[DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

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  • Sheen
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    • 07.09.2011
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    • Privat

    • Meine Reisen

    [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

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    Mitreisende
    Die Ausrüstung trocknet vor sich hin, die Waschmaschine rödelt und die Erschöpfung schwindet langsam. Aber von Anfang an.

    Seit dieser Saison haben wir ein neues Familienmitglied in unserer „Flotte“ und der Jahresurlaub 2014 steht mit insgesamt 3 Wochen ab Ende August endlich an. Zuerst war uns nur klar, dass wir diesmal wieder den Großteil auf dem Wasser verbringen wollen und das so, dass wir uns hierbei keinen Stress mit der Zeit machen. 3 Wochen stehen zur Verfügung – nichts anderes wird vorher geplant, was dieses Zeitfenster einschränken könnte.

    Fehlt nur noch ein Start und Ziel. Am Anfang stand etwas in der Richtung auf dem Plan, die Havel vom Ursprung in Kratzeburg bis zu unserer Heimat in Neuruppin zu paddeln. Es wäre nur die Anreise zu organisieren und diese Route bot einige „Abzweigungen“, bei denen man die Reisezeit deutlich ausweiten könnte. Vielleicht ein Abstecher nach Templin oder Richtung Feldberg? Ein Teil könnte man auf der mecklenburgischen Seenplatte zurücklegen und auch hier den Trip ausdehnen.

    Klang gut und blieb bis ca. 1 ½ Wochen vor dem Beginn so als „Planung“ stehen.

    Dann reifte eine Idee. Warum eigentlich überhaupt irgendwo „anreisen“. Letztlich hängt hier doch alles zusammen. Gut, die Ruppiner Gewässer sind bei einer Reiseroute gen Norden eine Sackgasse. Die einzige Verbindung in die Rheinsberger Gewässer und damit zu Seenplatte ist der Rheinsberger Rhin. Naturschutzgebiet und ein Befahrungsverbot gegen die Strömung. Aber aus dem Norden kommend, könnte man eine Umfahrt gestalten, die in Neuruppin beginnt und dort endet, ohne eine Strecke „doppelt“ zu fahren. Die Idee gefiel meiner Frau außerordentlich und obwohl ich schon mein Leben lang hier wohne, habe ich eine solche Umfahrt noch nie gemacht. Kein Anreisestress, kein Transportproblem und sobald die Klappe auf Arbeit fällt, könnte man direkt starten. Und das Beste war, dass man die kürzeste Route von ca. 200 km durch all die bereits vorher durchdachten Abstecher beliebig erweitern kann – je nach dem, wie es uns gerade gefällt.

    Die Woche vor dem Start ist geprägt von Vorfreude im Wechsel mit leichten Zweifeln angesichts der Wetterprognose. Ein neues – kleineres Zelt – war schon angeschafft und erprobt, aber es werden Nachts Temperaturen zu erwarten sein, die sich eher deutlich unter 10°C bewegen sollen. Kurz entschlossen schicken wir unsere in die Tage gekommenden Schlafsäcke in Rente und erneuern diese wichtigen Ausrüstungsgegenstände durch moderne, wärmere Varianten – was sich letztlich als absolut richtige Entscheidung erwies.

    Jeden einzelnen Tag der letzten Woche verbringe ich damit, die Ausrüstung zusammen zu stellen. Bloß nicht alles auf einmal, jeden Tag ein wenig. So wird die gefühlt dahin kriechende letzte Arbeitswoche erträglicher. Der Akku ist schon lange leer. Der Sommer war zu heiß. Viel waren wir nicht auf dem Wasser. Die letzte Tour liegt seit Mai schon Monate zurück. Ich habe Sehnsucht. Meiner Frau geht es nicht anders.

    Freitag.

    16:00 Uhr.

    Endlich!

    Ausrüstung und Boot werden im Auto zum nahen Garten transportiert. Es folgt der letzte Test, ob alles perfekt in und auf das Boot passt. Ja.

    Das Auto bringen wir zurück, schlafen das letzte mal für einige Zeit im eigenen Bett und am Morgen geht es mit dem Fahrrad zum Garten. Und nur Minuten später ist alles startbereit gemacht.

    Tag 1 – Neuruppin-Kremmen ca. 26,5 km

    Route Tag 1


    Seawave perfekt beladen


    Das Wetter strotzt der Prognose. Wir sind glücklich und steigen endlich in unser „Luftschiff“





    Der erste Teilabschnitt bis Wustrau ist natürlich bekannt, angesichts der bevorstehenden Reise ist der Genuss trotzdem nicht geringer. Eine leichte Brise umweht uns, als wir einen letzten Blick für einige Zeit auf die Neuruppiner Uferpromenade werfen.



    Sonderlich warm ist es nicht, aber der angekündigte Regen wird uns nicht behelligen. Vor der Ausfahrt an der Lanke auf den Ruppiner See werfen wir noch eine langärmlige Kleidungsschicht über, denn Erfahrungsgemäß wird uns eine kräftige Brise empfangen.



    Ein perfekter Tag für Segler. Und tatsächlich findet an diesem Tag, just zu unserer Startzeit eine Regatta von Neuruppin nach Wustrau statt. Die Segler machen sich am Segelclub bereit.



    Trotz Seitenwind ist unsere Laune bestens. Paddel hoh!



    Während unserer Fahrt gen Süden werden wir von mehreren dutzend Seglern begleitet, die geräuschlos an uns vorbei gleiten. Vorn an bildet eine Gruppe aus Windsurfern den Auftakt. Auf Höhe des Schlosses in Gnewiko, an dessen Strand man sowohl baden als auch pausieren kann oder sich im Schlosskaffee ein namensgebendes Getränk gönnen könnte, holen uns die ersten Surfer ein.





    Ein wenig weiter begleitet uns ein gutes dutzend kleinerer Segelboote. Hier haben wir leichten Rückenwind und kommen, wie unsere Begleiter gut voran. Das fehlen jeglicher Motorboote (außer Einem von der Wasserwacht, die den Wettbewerb überwachen), ist auf unserem See keine Ausnahme. Trotz gutem Wetter und Wochenende ist es meist ruhig – so auch heute.



    Schlusslichter sind dann einige wenige Segelyachten – wobei ich nicht weiß, ab wann man tatsächlich von einer solchen spricht. Sagen wir einfach: Am Schluss kamen die größeren Brocken. Am Himmel zogen wunderschöne Wolkenformationen vorbei. Immer wieder schön, wie schnell aller Stress von mir abfällt, wenn es an die Paddel geht.



    Kurz vor Wustrau wenden die Boote und wir nähern uns der Durchfahrt zum Bützsee. Es gibt eine Schleuse – die wir nicht nur aufgrund der Zeit ignorieren (Mittagspause) – und eine Bootslore, die ca. 2012 am nahen Wehr errichtet wurde. Da wir die noch nicht kennen, nutzen wir die Gelegenheit. Ein letzter Blick auf die Karte, wo man dafür lang muss



    ein Blick zurück...



    und am Abzweig begrüßt uns ein etwas gewagter Bootsschuppen.



