[NO] Lyngen Trek und Lofoten

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  • OttoStover
    Fuchs
    • 18.10.2008
    • 1076
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

    Very nice pictures and text from a region I have visited many years ago. My father had his youth near Lyngseidet. And like all children he participated in the fall to get the sheeps collected before winter came. I will sit down later and try to follow your track on a map.
    Otto
    Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
    Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1828
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

      Den Trommelwirbel höre ich nun schon eine längere Zeit.........
      Geht es denn noch weiter? Ich warte schon sehnsüchtig auf das Finale.
      Wäre schön.
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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      • Vegareve
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        • 19.08.2009
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

        Ja, die letzten Etappen Lyngen und dann Lofoten kommen noch.....ich weiss, wir sind ganz schlimm im Reiseberichtschreiben, sollten gleich in den "Asche-Thread" gehen .
        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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        • Mika Hautamaeki
          Alter Hase
          • 30.05.2007
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

          Von mir auch noch mal eine Aufmunterung zum Weiterschreiben!!!!
          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
          A. v. Humboldt.

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          • Vegareve
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            • 19.08.2009
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

            OT: Fotos auswählen, kurz bearbeiten, verkleinern (einzeln, da ich nur mit einfachen Programme arbeiten kann), hochladen, Text schreiben, och man, ich weiss nicht wie ihr es macht......Knochenarbeit ist das . Ich darf es aber nicht ewig verschieben, schon jetzt kann ich mich an vielen Details unserer Reise nicht mehr erinnern, tststs.


            Zuerst einige Fotos von mir zu den schon geschriebenen Etappen:

            Das schöne Sami-Zelt


            Der Stausee (Tag 2; Notiz: die Aufzählung der Etappen bezieht sich auf unsere verkürzte Tour, siehe Auflistung im Beitrag #1)


            Vom Tag eins oder zwei (es fängt schon an mit dem Gedächtnisverlust )


            Noch ein Foto von dem schon von Becks gezeigtem Regenbogen


            Gletscher am Stortinddalen Col (Tag 2)


            Becks beim furten (Tag 3)



            Um jetzt eine kleine Pause vom Photoupload zu machen..

            Eindrücke von Trekking
            (die Kenner und Profis werden schmunzeln). Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich so eine Tour gemacht habe, das ziemliche Gegenteil von dem was ich normalerweise praktiziere: wenigere Höhenmeter, dafür Strecke, jeden Tag Gewicht schleppen, kaum Gipfel, dafür auch keinen Pfad, keine genaue Routenbeschreibung (wie in den Alpen). Die Offenbarung des ersten Tages: beim Trekking kann man ausschlafen . Keine Panik dass man zu spät ist (es wird eh nie dunkel), gemüüütlich gegen 9 aufbrechen nach einem richtigen Frühstück, dafür aber ständig alles ein und auspacken, nie wissen wo man am Abend zelten wird, wie es aussieht, ach, ganz viele Dinge die mich aus meiner bergsteigerischen Routine rausgebracht haben, positive und auch weniger positive. Jedenfalls interessant .
            "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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            • Vegareve
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              • 19.08.2009
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

              Noch ein "Stilleben" vom Vorabend


              Tag 4

              Strupskardet-Vassdalsvatnan

              Wir nähern uns unserem Ziel, der nördlichste Punkt der Lyngen Halbinsel. Es ist schön, immer nur schnurstracks gen Norden zu laufen, wenigstens in dieser Hinsicht kann man sich hier nicht verlaufen.

              Leider bleibt der spektakulärste Teil der Lyngen, die im Inneren des Nordteils versteckten Gletscher, steile Moränen und schroffe Gipfel hinter uns. Allzu gern hätten wir sie erkundet, das bergsteigerische Herz schlug höher bei deren Anblick, aber dafür hätten wir viel mehr Ausrüstung schleppen müssen und wir haben kaum Infos, wo man im Sommer da durch kann....Ein Projekt für ein anderes Mal, andere Mutige.



