[RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
    • 2402
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

    Eine wirklich hammergeile Tour habt ihr da gemacht und super Fotos

    Einige Fragen hätte ich noch:

    1) Wie habt ihr euer 65 kg Startgewicht geschleppt?

    2) Was und wieviel Proviant hattet ihr pro Tag mit?

    2) Hattet ihr normale Packrafts und habt ihr die im ersten Teil der Tour auf dem Rücken geschleppt?

    3) Du schreibst die ersten 150 km den Fluss Suntar aufwärts ist auch mit Packpferden machbar. Führt da ein Trail lang oder wie ist die Wegbeschaffenheit?

    3) Zur Bärengefahr: Gehen die Russen normalerweise nur mit Waffen in die Wildnis? Kennt man dort kein Pfefferspray, wie z.B. in Nordamerika?
    Habt ihr Bärenvorsichtsmaßnahmen getroffen, wie z.B. Euer Essen nachts auf Bäumen gehängt oder 100 m abseits vom Zelt gelagert?
    www.trekking.magix.net

    Kommentar


    • Robtrek
      Dauerbesucher
      • 13.05.2014
      • 757
      • Privat

      • Meine Reisen

      Auf dem Eisfluss zu den Gletschern des Suntar Hayata. 50 Tage Sibirien.

      Anfangs kamen wir überraschend gut voran, aber bald wurden trügerisches Flusseis, reißendes Hochwasser, und später dann unglaublicher Tiefschnee in den Bergen zu formidablen Hindernissen. Wo andere Touristen im Sommer problemlos eine Tagesetappe von 12 km Treideln geschafft hatten, kamen wir im Juni oft nur 3-4 km voran. Wir kämpften uns buchstäblich Meter für Meter den Suntar aufwärts, immer die weiße Wand der Schneegipfel am Horizont als Ziel vor Augen. Der Gegensatz zwischen Eis und Frühling brachte ungewöhnliche, großartige Landschaftspanoramen, und der einzige Wermutstropfen war, dass wir mit jedem Tag mehr in Rückstand zu unserem Zeitplan gerieten. Letztendlich musste Richard deshalb die Hochgebirgsetappen sogar ganz streichen und nach Ohotsk vorauseilen, sonst hätte er seinen Urlaub überzogen.




      Wir müssen unsere Ausrüstung 3 Tage lang zum Fluss trage. Jeder hat 2 Rucksäcke.


      Die Mücken sind noch nicht so schlimm. Ab Juli wird es ernst, wenn der Nachtfrost ausbleibt.


      Mein Boot wiegt 7 kg, die Konstruktion ist sehr gut geeignet für kombiniertes Trekking-Rafting.










      Hier ist der Fluss zu, wir müssen aufs Eis. Wird das Material der Boote das aushalten?


      Wir versuchen, das reißende Hochwasser im überfluteten, vereisten Wald zu umgehen.




      Bei massivem Eisgang und Hochwasser weichen wir auf kleine Nebenströme aus.


      Immer öfter bleibt nur das Umtragen von Steiluferabschnitten übrig. Das kann Stunden dauern.






      Eine Stelle ganz ohne Eis. So einfach wie hier wäre das Treideln im Sommer überall: unser Ufer ist von umgestürzten Bäumen blockiert, also wechseln wir auf die Gegenseite. Eine Seite ist normalerweise immer frei, außer in den Canyons.








      So dick ist das Eis auf dem Fluss. Aber nicht überall, wir müssen am Ufer oft auf "Eisbalkons" gehen, die meterweit unterspült sind. Es gibt auch gefährliche Eislöcher, die man im trüben Wasser nicht sieht.






      Richards Packraft fordert ihm unglaublich viel Kraft und Zeit ab, um solche Stellen zu überwinden.


      Manchmal bleibt dann nur noch das Tragen übrig. "Wer sein Schlauchboot liebt, der..."








      Richard entwickelte großes Talent beim Brote backen.




      Das Treideln auf dem Suntar ist zu Ende. Über die Berge vor uns wird getragen.