    Der kleine Seitenarm ist links urwüchsig und rechts lückenlos mit kleinen Gartenhäuschen zugepflastert. Man sitzt zu Tisch und grüßt höflich aber zurückhaltend. Als man hier noch nicht weiter kam, war es sicher „ruhiger“ - ein wenig fühlen wir uns, als betrachtet man uns als Eindringlinge. Egal.



    Nach einem kurzen Stück erreichen wir die Umtragestelle. Von einer Lore ist nichts zu sehen, dafür eine Treppe mit schmalen Durchgang und einer Straße. Das Boot muss also erst mal aus dem Wasser.



    Die Deckbeladung wird ab geschnallt. Danach ist das Boot mit restlichem Gepäck nur noch knapp 30 kg schwer. Während wir damit beschäftigt sind, kommt auf der Lore ein Canadier. Die Gleise enden vor der Straße, ca 30m entfernt.



    Die Strecke selbst ist vermutlich gerade mal 50 Meter lang. Am anderen Ende führen die Gleise nicht ins Wasser, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gibt. Man muss am Ende also wieder das Boot vom Wagen befördern. Nur aus Interesse und Testzwecken nutzen wir das Teil überhaupt. Das kurze Stück hätten wir sonst auch tragen können.



    Zumindest gibt es am anderen Ende eine Rolle an der Kante. Aber so richtig wird uns der Sinn der Lore nicht klar. Durch die Treppe muss man ein beladenes Boot eh so herrichten, dass man es halbwegs getragen bekommt. Und wenn man das schon macht, braucht man für die paar Meter eher keine (auch noch schwergängige) Lore.



    Wie auch immer, Mittagszeit. Wir verputzen die Sandwichs, die wir morgens gemacht hatten und setzen unseren Weg fort.





    Hinter dem Wehr gibt es quasi keine „bewohnte“ Bebauung mehr. Was mal stand, holt sich die Natur zurück. Am Ende des kleinen Stückchen Nebenarm gibt es noch ein Schilfabschnitt...



    Das letzte Boot für die nächsten Stunden, besetzt mit einem Angler, wird passiert und vor uns öffnet sich der Bützsee. Ruhig, idyllisch, Menschenleer.



    Es ist Sonnabend und die Chance, jemandem zu begegnen auch aufgrund des Wetters eigentlich hoch. Aber wie eigentlich auch bei unserem letzten Besuch, bleiben wir allein. Von Wustrau kann man einen ca. 30 km Rundkurs bis Altfriesack paddeln, den ich sehr empfehlen kann. Wir haben heut aber einen anderen Weg vor uns.



    Auch das Wetter ist weiterhin auf unserer Seite. Nicht sonderlich warm, gelegentlich verdecken Wolken die Sonne – A Perfect Day...







    Der Bützrhin, der sich noch gemächlich durch die Landschaft schlängelt, wird bald in den Kremmener Rhin übergehen, der eher von gerader Natur ist.



    Aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn zum einen ist weder der Uferbewuchs, noch die Landschaft langweilig oder eintönig. Zum anderen kenne ich kaum einen Ort, der so wenig befahren wird. Uns werden gerade einmal 2 Boote entgegen kommen. Und außerdem befindet man sich hier über eine weite Strecke im Kremmener Luch – einem Naturschutzgebiet.







    Wir sind jedenfalls positiv überrascht. Ich war hier das letzte Mal vor mehr als 2 Jahrzehnten und ohne Erinnerung, wie es damals war. Das wird sich in Zukunft ändern.

    Wir liegen gut in der Zeit und nähern uns allmählich dem Etappenziel. Laut Karte so ziemlich der einzige Ort mit offizieller Zeltmöglichkeit, wenn man nicht noch 15 km drauf packt und bis Oranienburg durch paddelt.



    Gegen 17:00 Uhr kommt das Ziel in Sichtweite. Warum eine Kanadische Flagge auf dem Dach weht, will ich später jemanden aus dem Haus fragen … dazu wird es aber nicht kommen.



    In der Gaststätte, die, wir wir feststellten, auch eine Außenstelle des Standesamtes Kremmen war, fand eine Hochzeit statt. Die Bootsstege sind belegt, meine Frau erklimmt die schmale Seite und fragt, ob wir hier nächtigen dürfen.

    „Übernachten, heute? Hier...??“ fragt ist die Dame des Hauses entsetzt. „Im Zelt.“, meinte meine Frau. „Achso, ja...da hinten auf der Wiese vom Strandbad, kostet 5 Euro pro Person, tschuldigung, wir sind gerade beschäftigt wegen der Hochzeit (eher wohl überlastet), ich hätte sie ausreden lassen sollen.“

    Nun gut, wir landen am Strand an. Die Wiese ist groß, die Toiletten des Bades nutzbar.



    Nach dem Zeltaufbau entdecken wir den Strandimbiss. Da wir eigentlich von der Wegzehrung noch so satt sind, dass sich kochen nicht lohnt und von der Gaststätte nicht zu erwarten war, dass wir dort etwas erhalten, reicht uns eine „Thüringer“ und ein Stück Erdbeerkuchen zum Nachtisch.



    Wir beschäftigen uns kurz mit der Inneneinrichtung des neuen Zeltes,



    erkunden etwas die Umgebung und lassen den ersten Abend auf den ehemaligen Betonanlagen eines Schwimmbades ausklingen, der nun als Anleger für etwas größere Boote dient und mit Stühlen und Tischen bestückt wurde.



    Das obligatorische Bier haben wir am Imbiss erhalten. Die Gaststätte will von uns offensichtlich kein weiteres Geld und so wird das traditionelle Rätseln am Abend eingeleitet.







    Fortsetzung folgt...

  • Sheen
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    • 07.09.2011
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

    Tag 2

    Kremmen – Oranienburg ca. 18 km

    Route Tag 2

    Die Nacht war für mich unruhig, obwohl trotz Hochzeitsgesellschaft im Prinzip Totenstille herrschte. Es ist wie in jeder ersten Nacht auf einer Tour. Mein Körper muss sich erst an den mangelnden Komfort gewöhnen und die Erschöpfung durch das Paddeln hält sich am ersten Tag einfach noch zu sehr in Grenzen.

    Gegen 6:00 Uhr krieche ich aus dem Zelt und ändere meine Fußbekleidungswahl sofort nach dem ersten Schritt. Die Wiese ist klatschnass und kalt. Die nächsten 2 Stunden verbringe ich damit, ein kurzes Bad im See zu nehmen und die Natur beim Erwachen zu beobachten. Das Strandbad ist ganz angenehm, das Wasser eher kalt – es weckt die Lebensgeister und löst meine Verspannungen der ersten Nacht.



    Brötchen haben wir nicht bestellt. Der Imbiss bietet erst ab 11:00 Uhr wieder etwas an. Die Gaststätte...wollen wir nicht belästigen. Ein Schüsselchen Müsli und ein Kaffee ist eh gerade genau das Richtige. Da die vor uns liegende Etappe eher kurz ist, lassen wir uns Zeit. Die Sonne meint es auch wieder gut, so dass das Zelt gemütlich trocknet, während wir das Boot beladen.



    Ungeklärt bleibt die Flaggenfrage und ob man das Restaurant empfehlen kann. Die Wiese ist fürs Zelten jedenfalls ideal. Die Idylle perfekt.

