Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

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  • stefan87
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    Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

    Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“


    Hallo alle zusammen,

    „ich bin kein Kletterer.“

    Wenn ich die Wahl habe, dann vermeide ich es zu klettern.

    Klettern gehört aber in den Bergen einfach mit dazu, wenn es darum geht bestimmte Gebiete zu durchschreiten.

    Ich habe mir Sicherungstechniken als reinen Mittel zum Zweck für die Durchführbarkeit entsprechender Bergtouren angeeignet, besonders solcher, bei denen ich vorher nicht weiß, was mich erwartet / bzw. wie ich persönlich damit klar komme.


    Mit diesem Vortrag möchte ich außerdem folgendes Verständnis wecken:

    „Es geht nicht darum was dabei sein muss, sondern was man selbst braucht. Ausrüstung ist dazu da, das man sie benutzt.“

    Dabei sollte man sich nur darüber im Klaren sein was man tut und sich langsam und mit Bedacht an neues heran tasten – und nicht zögern auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es speziell um Sicherungstechniken geht (… und üben, üben, üben ).



    Angepasste Ausrüstung für Klettersteige und Bergtouren


    Inhalt:

    1. Kapitel: Selbstsicherung (grün)
    2. Kapitel: Klettersteigsicherung (rot)
    3. Kapitel: Rucksacksicherung (gelb)
    4. Kapitel: Notfallausrüstung (orange)
    5. Kapitel: Für Eis und Schnee (blau)
    6. Kapitel: Helm, Steigeisen und Seil. (Kurze Erwähnung.)



    Für Originalgröße hier klicken.



    1. Kapitel: Selbstsicherung (auf dem Bild grün)

    Die drei Teile der Selbstsicherungsausrüstung sind, das Einzige was niemals zur Diskussion stehen sollte, wenn der Hüftgurt sowieso dabei sein muss.

    Die Selbstsicherungsschlinge, in meinem Fall aus einem selbst zugeschnittenen, 25mm breiten Schlauchband, mit Bandschlingenknoten zu einer Schlinge geschlossen, ist auch die Basis zum Abseilen mit Abseil-Achter und Prusiksicherung. Wie das abläuft, ist in folgendem Beitrag zu sehen: Abseilen mit Prusik

    Wem das selbst Knoten, einer Bandschlinge zu unsicher ist, der kauft besser eine fertig vernähte 60cm Bandschlinge. (Knoten sind hierbei auch schwächer als Nähte.)

    Die Selbstsicherungsschlinge dient auf Klettersteigen speziell dazu sich nahe dem Drahtseil einhängen zu können, für evtl. Pausen oder bei Stau, besonders in schwierigen Abschnitten, um nicht zu ermüden.

    (Wichtig) egal wie man sich zusätzlich sichert:
    Das Klettersteigset bleibt unabhängig dessen immer im Drahtseil eingehängt!

    Bevor es richtig losgeht empfehle ich generell erstmal sich mit der Selbstsicherungsschlinge in den Hüftgurt hinein zu setzen, um herauszufinden ob dieser richtig sitzt.

    Gleichzeitig baut man als Anfänger auch so, das Vertrauen in seine Ausrüstung auf.

    ------------------------------

    2. Kapitel: Klettersteigsicherung (auf dem Bild rot)

    Der Begriff „Klettersteig“ wird meiner Meinung nach im Volksmund viel zu allgemein verwendet.

    Ich sage, das sich ein echter Klettersteig nur durch (fast) durchgängig verlaufende Drahtseile, die in angemessenen Abständen, vernünftig im Fels verankert sind, definieren lässt. Nur dann macht ein Klettersteigset nämlich auch wirklich Sinn. In KOMPASS-Karten sind diese, meiner bisherigen Erfahrung nach, immer mit einem rot hinterlegten Leitersymbol gekennzeichnet.

