Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

[binom999]

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Anwendungen die ich schon selbst bei rotem Licht gemacht und gebraucht habe:

- Kiwis (nachtaktive Lebewesen) suchen (mit normalen Licht verscheucht man die) im dichten Busch.
- Im Zelt nach etwas suchen ohne großartig damit Aufzufallen (exponierte Zeltlage)
- Im Zeltlager beim gemeinsamen beisammensitzen, man blendet den anderen nicht so sehr (könnte man auch mit niedriger Lumen hinbekommen)

Sind nur meine Erfahrungen, aber bei der Suche nach dem Kiwi war ich froh so eine Funktion zu haben, aber das war auch der einzige Anwendungsfall wo ich sowas gebraucht habe.

[Fritsche]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

- Im Zelt nach etwas suchen ohne großartig damit Aufzufallen (exponierte Zeltlage)
- Im Zeltlager beim gemeinsamen beisammensitzen, man blendet den anderen nicht so sehr (könnte man auch mit niedriger Lumen hinbekommen)

Das haben schon mehrere geschrieben. Was mich dabei interessiert: wisst ihr (im Sinne von: selbst erfahren bzw. von Lager-/Zeltmitinsassen bestätigt), dass das Rotlicht weniger auffällt? Oder schreibt ihr das, weil ihr einfach davon ausgeht, dass das so stimmt?

Weil nämlich: Wenn ich lesen will während meine Frau versucht zu schlafen, zetert sie bei Rotlicht genauso rum wie bei weißem Licht, der Kleine wird genauso wach, und wenn ich nachts im Garten etwas mache, fällt das den Nachbarn genauso auf, wie wenn ich das mit weißem Licht mache.


Abgesehen davon, das mit den Kiwis finde ich interessant, und da könnte man den Faden doch durchaus auf UV erweitern: mit Schwarzlicht nachts im Wald unterwegs zu sein ist spannend - Pilzmycel erkennt man dort, wo man bei Tageslicht überhaupt nichts sieht.

[Prachttaucher]

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Ich hab keine Erfahrung mit Rotlicht und kenne nur die Schummerbeleuchtung an meiner ZL, die die Nachtsichtfähigkeit erhält. Um ein Buch zu lesen - mache ich halt gerne am frühen Abend vor dem Zelt - ist die allerdings eher zu schwach. Interessant wäre jetzt, wenn man bei Rotlicht mit mehr Lumen lesen könnte, ohne aber mehr aufzufallen. Ist das so ?

[AlfBerlin]

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Ich habe einen interessanten Artikel gefunden, The Red Myth, der sich mit der Geschichte und Komplexität des Themas Rotlicht und Nachtsicht beschäftigt: "... The red filtered light at the intensity most people use is likely decreasing night vision much more than a properly dimmed white or blue-green light would! ..."

Im Detail ist es allerdings kompliziert, zumal viele Faktoren eine Rolle spielen: z.B. periphäres oder zentrales Sehen, Details oder Bewegung sehen, Rauchen, Tageslichtexposition, Vitaminversorgung und nicht zuletzt Rot-Grün-Sehschwäche, von der 9% der Männer und 1% der Frauen betroffen sind (>Wikipdia: Rot-Grün-Sehschwäche)

[JonasB]

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wisst ihr (im Sinne von: selbst erfahren bzw. von Lager-/Zeltmitinsassen bestätigt), dass das Rotlicht weniger auffällt?