    Die Einfahrt zum Ruppiner Kanal passieren wir gegen 11:00 Uhr. Das Wetter sieht wärmer aus, als es ist. Eine zweite Schicht bleibt die gesamte Etappe am Körper.



    Aber hier wird es für lange Strecken wirklich sehr … gradlinig. Gelegentlich kann man aber in Land schauen. Uns wird bis vor Oranienburg niemand begegnen. Außerdem gibt es hier keine nahen Siedlungen, entsprechen ruhig ist es. Selbst Straßen gibt es kaum in der Nähe.



    Nach ein paar Kilometern erreichen wir die erste Schleuse des Tages. Wie immer zur Mittagspause. Da wir nicht vorhaben, hier 1 ½ Stunden zu warten, wollen wir die vorhandene Lore benutzen. Als wir sie dann „finden“, müssen wir unfreiwillig lachen. Sie ist zugewachsen. Die Flora erfreut sich bester Gesundheit. Wahrscheinlich wurde hier schon lange kein Boot mehr geslippt.



    Irgendwie prügeln wir den Gleiswaagen ins Wasser. Er sträubt sich vehement, gibt sich irgendwann geschlagen. Ansonsten läuft das Teil aber gut und auf der anderen Seite ist es etwas besser.



    Der nächste Abschnitt büßt zwar nicht von seiner Geradlinigkeit ein, aber er hält für uns zwei Überraschungen bereit. Rascheln im Nahen Ufer hat man ja häufiger und manchmal kann man diverse Tiere zumindest noch auf einige Entfernung entdecken. Hier jedoch gleiten wir im Abstand von nur wenigen Metern an einer kleinen Herde vorbei, die uns eher Neugierig betrachtet, jedenfalls genau so lange, bis ich die wasserdichte Box meiner Knipse öffne. Ein paar verschwinden im Unterholz, zwei halten jedenfalls noch solange Still, um sie im Vorbeigleiten noch auf den Chip bannen zu können.



    Und auf der anderen Uferseite? Ein blaues Glitzern. Diesmal hab ich nur meine Kompakte dabei, aber offensichtlich hab ich ein Model unter den Eisvögeln vor mir, denn er bleibt – im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen – sitzen bis wir langsam an ihm vorbeigleiten. Wir schauen ihm noch eine Weile nach....



    Der Uferbewuchs wird dichter, wir liegen gut in der Zeit und lassen uns „treiben“. Strömung gibt es hier ja nicht, aber mit gelegentlichen Paddelschlägen geht’s auch voran.



    Als wir die Schleuse Tiergarten erreichen ist es nach 14:00 Uhr und sie öffnet sich gerade. Obwohl hier die Slipanlage weitaus besser aussieht, nutzen wir die günstige Gelegenheit und – da wir die einzigen sind – halten wir einen Plausch mit dem Wärter. Auch er findet es grässlich, wie die die Hohenbrucher Lore verkommt. Der dortige Wärter sei wohl einfach zu faul. Ich frage, ob den hier allgemein häufiger Kanus vorbei kommen. Allgemein sei hier wenig los und eher Motorbootverkehr, der aber auch überschaubar ist.



    Die nächste Station wird spannend. Bereits bei der groben Planung, ließen wir offen, wie unsere weitere Route aussehen würde. Schaut man auf Google, kann man denken, dass man hier einfach in die Havel fahren kann. Jübermann beschreibt 2 Umtragemöglichkeiten. Den einzigen Bericht, den ich fand, war von 2006 und schon damals war es wohl eher abenteuerlich. Tatsächlich gibt es die Umtragung auf der rechten Seite wohl nicht mehr. Links wartet ein kleiner Metallsteg, gerade genug zum Anlegen und Aussteigen. Über die Kante wollen wir unser Boot nicht ziehen, so dass wir wieder die Deckbeladung abschnallen, den Bootswagen bereit stellen und das Boot irgendwie auf dem schmalen Steg aus dem Wasser befördern.



    Einen kleinen Abhang später stoßen wir auf die Überreste von Gleisen. Wir folgen ihnen und erreichen nach einen schmalen, gerade noch nutzbaren Weg die Einsetzstelle. Flach und morastig, aber nutzbar, dank eines weiteren Stegs.





    Wir sind in der Havel. Auch auf der anderen Seite ist eine weitere Einsetzstelle nicht mehr zu erkennen, so dass wir froh sind, uns für diesen Weg entschieden zu haben. Es folgt ein Kanal mit Gärten zur Linken und natürlichem Bewuchs zur Rechten. Diese Abschnitt wird uns direkt durch die Innenstadt führen.



    Da es trotz Schleusen und Umtragung erst halb Vier ist, schleichen wir dahin. Wir passieren den zur BUGA neu errichteten Schlosshafen. Ein Schild weist Zeltmöglichhkeiten aus. Allerdings sehen wir keinen flachen Steg und allgemein wirkt es auf uns nicht sehr einladend. Da das sowieso nicht unser Ziel ist, paddeln wir langsam am Schloss vorbei.



    Kurz darauf erreichen wir den WSC „Möwe“. Auch wenn dieser Verein sich eher dem Motor-betriebenen Wassersport widmet, sind auch wir herzlich willkommen. Stege, Rampe und eine große Wiese stehen uns zur Verfügung. Duschen sind in dem Obolus von 6 Euro für uns inklusive. Der Vereinsvorsitzende ist ein echtes Original und es wird eine der besten Bekannschaften des Urlaubs werden. Da wir sehr stadtnah nächtigen, wollen wir nach dem Zeltaufbau etwas essen gehen.



    Aber zunächst werden wir an den Tisch zum gemütlichen zusammen sitzen eingeladen. Bier aus der Zapfanlage wird gereicht und es ist binnen kürzester Zeit eine Geselligkeit vorhanden, die man so selten erlebt. Man merkt hier die Leidenschaft zu allem, was auf dem Wasser stattfindet. Eine Wellenlänge, egal ob mit Motor, Segel oder Paddel. Geschichten und Erlebnisse werden ausgetauscht.

    Irgendwann gehen wir „kurz“ etwas in einem nahen chinesischen Restaurant essen. Der Club liegt sehr günstig. Netto und Bäcker um die Ecke. Schlossanlage auch nicht weit entfernt.

    Abends geht es wieder zum weiteren Bierchen in den Club. Eine Familie aus der Schweiz, die hier mit einem kleinen Kajütboot angelegt haben, gesellt sich noch zu der illustren Runde. Sie sind vor 3 Monaten in der Schweiz mit ihrem Boot gestartet (auf Wasserwegen) und allein dass birgt weiteren Gesprächsstoff.

    Am Ende des Abends bekommt der Spruch: „Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Booten die gechartert sind.“ eine völlig neue Dimension.

    Der Abend wird lang, während es mich gegen 11 umhaut, hält meine Frau noch etwas länger durch.

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    • AlfBerlin
      Lebt im Forum
      • 16.09.2013
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      #3
      AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

      Danke für Euren Bericht. Die Strecke "muss" ich auch mal fahren. Und wie hat sich Euer Boot bewährt?

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      • Alprausch84
        Fuchs
        • 12.02.2012
        • 1610
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

        Bis hier ein super Bericht. Wann geht es weiter?

