Kaufberatung: Fernglas

[rheinlinse]

Hallo,

nach viel Recherche bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe auf Eure fachkundige Unterstützung bei der Suche nach einem sehr guten bis hervorragendem Fernglas mit folgenden Rahmendaten:

• max. 600 ,- €
• max. 500g (lieber weniger)
• 10x Vergrößerung
• sehr guter Nahbereich - möglichst unter 2m (für Insektenbeobachtung)

Einsatzbereich wird Naturbeobachtung (inkl. Vögel) bis in die leichte Dämmerung hinein sein. Die Transmissionswerte sollten dementsprechend gut sein.

Derzeit habe ich ein Nikon Sportlite 10*25 und ein Kenko 7x32 Super Wide. Durch das Nikon schaue ich aufgrund des schlechten Einblickverhaltens und der etwas milchigen Abbildungsqualität nicht gerne durch. Das Kenko ist mit 230m Blickfeld toll aber mit 750g und Porro-Prisma recht klobig , sodass ich es zu selten mitnehmen. Daher der Wunsch nach Ersatz.

Momentan habe ich mich aufgrund des großen Sehfeldes etwas auf das DDOptics Fieldstar EDX 10x30 eingeschossen, freue mich aber an dieser Stelle auf Eure Vorschläge für Alternativen ... günstiger darf es auch gerne sein !

Viele Grüße
Sebastian

[cast]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Einsatzbereich wird Naturbeobachtung (inkl. Vögel) bis in die leichte Dämmerung hinein sein.

Vergiß alles mit unter 30 mm Objektivdurchmesser.

Ein klassische Glas um Vögel zu beobachten, auch bei schlechtem Licht ist ein 10x40.

[rheinlinse]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Vergiß alles mit unter 30 mm Objektivdurchmesser.

Ein klassische Glas um Vögel zu beobachten, auch bei schlechtem Licht ist ein 10x40.

Das ist mir bewusst - ich bin aber auch nicht schwerpunktmäßig bei schlechtem Licht auf Vogelpirsch! Für mich ist vielmehr ausschlag gebend, ein Glas zu haben, dass ich bei geringem Gewicht und guter Qualität auch mit dabei habe. Ich habe noch kein 10x40, 10x42, 10x43 oder 10*44 gefunden, dass diesen Ansprüchen gerecht wird - daher die Kompromiss-Idee mit dem DDOptics-Glas.

[rheinlinse]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Trotz fehlender Rückmeldungen habe ich mir jetzt einmal diese drei in unterschiedlichen Preisklassen bestellt:

- Kite LynxHD - 10x30 (540,- €) - baugleich mit den o.g. DDOptics-Glas
- Nikon Monarch 7 - 10x30 (385,- €)
- Vixen Atrek 10x32 DCF (199,- €)

Alle drei liegen unter 450g, haben einen möglichen Nahbereich unter 2m und ein Blickfeld über 110m.

Auch wenn ich sicherlich keine professionelle Rückmeldung zu den Optiken geben kann, werde ich nach ausführlichem Test hier meine Eindrücke schildern.

Jetzt heißt es erst einmal: Warten!

[Ditschi]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Hallo,
damit Du Dich nicht über mangelnde Rückmeldung beklagst: es ist äußerst schwierig, bei den Mittelklasse-Ferngläsern eine Wertung zu geben, weil sie sich alle ähneln und oft baugleich oder aus baugleichen Komponenten zusammengesetz sind.
Wer was wo bauen läßt, ist zumeist Firmengeheimnis und schwer nachvollziehbar.
Bekannt ist, daß viele Hersteller bei Kamakura Koki in Japan fertigen lassen, so wohl DDoptics, Kowa, Minox, Steiner, Vixen sowie diverse japanische und amerikanische Labels. Die Hand dafür ins Feuer legen kann ich aber nicht. Kamakura Koki wiederum bezieht Gläser ganz oder in Teilen aus China, nach eigenen Angaben wohl ca. 80 % der Produktion. Andere Hersteller beziehen direkt aus China. Letztendlich kann es passieren, daß man äußerlich unterschiedliche Ferngläser unterschiedlicher Label zu unterschiedlichen Preisen vergleicht und dabei nicht bemerkt, daß alles aus der gleichen Quelle stammt. Gleichwohl sind die Optiken dieser Gläser, sofern nicht Billigst- Kunststofflinsen verwendet werden, durchweg gut, so daß man da kaum Fehler machen kann.

nach viel Recherche bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe auf Eure fachkundige Unterstützung bei der Suche nach einem sehr guten bis hervorragendem Fernglas mit folgenden Rahmendaten:

Klingt abgedroschen, ist aber wahr: sehr gute bis hervorragende Gläser wirst Du bei Zeiss, Leica und Swarovski finden, und da auch nur bei den teuersten Baureihen. Auch diese Hersteller habe preiswertere Baureihen im Programm auf dem Niveau von Kamakura Koki. ( Die preiswerteren Baureihen läßt Zeiss z.B in Ungarn fertigen. Sind daher nicht mehr Made in Germany).
Es ist also sehr schwierig, Tipps abzugeben in dieser Preisklasse, da man sich da ziemlich blamieren kann. Wäre doch blöd, etwa zu schreiben, das z.B. DDoptics -XY-Glas sei besser als das zB. Nikon -XY-Glas, wenn man nicht merkt, daß beide baugleich sind. Such Dir also ruhig Dein Glas aus nach Deinen Präferenzen - Gewicht, Preis, Nahbereich-, und achte nicht so sehr auf`s Label. Das bringt nichts.
Kleine Anmerkung noch: Minox kauft nicht mehr bei Kamakura Koki, sondern produziert wieder zu Hause " Made in Germany". Kann man ja mal honorieren, wenn man möchte.
Gruß Ditschi

[cast]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Deswegen Swarovision 8,5x42 EL. Das kann ich sehr entspannt empfehlen.

[Ditschi]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Deswegen Swarovision 8,5x42 EL. Das kann ich sehr entspannt empfehlen.

Eines der zur Zeit besten Gläser auf dem Weltmarkt, paßt aber weder preislich noch sonst in die Rahmendaten des/der TO.

Persönlich möchte ich anmerken, daß ich den Wunsch nach 10facher Vergrößerung nicht ganz verstehe. Anfänger glauben oft, mit hoher Vergrößerung mehr zu sehen, aber die Bewegungsunschärfe durch Zittern und Verwackeln macht den scheinbaren Vorteil zumeist zunichte. Ich selbst belasse es lieber bei der 8fachen Vergrößerung, nehme aber stattdessen lieber lichtstärkere Gläser. Das klassische Jagdglas -- gleich welcher Marke-- ist zumeist ein 8x56, nicht ein 10x56. Jäger wissen, warum. Die Größe 8X42 halte ich für einen guten Allrounder.

Gruß Ditschi

[rheinlinse]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Danke für die Rückmeldung und die umfangreichen Infos! Insbesondere der Hinweis mit der Vergrößerung lässt mich noch etwas grübeln ... vielleicht bestelle ich zumindest eines in 8x, um das auch noch mal anzuschauen!

Dass die besten Gläser von L/S/Z kommen ist mir sehr bewusst. Daher habe ich ganz zu Beginn auch mal das Leica Ultravid 32 HD in der Hand gehabt und beim Blick auf den Preis auch schnell wieder weggelegt. Ich investiere lieber in hervorragende DSLR-Objektive - damit bekomme ich dann auch ein Bild "zum mitnehmen" .

Ein Fernglas ist für mich daher eher ein schönes Extra zusätzlich zur Fotoausrüstung und darf gerne einige Euro kosten ... aber es ist ist und bleibt ein schönes Extra. Daher wird es weder L noch S noch Z ... evtl. würde ich mich für ein Zeiss Conquest HD 8/10x32 hinreißen lassen ... oder gehört das auch noch zu den günstigeren Baureihen?

Gruß
Sebastian

[Der Foerster]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Beschränk dich auf den Tag und nimm sowas: http://www.optik-pro.de/leica-ferngl...FWsTwwodzYoArA

Ein klasse Glas (weiß ich, vermute ich nicht nur). Ebenbürtige Alternativen gibt es natürlich von Zeiss und Swaro. Für den Tag absolut ausreichend, außerdem super für Touren und die Oper.

Wenn Du dauerhaft das Gefühl hast, was für die Dämmerung zu brauchen kannst Du das immer noch kaufen, die ergänzen sich dann sehr gut. Wenn ich nicht jagen würde, würde mir genaugenommen so eins reichen.

[cast]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Persönlich möchte ich anmerken, daß ich den Wunsch nach 10facher Vergrößerung nicht ganz verstehe.

Ich schon.
Typisches Birdwatcher Glas ist das 10x40. Ich habe eins, ein Optolyth Alpin. Gibts nicht mehr sonst hätte ich es empfohlen.

Jäger beobachten meist größere Objekte und nachts ist Austrittspupille wichtiger als Vergrößerung.
Deswegen zur Jagd das 8x56.