Ja, ich habe die persönliche Erfahrung das Rotlicht weniger auffällt. Wobei ich auch da nie einen Vergleich zu z.B. 0,5lm Weißlicht hatte

[lorenz7433]

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beim rotlicht vs weißlicht spielen zu viele Faktoren mit.

es fängt schon damit an das die lichtintensität ne sehr wessentliche rolle spielt.

ein weißer superheller Lichtpunkt killt natürlich schnell die nachtsicht.
dagegen ein dezentes verteiltes weißlicht kaum bis garnicht.

konzentriertes helles nur rotes licht killt genauso die nachtsichtfächigkeit sobald zu intensiv/konzentriert.

zudem gibt es weißlicht in 1000 verschiedenen arten, eins das extreme mengen an blau drin hat"welches die nachtsichtfähigkeit stärker beeinträchtigt" und eben welches mit kaum blau drin das kaum bis garnicht die hell-dunkel Adaption stört.

weißes stark focusiertes licht wirkt auch anders aufs auge als zerstreutes licht ohne konzentrierten Lichtpunkt......


beim lampenkauf einfach zusätzliche Faktoren wie verbaute LED/ welche lichtstufen gibt es, wie ist die lichtverteilung,..... und schon braucht man sich über rolicht ja/nein keinen kopf mehr machen.


ich hab zwar von Anglern gehört, das bei der würmersuche ein rotes Lämpchen weniger scheueffekt haben soll.....obs da aber im grunde nur die ~2 lumen mit dehnen die meisten rotlichtlämpchen leuchten sind oder wirklich die farbe verantwortlich ist.....

[AlfBerlin]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

... Ich hab ... von Anglern gehört, das bei der würmersuche ein rotes Lämpchen weniger scheueffekt haben soll. ...

Es könnte auch sein, dass die armen Würmer einfach mal schauen wollen
was das für ein seltsames rotes Licht ist

[lorenz7433]

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meine Erfahrung ist einfach:

bei wenig licht ~0-5 lumen, welches dazu noch einigermassen flächig verteilt ist, egal ob von roter LED oder weißer LED beeinträchtigt die nachtsichtfächigkeit garnicht.

mittlere Helligkeiten ~40 lumen wenig.

starkes licht ~100 lumen und mehr dagegen deutlich, da ist es auch egal aus welcher LED es kommt.

[khyal]

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Ich habe jetzt gerade das Rotlicht (entsprechende Zebralight-Stirnlampe) in den letzten 11 Tagen haeufiger in einem Kreis von ca 16 Leuten benutzt.

Im Vergleich zu Weisslicht nur ein Bruchteil der Blendung und die "Nachtsicht-Faehigkeit" bleibt deutlich staerker erhalten.

Z.B. in der Schwitzhuette, wenn ich fuer die Feuerfrau zum "Steine legen" die Rotlicht-Lampe anschalte, sieht nach dem Ausschalten jeder direkt auch schwach gluehende Steine, bei Weisslicht wuerde das bis mehrere min dauern.
Bei meiner angeschalteten Stirnleuchte kann jeder die Anderen etwas erkennen, aber auch die ganze Umgebung ist gut durch Mondlicht oder Steinglut erkennbar.

Irgendwelche rote Filterscheiben vor Weisslicht, wie z.B. die Farbfilter fuer die Fenix LD 10 sind natuerlich Kaese.

Nachts zum Laufen im Wald finde ich Weisslicht angenehmer, geht zwar die Nachtsicht-Faehigkeit zum Teufel, aber ich kann schon schoen weit entfernt die Tiere durch die Augenreflektionen wahrnehmen.

Im Camp zum Kochen o.A. finde ich wieder Rotlicht besser, da ich mehr von der Umgebung sehe.

Ich kann ja mal zum naechsten EONG von unserem Stammtisch die Rotlicht-ZL mitbringen, dann koennen wir mal Reihenversuche machen :-)

[Chouchen]

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OT: Weißes Licht stört ausserdem das Kurzzeitgedächtnis:

(INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

[rumpelstil]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Wenn ich lesen will während meine Frau versucht zu schlafen, zetert sie bei Rotlicht genauso rum wie bei weißem Licht, der Kleine wird genauso wach,

Bei uns ist das nicht so. Wenn ich nachts/abends mit Rotlicht im Zelt las, schliefen Gatte und Baby/Kleinkind wunderbar daneben weiter. Las ich bei weissem Licht, so wurde das Kind unruhig und mein Mann wachte gelegentlich auf (auch wenn es ein "funzeliges" Licht war).
Mittlerweile schlafen die Kinder im Nebenzelt, aber in der Nacht lese ich mit weiterhin mit Rotlicht.