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        • Sheen
          Erfahren
          • 07.09.2011
          • 196
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

          Das Fazit zum Untersatz ziehe ich vielleicht am Ende oder im passenden Thread. Nur so viel: Für uns hat die Tour bestätigt, dass es fast perfekt zu uns passt - gerade auch für längere Touren. Ich hätte dank Freunden und Verwandten für eine längere Tour auf eine Vielzahl von Booten zurückgreifen können, bereue aber nicht unsere Entscheidung.

          Und weiter gehts noch heut, mit dem letzten Bericht für ca. eine Woche. Den morgen geht es nochmal los

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          • Sheen
            Erfahren
            • 07.09.2011
            • 196
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

            Tag 3 – Oranienburg-Liebenwalde ca. 21,5 km

            Route Tag 3

            Die Nacht war deutlich angenehmer, wenn auch kühler. Bereits jetzt hat sich der Schlafsackkauf bezahlt gemacht. Ob Alkohol oder allgemeine Müdigkeit, ich hab durchgeschlafen. Als der Morgen dämmert, bin ich allerdings wach.



            Der Morgen ist erneut extrem feucht. Im Fluss baden ist nicht mein Fall und hier auch eher nicht zu empfehlen. Also tapse ich zum „Waschhaus“ und genieße eine Dusche. Alles ist hier in bester Ordnung. Nette Leute, tolle Wiese, gute „Reinigungsmöglichkeiten“ … es ist eine erneute Bestätigung für meine Vorliebe von Vereinsplätzen.



            Bevor meine bessere Hälfe erwacht, habe ich den Brötchen-Einkaufsbummel erledigt. Vom Verein ist am heutigen Montag morgen keiner mehr da. Das Schweizer Pärchen verwickle ich noch mal in ein kleines Gespräch. Ihre lange Reise wird bald in Potsdam enden. Auch wenn darüber nicht gesprochen wird, merkt man eine gewisse Schwermütigkeit, die ich auf den baldigen „Abschiedsschmerz“ von einer solchen Reise schiebe. Werden wir auch mal irgendwann eine solch lange Auszeit nehmen (können)?

            Mein Plan, in den Morgenstunden durch Oranienburg zu schlendern, gebe ich auf. Gelegentlich hab ich hier beruflich zu tun und irgendwie will ich die hier neu entdeckte Seite dieser Stadt nicht mit meinem Alttag vermischen, bei dem mich ein solcher Spaziergang unweigerlich daran erinnern würde.



            Vor dem Frühstück trocknen wir ein paar klamme Sachen unter einem der überdachten Sitz(Acht)ecken. Auch das Zelt nehme ich auseinander und nutze die Möglichkeiten Innen- und Außenzelt getrennt zu trocknen. Wir sind noch ne ganze Weile unterwegs und jede Gelegenheit für sowas, macht es hinten raus angenehmer.



            Der Blick auf die Karte bestätigt unser heutiges Ziel - Liebenwalde. Wir wollen die Havel rauf. Dafür wird es heute über den Teil der Havel gehen, der von der Berufsschifffahrt genutzt wird. Es ist zwar keine extreme „Verkehrsader“, aber wir wissen weder, was uns auf dem Wasser erwartet, noch, ob es trotz des breiten Kanals zumindest landschaftlich interessant wird. Bei einer Rundtour nehmen wir aber gerne auch mal monotones in Kauf, um das Gesamterlebnis zu vervollständigen.

            Die Verabschiedung von den Bekanntschaften des letzten Abends ist herzlich und gute Wünsche und Wetter für die weitere Reise werden ausgesprochen. Vor Elf kommen wir nicht los.





            Das Wetter ist mal wieder ideal. Irgendwas knapp unter 20 Grad, wenig Wind, tolle Wolken. Beste Reiselaune ist schon mal eine gute Voraussetzung um die vermeintlich langweilige Strecke anzugehen. Zunächst geht es noch über den kleinen Stadtkanal und anschließend auf den größeren Lehnitzsee. Allein das Wolkenmeer ist mal wieder ausreichend, um die gute Stimmung aufrecht zu erhalten. Bei leichtem Gegenwind „fahrn wir übern See, übern See..“







            „mit einem roten Gummiboot, … ne Lore war nicht da..!



            Tja, wir nutzen zur Abwechslung ja gern vorhandene Gleisloren und hier an der großen Schleuse in Lehnitz, in die gerade ein mittleres Binnenkreuzfahrtschiff eingefahren ist, wollen wir es eigentlich genauso halten. Sieht ja vielversprechend aus und ich begebe mich auf den ca 9 Meter hohen Anstieg. Als ich am anderen Ende ankomme, trat nach einer kurzen Suche „unter Wasser“ die Gewissheit ein, dass die Lore jedenfalls heute nicht da ist. Gut, wir sind seit Neuruppin bisher nur einem handbetriebenen Wasserfahrzeug begegnet – einem Leihkanadier in Oranienburg), aber ist das ein Grund für so was? Nunja. Hier sind wir dann endgültig froh, einen Bootswagen mitgenommen zu haben, denn die große Schleuse wird so kleine Boote wie uns nur als Zusatz zum richtigen Schiffsverkehr mit schleusen. Und darauf haben wir beide keinen Bock. Wir satteln das Boot und überwinden die Distanz, trotz der mit eigenem Wagen störenden Gleise.





            Es gibt auch einen weiteren Grund für uns, lieber den Landweg zu nutzen. Das Beine vertreten lässt uns länger durchhalten. Gerade hier, wo nun erst mal ca. 12 km reiner Binnenschifffahrtskanal vor uns liegt, bei dem wir nicht wissen, ob und wo wir eventuell mal aus dem Boot kommen. Es gibt zum Glück nur eine leichte Brise von vorn. Nach wenigen Kilometern fallen uns seltsame Skulpturen in einem heruntergekommenen Hafenbecken auf.



            Wir können mangels sichtbarer Informationen nur vermuten, dass dies vielleicht mit dem ehemaligen KZ und Tagebau zu tun haben könnten.
            Der Kanal ist ansonsten angenehmer als erwartet. Der Havelradweg liegt auf der linken Seite und ist recht ordentlich frequentiert.



            Das „Kreuzfahrtschiff“ überholen wir, als es an eben jener Skulpturenstätte hielt, wenig später war es aber wieder ran. Wir bemerken es erst, als sich der Wasserspiegel hebt.



            Das Ufer ist zwar stark bewachsen, aber rechte Ausstiegstellen ergeben sich aufgrund der Steine nicht, bzw. würden diese einige Risiken bergen. In der Werft in Malz könnte man es vielleicht versuchen. Uns geht es aber gut.



            Just als sich die unteren Gliedmaßen melden, erreichen wir die Überreste der „Echobrücke“. Ein idealer Platz, um die Beine zu vertreten.



            An den Überresten kann man bequem aussteigen. Wir nehmen unser „zweites Frühstück“ ein, währen ein Schubverband vorbeigleitet. Wellen wirft er nicht. Allgemein ist hier auch nicht so viel los, dass es irgendwie unangenehm währe. Wir sind weiterhin guter Laune, auch wenn kurzzeitig ein paar Tropfen fallen. Kurze Zeit später ist es wieder sonnig.





