[AT] Montafoner Berge 3/6 – Tschaggunser Mittagsspitze

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    [AT] Montafoner Berge 3/6 – Tschaggunser Mittagsspitze

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    „Das Montafon ist eine schöne Gegend“ schrieb unser lieber Moderator (Alex) Becks an anderer Stelle, und ich habe mit zwei früheren Beiträgen bereits versucht, dies zu belegen. Hier also nun Beitrag Nr. 3: über die Tschaggunser Mittagsspitze.


    Wie man sich leicht denken kann, hat dieser Berg seinen Namen davon, daß er fast genau südlich des Ortes Tschaggungs liegt. Tschagguns ist mit dem Hauptort des Montafons (Schruns) mittlerweile praktisch zu einem Doppelort zusammengewachsen.

    Von Schruns aus gesehen, bietet die Mittagsspitze durchaus einen imposanten Anblick:

    Das sieht aber vor allem deswegen so beeindruckend aus, weil die Mittagsspitze sehr nahe am Haupttal liegt und daher so groß wirkt. Vom gegenüberliegenden Hang aus gesehen (z. B. vom Kapelljoch aus), wirkt sie ziemlich klein: Sie ist ja auch nur 2164 m hoch.

    Ganz links oben seht ihr die Sulzfluh (von der ein separater kleiner Beitrag berichtet), rechts darunter das Schwarzhorn, und noch weiter rechts unten, genau in Bildmitte - wie gesagt: auf einmal ziemlich klein wirkend - die Tschaggunser Mittagsspitze.

    Seit ich ein Junge war, wollte ich schon immer einmal diese Mittagsspitze besteigen, aber erst 2014 kam es wirklich dazu. Wenn man nicht gerade die Ostwand (in obigem Foto links) hinauf will, ist das eigentlich auch nicht so schwierig. Im einzelnen geht es wie folgt:

    Ausgangspunkt ist entweder der Ort Latschau (zu erreichen mit Auto, Motorrad oder stündlichem Postbus ab Schruns Bahnhofsvorplatz – Haltestelle „Kraftwerk Latschau“) auf etwa 1000 m Höhe oder der Berggasthof Grabs auf etwa 1400 m Höhe. Zu letzterem gibt es natürlich keinen Bus; man fährt von Tschagguns gerade den Berg hoch in Richtung Latschau und biegt vor der ersten starken Rechtskurve dieser Hauptstraße nach links ab über die kleine Brücke; von dort an folgt man der Asphaltstraße bzw. den gelegentlichen Wegweisern. In beiden Fällen ist das Zwischenziel die Alpe Alpila, die auf rund 1680 m Höhe liegt und logischerweise von Grabs deutlich schneller erreicht wird als von Latschau.

    Eine Besteigung der Mittagsspitze kann leicht kombiniert werden mit einer Weiter-Wanderung zur Tilisuna-Hütte oder sogar zur Sulzfluh. Davon schreibe ich noch in einem separaten Beitrag.

    Am Berggasthof Grabs kann man sein Fahrzeug parken („Nur für Gäste“ steht dort, also bitte auch einkehren!), und von dort folgt man ganz einfach der Wegmarkierung: erst über Wiese, dann steiler durch Wald, dann entlang eines Fahrweges. Nach weniger als einer Stunde sollte man an der Alpe Alpila sein. Von Latschau aus gibt es eine fast verwirrende Anzahl von Wegweisern, die den Wanderer auf unterschiedliche Routen lotsen. Mir gefällt am besten die folgende Option: erst am Gasthof Montabella (falls nötig, danach fragen!) vorbei, weiter der Straße folgend, dann rechts hinauf, wo der nächste Wegweiser steht (unterhalb eines schönen alten Holzhauses, an dem „Zeraueshaus“ geschrieben steht), von hier der Markierung folgen (und dabei über gelegentliche Lücken gnädig hinwegsehen).

    Schöne Aussicht ins untere Montafon verleitet zu einer kleinen Pause:


    Im Wald gelangt man wieder auf einen Fahrweg und folgt diesem, bis etwa 50 m bevor er auf die Lichtung des Berggasthofs Grabs hinaus kommt. Dort zweigt rechts der steile Waldweg ab, von dem ich oben sprach. Dummerweise stand dort kein Wegweiser, als ich dort war; man sieht nur rechts an den Bäumen die weiß-rot-weiße Markierung, muß dazu aber die Augen ziemlich offen halten.

    Eine andere Wegoption von Latschau führt durch eine kleine Schlucht ins Gauertal hinein und von dort aus wieder links hinauf. Nicht nur nach Rom, sondern auch zur Alpe Alpila führen viele Wege.


    Ich war im Juli 2014 von Latschau gekommen und machte daher auf der Alpe Alpila eine Pause, um einen Kaffee zu trinken (jawohl, den gibt es hier, auch eine Brotzeit gibt es) und nach den weiteren Wegoptionen zu fragen. Zu letzterem konnte der Senner nur antworten „Ich nix kann sagen, ich nix von hier“. Der junge Mann war aus der Ukraine. So viel zum Thema „Montafoner Urgestein“.