Mit Übung kánn man 10 fach ruhig halten.

[Ditschi]

AW: Kaufberatung: Fernglas

evtl. würde ich mich für ein Zeiss Conquest HD 8/10x32 hinreißen lassen ... oder gehört das auch noch zu den günstigeren Baureihen?

Bei Zeiss ja, die Conquest-Baureihe wird in Ungarn hergestellt und zählt wie Terra zu den preisgünstigen Baureihen. Das Edelteil wäre das Victory 8x32 T* FL " Made in Germany". Das liegt so bei 1.500,-€.

Bei dem Vorschlag vom Foerster finde ich die Vergrößerung 10x zu groß, den Objektivdurchmesser von 25 mm zu klein.
Hatte den Vorgänger Trinovid in gleicher Größe 25 mm und fand das Einblickverhalten fummelig und anstrengend.
Das Ultravid ist klasse, kostet als 8X32 aber soviel wir das Zeiss Victory. Bin kein Freund von den Kleingläsern, aber das muß jeder selbst wissen.

Aus eigener Erfahrung bleibt noch mittelpreisig das Militärglas Zeiss-Hensoldt Fero D 16 8X30. Etwas altmodisch, etwas schwer, aber optisch immer noch top und mechanisch unverwüstlich. Ich nehme es gerne in die Hand und auch unterwegs mit, weil man die Dauerhaftigkeit fühlt. Eigentlich das Outdoorglas schlechthin.
Hier neu ohne Laserfilter und Strichplatte.
http://www.ebay.de/itm/Hensoldt-Zeis...Foto_Camcorder
Gruß Ditschi

[Ditschi]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Mit Übung kánn man 10 fach ruhig halten.

Mag sein, aber ohne Übung ist es schwierig. Ein Objekt mit 8X Vergrößerung wird aus 100 m auf 12,5 m rangeholt, bei 10X auf 10 m. So groß finde ich den Unterschied nicht. Dafür ist das Sehfeld bei 8x größer.
Habe mal verglichen und versucht, mit einem älteren 10X50 und einen 8X56 auf große Distanz ein Autokennzeichen zu lesen.
Mit dem 8X56 konnte ich es lesen, mit dem 10X50 durch die Bewegungsunschärfe nicht oder eben nur, wenn ich das Glas auflegte. Das sollte jeder mal ausprobieren, ob er eine ruhige Hand hat, bevor er zum 10X greift. Ich habe sie offenbar nicht.
Gruß Ditschi

[cast]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Als Jäger brauchst du eine ruhige Hand. Vorallem wenn Adrenalin zirkuliert und die Pumpe geht.

Für das 30 fache Spektiv nutze ich auch kein Stativ, das wird nur angestrichen.

[Der Foerster]

AW: Kaufberatung: Fernglas

OT: Wofür nutzt Du auf der Jagd ein Spektiv? Das gehört bei mir auch zu den Dingen, die ich mal dringend brauchte und die seit dem ein ruhiges Leben in einer Schublade führen. Vll sollte ich doch Birdwatcher oder Bergjäger werden

Was bei mir allerdings kein ruhiges Leben führt, ist das oben verlinkte Ultravid 10x25. Für den Tag ein absolutes Top-Glas. Klar kann man ein Swaro EL8,5x30 oder ein Victory 8x30 besser halten etc., aber mal abgesehen, dass so was den Preisrahmen ums dreifache sprengt (nebensächlich) ist so ein Taschenfernglas was um es immer dabei zu haben. In der Fototasche, beim Spaziergang, bei der Radtour. Man merkt nicht das man es dabei hat.

Ob es nun ein 10x sein muss sei dahin gestellt. Ich habe es in 10x25 einfach weil mein anderes Glas 8x hat (als Ergänzung). Kommt ein bisschen auf das Einsatzgebiet an. Nüchtern und an Land kann ich das jedenfalls ruhig genug halten. Das ein 8x50 satter/ruhiger liegt ist auch klar.
Für mich ein super Tag-Universalglas!

[Der Foerster]

AW: Kaufberatung: Fernglas

...Hatte den Vorgänger Trinovid in gleicher Größe 25 mm und fand das Einblickverhalten fummelig und anstrengend....

Ich hatte damals (als ich es kaufte) beide zu Hause, das 10x25 Trinovid hat mich auch nicht so überzeugt. Das Ultravid ist mit dem großen Fokusierrad wirklich gut zu bedienen. Fummeliger als ein großes ist es natürlich trotzdem.