      Auf Menschen stießen wir in dieser Wildnis nur ein einziges mal: nach 2 Wochen kamen wir an eine Basis der Rentierzüchter. Wir wussten vorher um die Existenz dieses Lagers, sonst hätten wir es auch nie gefunden, da es einige km abseits des Flusses liegt. Den Rentierzüchtern kauften wir etwas Proviant ab, um vor den Bergetappen unsere Ration zu erhöhen und die Kräfte wieder aufzubauen.


      Vom Frühjahr bis zum Herbst leben hier Rentierzüchter.


      Über der Tür hängt ein Warnschild: "Achtung Selbstschussanlage".


      Die Rentierweide


      Unsere Vorräte. Das muss jetzt für zwei Personen noch einen Monat reichen.

      Nach drei Wochen standen wir am Pass, der über die Berge zum Fluss Yudoma führt. Hier verabschiedete ich mich von Richard, um allein ins Hochgebirge zu den Gletschern aufzusteigen. In den folgenden vier Wochen bekam ich keinen Menschen zu Gesicht.


      Hier liefen mal wieder die Gummistiefel mit eiskaltem Wasser voll. Und damit bei Wind und Eisregen 7 km hoch zum Pass, und zurück. Das Vergnügen ging von 7 Uhr abends bis 2 Uhr morgens.




      Auf dem Gletscher. Im Tiefschnee bricht man bei jedem zweiten Schritt bis zur Hüfte ein und kommt kaum voran. 1 km dauert 2-3 Stunden. Ich schaffe es bis auf 2600 m, dann muss ich wegen Erschöpfung und einbrechender Dunkelheit den Rückweg antreten. Was für eine Anstrengung! Aber das Bergpanorama dort oben bleibt unvergesslich.




      Permafrost am Ufer des Yudoma. So ist der Boden in Yakutien überall, Eis unter dem Moos.

      Nach 400 km Rafting traf ich am Mittellauf des Yudoma schließlich auf drei Jäger. Hier steht eine Hütte mit einem Kreuz, das an Vitus Bering erinnert, den dänischen Entdecker im Dienste des Zaren, der die Beringstraße und die Küste Alaskas erforschte. Berings Expedition hatte hier 1739, den Yudoma aufwärts kommend, ihr Lager auf dem Weg nach Ohotsk eingerichtet.





      Von dieser Hütte nahm mich ein Jäger die letzten 200 km bis zur Siedlung in seinem Boot mit. So gelangte ich nach Yugoryenok, einer Ansammlung von 5 Holzhütten, und vermied den Marsch durch die Sümpfe in Richtung Ohotsk. Von Yugoryenok aus kommt man auf Schotterpisten, Schnellbooten und schließlich Uralt-Flugzeugen in einigen Tagen zurück nach Yakutsk, der Hauptstadt Yakutiens, wo unsere Tour auch begonnen hatte.



      Mein Fazit:
      Normalerweise bin ich in Sibirien im August und September unterwegs. Das Vorankommen im Juni war viel schwieriger, trotzdem hat mir aber die Vorsaison sehr gut gefallen und ich möchte das wiederholen. Die landschaftlichen Panoramen mit den schneebedeckten Bergen sind ganz anders als im Sommer, ich würde sagen: schöner. Auch die Temperatur spielt eine Rolle: das Treideln und Trekking bei 15-20 Grad im Juni war einfach angenehmer als das Rafting bei 30-35 Grad Hitze im Juli. Und die Mückenplage ist in der Vorsaison wegen der kühleren Nachttemperaturen geringer, ab Juli sind die Biester dann rund um die Uhr aktiv und man muss das Mückennetz manchmal sogar auf dem Boot überziehen. Ein Nachteil der Vorsaison sind die Bären, die sich um diese Jahreszeit nach meinem Eindruck aggressiver verhalten. Und man muss Zeitreserven haben, denn das Vorankommen ist stark wetterabhängig.