              Links immer die Fjorde im Blick, vor uns leichte Grashänge und auch wieder viele, viele Birken. Habe ich schon gesagt dass ich Birken hasse?? Die Skandinavienprofis hier sind so was gewohnt, Zwergbirken die einen beim Laufen verhindern so weit das Auge reicht, sumpfige Böden, die auch einen beim Laufen verhindern, verschwindende Pfade, denen man nachtrauert, so lange man sich in steilem Wald durch die besagten Birkenwäldern quält, das alles hat mich persönlich ziemlich wahnsinnig gemacht! Und jetzt habe ich den ersten Teil der heutigen Etappe auch zusammengefasst .



              Der Tourenführer schreibt dass wir gen Norden laufen müssen, links muss irgendwann ein Bauernhof "Botn" kommen, an dessen Zaun entlang wir einen Pfad finden sollen. Obwohl wir (mit Hilfe des GPS), die empfohlene Höhe halten, verpassen wir diesen Hof und finden auch keinen Pfad.



              Blick nach Südost


              Was wir aber finden sind Ziegen, viele Ziegen die uns sehr neugierig bemustern um sich dann zum Streicheln und Kuscheln zu nähern



              Nach einigen Stunden latschen und durchschlagen durch die Birken

              (Blick zurück
              )

              und eine Querung des Reinelva, an die ich mich nur noch vage erinnere, da wir praktisch jeden Tag mehrmals furten mussten, biegen wir nach rechts und steigen wir Richtung Flattfjellet (500m-600m) hoch. Rückblickend geniessen wir mit der Höhe auch die Aussicht auf die Fjorde.







              Wieder halbwegs harten Boden unter den Füssen, wieder etwas Steigung, ich fühle mich beflügelt, raus aus dem Wald zu sein und das Ende dieser ziemlich kurzen Etappe ist auch nah. Nach erreichen der Passhöhe östlich vom Bjorndalen sehen wir schon die drei Seen die, laut Guide, das Ende dieser Etappe darstellen sollten.

              Vassdalsvatnan:


              Am Ufer der grössten See können wir, laut Buch, zelten, wir finden aber keinen trockenen und festen Boden (ein allgegenwärtiges Problem auf dieser Tour). Es ist hier auch irgendwie unfreundlich und kalt, wir haben beide gleichzeitig den gleichen Gedanken: wir gehen weiter! Die Etappe war (mit 5-6 Stunden, 14 Km) nicht lang und wir könnten noch etwas Strecke machen, da uns morgen einen längeren Weg erwartet.
              Wir laufen also weiter und das war eine grossartige Idee, denn es geht nicht nur abwärts, am Bach entlang, sondern wir erreichen bald viel einladendere, saftige Wiesen, wo man schon das Zelt stellen könnte und vor allem.....gleich um die Ecke sozusagen, einen Anblick mit dem ich nicht gerechnet hatte:



              Das offene Meer, hier zum ersten Mal gesehen. Ich muss kurz vor Freude aufschreien, denn obwohl mein Herz den Bergen gehört, das Meer, das Meer ist auch immer meine grosse Liebe gewesen. Wir sind also schon auf dem Weg nach Lyngstuva, unser Ziel auf den Lyngen, wir müssen jetzt nur noch einige Birken ertragen, runter zum Storvol-Fjord und am Strand entlang einen Platz für die Nacht suchen. Laut Karte soll es hier eine Hütte geben, auf der Karte Apengrillhytte genannt, wir sind gespannt.

              Storvoll in Sicht



              Obwohl wir laufen und laufen, nichts ausser einigen Ferienhäusern am Wasser zu sehen....Hiermit teile ich mit dass, entweder wir blind oder total benebelt waren, oder diese Hütte verschwunden/zerstört/ ausgerissen wurde, wir haben jedenfalls nichts gefunden oder gesehen was einer "Grillhytte" ähnlich gewesen wäre und man sollte in seiner Planung auch nicht damit rechnen. Eine der vielen kleinen "Freuden" und Überraschungen auf dieser Norwegenreise.

              Macht nichts, zelten zwischen und auf Heidelbeersträuchern ist auch ok, es war zwar nicht eben, aber wunderbar weich .

