitat von JHL
              Die größten Abweichungen gibt es im Bereich des Nettetals hinter Osnabrück, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich bewusst hier dem Hünenweg gefolgt bin, oder ob die Markierung tatsächlich – anders als z.B. auf outdoor active angegeben – diesem und nicht dem E11 folgt.
              Was den E1 betrifft, weicht die Beschreibung bei outdooractive gebietsweise gerne hin und wieder von der Beschilderung ab. Kann also schon sein, dass da Verwirrung entsteht. Wäre jetzt spannend, welche Variante hübscher ist.

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              • Prachttaucher
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                AW: Wanderwege in Norddeutschland

                Zitat von JHL Beitrag anzeigen
                ...
                ...OT: Hey, das Schreiben hat unerwartet Spaß gemacht!
                Sehr schön, hab´s gleich im Inhaltsverzeichnis angelegt.

                Die vielen Wege bei Osnabrück sind ja etwas verwirrend - irdgendwo dort gibt´s ja dort auch noch den Pickerweg.

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                  AW: Wanderwege in Norddeutschland

                  Der Verlauf der Nette bildet die Einflugschneise für Fernwanderwege in OS.

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                    AW: Wanderwege in Norddeutschland

                    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

                    Jetzt kommt auch die Erinnerung an das Forellenbrötchen auf dem Pickerweg.

                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                    ...Kulinarisches : Forellenbrötchen im Nettetal...

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                      AW: Wanderwege in Norddeutschland

                      Schuldig...

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                        AW: Wanderwege in Norddeutschland

                        toll!!

                        Bitte gerne immer sämtliche Forellenbrötchen-Tankstellen mit angeben
                        (meine angegebene im Pilgerweg-Bericht hat leider erst einmal zu bis März)

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                          AW: Wanderwege in Norddeutschland

                          Zitat von JHL Beitrag anzeigen
                          ...
                          Klasse Bericht!
                          Wandern auf dem E1

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                          • Prachttaucher
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                            Heidschnuckenweg (HSW) / Rundweg bei Müden (46 km)

                            Irgendwann (in dem Fall nach 4 Jahren) besuche ich gerne mal wieder Wege, die mir gut gefallen haben. Interessant zu sehen, an was man sich dann noch erinnert. Für den ganzen Heidschnukenweg fehlte die Zeit, ein Wochenende auf einem besonders schönen Abschnitt sollte es sein. Mit Müden als Startpunkt paßte das gut : Der Weg hat hier von sich aus schon fast die Form eines Rundwegs, es fehlt lediglich ein kurzes Verbindungsstück von Hermansburg das der E1 liefert bzw. die Karte als Zuwegung.

                            Anreise : Ich mache es mir diemal leicht und komme mit dem PKW. Bei Anreise mit der Bahn könnte man in Unterlüß starten, hätte dann aber Zuwegung. Etwas nervös bin ich beim Passieren der Truppenübungsplätze bei Munster, biege aber wohl überall richtig ab.

                            Der Weg: Müden ist ein freundlicher Startpunkt ! Gleich geht’s am Heidesee längs in Richtung Norden, dann auf einem Pfad neben der Örtze. Gerne würde ich hier mal paddeln ! Bei Poitzen biegt der HSW dann nach Osten ab. Das bald folgende Faßberg umgehe ich am Südrand, als ich den Rastplatz bei Schmarbeck erreiche und dort Kaffee koche, kommt die Sonne raus – herrlich !

                            Wieder unterwegs treffe ich erst auf ein Wolf-Warnschild und dann eine große Heidschnuckenherde auf Wanderschaft, die vermutlich zum Hof in Niederohe gehört. Erstaunlich wie die vielen Tiere auf einen einzigen Zuruf des Schäfers reagieren.

                            Sehr schön wird es dann beim Wacholderwald, wo der Weg nach Süden abbiegt. Zunächst eher Heide, dann geht man wirklich durch ein kleines Wäldchen aus Wacholder. Anschließend muß man sich entscheiden : Weiter den Hauptweg zum Haußelberg oder die Variante durch die Heide bei Oberohe – ich bleibe auf dem Hauptweg. Eine kleine Heidefläche opfere ich, um die mittelstark befahrene Straße zu vermeiden.

                            Kann´s der Haußelberg mit seinem Kollegen aus der Nordheide, dem Wilseder Berg, aufnehmen ? Nicht ganz, die Aussicht ist aber auch nett. Beide Hügel stehen miteinander in Verbindung, gehören sie doch zum Vermessungsnetzwerk, das von Gauss in dieser Region errichtet wurde.