Die Erfahrung mit den nicht-blenden habe ich auch gemacht, nach vielen Jahren Stirnlampenblendern in meinem Umfeld (obwohl an die ja immer runterklappen konnte).

Deshalb gilt für mich: Rotlicht ist nützlich.
Das muss aber nicht für jeden gelten, wie das Zitat zeigt.

[lorenz7433]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Bei uns ist das nicht so. Wenn ich nachts/abends mit Rotlicht im Zelt las, schliefen Gatte und Baby/Kleinkind wunderbar daneben weiter. Las ich bei weissem Licht, so wurde das Kind unruhig und mein Mann wachte gelegentlich auf (auch wenn es ein "funzeliges" Licht war).

ist das in beiden fällen die gleiche Helligkeit gewessen?

würde dabei halt noch interessant sein wieviel lumen beide haben in so nem fall.

[rumpelstil]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Sorry, aber ich messe doch nicht die Lumen, wenn ich im Zelt liege! Das 'funzelige' Licht erhellte mein Buch gefühlt wesentlich weniger als das rote Licht, das Lesen war mühsamer. Deswegen war ich begeistert vom roten Licht: angenehmens Lesen ohne andere zu stören.

[Fritsche]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Wenn ich die Beiträge so durchlese, habe ich den Verdacht, dass die Bevorzugung des Rotlichtes ein Messfehler ist (und in einem Fall, wo die Lampe immer in Ganz hell startet, einfach ein unsinniges UI den Nutzer in das Rotlicht treibt):

Die meisten Leute verwenden Stirnlampen, die irgendeine Art von Spot haben. Die meisten Rotlichtbirnchen haben dagegen keinen Reflektor.

Wenn ich mit weißem Licht und Spot etwas lese, habe ich einen (fürs Lesen) zu hellen Fleck in der Mitte, wenn ich am Rand des Lesefeldes noch etwas lesen können will. Also werde ich geblendet. Gleiches gilt fürs Wandern bei ganz dunklem Licht. Mache ich dann das reflektorlose und damit kaum strukturierte (=im gesamten Lichtfeld ungefähr gleich helle) Rotlicht an, werde ich weniger geblendet. Aber das liet nicht an der Farbe, sondern am Beam...

Eine Stirnlampe erzeugt durch das hin und her wackeln mit dem Kopf ein ständig sich veränderndes Lichtfeld. Das fällt auf, jemandem im Zelt sowie außerhalb. Mit spotlosem Beam erzeugt man auch bei Kopfdrehen weniger Beleuchtungsänderungen.

Wenn man beide Lichtfarben mit spotlosem Beam vergleichen würde, würde der "Blend"-vergleich wohl eindeutig ausgehen: kein Unterschied.

Dass ich persönlich keinen Vorteil von Rotlicht (und meine Schlafumgebung auch nicht) sehen kann, liegt offenbar daran, dass ich bis auf eine Ausnahme ausschließlich reflektorlose und damit spotlose Stirnlampen benutze, und damit deren Beam vergleichbar mit dem Beam der Rotlichtlampen ist.

[Blackbox]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Irgendwelche rote Filterscheiben vor Weisslicht, wie z.B. die Farbfilter fuer die Fenix LD 10 sind natuerlich Kaese.

Findest du? Ich benutze seit etlichen Jahren Rotfilter von Surefire auf meinen beiden HDS-Taschenlampen, die funktionieren wunderbar. Lampen mit einer LED, nach meinen Bedürfnissen programmierte Helligkeit (in vier Stufen), und wenn ich niemanden nerven will oder meine Nachtsichfähigkeit erhalten, obwohl ich etwas mehr Licht brauche, stecke ich einen Filter auf.

Wobei ich zugeben muss, die Filter zu den Fenixen sind etwas fummelig.

[syncronizer]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Ich glaube es bleibt jedem selbst überlassen. Nur anderen zu sagen, sie liegen falsch, weil es so ist und Punkt aus, das muss echt nicht sein.

