[NZ] Südalpenwildnis

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  • berniehh
    Fuchs
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    [NZ] Südalpenwildnis

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Inhaltsverzeichnis

    Damit die einzelnen Treks leichter zu finden sind mache ich hier dieses Inhaltsverzeichnis mit direkte Links zu den jeweiligen Touren:


    Einleitung hier


    Im ersten Teil gibt´s die Berichte von den drei besten Touren meiner ersten drei Neuseelandreisen von 1997 bis 2006
    Die Fotos hierzu sind gescante Dias


    1. Southern Traverse (158 Tage Gesamtdauer) (südliches Fiordland) hier
    Southern Traverse Fortsetzung (nördliches Fiordland) hier
    Southern Traverse Fortsetzung Nr. 2 (Mount Aspiring Region) hier
    Southern Traverse Fortsetzung Nr. 3 (Zentrale Südalpen) hier
    Southern Traverse Fortsetzung Nr. 4 (nördlich vom Arthur´s Pass) hier

    2. Garden of Eden & Garden of Allah (18 Tage) hier

    3. Westliche Fjordroute (20 Tage) hier


    Im zweiten Teil stehen meine vier Touren von 2013:
    Diese Touren stelle ich auch mit auf meine Seite, mit paar mehr Fotos wie hier und Kartenausschnitte
    www.trekking.magix.net


    Ankunft in Christchurch hier

    Trek 1:
    Vom Crooked River zum Lewis Pass (17 Tage) (1. bis 6.Tag) hier
    Vom Crooked River zum Lewis Pass/ Fortsetzung (7. bis 13.Tag) hier
    Vom Crooked River zum Lewis Pass/ Fortsetzung Nr. 2 (14. bis 17.Tag) hier

    Trek 2:
    Vom Ahuriri River zur Westküste (19 Tage) (1. bis 3.Tag) hier
    Vom Ahuriri River zur Westküste/ Fortsetzung (4. und 5.Tag) hier
    Vom Ahuriri River zur Westküste/ Fortsetzung Nr.2 (6. und 7.Tag) hier
    .....................Fortsetzung Nr.3 (8.Tag) hier
    .....................Fortsetzung Nr.4 (9. und 10.Tag) hier
    ...................Fortsetzung Nr.5 (11. und 12.Tag) hier
    .................Fortsetzung Nr.6 (13. und 14.Tag) hier
    ..................Fortsetzung Nr.7 (15. und 16.Tag) hier
    .............Fortsetzung Nr.8 (17. bis 19.Tag) hier

    Trek 3:
    Vom Lake Monowai zum Doubtful Sound (19 Tage) (Anreise zum Trekkingstart und 1.Tag) hier
    Vom Lake Monowai zum Doubtful Sound / Fortsetzung (2. bis 4.Tag) hier
    ........................Fortsetzung Nr.2 (5. und 6.Tag) hier
    .......................Fortsetzung Nr.3 (7. bis 9.Tag) hier
    ....................Fortsetzung Nr.4 (10. und 11.Tag) ..........Dusky Track / hier
    ...................Fortsetzung Nr.5 (12. bis 14.Tag) ...........Dusky Track / hier
    ..................Fortsetzung Nr.6 / 15.Tag /hier
    ..................Fortsetzung Nr.7 / 16.Tag / hier
    ................Fortsetzung Nr.8 / 17.Tag hier
    ...............Fortsetzung Nr.9 / 18.Tag hier
    ..............Fortsetzung Nr.10 / 19.Tag hier

    Trek 4
    Von der Cascade Coast zu den Eyre Mountains (39 Tage) / (Planung, Anreise und 1.Tag) hier
    .................2.Tag (Cascade Coast) hier
    ................3.Tag (Cascade Coast) hier
    ................4. bis 7.Tag (Cascade Coast & Pyke Big Bay Route hier
    ................8. und 9.Tag (Pyke Big Bay Route & Olivine Range) hier
    ...............10. und 11.Tag (Olivine Range) hier
    ................12. bis 14.Tag (Olivine Range & Olivine Ice Plateau) hier
    ..................15. und 16.Tag (Olivine Range & 5 Pässe Route) hier
    ................17.Tag (5 Pässe Route) hier
    ................18. und 19.Tag (5 Pässe Route) hier
    ...............20.Tag (Routeburn Track) hier
    Zuletzt geändert von berniehh; 17.02.2014, 22:30.
    www.trekking.magix.net

  • berniehh
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    #2
    AW: [NZ] Südalpenwildnis



    Einleitung

    Die Südalpen (Southern Alps) sind ein relativ junges alpines Faltengebirge das sich 800 Kilometer lang über die neuseeländische Südinsel erstreckt und in den zentralen Teilen recht stark vergletschert ist.