                            Der Weg biegt wieder nach Osten ab, um wenigstens einen Teil der Heideflächen bei Neuohe zu berühren – eigentlich müßte man hier nochmals vorbeigehen und dann die Variante wählen. Man könnt aber auch sein Rad / Auto beim Parkplatz Wacholderwald abstellen, einen Spaziergang machen....

                            Vor Lutterloh kommt eine weitere schöne Heidefläche, dann geht es für mich über Weesen zurück zur Örtze, auf die ich etwas nördlich von Hermannsburg treffe. Wenn die Tour noch etwas länger sein darf, könnte man hier über die Misselhorner Heide nach Hermannsburg laufen und hätte so wirklich fast alle Heidegebiete der Südheide in einer Tour.

                            Das letzte Stück an der Örzte auf dem E1 gefällt mir nochmal sehr gut. In Müden gibt es zum Abschluß der Tour gepflegt Kaffee und Kuchen in der „Ole Müllern Shün“.

                            Fazit : Schöne Runde durch die Südheide die an vielen der kleinen Heidegebiete vorbeiführt. Im Idealfall sollte man noch die Misselhorner Heide mitnehmen. Die Wege auf dem sandigen Heideboden empfand ich als sehr angenehm zu laufen. Es gibt viele Rastmöglichkeiten, (leider) neuerdings inklusive „Foto-Selfie-Point“.

                            lina-Spezial : Ist auch für E1-Wanderinnen interessant, da der Weg hier nicht vorbeikommt. In Celle kann man starten, muß man aber vielleicht nicht, diese Ecke zu verpassen ist vielleicht schade....

                            Zuletzt geändert von Prachttaucher; 10.02.2016, 08:32.

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                              AW: Wanderwege in Norddeutschland

                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen

                              lina-Spezial : Ist auch für E1-Wanderinnen interessant, da der Weg hier nicht vorbeikommt. In Celle kann man starten, muß man aber vielleicht nicht, diese Ecke zu verpassen ist vielleicht schade....

                              Besten Dank!

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                                • 09.05.2006
                                • 849
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                                Nord-Ostsee-Wanderweg

                                Am letzten Wochenende wollte ich einen Freund in Rendsburg besuchen. Und was liegt da näher, als einfach hinzuwandern... Bei einem Blick auf waymarkedtrails.org wurde ich auch gleich fündig: Der Nord-Ostsee-Wanderweg führt genau da durch und hörte sich auch noch interessant an. Sozusagen von Coast-to-Coast. Wobei ich nur 45 km von Kiel nach Rendsburg laufen wollte.

                                Also erst mal mit dem Zug nach Kiel, wo ich mir erst noch die sehr sehenswerte Kunsthalle angeschaut habe. Dann mit dem halbstündlichen Bus bis zum Startpunkt der Wanderung an die Eider. Von der Ostsee leider weit und breit keine Spur, der offizielle Wanderweg beginnt in einem Vorort von Kiel und nicht am Meer....

                                Dafür war es aber erst mal entlang der Eider ganz nett....

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                                Leider blieb es dann auch maximal nett - und wurde teilweise auch maximal ätzend. Und das nicht nur wegen des hohen Asphaltanteils. Vor dem Westensee war alles komplett überschwemmt und ich watete teilweise fast knöchelhoch im Wasser. Die Brücke über den Zufluss zum Westensee war zwar noch passierbar, aber um dort hinzukommen, musste ich durch Sumpf waten und bekam ordentlich nasse Füße. Das sumpfige Gelände sollte mir auch die Suche nach einem Zeltplatz schwermachen und mir auch noch den nächsten Tag erschweren.

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                                Ich freute mich schon auf den Westensee, der sich aber leider auch als eine kleine Enttäuschung herausstellte: Der Weg drumherum führt größtenteils über Asphalt. Der See an sich war allerdings zugegebenerweise ganz nett so in der Abenddämmerung.



                                Ich verdrückte mich im Dunkeln in einen Wald und versuchte verzweifelt, ein Stück trockenen Grund zu finden, was mir erst nach einer Weile gelang. Immerhin verbracht ich eine ruhige, und winterbedingt auch sehr lange Nacht. So war es dann auch kein Problem, schon vor der Dämmerung wieder loszulaufen und den Sonnenaufgang über dem See zu bewundern - wobei es leider wieder auf Asphalt weiiterging.