    Alle anderen Steige, in KOMPASS-Karten, zum Teil mit weiß hinterlegten Leitersymbol gekennzeichnet, sind für mich (von den Anforderungen her) generell alpine Steige, die evtl. punktuell mit Drahtseilen oder Ketten an besonders kritischen Stellen „entschärft“ sein können, jedoch auch schwierige, unversicherte Abschnitte haben können, bei denen ein Fehltritt fatale folgen haben kann.

    Ein Klettersteigset kann hier in Einzelfällen durchaus von Vorteil sein (Beispiel-Link zu meinem hikr-Tourenbericht: Alpspitze übers Matheisenkar), jedoch sollte man auf derartigen Steigen generell von der Trittsicherheit her und im Kopf so weit eingestellt sein, das man diese auch ungesichert gehen kann.

    Mindestens ein leichter Hüftgurt und eine 60cm Bandschlinge mit Schraubkarabiner sollte aber trotzdem gerade dann nicht fehlen, wenn eine derartige Tour als Steigerung („next level“) betrachtet wird, um wenigstens die Möglichkeit zu haben, in Pausen oder bei Problemen sich selbst zu sichern.

    (In jedem Fall sollte aber auch immer mit der Einstellung umzukehren gestartet werden, wenn sich unterwegs herausstellt, das man sich verschätzt hat.)

    Hinweis: Diesen Text und weiterführende Infos, speziell zu Klettersteigen, gibt es hier in Alpine Gefahren – Ausrüstungshinweise

    Nebenbei: Der FB-Bandklemmknoten (PDF letzte Seite) ist eine interessante Erweiterung der Möglichkeiten.

    ------------------------------

    3. Kapitel: Rucksacksicherung (auf dem Bild gelb)

    Das eigene Leben ist am wichtigsten aber gleich danach kommt die Ausrüstung, da diese mit dem (Über-)Leben, je nachdem wie abgelegen die Region, mehr oder weniger eng verbunden ist.

    Es gibt meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten den Rucksack mit dem Hüftgurt zu verbinden, wobei am Hüftgurt immer die Anseilschlaufe verwendet wird. Am Rucksack hingegen kann man es einmal nach Lehrmeinung für Gletschertouren, an einem der beiden Schultergurte (des Rucksacktragesystems) machen und nach meinem persönlichen Favorit (auf dem Bild).


    Rucksacksicherung an dem stabilen Tragegriff des robusten (Militär-)Rucksacks befestigt.


    Was aus Sicherheitsgründen aber auf jedenfall zu beachten ist, sind

    1. die Rucksacksicherung darf niemals Teil der lebenswichtigen Sicherungskette sein,
    2. die Rucksacksicherung muss in jeder Lage vom Hüftgurt zu lösen sein (denn geht es um das nackte Überleben ist die Ausrüstung erstmal egal),
    3. ist die Rucksacksicherung mit dem Hüftgurt verbunden, wird der Rucksack erst dann abgesetzt, wenn entweder die Selbstsicherungsschlinge und / oder Klettersteigset (z.B. in ein Drahtseil) eingehängt sind oder man (z.B. im freien Gelände) sicher sitzt, somit sicheren Halt hat und nicht das Gleichgewicht verlieren kann. Denn sollte der Rucksack versehentlich fallen gelassen werden, könnte er einen mitreißen.

    ------------------------------

    4. Kapitel: Notfallausrüstung (auf dem Bild orange)

    Führt man noch ein Seil mit, kann man hier natürlich beliebig erweitern aber ich beschränke mich nur auf die minimale, persönliche Ausrüstung, welche auch dabei ist, wenn kein eigenes Seil mitgenommen wird.

    Welcher Gedanke dahinter steckt, das erkläre ich jetzt.

    Generell fragt man sich erstmal, was man schon für Sicherungstechniken am Seil eingeübt hat und zu was man praktisch so und somit theoretisch auch im Notfall in der Lage wäre – und was man minimal dafür an eigener Ausrüstung braucht.