      Wer so eine Tour wiederholen möchte, kann sich bei mir gerne Informationen holen. Wer kein russisch spricht, dem empfehle ich vor Ort in Yakutsk die Firma Nordstream, deren Leiter selber ein erfahrener Wildnisgänger ist ist und mit Pferdeführern, Ausrüstung für Rafting und Trekking usw. aushelfen kann. http://en.inyakutia.com/

      Wen unsere Tour näher interessiert, dem sei abschließend der ausführliche Bericht von Richard empfohlen: https://www.outdoorseiten.net/forum/...tskischen-Meer

      Zuletzt geändert von Robtrek; 18.10.2015, 20:24.

      Kommentar


      • Robtrek
        Dauerbesucher
        • 13.05.2014
        • 757
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        1) Wie habt ihr euer 65 kg Startgewicht geschleppt?
        in je 2 Rucksäcken

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        2) Was und wieviel Proviant hattet ihr pro Tag mit?
        Nudeln, Gries, Hafer, Reis, Buchweizen, Suppenwürfel, bisschen Wurst und Pastete, Trockenobst, Knoblauch, Zwiebeln
        ich wiege 100 kg, für mich war 100 gr morgens + 100 gr abends + kleiner Snack mittags zu wenig, habe auch 10 kg abgenommen

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        2) Hattet ihr normale Packrafts und habt ihr die im ersten Teil der Tour auf dem Rücken geschleppt?
        Die Boote sind im Rucksack. Mein Boot ist eine Standard 2-Kammer Konstruktion mit Cockpit-Selbstentwässerung. Ich habe kein Packraft und würde mir nach den Erfahrungen bei dieser Tour auch keins kaufen. Richard hatte ein Alpacka dabei.

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        3) Du schreibst die ersten 150 km den Fluss Suntar aufwärts ist auch mit Packpferden machbar. Führt da ein Trail lang oder wie ist die Wegbeschaffenheit?
        Bis zum Lager der Rentierzüchter auf halbem Weg gibt es teilweise Spuren einer Piste für Kettenfahrzeuge. Zum Laufen schwierig, da versumpft.

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        3) Zur Bärengefahr: Gehen die Russen normalerweise nur mit Waffen in die Wildnis? Kennt man dort kein Pfefferspray, wie z.B. in Nordamerika?
        Habt ihr Bärenvorsichtsmaßnahmen getroffen, wie z.B. Euer Essen nachts auf Bäumen gehängt oder 100 m abseits vom Zelt gelagert?
        Ja mit Waffen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Spray ist unzuverlässig (Wind) und man muss den Bären sehr dicht ranlassen.
        Wir machen keine der genannten Vorsichtsmaßnahmen, die sind m.E. sinnvoll für Nationalparks wo die Bären daran gewöhnt sind, dass viele Leute mit Vorräten campen. In der Wildnis würde ich mein Essen nicht 100 m von mir entfernt ablegen. Was weg ist, ist weg ;)

        Kommentar


        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2402
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

          Hey Robtrek, danke für die Antworten

          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          in je 2 Rucksäcken
          das heisst auf den Trekkingetappen habt ihr je ein Rucksack für paar Kilometer geschleppt, ihn dann liegengelassen, seid zurückgewandert und habt dann den anderen geholt,........oder wie darf man sich das vorstellen?

          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Nudeln, Gries, Hafer, Reis, Buchweizen, Suppenwürfel, bisschen Wurst und Pastete, Trockenobst, Knoblauch, Zwiebeln
          ich wiege 100 kg, für mich war 100 gr morgens + 100 gr abends + kleiner Snack mittags zu wenig, habe auch 10 kg abgenommen
          Puh, das sind ja nur etwa 250 g pro Tag (gesetz des Falles der Mittagssnack wiegt 50 g). Wäre mir auch deutlich zu wenig Hast du mal ausgerechnet wieviele Kalorien es pro Tag waren? 10 kg abnehmen könnte ich mir nicht leisten

          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Bis zum Lager der Rentierzüchter auf halbem Weg gibt es teilweise Spuren einer Piste für Kettenfahrzeuge. Zum Laufen schwierig, da versumpft.
          ja habe ich nun auch auf deinen Fotos im Post 102 gesehen. Und nach dem Lager der Rentierzüchter weglos? Vermutlich viel im gerölligen Flussbett wo man gut vorwärts kommt, oder?
          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Ja mit Waffen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Spray ist unzuverlässig (Wind) und man muss den Bären sehr dicht ranlassen.
          Daß Spray unzuverlässig sein soll sehe ich anders. Gibt es dort in den Outdoorläden denn Bärenspray zu kaufen oder nicht?

