Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Inspiriert von Vinterviks letztjähriger Midsommartour beschließen eine Freundin und ich, dieses Jahr Midsommar ebenfalls im Fjäll zu verbringen. Wir peilen zunächst das Oviksfjällen im westlichen Jämtland und drei Tage Kahlfjäll an. Dann bringt uns der Wetterbericht aber doch noch mal zum Überlegen. Die Aussicht auf Neuschnee und starken Wind führt dazu, den Finger erneut über die Landkarte streifen zu lassen. Da wir mit dem Auto anreisen, sind wir recht flexibel und können der Wetterkarte folgen. In den südlicheren Fjällregionen sieht es um einiges freundlicher aus und wir entscheiden uns am Morgen vor der Abfahrt, nach Dalarna ins Fulufjället zu fahren. Gesagt, getan.
19. Juni 2014
Am Nachmittag geht´s los. Mit dabei ist zudem noch der Hund meiner Freundin. Das Auto wirkt direkt proppevoll, aber wir haben alle genug Platz. Vorbei an Dalahäst und Siljansee, ab Rättvik dann auf dem Kopparleden rollen wir von Stockholm gen Norden.
Dalahäst bei Avesta
Mit fortgeschrittener Zeit und Strecke wird es immer leerer. Die Strasse zwischen Mora und Särna kommt uns unendlich lang und nahezu unendlich einsam vor. Dann kommt uns doch noch mal ein Auto entgegen. Die tiefstehende Sonne lässt alles erleuchten und wir verlieben uns direkt in die Umgebung. „Porten mot Fjällen“ prangt an Särnas Ortseingang, weit kann es also nicht mehr sein. Wir biegen zum Nationalpark ab und dann können wir auch den ersten Blick auf das Fulufjället, das hier und da noch Schneefelder trägt, erhaschen. Jaaahaaaaa, ein freudiges Jauchzen schallt durch das Auto. Wir parken direkt am Naturum und halten nach einem Lagerplatz Ausschau. Zelten ist hier und in der näheren Umgebung nicht möglich bzw. verboten. Der Nationalpark ist in vier Zonen unterteilt, in denen unter anderem unterschiedliche Bestimmungen zum Zelten gelten. Wir laufen 2 km „zurück“ durch den Wald Richtung Mörkret und schlagen unsere Zelte beim Fulufjällsgården auf, kochen noch schnell einen Tee, genießen die letzten Sonnenstrahlen kurz vor Mitternacht.
20. Juni 2014, Midsommarafton
Ich werde von einem leichten, stetigen Klopfen an der Zeltwand geweckt. Meine kalte Nase sagt mir, dass es eine kühle Nacht war. Das Klopfen gehört zu einem Hagelschauer, der bald weiter zieht und Platz für wärmere Sonnenstrahlen macht. Wir frühstücken vor den Zelten, während einige Leute vom Fullufjällsgården aufbrechen. Die Hausherren erkundigen sich nach unserem Wohl und fragen noch mal nach, ob wir wirklich im Fjäll übernachten und zelten wollen. Es solle ein kaltes Midsommar werden. Ja, wir wollen! Wir packen zusammen, ein weiterer Hagelschauer zieht vorbei. Das meiste unserer Sachen bleibt aber trotzdem so gut wie trocken und wir laufen dann bei Sonnenschein los. Am Eingang zum Nationalpark und auf dem Weg zu Schwedens höchstem Wasserfall – Njupeskär – treffen wir ein paar Tagesausflügler, die uns mit ihren Minirucksäcken und flotten Schrittes überspurten.
Am Eingang zum Nationalpark
Der Weg ist einfach zu gehen, führt auf breiten Planken an moorigen Abschnitten vorbei oder durch Fjällurwald. Überall wo die Wiesen sumpfig sind, blühen die Moltebeeren. Es muss später im Jahr ein wahres Beerenparadies sein. Je näher wir dem Wasserfall kommen, umso stetiger geht es bergauf, teilweise treppenartig über ziemlich große Stufen.
Etwas verdeckt, Schwedens höchster Wasserfall, Njupeskär (125 m, 90 m freier Fall)
Vorbei am Njupeskär geht es über Geröll endgültig hoch ins Kahlfjäll. Der Anstieg ist knackig, aber machbar. Nur der Hund muss mehrmals gebeten werden, kann dann aber doch überredet werden. Und so genießen wir nach den Höhenmetern erst mal eine Pause mit Aussicht.