              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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              • Vegareve
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                • 19.08.2009
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                Tag 5

                Storvoll-Lyngstuva


                Nach einer ungemütlichen Nacht in Berglage mit Wurzeln unterm Rücken (Becks) und ein weiches Sträucherbett (ich), sind wir teilweise froh, teilweise traurig schon Richtung Zivilisation zu laufen. Ich bin mehr froh als traurig, da ich mich auf eine Dusche so freue, wie selten in meinem Leben. Es ist heute der 5te Tag, in dem ich bei ung. 15°-20° durch sehr feuchte Luft quasi im eigenen Saft schmore, nur die Tatsache, dass mein Rucksack täglich leichter wird (ich trug das Essen) tröstet mich einbisschen.

                Wir erreichen bald die ersten Häuser von Storvoll und überlegen, wie es weiter gehen soll. Morgen früh fährt die Fähre von Nord-Lenangen nach Tromsö, wir werden also hier übernachten müssen und nicht, wie klassisch auf diesem Trek, am Ziel beim Lyngstuva Leuchtturm. Wir schauen uns um, aber nichts verrät uns, wie wir an einem Hostel oder desgleichen kommen. Irgendwann entscheiden wir uns, die nächstbesten Personen zu fragen. Wir treffen einen Norweger der vor seinem Haus werkelt und, obwohl er kein Englisch und kaum Deutsch versteht, deutet er uns an dass sie ein Ferienhaus hätten und holt seine Frau. Sie kann sich sehr gut auf Deutsch verständigen und bietet uns gleich das Haus nebenan an. Es ist ihr Ferienhaus für Touristen und es ist frei. Na denn, wir wollten nur Informationen über ein Bett und haben gleich ein Haus gefunden . Der Preis ist auch so was von freundlich (übersetzt: billig, das einzig preiswerte auf dieser Reise), dass wir gar nicht "nein" sagen können. Ich widerstehe der grossen Versuchung, gleich unter die Dusche zu springen, und wir packen um. Für diese letzte Etappe dürfen wir ein ganz, ganz leichtes Tagesgepäck mitnehmen :-). Die Frau erkundigt sich nach unseren Plänen und bietet gleich an, uns mit dem Auto nach Lyngstuva zu bringen, aber wir lehnen, zu ihrer Verwunderung warscheinlich, ab. Wir sind doch keine Touris, wir sind Ods-ler .

                Es geht aber zuerst auf Asphalt weiter:

                Über die Brücke von Storvoll



                und dann weiter auf der Strasse Richtung Sandsenet.



                Norwegische Sammelstelle? Flohmarkt? Manche Dinge überraschen mich hier wirklich: unendliche Öffnungszeiten beim Supermarkt, Wlan praktisch überall, aber auch, verglichen zu Schweiz/Alpenraum, Unmengen an Müll, teilweise absolutes Desinteresse an irgendeine touristische Infrastruktur (aus Wanderer Sicht) etc.



                Wir finden einen kleinen, überteuerten Supermarkt in Sandsenet, wo wir kurz frühstücken, dann geht es noch kurz weiter der Strasse entlang, bis wir, am Bach Galtdalen entlang, rechts bergauf biegen müssen Richtung Haessafjellet. Wo wir genau abgebogen sind und wie wir darauf kamen, das war wieder "aus dem Bauch" heraus, wie so oft, denn es gab auf den Wiesen kein Hinweis, kein Pfad, kein erkennbares Zeichen wo es am besten hoch hinauf geht, und das obwohl der Berg Haessafjellet doch ein relativ atrakktives Wanderziel ist/wäre.

                Wir laufen links am Bach entlang durch Schafwiesen, teilweise eingezäunt, und dann auf einem schönen, breiten Kamm bis zum Gipfel des Haessafjellet (520 m). Der Anblick hat sich total gelohnt, viel besser als wenn man Richtung Lyngstuva nur auf der Strasse bleibt.





