[TZ] Usambaraberge Dezember 2013

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    [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

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    Auch ohne hohe Berge zu besteigen, kann man in Tansania wandern. Ein Zwei- bis Vier-Tage-Trek durch die Usambaraberge ist lohnend, wenn auch nicht (mehr) sehr naturnah, denn die Usambaraberge sind mittlerweile weitestgehend Kulturlandschaft.

    Im Dezember 2013 machte ich eine viertägige Wanderung durch die Usambaraberge; erstens weil ich gerade Zeit hatte und zweitens weil ich mich für die Besteigung des Kilimanjaro warm laufen wollte (meinen Bericht über letztere Unternehmung findet ihr hier).


    Für diese Wanderung hatte ich mich der Firma "Usambara Adventures" anvertraut, der Ein-Mann-Firma des jungen Herrn Said, und ihn kann ich auch empfehlen - ihr seht ihn hier.


    Man kann einen Führer auch anders organisieren; googelt nach "Tupande usambara". Ortskundige Führung zu haben, ist absolut zu empfehlen, denn in den Usambarabergen gibt es ein Gewirr von Straßen, Fußwegen und leicht zu übersehenden Minipfaden, alle ohne jede Wegweisung. Auch die Unterkünfte muß ja irgend jemand auswählen und vorzugsweise vorab reservieren. Auf eigene Faust loszulaufen ist zwar möglich aber wird letzten Endes nicht zum erhofften Genuß führen. So hätte ich einige interessante Dinge (z. B. verschiedene Chamäleons und Affen) ohne Said glatt übersehen. Said hat mir für 4,5 Tage Führung einschl. Unterkunft und Verpflegung 700.000 Schillinge (rund 320 Euro) berechnet. Es gibt einige Wanderer in den Usambarabergen, aber die meiste Zeit werdet ihr doch mit euerem Führer allein sein; mehr als zwei andere Wandergruppen mit je 1-3 Personen werdet ihr pro Tag kaum antreffen.

    "Usambaraberge", das klingt wunderbar geheimnisvoll und erweckt Vorstellungen von unberührter Naturschönheit. Vor hundert, ja vor fünfzig Jahren war das wahrscheinlich auch noch so. Mittlerweile sind aber die meisten Wälder abgeholzt und in Felder umgewandelt.




    Die Reste sind meistens mehr eine Art von Gestrüpp als ursprünglicher Hochwald. Nur wenige Kilometer wandert man durch Wald, und selbst davon ist ein großer Teil künstlich angeplanzter Kiefernforst. Es gibt noch einige wenig berührte Waldgebiete, aber die sind nun zu Naturreservaten erklärt und für Wanderer gesperrt worden, damit die Tiere wenigstens irgendwo noch ein paar ruhige Rückzugsgebiete haben. Das kann man verstehen, das muß man sogar unterstützen, auch wenn es für den Wanderer irgendwie schade ist.

    Laßt euch nicht irreführen von der Bezeichnung „Berge“! Vom Relief her, und von den technischen und konditionellen Anforderungen der Wege, sind die Usambara-„Berge“ etwa so wie die deutschen Mittel-„Gebirge“, also eigentlich nicht mehr als Hügel und in keiner Weise mit den Alpen oder anderen Hochgebirgen zu vergleichen. Das betrifft auch die Temperaturen: zwar ist es abends angenehm kühl, aber tagsüber hatten wir im Dezember 2013 hochsommerliche Temperaturen, die mir zeitweise echt zu schaffen gemacht haben; das mag zu anderen Jahreszeiten aber nicht ganz so sein.



    Die folgende Karte habe ich irgendwo abfotografiert. Meine Vier-Tages-Wanderung ging so:

    Tag 0: Ankunft von Dar es Salaam, Spaziergang nach Irente,
    Tag 1: Wanderung von Lushoto nach Lukozi-Malindi,
    Tag 2: Wanderung weiter nach Rangwi,
    Tag 3: Wanderung weiter nach Mambo, und
    Tag 4: Wanderung weiter nach Mlalo, von dort Busfahrt zurück nach Lushoto.