    Auch wenn man kein routinierter Alpinkletterer oder Hochtourengeher ist, behaupte ich, das wenn man im Notfall überhaupt noch handlungsfähig sein sollte, das Ausführen des Abseilvorgangs noch am wahrscheinlichsten von allen anderen Praktiken wäre.
    Dazu benötigt man natürlich ein Seil – richtig – aber das haben dann evtl. andere Leute, mit denen man sich zusammengeschlossen hat und darum habe ich den Abseil-Achter und die Kurz-Prusik dabei (denn damit kann ich umgehen).

    Was folgt ist nun noch der HMS-Schraubkarabiner für entsprechende Zwecke und als fehlenden dritten Karabiner für, das Abseilen mit Achter und Prusik.
    Denn: 1x Karabiner ist schon an der Selbstsicherungsschlinge, 1x Karabiner (welcher dann die Prusik aufnimmt) befindet sich schon mit der Rucksacksicherung am Hüftgurt und somit dient der HMS-Karabiner zum Einhängen des Abseil-Achters.

    Ein weiteres (für mich) unverzichtbares Teil ist eine 120cm Bandschlinge, die z.B. zur punktuellen Sicherung im freien Gelände (in Pausen) verwendet werden kann, in dem man sie beispielsweise um einen Felskopf legt und auf mit Drahtseilen versicherten Steigabschnitten als „Führungsschlinge“ zur psychischen Unterstützung eingesetzt werden kann.

    Wichtig dabei ist aber im Hinterkopf zu behalten, das ein unkontrollierter Absturz mit vollem Körpergewicht, speziell an einem vertikal verlaufenden Drahtseil, von Karabiner und Schlinge nicht gehalten werden könnte. Dafür kann ausschließlich ein Klettersteigset sorgen. Deshalb darf eine Bandschlinge dort niemals als vollwertige Absturzsicherung betrachtet werden.

    Desweiteren könnte man sie auf Klettersteigen auch zum „Abschleppen“ einer blockierten Person verwenden. (Weitere Verwendungszwecke folgen jetzt noch.)

    Der Drahtschnappkarabiner (hier aus einer Expressschlinge entwendet) ist als „leichter Reservekarabiner für spezielle Einsatzzwecke“ zu betrachten.
    Sind beispielsweise die anderen Karabiner zum Abseilen im Einsatz, kann er zur schnellen Rucksacksicherung verwendet werden, da der Schraubkarabiner ja schon die Prusik halten muss und somit ein Teil der lebenswichtigen Sicherungskette geworden ist.
    Mit der 120cm Bandschlinge ließe sich theoretisch ein Zwischensicherungspunkt beim Klettern mit Seil bauen (wobei, das meine Kompetenzen schon übersteigen würde und nur als letzte Option im Hinterkopf bleibt).
    Des weiteren können Drahtschnappkarabiner nicht so einfach zufrieren. Sollte man also mal in die Lage kommen, längere Zeit, an einem „sehr kalten“ Ort gesichert verharren zu müssen, könnte sich dieser Karabiner als nützlich erweisen, um sich nicht los schneiden zu müssen (wobei es da sicherlich abzuwägen gilt ob das Risiko eines unabsichtlichen Öffnens nicht größer ist).

    ------------------------------

    5. Kapitel: Für Eis und Schnee (auf dem Bild blau)

    Vorwort: Hier geht es mehr um den Pickel als „Universalwerkzeug“. Für Hochtouren gibt es andere Threads und auch weitaus kompetentere Leute als mich. Darum weise ich darauf hin das hier einiges, wenn auch plausibel, von mir (leider) noch nicht erprobt wurde.

    Der (einzelne) Pickel wird sogar in den „Ten Essentials“ erwähnt und wenn es sich lohnt diesen mitzunehmen, dann lässt man lieber einen der beiden Teleskopstöcke dafür zu Hause.

    Von Vorteil ist eine 30cm Bandschlinge am Handgriff, die wie bei den Teleskopstöcken für besseren Halt und gegen Verlust sorgt.