          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Wir machen keine der genannten Vorsichtsmaßnahmen, In der Wildnis würde ich mein Essen nicht 100 m von mir entfernt ablegen. Was weg ist, ist weg ;)
          Das sehe ich genauso!,.......auch wenn mir dafür wahrscheinlich jeder US-Ranger den Kopf abschlagen würde
          www.trekking.magix.net

          Kommentar


          • November
            Freak

            Liebt das Forum
            • 17.11.2006
            • 11083
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

            Robtrek hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich tue es auch gerne noch einmal.
            Hier berichtet bikevagabond sehr ausführlich über die Reise bzw. über den Teil, auf dem er mit dabei war. Da gibts dann auch ausführliche Erklärungen zu Planung und Logistik. Sehr lohnenswert zu lesen, finde ich.
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

            Kommentar


            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2402
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

              Zitat von november Beitrag anzeigen
              Robtrek hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich tue es auch gerne noch einmal.
              Hier berichtet bikevagabond sehr ausführlich über die Reise
              Danke, das lese ich mir ab morgen mal durch
              www.trekking.magix.net

              Kommentar


              • Robtrek
                Dauerbesucher
                • 13.05.2014
                • 757
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                das heisst auf den Trekkingetappen habt ihr je ein Rucksack für paar Kilometer geschleppt, ihn dann liegengelassen, seid zurückgewandert und habt dann den anderen geholt,........oder wie darf man sich das vorstellen?
                Genau. Ist die Standardprozedur bei allen langen autonomen Touren, wo du mit deinen Lebensmitteln in einem einzigen Rucksack nicht hinkommst. Es gibt auch russische Solo-Trekker, die gehen 5x (3 Rucksäcke). Nicht zuviel Abstand zwischen die Rucksäcke bringen, sonst hast du wieder das Bärenproblem.

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                Puh, das sind ja nur etwa 250 g pro Tag (gesetz des Falles der Mittagssnack wiegt 50 g). Wäre mir auch deutlich zu wenig Hast du mal ausgerechnet wieviele Kalorien es pro Tag waren? 10 kg abnehmen könnte ich mir nicht leisten
                Keine Ahnung wieviel Kalorien. Faustregel um nicht zu hungern: 200 gr morgens + abends, + 100 gr snack. Bei 50 Tagen sind das 25 kg Essen. Plus Zucker, Öl, Milchpulver usw., grob gesagt max. 30 kg. 1 Rucksack Ausrüstung, 1 Rucksack Lebensmittel.

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                ja habe ich nun auch auf deinen Fotos im Post 102 gesehen. Und nach dem Lager der Rentierzüchter weglos? Vermutlich viel im gerölligen Flussbett wo man gut vorwärts kommt, oder?
                Wildpfade führen an jedem Flussufer entlang, immer. Aber nicht einfach für Menschen zu laufen. Besser im Flussbett. Haben wir auch gemacht, nachdem das Treideln wegen Wassermangels zu Ende ging.

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                Daß Spray unzuverlässig sein soll sehe ich anders. Gibt es dort in den Outdoorläden denn Bärenspray zu kaufen oder nicht?
                Solltest du irgendwo kriegen, im Kaufhaus vielleicht. Viele Frauen tragen das dort in ihrer Handtasche mit sich rum. Outdoorshops - bin ich nicht so sicher. In Yakutsk war's schon schwierig, dort Kochtöpfe fürs Lagerfeuer zu finden.