    Von Dar es Salaam oder Moshi bzw. Arusha kann man mit dem Bus nach Lushoto fahren. Es gibt direkte Verbindungen, die man erfragen kann. Ich habe für die etwa siebenstündige Busfahrt von Lushoto nach Arusha 15.000 Schillinge (7 Euro) bezahlt. Eine Alternative ist, einen Bus von Dar es Salaam (oder Tanga) nach Moshi zu nehmen, in Mombo auszusteigen und einen Anschlußbus nach Lushoto zu nehmen.

    Etwa so müßt ihr euch vorstellen, was man sieht, wenn man auf der Straße von Dar es Salaam in Richtung Usambaraberge fährt:


    Und zum Spaß hier noch zwei kleine Videoclips von der Fahrt: erst die Sicht links aus dem Autofenster hinaus, noch im Tiefland ...

    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )


    ... und dann die Sicht auf der rechten Seite, schon mit Blick auf die Usambaraberge:

    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )



    So kam ich denn letztendlich in Lushoto an. Said hatte Unterkünfte für mich reserviert, alles nur einfache Lodges. Auf sein Anraten ließ ich meine Trekkingstiefel in der Lodge in Lushoto und machte die ganze Wanderung nur in Halbschuhen. Das war auch total adäquat, denn wir gingen nur über Wanderwege wie man sie in deutschen Mittelgebirgen findet und über Erdstraßen. Auch an sonstiger Ausrüstung nahm ich nur mit, was ich auf eine leichte Sommerwanderung gleicher Dauer in Deutschland mitgenommen hätte, und das hat völlig gereicht.

    Am Tag Null, also meinem Ankunftstag, erwartete Said mich schon. Nach dem Einchecken in der Lodge machten wir einen kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt Irente westlich von Lushoto (siehe Karte). Der Hinweg dauert rund 75 Minuten, der Rückweg etwas länger, wenn man in die Dunkelheit kommt und deswegen besser der Straße folgt als Abkürzungen über Fußpfade zu nehmen. Von Irente hat man einen tollen Ausblick über die Masai-Ebene, die fast tausend Meter tiefer liegt.



    Am Tag 1 führte Said mich von Lushoto erst entlang einer Straße, dann über verschiedene Fußwege durch Felder, Dörfer und auch ein wenig Wald zu der Kreuzung, die ihr auf der Karte mit dem Namen "Magamba" seht. Das dauerte etwa zwei Stunden. Said zeigte mir ein paar Vervet-Affen in einem kleinen Waldstückchen sowie mehrere Chamäleons in den Büschen am Wegesrand. Ohne ihn hätte ich die gar nicht bemerkt.


    Said erklärte mir auch verschiedene Pflanzenarten und ihre Nutzung als traditionelle Heilmittel o. ä. Einige Wegabschnitte waren ziemlich steil, und ich bekam in der Sonne eine richtig heiße Birne, was immer wieder Verschnaufs- bzw. Abkühlungspausen erforderlich machte, obwohl der Weg weder technische noch konditionelle Schwierigkeiten bietet.

    Erschreckend fand ich, wie primitiv die Menschen dort immer noch leben; die meisten wohnen nur in ganz einfachen Lehmhütten:



    Von Magamba gingen wir nach Norden in Richtung Lukozi, und zwar zuerst auf Fußwegen östlich der Straße und über einen Kamm, wo wir Mittagspause machten.

    Die Nachmittagsroute verlief allerdings weitgehend auf Straßen (alles Erdstraßen, die bei trockenem Wetter sehr staubig sein können), weitgehend durch landwirtschaftlich genutztes Gelände; die meisten Felder sind Kartoffelfelder, der Rest Kohl-, Bohnen- oder Tomatenfelder.

    Weil es mir irgendwann am Nachmittag zu langweilig wurde, auf staubiger afrikanischer Landstraße durch endlose Kartoffelfelder zu laufen, stoppten wir ein Motorrad-"Taxi" (genannt Boda-boda) und ließen uns die letzten paar Kilometer nach Lukozi fahren.


    Dort war gerade Markttag.






    Dann übernachteten wir im "Hotel Papa Moses", das aber nur eine ganz einfache Lodge ist. Der Ort selbst ist winzig und langweilig, und außer Biertrinken gibt es keine Abendunterhaltung. Insgesamt waren wir wohl etwa sechs Stunden marschiert.