    Meine vierte Neuseelandreise habe ich in diesem Jahr hinter mich gebracht. Vier Monate war ich diesmal im Land unterwegs, vom 1. Januar bis 1. Mai 2013. Während dieser Zeit habe ich vier Trekkingtouren gemacht.

    Bevor ich mit den Trekkingberichten loslege, beginne ich hier erstmal mit etwas Allgemeinem:


    Warum Neuseeland?

    Eigentlich hatte ich ja als mein Haupttrekkingziel für 2013 schon meine Lapplanddurchquerung geplant. Als Kontrastprogramm zur eher weiten und offenen lappländischen Landschaft musste, bei meiner geplanten Gesamtreisedauer von 8 bis 9 Monaten, noch ein zweites Haupttrekkingziel her, das gebirgiger ist und mehr Wälder hat.

    Das Trekkinggebiet sollte folgende drei Kriterien erfüllen:

    1. Eine spektakuläre alpine Hochgebirgslandschaft mit tief eingeschnittene Täler.
    2. Die Täler sollten dicht bewaldet sein
    3. Meine Routen sollten durch eine weitgehend unbewohnte und unerschossene Wildnis führen. Auf besiedelte Gebirge hatte ich diesmal nicht so viel Lust.

    Neuseeland gehört zu den Ländern auf der Erde in dem man diese drei Kriterien alle gleichzeitig in einem Gebiet findet.

    Wälder mag ich ja sehr gerne, je dichter und düsterer desto besser. Deshalb müssen bei mir auf jeder langen Reise auch Treks mit längere Waldabschnitte enthalten sein. Besonders gern mag ich den landschaftlichen Kontrast im Hochgebirge, wenn man durch dicht bewaldete Täler wandert und wenige Tage später, in hochalpine Bereiche oberhalb der Baumgrenze, schon dramatische Gebirgspanoramen bewundern kann.

    Neuseelands Wälder sind, wie die Wälder der südlichen Hemisphäre generell, überaus faszinierend, ganz besonders die üppigen Regenwälder in den Tälern westlich des Südalpenhauptkammes.
    Neuseeland ist zwar auch voll mit phantastische Gebirgslandschaften, die sich auch dann lohnen wenn es dort keine Wälder geben würde, aber die Wälder sind dort in einigen Gegenden so märchenhaft schön, daß es sich eigentlich auch schon nur wegen der Wälder lohnt den ganzen Weg dorthinzufliegen. Beides gleichzeitig, märchenhafte Wälder und spektakuläre Gebirgslandschaften, ist natürlich noch besser

    Auch mit dem dritten Kriterium, der unbewohnten unerschlossenen Wildnis, ist man mit Neuseeland bestens bedient. Etwa ein drittel der Gesamtfläche Neuseelands ist Conservation Land in Form von Nationalparks, Wilderness Areas oder sonstigen Parks. Fast die kompletten Südalpen sind darin enthalten.

    Ein großer Teil dieses Conservation Landes ist mit einem Netz aus markierte Pfade und Routen erschlossen, in allen Schwierigkeitsgraden, von sehr einfach bis extrem hart, ohne die große Teile der neuseeländischen Wildnis aufgrund der dichten Vegetation nur schwer zugänglich wären. Mit „unerschlossen“ meinte ich jetzt, daß es dort noch große zusammenhängende Gebiete gibt, die völlig frei von Straßen und Pisten sind.
    In Neuseeland kann man sich noch problemlos Trekkingrouten von bis zu weit über einem Monat Länge zusammenbasteln, ohne dabei eine einzige Straße oder Fahrweg zu kreuzen, die einfach nur durchgehend durch ununterbrochene Wildnis pur führt.

    Die urzeitliche neuseeländische Landschaft, in Kombination mit dem großflächig Straßenlosem, sind für mich Gründe genug das Land für meinen Geschmack mit zu den besten Trekkingländern der Erde zu zählen.

    Dann kommt da aber noch ein weiterer Grund als kleiner Extrabonus hinzu:
    Das neuseeländische Hüttensystem!
    In anderen Ländern tue ich auf meinen Trekkingtouren fast nur campen, weil es auf den meisten meiner Routen keine Hütten gibt, ich sowieso viel lieber campe, und dort wo ich mal an Hütten vorbeikomme meide ich sie oft aus Gründen wie z.b. zu teuer.

    Neuseeland zählt mit zu den wenigen Ländern der Erde in dem ich, wenn ich mal an einer Hütte vorbeikomme, ich eine Übernachtung in dieser Hütte dem Wildcampen vorziehe,.......mit Ausnahme natürlich die Great Walk Huts. Erstens sind die neuseeländischen Back Country Huts, bei dem oft nassen Klima und rauhem Gelände, eine willkomme Alternative zum zelten. Mal paar Tage Regen auszusitzen ist in einer Hütte doch viel angenehmer als im nassen Zelt. Und zweitens sind die Übernachtungskosten mit einem 6-monatigem Hüttenpass, selbst mit meinem minimalen pro-Tag-Budget, noch finanzierbar.

