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Ort: Höllengebirge (Salzkammergut)
Zeit: 27.-30.12.2013
Die Feiertage zwischen Weihnachten und Silvester wollen für eine kleine Tour genutzt werden. Unsere Wahl fällt auf das Höllengebirge im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes. Es liegt eingebettet zwischen Attersee und Traunsee, ist von undurchdringlichen Latschenfeldern bedeckt und weist schroffe Felsformationen auf. Eine Querung ist grundsätzlich in 2-3 Tagen auf jeden Fall gut möglich.
Max und ich haben 4 Tage für unsere Tour Zeit. Der Wetterbericht verspricht viel Sonne, die Schneelage stellt sich für unsere erste Schneeschuh-Tour auch als ideal dar. Also nichts wie los Etwas gebremst werden wir dadurch, dass ich seit Tagen eine starke Verkühlung mit mir herumschleppe. Husten, keine Stimme, schlaflos in der Nacht, weil ich kaum atmen kann, der Taschentuch-Verbrauch steigt ins unermessliche. Wir überlegen noch, ob wir überhaupt losgehen sollen, doch es zieht uns einfach nach draußen. Wir beschließen jedoch, die Tour sehr gemütlich anzugehen.
Freitag, 27.12.2013:
Zeitig in der Früh starten wir in Salzburg und steigen in den Zug nach Ebensee. Von dort geht es mit der Seilbahn hinauf auf den Feuerkogel. Im Tal ist es sehr nebelig und wir ahnen noch gar nicht, was uns gleich erwarten wird. Als wir oben aussteigen, fühlen wir uns wie in einer anderen Welt! Sonne, blauer Himmel, glitzernder Schnee und eine atemberaubende Aussicht über den Wolken!
Der Feuerkogel begrüßt uns herzlich und zeigt sich von seiner besten Seite. Max steht schon in den Startlöchern, während ich noch mit dem Anlegen der Schneeschuhe kämpfe. Zum ersten Mal im Leben schnalle ich sie mir an.
Ich freue mich darüber, wie einfach es vorerst ist, mit den Schneeschuhen zu laufen Die ersten paar Meter ist unser Weg gespurt. Nach kurzer Zeit verlassen wir jedoch diese Route, welche als Schneeschuh-Tour markiert und sehr einfach zu laufen ist, und machen uns stattdessen auf dem Sommer-Wanderweg auf, in Richtung Rieder Hütte. Ab und zu blitzen die Sommermarkierungen durch den Schnee, für die grundsätzliche Orientierung haben wir die Route allerdings auf unserem GPS gespeichert, welches – genauso wie meine Schneeschuhe – hier und jetzt zum ersten Mal ausprobiert wird (GPS-Generalprobe für unsere Oman Tour, welche Ende Januar startet).
Auf dem Sommerwanderweg sind wir ganz alleine unterwegs. Während am Feuerkogel ein paar Kinder zum Skifahren den Hang hinunter rutschen und einige Spaziergänger ein paar kleine Runden drehen, ist hier weit und breit keine Menschenseele mehr zu sehen. Es ist ganz still, wir hören nur das Knirschen des Schnees unter uns. Langsam stapfen wir dahin, keine anderen Spuren um uns herum im Schnee, außer jener der Hasen und Rehe. Es ist traumhaft schön hier.
Teilweise blitzt die Sommer-Markierung durch den Schnee durch, teilweise navigieren wir mit dem GPS. Manchmal auch beides zusammen
Als die Sonne die Schatten langsam länger werden lässt, finden wir einen Zeltplatz mit wunderbarem Blick ins Tal. Max wandert inzwischen ohne Rucksack weiter, erkundet den Weg für morgen und spurt ein bisschen vor, um uns das Wandern morgen Früh mit Gepäck zu erleichtern. Denn so angenehm die Tour begonnen hat, so anstrengend wurde das Laufen für mich, sobald wir auf den ungespurten Sommerweg abgebogen sind
Ich trete den Schnee auf unserem Zeltplatz flach und mache den Fehler, die Schneeschuhe kurz auszuziehen. Sofort versinke ich bis übers Knie. Das viele Grün der Latschenkiefer täuscht über die hohe Schneelage hinweg. Ohne Schneeschuhe gibt es hier eindeutig kein vorankommen.
Im Zelt ist es wirklich kalt. Die Sonne steht schon sehr niedrig und unser Zelt liegt im Schatten. Ich bin froh über meine Daunensocken und Fleece-Leggins. Max beginnt zu kochen, während ich meinen Medikamenten-Cocktail zu mir nehme. Draußen ist es sehr still. Man hört nichts, nicht ein mal ein Lüftchen weht. Wir sind sehr glücklich, gemeinsam hier sein zu können.