            Gegen 16 Uhr erreichen wir dann endlich den Abzweig zur Oberen Havel-Wasserstraße, die uns wieder in einen deutlich schmaleren Bereich der Havel führt.





            Die letzte Schleuse des Tages, ist die erste Selbstbedienungschleuse dieser Tour. Während wir auf die Einfahrtserlaubnis warten legt hinter uns ein gechartertes Boot an. Wir nutzen die Zeit, den „Mitreisenden“ die Funktionsweise dieser Anlage zu erklären, da sie sowas noch nicht hatten (urgs) und beiläufig teilen sie mit,dass irgendwas mit ihrer „Manovriertbarkeit“ am Boot nicht stimmt. Da hier sonst nichts weiter los ist, beruhigen wir sie und geben ihnen alle Zeit der Welt, die Schleuse unbeschadet zu befahren. Es geht alles gut, aber wir halten doch einigen Abstand.



            Die Havel nennt man ab hier dann Vosskanal. Der ursprüngliche Lauf ist als „Schnelle Havel“ noch vorhanden. Seit 2014 ist der Teil von Liebenwalde bis Oranienburg auch tatsächlich befahrbar und in Strömungsrichtung freigegeben für Kanus. Da wir zum einen Stromaufwärts wollen und zum anderen vorhaben, dieses Teilstück irgendwann in naher Zukunft mal als Wochenendtrip zu paddeln, bleibt uns dieses Erlebnis auf der Tour weiterhin verborgen. Aber seit dem es die Bemühungen gibt, die Schnelle Havel zu renaturieren, bin ich scharf darauf, sie irgendwann mal komplett fahren zu können.
            Aber wir sind trotzdem mit der Tagesetappe zufrieden und positiv überrascht.



            Der kleine Leuchtturm der Marina kommt in Sicht. Für heute reicht es auch.



            Die Marina hat einen eigens errichteten Kanusteg. Der Hafenmeister ist urig und freundlich. Für Wasserwanderer steht ein streifen Wiese am Wasser zur Verfügung. Wir sind wiedermal allein. Wir machen es uns neben einer Sitzgelegenheit bequem.



            Am vorhandenen Imbiss lassen wir uns eine deftige Linsensuppe mit Bockwurst und dazu ein kühles Blondes schmecken. Hmm...bisher haben wir nichts von den mitgenommenen Nahrungsmitteln für die Abendmahlzeiten verbraucht. Das wird sich noch ändern.



            Um das Bedürfnis nach Süßem zu befriedigen, gibt es daher heute Abend noch Creps.





            Wie hätte ich dem Blick auch widerstehen können....



            Die Sonne geht langsam unter, aber wir sind noch von Tatendrang erfüllt. Da auch morgen wieder Kanalfahrt angesagt sein wird und die Etappe nicht die Kürzeste werden dürfte, beschließen wir, in Liebenwalde spazieren zu gehen. Bisher bin ich hier maximal mal durchgefahren.



            Das Rathaus ist pompös und die „Stadtbebauung“ durchaus nett. Nur Menschen treffen wir nicht. Eine Kneipe ist nicht zu finden. Einzig ein „Zu verkaufen“ an der Gaststätte im Zentrum macht uns klar, dass es hier wohl nicht mehr wirklich gut aussieht. Am Ende kommen wir noch an einer geöffneten Pizzeria vorbei, die aber ebenfalls mit abwesenden Gästen glänzt. Wir kehren der Stadt den Rücken und begeben uns bei einsetzender Dunkelheit in unser Zelt. Draußen ist es bereits wieder extrem feucht. Etwas, dass bis zum vorletzten Tag der Reise immer so sein wird.

            Fortsetzung folgt erst in ca. einer Woche, da wir nochmal auf Tour gehen...

            Kommentar


            • ChrisH
              Anfänger im Forum
              • 28.08.2014
              • 15
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

              Ein interessanter Bericht. In der Gegend bin ich auch oft unterwegs Wann/wo geht's weiter? Wünsch Euch noch viel Spaß!

              Kommentar


              • markrü
                Alter Hase
                • 22.10.2007
                • 3336
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                Schöner Bericht!!!

                Diese Strecke hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Klingt aber sehr interessant!
                Vielleicht im nächsten Jahr... ?

                Gruß,
                Markus
                Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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                • ronaldo
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 24.01.2011
                  • 11881
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                  Sehr netter Bericht, schön, dass man auch mal Leut sieht...
                  Und dass son Eisvogel mal sitzen bleibt, Glück gehabt!

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                  • Igelstroem
                    Fuchs
                    • 30.01.2013
                    • 1888
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                    Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                    Sehr netter Bericht, schön, dass man auch mal Leut sieht...
                    Ja, das stimmt.




                    Und ein gutaussehender junger Mann sitzt mit im Boot (findet der User Igelspiegel-Eulenström).
                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                    • Sheen
                      Erfahren
                      • 07.09.2011
                      • 196
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                      Tag 4 – Liebenwalde – Burgwall „Gasthaus zur Fähre“ ca. 25 km

                      Route Tag 4

                      Ich erwache, als es etwas heller wird. Leiche Verspannungen im Schulterbereich und Rücken treiben mich aus dem Zelt. Draußen erwartet mich ein wenig Nebel über dem Fluss. Ein Hauch blauer Himmel kann ich bereits erkennen. Alles ist wie immer nass.



                      Nachdem ich die alten Knochen knacken lasse und versuche, die Verspannungen zu lösen, geh ich ein wenig auf Fototour und warte, bis der Sonnenaufgang und die ersten Strahlen den Nebel vertreiben. Noch keine hundert Kilometer und ich fühle mich schon ein wenig schlapp.



                      Vom Hafenmeister hab ich den Tipp erhalten, Brötchen im nahen „Tante Emma Laden“ zu besorgen. Auf dem Weg dorthin entdecke ich ein offensichtlich neues Hafendorf mit Gaststätte. Bei Onkel Emma, der mir die Brötchen verkauft, erfahre ich, dass es im Juni eröffnet wurde und Teil der Eröffnung des Langen Trödels für Motorboote darstellt. Derzeit wird allerdings noch an der Brücke gebaut, so das hier solche Wasserfahrzeuge noch nicht vorbeikommen.



                      Auf dem Weg zurück macht sich am Hafen eine Schulklasse bereit, mit Leihkanus den Langen Trödel zu befahren. Also meine Schule begann nicht mit solchen Aktivitäten. Auch wenn man angesichts des Tumultes daran zweifeln kann, ob „die Jugend“ derartiges zu schätzen weiß, finde ich es gut, dass so etwas gemacht wird. Die Sonne und eine sehr leichte Brise veranlassen mich etwas Wäsche zu waschen. Noch bevor mein Mäuschen aus dem Zelt krabbelt, hängt es an einer improvisierten Wäscheleine. Der Tag wird wohl schön genug, um die Restfeuchte später auf dem Boot aus der Bekleidung zu bekommen.



                      Während wir unser Frühstück zelebrieren, stapft eine weitere Gruppe Schüler an unserem Nachtlager vorbei. Schräg. Ein Weg führt hier von der Marina aus an der Havel weiter. Ein Blick auf die Karte lässt mich noch mal wehmütig werden. Während die „gesperrte“ schnelle Havel wundervoll durch die Landschaft mäandert, werden wir auf dem eher gradlinigen Vosskanal bis Zehdenick fahren müssen. Kaffee, Brötchen – Startklar.