                Leider wird das Wetter immer trüber, ein milchiger Schleier hat sich auf das Meer gelegt so dass gute Fotos kaum gelingen, als die Sonne aber doch kurz rauskommt geniessen wir den Gipfel des Tages.





                Von da aus geht es wieder runter auf verschiedenen Pfaden bis Russelv, wo die offizielle Strasse endet und nur noch ein Spazierweg am Strand entlang zu der nördlichsten Spitze der Halbinsel führt.



                Unter den vielen Möwen am Wasser sehe ich meinen ersten Papagaientaucher, leider viel zu weit um es klar fotografieren zu können. Allgemein hätte ich mir hier mehr Gefiedervolk gewünscht/gedacht, aber es ist auch so schön, Meeresgeruch in meiner Nase, Bootreste am Strand und tja, geparkte Autos mit.......münchner Kennzeichen . Weiter steht ein kleiner Bus aus Baden-Württenberg, man läuft also 5 Tage durch die norwegische Pampa/Wildnis damit man auf Münchner und Schwaben trifft .

                Wir sind fast da, der Leuchtturm von Lyngstuva in Sicht.


                Und nehmen nicht den Touripfad, auf dem schon einige Familien (vermutlich Deutsche....) laufen, sondern wollen es links am Strand entlang versuchen. Naja, es wird unerwartet etwas unbequem:



                Dazu gab es noch einige leichte Kraxelstellen die ich nicht abgelichtet habe, aber Hauptsache, wir sind am Wasser! Habe ich Euch schon gesagt dass ich noch nie am Ozean war? Wir setzen uns erstmals am Wasser hin und geniessen den Weitblick, froh dass wir diesen Trek geschafft haben.



                (und ja, ich habe das Wasser als erstes gekostet, um den Geschmack und Salzgrad mit meinem Heimatmeer zu vergleichen...)

                Endpunkt:





                Ich bleibe ziemlich lange am Wasser und denke über die vergangenen Tagen nach, während das Wetter leider immer trüber wird:



                In dem Häuschen kann man übernachten, leider werden wir das überspringen müssen, nicht aber ohne zuerst zwei kleine Mitbringseln zu sammeln: einen Löffel für Becksi und ein Buch auf deutsch für mich (mir ist der Lesestoff schon ausgegangen). Da lag ausserdem noch ein dickes Lexikon auf Deutsch, den warscheinlich irgendein verzweifelter Wanderer zurückgelassen hat .



                Zurück nach Storvoll laufen wir diesmal auf der Strasse, in der Hoffnung dass uns jemand (mit vier Rädern) doch vielleicht mitnimmt, da der Tag ausreichend lang war und wir noch ung. 9 Km zurücklaufen müssen. Der Plan geht aber nicht ganz auf, die wenigen Autofahrer die überhaupt durchfahren ignorieren uns, lediglich eine wunderschöne norwegische Katze am Strassenrand schenkt uns etwas Aufmerksamkeit . Egal, irgendwann kommen wir an (ich hatte die tolle Idee, meine Cros mitzunehmen, so dass ich diese Stunden auf Asphalt nicht in den dicken Tretern verbringen musste), es gibt warmes Wasser, warme norwegische Fischsuppe aus dem Supermarkt (schmekt hervorragend) und es gibt Wlan, womit ich kurz ins Forum stöbere, um Winterbilder von den Lyngen anzuschauen (danke, Benzo ). Ja, die Gegend würde im Winter bei klaren Sichtverhältnissen und strahlendem Schnee noch viel, viel toller aussehen, aber auch so war es schön, trotz unbequemen, nicht immer leicht erkennbaren Wegen (oder vielleicht auch deswegen ).
                Zuletzt geändert von Vegareve; 30.11.2014, 23:53.
                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                  #28
                  AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                  Tag 6, Abfahrt..

                  Das Speedboat Nord-Lenangen-Tromsö fährt nur zwei oder drei Mal die Woche, mit unserem verkürztem Trek (5 Etappen, statt 8) passt es haargenau dass wir heute schon zurück in Tromsö sind, da ich mir für die Lofoten etwas mehr Zeit wünsche (der Flieger geht in 11 Tagen von Bodoe ab).
                  Mit dem Wetter passt es auch, es hat komplett zugemacht, die fernen Inseln sind gar nicht mehr zu sehen, in der Nacht hat es geregnet.