Samstag, 28.12.2013:
Am Morgen weckt uns die Sonne! Langsam machen wir uns am Vormittag auf den Weg.
So habe ich mir unsere gemütliche Schneeschuh-Tour eigentlich nicht vorgestellt. Ich wollte doch einfach am Plateau entlang gehen. In der Ebene! Max freut sich über die Abwechslung
So ist es schon angenehmer. Max' Spuren vom Vortag sind noch zu sehen und ich schreite zügig voran.
Wir müssen auf den Berg rechts im Bild.
Wolken und Sonne wechseln sich ab und zaubern tolle Bilder auf den Himmel.
Ächz. Gut, dass es Steighilfen gibt.
G L Ü C K L I C H ! ! !
Die Berge überwältigen uns regelrecht, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Schwerarbeit mit schönem Hintergrund
Wir können uns hier einfach nicht sattsehen.
GESCHAFFT!!! Die Rieder-Hütte (links davon die kleine Winter-Not-Hütte):
Gegen Nachmittag bei der Rieder Hütte angekommen (im Winter nicht bewirtschaftet), überlegen wir, ob wir eine komplette Querung des Gebirges wagen sollen, verwerfen diese Idee jedoch aufgrund meines Gesundheitszustandes und dem Wissen betreffend des morgigen Schlecht-Wetter-Tages. Stattdessen nutzen wir den knapp 90cm breiten Vorraum der verschlossenen kleinen Winter-Not-Hütte und richten hier gemütlich unser Nachtquartier ein.
Den Nachmittag nutzen wir noch, um die umliegenden Aussichten zu genießen und um auf den Kesselgupf zu steigen. Auch hier sind wir ganz alleine. Auf einem Gipfel gegenüber sehen wir zwei Tourenski-Geher, welche gerade bei der Abfahrt sind und die Nacht wohl im Tal verbringen werden.
Aussicht vom Kesselgupf
Am Kesselgupf! Lange bleiben wir hier nicht, es wird langsam recht frisch...
Also langsam zurück Richtung Hütte.
Ein wundervolles Jahr neigt sich dem Ende zu.
Einfach nur schön.
Es wird Zeit, es sich in der Hütte gemütlich zu machen.
Im Vorraum der verschlossenen Winter-Not-Hütte lassen wir uns es gut gehen. Der Raum ist bestens isoliert und mit einer Breite von 90 cm sehr gemütlich. Wir genießen heißen Tee und warme Schlafsäcke.
Nachts holen wir "frisches" Wasser aus der Regentonne der Hütte. Nach kurzem Brechreiz wird es sofort wieder entleert. Stattdessen wird jetzt Schnee geschmolzen. Ein sehr langwieriges Unterfangen.
Sonntag, 29.12.2013:
Die ganze Nacht über stürmt es. Auch tagsüber bessert sich die Wetterlage nicht. Wir befinden uns inmitten von Wolken und haben kaum Sicht. Auch Neuschnee gab es über Nacht. In unserer heimeligen Hütte fühlen wir uns aber so wohl, dass wir das Schlecht-Wetter ohne Probleme aussitzen. Gegen Abend bessert sich die Sicht etwas und wir beschließen die 2 verbleibenden Stunden bis Sonnenuntergang noch weiter zu wandern. Wieder sind unsere Spuren die einzigen im Schnee.
Auf diesem Abschnitt würde es sogar Winterweg-Markierungen geben, allerdings sind diese so angeordnet, dass wir sie nicht zur Orientierung und Wegfindung nutzen können, da für den Winterweg nun doch nicht genug Schnee liegt und die Latschenkiefer dort den Hauptteil des Bodens bedecken. Mit GPS ist es aber kein Problem, trotz Nebel voranzukommen. Wir folgen wieder dem Sommerweg. Zwei, drei Abschnitte stellen sich als kleine Herausforderung dar und erfordern vollste Konzentration und Vorsicht. Max geht voran. Trotz des bescheidenen Wetters hat die Umgebung hier etwas sehr reizvolles an sich.
Der heutige Wandertag ist schon weniger romantisch.
Immer konzentrieren, hier gehts überall steil hinab.
Abends klart es nochmals richtig auf. (Im Gegensatz zum bisherigen Tag.)
Wir steigen Richtung Süden bis kurz vor die Waldgrenze ab und zelten kurz vor Sonnenuntergang direkt am Wanderweg. Hier kommt bei dem Wetter sowieso keiner vorbei.
