Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

[kms]

Hallo zusammen,

ich suche einen neuen Expeditionsrucksack und hoffe auf Eure Hilfe. Die Sache ist nämlich nicht ganz einfach…

Zwingende Anforderungen:

• Volumen ca. 80 (realistische) Liter
• Tragekapazität 30+ kg
• 2000g Eigengewicht – gerne weniger, notfalls geringfügig mehr
• Befestigungsmöglichkeiten für Eisgeräte und Steigeisen

Gut, aber nicht absolut zwingend:

• Einkammerrucksack, schlichtes Design, wenig Reißverschlüsse
• Hüftgurt, Deckel usw. abnehmbar („strip down“)
• trinksystemkompatibel
• kein Meshrücken, da sammelt sich der Schnee
• wasserdicht

Bisher sind mir eingefallen:

• Arcteryx Nozone 75
• Mountain Hardwear BMG 105
• Mountain Hardwear South Col 70 (max. 25 Kg imho)
• Black Diamond Mission 75 (Vorjahresmodell mit Qualitätsmängeln)
• Berghaus Expedition 80 (auch nicht für 30+ Kg?)
• Exped Expedition 80 oder 100 (etwas schwer)
• Gregory Denali 100 (schwer, Nachfolgemodell kommt demnächst)

Kennt Ihr noch andere Marken / Modelle? Hat jemand einen der Rucksäcke und kann etwas aus der Praxis sagen?

Das Problem ist, einen Rucksack zu finden, der große Lasten verträgt und trotzdem selbst wenig wiegt. Die üblichen großen Trekkingrucksäcke wiegen rund 3 kg, und die UL-Modelle (AK, Golite, Cilo Gear, McHale) wiegen zwar wenig, tragen aber keine 30 kg.

Freue mich über Euren Rat!
Moritz

P.S.: Bitte keine Packlisten-Diskussion nach dem Motto: Kauf Dir lieber ein leichteres Zelt. Für meinen Einsatzbereich sind 30 Kg UL.

[mitreisender]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Das Problem ist, einen Rucksack zu finden, der große Lasten verträgt und trotzdem selbst wenig wiegt.

Genau das ist es. Von daher "schwer". In der Regel sind Schwerlastrucksäcke eben auch verstärkt und haben für Lasten angepasste Tragesysteme. Ansonsten hätte ich Dir nämlich was von Mystery Ranch nahegelegt. Ein paar der Skandinavier haben noch Schwerlastrucksäcke. Guck mal in den Thread, wo gepackte Rucksäcke vorgestellt werden. Da siehste welche.

Eine Kraxe kommt nicht in Frage? (ist auch nicht leichter, aber flexibel für die Beladung). natürlich eher bedingt für die Berge geeignet.

[mitreisender]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

PS auch schwerer aber ein Klassiker ist der Bach Specialist. Sonst fallen mir noch Crux und Black Diamond ein. Beides Firmen, die reduziert und langlebig bauen. Aber eben mit schwereren Materialien.

[codenascher]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

... Für meinen Einsatzbereich sind 30 Kg UL...

OT: magst nicht mal verraten was dein Einsatzbereich ist, neugierig frag?

[wilbert]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

... ab 20 kg, trage ich das gewicht nur mit aussengestell:

https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1276157

https://www.outdoorseiten.net/forum/...=1#post1268688

usw.

lg. -wilbert-

[kms]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Danke für die schnellen Rückmeldungen!!

Mal ein Bild, um eine Idee vom Einsatzbereich zu geben. Im Hintergrund sieht man typisches Gelände, das von Tal bis Gipfel zurückzulegen ist:



Mit Kleidung, Biwak-, Eis- und Felsausrüstung und Verpflegung für 1 Woche wird das Gepäck nicht wesentlich leichter und gleichzeitig scheiden Außengestellrucksäcke aus. Auch normale Trekkingrucksäcke sind nicht das Richtige: zu schwer, zu überladen, zu schlecht komprimierbar...

Zu den Vorschlägen:

• Mytery Ranch - zu schwer (der Arcteryx Nozone 75 soll dagegen unter 1,8 Kg wiegen!)
• Den Bach Specialist hatte ich vor Kurzem auf. Bei 30 Kg nicht mehr so prickelnd.
• Der AK 70 ist laut Crux für 25-30 kg gut, ich glaub's aber nicht. Da muss ich nur auf den Hüftgurt schauen und ein paar Berichte im Netz lesen.
• Von Black Diamond käme der Mission 70 wie gesagt in Frage. Aber nach meinen Erfahrungen fallen die BD-Liter eher klein aus und ob er für 30 kg taugt, weiss ich auch nicht. Beim Vorgängermodell sind außerdem die Nähte ausgerissen.

@mitreisender
Welche Rucksäcke aus dem gepackter Rucksack-Thread sind denn gemeint? Osprey Xenith oder Aether oder Golite Quest vielleicht noch...