    Am Tag 2 ging es weiter durch gefühlte zweitausend Kartoffel- und Gemüsefelder, durch mehr oder minder die gleiche Landschaft und die gleichen Dörfer. Irgendwie sieht bald alles ziemlich ähnlich aus..


    Überall liefen zahlreiche Kinder auf uns zu. Viele von ihnen baten um leere Plastik-Wasserflaschen, für die man in den Dörfern durchaus noch Verwendung findet, aber die meisten von ihnen rufen nur "Mzungu" ("weiße Person") und freuen sich über die Attraktion. Den größeren Kindern schenkte ich Kugelschreiber für die Schule, was ich viel besser finde als das Verteilen von Bonbons, von denen die Kinder nur Karies bekommen.

    Auf einer halb fertig gestellten Mauer sah ich ein Chamäleon laufen, und seine Bewegungen erschienen mir so komisch-lustig, daß ich sie euch auf diesem kleinen Videoclip zeigen will:

    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )


    Said zeigte eine schier unglaubliche Kenntnis auch der kleinsten Wege, und so erreichten wir am Nachmittag, wiederum nach etwa sechs Stunden Wanderung, das Mädchenkonvent in Rangwi, wo wir Abendessen (es war Heiliger Abend), ein Zimmer zur Übernachtung und ein Frühstück am folgenden Morgen bekamen. Auch hier ist man in einem winzigen Ort, der absolut nichts bietet.


    Am Tag 3 liefen wir weiter. Hier ein Dörfchen im Morgenlicht:

    Das runde Haus in der Mitte gehört einem Dorfältesten oder Dorfweisen, jedenfalls einer Person von besonderem Sozialstatus.

    Entlang des Weges sahen wir Kindern, die aus einem Brunnen Wasser pumpten...


    ... Frauen, die ihre Wäsche wuschen (wobei das Waschmittel natürlich direkt in den Bach geht, was nicht gerade umweltfreundlich ist) ...


    ... und Frauen, die Brennholz nach Hause trugen:



    Bemerkenswert ist, daß in den Dörfern fast kein Geschäftsleben herrscht: kein Einzelhandelsgeschäft, das den Namen verdient hätte, keine Garküche, nichts. Allemal kann man eine Flasche Cola oder nur das Allerprimitivste kaufen. Armut und offensichtliche Unterbeschäftigung überall.



    Das bedeutet auch (was mir am Anfang der Tour nicht klar war): zum Mittagessen gibt es das, was ihr selbst mitgebracht habt, und sonst nichts. Said machte jeden Tag Guacamole aus Avocados, Tomaten, Karotten und Zwiebeln. Am ersten Tag fand ich das toll, ab dem dritten Tag etwas langweilig.

    Nach etwa sieben Stunden Wanderung erreichten wir am Nachmittag den Ort Mambo, wo wir im Mambo Cliff Inn, einer einfachen Unterkunft, übernachteten. Von dort hat man eine tolle Aussicht, noch spektakulärer als von Irente aus. Dies ist der östliche Rand des berühmten Rift Valley (genauer gesagt: seines östlichen Zweiges; denn in Kenia und Tansania besteht das Rift Valley aus einem östlichen - diesem - und einem weiter westlichen Zweig).

    Ganz oben auf diesem Felsen seht ihr noch ein anderes Hotel, die Mambo Eco Lodge. Dort steigen in größerer Anzahl (wohl etwa 20-40 pro Tag) Touristen der Mittelklasse ab, die mit dem Auto angereist sind. In der Mambo Eco Lodge gibt es auch Wifi (im Unterschied zu Papa Moses, dem Konvent und dem Mambo Cliff Inn); ich bin also mit meinem Smartphone dort hin gegangen.


    Am Tag 4 liefen wir morgens die schönste Wegstrecke der gesamten vier Tage, mit einem ziemlich hohen Anteil von Waldweg, wovon aber mehr als die Häfte durch einen künstlich angelegten Kiefernforst führte.


    Gelegentlich waren Colobusaffen zu sehen. Zum Mittagessen erreichten wir Mlalo; dort gibt es ein paar akzeptable kleine Garküchen, denn dort ist Endstation für lokale Kleinbuslinien. Dann ging es mit dem Kleinbus (Dala-dala genannt) zurück nach Lushoto, was etwa zwei Stunden dauerte. Vom Bus aus sahen wir noch einige ganz schöne Partien naturnaher Waldlandschaft, mehr sogar als während unserer Wanderung. Damit war dann die Tour beendet. - Am folgenden Tag fuhr ich um 6.30 Uhr morgens mit dem Bus nach Arusha, um von dort aus die Besteigung des Kilimanjaro in Angriff zu nehmen.