                Kommentar


                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2402
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                  Solltest du irgendwo kriegen, im Kaufhaus vielleicht. Viele Frauen tragen das dort in ihrer Handtasche mit sich rum. Outdoorshops - bin ich nicht so sicher.
                  Ich meinte aber kein Pfefferspray das Frauen in der Handtasche mit sich tragen,.......sondern solches daß speziell zur Bärenabwehr gedacht ist und eine Reichweite von 10 Metern hat. Kriegt man in Nordamerika in jedem Outdoorshop.
                  www.trekking.magix.net

                  Kommentar


                  • bikevagabond
                    Erfahren
                    • 22.11.2013
                    • 252
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                    Klasse Zusammenfassung! Dann werden sich demnächst aber ein paar Bildmotive wiederholen
                    „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
                    Meine bisherigen Reisen

                    Kommentar


                    • sibirier
                      Dauerbesucher
                      • 17.10.2010
                      • 811
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                      Ich meinte aber kein Pfefferspray das Frauen in der Handtasche mit sich tragen,.......sondern solches daß speziell zur Bärenabwehr gedacht ist und eine Reichweite von 10 Metern hat. Kriegt man in Nordamerika in jedem Outdoorshop.
                      Ich glaube,ich hab sowas nie gesehen Auf jeden Fall bei uns,in Westsibirien...
                      Man kennt diese Sprays,aber sie werden kaum benutzt(ist irgendwie nicht üblich,obwohl z.B. bei uns im Norden Bärengefahr sehr hoch ist,Unfälle passieren jedes Jahr),daher werden sie auch kaum verkauf...
                      https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

                      Kommentar


                      • Dominik

                        Lebt im Forum
                        • 11.10.2001
                        • 9176
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                        Die Naturlandschaft ist überwältigend. Vielen Dank für die tollen Naturaufnahmen!

                        Mal ne blöde Frage am Rande:
                        Ich selbst bin bisher klassisch unterwegs gewesen (Trekking, Kanu, Fahrrad). Mit Packrafts hab ich null Erfahrung und hab mich auch noch nicht schlau gemacht. Vielleicht interessiert es den ein oder anderen hier auch; daher die öffentliche Frage:

                        Weshalb habt ihr diese Art der Fortbewegung (Packraft, Treideln) in erster Linie ausgewählt? Interpretier ich es richtig, dass das Packraft, ähnlich wie eine Pulka im Winter, als Transportmittel eingesetzt wird. D.h. man spart sich die Rucksackschlepperei durch unwegliches Gelände und wählt den Fluss aufwärts (!) als Weg. Im Gelände, wie auf den Fotos zu sehen, kann ich mir das durchaus sinnig vorstellen.

                        Danke für die Rückmeldung.
                        Grüße
                        Dominik
                        Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

                        Kommentar


                        • Robtrek
                          Dauerbesucher
                          • 13.05.2014
                          • 757
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                          Bei Langfristtouren sprengt das Gewicht der Lebensmittel den Rucksack, Boote sind die Lösung. Zu Fuß käme man viel langsamer voran, da man z.B. für den Transport von 2 Rucksäcken die 3-fache Strecke laufen muss. Für die Extra-Strecke braucht man dann wiederum mehr Proviant, was die Ausrüstung noch schwerer macht. Für kürzere Abschnitte ist das Trekking ganz ohne Boot durchaus möglich, wir haben das auch auf ca. 50 km gemacht, z.B. über den Bergpass oder beim Umtragen von Hindernissen. Für längere Strecken verbietet es sich. Für eine Bergtour in abgelegener Wildnis braucht man deshalb einen Fluss zum Treideln für den Hinweg, einen zweiten für den Rückweg. In unserem Fall ging das Treideln wegen der Jahreszeit auch viel über Eis wie mit Pulkas, was hohe Anforderungen an die Abriebfestigkeit des Materials stellt.
                          Mein Boot ist kein Packraft, sondern ein klassisches leichtes Schlauchboot. Zum Vergleich, es wiegt 7 kg ggü. 2-3 kg für ein Packraft. Nach meiner Einschätzung lohnt sich ein Packraft nur bei kürzeren Touren, wenn man wirklich alles noch in 1 Rucksack unterbringen kann. Außerdem darf die Tour weder Treideln gegen starke Strömung noch schwieriges Wildwasser noch größere Strecken über Eis beinhalten, denn dafür ist das Packraft nicht konstruiert und zeigt seine Schwächen.