Ganz genau.
Ich war derjenige, der als erster im anderen thead vom rotlicht angefangen hat. Warum? Weil da Einer seine erste Stirnlampe kaufen will und um Tipps gebeten hatte. Da hab ich Ihn auf das Thema aufmerksam gemacht, so Sinn gemäss: guck mal obs was für dich ist, probiers aus, kann man nich wirklich nachrüsten und das wäre ja dann schade, wenn er erst zu spät drauf kommt.

Später wurde daraus diese grundsatzdiskission.
Ich denke, das muss jeder selbst für sich rausfinden, das kann man nicht generell entscheiden.
Aber ein Erfahrungsaustausch ist sicher gut.

Ich hab die Erfahrung gemacht, das es für mich ganz praktisch ist.
Die ganzen Details und biologischen Hintergründe sind ja schon ausreichend beschrieben.

LG,
Thomas

Gesendet von meinem MK16i mit Tapatalk 2

[cast]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Generell "schadet" Weisslicht der Nachtsichtfähigkeit.

Rotlicht "schadet" weniger.

So einfach ist das.
Das Auge braucht bei absoluter Dunkelheit etwa 15 Minuten bevor die maximale Nachtsichtfähigkeit erreicht ist.
Ein wenig Weisslicht und schon fängt man wieder ziemlich von vorne an.
Ein wenig Rotlicht und man ist schneller wieder auf dem max. Niveau.

Wenn das nicht so wäre gäbe es kein Rotlicht auf dem "Boot".

[Saniboy]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Also. Die Idee Rotlicht kommt von Militär, der Hauptgrund, warum wir das benutzen ist, dass Rotlicht wesentlich unauffälliger ist (Wer vor seine 90.000.000 Lumen-LED einen Rotlicht-Filter schraubt, hat das System nicht verstanden).
Wer also darauf angewiesen ist, nicht aufgeklärt zu werden, ist mit Rotlicht gut beraten, alle anderen können sich das sparen.

Das war der fachliche Teil. Mein persönliches Empfinden ist, dass Rotlicht gerade für nächtliche Toilettengänge auf der Hütte wesentlich angenehmer und weniger störend ist als Weisslicht.

[wilbert]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

ich denke die wahrnehmung von low-light weisslicht, im vergleich zum gedimmten rotlicht wird immer subjektiv sein. daher wird es hier, in dieser frage keinen konsens geben.

als ich neulich im tarp am zeltofen gelegen habe, war das angenehmste licht, das rote von der stirnlampe. ich werde mir für die innenbeleuchtung eine rote lichterkette besorgen, denn dieses hin- und hergeleuchte der stirnlampe nervte mich mit der zeit gewaltig.
ein gedämpftes, warmes licht passt im übrigen sehr schön zum bollerigen ofen.

ein zweiter wichtiger faktor beim zelten in unserer gegend ist, dass ich mich möglichst unauffällig verhalten möchte. ich nehme auch an, dass das rotlicht weniger durch die zeltbahn durchscheinen wird.
wenn ich meine weihnachtslichterkette habe, werde ich zwei verschiedene beleuchtungsfarben im tarp installieren und von aussen mal ein foto machen.

[dfens]

AW: Rotlicht: Braucht man farbiges Licht? Rotlicht: Warum? Wofür?

Irgendwelche rote Filterscheiben vor Weisslicht, wie z.B. die Farbfilter fuer die Fenix LD 10 sind natuerlich Kaese.

Da möchte ich widersprechen. Weder bin ich Physiker, noch sonst in die genaue Arbeitsweise von LED eingeweiht.Aber ein Filter lässt bestimmte Wellenlängen passieren und hält andere zurück. Wenn hinter dem Rotfilter noch Licht zu sehen ist, ist es rotes Licht.

Du schreibst von einer Zebralight Lampe mit Rotlicht. Ist das dann eine, die nur rotes Licht emittiert? Ich könnte mich für eine ZL begeistern, die beides kann.