Rhein - Tarifa: Fazit
Am Ende einer jeden Tour stelle ich mir zwei Fragen: Hat mir die Tour gefallen? Würde ich sie einem Freund/in empfehlen?
Zur ersten Frage ein uneingeschränktes „Ja“! Die Tour war toll und insgesamt eine der entspanntesten und für mich damit schönsten Wanderungen meiner ganzen Wanderlaufbahn. Ich wollte mit dieser Tour herausfinden, ob ich auch in Europa den ganzen Winter über „durchwandern“ könnte – und zwar nicht in Form einer Survivaltour, sondern auf entspannte Art und Weise. Auch hier ist die Antwort ein uneingeschränktes „Ja“. Ich hatte rückblickend die richtige Ausrüstung dabei und habe während der ganzen Tour nie richtig dauerhaft gefroren. Klar war mir ab und an mal kalt, aber sobald ich in meinem Zelt lag, war bald alles wieder gut. Ich habe im Schnitt auf dieser Wintertour nicht mehr „gelitten“ als bei jeder anderen 3-Jahreszeiten-Tour auch, denn letztendlich hat man bei jeder Tour irgendwann mal ein Wetterproblem.
Dennoch gab es Unterschiede zu einer normalen Dreijahreszeiten-Tour: Ich hatte meinen täglichen Kilometerschnitt an das wenige Tageslicht angepasst. Während ich normalerweise 30 km plus pro Tag in einfachem Gelände laufe, waren ab Spanien 30 km hier die tägliche Obergrenze. Nachtwandern fiel leider wegen der schlechten bzw. nicht vorhandenen Markierung und der schlechten Wegzustände in Spanien fast komplett aus. Darüberhinaus war ich deutlich öfter in einem Hotel als auf früheren Touren. Normalerweise begebe ich mich nur ca. alle 7 – 10 Tage in eine Unterkunft. Auf dieser Tour durch Spanien war dies aber eher alle 4 - 5 Tage der Fall. Aufgrund der sehr günstigen Übernachtungspreise war dies aber glücklicherweise kein allzu großes finanzielles Problem.
Was mir persönlich am besten gefallen hat, war der Teil in Spanien. Die Landschaft war total interessant und abwechslungsreich. Vor allem die vielen kleinen Städte entlang meiner Route haben es mir angetan. Jede Stadt hatte ihre Besonderheit und es ließ sich immer 1 oder 2 Tage dort zubringen. Dabei habe ich viele skurile Touristenattraktion kennengelernt, wie eine Heiligenmanufaktur oder ein Schuhmuseum.
Aber nun zur zweiten Frage: Würde ich die Tour einem Freund empfehlen? Tja, das kommt darauf an.... Wer wie ich mal den Winter über durchlaufen will, für den ist diese Wanderung ideal. Wer aber nicht an diese Jahreszeit gebunden ist, für den gibt es sicherlich bessere Alternativen, denn die Tour hatte auch ihre Nachteile. Die Strecke durch Frankreich war eher mittelprächtig und wurde landschaftlich erst nach Carcassonne so richtig interessant. Und obwohl mir die Strecke durch Spanien sehr gefallen hat, war sie in weiten Teilen natürlich nicht so „spektakulär“ wie die Alpen oder die Pyrenäen. Aufgrund der Jahreszeit kamen für mich aber alpine Ausflüge ja sowieso nicht in Frage.
Außerdem braucht man für den spanischen Teil schon eine Portion Abenteuerlust. Man ist nämlich so gut wie alleine unterwegs. Auf fremde Hilfe oder auch nur mal ein Gespräch unter Wanderern hofft man hier vergebens – auf dem GR 7 ist man Einzelkämpfer. Und kämpfen muss man in der Tat, denn die Wegmarkierung ist vor allem im Süden spärlich bis nicht existent bzw. sogar irreführend. Der Gipfel sind dann Wegblockaden durch Zäune und „Betreten verboten“ Schilder. Ohne mein GPS wäre ich wahrscheinlich verzweifelt. Wer also nicht gerne navigiert und improvisiert, der ist auf einem der neuen und besser markierten GR in Spanien besser aufgehoben.
Dennoch möchte ich mal eine Lanze für Spanien als Wanderland brechen, denn es wundert mich einfach, wie wenige Wanderer dort unterwegs sind und wie wenig Spanien auch hier auf ODS vertreten ist. Außer Pilgern scheint niemand dort laufen zu wollen – schade, denn Spanien hat in den letzten Jahren mit EU-Mitteln einige tolle neue Wege angelegt. Einige davon habe ich ja schon in meinem Bericht erwähnt. Wie ich mit meiner Wanderung bewiesen habe, kann man in Spanien das ganze Jahr über bequem wandern. Landschaftlich ist für jeden was dabei, und die vielen kleinen Städte sind einfach großartig. Darüberhinaus ist Spanien für ein westeuropäisches Land relativ billig. Im Hotel habe ich im Schnitt 25 EUR für ein Einzelzimmer mit eigenem Bad und Wifi gezahlt – und habe dabei keine einzige schlechte Erfahrung gemacht. Menu del Dia bekommt man schon für 8 EUR inkl. Wein. Wildzelten war auch recht einfach, vor allem weil ich hier oft in sehr dünn besiedelten Gegenden unterwegs war. Und aufgrund der Touristenhochburgen am Mittelmeer gibt es auch viele günstige Flugverbindungen nach Deutschland. Ich habe soviele neue Wanderwege in Spanien entdeckt, dass dies wohl mein Winterwanderland für die nächsten Jahre werden wird.
