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Reisezeit: Ende Juli 2013
Region/Kontinent: Nordeuropa
Land: Schweden
Tour: Bohusleden von Kungälv nach Uddevalla
Länge: ca. 70-80 Km
Personenanzahl: 2
Wie alles anfing
Irgendwann im März war ich auf einem Geburtstag. Es war arschkalt und wir betrunken. Spät am Abend beschlossen wir am Lagerfeuer, dass wir in den Norden wollen. Trekking. Zelten und solche Sachen. Wie und warum kann man im Nachhinein nicht mehr sagen. Egal. Ich hatte sowas sowieso schon länger vor. In den Tagen darauf fragte ich noch mal nach, ob das wirklich ernst gemeint war. Zum Glück fanden wir die Idee auch noch ausgenüchtert gut .
Planung
Da wir in den Norden wollten und beide keine Erfahrung mit Trekkingtouren hatten, suchten wir einige Touren in Schottland, Norwegen und Schweden raus. Zeitgleich begann die Phase der Ausrüstungs Zusammenstellung. Etliche Tourberichte und Vergleiche wurden gelesen. Kataloge wurden stundenlang gewälzt. Der Globi wurde mehrfach besucht. Mit anderen Worten: Das Konto leerte sich und der neue Rucksack füllte sich langsam. Irgendwann haben wir uns dann dazu beschlossen auf dem Bohusleden in Südwest Schweden zu wandern. Dieser bot die Vorteile, dass dieser einfach über Göteborg zu erreichen ist und man in einer Umgebung läuft in der man auf wenige Menschen trifft, aber jederzeit innerhalb von einer Tagestour eine größere Stadt - Verzeihung Dorf erreichen kann.
Als bitterarme Auszubildende wollten wir eigentlich günstig mit dem Nachtzug nach Göteborg fahren. Allerdings entdeckte ich dann noch Lufthansa Flüge die echt günstig waren. Natürlich haben wir sofort zugeschlagen - soll doch das Proletariat 13 Stunden in einem lärmenden Stahlwagen sitzen
Letzte Planungen wurden vorgenommen und bald war der Tag gekommen an dem es losging.
Tourbeginn
Wir stehen am Flughafen Bremen mit unseren großen Rucksäcken. In ein paar Stunden sollten wir in Göteborg landen und für die nächsten Tage durch die schwedischen Wälder laufen. Entlang an unzähligen Seen, Naturreservaten, Sumpf- und Moorgebiete und durch herrliche abgelegene Natur.
Um 10:00 Uhr stehen wir mit unseren vollgepackten Trekkingrucksäcken am Flughafen Landvetter. Was vor vielen Wochen noch eine Schnapsidee war, ist nun Realität. Mit dem Bus fahren wir erst einmal in Göteborgs Innenstadt. Dort geht es noch schnell zum Naturkompaniet, wo wir noch Spiritus für den Trangia Kocher kaufen müssen.
Wir hatten uns dazu entschieden, dass wir erst in Kungälv auf den Bohusleden treffen wollen. Laut Karte würden wir damit cirka eine Tagesetappe und eine Gegend die noch recht Nahe an Göteborgs Stadtgrenzen ist überspringen.
Ein Bus brachte uns nach Kungälv. Dort merkten wir wiedereinmal wie nett und hilfsbereit die Schweden sind. Eine Gruppe Jugendlicher sprach uns auf Schwedisch an. Da sich mein Schwedisch auf ein "Skøl" beschränkt, erklärten ich ihnen auf Englisch das wir den Bohusleden suchen. Obwohl sie hier wohnten hatten sie keine Ahnung von einem solchen Wanderweg. Allerdings schickten sie uns mit Hilfe der Karte in eine Grobe Richtung. Bald befanden wir uns in einem Wald mit Wegbeleuchtung. Die spinnnen die Schweden. Wer beleuchtet den bitteschön einen Waldweg? Später stellte sich raus das das eine beliebte Laufstrecke sei, welche bei Dunkelheit auch noch gerne benutzt wird
Bald zeigten uns die orangenen Pfeile das wir den Bohusleden gefunden haben.
Gegen Abend bekamen wir langsam Hunger. An der Laufstrecke gab es einen See welcher allerdings total verdreckt war.
Zeit den Wasserfilter auszuprobieren. Mist! Der Wasserfilter filterte kein Wasser. Irgendetwas war wohl verstopft und wollte auch nach vielen Reparaturversuchen nicht funktionieren. Zeitgleich ist dann auch noch auf der anderen Seite des Sees ein Typ ertrunken. Im Blaulichtflackern sank unsere Stimmung auf einen Tiefpunkt.
Wir hatten zwei Möglichkeiten: entweder das Wasser abkochen und den Spiritus rationieren, oder am nächsten Tag wieder nach Göteborg fahren, um sich dort Chlortabletten zu kaufen. Beim letzteren würden wir aber mindestens einen halben Tag verlieren. Auf der Suche nach Trinkwasser fand ich in der Nähe eine Friedhof, wo ich den Trinksack füllte. Fürs Erste entschieden wir uns Wasser abzukochen, und die Entscheidung auf den nächsten Tag zu verschieben.
Demnächst gehts weiter ...
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