Aussicht oberhalb des Wasserfalls
Die Tagesauflügler scheinen alle den Njupeskär über den Weg Falletrunt zu umrunden, trotz defekter Brücke oberhalb des Wasserfalls. Wir biegen Richtung Rörsjöhön ab und sind nun alleine unterwegs ab. Nach dem Anstieg kurz vorher, bewegen wir uns nun immer mehr oder weniger auf einer Höhe von 900 m. Es geht meist sanft über Rentiermoos, mal über einen gut markierten Pfad oder über Planken vorbei an moorigen Abschnitten. Sonne und Wolken wechseln sich ab, ein leichter Wind weht. Perfekt!
Weites Fulufjället
Viele Wege führen durch das Fulufjället
Wir umrunden den Lissrörsjön und können schon lange die Rörsjöstugan sehen. Eigentlich müsste es Rörsjöstugorna heißen, da es sich hier um einen ganzen Hüttenkomplex handelt. An den Hütten treffen wir auf den südlichen Kungsleden, der sich hier von Idre nach Sälen vorbei schlängelt.
Auf dem Weg zur Rörsjöstugan
Wir gönnen uns eine Pause in der Rasthütte. Der Ofen hat noch Glut, gesehen haben wir aber niemanden an den Hütten und legen Holz für Tee auf. Gestärkt geht es für ein paar km über den Kungsleden weiter. Zwei weitere Wanderer kommen an der Hütte an, als wir gerade aufgebrochen sind. Wir laufen vorbei am Storrörsjön Richtung Härrsjöarna. Das Bild wird durch eine sanfte wellige Landschaft und die Seen, die zum Angeln und Paddeln einladen, geprägt.
Am Storrörsjön
Auf dem Südlichen Kungsleden
An der Härrsjöstugan und dem Stora Härrsjön gefällt es uns so gut, dass wir hier unser Lager aufstellen. Der Wind hat aufgefrischt und beim Aufbauen der Zelte sucht uns (mal wieder?!) ein Hagelschauer heim. Die Zelte stehen trotzdem bald und nach einer Katzenwäsche geht es ans Kochen. Die beiden anderen Wanderer ziehen in die Hütte, die man mieten kann und für die man sich vorher den Schlüssel besorgen muss.
Stora Härrsjön
Unser Lager bei der Härrsjöstugan
Wir machen es uns in der Rasthütte nebenan gemütlich und kochen auf dem Holzofen unsere Midsommarkartoffeln. Skärgårdssill haben wir natürlich auch dabei, nur der Schnaps und ein paar Erdbeeren fehlen.
Färskpotatis och sill
Aber wir sind auch so mit unserem Midsommar zufrieden – schließlich sind wir ja im Fjäll, das nun in der Abendsonne strahlt. Vor dem Schlafengehen schnappen wir uns noch mal die Kameras, schaffen es allerdings nicht ganz, bis zum Sonnenuntergang aufzubleiben.
Abendstimmung
Verzaubert
19. Juni 2014
Am Nachmittag geht´s los. Mit dabei ist zudem noch der Hund meiner Freundin. Das Auto wirkt direkt proppevoll, aber wir haben alle genug Platz. Vorbei an Dalahäst und Siljansee, ab Rättvik dann auf dem Kopparleden rollen wir von Stockholm gen Norden.
Dalahäst bei Avesta
Mit fortgeschrittener Zeit und Strecke wird es immer leerer. Die Strasse zwischen Mora und Särna kommt uns unendlich lang und nahezu unendlich einsam vor. Dann kommt uns doch noch mal ein Auto entgegen. Die tiefstehende Sonne lässt alles erleuchten und wir verlieben uns direkt in die Umgebung. „Porten mot Fjällen“ prangt an Särnas Ortseingang, weit kann es also nicht mehr sein. Wir biegen zum Nationalpark ab und dann können wir auch den ersten Blick auf das Fulufjället, das hier und da noch Schneefelder trägt, erhaschen. Jaaahaaaaa, ein freudiges Jauchzen schallt durch das Auto. Wir parken direkt am Naturum und halten nach einem Lagerplatz Ausschau. Zelten ist hier und in der näheren Umgebung nicht möglich bzw. verboten. Der Nationalpark ist in vier Zonen unterteilt, in denen unter anderem unterschiedliche Bestimmungen zum Zelten gelten. Wir laufen 2 km „zurück“ durch den Wald Richtung Mörkret und schlagen unsere Zelte beim Fulufjällsgården auf, kochen noch schnell einen Tee, genießen die letzten Sonnenstrahlen kurz vor Mitternacht.