Am Ende einer jeden Tour stelle ich mir zwei Fragen: Hat mir die Tour gefallen? Würde ich sie einem Freund/in empfehlen?
Zur ersten Frage ein uneingeschränktes „Ja“! Die Tour war toll und insgesamt eine der entspanntesten und für mich damit schönsten Wanderungen meiner ganzen Wanderlaufbahn. Ich wollte mit dieser Tour herausfinden, ob ich auch in Europa den ganzen Winter über „durchwandern“ könnte – und zwar nicht in Form einer Survivaltour, sondern auf entspannte Art und Weise. Auch hier ist die Antwort ein uneingeschränktes „Ja“. Ich hatte rückblickend die richtige Ausrüstung dabei und habe während der ganzen Tour nie richtig dauerhaft gefroren. Klar war mir ab und an mal kalt, aber sobald ich in meinem Zelt lag, war bald alles wieder gut. Ich habe im Schnitt auf dieser Wintertour nicht mehr „gelitten“ als bei jeder anderen 3-Jahreszeiten-Tour auch, denn letztendlich hat man bei jeder Tour irgendwann mal ein Wetterproblem.
Dennoch gab es Unterschiede zu einer normalen Dreijahreszeiten-Tour: Ich hatte meinen täglichen Kilometerschnitt an das wenige Tageslicht angepasst. Während ich normalerweise 30 km plus pro Tag in einfachem Gelände laufe, waren ab Spanien 30 km hier die tägliche Obergrenze. Nachtwandern fiel leider wegen der schlechten bzw. nicht vorhandenen Markierung und der schlechten Wegzustände in Spanien fast komplett aus. Darüberhinaus war ich deutlich öfter in einem Hotel als auf früheren Touren. Normalerweise begebe ich mich nur ca. alle 7 – 10 Tage in eine Unterkunft. Auf dieser Tour durch Spanien war dies aber eher alle 4 - 5 Tage der Fall. Aufgrund der sehr günstigen Übernachtungspreise war dies aber glücklicherweise kein allzu großes finanzielles Problem.
Was mir persönlich am besten gefallen hat, war der Teil in Spanien. Die Landschaft war total interessant und abwechslungsreich. Vor allem die vielen kleinen Städte entlang meiner Route haben es mir angetan. Jede Stadt hatte ihre Besonderheit und es ließ sich immer 1 oder 2 Tage dort zubringen. Dabei habe ich viele skurile Touristenattraktion kennengelernt, wie eine Heiligenmanufaktur oder ein Schuhmuseum.
Aber nun zur zweiten Frage: Würde ich die Tour einem Freund empfehlen? Tja, das kommt darauf an.... Wer wie ich mal den Winter über durchlaufen will, für den ist diese Wanderung ideal. Wer aber nicht an diese Jahreszeit gebunden ist, für den gibt es sicherlich bessere Alternativen, denn die Tour hatte auch ihre Nachteile. Die Strecke durch Frankreich war eher mittelprächtig und wurde landschaftlich erst nach Carcassonne so richtig interessant. Und obwohl mir die Strecke durch Spanien sehr gefallen hat, war sie in weiten Teilen natürlich nicht so „spektakulär“ wie die Alpen oder die Pyrenäen. Aufgrund der Jahreszeit kamen für mich aber alpine Ausflüge ja sowieso nicht in Frage.
Außerdem braucht man für den spanischen Teil schon eine Portion Abenteuerlust. Man ist nämlich so gut wie alleine unterwegs. Auf fremde Hilfe oder auch nur mal ein Gespräch unter Wanderern hofft man hier vergebens – auf dem GR 7 ist man Einzelkämpfer. Und kämpfen muss man in der Tat, denn die Wegmarkierung ist vor allem im Süden spärlich bis nicht existent bzw. sogar irreführend. Der Gipfel sind dann Wegblockaden durch Zäune und „Betreten verboten“ Schilder. Ohne mein GPS wäre ich wahrscheinlich verzweifelt. Wer also nicht gerne navigiert und improvisiert, der ist auf einem der neuen und besser markierten GR in Spanien besser aufgehoben.
Dennoch möchte ich mal eine Lanze für Spanien als Wanderland brechen, denn es wundert mich einfach, wie wenige Wanderer dort unterwegs sind und wie wenig Spanien auch hier auf ODS vertreten ist. Außer Pilgern scheint niemand dort laufen zu wollen – schade, denn Spanien hat in den letzten Jahren mit EU-Mitteln einige tolle neue Wege angelegt. Einige davon habe ich ja schon in meinem Bericht erwähnt. Wie ich mit meiner Wanderung bewiesen habe, kann man in Spanien das ganze Jahr über bequem wandern. Landschaftlich ist für jeden was dabei, und die vielen kleinen Städte sind einfach großartig. Darüberhinaus ist Spanien für ein westeuropäisches Land relativ billig. Im Hotel habe ich im Schnitt 25 EUR für ein Einzelzimmer mit eigenem Bad und Wifi gezahlt – und habe dabei keine einzige schlechte Erfahrung gemacht. Menu del Dia bekommt man schon für 8 EUR inkl. Wein. Wildzelten war auch recht einfach, vor allem weil ich hier oft in sehr dünn besiedelten Gegenden unterwegs war. Und aufgrund der Touristenhochburgen am Mittelmeer gibt es auch viele günstige Flugverbindungen nach Deutschland. Ich habe soviele neue Wanderwege in Spanien entdeckt, dass dies wohl mein Winterwanderland für die nächsten Jahre werden wird.
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