Rechtliches zum Holz sammeln

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  • robbie
    Erfahren
    • 25.09.2009
    • 292
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    • Meine Reisen

    AW: Rechtliches zum Holz sammeln

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Wie willst du Daten für so etwas erheben?
    Den Fuchs oder den Hirsch oder den Schwarzstorch befragen?

    Ganz klar ist, das Wild wird heimlicher wie der Jäger sagt.
    Bestes Beispiel die Schiessplätze der BW oder US-Army, da sieht man Wild tagaktiv, trotz Kanonendonner, denn daran ist es gewöhnt.
    bzw die ersten Wölfe siedelten sich genau dort an.
    Ständige Störungen durch Menschen und schon ist es vorbei damit.
    Wenn jemand behauptet "Das Wild braucht seine Ruhe", sollte er diese Aussage auch belegen können.

    Wild lebt woanders im gleichen Lebensraum wie permanent vorhandene natürliche Feinde; auf Straßen vorbeirauschende Autos lassen Füchse und Rehe maximal kurz aufschauen; Truppenübungsplätze sind trotz hoher Geräuschbalastung fast schon Naturschutzreservate (siehe Wölfe in der Lausitz), etc... . Und da sollen die paar wenigen Wanderer, an die sich die Wildtiere wohl bereits längst gewöhnt haben, ein Problem darstellen?

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    • cast
      Freak
      Liebt das Forum
      • 02.09.2008
      • 19413
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      • Meine Reisen

      AW: Rechtliches zum Holz sammeln

      OT: Es geht nicht um ein paar Wanderer, wobie die, wenn sie im Hochgebirge Ski tragen und abseits der Loipen unterwegs sind viel Schaden anrichten können.

      Schau dich doch mal in Ballungsgebieten und Hochburgen des Tourismus um. Wir werden das bekommen was die Amis haben.
      Permits für Nationalparks bspw.
      Ab einer bestimmten Menge ist Schluß, nachts nur auf ausgewiesenen Campgrounds usw.

      Ich bin jedenfalls froh, dass es bei uns relativ freizügig geregelt ist!
      Noch, gerade Grüne sind ja bekannt für ihre Verbotskultur.

      Sie wollen dort alleine sein.
      Frag doch mal die Wolfsschützer von damals auf dem Oberlausitzer Truppenübungsplatz. Die waren froh dort alleine mit den Wölfen zu sein.


      Was spricht gegen Einschränkungen des Nachts, nur das Prinzip, oder tatsächlich wirkliche nachvollziehbare Gründe?
      "adventure is a sign of incompetence"

      Vilhjalmur Stefansson

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      • blauloke

        Lebt im Forum
        • 22.08.2008
        • 8355
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Rechtliches zum Holz sammeln

        Hier mal ein Link zu einem Bild wie kahl der Wald bei Streunutzung aus sah. Auf der unteren Hälfte der Seite.
        Streunutzung - eine Geißel des Waldes
        Nachdem die Streunutzung beeendet wurde, schimpfte mein Vater immer wie unordentlich es jetzt im Wald aussieht. Er war es halt von früher her gewohnt, dass im Wald keine Streu rumlag.

        Rein rechtlich betrachtet ist das aufsammeln von Holz, ob klein oder groß erstmal verboten.
        MMn ist das ganze dann, wie so oft, eine Frage des Maßes.

        Bei einer handvoll Holz wird kein Waldeigentümer eine Anzeige wegen Diebstahl machen. Bei einem Anhänger voll sieht die Sache schon wieder anders aus.

        Ich habe das Glück in der Gegend mit der geringsten Bevölkerungsdichte innerhalb Bayerns zu wohnen, noch dazu mit dem höchsten Waldanteil. Hier stellt sich das Problem der zu hohen Belastung des Waldes nicht.
        Im Umkreis der großen Städte, München, Nürnberg, sieht das schon wieder anders aus.

        Zum Glück haben wir in Bayern das Betretungsrecht der Natur in der Verfassung verankert.

        Artikel 141 Denkmalschutz; Naturschutz; Freier Zugang zu Naturschönheiten
        (3) Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und
        Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist
        jedermann gestattet. Dabei ist jedermann verpflichtet, mit Natur und Landschaft pfleglich umzugehen. Staat und Gemeinden
        sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen und Flüssen und sonstigen landschaftlichen
        Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechtes freizumachen sowie Wanderwege
        und Erholungsparks anzulegen.

        OT: Reingeschrieben durch Wilhelm_Hoegner, den Vater der bayerischen Verfassung.
        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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        • cane

          Alter Hase
          • 21.10.2011
          • 4401
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Rechtliches zum Holz sammeln

          OT: Das Problem ist das alle Bevölkerungsgruppen zu wenig für die Umwelt tun und auf sie achten.