                      Wir schnallen die noch feuchte Wäsche aufs Boot und legen ab. Das Wetter ist wieder in Höchstform. Angenehme 20 Grad, kein Wind. Auch wenn wir mangels Empfang keine fremden Wetterprognosen hatten, sah es auch nicht danach aus, dass wir heute schlechte Nachricht erhalten hätten. 15 km liegen nun zwischen uns und Zehdenick, bzw. dem Ende des Kanals. Gute Laune ist mit an Bord.





                      Die erste Schleuse des Tages wartet bereits nach kurzer Strecke auf uns. Kein Weiteres Boot in Sicht und wir ziehen den Hebel und...warten.



                      Gut, es ist keine sehr kleine Schleuse. Aber die fast leere Schleuse öffnet sich erst ca. eine halbe Stunde später für uns. Nur 2 Boote tuckern draus hervor und wir denken, dass die vielleicht einfach ein wenig viel Zeit gebraucht haben.



                      Tatsächlich dauert allein das Füllen des Beckens, wie wir dann feststellen durften, ca. 15 Minuten. Mit Toröffnung und dem ganzen Prozedere ist eine halbe Stunde wohl eher das absolute Minimum eines einzelnen Schleusenvorgangs. Im Nachhinein kann ich auch nur empfehlen, die dortige Pause ausgiebig zu nutzen, denn die nächsten 8 km wird es eher keine Ausstiegsmöglichkeit geben.



                      Und dass, obwohl auf den ersten Blick auch der Vosskanal seinen Reiz hat. Zum Einen wieder deshalb, weil wir bis Zehdenick komplett allein bleiben und zum anderen, weil er sich in sanften Biegungen schlängelt, so dass man nicht in eine endlose Weite schaut. Der Bewuchs ist auch alles andere als langweilig.



                      Als eine Ortschaft in den Blick kommt, hoffen wir, uns hier die Beine vertreten zu können. Der Körper stellt sich beinah automatisch darauf ein, sich strecken zu können – aber weder an der Brücke noch sonst wo endet der Uferstreifen, der ausschließlich aus Steinen besteht, die wir unserem Boot nicht zumuten möchten.



                      Und so werden die nächsten Kilometer etwas nervenzehrend. Weniger wegen der Strecke, sondern wegen dem sich steigernden Frust, dass wir einfach keine Stelle zum Anlegen finden. Es ist zwar alles noch im grün-gelben Bereich, aber da das Ufer an jedem Meter so aussieht:



                      was aber weitläufig durch den Bewuchs getarnt ist, ergeben wir uns dem Schicksal, wohl erst in Zehdenick eine – nötige – Pause einlegen zu können. Und wie soll es anders sein. Kurz nachdem wir diese Gewissheit akzeptierten, gab es einen kleinen Steg der Wasserwacht bei Flusskilometer 13.



                      Wir nutzen dieses „Angebot“ und sind froh, den Kanal bald hinter uns lassen zu können. Wir sind uns einig, dass es wenig verwundert, hier keinen Kanuten zu treffen. Der ebenfalls hier entlang führende Radweg, auf dem die einzigen Menschen unterwegs waren, die wir sahen, ist gut ausgebaut, hat Sitzgelegenheiten und ist gut frequentiert. Wasserwanderer werden hier aber wohl eher ignoriert. Erst hinter Zehdenick wird sich dass ändern. Bei einer Rundtour kann man sich so was aber nicht aussuchen. Um so schöner, wenn die schnelle Havel hier vielleicht wirklich bald befahrbar gemacht wird. Dann könnte der Abschnitt zwischen Oranienburg und Zehdenick ein Highlight werden. Na mal sehen.



                      Die Schleuse in Zehdenick erreichen wir erst kurz vor 16:00 Uhr. Deswegen und weil wir die Stadt kennen, verlieren wir hier keine Zeit. Wir bleiben wieder allein. Vom Bedienungshebel bis zum Schleusentor sind es gut 500 Meter. Ein seltsames Gefühl, so lange paddeln zu müssen, bis man einfahren kann. Irgendwann rechnet man damit, dass sich die Tor einem vor der Nase „zuschlagen“. Natürlich passiert das nicht.



                      Die Marina Zehdenick ist prall gefüllt mit ankernden Booten. Ob es an der Uhrzeit liegt oder am Wochentag, auf dem Fluss selbst ist nichts los.



                      Vor der frisch renovierten Gaststätte Haveleck verwickeln wir ein älteres Pärchen ins Gespräch. Wie sich herausstellt, hat der Betreiber die Sanierung wohl wirtschaftlich nicht überstanden. Das Haus ist seit 4 Wochen geschlossen. Schade.

                      Nun erhält die Havel mit den hier vorhandenen Seeflächen, die aus ehemaligen Torfstichen entstanden, wieder ein völlig neues Erscheinungsbild.



                      Zehn Kilometer liegen noch vor uns, wenn wir es zum geplanten Ziel in Burgwall schaffen wollen. Es melden sich die Verspannungen vom Morgen und eine deutliche Erschöpfung. Wir sind uns jetzt schon einig, dass die nächste Etappe kürzer werden wird. Wir nehmen uns etwas zurück und pausieren des öfteren, was hier in wild romantischen Ecken auch mit Ausstiegsmöglichkeiten gut funktioniert.



                      An der Kanustation Mildenberg überlegen wir ernsthaft, den heutigen Tag zu beenden. Die leere Zeltwiese strahlt eine Anziehungskraft aus, die wir nur schwer überwinden. Aber sowohl diese, als auch die Marina im Ziegeleipark lassen wir hinter uns.



                      Gegen 18:00 Uhr erreichen wir dann die erste Bebauung in Burgwall. Zeit wird es.



                      Dieses Grundstück erheitert uns auf den letzten Metern. Am Gasthaus gibt es einen Grünfläche für Zelte und eine Rampe für unser kleines Wasserfahrzeug. Ansonsten ist der Ausstieg etwas hoch, aber machbar. Für einen Fünfer pro Person können wir nicht nur unser Nachtlager aufschlagen, sondern auch einen Waschraum mit Dusche benutzen. Warmes Wasser kostet dort aber einen zusätzlichen Taler. Heut werden wir uns bekochen lassen, dass steht sofort nach einem Blick auf die gut bürgerliche Speisekarte fest.





                      Das Schnitzel mit Pfifferlingen war groß genug, meinen Hunger zu stillen.



                      Leider ließ meine Frau auf ihrem Teller auch nichts übrig. Naja, außer ein paar Pommes.
                      Ein weiteres Bierchen und eine Seite im Rätselbuch später, beschließen wir, dass es bereits dunkel genug ist, in die Schlafsäcke zu kriechen. Morgen wird’s ne kürzere Etappe...



