[RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

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  • Robtrek
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    • 13.05.2014
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    #41
    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Das stelle ich mir eher schwierig vor.Leider ist es nicht so einfach.Sowohl mitzubringen als auch hier zu kaufen.
    In abgelegenen Siedlungen kann man natürlich auch eine illegale Flinte kaufen,aber... Robtrek hats gut,er hat einen Deutschrussen mitdabei.
    nee, das ist ein ganz echter Russe, sein Deutsch reicht nur für "Hände hoch" Sein Gewehr hat er die letzten Jahre kaum noch mitgenommen, dafür den Hund. Aber weiter oben im Post habe ich von einer Tour durch das Sayan-Gebirge erzählt. Als unser Pferdetreiber sich ins Bein geschlagen hat, bin ich einen Tag lang durch die Schlucht gestiegen, um einen geeigneten Hubschrauberlandeplatz zu finden. Da hat der mir natürlich sein Gewehr mitgegeben. Mit den Worten "Du hast 2 Schüsse".
    Aga, der zweite ist für mich?

    In der Taiga beruhigt das Gewehr ungemein. Das ist wie ein dichter Dschungel, wo man es im Unterholz knacken hört, bevor man etwas sehen kann. Deshalb fahren wir ja auf Flüssen, da sieht man viel mehr und kommt leichter voran. Und die Bären sind am Ufer.

    Als Ausländer ein Gewehr legal mit sich zu führen, ist schwierig, nimm besser die raketnitsa. Es sei denn, du machst so eine kommerzielle Hunting-Tour, da gibt es Möglichkeiten, das eigene Gewehr einzuführen.

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    • chri1
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      • 08.11.2005
      • 532

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

      Bei den Raketnistsas bin ich mir nicht sicher, wie gut man die bekommt, wahrscheinlich sollte man dafür einen Einheimischen kennen.
      In Jakutsk wollte ich nur "Falschfejer" und habe ziemlich viele Jägerläden abgeklappert aber nie was bekommen. Erst ein Motorradfahrer, der seine in Magadan bekommen hatte und sie nicht mehr brauchte hat mir seine zwei Falschfejer in die Hand gedrückt.
      Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist, mir ging es genau so, dass die Einheimischen immer meinten, dass es ohne Gewehr sehr apasnyj (gefährlich) wäre. Auf die Gegenfrage an einen, der meinte es sei gefährlich, wie oft er einen Bären in der Gegend (war an einer kleinen Siedlung der BAM) gesehen hat, meinte er, dass er in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.

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      • sibirier
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        • 17.10.2010
        • 811
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

        Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
        Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist ... in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.

        Eine gute Frage Die Geschichte ähnelt sich der mit dem Weissen Hai.Hat keiner gesehen und trotzdem hat man Angst.
        ...Aber besser ist,vorbereitet zu sein,ob das wirklich im Notfall hilft,das ist schon eine andere Frage
        Und man darf nicht vergessen:Unfälle mit Bären passieren jedes Jahr In unserer Ecke bei Chanty-Mansijsk wurde letztes Jahr ein Mann von einem Bär umgebracht.Die Wahrscheinlichkeit angegriffen zu werden ist wirklich ziemlich gering,aber die gibt es,besonders wenn man sich ständig in Taiga aufhält.
        Zuletzt geändert von sibirier; 02.06.2014, 04:31.
        https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1203
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

          Wirlich ein sehr schöner Bericht mit klasse Bildern und auch ein sehr interessanter Diskussionsfaden. Was mich bezüglich Bären noch interessiert ist wie ihr nachts euren Proviant lagert. Da ich mal annehme, dass ihr den nicht mit ins Zelt nimmt bleibt doch eigentlich nur die Möglichkeit den auf den Bäumen aufzuhängen (hab aber auch mal von der Möglichkeit gelesen, den Proviant in eine wasserdichte Tonne geruchsdicht über Nacht im Wasser zu versenken.) Apropros Wasser, kann man das da eigentlich überall problemlos trinken oder muss noch ein Wasserfilter mitgenommen werden?