    Beim Hochtouren-Pickel denke ich auch an die Spazierstockfunktion aber viel mehr ans Bremsen, wenn es mich schmeißt. Habe mich bis jetzt auch nur theoretisch damit beschäftigt aber das Lehrbuch klingt da schon logisch, das wenn man Steigeisen an hat, auf keinen Fall mit diesen Bremsen darf, weil man dann eine Radelle macht.

    Deshalb: Füsse hoch und Pickelbremse.

    Hier ein Video dazu: Alpinschule Berg und Tal: Stoppen eines Rutschers (Pickelbremse)
    Den Kommentar von „Vogelfreund“ sollte man aber dazu lesen, in Apere Gletscher – Gefahren

    Nebenbei: Wird der Pickel als improvisierter Fixpunkt im Schnee vergraben, kann auch hier die 120cm Bandschlinge (aus der Notfallausrüstung) wieder nützlich sein.

    Zur Länge des Pickels ist (z.B.) folgender Thread hilfreich: Pickellänge

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    6. Kapitel: Helm, Steigeisen und Seil.


    Kleiner Helm-Leitfaden für Bergtouren
    (als Entscheidungshilfe ob Helm „ja“ oder „nein“)

    Die Mitnahme / das Aufsetzen eines Steinschlaghelmes, entscheidet sich meiner Meinung nach durch

    1. Fehler „anderer“: Von der Größe des Steinschlagrisikos, sowohl natürlicher Art (z.B. durch Regen), als auch von Menschen gemacht und auch durch z.B. Gämse und Steinböcke,

    2. eigene Fehler: Wie geübt / trittsicher man selbst auf Steigen und im freien Gelände ist, wobei auch das Gewicht der Ausrüstung und die Größe des Rucksacks eine Rolle spielt,

    3. die Art der Tour: Wie abgeschieden die Region ist (auch in Bezug auf Handyempfang).

    Hinweis: Diesen Text und weiterführende Infos gibt es hier in Alpine Gefahren – Ausrüstungshinweise


    http://www.steigeisen.info/
    Man muss ganz klar wissen wofür man sie braucht, bzw. muss sich bei den Steigeisen, die man an seinen Füssen hat darüber im Klaren sein, was mit ihnen konstruktions- und materialbedingt machbar ist und was nicht.


    Seil für Bergwanderungen – Tipps und Erfahrungen
    Dort dürfen sich gerne alle beteiligen, die Tipps oder Fragen haben.

    ------------------------------

    Möchte man professionell in das Thema einsteigen, dann empfehle ich mindestens einen Hallenkletterkurs mit folgendem Inhalt zu machen:

    - Knotenlehre (Achterknoten, Halbmastwurf, Mastwurf),
    - Toprope (mit HMS und auch Kameradensicherung mit Abseil-Achter sollte man mal gemacht haben wobei, das schon etwas schwieriger ist),
    - Vorstieg,
    - Sturztraining (ganz wichtig, für das Vertrauen in die Ausrüstung, den Seilpartner und auch um mal zu spüren, um was es eigentlich geht).

    ------------------------------

    Schlusswort:

    „Das ist mein Hobbie.“

    Ich möchte mich hiermit in keinster Weise profilieren, sondern einfach nur das interessierte, selbst denkende und verantwortungsbewusste Menschen von meinen Ansichten und Erfahrungen evtl. profitieren und ggf. auch eine Plattform zum Austausch zu bieten, auch um selber weiterhin dazu zu lernen (was ich, nebenbei gesagt, in all den Jahren, hier bei ODS sowieso schon mehr habe, als ich vielleicht zugeben möchte ).


    Schöne Grüße

    Stefan
    „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

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  • Flachlandtiroler
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    Moderator
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    • 14.03.2003
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    #2
    AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

    Schön ausführlicher Artikel, danke.