Guter Rat ist teuer...

[Elorrr]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Ich schau mir die Tage einen Millet Prolighter MXP 60+20 an. Wenn du Interesse hast, schreib ich dann ein paar Zeilen darüber.

[mitreisender]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Der Bergans Alpinist ist da in dem Thread zu sehen. Was ist denn mit den ganzen militärischen Rucksäcken von Berghaus? Der Nozone scheint mir a) zu klein (Du wolltest doch echte 80l) und b) scheint er mir zu leicht, als dass der nicht auch schwammig zu tragen ist. Aber das ist nur ne Vermutung. Zumindest bei Mystery Ranch ist der Tragekomfort mit einer Kraxe vergleichbar sein, obwohl es ein Innengestellrucksack ist. So war es jedenfalls bei den Dana Design Rucksäcken.

[wilbert]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

ich habe jahrelang einen lowe-patagonia immer mal wieder mit + 30 kg getragen, bis der sich irgendwann aufgelöst hatte. man bekommt natürlich das gewicht mit jedem großen rucksack, (der nicht gleich auseinanderfällt) gewuppt. will ich diese last noch halbwegs "komfortabel" tragen, komme ich nicht drumherum der gewichtsverteilung beachtung zu schenken.

das heisst die schwersten elemente der last tragen sich körpernah und auf schulterhöhe am besten. diese auf der höhe, in einem schwabbelligen innengestellrucksack zu fixieren geht zwar auch irgendwie, setzt aber eine gewisse packdisziplin voraus.

will ich die last auf die hüfte bringen, sollte das gewicht vom sack, möglichst steif auf den hüftgurt übertragen werden. je weicher der übergang zu den hüftgurtflügeln ist, umso mehr hängt das gewicht am steiss. bei bewegung rutscht das ganze dann immer weiter nach unten, bis irgendwann der sack wieder hauptsächlich mit den schultern getragen wird.
selbst bei der relativ festen gurtversteifung vom bergans powerframe ist mir das schon aufgefallen.

ich will dich nicht von deiner suche nach einem "komfortabelen"innengestell Rucksack für +30 kg abhalten.
vielleicht hilft dir meine einschätzung dabei …

lg. -wilbert-

[Benzodiazepin]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

[*]Den Bach Specialist hatte ich vor Kurzem auf. Bei 30 Kg nicht mehr so prickelnd.

ich wollte ihn eigentlich nicht vorschlagen, da er recht weit von deiner vorstellung weg ist (meshrücken, über 3kg, kein strip-down, nicht wasserdicht etc), aber wenns darum geht, viel gewicht zu tragen, ist er super: der bach eternity. ich hab letztes jahr damit über mehrere tageit 30+ getragen, das höchstgewicht lag bei ca. 40 kg. selbst dann war er noch "angenehm" zu tragen. dieses gewicht bedingt dann aber sehr gute trittsicherheit, nicht weil er schwammig zu tragen wäre, sondern weil es schlicht und ergreifend sackschwer ist. ich jedenfalls hab mich hingelegt

[mitreisender]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Den Bach Eternity hab ich mich auch nicht getraut vorzuschlagen. Ich befürchte aber, dass leicht nicht drin sein wird.

PS Vielleicht können Dir die Jungs von Laufbursche einen leichten expeditionsrucksack nähen, auch wenn die mehr auf UL aus sind?

[wilbert]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

schnäppchen:
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeige...30-9433?ref=wl
hat ein sehr ähnliches tragegestell wie der powerframe eingebaut. leider schwer ...
aber irgendwas ist ja immer!

lg. -wilbert-

[Becks]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

*schnüff* der hier fällt dann sicher raus weil zu schwer:

http://iris.backcountry.com/image/view/6644/440/440

Gregory Sashta, im Bild unterwegs am K2. Und dann wäre da noch der Denali von Gregory. Den hatte ich mal mit 25kg Beladung testweise auf und ich habe noch nie vorher und auch hinterher einen Rucksack mit auch nur annäherndem Tragekomfort gefunden.

Anmerkung: bislang hat sich bei mir die Faustformel sehr gut bewährt dass mit einem Rucksack grob das zehnfache Eigengewicht komfortabel getragen werden kann. Mit UL-Ansätzen kommt man drüber aber dann leidet die Haltbarkeit.