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          • sibirier
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            • 17.10.2010
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            #45
            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            Wirlich ein sehr schöner Bericht mit klasse Bildern und auch ein sehr interessanter Diskussionsfaden. Was mich bezüglich Bären noch interessiert ist wie ihr nachts euren Proviant lagert. Da ich mal annehme, dass ihr den nicht mit ins Zelt nimmt bleibt doch eigentlich nur die Möglichkeit den auf den Bäumen aufzuhängen
            Ehrlich gesagt,wir machen so gut wie gar nichts.Das Essen blebt stehen da,wo es war(draussen oder im Zelt egal).So frech sind sie doch nicht.Aber die Flinte liegt immer neben dem Schlafsack

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            (hab aber auch mal von der Möglichkeit gelesen, den Proviant in eine wasserdichte Tonne geruchsdicht über Nacht im Wasser zu versenken.)
            Das macht man eher um die Jagdbeute frisch zu halten.Wenn das Wasser kalt ist.Es ist echt ein guter Kühlschrank.

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            Apropros Wasser, kann man das da eigentlich überall problemlos trinken oder muss noch ein Wasserfilter mitgenommen werden?
            Selbst in meinem sumpfigen Gebiet trinke ICH(nicht alle) aus dem Fluss.Einfach mal durch eine Gaze filtern und abkochen.Wenn ich Wasser aus nem Sumpf nehme komt dazu noch Desinfektion mit saugfähiger Kohle oder Permangansäure(ich weiss bloss nicht,ob es in deutschen Apoteken zu kaufen ist)
            Und im ostsibirischen Hochland denke ich ist es viel besser mit der Wasserqualität.
            https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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            • Robtrek
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              • 13.05.2014
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              #46
              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

              Zitat von chri1 Beitrag anzeigen
              Ich bin mir nicht sicher wie rational die Angst der Russen vor Bären ist, mir ging es genau so, dass die Einheimischen immer meinten, dass es ohne Gewehr sehr apasnyj (gefährlich) wäre. Auf die Gegenfrage an einen, der meinte es sei gefährlich, wie oft er einen Bären in der Gegend (war an einer kleinen Siedlung der BAM) gesehen hat, meinte er, dass er in 20 Jahren noch keinen gesehen hat.
              Ja, ist die Bärenangst in Russland irrational? Mag sein. Vielleicht aber auch umgekehrt, haben wir die Angst ein bisschen zu sehr verlernt, weil wir nicht in dieser Natur leben, sondern bestenfalls mal für ein paar Monate als Gäste vorbeischauen? Und uns aus eigener Erfahrung erstmal gar nicht vorstellen können, wie dass ist, wenn es mal richtig ernst wird und dir keiner von außen helfen kann? Bei mir ist es so: ich möchte gerne Bären sehen und fotografieren, aber wenn ich auf dem Fluss bin und ein großer Bär rennt dann am Ufer neben mir her, anstatt wegzulaufen, bin ich froh, dass zwischen uns 20 m Wildwasser sind. Vorher können noch so viele Bären friedlich an meinem Lager vorbeigezottelt sein - was hilft das, wenn dieser eine jetzt was Schlechtes vorhat!

              An der BAM hat einer 20 Jahre lang keinen Bären zu Gesicht bekommen... da hat er alles richtig gemacht! Es geht auch anders: letzten Juni erzählten die Leute an der BAM, dass gerade ein Streckenarbeiter vom Bären gefressen worden war. Direkt an den Schienen, nicht irgendwo in der Wildnis.

              Zum Thema kann ich noch von einem anderen Einheimischen berichten. Der ist zwar kein Russe, sondern ein sogenannter Ureinwohner, Ewene. Gehört aber auch zu Russland. Ist im Kolyma-Gebiet bei den Rentierzüchtern aufgewachsen, war Jäger, Goldwäscher, später auch mal Ausbilder beim Survival-Training für FSB-Truppen. So wie ich ihn kennengelernt habe, passte das Wort "Angst" zu diesem Mann nicht. Der hat in seinem Leben mit Hunderten von Bären zu tun gehabt. Hatte auch viel zu erzählen, Gutes wie Tragisches. Jedenfalls war sein Respekt vor den Bären sehr groß. Er ging immer bewaffnet, weil ein Bär unberechenbar sein kann - ein besonders neugieriger, ein alter oder kranker, eine Mutter mit Jungen... Einmal kam es so, dass ich mit diesem Ewenen alleine in den Bergen geblieben war, während zwei andere von uns mit den beiden Gewehren einer Bärenfährte folgten. Die kamen und kamen nicht zurück, es wurde schon dunkel. Und kein Schuss zu hören, nichts, Totenstille. Der Ewene ist wirklich unruhig geworden. Zur nächsten Hütte waren es immerhin 30 km, und er hat sich damals verflucht, dass er sein Gewehr einem der anderen geliehen hatte. Was mit den beiden Kameraden vielleicht passiert sein könnte, war die eine Sache. Dass wir nun 30 km durch die Taiga ohne Gewehr gehen müssten, war die andere Sache und aus seiner Sicht ein ernstzunehmendes Risiko.