    Diese Selbstsicherungsschlinge ist allerdings unter Kletterern als "Holländerstrick" verschrien...
    Mindestens alpin nimmt "man" das Kletterseil mit Mastwurf in den Standkarabiner als Selbstsicherung.

    Abseits von Klettersteigen (auf die sich Deine Zusammenstellung IMHO schon ein wenig fokussiert) hielte ich noch eine längere Reepschnur oder ein dünnes Seilstück für sinnvoll, um ggf. mal an einer unvermutet schwierigen Stelle den Rückzug zu schaffen (unter Materialopfer, wenn's denn sein muß). Zehn Meter oder sowas, hat mir auch schon mal sehr geholfen...
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    • derSammy

      Lebt im Forum
      • 23.11.2007
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

      Ich versteh den Absatz mit der Rucksacksicherung nicht so ganz ....


      Dass man bei PAUSEN, beim "Nachmaterialwühlen" also wenn man ihn Abgestezt hat , oder so "halbscharing" auf einer Schulter nach vorne gezogen... besonders drauf Auspasst....


      (Mim Eipickel duch die Trageschlaufe rammen, Schlingerl über Köpferl und mim Karabiner an die Schlaufe oder einfach mit den Haxen duch die Schultergurte treten....)

      Abr "unterm Gehen" ???? des is mir ja mal ganz neu...

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      • Becks
        Freak

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        • 11.10.2001
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        #4
        AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

        Mal ein paar Einwürfe zur Ausrüstung für Wanderer etc:

        Basierend auf meinen Erfahrungen muss zunächst einmal das Notwendigste mit (Kappe, Handschuhe, Sonnenbrille, Taschenlampe,...). Geht man in etwas unbekannteres Gebiet kommen zumindest bei mir als nächstes ein Eisgerät und Steigeisen mit da man damit eventuell angetroffene Firn-/Schnee-/Eispassagen überbrücken kann. Als letztes kommen 30m Halbseil, ein leichter Hüftgurt, 10m Reepschnur und vielleicht noch eine 120er Bandschlinge sowie 1-2 Schraubekarabiner mit, um sich aus einer verfransten Felssituation o.ä. rauszuholen.

        Abseilachter brauchts nicht, HMS reicht. Über Eispickel lässt sich streiten, ich finde die Dinger zu unhandlich. Entweder ich brauche sie nicht (zu flach) oder sie sind ungeeignet im Gebrauch (zu steil). Daher Eisgerät.
        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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        • jeskodan
          Fuchs
          • 03.04.2007
          • 1844
          • Privat

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          #5
          AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

          erstmal zustimmung zu becks

          anmerkungen
          rucksacksicherrung nutze ich nur beim Klettern in seilschaft, beim solo unterwegs sein mach ich nur dort pause wo es halbwegs gut zu stehen ist. bzw ich stell den Rucksack vor mich gut ist. Wenn du trotzdem ne sicherrung haben willst, weg mit dem schweren gedöhns. 4mm reepschnur und nen kleinen Matkara ( meinstewegen mit schrauben). die fette reepschnur und der kletterkara ist sinnlos, die 4er hält alle mal den rucksack, schau dir die normen an.

          selbstsichern solo!!!! (gilt nur für solo) ich nutze ne lange exe mit 2 kleinen schrauber. geht am schnellsten einzuhängen(zweimal klick) irgendwo ist safe (dank schrauber) und man hat beim klettern nicht die ganze zeit die bandschlinge vom gurt rumbaumeln.

          becks hat mit bandschlinge recht (hab meist 2 dabei, aber das macht jeder verschieden)---bandschlinge das dünnste was es aufm markt gibt)--8mm (gibt auch nochma weniger
          reepschnur--hab immer so 5-6m stücke (noch halbwegs zu händeln) die hängen am gurt zusammen mit nem messer!! wenn ich irgendwas "richtig sichern will" mach ich das mit denen, bei mal schnell stehe oder so per bandschlinge.