    Im Rückblick kann ich sagen, daß ich es nicht bereue, vier Tage für diese Wanderung aufgewandt zu haben, wenn es auch deutlich weniger naturnah war, als ich erhofft und erwartet hatte. Wer nicht so viel Zeit abzweigen will oder kann, der mag in Erwägung ziehen, von Lushoto mit dem Kleinbus nach Mlalo zu fahren, nach Mambo zu wandern, dort zu übernachten und am zweiten Tag die gleiche Strecke wieder zurück zu wandern bzw. zu fahren. Das ist zwar zwei Mal dieselbe Strecke, aber es war auch das Schönste, was ich während der vier Tage gesehen habe. Die ganzen Kartoffel- und Gemüsefelder hat man sich dann geschenkt. Sehr schön soll auch die Gegend um Mtae sein (nördlich von Mambo - siehe Karte), aber dort war ich nicht.

    Also, überlegt euch, wie ihr eueren eigenen Besuch gestalten wollt! Zwar sind die Usambaraberge, von den beiden Aussichtspunkten abgesehen, nicht spektakulär, aber doch ein lohnendes Ziel für Wanderer, die keine großen Bergbesteigungen oder andere anspruchsvolle Touren unternehmen wollen.

    Viel Glück!
    Gottfried


    Nachtrag Januar 2019: ich habe diesen kleinen Bericht nun auch als PDF-Datei zugänglich gemacht; wer möchte, kann ihn von hier herunter laden.

    Zuletzt geändert von OutofSaigon; 23.01.2021, 11:26.

  • grenzenlos
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    #2
    AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

    Hallo Gottfried,
    danke für den schönen Bericht. Wir waren dort auch für einige Tage unterwegs. Uns hat es sehr gut gefallen. Allerdings waren wir mit den Rädern dort unterwegs. Sind Teilstrecken natürlich auch gewandert. Hat viel Freude bereitet.



    Die Aussichten in die Ebenen sind sehr schön.

    Gruß Wi grenzenlos
    Unsere Webseite: http://www.grenzenlosabenteuer.de

    Gruß, Wi grenzenlos

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    • Ditschi
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      #3
      AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

      Schöner Bericht. Ich war da noch nicht, habe aber viele Bilder in schwarz-weiß aus der Gegend, wie sie vor 100 Jahren aussah. Das war ja mal Deutsch-Ost-Afrika. Auf Deiner Karte ist der Ort Bumbuli drauf. Dort wurde 1909 meine Mutter geboren. Mein Großvater war dort missionarisch tätig für die evangelische Kirche. Arbeitgeber waren die Bodelschwinghsche Anstalten Bethel bei Bielefeld. Das Museum Bielefeld beherbergt eine Sammlung von Kunst- und Gebrauchsgegenständen der einheimischen Bevölkerung aus der Zeit, gesammelt von meinem Großvater. Und in unserem Schlafzimmer hängt ein Ölgemälde mit dem Geburtshaus meiner Mutter und dem Kilimandscharo im Hintergrund.
      Gruß Ditschi

      In der Nähe von Bumbuli hatten die von Hassels eine Farm. Zwei von Ihnen sind prominent geworden. Gertrud von Hassel war eine bekannte Künstlerin, Studienrätin am Gymnasium hier in Meldorf. Ich habe sie persönlich kennengelernt. Natürlich steht ihr Bildband in meinem Bücherschrank. Sie war in Afrika eine Klassenkameradin meiner Mutter.
      http://www.dithmarschen-wiki.de/Hassel,_Gertrud_von
      Ihr jüngerer Bruder Kai-Uwe von Hassel war Ministerpräsident von Schleswig- Holstein und später Bundesverteidigungsminister.
      Ich erinnere mich, daß er einmal mein Heimatdorf in SL-H besuchte und daß meine Mutter ihn ansprach. Beide unterhielten sich auf kisuaheli, eine Sprache, die meine Mutter bis zu ihrem Tod nicht verlernt hatte.
      Zuletzt geändert von Ditschi; 14.03.2014, 08:38. Grund: Ergänzung

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      • OutofSaigon
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        • 14.03.2014
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        #4
        AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

        Das ist ja toll! Eine Sammlung von Schwarzweiß-Fotos aus alter Zeit. Gibt es die, oder wenigstens einige davon, in digitaler Form? Ein solch wertvolles Archiv einem breiteren Interessentenkreis zugänglich zu machen, wäre ein tolles Verdienst.