              Die Leute dort wissen schon, in welcher Natur sie leben. Die haben keine Lebensversicherung außer ihrer Ausrüstung, und ihrer Erfahrung.

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              • Robtrek
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                • 13.05.2014
                • 757
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                • Meine Reisen

                #47
                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
                Ehrlich gesagt,wir machen so gut wie gar nichts.Das Essen blebt stehen da,wo es war(draussen oder im Zelt egal).So frech sind sie doch nicht.Aber die Flinte liegt immer neben dem Schlafsack

                Und im ostsibirischen Hochland denke ich ist es viel besser mit der Wasserqualität.
                Sibirier hat alles schon gesagt. Wasser ist trinkbar und schmeckt. In den Flüssen, wo keine Goldgräber und kein Sumpf ist, kann man auch 5 m unter dem Boot jedes Steinchen am Boden sehen.

                Die Gefahren beim Essen lagern außerhalb vom Zelt sind andere. In den Bergen von Tuva, an der Grenze zur Mongolei, ist uns mal von Hirten der gesamte Proviant geklaut worden. Wir waren extra bis in die Dunkelheit in eine tiefe Schlucht hineingefahren, bis es schon gefährlich wurde. Dachten eigentlich, dass wir da sicher sind. Wie wir am Morgen feststellten, haben die uns aber trotzdem gefunden, der ganze 90 l Sack mit Essen war weg. Das alles passierte in der ersten Nacht der Tour. Meine Rettungsweste hatten sie auch mitgenommen. Nur den Wodka haben sie nicht gefunden, hahaha also alles klar, es kann weitergehen
                Die Tuviner sind übrigens großartige Kerle, dass hier kein falsches Bild aufkommt. Aber Touristen in den Bergen sollten vorbereitet kommen und ein paar Gastgeschenke mitbringen. Vor ein paar Jahren passierte es, dass ein Pferdehirte einen Katamaran mit Russen auf dem Fluss bemerkten und ihn zum Anhalten aufforderten. Vielleicht gibt's ja ein paar Zigaretten, Wodka, was Leckeres aus der Stadt.... Die Russen wollten aber nicht anhalten. Da hat der Tuviner seine Flinte genommen und kurzerhand die eine Luftkammer des Katamarans zerschossen. Ein wahrer Meisterschuss! Aber die Russen haben immer noch nicht angehalten. Sie hatten auch ein Gewehr dabei, haben zurückgeschossen und sind weitergefahren.

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                • bikevagabond
                  Erfahren
                  • 22.11.2013
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                  Die russischen Expeditonsrafts machen ja einen soliden Eindruck! Sind zwar deutlich schwerer, als Packrafts, aber offensichtlich sehr robust ("13 Jahre und wie neu") und gar nicht mal so teuer im Vergleich zu dem, was ich bisher so im Netz gesehen habe, als ich auf der Suche nach einem Packraft war. Vielleicht steige ich ja noch um

                  Was das Grenzzonen-permit für Tschukotka angeht, das ist bereits in Arbeit. Da mein Russisch für eine direkte Anfrage bei den örtlichen Behörden nicht ausreicht, versuche ich es über eine örtliche Reiseagentur. Die versucht aber (erwartungsgemäß) ein großes Geschäft draus zu machen, so dass ich gezwungen bin, zusätzliche Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen, die maßlos überteuert sind. Immerhin muss ich keine Komplettreise mit Verpflegung und Begleitung kaufen, wie man mir anfangs für 5000-7000 Euro angeboten hatte... Ich konnte das Ganze auf ein paar Hotelbuchungen und einen Inlandsflug reduzieren, so dass ich bis zu meiner Ankunft unabhängig bleibe, der Gesamtpreis liegt aber mit 2000 Dollar immer noch zu hoch (etwa 700 Dollar Netto, entsprechend 1300 Dollar Servicegebühr!!). Heute kam die Antwort, dass der Preis nicht verhandelt wird- zustimmen oder verzichten, mehr Wahlmöglichkeiten bleiben mir nicht.....