          helm löse ich so, kauf dir nen bequemen (für 70-80 kriegt man top helme die man nicht merkt). ich zieh meinem beim losgehen an und beim unten ankommen aus, so stört er nciht am rucksack und geschützt bin ich immer prob gelöst. die wahl des helms macht da viel, mein vorgänger helm war so ein mist ich wollte den immer so schnell wie möglich ausziehen

          seil ist so ne sache. ich überleg mir vor sehr genau ob ich eins brauche, den ein seil hat zur Folge, dass ich viel mehr gewicht rumschleppe, meist dann auch nen gurt mitnehme... von der tendenz her ist es dann so, wenn ichs seil dabei habe nutze/brauch ichs auch. eher würde ich dabei bleiben, überall wo ich solo hochkomme muss ich auch wieder solo runterkommen. ausnahme sind touren wo abseilen prinzipiell eingeplant ist, aber um sowas gehts dir ja nicht.





          sturztraining???? also solo will ich net fallen, aber als nichtkletter mesit wahrscheinlich vertrauen in ausrüstung generell, oder?

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          • opa
            Lebt im Forum
            • 21.07.2004
            • 6732
            • Privat

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            #6
            AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
            Schön ausführlicher Artikel, danke.

            Diese Selbstsicherungsschlinge ist allerdings unter Kletterern als "Holländerstrick" verschrien...
            OT: nanana! die polital correctness ist mit dem gaucho-tanz doch genug strapaziert - jetzt kommst du daher und machst dich über den nächsten wm-teilnehmer lustig.... zur ehrenrettung der deutschen: ich klettere jetzt schon ein paar jahre, aber den ausdruck "holländerstrick" habe ich noch nie gehört.

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            • Becks
              Freak

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              • 11.10.2001
              • 19612
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

              Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
              seil ist so ne sache. ich überleg mir vor sehr genau ob ich eins brauche, den ein seil hat zur Folge, dass ich viel mehr gewicht rumschleppe, meist dann auch nen gurt mitnehme...
              Seil nehme ich nur dann mit wenn ich auf Routen unterwegs bin über die ich keine Infos finde und/oder wenn ich potentiell zum Abseilen gezwungen bin. Beispiel war der Crap Grond (keine Infos findbar) oder die Ringelspitzüberschreitung (Abseilstellen im Abstieg).

              Eisen und Eisgerät sind öfters dabei. Ich bin schon zigfach auch im Hochsommer in schattigen Rinnen gelandet in der sich Altschnee hielt, hatte die Freude nach einem Wettersturz über Felsplatten zu schleichen, die dank des Umschlags mit Wassereis bedeckt und spiegelglatt waren, bin im Herbst gefrorene und a*-glate Grashänge rauf und runter oder durfte damit auch mal eine Seitenmoräne am Gletscher hoch weil alles andere in dem Bröselkram schlichtweg nicht mehr hielt.
              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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              • jeskodan
                Fuchs
                • 03.04.2007
                • 1844
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                #8
                AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                jap das mit dem seil war mir bei dir schon klar das war mehr als tip für den autor gedacht

                eisen unterschreiben ich so absolut, die hände kriegt man notfalls noch irgendwie geparkt, aber eis ohne steigeisen ist einfach kein spass. find ich viel wichtiger als pickel (ist aber ne persöhnliche sache). Im übrigen finde ich auch gerade im sommer sulz steigeisen super, wenn so ne schmierige 5cm schicht leigt und alles drunter nass und glatt ist.
                Zuletzt geändert von jeskodan; 16.07.2014, 16:14.

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                • Flachlandtiroler
                  Freak
                  Moderator
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                  • 14.03.2003
                  • 29033
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                  Zitat von opa Beitrag anzeigen
                  OT: ich klettere jetzt schon ein paar jahre, aber den ausdruck "holländerstrick" habe ich noch nie gehört.
                  Jo, die lebst ja auch nicht nahe den wochenendlich von Niederländern überfluteten Klettergebieten
                  Meine Reisen (Karte)

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                  • stefan87
                    Erfahren
                    • 22.11.2009
                    • 441
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                    Schön ausführlicher Artikel, danke.
                    Ebenfalls Danke dafür, wie mein Artikel hier aufgenommen wird.