Nachts wird uns bitterkalt. Ich bin froh, dass ich zwei Schlafsäcke mit dabei habe. Mein dünner Exped Comfort Sommerschlafsack mit 320g Daune wird in den Nahanny Winterschlafsack mit 870g Daune gesteckt und hält mich so wirklich warm. Grundsätzlich wäre für Temperaturen von -10°C auch mein Nahanny Schlafsack alleine ausreichend, jedoch ist er so breit geschnitten, dass ich ihn nie ganz erwärmen kann. Max bekommt diese Nacht meine Daunensocken und hat auch selber noch seine warme Daunenjacke an. So lässt es sich doch richtig gut schlafen.
Montag, 30.12.2013:
Heute verspricht der Wetterbericht wieder Sonnenschein! Dementsprechend bin ich schon früh draußen vor dem Zelt. Max kuschelt drinnen noch ein bisschen und versucht heraus zu zögern, seine warme Daunenhülle zu verlassen. Da wir uns heute Abend allerdings ein paar Kilometer weiter mit Freunden treffen wollen, um morgen gemeinsam auf einer Berghütte Silvester zu feiern, dürfen wir uns heute Früh nicht allzu viel Zeit lassen.
Aufstehen! Gleich hat die Sonne unser Zelt erreicht! Im Hintergrund sieht man noch unsere Spuren von gestern Abend.
Schade, dass wir schon absteigen müssen, aber dafür freuen wir uns schon auf die Silvester Feier!
Über sanfte Hügel geht es auf und ab. Der Schnee funkelt und glitzert heute wieder in der Sonne. Der Abstieg zeigt sich nochmals von seiner schönsten Seite.
Gegen Ende wird es nochmals recht anstrengend, viele Schrägen sind zu queren. Hasenspuren und Sonnenstrahlen begleiten uns den gesamten Abstieg entlang, was mich wieder versöhnlich stimmt
Wir steigen schließlich nach Steinkogel ab, setzen uns in einen Zug und ab geht’s Richtung St. Wolfgang zur Silvester-Feier.
Auch wenn wir die komplette Querung nicht geschafft haben, hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt loszuwandern. Die 4 Tage im Höllengebirge waren wunderschön, sehr einsam und eindrucksvoll. Wir haben unserem gemeinsamen Jahr 2013 durch unsere Tour ein wirklich gebührendes Ende bereitet und freuen uns schon auf alle Reisen im nächsten Jahr
Zeit: 27.-30.12.2013
Die Feiertage zwischen Weihnachten und Silvester wollen für eine kleine Tour genutzt werden. Unsere Wahl fällt auf das Höllengebirge im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes. Es liegt eingebettet zwischen Attersee und Traunsee, ist von undurchdringlichen Latschenfeldern bedeckt und weist schroffe Felsformationen auf. Eine Querung ist grundsätzlich in 2-3 Tagen auf jeden Fall gut möglich.
Max und ich haben 4 Tage für unsere Tour Zeit. Der Wetterbericht verspricht viel Sonne, die Schneelage stellt sich für unsere erste Schneeschuh-Tour auch als ideal dar. Also nichts wie los Etwas gebremst werden wir dadurch, dass ich seit Tagen eine starke Verkühlung mit mir herumschleppe. Husten, keine Stimme, schlaflos in der Nacht, weil ich kaum atmen kann, der Taschentuch-Verbrauch steigt ins unermessliche. Wir überlegen noch, ob wir überhaupt losgehen sollen, doch es zieht uns einfach nach draußen. Wir beschließen jedoch, die Tour sehr gemütlich anzugehen.
Freitag, 27.12.2013:
Zeitig in der Früh starten wir in Salzburg und steigen in den Zug nach Ebensee. Von dort geht es mit der Seilbahn hinauf auf den Feuerkogel. Im Tal ist es sehr nebelig und wir ahnen noch gar nicht, was uns gleich erwarten wird. Als wir oben aussteigen, fühlen wir uns wie in einer anderen Welt! Sonne, blauer Himmel, glitzernder Schnee und eine atemberaubende Aussicht über den Wolken!
Der Feuerkogel begrüßt uns herzlich und zeigt sich von seiner besten Seite. Max steht schon in den Startlöchern, während ich noch mit dem Anlegen der Schneeschuhe kämpfe. Zum ersten Mal im Leben schnalle ich sie mir an.