    Auf meinen Neuseelandtreks 2013 habe ich etwa die Hälfte aller Trekkingnächte in einer Hütte gepennt.

    Wenn Neuseeland nun also mit einem so ausgedehnten Hüttennetz versehen ist, das bis in die hintersten Winkel der Südalpen reicht, dann müsste doch eigentlich auch überall viel los sein, was doch normalerweise ein Minuspunkt wäre. Diese Frage würde ich mit Nein beantworten.

    Klar gibt es in Neuseeland viele bekannte Treks wo im Sommer viel los ist, auf denen man bis zu über 100 Leute pro Tag treffen kann. Trotzdem sind die gesamten Südalpen auch noch voll mit unbekannte Routen auf denen nur wenig bis kaum was los ist,.......sogar Routen wo fast nie jemand durchkommt!

    Ich habe mal den GR 20 auf Korsika im Oktober gemacht. Das fand ich ein sehr schönes Erlebnis, nicht nur wegen der schönen Landschaft und brillanten Herbstfarben, sondern auch deshalb weil es Nebensaison war und nur noch wenig Leute auf dem Trek unterwegs waren. Nur noch 5 bis 8 Wanderer habe ich jeden Abend in den Hütten getroffen, was ein recht ruhiges und entspanntes Hüttenambiente gab.

    Moment mal,........auf einer Trekkingtour durchschnittlich 5 bis 8 Wanderer pro Tag zu treffen soll wenig los sein??
    Klar, es ist ja auch ein Hüttentrek auf einer bekannten Route und keine Zelttour durch die nordamerikanische oder patagonische Wildnis, wo es möglich ist zwei Wochen am Stück oder länger keine Leute zu treffen.
    Wo bitteschön auf der Welt kann man denn auch einen zweiwöchigen Hüttentrek machen, auf den man die ganzen zwei Wochen lang keine Leute sieht, alle Hütten für sich alleine hat, und dazu dann auch noch mitten in der Hauptsaison des Hochsommers geht?? Doch, in Neuseeland da gibt es solche Routen!

    Es sind diese kleinen alten und sehr einfach ausgestatteten zwei, vier oder sechs Bunks Charakterhütten in den abgelegenen Gegenden weshalb ich das neuseeländische Hüttensystem so schätze,.......und nicht die modernen 60-Bunks-Lodgen entlang der Great Walks.
    Bitte nicht missverstehen, ich will die Attraktivität einer Trekkingroute jetzt nicht danach bewerten wieviele Leute man auf ihr trifft. Solange eine Landschaft schön ist und man unterwegs auf keine Straßen trifft, ist für mich auch ein vielbegangener Trek attraktiv. Die neuseeländischen Great Walks sind auch alle sehr lohnend.
    Auf einer langen Reise zur Abwechslung zwischendurch mal einen bekannten Trek bzw. Great Walk zu wandern mache ich ganz gerne mal. Aber der Hauptfokus meiner Routenplanung liegt natürlich auf abgelegene Routen.

    So, das war´s jetzt an Allgemeinem!

    Die nachfolgenen Fotos sind gescante Dias von meinen früheren Neuseelandreisen. Sie zeigen Hütten in abgelegenen Gegenden und Landschaften auf dem Weg zu ihnen. Die Bilder sind jetzt einfach so dahingeballert mit nur paar Kommentaren und ohne ausführlichen Bericht. Aber hiernach werden auch noch genügend weitere Treks folgen über die ich dann ausführlich berichte.

    1. Mehrwöchiger Trek durch die Südalpen (2005/2006)


    Waimakariri Col, auf dem Weg zur Waimakariri Falls Hut (1.Tag)


    Waimakariri Falls Hut


    Waimakakriri Falls Hut, im Hintgrund der Waimakariri Col


    Waimakariri River Valley. Dieses Tal geht’s abwärts. Danach bin ich weiter über den Harman Pass – Taipo River – Dunns Creek – Newton Saddle – Arahura River – Mudflats Hut – Styx Saddle zum Browning Bivouac


    Blick vom Browning Bivouac


    Über den Lathrop Saddle geht’s vom Browning Bivvy zum Crawford Bivvy


    Crawford Bivvy
    Von hier wanderte ich weiter via Kohataki River über den Zit Saddle und Adventure Ridge runter zum Toaroha River


    das regenwaldbestandene Toaroha River Valley (zwei Tage vom Crawford Bivvy)


    Toaroha Saddle mit dem Toaroha Bivvy, von hier geht’s runter ins Mungo River Valley


    Poet Hut am Mungo River


    in der Poet Hut


    Aufstieg vom Mungo River auf die Homeward Ridge, danach wanderte ich weiter via Hokitika River zum Frew Saddle


    Aufstieg zum Frew Saddle


    Blick vom Frew Saddle ins obere Hokitika River Valley.
    Vom Frew Saddle geht’s runter zum Whitcombe River


    das regenwaldbestandene Whitcombe River Valley.