Alex

[mitreisender]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Anmerkung: bislang hat sich bei mir die Faustformel sehr gut bewährt dass mit einem Rucksack grob das zehnfache Eigengewicht komfortabel getragen werden kann.
Alex

Hatte erst verstanden, dass ich dann das 10 fache an Eigengewicht - sprich meinem Körpergewicht - tragen kann. Nenn mich Ameise

[TilmannG]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Schöne Grüsse an den Chopicalqui!
Möchte mir auch erlauben, deinen Ansatz in Frage zu stellen: Auf einem (in den Anden auch mal mehrtägigen) Anmarsch bei >30kg ist es völlig wurscht, ob dein Rucksack 2000gramm oder 3,5kg wiegt. Viel entscheidender ist, od du das Gewicht möglichst bequem und in exponiertem Gelände auch sicher bewegen kannst. Beim Gipfelgang hat mich das dann natürlich nicht mehr erforderliche Zusatzgewicht des Trekkingrucksacks nie gestört. Problematisch kann der Hüftgurt im Bereich des Klettergurts sein. Wenn man Schrauben und Schlingen gut in den Hüftgurt einklincken kann hilft das (ob das bei UL-Rucksäcken geht?). Am Berg im Steilen kann es sehr nervig sein, wenn du deinen (behelmten) Kopf nicht weit genug in den Nacken legen kannst. Kopfreiheit (=relativ kurzer Rücken =breiterer Rucksack) wäre für mich daher auch ein zu beachtender Gesichtspunkt.
Gute Touren wünscht Tilmann

[Katun]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Was wiegt denn dein Zeug ohne Verbrauch bzw. wie viel muss denn dauerhaft getragen werden, ohne dass es leichter wird? Stetig 30 kg scheint mir für den Prolighter etwas überzogen, aber – irgendwas ist ja immer und da man weiß, er wiegt nur 1,5 kg und es passt viel rein, kann man sich evtl. ein paar Tage arrangieren – und den Reißverschluss muss man nicht öffnen, ist aber praktisch und stabil. Der Reißverschluss am Deckelfach ist nicht ganz so stabil. Sonst ist stabil natürlich Ansichtssache je nach Bedarf.

Er ist trotz Volumen nicht voluminös, Deckel kann dranbleiben. Zum Abmachen müsste man kurz einen Riemen durchschneiden und künftig verknoten oder so.
Glaube nicht, dass so ein Laufbursche oder sonstwer weitere Wunder vollbringen kann. Er ist nicht so lappig, packt sich wie ein „normaler“ Rucksack. Sonst ist er für das gemacht, was du machst, kommt mir so vor.

[Slider]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

[*]Von Black Diamond käme der Mission 70 wie gesagt in Frage. Aber nach meinen Erfahrungen fallen die BD-Liter eher klein aus und ob er für 30 kg taugt, weiss ich auch nicht. Beim Vorgängermodell sind außerdem die Nähte ausgerissen. [/LIST]

Das mit den Volumenangaben kann ich bei BD nicht bestätigen. Ich habe den BD Predator (50l) und der entspricht eher einem 60l Rucksack sowie einen BD Sphynx (42l), der eher 50l fasst. Letzteres kann ich durch den Vergleich mit dem auch in meinem Besitz befindlichen Gregory Chaos (42l) sehr gut verifizieren. Die Qualität meiner BD-Rucksäcke ist 1A, aber zum aktuellen Stand kann ich nichts sagen, ebensowenig wie zur Traglast eines Mission 70.

Ciao
Slider

[Pfad-Finder]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Was ist denn mit den ganzen militärischen Rucksäcken von Berghaus?

Die gehen sinnvoll nur bis 25kg, darüber hinaus wird der Hüftgurt zu weich. Gehören aber mit zu den leichtesten in dieser Volumenklasse. Berghaus Atlas Größe 3: 2760 selbst gewogene Gramm mit Seitentaschen.

[HUIHUI]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

Ich wunder mich schon über die Rucksäcke in der Auswahl, ich bin von Rucksäcken des "Trekkingtyp" zum AK70 gewechselt und habe es nie bereut, vor allem in den Bergen auf Mehrtagestouren nicht. Bei Mehrtagestouren sollte es nicht am Anfang sondern ca. zur Mitte der Tour mit dem Rucksack passen, sowohl Volumen als auch gewichtsmäßig. Der erste Tag ist immer ein Gewürge, egal was du für ein tolles Tragesystem hast.
Ich hab auch schon n voll bepacktes TNF Duffel mit 40kg als Rucksack (nur mit Schulterriemen) gehabt und vorne einen normalen 35l Tourenrucksack vollbepackt, das geht alles wenns um Lagereinrichtung geht. Ich würde mir nicht für den normalzustand der Tour so einen 100L Knochen auf den Rücken schnallen, das ist genau der AK70 Kompromiss, es ist wie ein typischer Deuter Guide vom Gewicht, hat jedoch das doppelte Volumen, da brauche ich keinen seperaten Rucksack für den alpineren Teil, das Zelt mit einem Großteil des Gerödels bleibt eh immer irgendwo zurück wenns nicht grad ne Überschreitung ist.

[JonasB]

AW: Expeditionsrucksack – Mountain Hardwear, Arcteryx, BD…?

schau mal bei Kifaru

oder, aber wohl auch zu schwer, Klättermusen Granit!?