        Ich bin beruflich hin und wieder in Tansania. Nach Bumbuli werde ich aber nicht so schnell kommen.

        Beste Grüße, Gottfried

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        • Ditschi
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          #5
          AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

          Es sind halt uralte schwarz-weiß Fotos in einem Fotoalbum, nicht digitalisiert. Eines hängt gerahmt bei uns an der Wand.
          Es zeigt meine Großeltern mit ihren 9 Kindern, eines davon meine Mutter. Die Großmutter hat in Afrika 14 Kinder zur Welt gebracht; davon haben zunächst 9 überlebt. Zunächst deshalb, weil sie mittlerweile alle verstorben sind.
          Gruß Ditschi

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            #6
            AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

            An Kai-Uwe von Hassel erinnere ich mich (bin alt genug ), wußte allerdings nicht, daß er diesen Afrika-Hintergrund hatte (vermutet man ja auch nicht bei einem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein bzw. deutschen Verteidigungsminister). - Nun kommen wir aber von Thema ab.
            Zuletzt geändert von OutofSaigon; 22.01.2017, 09:03.

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            • Savannah
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              • 16.01.2007
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              #7
              AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

              Vielen Dank für diesen sehr informativen Bericht. Der kam mir ungemein gelegen, weil wir uns mit dem Gedanken tragen, genau so eine Wanderung in den Usambaras zu machen, wenn wir einen alten Freund in Tanga besuchen. Nun kann ich mir viel besser vorstellen, was auf uns zukäme, und neige stark der abgekürzten Variante ohne die Kartoffelfelder zu (Ich hatte mir die Usambaras auch noch etwas urtümlicher und unberührter vorgestellt).

              Übrigens (ist zwar etwas OT): Besagter Freund besitzt eine Bibliothek alter deutscher Kolonialliteratur, in der sich sicher der eine oder andere Schatz versteckt. Wenn es dich also interessiert - er freut sich über Besucher. Er spricht exzellent Deutsch (hat viele Jahre an einer deutschen Uni unterrichtet), Englisch natürlich sowieso.

              Grüße
              Savannah

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              • OutofSaigon
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                • 14.03.2014
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                #8
                AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                Freut mich, wenn mein Bericht anderen etwas nützt. Das ist ja wohl der Hauptzweck so eines Forums.

                Auf der Fahrt von Dar es Salaam nach Lushoto haben wir nahe der Straßenabzweigung von Segera Mittagspause gemacht; näher an Tanga war ich noch nicht und werde es wohl auch nicht mehr schaffen.

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                • Gast180628
                  GELÖSCHT
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                  • 08.10.2012
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                  #9
                  AW: Usambaraberge TZ Dezember 2013

                  ...
                  Zuletzt geändert von Gast180628; 22.04.2014, 14:36. Grund: gelöscht, will raus aus diesem forum

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                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 8317
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                    Hallo OutofSaigon
                    Momentan lese ich wieder mal quer durch die exotischen Reiseberichte und du bist einer der wenigen die in Afrika unterwegs sind.
                    Ich habe mal gehört, dass die Usambaraveilchen aus dieser Gegend kommen, dort scheint ein ähnliches Klima zu sein wie hier, da die bei uns auch wachsen.
                    Aber warum werden in Afrika Kiefern angebaut??? Hast du da nähere Informationen?
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                    Kommentar


                    • OutofSaigon
                      Erfahren
                      • 14.03.2014
                      • 382
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                      #11
                      AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                      Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                      Hallo OutofSaigon
                      Momentan lese ich wieder mal quer durch die exotischen Reiseberichte und du bist einer der wenigen die in Afrika unterwegs sind.
                      Ich habe mal gehört, dass die Usambaraveilchen aus dieser Gegend kommen, dort scheint ein ähnliches Klima zu sein wie hier, da die bei uns auch wachsen.
                      Aber warum werden in Afrika Kiefern angebaut??? Hast du da nähere Informationen?