20. Juni 2014, Midsommarafton
Ich werde von einem leichten, stetigen Klopfen an der Zeltwand geweckt. Meine kalte Nase sagt mir, dass es eine kühle Nacht war. Das Klopfen gehört zu einem Hagelschauer, der bald weiter zieht und Platz für wärmere Sonnenstrahlen macht. Wir frühstücken vor den Zelten, während einige Leute vom Fullufjällsgården aufbrechen. Die Hausherren erkundigen sich nach unserem Wohl und fragen noch mal nach, ob wir wirklich im Fjäll übernachten und zelten wollen. Es solle ein kaltes Midsommar werden. Ja, wir wollen! Wir packen zusammen, ein weiterer Hagelschauer zieht vorbei. Das meiste unserer Sachen bleibt aber trotzdem so gut wie trocken und wir laufen dann bei Sonnenschein los. Am Eingang zum Nationalpark und auf dem Weg zu Schwedens höchstem Wasserfall – Njupeskär – treffen wir ein paar Tagesausflügler, die uns mit ihren Minirucksäcken und flotten Schrittes überspurten.
Am Eingang zum Nationalpark
Der Weg ist einfach zu gehen, führt auf breiten Planken an moorigen Abschnitten vorbei oder durch Fjällurwald. Überall wo die Wiesen sumpfig sind, blühen die Moltebeeren. Es muss später im Jahr ein wahres Beerenparadies sein. Je näher wir dem Wasserfall kommen, umso stetiger geht es bergauf, teilweise treppenartig über ziemlich große Stufen.
Etwas verdeckt, Schwedens höchster Wasserfall, Njupeskär (125 m, 90 m freier Fall)
Vorbei am Njupeskär geht es über Geröll endgültig hoch ins Kahlfjäll. Der Anstieg ist knackig, aber machbar. Nur der Hund muss mehrmals gebeten werden, kann dann aber doch überredet werden. Und so genießen wir nach den Höhenmetern erst mal eine Pause mit Aussicht.
Aussicht oberhalb des Wasserfalls
Die Tagesauflügler scheinen alle den Njupeskär über den Weg Falletrunt zu umrunden, trotz defekter Brücke oberhalb des Wasserfalls. Wir biegen Richtung Rörsjöhön ab und sind nun alleine unterwegs ab. Nach dem Anstieg kurz vorher, bewegen wir uns nun immer mehr oder weniger auf einer Höhe von 900 m. Es geht meist sanft über Rentiermoos, mal über einen gut markierten Pfad oder über Planken vorbei an moorigen Abschnitten. Sonne und Wolken wechseln sich ab, ein leichter Wind weht. Perfekt!
Weites Fulufjället
Viele Wege führen durch das Fulufjället
Wir umrunden den Lissrörsjön und können schon lange die Rörsjöstugan sehen. Eigentlich müsste es Rörsjöstugorna heißen, da es sich hier um einen ganzen Hüttenkomplex handelt. An den Hütten treffen wir auf den südlichen Kungsleden, der sich hier von Idre nach Sälen vorbei schlängelt.
Auf dem Weg zur Rörsjöstugan
Wir gönnen uns eine Pause in der Rasthütte. Der Ofen hat noch Glut, gesehen haben wir aber niemanden an den Hütten und legen Holz für Tee auf. Gestärkt geht es für ein paar km über den Kungsleden weiter. Zwei weitere Wanderer kommen an der Hütte an, als wir gerade aufgebrochen sind. Wir laufen vorbei am Storrörsjön Richtung Härrsjöarna. Das Bild wird durch eine sanfte wellige Landschaft und die Seen, die zum Angeln und Paddeln einladen, geprägt.
Am Storrörsjön
Auf dem Südlichen Kungsleden
An der Härrsjöstugan und dem Stora Härrsjön gefällt es uns so gut, dass wir hier unser Lager aufstellen. Der Wind hat aufgefrischt und beim Aufbauen der Zelte sucht uns (mal wieder?!) ein Hagelschauer heim. Die Zelte stehen trotzdem bald und nach einer Katzenwäsche geht es ans Kochen. Die beiden anderen Wanderer ziehen in die Hütte, die man mieten kann und für die man sich vorher den Schlüssel besorgen muss.
Stora Härrsjön
Unser Lager bei der Härrsjöstugan
Wir machen es uns in der Rasthütte nebenan gemütlich und kochen auf dem Holzofen unsere Midsommarkartoffeln. Skärgårdssill haben wir natürlich auch dabei, nur der Schnaps und ein paar Erdbeeren fehlen.
Färskpotatis och sill
Aber wir sind auch so mit unserem Midsommar zufrieden – schließlich sind wir ja im Fjäll, das nun in der Abendsonne strahlt. Vor dem Schlafengehen schnappen wir uns noch mal die Kameras, schaffen es allerdings nicht ganz, bis zum Sonnenuntergang aufzubleiben.
Abendstimmung
Verzaubert
Kommentar