                  Die Anlegestelle von Nord-Lenangen, vielleicht 2 oder 3 Km von unserem Ferienhaus entfernt, auf der Strasse werden wir unaufgefordert von einem netten norvegischen Fahrer gesammelt (das hätte ich mir gestern gewünscht ), der warscheinlich von unseren Rucksäcken beeindruckt war.






                  Die ganzen Schifffahrten werden ein persönliches Highlight für mich sein, ich war zwar schon mal auf einem Boot, aber nicht viel und nicht durch solche Landschaften. Das Speedboat ist schnell, 80 KmH, ich stehe vorne am Bug und lasse den starken Wind mir ins Gesicht blasen, mache Fotos und bin einfach nur glücklich, trotz des trüben Wetter. Links und rechts rauschen vorbei unzählige Fischerdörfer, kleine Inseln, Bergrücken, wir werden von Möwen gefolgt, good-bye Lyngen!





                  Zuletzt geändert von Vegareve; 01.12.2014, 12:29.
                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                  • Seepferdchen78
                    Gerne im Forum
                    • 20.09.2009
                    • 97
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                    Ich freue mich, dass es weitergeht und bin gespannt auf die Lofoten.

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                    • Vegareve
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                      • 19.08.2009
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                      Habe jetzt lange überlegt ob ich weiter schreiben soll und bin immer noch nicht überzeugt, dass die Welt einen weiteren Lofoten-Bericht braucht . Will jetzt aber trotzdem unsere weitere Reise zumindest grob skizzieren und bebildern, in der Hoffnung dass wenigstens das eine oder andere Detail irgendjemand zur seiner Lofoten-Reise inspirieren kann.

                      Vor der ganzen Reise hatten wir gar keine Zeit uns vorzubereiten, für die Lyngen hatten wir ja das Buch, aber für die Lofoten nur die geliehenen 1:50000 Karten (danke Seepferdchen und dfens!!! ) und eine grobe Lofoten-Überquerung zur Inspiration, die wir im Netz gefunden haben (finde jetzt die Seite nicht mehr). Der Plan ist, in den gebliebenen 8-9 Tagen uns von Svolvaer nach Südwesten, nach Moskenes durchzuarbeiten und dabei so viel wie möglich von der Landschaft zu sehen. Unser Flug geht am Ende von Bodo ab.

                      TEIL II, Lofoten

                      Der Abreisetag von Lyngen ist ein Dienstag, wir rechnen damit dass wir in Tromso eine weitere Nacht verbringen müssen, aber wir haben Glück: der Speedboot von Lyngstuva kommt in Tromso 5 Minuten vor der Abfahrt des Busses Richtung Svolvaer, vom Boot aus halten wir Ausschau nach der Anlegestelle und die Bushaltestelle (die gleiche wie am Anfang der Reise, hinter dem Infopunkt) und als wir sehen, dass dazwischen nur einige Hundert Meter sind, beschliessen wir es zu versuchen. Das heisst ich, mit dem leichteren Rucksack, gebe Gas so gut es geht und Alex hoppelt hinter mir mit seinen 20 Kilos, während ich den Busfahrer noch aufhalte . Es ist geschafft, wir sind unterwegs!

                      Mit einem Mal umsteigen sind wir den ganzen Tag unterwegs, das Wetter wird trüber und trüber, es regnet fast pausenlos. In Svolvaer angekommen wünsche ich mir eine weitere Nacht in der Zivilisation, das heisst Hotel und nicht Campingplatz . Wir quartieren uns gleich im Zentrum ein und gehen Fisch essen (bzw. den ominösen Wal ) in einem "traditionellen" Lokal in der Nähe, die Preise sind norwegisch, das Essen und der königliche Frühstück am nächsten Tag sind es aber Wert. Es ist voll mit Touristen, das Zentrum sieht auch nicht ganz so hübsch aus wie ich es mir vorgestellt habe, wir sind froh am nächsten Tag weiter zu ziehen.
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                        #31
                        AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                        Lofoten Tag 1, Svolvaer-Kleppstad-Smorten