    Whitcombe River Valley
    Meine Route führte mich von hier weiter via Murray Saddle – Surveyors Creek - Douglas Saddle (Explorer Hut) – Mikonui River – Truran Pass – Tuke River Valley


    Top Tuke Hut im oberen Tuke River Valley – eine sehr selten besuchte und schwer erreichbare Hütte. Das Hüttenbuch war noch von 1977, der letzte Eintrag vor 47 Tagen.


    Weglose Kammwanderung von der Top Tuke Hut zum Ivory Lake. Die Route führt über den flachen Schnee- und Gletschergipfel des Mount Beaumont, vonwoaus dieses Foto gemacht wurde.


    Abstieg zum Ivory Lake


    Ivory Lake Hut am Ivory Lake. Diese in den 60er Jahren gebaute und selten besuchte Hütte liegt in einem grandiosen hochalpinem Basin zwischen der Lange Range und der vergletscherten Flanke des Park Dome. Laut Hüttenbuch war der letzte Besucher vor einem Monat hier.


    Vom Ivory Lake geht’s das Waitaha River Valley abwärts


    Oberes Waitaha River Valley


    Waitaha River Valley.
    Ab der Buschgrenze wurde das Vorwärtskommen weiter Richtung talabwärts extrem hart und langsam. Über haushohe Felsbrocken und durchdringlichen Busch gings am Fluss entlang, auf Mischung zwischen weglos und extrem zugewachsenen Regenwaldpfad zur Moonbeam Hut. Für die 8 km von der Buschgrenze zur Moonbeam Hut habe ich 11 h 35 gebraucht!


    Das regenwaldbestandene Waitaha River Valley


    Moonbeam Hut - ebenfalls eine sehr selten besuchte und schwer erreichbare Hütte. Der letzte Hüttenbucheintrag lag 6 Monate zurück. Der Regenwaldpfad durch das Waitaha River Valley zur Moonbeam Hut war 2006 extrem zugewachsen und schwer zu folgen. Übliche Routen zum Ivory Lake und Oberes Waitaha River Valley führten über die weglosen hochalpinen Gebirgskämme und nicht auf dem Pfad durch das Tal.


    Von der Moonbeam Hut ging es weglos über die Clearview Spur und Smith Range und auf der anderen Seite wieder runter ins Smyth River Valley.
    Das Foto zeigt das Smyth River Valley mit Blick talabwärts (=meine Wanderrichtung).


    Das Smyth River Valley mündet ins breitere Haupttal des Wanganui River Valley, hier steht die Smyth Hut (Foto). Neben der Hütte liegen heiße Quellen im Flussbett. Aufgrund der heißen Quelle dachte ich daß diese Gegend relativ gut frequentiert sein muss. Aber das Gegenteil war der Fall, der letzte Hüttenbucheintrag lag drei Wochen zurück. Ich hatte die heisse Quelle für mich alleine.


    2. Zehntägiger Trek in Westland 2006


    Whataroa River Valley


    Butler River Valley


    Top Butler Hut, Butler River Valley. Der letzte Hüttenbucheintrag lag drei Wochen zurück.


    Butler River Valley - auf dem Weg zum Ice Lake


    Ice Lake


    Ice Lake


    Aufstieg zur Whymper Hut


    Blick von der Whymper Hut. Das ist ebenfalls eine selten besuchte Hütte. Wenn man das Hüttenbuch durchblättert stellt man fest daß in den letzten 9 Jahren nur sehr wenige Leute zu Fuß hierherkamen. Die meisten der sowieso schon wenigen Hüttenbesucher ließen sich per Helikopter ein- und wieder ausfliegen.


    Camp auf der Main Divide oberhalb der Whymper Hut.


    Steile vergletscherte Berge schließen das Tal ab


    Classen Glacier auf der anderen Seite der Main Divide


    Classen Glacier


    3. Fünftägiger Trek 2006 - Backvalley - Mount Titiroa - Borland


    Back Valley Hut


    Lake Rakatu


    die Hunter Mountains


    Blick vom Mount Titiroa (1715 m) auf die Hunter Mountains


    North Borland Hut, eine urige alte 2-Bunks-Minihütte.