                  Nach russischem Wikipedia bezieht sich die Grenzzone Tschukotkas nur auf einen 25 km breiten Streifen von der Küste landeinwärts. Das betrifft dann aber schon fast alle Siedlungen und Städte, die sich vornehmlich an der Küste befinden. Die Stadt Bilibino liegt als einzige außerhalb der Grenzzone. In Jakutien sind es wohl 100 km von der Küste, so das Cherski mit reinfällt. Aber Cherski will ich auch nicht direkt anfahren, die Bargen Steuern wohl auch die Siedlung Anjujsk etwas südlich davon an und Anschluss an das weitere Wegenetz gibt es auch von hier. Daher vermute ich, dass ich nicht noch ein jakutisches Grenzpermit brauche.

                  @Robtrek: schon nächstes Jahr Putorana!? Mit Helikopter ins Naturschutzgebiet und dann den Kotuj runter? Der geht doch ins absolute Niemandsland oder gibt es dort später kleine Siedlungen, aus denen man wieder ausfliegen kann? Die einzige Tour, die ich mir vorstellen könnte (ohne teuren Helikopterflug), wäre ab Norilsk auf den Seen bis ans Plateau heran, über ein paar Bergpässe zu weiteren Seen und über solche und einen Fluss wieder zurück. Aber gerade in dem Bereich ist die Umwelt leider auch stark belastet.

                  @mortias: Wasser aus Bächen oder kleineren Flüssen, vor allem im Gebirge und abseits von Siedlungen, halte ich generell für unbedenklich. Habe ich fast immer ungefiltert getrunken und hatte nie Probleme.

                  Zu dem Tipp, seinen Proviant bärensicher an Bäumen hochziehen, möchte ich noch zu Bedenken geben: was macht man in der Tundra? Also ich hatte mein Essen immer im Zelt gelagert, auch in der Taiga.
                  „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                  • Robtrek
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                    #49
                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                    Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                    Nach russischem Wikipedia bezieht sich die Grenzzone Tschukotkas nur auf einen 25 km breiten Streifen von der Küste landeinwärts. Daher vermute ich, dass ich nicht noch ein jakutisches Grenzpermit brauche.
                    Besser checkst du das mit Leuten vor Ort. Die 25 km-Regel (oder 5 km, sagen auch welche) ist theoretischer Natur. Beispiel, der Ort Hatanga an der Mündung des Kotui. Ist 100 km von der Meeresgrenze entfernt, aber ein Grenzzonen-Propusk ist definitiv nach wie vor erforderlich, Information von den Behörden letzte Woche.

                    Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigen
                    @Robtrek: schon nächstes Jahr Putorana!? Mit Helikopter ins Naturschutzgebiet und dann den Kotuj runter? Der geht doch ins absolute Niemandsland oder gibt es dort später kleine Siedlungen, aus denen man wieder ausfliegen kann? Die einzige Tour, die ich mir vorstellen könnte (ohne teuren Helikopterflug), wäre ab Norilsk auf den Seen bis ans Plateau heran, über ein paar Bergpässe zu weiteren Seen und über solche und einen Fluss wieder zurück.
                    Ja, die Standardroute ohne Hubschrauber ist wie du beschrieben hast, von Norilsk zu Fuß aufs Plateau, etwas Rafting bis zum Ayan-See, dann wieder zu Fuß zu einem Fluss, der zurück zur Zivilisation führt. Z.B. Kotui, Kureika, oder einer der Flüsse nach Süden. Kotui ist die schwierigste Variante, ich habe schon ein großes Stück des Kotui befahren, ein schöner Fluss. Der erste Ort ist Hatanga, nach mehr als 1000 km totaler Wildnis. Unterwegs kommt man u.a. an einem abgestürzten Flugzeug aus der sowjetischen Zeit vorbei, aber Menschen gibt es keine.

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                    • Robtrek
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                      • 13.05.2014
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                      #50
                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien - noch mehr Fotos

                      6. Flussfahrt auf dem Vitim 2008

                      Habe mal wieder ein paar Fotos ausgekramt. Hier nochmal eine Tour auf demselben Fluss Vitim wie weiter oben, aber ein anderer Abschnitt, und zwar von der BAM-Eisenbahnlinie bis zum Goldgräberort Bodaibo. Von dort kann man per Flugzeug nach Irkutsk, oder auf einer Straße zurück zur BAM zum Ort Taksimo. Also eine Tour mit ganz einfacher Logistik. Ungefähr 500 km, glaube ich. Der Höhepunkt unterwegs ist der Vitim-Nationalpark am Oron-See, da gibt's auch eine ständig bewirtschaftete Ranger-Station. Zwei Stromschnellen müssen auch überwunden oder irgendwie umtragen werden, die sind bei Hochwasser sehr gefährlich, sogar für große Katamarane wie unseren. Mir ist mitten auf der berühmten Paramskii-Stromschnelle das Paddel zerbrochen. Wir mussten anlegen, ein Feuer machen, den Holzstumpf aus dem Aluminium-Paddel herausbrennen, und den Rest vom Griff wieder reinstecken. Weiter ging's mit Kurzpaddel.