                        Der Plan für heute lautet, so weit südlich zu kommen wie möglich, am besten gleich auf die nächste Insel. Wir skizzieren eine grobe Route von Svolvaer Richtung Botnvatnet See (495) und dann entlang des Olderfjorden bis nach Kleppstad. Es ist eine lange Etappe mit einem unangenehmen Sumpfteil am Schluss. Das Wetter sieht nicht vielversprechend aus, trotzdem bin ich überglücklich, diese einmalige Landschaft zum ersten Mal zu sehen (so gut die Wolken erlauben ).



                        Wir laufen und laufen durch die Ortschaft auf der Suche nach dem Pfadanfang, laut Karte gibt es zwei Möglichkeiten, links durch Stranda um den auf meiner Karte namenlosen See herum, oder rechts. Wir entscheiden uns für links, was die Sache komplizierter macht, wie wir später merken. Wir sind noch nicht draussen in der Landschaft uns schon haben wir uns verlaufen, es liegt hier einfach zu viel Wasser, zu viele Hügel und Seen die gleich aussehen, ich merke schon dass die Orientierung hier ungleich schwieriger sein wird als auf Lyngen. Mit Hilfe der Karte und des GPS kommen wir endlich raus aus der Stadt (eine unscheinbare Abzweigung im Gras, fast nicht zu sehen, von Wegweisern oder ähnlichem natürlich keine Spur). Der Pfad führt steil hinaus und wir gewinnen rasch einen schönen Ausblick auf die Stadt.







                        Es tröpfelt ab und zu, der Grund ist nass und nicht einfach mit dem schweren Gepäck, wir sind durch die hohe Luftfeuchtigkeit auch rasch nass, so dass ich trotz der eher frischen Luft bald im Top laufe.
                        Laut Karte sollte sich auf ung. 240 M höhe der Pfad spalten, wir kommen aber auf keine Kreuzung so dass wir bald wieder hin und her laufen, leicht genervt und uns fragen, was wir hier wohl immer falsch machen....In den Bergen passiert es uns nicht so oft, dass wir uns innerhalb wenigen Stunden gleich zwei mal verirren. Irgendwann gibt Becks genervt auf und entscheidet sich, direkt durchs Dickicht in die grob richtige Richtung zu laufen. Es ist steil und wir haben Mühe durch die Büsche zu kommen, gleichzeitig regnet es mehr und man muss schon aufpassen, wo und wie man tritt. Lange Rede kurzer Sinn, nachdem wir die gut sichtbare Strommasten links und hinter uns gelassen haben, finden wir doch einen Pfad der aus einer anderen als der vermuteten Richtung zwar kommt, aber richtig weiter zu laufen scheint. Und dann kommt es : eine beeindruckende, richtig schöne Wolke:







                        Sie kommt rollend mit einer unglaublichen Bewegung und Geschwindigkeit, wir fotografieren fasziniert, bis bei mir wieder das Hirn eingeschaltet wird: "in Deckung!" . Kaum haben wir die Rucksäcke aufgemacht, um Regenzeug rauszuholen, schon schüttet es aus allen Ecken und mit aller Kraft, Becks holt eine rote Wunderkappe raus (sein altes Poncho) und breitet sie um uns herum wie ein Zelt. Mehr ist da nicht zu machen, alles drunter sammeln und warten. Da merkt man mal wieder dass wir von der Ecke keine Ahnung haben, solche Wetterumschwünge in dem Tempo sind wir nicht gewöhnt. Als es nach 10 Minuten vorbei ist, ist alles nass, der Untergrund hat noch mehr Wasser aufgesaugt, als es ohnehin hatte, unsere Stiefel sind nach wenigen Minuten laufen eine wandelnde Pfütze, kurzum, die Stimmung ist im Keller.