          Das gilt für Wanderer, Mountainbiker, Spaziergänger, Hundebesitzer und Jäger gleichermaßen.

          Statt also auf die jeweils andere Seite verbal einzuprügeln kann ja jeder vielleicht mal kurz bennennen was er 2014 schon für die Umwelt oder den Wald geleistet hat.

          Am besten als OT markiert oder noch besser in einem eigenen Topic. Hier geht es um Rechtliches zum Holz sammeln.

          mfg
          cane
          Zuletzt geändert von cane; 28.03.2014, 20:05.

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          • blitz-schlag-mann
            Alter Hase
            • 14.07.2008
            • 4851
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Rechtliches zum Holz sammeln

            Zitat von cane Beitrag anzeigen
            Das Problem ist das alle Bevölkerungsgruppen zu wenig für die Umwelt tun und auf sie achten.

            Das gilt für Wanderer, Mountainbiker, Spaziergänger, Hundebesitzer und Jäger gleichermaßen.

            Statt also auf die jeweils andere Seite verbal einzuprügeln kann ja jeder vielleicht mal kurz bennennen was er 2014 schon für die Umwelt oder den Wald geleistet hat.

            Am besten als OT markiert oder noch besser in einem eigenen Topic. Hier geht es um Rechtliches zum Holz sammeln.

            mfg
            cane
            Ich hab vorgestern einen Schwung riesige blaue Plastiksäcke vom Waldrand mitgenommen, die ich ein paar Tage vorher dort entdeckt hatte.



            Den Inhalt hab ich dort gelassen, war Rasenschnitt

            Dafür hab ich aber ne Handvoll Hoboholz mitgenommen.
            Viele Grüße
            Ingmar

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            • _Matthias_
              Fuchs
              • 20.06.2005
              • 2170
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Rechtliches zum Holz sammeln

              Zitat von cast Beitrag anzeigen
              Ganz klar ist, das Wild wird heimlicher wie der Jäger sagt.
              Bestes Beispiel die Schiessplätze der BW oder US-Army, da sieht man Wild tagaktiv, trotz Kanonendonner, denn daran ist es gewöhnt.
              bzw die ersten Wölfe siedelten sich genau dort an.
              Ständige Störungen durch Menschen und schon ist es vorbei damit.
              Die Beobachtung ist richtig, aber die Begründung ist falsch. Das Wild außerhalb solcher Gebiete ist scheuer wegen dem Jagddruck, weil es Menschen mit Jägern identifiziert und Jäger mit gejagt werden. In jagdfreien Gebieten weltweit interessieren sich Tiere kein bisschen ob und wie viele und wie laute Menschen anwesend sind, sie werden nicht als Gefahr wahrgenommenwahrgenommen. In Gebieten in denen gejagt wird ist das anders. Es sind also nicht die Menschen, die die Tiere scheu machen, sondern die Jäger und diese Tatsache jetzt umzudrehen und als Begründung zu benutzen den Wald möglichst meschenleer zu halten, damit ihn die Jäger für sich alleine haben ist voll daneben und reines Eigeninteresse und sorgt mit für den schlechten Ruf der Jäger, denn obwohl ich der Jagd prinzipiell offen gegenüber stehe und auch gerne Wild esse, geht mir diese Selbstüberhöhung gehörig auf den Geist.

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              • Waldhexe
                Alter Hase
                • 16.11.2009
                • 2893
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                Cast
                Was spricht gegen Einschränkungen des Nachts, nur das Prinzip, oder tatsächlich wirkliche nachvollziehbare Gründe?
                Das Prinzip ist ein tatsächlicher, wirklicher, nachvollziehbarer Grund. Sonst müsste zunächst alles verboten sein und nur Sachen erlaubt, für die es "tatsächliche etc. " Gründe gibt. GottseiDank ist es immer noch umgekehrt!

                Im Haus des Waldes in Stuttgart, wo ich zur Zeit die Ausbildung zur Waldpädagogin mache, ging es erst kürzlich bei einem Seminar (Seminarleitung Förster/ Rechtsanwältin) um rechtliches. Dort hieß es zum Betretungsrecht auch nachts, dass in BW wer will eben auch nachts den Wald genießen darf, Wild beobachten darf, das Erlebnis haben darf. Erstens sind das sehr wenige (abseits der Wege!) und meist nur für besondere Erlebnisse, zweitens ist man in BW der Meinung, dass die Wissenserosion bezüglich Natur und der Verlust der emotionalen Bindung an Natur, Landschaft und Heimat eh schon viel zu weit fortgeschritten ist. Man muss also froh sein über jeden, der z.B. In der Abenddämmerung oder vor Sonnenaufgang mit seinen Kindern in den Wald geht.