    Tramper in der North Borland Hut. Mit zwei Leuten war die Hütte schon ziemlich überfüllt und ich breitete meine Matte auf dem Boden aus.
    Zuletzt geändert von berniehh; 28.10.2013, 21:38.
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    • Gast-Avatar

      #3
      AW: [NZ] Südalpenwildnis

      Mmmhhh...nachdem ich diese Fotos sehe, habe ich schon wieder Zweifel, ob ich mich mit Patagonien für das richtige Ziel entschieden habe

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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2408
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NZ] Südalpenwildnis

        Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
        Mmmhhh...nachdem ich diese Fotos sehe, habe ich schon wieder Zweifel, ob ich mich mit Patagonien für das richtige Ziel entschieden habe
        du musst keine Zweifel haben,......beide Gegenden, Patagonien und Neuseeland, sind megalohnende Ziele
        www.trekking.magix.net

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        • ckanadier

          Dauerbesucher
          • 24.02.2011
          • 565
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NZ] Südalpenwildnis

          Danke,
          ich warte mit Spannung geduldig aufs Auffüllen!

          Gruß
          Jürgen
          http://www.canadierforum.de/t7285f19...Paddel-AB.html

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          • Libertist
            Fuchs
            • 11.10.2008
            • 2064
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NZ] Südalpenwildnis

            Es geht los ...
            Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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            • eisen
              Erfahren
              • 03.10.2005
              • 331
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NZ] Südalpenwildnis

              Yeeeesss! Endlich geht es los! Ich dachte schon, Du überspringst den NZ-Bericht vielleicht. Supergespannt!

              Grüsse, Eisen

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              • Pielinen
                Fuchs
                • 29.08.2009
                • 1348
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NZ] Südalpenwildnis

                Toll, wieder so ein Fernweh Beitrag.
                Ich war auch 3x in NZ, leider zuletzt 1998!!!
                Trifft genau meinen Nerv.
                Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                • elcom
                  Gerne im Forum
                  • 08.08.2013
                  • 99
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NZ] Südalpenwildnis

                  Danke, Neuseeland steht dann jetzt auch auf meiner Liste der Länder, die man mal durchwandert haben muss, bevor man den Löffel abgibt. Tolle Bilder!
                  Wie ist denn eigentlich das Klima da unten so? Und welcher Zeitraum eignet sich am besten für Wanderungen in den Südalpen?
                  Ach ja, bevor ich's vergesse: hast du Hobbits oder Bergtrolle gesehen?
                  One says to me, "I wonder that you do not lay up money; you love to travel; you might take the cars and go to Fitchburg today and see the country." But I am wiser than that. I have learned that the swiftest traveller is he that goes afoot. ― Henry David Thoreau
                  Mein Blog: http://cheeseburgerhikes.blogspot.com/

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                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 3979
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NZ] Südalpenwildnis

                    schmacht....
                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

                    Kommentar


                    • paddel
                      Fuchs
                      • 25.04.2007
                      • 1864
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NZ] Südalpenwildnis

                      Super!!! Den Winter über anständige Unterhaltung
                      Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                      vorausgesetzt man hat die Mittel.

                      W.Busch

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1200
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NZ] Südalpenwildnis

                        Wunderbar diese Fotos, da muss ich irgendwie immer an Herr der Ringe denken. Freu mich schon sehr auf den kommenden Bericht und die (hoffentlich) zahlreichen Fotos.

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                        • Outdoorfetischist
                          Dauerbesucher
                          • 13.12.2010
                          • 917
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NZ] Südalpenwildnis

                          Ah klasse! Vor ein paar Tagen hatte ich erst dein Profil gestalkt, um zu schauen, ob es schon was Neues von dir gibt. Jetzt gehts endlich los. Ich bin gespannt!

                          OT: Wird es eigentlich auch einen Bericht über deine Tour mit Vincent geben?

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                          • berniehh
                            Fuchs
                            • 31.01.2011
                            • 2408
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NZ] Südalpenwildnis

                            Zitat von elcom Beitrag anzeigen
                            Wie ist denn eigentlich das Klima da unten so?
                            In den Südalpen herscht gemäßigtes Klima, wie bei uns, aber mit einer deutlich ungleichmäßigeren Niederschlagsverteilung. Der Südalpenhauptkamm bildet dabei die Klimascheide zwischen den extrem feuchten Westteil (6000 bis 8000 mm Jahresniederschlag) und den viel trockeneren Ostteil.

                            Zitat von elcom Beitrag anzeigen
                            Und welcher Zeitraum eignet sich am besten für Wanderungen in den Südalpen?
                            Beste Trekkingzeit ist von Dezember bis Ende März.
                            Oktober und November können auch schon gute Monate sein sofern das Wetter mitspielt. Die Machbarkeit von steile hochalpine Pässe ist dann allerdings fraglich.
                            Auch April kann mit Glück noch ganz gut sein,.....aber mit Pech auch sehr naßkalt und ungemütlich.
                            Auf den meisten meiner Reisen war ich bis Mitte/Ende April in NZ. Einmal sogar bis Mitte Mai, das Wetter war dann aber sehr übel.