                      Ja, stimmt: aus den afrikanischen Regionen südlich der Sahara liest man hier nicht viel, aber ich bemühe mich, Beiträge zu liefern.

                      Das Klima in den Usambara-Bergen ist immer noch tropisch: es gibt keine wirklich kalte Jahreszeit (18 Grad ist für mitteleuropäische Begriffe ja nicht kalt), und ich war während dieser Wanderung öfter von der Hitze müde als von den konditionellen Anforderungen.

                      Warum dort Kiefern angeplanzt werden, habe ich nicht genau erforscht. Ich nehme einmal an, daß ihr harzreiches Holz bei den Termiten "sehr unbeliebt" ist und sich deshalb gut als Bauholz eignet. Möbel aus Kiefernholz habe ich nie gesehen; das gibt es wohl eher bei IKEA
                      Zuletzt geändert von OutofSaigon; 01.04.2018, 16:36.

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2402
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                        Aber warum werden in Afrika Kiefern angebaut??? Hast du da nähere Informationen?
                        Wenn der natürliche Waldbestand in einer Gegend verschwunden ist (meist als Ursache einer hohen Bevölkerungsdichte oder kommerziellen Abholzung) wird oft mit Kiefernmonokulturen wieder aufgeforstet. Da die Kiefer relativ schnellwachsend und anspruchslos ist, hat sie sich mittlerweile zur weltweit wichtigsten Forstwirtschaftsbaumart entwickelt, nicht nur in den gemäßigten Breiten. Auch in vielen tropischen oder subtropischen Gebirgen wurde mittlerweile mit Kieferwäldern wiederaufgeforstet, wie z.B. auch in vielen dichtbesiedelten Himalayatälern Indiens und Nepals.
                        www.trekking.magix.net

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                        • blauloke

                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2008
                          • 8317
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                          Danke für die Infos.
                          Hier erfährt man immer wieder erstaunliches.
                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                          • codenascher

                            Alter Hase
                            • 30.06.2009
                            • 4960
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                            Hallo Gottfried,

                            vielen Dank für deinen durchaus interessanten Bericht und Einblicke. Ich werde die Usambaraberge mal auf unsere ToDo-Liste setzen, sieht alles recht Kinder kompatibel aus.

                            Sven

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                              #15
                              AW: [TZ] Usambaraberge Dezember 2013

                              @berniehh
                              Bernd hat recht: die Kiefer ist relativ schnellwachsend und anspruchslos, was die Bodenqualität betrifft. Dennoch pflanzt man Bäume natürlich nur dann, wenn man mit dem Endprodukt etwas anfangen kann, und hier konvergieren unsere Argumente.

                              Übrigens habe ich auf meinen SEHR ausgedehnten Fahrten durch Äthiopien kaum Kiefernplantagen gesehen, dafür aber Eukalyptus-Plantagen bis zur beginnenden Übelkeit. Eukalyptusholz eignet sich gut für die dort vorherrschende Hausbauweise; auch für billige Strommasten ist es gut geeignet. In Tansania dagegen habe ich nur viel weniger solche Bäume gesehen.


                              @codenascher
                              Kindgerecht ist eine Wanderung durch die Usambaraberge durchaus in gewisser Weise: es sind alles nur einfache Fußpfade ohne technische Herausforderung oder Gefahr. Es gibt auch jede Menge anderer Kinder (Kinder finden andere Kinder viel interessanter als das Matterhorn oder ähnlichen "Blödsinn"). Die Frage ist nur: "was macht man danach (oder davor)?". Nur wegen der Usambaraberge nach Tansania zu fliegen, ist Quatsch. Ich war dort, weil es für mich am Weg lag (sowohl geografisch zwischen Dar es Salaam und Arusha als auch konzeptionell zwischen Bürostuhl und Kilimanjaro-Besteigung). Die üblichsten Optionen sind, entweder eine Safari zu machen oder Strandurlaub in Sansibar. Wieweit DAS nun wieder kindgerecht ist, müssen die Eltern selbst beurteilen. Meine Kinder hätten wohl beides langweilig gefunden.

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