                Gruß,

                Claudia

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                • cast
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 02.09.2008
                  • 19413
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Rechtliches zum Holz sammeln


                  Post als Moderator
                  Jagd-offtopic gelöscht. Obwohl gekennzeichnet, weise ich noch mal auf die Regeln dieses Unterforums hin , OT wird hier kaum geduldet. Danke schön.

                  Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                  Zuletzt geändert von Vegareve; 29.03.2014, 15:15.
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • cast
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 02.09.2008
                    • 19413
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                    Das Prinzip ist ein tatsächlicher, wirklicher, nachvollziehbarer Grund.
                    In hessen scheinen die Erfahrungen anders, deswegen die Einschrämkung, die ja nicht das betreten verbietet, sondern das betreten abseits befestigter Wege.

                    Die Eltern, die mit ihren Kindern zum Sonnenaufgang in den Wald ziehen um Wild zu beobachten sind derartig verschwindend wenige, daß man auch darauf verzichten kann. Einfach an den zuständigen Jäger/Förster wenden, denn dann bekommt man wirklich was zu sehen, einfach stumpf durch Wald zu tappen bringt nichts und das betreten jagdlicher Einrichtungen (Hochsitze) ist überall verboten.
                    "adventure is a sign of incompetence"

                    Vilhjalmur Stefansson

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                    • Ultraheavy
                      Alter Hase
                      • 06.02.2013
                      • 3186
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                      • Meine Reisen

                      AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                      Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                      So mancher der denkt er habe Recht, befindet sich mitunter auf dem Holzweg.

                      Ich glaub, ich schlaf am Stock

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                      • umeier

                        Alter Hase
                        • 13.04.2009
                        • 4185
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Rechtliches zum Holz sammeln


                        Post als Moderator
                        Ich mag mich irren, aber in diesem Thread sollte es sich doch um Rechtsfragen zum Sammeln von Holz drehen.
                        Da ist die Frage nach dem Betretungsrechten im Wald sicher zwangsläufig mitzustellen.
                        Warum jetzt aber wieder über Jagd diskutiert werden muss ist mir jedoch absolut schleierhaft.

                        Back to topic, bitte!

                        Uli


                        Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                        This space intentionally left blank

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                        • Skandinovize
                          Anfänger im Forum
                          • 14.02.2014
                          • 34
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                          OT: Ich bin bekennender Geocacher, aber das nur am Rande, und jetzt prügelt mich!

                          Jack68: Wer eine Anzeige bekommen hat und eventuell noch verurteil wird wegen ein paar armdicken Ästen
                          Interessant wäre es zu wissen, wer, oder besser, wieviele, schon mal eine Anzeige wegen "Kleinholz und Reisig" Diebstahls bekommen haben.

                          Schön wäre es auch zu wissen, wieviele schon nachts "vertrieben" wurden, wenn sie im Biwaksack oder kleinen Zelt übernachtet haben (ich meine damit sicher kein 25-Mann BW-Zelt mit Jägerzaun drum und Gartenzwerg als Beschützer vor Wildtieren...

                          Ich glaube, das gesamte Thema wird übertrieben diskutiert. Richtig und wichtig ist: Man sollte die rechtliche Grundlagen kennen. Dann weiß man automatisch auch schon, wo die "Bagatellgrenzen" liegen, bei denen sich noch niemand beschwert oder gleich mit der Gesetzeskeule droht. Bitte kreidet mir das jetzt aber nicht als "Aufruf zur Straftat", nein, als "Aufruf zum Begehen einer Ordnungswidrigkeit" an.

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                          • Scrat79
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 11.07.2008
                            • 12533
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                            OT:
                            Zitat von cast Beitrag anzeigen
                            Du kannst mich nicht provozieren, denn man soll nicht Arbeit in unbelehrbare stecken.
                            Sei nicht so hart Cast.
                            Mit dir reden die Leute doch auch...