                            Zitat von elcom Beitrag anzeigen
                            Ach ja, bevor ich's vergesse: hast du Hobbits oder Bergtrolle gesehen?
                            Ein Hobbit hat mir Löcher in mein Zelt reingekratzt

                            Zitat von Outdoorfetischist Beitrag anzeigen
                            OT: Wird es eigentlich auch einen Bericht über deine Tour mit Vincent geben?
                            Vincent war ja auf der Lapplandtour mit. Ich habe mir zwar vorgenommen darüber auch noch einen Bericht zu schreiben, aber das dauert noch lange. Erstmal werde ich ja noch ne ganze Weile mit diesem Bericht beschäftigt sein.
                            www.trekking.magix.net

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                              • 28.06.2008
                              • 9799
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                              #15
                              AW: [NZ] Südalpenwildnis

                              Freue mich ebenfalls sehr auf den Bericht. Ich war diesen März ebenfalls in den Südalpen unterwegs und sehr begeistert.
                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                              • berniehh
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                                • 31.01.2011
                                • 2408
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                                #16
                                AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                Im letzten Post hatte ich ja geschrieben was ich für eine Trekkinggegend suche und was Neuseeland an Landschaften und Potenzial zu bieten hat. Schön! Trotzdem habe ich mich vor der Reise gefragt warum es denn ausgerechnet schon wieder Neuseeland sein muss. Ich war doch schon dreimal dort, bin auf allen drei Reisen zusammengezählt 16 Monate lang kreuz und quer durch die Südalpen gewandert. Ungern wander ich die gleichen Routen zweimal und irgendwann muss das Potenzial ja mal erschöpft sein, so groß ist das Land ja nicht.

                                Erstmal stellt sich ja die Frage ob ich auf einer vierten NZ-Reise überhaupt noch genügend Routen finden werde, die ich noch nicht kenne.
                                Und dazu kommt dann noch die Tatsache daß ich auf meinen ersten drei Neuseelandreisen wirklich hammermäßige Touren gemacht habe, die mit zu den lohnensten zählen, die ich jemals gemacht habe! Vermutlich werde ich dann das Beste wohl schon gesehen haben! Müssten die Treks auf einer vierten Reise dann nicht eher Touren zweiter Wahl werden, verglichen mit den Touren der vorigen Reisen???

                                Bevor man jetzt anfängt sich über sowas ernsthaft Gedanken zu machen, könnte man doch besser gleich sagen „fahr doch mal woanders hin!“ Es gibt ja noch genügend Gebiete auf der Welt die mich reizen und in denen ich auch noch nie war, wie z.B. Russland oder Kirgistan. Ich könnte ja mal dort hinfahren, dann sehe ich wenigstens mal was Neues! Warum also ausgerechnet wieder Neuseeland???
                                Um diese Frage zu beantworten schweife ich, bevor ich mit meinen aktuellen Treks von 2013 beginne, mal zurück in die Vergangenheit und schildere meine Eindrücke und Erlebnisse von den drei besten Touren meiner ersten drei Neuseelandreisen:

                                1. Southern Traverse
                                2. Garden of Eden & Garden of Allah
                                3. Westliche Fiordroute

                                Die Fotos dazu sind wieder gescante Dias.


                                1. Southern Traverse

                                (Südliches Fiordland)

                                Eine Durchwanderung der neuseeländischen Südalpen in ihrer kompletten Länge, von der Südküste Fiordlands bis hoch zur Golden Bay an der Nordküste, immer möglichst nahe an der Main Divide entlang, ist eine landschaftlich sensationell grandiose Route, die von den Neuseeländern als Southern Traverse bezeichnet wird. Es gibt dafür keine fest vorgegebene Route und Markierungen schon gar nicht. Jeder, der die Southern Traverse geht, bastelt sich seine eigene individuelle Route zusammen aus einer Mischung zwischen weglos und dem vorhandenen Pfadnetz. Nach Studium der Hüttenbücher und Auskunft von den Einheimischen würde ich sagen daß die Southern Traverse im
                                Schnitt vielleicht einmal pro Jahr gegangen wird.

                                An die Planung meiner ersten Neuseelandreise erinner ich mich noch gut. Ich bin dort nicht mit dem Ziel hingefahren die Southern Traverse zu gehen, ich wusste ja noch nicht einmal daß es die überhaupt gibt.
                                In Büchern hatte ich was gelesen von den Great Walks, jener hypermäßig ausgebauten und begradigten Wege, die man buchen muss bevor man sie gehen darf,.....und dann noch von paar weiteren Treks die man nicht buchen muss.
                                Über das was ich eigentlich gesucht hatte, Routen abseits der bekannten Standardtreks, fand ich nirgends brauchbares Infomaterial.