                      Der Vitim ist hier schon ziemlich groß, er ist ja bis zur BAM auch schon 1000 km unterwegs gewesen. Ich mag solche breiten Flüsse eigentlich nicht so gern. Aber für jemanden, der kein russisch spricht, wäre das eine Tour, die er selber organisieren kann. Deshalb habe ich das hier als Anregung eingestellt. Interessantere Flüsse kommen auch noch, später.





























                      Zuletzt geändert von Robtrek; 25.04.2021, 19:50.

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                      • bikevagabond
                        Erfahren
                        • 22.11.2013
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                        #51
                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                        Vitim klingt nach einem guten Tipp! 2007 war ich mal auf dem Unterlauf mit Schiffen unterwegs (von Bodajbo bis Mama mit einer Autofähre, dann mit einem Öltanker bis zur Mündung in die Lena). Auch hier ist er noch ein schöner und abwechslungsreicher Fluss umgeben von tollen Berglandschaften!

                        Beispiel, der Ort Hatanga an der Mündung des Kotui. Ist 100 km von der Meeresgrenze entfernt, aber ein Grenzzonen-Propusk ist definitiv nach wie vor erforderlich, Information von den Behörden letzte Woche.
                        na das passt doch.. wenn für Taymir das gleiche gilt, wie für Jakutien, dann sind es die beschriebenen 100 km Grenzzone. Bloß Tschukotka hat (theoretisch) einen schmaleren Streifen. 2008 war ich auch mal unwissenderweise in der Grenzzone vom Jamal-Nenzen Bezirk (Salechard/Labytnangi) - keine Kontrollen, keine Probleme... erst hinterher habe ich davon erfahren, offensichtlich wurde dieses Gebiet erst 2007 zur Grenzzone erklärt.
                        „Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn du ihn nicht gehst.“
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                        • trekhorseIS
                          Neu im Forum
                          • 08.07.2014
                          • 4
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                          Ich war schon zum Paddeln in vielen Regionen in Russland, doch dort noch nicht. Meine letzte Kanutour habe ich schon vor einigen Jahren mit Club Aktiv in Norwegen gemacht, doch dein Bericht zeigt mir wieder, dass ich es unbedingt einmal in Angriff nehmen sollte. Echt toll! Vielen Dank fürs Teilhaben lassen.
                          Zuletzt geändert von trekhorseIS; 23.01.2017, 15:12.

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                          • ratschan
                            Anfänger im Forum
                            • 10.10.2013
                            • 11
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                            Hallo Robert,

                            danke, grandiose Touren, wunderbare Fotos, v.a. die von der Omulevka.
                            Darf ich Dich wegen ein paar Fragen zum Putorana-Plateau belästigen?

                            Weils gut zum Thema passt - sorry ich hoffe ich sprenge hier nicht den thread - anbei ein paar Fotos von meiner letztjährigen Tour, fast "in der Nähe."
                            Route "von Jakutsk nach Ochotsk": Straße der Knochen bis 100 km vor Ojmjakon - Suntar Tal, Pass von Jakutien ins Khabarowsker Gebiet - Flüsse Nitkan, Judoma - Portage über kontinentale Wasserscheide - Flüsse Ketanda, Urak bis zum Ochotskischen Meer - Ochotsk.
                            Für mich die Tour des Lebens.

                            Viel Spass,
                            Clemens

                            Zuerst die Anreise bis zum Fluss - 10 Tage
















                            Zuletzt geändert von ratschan; 18.07.2014, 15:17.