[cast]

AW: Kaufberatung: Fernglas

OT:

OT: Wofür nutzt Du auf der Jagd ein Spektiv? Das gehört bei mir auch zu den Dingen, die ich mal dringend brauchte und die seit dem ein ruhiges Leben in einer Schublade führen. Vll sollte ich doch Birdwatcher oder Bergjäger werden

Im Mai erkenne ich damit Knopfböcke auch auf 150 m und bei Langeweile am Ansitz macht das auch Spaß.

[EisSchrauber]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Mag sein, aber ohne Übung ist es schwierig. Ein Objekt mit 8X Vergrößerung wird aus 100 m auf 12,5 m rangeholt, bei 10X auf 10 m. So groß finde ich den Unterschied nicht. Dafür ist das Sehfeld bei 8x größer.
Habe mal verglichen und versucht, mit einem älteren 10X50 und einen 8X56 auf große Distanz ein Autokennzeichen zu lesen.
Mit dem 8X56 konnte ich es lesen, mit dem 10X50 durch die Bewegungsunschärfe nicht oder eben nur, wenn ich das Glas auflegte. Das sollte jeder mal ausprobieren, ob er eine ruhige Hand hat, bevor er zum 10X greift. Ich habe sie offenbar nicht.
Gruß Ditschi

Man muss es halt einfach selbst probieren. Nicht unbedingt Übungssache, vielleicht auch Typsache? Habe ultrazufrieden das Ultravid 10 x 42 und ein älteres Trinovid 10 x 25. Klar, welches immer dabei ist und welches nur ab und zu, wenns nicht so sehr um Gewicht und Größe geht. Aber ich persönlich hab noch kein besseres Glas in Händen gehabt (subjektiv, selbstverständlich) und würde nicht gerne auf die grössere Vergrösserung verzichten.

Warum Äpfel mit Birnen vergleichen? Ausprobieren! Eine 12fache Vergöserung kann ich nicht mehr ruhig halten, mein Spektiv kann ich nur auf Carbonstativ sinnvoll nutzen....

[Der Foerster]

AW: Kaufberatung: Fernglas

OT:

Im Mai erkenne ich damit Knopfböcke auch auf 150 m und bei Langeweile am Ansitz macht das auch Spaß.

OT: Vll sollte ich es auch mal wieder mitnehmen. Wobei ich hoffe, dass die kommenden Ansitze nicht langweilig werden

[cane]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Fahr in irgendein Geschäft mit guter Auswahl und probier dich durch. Ferngläser sind sehr subjektiv bewertet denke ich.

Es gibt Leute die kommen mit 10x Vergrößerung nicht mehr zurecht, ich hab lieber 20x und kann damit auch wackelfrei schauen. Wenn ich länger durchsehe kann ich meist eh anlegen oder auflegen.

Leica, Zeiss etc. muss es bei weitem nicht sein, die paar Prozent mehr Qualität stehen für die meisten Anwender in keinem verhältnis zum Mehrpreis.

Aber natürlich hast Du immer ein paar Pappnasen die alles andere abwerten, man munkelt aber das man in der Realität auch mit Autos != einem 911 GT3 durchs Leben fahren kann

mfg
cane

[Der Foerster]

AW: Kaufberatung: Fernglas

Mein Vater hat sich in den 70ern ein Taschenfernglas von Zeiss gekauft. Quasi den Vorgänger von so einem: http://www.frankonia.com/334172/1247...FSf4wgod6TUAvA
Allerdings noch nicht gummiert, mit Einzelfokussierung und Z-förmig faltbar. Er benutzt dies viel (ich denke jede Woche) und das nun seit fast 40 Jahren. Ich nehme mal an, dass er es bis zum Ende nutzen wird und ich es danach erbe.
Bei Optik gibt es eigentlich zwei Möglichkeiten. Entweder ich bin mir nicht sicher ob ich ein Fernglas brauche, dann reicht was günstiges um das festzustellen. Oder ich "brauche" ein Fernglas, dann würde ich deutlich lieber was gebrauchtes aus der Oberklasse nehmen, als ein neues Mittelfeldglas. Eine Ausnahme wäre noch das dritt Glas welches immer im Handschuhfach liegt, da reicht natürlich was günstiges.
Wenn man das Ding nicht grade beruflich nutzt (und immer das beste haben will) ist ein Fernglas eine einmalige Anschaffung. Ich finde 600,- für ein Taschenfernglas das ich 40 Jahre nutze nicht teuer. Ich zahle für ein paar Stiefel 250,- und die halten 5 Jahre.