                                Beim Anschauen einer Karte von der Südinsel bin ich dann schnell über das Fiordland gestolpert. Das sieht ja schonmal super aus! In den Büchern steht daß das Fiordland mit einer Fläche von über 12.000 Quadratkilometern der größte Nationalpark Neuseelands ist. Eine Fiordlanddurchwanderung müsste dann doch eigentlich eine lohnende Tour werden! Fotos von bekannten Tracks dort versprachen eine spektakuläre Gebirgslandschaft mit grüne Regenwaldtäler, genau nach meinem Geschmack!

                                Mein Plan stand nun fest: eine Durchquerung des Fiordlandes, von der Südküste bis hoch zur Milford Sound Road.
                                Ein toller Plan, ich wusste aber nichts darüber! Gibt es überhaupt ein Pfadnetz?....oder ist alles weglos?......wie schwer ist das Gelände?.....ist das Gebiet überhaupt durchquerbar?......welche Schwierigkeiten erwarten einem?......wieviel Zeit muss man einplanen?
                                Fragen über Fragen auf die ich keine Antworten fand!
                                Da ich keine detaillierten Karten auftreiben konnte, wusste ich ja nichtmal wie das Gelände topographisch überhaupt aussah.

                                Eine weitere Routenplanung war von zuhause aus also nicht möglich!
                                Ich fand auch keine Berichte von jemanden der da schonmal durchgewandert ist, geschweige denn ob überhaupt schonmal jemand das komplette Fiordland von Süd nach Nord durchquert hat!
                                Wie bitte??? Und was ist mit Internet, Google Earth, Online Karten etc.....??? Noch nie davon gehört!,.....beziehungsweise nicht im Traum daran gedacht ernsthaft für meine Trekkingplanung heranzuziehen!!!
                                Auf den ganzen modernen Internetkram, ohne den mein komplettes soziales Umfeld schon nicht mehr leben konnte, hatte ich überhaupt keine Lust. Ich saß noch nie in meinem Leben an einen Computer. Auf meinen langen Reisen, die ich bis dato gemacht hatte, war mein Hauptmedium für den Kontakt nach Hause nur alle paar Wochen mal eine Postkarte zu schreiben.

                                Erst sechs Jahre später, im Herbst 2003, richtet ein Freund mir meine erste E-mail Adresse ein. Und von dem Zeitpunkt an dauert es nochmal paar Jahre bis ich herausfinde daß es Google Earth gibt und ich anfange meine Routenplanung zuhause am Computer zu machen.

                                Es blieb mir also nichts anderes übrig als erstmal ziemlich unvorbereitet nach Neuseeland hinzufliegen.

                                Im Südsommer 1997 sollte es endlich losgehen. Viereinhalb Monate hatte ich für meinen Neuseelandaufenthalt eingeplant. Mit Iberia flog ich von Hamburg nach Madrid, von dort dann mit Aerolineas Argentina weiter über Buenos Aires und Rio Gallegos nach Auckland. Viereinhalb Monate ist eine lange Zeit für so ein kleines Land, über das ich kaum was wusste und ich wollte mir die Möglichkeit offenhalten, falls ich nach zwei Monaten sagen würde „jetzt reichts“, meinen Rückflug aus Auckland vorzuverlegen um meine restliche Reisezeit in Patagonien zu verbringen. Im Jahr zuvor war ich vier Monate trekken in Patagonien und es hat mir auch super gefallen dort.

                                In Auckland verbrachte ich eine Nacht im Hostel, nahm dann den Bus nach Wellington und noch am gleichen Abend die Fähre rüber nach Picton auf die Südinsel, wo ich nachts am Straßenrand mein Zelt aufschlug. Am drauffolgenden Tag ging´s per Anhalter runter nach Invercargill, der südlichsten Stadt Neuseelands. Ich wollte erstmal den North West Circuit auf Stewart Island machen. In Invercargill kaufte ich den Proviant dafür.

                                Stewart Island hat einen Durchmesser von 64 Kilometern und ist die drittgrößte Insel Neuseelands. Das Boot landete in Halfmoon Bay, hier liegt die einzigste Siedlung der Insel. Die beiden Straßen, die aus dem Dorf rausführen, enden nach paar Kilometern in der Wildnis. Der ganze Rest der Insel ist unbewohnt und straßenlos, also ein Trekkingparadies.
                                Der achttägige North West Circuit war also mein erster Trek in Neuseeland. Es war eine wirklich phantastische Tour, die ich empfehlen würde. Das Tophighlight meiner Reise, die Fiordlandtraverse, sollte aber erst noch kommen.