                        Wir haben wenigstens einen Pfad jetzt, nachdem wir einen kleinen See passieren und endlich auf Markierungen stossen (sehr zu unserer Verwunderung), erblicken wir etwas womit wir nicht gerechnet haben: eine kleine, wunderschöne Hütte die nicht auf unserer Karte vermerkt ist. Wir beschliessen gleich rein zu gehen um uns zu erwärmen und sind von der Hütte schlichtweg entzückt. Die Hütte heisst Nokksaettra, am See Stornokkvatnet und ist auf Karten zu finden, die nach 2011 erschienen sind.








                        Laut dem Hüttenbuch, wurde es vor wenigen Jahren durch eine Freiwilligengruppe aus der Gegend gebaut, die Schlüssel werden in der Ortschaft gereicht nach errichten der Nachtgebühr, für Tagesgäste gibt es auch ein Obolus zu bezahlen (ung 100 Kronen, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht), wir zahlen gerne für so eine hübsche Küche (der Schlafraum ist geschlossen). Wir überlegen fast, unsere Schlafsäcke dort auszubreiten und die Nacht zu verbringen, falls das Wetter sich nicht bessert, nach kurzer Zeit sind wir aber leider nicht mehr allein, zwei Nachtgäste kommen, die den Schlafraum gebucht haben.

                        Nun ja, wir machen uns was zu essen (Tee und die köstlichen Zimtschnecken, die man in Norwegen findet) und warten auf den Regen....
                        Es tut sich aber nichts, es schüttet und schüttet, Socken und Stiefel sind immer noch nass und angesichts des langen Sumpfmarsch, der noch vor uns liegt, verschwindet unsere Motivation weiter zu gehen......Irgendwann gegen 15 Uhr treffen wir eine Entscheidung: wir laufen zurück nach Svolvaer und nehmen den Bus bis Kleppstad...Wie un-ods von uns, habe ich gedacht ! Aber so ist es eben, mit diesem Wetter werden meine bergsteigerische Moral und Ehrgeiz zunehmend Schaden nehmen . Hatten wir auf Lyngen noch Etappenziele zu erfüllen, wird uns auf den Lofoten immer wichtiger, etwas von der Landschaft zu sehen und halbwegs wieder trocken zu werden, beides ist heute nicht möglich.

                        Wir nehmen den mit roten Punkten markierten Pfad zurück nach Svolvaer (der von den Pflegern der Hütte errichtet und markiert wurde), er ist viel einfacher und sogar gegen nasse Füsse geplant :



                        Zurück in Svolvaer warten wir demütig und leicht deprimiert auf den Abendbus. das fängt ja gut an hier .

                        Der Busfahrer ist so nett und freundlich und lässt uns, auf unserer Bitte hin, nach der Brücke zu Vestvagoya raus, so müssen wir nur noch kurz laufen und einen Zeltplatz für die Nacht suchen. Das ist nicht so einfach, denn der Untergrund ist meistens sumpfig oder (rechts der Strasse) sumpfig und uneben oder gar steil. Wir laufen Richtung Smorten und stellen das Zelt letztendlich links, nicht weit von der Strasse entfernt, am Wasser. Es regnet nicht mehr, Hoffnung keimt dass es morgen besser wird.

                        die Brücke die wir motorisiert passiert haben


                        Es war so rot , Sonnenuntergang
                        Zuletzt geändert von Vegareve; 11.01.2015, 15:14.
                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                          #32
                          AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                          Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                          [...]Habe jetzt lange überlegt ob ich weiter schreiben soll und bin immer noch nicht überzeugt, dass die Welt einen weiteren Lofoten-Bericht braucht . Will jetzt aber trotzdem unsere weitere Reise zumindest grob skizzieren und bebildern, in der Hoffnung dass wenigstens das eine oder andere Detail irgendjemand zur seiner Lofoten-Reise inspirieren kann.[...]
                          Ich bitte doch darum!
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                            #33
                            AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                            Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                            Habe jetzt lange überlegt ob ich weiter schreiben soll und bin immer noch nicht überzeugt, dass die Welt einen weiteren Lofoten-Bericht braucht . Will jetzt aber trotzdem unsere weitere Reise zumindest grob skizzieren und bebildern, in der Hoffnung dass wenigstens das eine oder andere Detail irgendjemand zur seiner Lofoten-Reise inspirieren kann.
                            ......aber bitte doch!
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                              #34
                              AW: [NO] Lyngen Trek und Lofoten