                            Btw und back to topic:
                            Wie sieht es eigentlich mit Verschnittresten von Baumfällungen aus?
                            Die Sägekeile werden hier in der Gegend selten genutzt und bleiben im Wald zurück.
                            Klar. Der Kleinbauer wird auch die verschühren. Aber wo Holz im großen geerntet wird, lohnt es sich nicht das Kleinzeug mitzunehmen und das Zeug bleibt zurück.
                            Aber irgendwie reut es einem auch manchmal zu sehen, wie es ungenutzt bleibt.
                            Klar freut sich auch der Pilz drüber, das Zeug zu verwerten. Würde er sich bei ganzen Bäumen auch. Aber im Nutzwald wird da in der Regel nicht drauf eingegangen.
                            Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                            Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                            Kommentar


                            • Waldhexe
                              Alter Hase
                              • 16.11.2009
                              • 2893
                              • Privat

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                              AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                              Aber irgendwie reut es einem auch manchmal zu sehen, wie es ungenutzt bleibt.
                              Klar freut sich auch der Pilz drüber, das Zeug zu verwerten. Würde er sich bei ganzen Bäumen auch. Aber im Nutzwald wird da in der Regel nicht drauf eingegangen.
                              Ungenutzt bleibt im Wald nichts und auch im Nutzwald wird darauf eingegangen. Schon seit Jahren bleiben Gipfel, Äste und auch häufig die Rinde im Wald, um möglichst wenig Biomasse aus dem Wald zu entnehmen. Ich nehme an, dass es zumindest in BW deshalb keine oder kaum noch Leserechte gibt.
                              Außerdem gibt es auch im Nutzwald Vorgaben, möglichst viel Totholz - also absterbende oder tote Bäume - stehen zu lassen. Wie viel hängt auch von der vorrangigen Waldfunktion ab. Gibts hier einen Förster, der das genauer weiß?

                              Gruß,

                              Claudia

                              Kommentar


                              • Scrat79
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 11.07.2008
                                • 12533
                                • Privat

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                                AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                Jup. Gut. Ungenutzt bezog sich da in erster Linie auf ungenutzt durch den Menschen.
                                Klar, dass das ganze Astwerk hinterher nicht ganz unnütz ist.
                                Nur geht es auch nicht ganz nach dieser Devise. Sonst dürfte gar kein Holz aus dem Wald entfernt werden.
                                Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                Kommentar


                                • Waldhexe
                                  Alter Hase
                                  • 16.11.2009
                                  • 2893
                                  • Privat

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                                  AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                  Nein, aber früher hat man den Wald noch viel intensiver genutzt, z.B.:

                                  das Holz
                                  - Brennstoff zum Heizen und industriell; bis ins 19. Jahrhundert (je nach Region) war Holz der einzige Energieträger
                                  - Köhlerei
                                  - Glasherstellung (Pottasche)
                                  - Baumaterial für Gebäude, Mienen und Schiffe
                                  - Werkstoff für Möbel und Gegenstände

                                  die Rinde
                                  - für Gerberlohe

                                  das Harz
                                  - für Klebstoffe und Lösungsmittel

                                  die Äste
                                  - frisch als Tierfutter (Schneitelwirtschaft)
                                  - getrocknet als Brennholz oder Anzündholz

                                  das Laub und die Bodenstreu
                                  - als Einstreu im Stall

                                  was vom Wald übrig war
                                  - als Waldweide

                                  Die Auswirkungen auf Ökosysteme, Nährstoffhaushalt und Boden kann man sich vorstellen. Bis ins 18. Jahrhundert wurde der Wald geplündert und zumindest die Waldindustrie (z.B. Glashütten) zog dann weiter, nachgepflanzt wurde nicht. Im 18 Jahrhundert wurde dann die nachhaltige Waldbewirtschaftung entwickelt, also nicht mehr gerodet als nachgepflanzt wird bzw. als natürlich nachwächst.
                                  So war das in der "guten alten" Zeit. Von daher geht es dem Wald und seinen Tieren heute in D zumindest besser als im Mittelalter und es ist gut, dass man so viel Biomasse wie möglich im Wald lässt. Aber der "Handstrauß" fällt wirklich nicht ins Gewicht...

                                  Gruß,

                                  Claudia

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                                  • AlfBerlin
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                                    • 16.09.2013
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                                    AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                    Danke Claudia, dass Du die Diskussion mal mit einem historischen Rahmen versorgt hast. Viele Leute wissen gar nicht, dass es in Deutschland früher mal viel weniger Wald gab als heute. Zum Glück wird der Wald momentan nicht mehr so intensiv genutzt. Heute werden Monokulturen und unpassende Baumarten eher vermieden und man lässt oft auch pro Hektar einige Bäume ungenutzt stehen, altern, sterben und vergehen, um eine natürlichere Lebenswelt zu erreichen.