                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                    Abseilachter brauchts nicht, HMS reicht.
                    Ich selbst würde es mir, vom aktuellen stand her, nicht zutrauen mich nur mit HMS abzuseilen. Mit Achter und Prusik, am Einzel- als auch am Doppelstrang bin ich sicher im Umgang. Die Prusiksicherung ist mir dabei vom psychischen Aspekt sehr, sehr wichtig.


                    Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                    sturztraining???? also solo will ich net fallen, aber als nichtkletter mesit wahrscheinlich vertrauen in ausrüstung generell, oder?
                    Ja genau. Es geht generell darum einen kontrollierten Sturz wenigstens einmal erlebt zu haben. Das beeinflusst, ob bewusst oder unbewusst, alles weitere Denken.


                    --------------------

                    Was Seile, Bandschlingen, Reepschnüre usw. angeht, sage ich allgemein dazu, das es mir auch dort vom psychischen Aspekt her sehr wichtig ist, das diese optisch dick sind und somit zum Sicherheitsgefühl beitragen.

                    Nebenbei: Nimmt man für die Rucksacksicherung auch nochmal eine voll taugliche Bandschlinge mit und nicht so einen ausrangierten "Strick" wie ich, könnte diese auch noch für andere Dinge eingesetzt werden.


                    Allgemein noch Danke für eure Meinung bis hier hin erstmal.


                    Schöne Grüße

                    Stefan
                    Zuletzt geändert von stefan87; 16.07.2014, 18:17.
                    „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

                    ske-outdoor.jimdo.com - Tourenberichte, Bilder, Ausrüstung, Ideen

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                      #11
                      AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                      Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
                      Was Seile, Bandschlingen, Reepschnüre usw. angeht, sage ich allgemein dazu, das es mir auch dort vom psychischen Aspekt her sehr wichtig ist, das diese optisch dick sind und somit zum Sicherheitsgefühl beitragen.
                      Sicherheitswissen wäre mir wichtiger als Sicherheitsgefühl, nur so nebenbei..(und da spielt die Optik nur eine sehr nebensächliche Rolle).
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • stefan87
                        Erfahren
                        • 22.11.2009
                        • 441
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                        Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                        Sicherheitswissen wäre mir wichtiger als Sicherheitsgefühl, nur so nebenbei..(und da spielt die Optik nur eine sehr nebensächliche Rolle).
                        Könnte es sein, das du meinen Hauptbeitrag nicht wirklich gelesen hast?
                        „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

                        ske-outdoor.jimdo.com - Tourenberichte, Bilder, Ausrüstung, Ideen

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                        • Vegareve
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 19.08.2009
                          • 14389
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                          Doch, doch.
                          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                          • jeskodan
                            Fuchs
                            • 03.04.2007
                            • 1844
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                            generell packt man für ne rucksacksicherrung etc immer den mist ein den man fürs normale klettern nicht mehr verwendet.
                            vegareve hat in sofern rehct, dass wenn man sich wirklich mal die normen anschaut, dann mal die sicherrungstheorie und die dabei auftretenden kräfte dazu man einen realistischeren eindruck davon erhält, was wichtig ist und was nicht.
                            gerade der punkt gefühlte sicherheit ist kritisch zu sehen, weil man ohne wirklich solide kenntnisse nicht beurteilen kann was sicherheit bedeutet. und für den berg ist nunmal der physikalische hintergund(sicherrungtheorie) immer gleich, der physik ist nämlich ziemlich egal ob du bergwanderer oder extremkeltterer bist.

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                            • stefan87
                              Erfahren
                              • 22.11.2009
                              • 441
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                              Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                              gerade der punkt gefühlte sicherheit ist kritisch zu sehen
                              Ja, natürlich ...