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                      • Sheen
                        Erfahren
                        • 07.09.2011
                        • 196
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                        #12
                        AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                        Tag 5 – Burgwall-Regow ca. 17 km

                        Route Tag 5

                        Die Nacht war kühl. Wenn man dem Thermometer trauen kann etwas um Sechs Grad. Im Zelt habe ich davon nichts mitbekommen. Erst als ich in den nebligen Sonnenaufgang trat, musste ich das erste mal auf dieser Tour zum Fleece greifen. Am letzten Abend kam tatsächlich noch eine Jugendgruppe mit Kanadiern an. Die erste echte Begegnung mit Kanuten auf dieser Tour. Ins Gespräch kamen wir nicht und so blieben uns deren „Ziele“ zunächst verborgen. Es blieb aber sehr ruhig in der Nacht, so dass ich durch schlief.





                        Nebel, Feuchtigkeit, aber völlig wolkenloser Himmel. Als die Sonne raus kam, brutzelt sie den Dunst schnell weg. Es kommt endlich mal eine leichte Brise auf. Da wir heute nicht all zu viel vorhaben, nutzen wir die Gelegenheit, Zelt und klamme Utensilien richtig zu trocknen. Frühstück gönnen wir uns in der Gaststätte, so bleibt der Kochsack komplett ungenutzt.



                        Wir planen die heutige Etappe. Ursprünglich wollten wir einen Abstecher nach Templin machen. Da wir die Seen dort allerdings ganz gut kennen und der eigentliche Grund gewesen wäre, einen guten Freund zu besuchen – der allerdings zwischenzeitlich umgezogen ist – beschließen wir, der Havel weiter gen Norden zu folgen.



                        Erstaunlicherweise haben wir etwas Empfang und der Blick auf das Regenradar offenbart, dass der Rest von Deutschland unter dicken Wolken liegt. Es ist unfassbar, dass sich der einzig schöne, nicht mal 50 km breite Streifen, sich entschlossen hat, genau über uns zu liegen.



                        Obwohl wir es sehr langsam angehen, ist gegen Halb Elf alles bereit. Bei angenehmen 18 Grad geht’s auf in einen Abschnitt, den ich noch überhaupt nicht kenne.



                        Langsam wandelt sich das Bild der Havel in eine Art Wiesenfluss.



                        Es ist nicht viel los. Gelegentlich kommt uns ein dahinschleichendes Motorboot entgegen.



                        Manchmal werden wir von solchen überholt. Es ist aber weder nervig noch hat es hier jemand eilig. Wie wir, genießen alle das schöne Wetter und die Landschaft.



                        Im Prinzip ist es ein Ruhetag auf dem Wasser. Wir helfen einmal einem „Yachtkapitän“ eine ins Wasser gefallene Sitzauflage zu bergen...



                        ...und gleiten gemächlich, begleitet von schönen Wolkenformationen dahin.



                        An der Schleuse Schorfheide bleiben wir allein.



                        Die Kurven der Havel werden enger, das Wetter bleibt schön.



                        Auch an der Schleuse Zaaren werden wir allein bleiben



                        Am Nachmittag zieht sich der Himmel kurzzeitig zu. Hinter der letzten Schleuse erwartet und diesmal steile, bewaldete Ufer. Es beginnt leicht zu Tröpfeln.





                        Hat uns unsere Glückssträhne verlassen? Unsere Laune trübt es nicht und es wird auch nicht bedrohlich dunkel. Bald werden wir den Biwakplatz erreichen, den wir uns ausgesucht haben. Ob wir weiter paddeln, wollen wir dort dann spontan entscheiden. Die Etappe war landschaftlich abwechslungsreich, ruhig und idyllisch. Auch wenn ich nicht viel dazu schreiben kann, ein schöner Abschnitt. Kanuten begegnen uns nicht.



                        Nachdem wir ankommen, steht schnell fest, dass wir nicht weiterreisen. Der Platz ist sauber, eine Sitzmöglichkeit steht zur Verfügung und ein kleines Täfelchen informiert, dass auf dem nahen Ökohof Toiletten und Produkte aus eigener (Ziegen)Produktion angeboten werden.



                        Gegen 16:00 Uhr sind wir allein und denken, dass wir das auch bleiben werden, denn auf dem Wasser ist nichts los. Ein Esel begrüßt uns. Wir chillen ein wenig.



                        Allein der „Rasen“ ist ziemlich bucklig. Es dauert einen Moment, bis ich den perfekten Platz fürs Zelt finde.



                        Wir wir erfahren, kann man sich am Hof sogar Holz fürs Feuer mitnehmen. Für den ganzen Service hinterlassen wir gern die erbetene, geringe Spende.



                        Meine Frau macht eine kleine Wanderung zum Hof und bringt als Beute Bio-Bier und Bio-Cola mit. Die Betreiber sind sehr nett und veranstalten heute Abend ein kleines Grillfest mit Ziegenprodukten. Da wir beide nicht sonderlich auf derartiges scharf sind, wird es Zeit, endlich mal zu kochen.



                        Bannok mit Knoblauch und Kartoffelsuppe sind schnell fertig.



                        Während wir schlemmen, tauchen 2 RZ85 und ein Kolibri auf. „Paddler!“ ruft meine Frau. 4 Mädchen und ein Mann erwidern den Gruß und legen an. Kurz darauf erscheint die Jugendgruppe vom Vortag. Der Platz füllt sich. Also, jedenfalls sind wir nicht mehr allein. Es wird ein geselliger Abend. Der Mann ist mit seinen Töchtern seit ca. einer Woche unterwegs. Die Bande von 10 bis 17 Jahren hat er im Griff,wobei er darauf angesprochen zugibt, dass es auch daran liegt, dass „wir“ hier sind. Er ist ein leidenschaftlicher Wasserwanderer, was mehr Gesprächsstoff bietet, als uns Zeit zur Verfügung steht. Als es bereits dämmert, kommt noch ein Pärchen Männer zu dem illustren Kreis hinzu.
                        Es wird spät. Die Nacht ist sternenklar und wird die kälteste der Reise, aber die Gespräche fesseln alle bis Mitternacht. Erst als wir uns zurückziehen, merken wir, dass die Kälte bereits in die Knochen gezogen ist. Aber wenn man dies erst so spät merkt, war der Abend wirklich interessant. In dieser Nacht muss ich dass erste mal den Schlafsack vollständig schließen. Zeitweise fallen die Temperaturen unter 4 Grad. Diese Nacht wäre in den alten Penntüten unangenehm gewesen. Aber so bleibt ein unvergesslicher Abend und die Bekanntschaft interessanter Menschen.

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                        • Sheen
                          Erfahren
                          • 07.09.2011
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                          #13
                          AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                          Tag 6 – Regow-Himmelpfort ca. 14 km

                          Route Tag 6

                          Die heutige Etappe, dass haben wir am Abend beschlossen, wird die kürzeste der Tour. Es ist auch der erste Morgen, an dem ich erst kurz nach Sonnenaufgang wach werde. Der Abend fordert seinen Tribut.



                          Zum Frühstück gibt es selbst gemachte Hefebrötchen aus dem am Vorabend angesetzten Teig.