                                    Waldbesitzer, Förster und Jäger stören sich kaum daran, wenn wir in Bereichen, die nicht gerade überlaufen sind, mal kleine Mengen Holz mitnehmen: Also jetzt keine halben Bäume zusammenschleifen und gleich im Wald anzünden, sondern mal ne Tüte voll fürs spätere Hobo-Kochen an einer sicheren Stelle. Was eher stört, sind Feuer und Lärm im Wald. Und wilde Feuerstellen und Müll bleiben lange sichtbar und erzeugen Unmut über Leute, die im Wald rasten oder lagern. Deshalb nehme ich von meinen Raststellen soweit möglich auch den Müll meiner Vorgänger mit, auch wenn es bisher noch keine "riesigen blaue Plastiksäcke" waren. Bei meiner vorletzten Paddeltour habe ich allerdings solche Mengen Müll gefunden, dass ich mir vorgenommen habe, in Zukunft stets einen Müllsack dabeizuhaben. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Großteil des Mülls am Wegrand zu Sammeln, in der Hoffnung, dass sich Bauer, Jagdpächter oder Gemeindearbeiter erbarmen und ihn abtransportieren.

                                    Für ärmere Bevölkerungsschichten sind Freiräume und Erholungsmöglichkeiten im eigenen Land wichtig, während die Reichen sich eh weltweit ihren Natururlaub mit jeder Freiheit, die sie sich wünschen, leisten können.

                                    Wichtig ist auch, dass unsere Forstwirtschaft und der Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen und Nutzungen auch ein Vorbild für andere Länder sein können.
                                    Zuletzt geändert von AlfBerlin; 31.03.2014, 16:38.

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                                      AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                      Danke Claudia, dass Du die Diskussion mal mit einem historischen Rahmen versorgt hast. Viele Leute wissen gar nicht, dass es in Deutschland früher mal viel weniger Wald gab als heute. Zum Glück wird der Wald momentan nicht mehr so intensiv genutzt. Heute werden Monokulturen und unpassende Baumarten eher vermieden und man lässt oft auch pro Hektar einige Bäume ungenutzt stehen, altern, sterben und vergehen, um eine natürlichere Lebenswelt zu erreichen.
                                      Was heißt weniger, das wenige was übrig war war in vielen Bereichen kaum als solcher zu bezeichnen.
                                      Zum Thema "früher", wann war früher?
                                      Im übrigen kann man sehr geteilter Meinung sein ob unser Wirtschaftswald noch DAS Biotop ist, daß der natürlich gewachsene und genutzte Wald mal war.

                                      Der Wald wird SEHR intensiv genutzt, die Umtriebszeiten verkürzen sich. Heute wird richtig Geld verdient, noch vor 20-30 jahren sah es etwas anders aus im deutschen Wald.

                                      und natürlich werden Monokulturen und "unpassende" Baumarten gepflanzt, oder empfindest du nordamerikanische Douglasien als passend? Nur mal als Beispiel.
                                      und du solltest die Landesforsten nicht als Beispiel nehmen, Privatwaldbesitzer haben oft andere Vorstellungen und manche Privatwälder sind alles andere als klein.

                                      Ungenutzt bleiben alte Bäume stehen wenn der Specht schneller war, ansonsten wird damit Geld verdient.
                                      Wenn der Schwarzspecht schnell genug war baut er Bruthöhlen, die im Gefolge von allen möglichen meist geschützten Tieren weiter genutzt werden und dann, nur dann darf der Baum stehen bleiben.
                                      Ansonsten wird er wenn er ins Alter der Hiebreife gelangt geschlagen.
                                      "adventure is a sign of incompetence"

                                      Vilhjalmur Stefansson

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                                        AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                        Ich finde die Entwicklung dieses Beitrages einfach köstlich! Ursprünglich ging es glaube ich nur um das Thema, dass eine handvoll Stöckchen für den Hobo gesammelt werden sollte. Man kann daraus natürlich eine seitenlange Epik entwickeln.

                                        Dazu könnte man noch zu dem Schluss kommen, dass Stöckchenaufheben wirklich BÖSE und rechtlich sehr bedenklich ist.



                                        Muss ich unseren Dicken jetzt eigentlich anzeigen oder kann ich mich als "Verwandter" am Ende auf mein Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Fragen über Fragen.

                                        Dennoch schön was hier an rechtlichen Informationen und Meinungen zusammen getragen wurde.
                                        Zuletzt geändert von smeagolvomloh; 31.03.2014, 21:48.
                                        "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                                        Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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                                          AW: Rechtliches zum Holz sammeln

                                          Zitat von smeagolvomloh
                                          Ich predige es ihm jeden Tag. Aber er will einfach nicht hören. Eindeutig eine vorsätzliche Tat.
                                          Dann ist es nach § 243 (1) 6. StGB ein "besonders schwerer Fall des Diebstahls", weil er "die Hilflosigkeit einer anderen Person ... ausnutzt".

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