Ich freue mich darüber, wie einfach es vorerst ist, mit den Schneeschuhen zu laufen Die ersten paar Meter ist unser Weg gespurt. Nach kurzer Zeit verlassen wir jedoch diese Route, welche als Schneeschuh-Tour markiert und sehr einfach zu laufen ist, und machen uns stattdessen auf dem Sommer-Wanderweg auf, in Richtung Rieder Hütte. Ab und zu blitzen die Sommermarkierungen durch den Schnee, für die grundsätzliche Orientierung haben wir die Route allerdings auf unserem GPS gespeichert, welches – genauso wie meine Schneeschuhe – hier und jetzt zum ersten Mal ausprobiert wird (GPS-Generalprobe für unsere Oman Tour, welche Ende Januar startet).
Auf dem Sommerwanderweg sind wir ganz alleine unterwegs. Während am Feuerkogel ein paar Kinder zum Skifahren den Hang hinunter rutschen und einige Spaziergänger ein paar kleine Runden drehen, ist hier weit und breit keine Menschenseele mehr zu sehen. Es ist ganz still, wir hören nur das Knirschen des Schnees unter uns. Langsam stapfen wir dahin, keine anderen Spuren um uns herum im Schnee, außer jener der Hasen und Rehe. Es ist traumhaft schön hier.
Teilweise blitzt die Sommer-Markierung durch den Schnee durch, teilweise navigieren wir mit dem GPS. Manchmal auch beides zusammen
Als die Sonne die Schatten langsam länger werden lässt, finden wir einen Zeltplatz mit wunderbarem Blick ins Tal. Max wandert inzwischen ohne Rucksack weiter, erkundet den Weg für morgen und spurt ein bisschen vor, um uns das Wandern morgen Früh mit Gepäck zu erleichtern. Denn so angenehm die Tour begonnen hat, so anstrengend wurde das Laufen für mich, sobald wir auf den ungespurten Sommerweg abgebogen sind
Ich trete den Schnee auf unserem Zeltplatz flach und mache den Fehler, die Schneeschuhe kurz auszuziehen. Sofort versinke ich bis übers Knie. Das viele Grün der Latschenkiefer täuscht über die hohe Schneelage hinweg. Ohne Schneeschuhe gibt es hier eindeutig kein vorankommen.
Im Zelt ist es wirklich kalt. Die Sonne steht schon sehr niedrig und unser Zelt liegt im Schatten. Ich bin froh über meine Daunensocken und Fleece-Leggins. Max beginnt zu kochen, während ich meinen Medikamenten-Cocktail zu mir nehme. Draußen ist es sehr still. Man hört nichts, nicht ein mal ein Lüftchen weht. Wir sind sehr glücklich, gemeinsam hier sein zu können.
Samstag, 28.12.2013:
Am Morgen weckt uns die Sonne! Langsam machen wir uns am Vormittag auf den Weg.
So habe ich mir unsere gemütliche Schneeschuh-Tour eigentlich nicht vorgestellt. Ich wollte doch einfach am Plateau entlang gehen. In der Ebene! Max freut sich über die Abwechslung
So ist es schon angenehmer. Max' Spuren vom Vortag sind noch zu sehen und ich schreite zügig voran.
Wir müssen auf den Berg rechts im Bild.
Wolken und Sonne wechseln sich ab und zaubern tolle Bilder auf den Himmel.
Ächz. Gut, dass es Steighilfen gibt.
G L Ü C K L I C H ! ! !
Die Berge überwältigen uns regelrecht, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Schwerarbeit mit schönem Hintergrund
Wir können uns hier einfach nicht sattsehen.
GESCHAFFT!!! Die Rieder-Hütte (links davon die kleine Winter-Not-Hütte):
Gegen Nachmittag bei der Rieder Hütte angekommen (im Winter nicht bewirtschaftet), überlegen wir, ob wir eine komplette Querung des Gebirges wagen sollen, verwerfen diese Idee jedoch aufgrund meines Gesundheitszustandes und dem Wissen betreffend des morgigen Schlecht-Wetter-Tages. Stattdessen nutzen wir den knapp 90cm breiten Vorraum der verschlossenen kleinen Winter-Not-Hütte und richten hier gemütlich unser Nachtquartier ein.
Den Nachmittag nutzen wir noch, um die umliegenden Aussichten zu genießen und um auf den Kesselgupf zu steigen. Auch hier sind wir ganz alleine. Auf einem Gipfel gegenüber sehen wir zwei Tourenski-Geher, welche gerade bei der Abfahrt sind und die Nacht wohl im Tal verbringen werden.
Aussicht vom Kesselgupf
Am Kesselgupf! Lange bleiben wir hier nicht, es wird langsam recht frisch...
Also langsam zurück Richtung Hütte.
Ein wundervolles Jahr neigt sich dem Ende zu.
Einfach nur schön.
Es wird Zeit, es sich in der Hütte gemütlich zu machen.