                          Und in einer ruhigen Minute kommt meine Frau nun auch ins Gespräch mit dem „Betreuer“ der Jugendgruppe. Ein dreiwöchiges Schulprojekt. 6 Jungen, 600 Euro für 3 Wochen sich selbst überlassen auf dem Wasser. Er begleitet dieses Projekt lediglich als „Beaufsichtigung“. In die Planung mischt er sich nicht ein. Klingt interessant und spannend. Und man merkt der Gruppe zwar noch leicht ihre „ungestüme“ Art an, aber es gibt kein Gegröle oder anderes „abstoßendes“ Verhalten. Die Jungs schlagen sich gut. Abseits von gewohnter Technik und Luxus lernen sie nicht nur meiner Meinung nach wirklich eine wichtige Lektion. Interessant, was man heutzutage alles im schulischen Rahmen machen kann.

                          Unnötig zu erwähnen, dass das Wetter mal wieder prachtvoll ist. Alles zieht sich beim gemeinsamen frühstücken dahin. Die Verabschiedung ist herzlich. Die Schleuse Regow liegt nur einen Steinwurf vom Biwakplatz entfernt und wir sind diesmal nicht allein.



                          Mit jedem Kilometer wird der Uferbewuchs weniger. Bis Bredereiche kann man teilweise auf weite Wiesen blicken. Da sich hier die Havel auch schön durch die Gegend schlängelt, sieht man trotzdem entgegenkommende Boote schon von weitem.



                          Das Wetter ist einfach zu perfekt, um es nicht in vollen Zügen zu genießen. Ich glaube, wir sind wirklich langsam unterwegs. Auf jeden Fall wollen wir uns auch den Biwakplatz vor Bredereiche ansehen, der laut Jübermann nicht ideal für Kajaks ist. An der Stelle entdecken wir nichts. Die Schleuse kommt in Sicht und wir haben etwas Zeit um die Beine baumeln zu lassen. Es warten hier doch einige Motorboote.



                          Aus der Schleuse kommen sogar ein paar Kanuten. Wir nähern uns wohl offensichtlich dem „befahrenen“ Bereich der Oberen Havel. In die Schleuse wollen dann auch mehr Motorboote, als reinpassen, so dass es eine ganze Weile dauert, bis wir durch sind.

                          Auf der anderen Seite soll ein weiterer Wasserwanderrastplatz sein. Ist er auch oder besser gesagt existiert hier die dörfliche Badewiese. Das Toilettenhäuschen hat auch schon bessere Zeiten gesehen und ist verschlossen, die Münzanlage außer Betrieb. Man solle sich im „Gasthaus“ melden. Dort gibt es ein paar Anlegerstege und es sieht eher nach einer Marina aus. Auch wenn der Platz ganz ok ist, sind wir froh, gestern in Regow Halt gemacht zu haben.

                          Unsere Bekannten in Bredereiche haben wir am Vortag mangels Empfang nicht anrufen können und sie sind heute natürlich tagsüber arbeiten. Daher lassen wir das Dörfchen hinter uns, langsam. Sehr langsam.




                          Wir passieren den CP Havelblick und sind überrascht. Für Wasserwanderer stehen nicht nur gute Aussetzmöglichkeiten zur Verfügung, sondern auch eine sehr große Wiese mit vielen überdachten Sitzgelegenheiten. Es wirkt einladend. Aber es ist nicht unser Ziel.



                          Kurz darauf erreichen wir den Stolpsee. Petrus hat lauter kleine Wölkchen auf die blaue Leinwand gemalt. Ich genieße es, nach langer Zeit wieder auf einem See zu sein.



                          Wir erkunden noch schnell eine kleine Insel auf dem See und manövrieren dann zum Campingplatz.



                          Da der Betreiber an diesem Tag eine große Gruppe von Schülern erwartet, empfiehlt er uns, lieber etwas abseits, nahe des sehr schönen Strandes unser Lager aufzuschlagen. Das Platzangebot für Zelte ist okay aber nicht so schön, wie beim „Havelblick“. Dafür gibt es hier einen See und einen fantastischen Strand mit Blick Richtung Westen...



                          Jaja, kitschig …. aber wir finden es toll. Und ja, es gibt einen ebenso fantastischen Sonnenuntergang, den wir nach dem Abendmahl im Restaurant des CP in vollen Zügen genießen.



                          Die Auswahl an Speisen ist klein, dafür aber auf einem hohen Niveau … wir sind überrascht. Duschen und Waschraum sind ebenso in tadellosem Zustand und obwohl die ca. 40 Jungs und Mädchen im Alter von 12-14 Jahren nicht die ruhigsten sind, ist bei Einbruch der Dunkelheit doch auch bei ihnen schnell die Luft raus. Ja, so ein Tag auf dem Wasser schlaucht zum Glück auch die Jugend. Wir bleiben am Strand, bis nur noch die Sterne funkeln...

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                          • Atze1407
                            Fuchs
                            • 02.07.2009
                            • 2425
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                            Tolle Tour, Danke für den Bericht.
                            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                            Abraham Lincoln

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                            • solarperplexus
                              Erfahren
                              • 03.08.2010
                              • 232
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                              Danke fürs mitreisen lassen! Ich bin die Havel in den letzten beiden Jahren von der Quelle bis zur Mündung geradelt, war auch mehrere Urlaube auf einem schönen CP in Kratzeburg (vor vielen Jahren) und mag die Gegend sehr.
                              Dein Bericht ist anregend, dort mal länger auf dem Wasser zu sein.
                              Vielleicht gibt es ja noch eine schöne Fortsetzung, würde mich freuen

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                              • Ziz
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                                • 02.07.2015
                                • 7333
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                                Ich schließe mich dem Wunsch an, auch wenn die Erinnerung wahrscheinlich schon langsam verblasst...
                                Nein.

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                                • Sheen
                                  Erfahren
                                  • 07.09.2011
                                  • 196
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                                  #17
                                  AW: [DE] Rhin-Havel-Rhin Rundtour - Im Kajak durch Brandenburg und Mecklenburg

                                  Ui...also...mal schaun, als Vorfreude auf die diesjährige Tour mag ich vielleicht nochmal eine ältere Tour Revue passieren lassen...Fotos hab ich noch. Kurz zusammengefasst, waren wir bis Kratzeburg?...also zum befahrbaren Havelursprung und sind dann auf einem anderen Weg über letztlich Rheinsberg wieder nach Haus...wenn ich die handschriftlichen Tournotizen nochmal finde...auf der anderen Seite ist die Seenplatte in vielen Reiseberichten schon gut zur Geltung gekommen. Mal schaun..

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                                  • TheRealKangaroo
                                    Neu im Forum
                                    • 08.03.2021
                                    • 9
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Moin
                                    wir haben fast die gleiche Tour gemacht von Zippelsförde ->Neuruppin->Oranienburg->Fürstenberg->Rheinsberg
                                    In Kremmen (eine Tagesetappe vor Oranienburg) hat der Betreiber gewechselt. Wir kamen unangemeldet wurde etwas angepöbelt (wie Typisch in Brandenburg) und durften Zelten. Unsere Nachbarn haben sich 3Tage davor angemeldet und mussten ein Tipi mieten und durfen nicht einfach Zelten. Das Tipi war bizarr teuer. Der Pächter hat anscheinend nicht wirklich Lust auf Wassersportler.

                                    Umstieg in Oranienburg (da hatte ich mir davor etwas gedanken gemacht ob man da vernünftig umsteigen kann)
                                    War kein Problem. Nach Backboard anlegen und dann gerade aus, etwas Matschig aber an sich kein Problem

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