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                            • ratschan
                              Anfänger im Forum
                              • 10.10.2013
                              • 11
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                              Das war die Arbeit, und jetzt kommt das Vergnügen:























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                              • qwertzui
                                Alter Hase
                                • 17.07.2013
                                • 2899
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                @Ratschan "sorry ich hoffe ich sprenge hier nicht den thread"

                                Wahnsinnsphotos!!! https://www.outdoorseiten.net/forum/...ed/starug7.gif Hier sollen viele Sternchen stehen

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                                • sibirier
                                  Dauerbesucher
                                  • 17.10.2010
                                  • 811
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                  Zitat von ratschan Beitrag anzeigen
                                  Viel Spass,
                                  Clemens
                                  Forell???

                                  Es ist wirklich ein eigenes Thema wert.
                                  https://www.facebook.com/groups/1670015459892254/

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                                  • Mika Hautamaeki
                                    Alter Hase
                                    • 30.05.2007
                                    • 3979
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                    Coole Bilder! Bitte einen eigenen Bericht schreiben, bitte!!!!!
                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                    A. v. Humboldt.

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                                    • ratschan
                                      Anfänger im Forum
                                      • 10.10.2013
                                      • 11
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                      Hallo,

                                      danke für das positive Echo.

                                      Ein Bericht kommt demnächst im nächsten 4 Seasons Magazin.
                                      http://4-seasons.de/
                                      pdf kann man dann kostenlos runterladen.

                                      Lg,
                                      Clemens

                                      P.S. Jetzt gibts einen dreiteiligen Bericht im "Fliegenfischer-Forum":
                                      http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk.html
                                      http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk2.html
                                      http://www.fliegenfischer-forum.de/jakutsk3.html
                                      Zuletzt geändert von ratschan; 25.02.2015, 18:59.

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                                      • Lorenz89
                                        Erfahren
                                        • 09.10.2009
                                        • 427
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                        Wow!

                                        Petri zum Taimen?!
                                        Mich würde das echt reizen in so abgelegene Gegenden zu reisen zum Fischen. Habt ihr viel geangelt (und gefangen)?
                                        MfG Lorenz

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                                        • ratschan
                                          Anfänger im Forum
                                          • 10.10.2013
                                          • 11
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [RU] Rafting in Nord-Ost Sibirien

                                          Hallo Lorenz,

                                          Die Fischerei war unterschiedlich gut.
                                          Der Oberlauf der Judoma war bereits fischleer - im Herbst normal, weil der Fluss weitgehend durchfriert und Fische im Herbst zum überwintern stromab wandern (v.a. Äsche, Lenok).
                                          Der Fluss ist generell eher wenig produktiv und liegt in einer extrem kalten Gegend mit Hochgebirge und Gletscher im Einzugsgebiet.
                                          Im Mittellauf haben wir in den Stromschnellen aber gut Taimen (für Nicht-Fischer: Sibirischer Huchen) gefangen (wunderbar gefärbte Fische), obwohl wir nur wenige Stunden Zeit zum Fischen hatten (mehr dazu im Bericht). Wennst es genau wissen möchtest, wir haben zu zweit je ca. 3 Stunden gefischt - allerdings ganz gezielt und nur an den besten Stellen - und haben 3 Taimen gefangen und weitere 3 im Drill verloren.
                                          Im Bild das größte Exemplar mit 1,15 m - für diesen unproduktiven Fluss schon ein kapitaler Fisch. Der Zeitpunkt war ideal - genau mit Ankunft der Kälte fressen Taimen sehr intensiv, bevor der Winter kommt.
                                          Wo wir den Fluss zur Portage verließen haben wir eine Gruppe einheimischer Fischer angetroffen, die 300 km vom ersten Dorf stromauf gefahren waren und Taimenfilets in großer Zahl eingesalzen haben - sie können per Motorboot nicht weiter stromauf wegen der Stromschnellen. D.h. es ist anzunehmen dass weiter stromab mit Taimen nicht mehr viel los ist - wie überall in Russland wo man mit Boot oder Motorschlitten hinkommt.

                                          Drum muss man - kann/muss man sich keinen Helikopter leisten - eine brutale Schinderei > 100km weg von Verkehrswegen auf sich nehmen, um noch so eine tolle Fischerei zu finden.

                                          In der Ketanda bzw. im Urak gab es sehr viele wunderschöne Äschen, einen späten Aufstieg an Silberlachsen, sowie Saiblinge ("dolly varden" und "white spotted char").
                                          Die anadromen Fische waren in wenigen Buchten/Altarmen ("Raststationen") massenhaft versammelt, fand man die Stellen, fing man ausgezeichnet.
                                          Im Fluss selbst +- nur Äschen.

                                          LG,
                                          Clemens

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