                              (Beispiel)
                              Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
                              [...] Wichtig dabei ist aber im Hinterkopf zu behalten, das ein unkontrollierter Absturz mit vollem Körpergewicht, speziell an einem vertikal verlaufenden Drahtseil, von Karabiner und Schlinge nicht gehalten werden könnte. Dafür kann ausschließlich ein Klettersteigset sorgen. Deshalb darf eine Bandschlinge dort niemals als vollwertige Absturzsicherung betrachtet werden. [...]
                              „Also woran man nicht sparen sollte sind der Rucksack und die Stiefel. Alles andere wird man für den Anfang schon irgendwo aus seinen vorhandenen Sachen auftreiben.“

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                              • walnut
                                Fuchs
                                • 01.04.2014
                                • 1121
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                                Nicht nur daß die Schlinge den Fangstoß nicht übersteht, deine Wirbelsäule garantiert auch nicht, ist für mich noch nen Punkt mehr gegen die gefühlte Sicherheit pro sicheres Wissen

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                                • beigl
                                  Fuchs
                                  • 28.01.2011
                                  • 1664
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                                  Ja, aber das ist nicht "speziell" an einem vertikal verlaufenden Drahtseil, sondern NUR an einem vertikal verlaufenden Drahtseil. Da hätte ich mich schon öfter in Lebensgefahr begeben beim Standplatzbau, wenn eine Selbstsicherung mit Bandschlinge lebensgefährlich wäre.

                                  Generell finde ich die Inititative sehr gut, aber manches wirkt etwas gar selbstgestrickt. Bin aber jetzt auch nicht der Über-Sicherungsspezialist.
                                  Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                  Kommentar


                                  • blue0711
                                    Alter Hase
                                    • 13.07.2009
                                    • 3621
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                                    Zitat von stefan87 Beitrag anzeigen
                                    Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“
                                    ...
                                    „ich bin kein Kletterer.“
                                    ...
                                    Klettern gehört aber in den Bergen einfach mit dazu, wenn ...
                                    man es einplant oder in Kauf nimmt.

                                    Nicht falsch verstehen, ich find die Zusammenstellung gut, ich stoß mich nur an der Überschrift, die mich hergeführt hat, um dann festzustellen, dass es weit über das hinausgeht, was ich als Bergwanderer machen und als Bergwanderung bezeichnen würde.
                                    Ich finde nicht, das Klettereinlagen, die Sicherung erfordern, "einfach mit dazu gehören", denn das hört sich so an, als ob man ständig damit rechnen müsste. Ich hab das bisher auch immer nur geplant gemacht und bin nie von so einer Stelle überrascht worden.

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                                    • Flachlandtiroler
                                      Freak
                                      Moderator
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                                      • 14.03.2003
                                      • 29033
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                                      ACK.
                                      Ich besitze keinerlei Klettersteigset.
                                      Und wenn mir mal eine mit Drahtseilen o.ä. ausgestattete Wegpassage untergekommen ist bin ich halt so rauf.
                                      Das war auch schon so, als ich ausschließlich Bergwandern gemacht habe.
                                      Sportklettern betriebe ich ja erst seit wenigen naja bald acht Jahren.
                                      Meine Reisen (Karte)

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                                      • opa
                                        Lebt im Forum
                                        • 21.07.2004
                                        • 6732
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: Sicherungspraktiken eines „Bergwanderers“

                                        ]
                                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                        Jo, die lebst ja auch nicht nahe den wochenendlich von Niederländern überfluteten Klettergebieten
                                        OT: natürlich wolltest du schreiben:"du hast ja auch nicht das große glück, in der nähe von gebieten zu wohnen, in denen sich wochenends reichlich gelegenheit bietet, mit unseren außerst symphatischen, liebenswerten nordwestlichen nachbarn in kontakt zu kommen."

                                        ps: war vor etlichen jahren gelegentlich mal im ith unterwegs. also schlimmer als die nordlichter fand' ich die niederländer auch nicht

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