                              Lofoten, Tag 2 Smorten-Brustranda

                              Nach einer unglaublich weichen Nacht (diese komische Erde hat auch Vorteile, wenn man nicht darin ertrinkt ) begleitet von Regenmusik, wachen wir voll motiviert auf...und blicken dann raus..



                              Was tun, was tun? Die heutige Idee wäre, eine Weile auf der Strasse zu laufen, um dann, ungefähr im Dorf Vikjorden rechts in die Landschaft abzuzweigen, um über Hügel und Stein nach Brustranda auf dem Campingplatz zu kommen. Wir laufen erstmals auf der Strasse und hoffen, dass sich das Wetter bessert. Anders als die berühmte E10 ist diese Strasse ziemlich ruhig und so sind wir guten Mutes, trotz des asphaltierten Weges, die frische Luft tut gut.

                              Als wir Smorten hinter uns gelassen haben und uns dem nächsten Dorf, Moland, nähern, wird es immer grauer und unheimlicher um uns herum, irgendwann verschwindet sogar das Meer, so dass man quasi mit dem Kopf in einer grauen Decke gehüllt läuft. Die gute Stimmung sinkt, wir machen aber das Beste daraus, füllen unsere Lungen mit der köstlichen Meeresluft auf und machen Küstenfotos.





                              Ungefähr hier sollten wir abzweigen und die Strasse verlassen.....


                              da es aber auf dem heutigen Routenmenü kaum bis gar keine Pfade gibt und die Orientierung by sight gleich null ist, lassen wir es (wieder!) bleiben und laufen weiter der Strasse nach. Ich finde es nicht mehr lustig . Wenigstens lichtet sich nach einigen Km. das Grau wieder etwas, so dass wir wenigstens eine vage Idee von der Küste bekommen können.









                              Sicher hübsch hier bei Sonne



                              Überhaupt passieren wir heute einige Ferien(?)häuser, direkt am oder sogar auf den Felsen im Waser gebaut, von denen ich noch einige Monate träumen werde, vorausgesetzt, man ist Millionär, hat einen privaten Hubschrauber um sich hier abzusetzen und Zeit, um den wenigen sommerlichen Tagen hinterher zu jagen. Aber ich schweife ab .





                              Laut Karte und nachträglich google maps sind es ung. 20 Km auf der Küstenstrasse von Smorten nach Brustranda, nach etwa 12 Km denken wir darüber nach zu trampen, mit der Hoffnung dass es gegen Abend wettertechnisch besser wird und wir eventuell vom Campingplatz noch eine kurze Tour ohne schweren Gepäck machen können. Wieder Pläne....Mehr oder weniger zielstrebig halten wir die Hände hoch wenn ein Auto kommt, über viele Km aber ohne Erfolg. Wir sehen ungaublich viele SUVs mit Ein-Mann-Besatzung an uns vorbei rauschen, kein einziger hält an (die meistene, den deutschen Autoschildern nach, sind Touristen), wir schimpfen über fehlende Solidarität und ökologische Verschwendung und laufen weiter, bis endlich ein klitzekleines, altmodisches Wohnmobil mit italienischer Besatzung anhält. Und wir hatten nicht mal unsere Tramp-Absicht kenntlich gemacht! Die zwei netten Italiener fahren uns bis zum Campingplatz, wo sie sich wenig später auch absetzen.



                              Heisse Dusche und wlan, was will man mehr?

                              Wie erwartet wird das Wetter nicht besser, wir setzen uns da ab und machen es uns mit Tee, Buch und Internet gemütlich. Tja, indoor ist es auch nicht schlecht, wenn outdoormässig nichts zu reissen ist.
                              Zuletzt geändert von Vegareve; 11.01.2015, 18:53.
                              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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