                                25 km bis 14 Uhr standen heute auf dem Programm, und leider war der Weg nicht sehr motivierend. Ziemlich eintönige Landschaft und weiterhin ständig Asphalt. Halbwegs schön wurde es dann erst wieder im Moorgebiet vor Rendsburg, wo es kilometerlang geradeaus ging - immerhin auf einem Weg.



                                Nur leider dann die letzten fünf Kilometer nach Rendsburg hinein wieder nur Asphalt und nichts als Asphalt.....

                                Kurzum: Der Nord-Ostsee-Wanderweg hat auf dieser Teilstrecke nicht wirklich Lust auf mehr gemacht.
                                http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                • Prachttaucher
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                                  • 21.01.2008
                                  • 11905
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                                  AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                  Danke für den eindrucksvollen Bericht. Noch jemand mit Asphalt-Phobie ? Erfordern es Deine Touren denn nicht, da sehr abgehärtet zu sein ?

                                  Irgendwie erinnere ich mich dunkel an einen Bericht von Werner Hohn....

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                                  • German Tourist
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                                    AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                    Ja, ich habe da eindeutig eine Asphaltphobie. Auf Langstrecke muss man das eben mal wegstecken. Ich war allerdings sehr erstaunt, auf einem neueren deutschen Wanderweg einen so hohen Asphaltanteil vorzufinden. Das findet sich sonst in dieser Form eher in südlichen Ländern. Die neuen deutschen Premium-Wanderwege sind in dieser Hinsicht vorbildlich. Nur leider ist der Nord-Ostsee-Wanderweg halt kein Premiumweg.
                                    Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es in Norddeutschland eindeutig bessere Wanderwege gibt als den Nord-Ostsee-Wanderweg....
                                    http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                    • Kuckuck
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                                      • 02.08.2005
                                      • 411
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                                      AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                      Hallo Christine,
                                      dass du bei der Eiderbrücke von Marutendorf nasse Füsse bekommen hast und nicht einen tief entwässerten Graben vorgefunden hast, fasse ich mal als berufliches Kompliment an meine Kollegen und mich auf. Ebenfalls die Bilder vom wiedervernässten Wilden Moor bei Rendsburg. Ansonsten hattest Du dass Pech, dich zusehr am offziellen Wegverlauf zu orientieren. Insofern möchte ich etwas ein Stab für norddeutsches Wandern brechen. Der NOK Weg ist .W. in der Tat überwiegend für Radwanderer gedacht. Auch um den Westensee kommt man über die meiste Strecke ohne Asphalt aus. Und die Badestelle von Hohenhude ist nun wirklich nett - hast du einen Seeadler gesehen?
                                      Wie an meinen Hinweisen merkst, bist fast an meiner Haustür vorbeigangen. Insofern kann ich dir und anderen nur vorschlagen, nicht unbedingt den offiziellen Wegen zu folgen und erfahrene Ureinwohner zu fragen.

                                      Kuckuck

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                                      • MaxD

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                                        • 28.11.2014
                                        • 8918
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                                        AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                        Heidschnuckenweg (HSW) / Rundweg bei Müden (46 km)

                                        Bei Poitzen biegt der HSW dann nach Osten ab.
                                        Genau dort, am Abzweig in Poitzen, bietet sich eine Pause an. Dort findet sich die Bahnhofsgaststätte Poitzen.
                                        Klingt etwas nach rauchiger Bahnhofskaschemme mit Quartalssäufern, ist aber ein schnuckeliges Fachwerkhaus an der alten Schmalspurbahn. Für Liebhaber rustikal-regionaler Gerichte ist das eine gute Adresse!
                                        ministry of silly hikes

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                                        • Prachttaucher
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                                          Liebt das Forum
                                          • 21.01.2008
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                                          AW: Wanderwege in Norddeutschland

                                          Gesehen hatte ich sie - es war aber noch vormittags und deshalb vielleicht noch zu. Ansonsten nochmal : Die Torten in der "ole Müller Shün" sind wirklich kaum zu schaffen.

                                          @German Tourist : Der Hinweis (oder die Warnung) ist für mich sehr nützlich. Ich nehme gerne Wege, die bei "wanderkompaß" beschrieben sind. In dem Fall steht da nichts, z.B. beim Naturparkweg wird schon gewarnt ("relativ oft feste u. asphaltierte Wegstrecken").

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