Im Vorraum der verschlossenen Winter-Not-Hütte lassen wir uns es gut gehen. Der Raum ist bestens isoliert und mit einer Breite von 90 cm sehr gemütlich. Wir genießen heißen Tee und warme Schlafsäcke.
Nachts holen wir "frisches" Wasser aus der Regentonne der Hütte. Nach kurzem Brechreiz wird es sofort wieder entleert. Stattdessen wird jetzt Schnee geschmolzen. Ein sehr langwieriges Unterfangen.
Sonntag, 29.12.2013:
Die ganze Nacht über stürmt es. Auch tagsüber bessert sich die Wetterlage nicht. Wir befinden uns inmitten von Wolken und haben kaum Sicht. Auch Neuschnee gab es über Nacht. In unserer heimeligen Hütte fühlen wir uns aber so wohl, dass wir das Schlecht-Wetter ohne Probleme aussitzen. Gegen Abend bessert sich die Sicht etwas und wir beschließen die 2 verbleibenden Stunden bis Sonnenuntergang noch weiter zu wandern. Wieder sind unsere Spuren die einzigen im Schnee.
Auf diesem Abschnitt würde es sogar Winterweg-Markierungen geben, allerdings sind diese so angeordnet, dass wir sie nicht zur Orientierung und Wegfindung nutzen können, da für den Winterweg nun doch nicht genug Schnee liegt und die Latschenkiefer dort den Hauptteil des Bodens bedecken. Mit GPS ist es aber kein Problem, trotz Nebel voranzukommen. Wir folgen wieder dem Sommerweg. Zwei, drei Abschnitte stellen sich als kleine Herausforderung dar und erfordern vollste Konzentration und Vorsicht. Max geht voran. Trotz des bescheidenen Wetters hat die Umgebung hier etwas sehr reizvolles an sich.
Der heutige Wandertag ist schon weniger romantisch.
Immer konzentrieren, hier gehts überall steil hinab.
Abends klart es nochmals richtig auf. (Im Gegensatz zum bisherigen Tag.)
Wir steigen Richtung Süden bis kurz vor die Waldgrenze ab und zelten kurz vor Sonnenuntergang direkt am Wanderweg. Hier kommt bei dem Wetter sowieso keiner vorbei.
Nachts wird uns bitterkalt. Ich bin froh, dass ich zwei Schlafsäcke mit dabei habe. Mein dünner Exped Comfort Sommerschlafsack mit 320g Daune wird in den Nahanny Winterschlafsack mit 870g Daune gesteckt und hält mich so wirklich warm. Grundsätzlich wäre für Temperaturen von -10°C auch mein Nahanny Schlafsack alleine ausreichend, jedoch ist er so breit geschnitten, dass ich ihn nie ganz erwärmen kann. Max bekommt diese Nacht meine Daunensocken und hat auch selber noch seine warme Daunenjacke an. So lässt es sich doch richtig gut schlafen.
Montag, 30.12.2013:
Heute verspricht der Wetterbericht wieder Sonnenschein! Dementsprechend bin ich schon früh draußen vor dem Zelt. Max kuschelt drinnen noch ein bisschen und versucht heraus zu zögern, seine warme Daunenhülle zu verlassen. Da wir uns heute Abend allerdings ein paar Kilometer weiter mit Freunden treffen wollen, um morgen gemeinsam auf einer Berghütte Silvester zu feiern, dürfen wir uns heute Früh nicht allzu viel Zeit lassen.
Aufstehen! Gleich hat die Sonne unser Zelt erreicht! Im Hintergrund sieht man noch unsere Spuren von gestern Abend.
Schade, dass wir schon absteigen müssen, aber dafür freuen wir uns schon auf die Silvester Feier!
Über sanfte Hügel geht es auf und ab. Der Schnee funkelt und glitzert heute wieder in der Sonne. Der Abstieg zeigt sich nochmals von seiner schönsten Seite.
Gegen Ende wird es nochmals recht anstrengend, viele Schrägen sind zu queren. Hasenspuren und Sonnenstrahlen begleiten uns den gesamten Abstieg entlang, was mich wieder versöhnlich stimmt
Wir steigen schließlich nach Steinkogel ab, setzen uns in einen Zug und ab geht’s Richtung St. Wolfgang zur Silvester-Feier.
Auch wenn wir die komplette Querung nicht geschafft haben, hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt loszuwandern. Die 4 Tage im Höllengebirge waren wunderschön, sehr einsam und eindrucksvoll. Wir haben unserem gemeinsamen Jahr 2013 durch unsere Tour ein wirklich gebührendes Ende bereitet und freuen uns schon auf alle Reisen im nächsten Jahr
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