    Ab hier gibt es zwei Wege nach oben: einen zum Tobelsee und weiter zur Tilisuna-Hütte (ein leichter Wanderweg und daher weiß-rot-weiß markiert) sowie einen anderen hinauf zu dem Kamm, von dem aus man die Mittagsspitze besteigen und/oder weiter zum Schwarzhornsattel gehen kann (ein anspruchsvoller Wanderweg und daher weiß-blau-weiß markiert). Auf dem Schwarzhornsattel kommen die beiden Wege wieder zusammen (mehr davon im Beitrag über die Sulzfluh).

    Den Weg auf besagten Kamm hinauf kann man nicht verfehlen: Wegweise und Markierung sind unübersehbar.

    Die Steilheit des Pfades kommt auf diesem Foto nicht so recht zum Ausdruck, sie ist aber teilweise beträchtlich. Den Kamm erreicht man in einer knappen Stunde ab Alpe Alpila.

    Hier geht es nun links weiter zum Gipfel der Mittagsspitze und rechts auf den „Mittagsspitzsteig“, der sich, wie gesagt, auf dem Schwarzhornsattel mit dem leichteren, „normalen“ Wanderweg zur Tilisunahütte vereinigt.

    Aus etwas größerer Entfernung (also, wenn man sich bei der Weiterwanderung auf dem Mittagsspitzsteig umdreht) sieht der Gipfelaufbau der Mittagsspitze so aus:

    Der Weg zum Gipfel ist klar zu erkennen.


    Das letzte Stück des Anstiegs zum Gipfel ist ein wenig leichte Kletterei; manche deponieren dafür den Rucksack irgendwo in den Felsen, ich hielt das nicht für nötig. Die Kletterei geht ganz und gar in einer Rinne vor sich; man kann also nicht furchtbar über eine Wand abstürzen, sondern allemal nur in der Rinne etwas herunter rutschen; ich sehe hier keine wirkliche Gefahr, die über eine zerrissene Hose oder einen verstauchten Knöchel hinausgeht.



    Tja, und nach kurzer Zeit (vielleicht 10-15 Minuten für diese Kletterstrecke) erreicht man den Gipfel und sieht unten im Tal den Doppelort Schruns/Tschagguns. Links in diesem Foto die Rote Wand, rechts (hinter dem Gipfelkreuz) das Hochjoch im Verwall.



    Anschließend auf dem gleichen Weg wieder zum Bus bzw. eigenen Fahrzeug zurückzukehren ist eine Option. Eine andere Option ist, auf dem Mittagsspitzsteig weiter zu wandern in Richtung Schwarzhornsattel bzw. Tilisunahütte. Ersteren erreicht man in rund 30-45 Minuten, zu letzterer ist es noch einmal eine gute Stunde mehr. Der Mittagsspitzsteig beginnt als einfach aussehender Wanderweg ...


    ... der aber noch einiger Zeit doch etwas „kniffliger“ wird, weswegen er ja völlig richtig mit weiß-blau-weißer Markierung als „anspruchsvoller Bergweg“ gekennzeichnet ist, der an einigen schmalen, ausgesetzten Stellen schon Schwindelfreiheit erfordert.



    Nach wie gesagt etwa 30-45 Minuten erreicht man den Schwarzhornsattel:

    Von diesem gehen vier Wege ab: der Mittagsspitzsteig, der Weg zum Tobelsee (im Bild rechts), der Weg zur Tilisunahütte (im Bild links) und der Steig zum Schwarzhorn hinauf (im Bild geradeaus nach oben). Zu letzterem kann ich leider nichts sagen, aber die beiden anderen werden in meinem Beitrag über die Sulzfluh beschrieben.


    Insgesamt ist die Tour auf die Mittagsspitze eine leichte Wanderung, ab Grabs kann sie sogar als Halbtagswanderung betrachtet werden. Selbst wer noch weiter geht zur Tilisunahütte, kann es am gleichen Tag wieder zurück nach Grabs bzw. Latschau schaffen, wenn er einigermaßen früh aufgebrochen war und einigermaßen flott unterwegs war.
    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 08.02.2021, 13:43.

  • Becks
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    #2
    AW: [AT] Montafoner Berge 3/6 – Tschaggunser Mittagsspitze

    Wenn Du noch oft genug "lieber moderator Becks" schreibst wird der Beitrag noch gemeldet (Falschaussage).

    Aber die Mittagsspitze ist hübsch, jup. Da war ich schon lange nicht mehr, solle mal wiedr ehin. Ev. im Winter dann, der Gipfel ist auch Skitourenberg.

    Alex
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    • Rimel
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      #3
      AW: [AT] Montafoner Berge 3/6 – Tschaggunser Mittagsspitze

      Wahnsinnig schöne Bilder!! Der Hammer, wenn ich das so sagen darf!!

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      • OutofSaigon
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        #4
        AW: [AT] Montafoner Berge 3/6 – Tschaggunser Mittagsspitze

        Danke für die "Blumen"! Lese ich da eine feine Ironie heraus? Die Fotos sind nur mittelprächtig - das ist mir völlig bewußt. Bei den Wetter- bzw. Beleuchtungsbedingungen damals (Anfang August 2014) war aber leider nichts Besseres herauszuholen. Das Gleiche gilt für meine Fotos von der Zamangspitze - kannst halt nix machen ...

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