                          Kommentar


                          • ClaRei66
                            Neu im Forum
                            • 14.05.2016
                            • 8
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                            Was für eine hammer Tour und tolle Bilder. Würde ich gerne mal mitgehen. Zeit wäre eigentlich auch kein Problem, aber ich glaube da fehlt mir noch etwas Erfahrung. Aber ich arbeite dran, lerne fleißig russisch, bin dieses Jahr 6 Wochen am Baikal. Bau erstmal den GBT mit und lauf dann dort mit Zelt etc auf den fertigen Wegen, bzw mal sehen was ich dort noch laufen kann. Karten hab ich ausgedruckt, Ausrüstung fast fertig, bald gehts los.
                            Alleine als Frau bin mal gespannt, hatte viele Pro's gehört, darunter auch russische Frauen, aber auch schreckliche Befürchtungen, hauptsächlich von Frauen aus Moskau oder anderen grösseren Städten Russlands.
                            Denke aber, das am Baikal bzw nicht im Umfeld von größeren Städten es ausser Bären niemand (?) gibt, der mich fressen ☺will.
                            oder?

                            Kommentar


                            • Robtrek
                              Dauerbesucher
                              • 13.05.2014
                              • 757
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                              Zitat von ClaRei66 Beitrag anzeigen
                              Alleine als Frau bin mal gespannt, hatte viele Pro's gehört, darunter auch russische Frauen, aber auch schreckliche Befürchtungen, hauptsächlich von Frauen aus Moskau oder anderen grösseren Städten Russlands.
                              Denke aber, das am Baikal bzw nicht im Umfeld von größeren Städten es ausser Bären niemand (?) gibt, der mich fressen ☺will.
                              oder?
                              Normalerweise solltest du keine Probleme bekommen. Normale Vorsichtsmaßnahmen einhalten, gebührender Sicherheitsabstand beim Zelten zu evtl. alkoholisierten Zeitgenossen. Generell sind sie gastfreundlich und zuvorkommend, Ausnahmen bestätigen die Regel.

                              Kommentar


                              • Dogmann
                                Fuchs
                                • 27.09.2015
                                • 1022
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                Wow ich bin begeistert , die Landschaft, das wäre was, doch ich sehe auch strapazen, die sicher nicht unerheblich sind! Aber Einsamkeit ist wohl Garantiert.
                                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                Kommentar


                                • Robtrek
                                  Dauerbesucher
                                  • 13.05.2014
                                  • 757
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                  Die Tour von 2016 durch das Putorana-Plateau war etwas länger als sonst und ist ein eigenes Thema wert, deshalb gibt's in diesem Jahr die neuen Fotos nicht hier, sondern

                                  hier: Putorana

                                  Kommentar


                                  • Robtrek
                                    Dauerbesucher
                                    • 13.05.2014
                                    • 757
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    Ein Bekannter aus Moskau hat im September den Fluss Omulevka in Yakutien befahren, der ganz am Anfang dieses Threads beschrieben ist. Sein kurzes Video ist sehenswert, auch wenn Szenen mit fliegenden russischen Helikoptern bei mir heutzutage erstmal eine Reaktion auslösen, die nicht jugendfrei ist. Die Action in dem Video beginnt ab ca. 2:00. In einem der vielen Omulevka-Canyons, von dem es hier im Thread auch Fotos gibt, ist nach Aussage meines Bekannten von 6 Katamaranen gerade mal einer durchgekommen. Die Besatzungen von zwei weiteren Katamaranen haben sich dazu entschlossen, den Canyon vorsichtshalber zu umtragen. Drei Katamarane schließlich sind gekentert. Den Besatzungen ist dabei diesmal nichts passiert. Sie haben Glück gehabt, was im Video sehr deutlich wird. Der Omulevka ist, was landschaftliche Schönheit betrifft, imho einer der Top 3 Flüsse in Sibirien.

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X