                                East Ruggedy Beach, Stewart Island

                                Zurück in Halfmoon Bay erwischte ich einen günstigen Stand By Flug zurück nach Invercargill, dann fuhr ich per Anhalter hoch nach Te Anau.
                                Völlig naiv und unwissend ging ich dort ins DOC Visitor Center und fragte der Rangerin am Schalter, als ob es nichts besonderes wäre,
                                „ich will mal das Fiordland durchwandern, von der Südküste bis hoch zur Milford Sound Road, habt ihr irgendwelche Infos darüber? Ich konnte in den Büchern nichts finden.“
                                Sie schaute mich an mit einem Blick als ob sie erstmal abchecken wollte ob die Frage ernst gemeint war oder nicht und als sie sicher war daß sie ernst gemeint war, klärte sie mich, dem dummen Touri, erstmal auf:
                                Das Fiordland kann man nicht durchwandern, erklärte sie. Es ist die größte unerschlossene Wildnis Neuseelands, es gibt kaum Pfade, alles ist voll mit dichten Regenwald und steile Granittäler. Aus vielen Tälern gibt es keine Ausstiegsmöglichkeiten weil die Talwände zu steil sind. Die Rangerin empfahl mir einen der bekannten Tracks im Fiordland.

                                Von ihr habe ich mich von meinem Plan aber nicht abbringen lassen. Es gibt keine Pfade? Ok, dann eben weglos! In Patagonien bin ich schliesslich auch weglos gewandert.
                                Mir ist dann Moir´s Guide South in die Hände gefallen, ein Trekkingführer der weglose Routen durch´s Fiordland beschreibt.. Ich habe mir das Buch ausgeliehen und mich einen Tag lang hingesetzt um es zu lesen. Fotokopien habe ich mir daraus zwar nicht gemacht, dafür aber Notizen auf Zettel. Stichwortartig schrieb ich mir auf welche Routen beschrieben werden, wo die Schlüsselstellen und schwierige Abschnitte liegen. Anhand der Moir´s Guide Beschreibungen habe ich mir dann eine Route zusammengebastelt.

                                Als ich das fertig hatte, brauchte ich nur noch Karten und dann konnte es auch schon losgehen. Von den guten topographischen 1:50.000er Karten brauchte ich für meine geplante Route einen ganzen Stapel, das würde mir aber viel zu teuer werden, denn ich reise ja schließlich auf Low Budget. Deshalb kaufte ich mir nur die 1:250.000er Fiordland Parkmap, ohne Höhenlinien. So brauche ich wenigstens nur ein einziges Kartenblatt für den kompletten Trek. Im Nachhinein betrachtet recht leichtsinng und auf keinen Fall würde ich es nochmal so machen!
                                Nichts gegen unzureichendes Kartenmaterial,.....man braucht nicht für jedes weglose und abgelegene Gelände nur beste topographische Karten. In Patagonien habe ich einen 20 tägigen weglosen Trek auch nur mit einer primitiven Kartenskizze gemacht, die ich mir zuhause aus irgendeinen Buch fotokopiert hatte und auch heute gehe ich noch Touren ohne oder nur mit sehr einfachen Karten..

                                Aber in so einem steilen weglosen Gelände wie das Fiordland ist man auf die Höhenlinien einer guten Karte angewiesen um eine Route über die Berge zu finden. Klar, man kann sich im Tal die Bergflanke von unten anschauen und so vielleicht beurteilen wo man da am besten hockkommt. Aber wer sagt einem denn ob es auf der anderen Seite auch eine Abstiegsmöglichkeit gibt? Vielleicht fällt da alles vertikal ab, das kann man vorher ja nicht sehen. Oder noch besser, man kommt oben an, plackert sich durch den dichten Busch auf der anderen Seite den Hang wieder runter und halb unten fällt es plötzlich überall vertikal ab. Im Fiordland kann man sich ohne gute Topokarten schnell in übelste Sackgassen hineinmanövrieren aus denen man so einfach nicht wieder rauskommt. Es war also mehr als leichtsinnig nur mit der Fiordland Parkmap. Aber ich hatte ja noch meine Zettel mit den Notizen. Wenn Moir´s Guide eine Route über diesen oder jenen Pass beschreibt wird es wohl auch irgendwie gehen.

                                Nachdem ich Proviant für 16 Tage eingekauft hatte ging´s per Anhalter runter zur Südküste und dann bin ich auch gleich losgewandert. Die ersten zwei Tage folgte ich den South Coast Track bis zur Mündung des Wairaurahiri Rivers und querte auf einer Hängebrücke rüber zur orographisch rechten Flußseite (OR). Dort verlies ich den Küstenpfad und wanderte weglos für die nächsten drei Tage durch dichten Tieflandregenwald OR diesen phantastischen wilden Fluss aufwärts bis zum Lake Hauroko Ausfluss.


                                Wairaurahiri River

                                Warum so eine lange und komplizierte Route? Warum nicht gleich von der Südküste auf die Hump Ridge steigen, dann auf der anderen Seite wieder runter zum Lake Hauroko Ausfluss und auf einer Hängebrücke rüber nach OR queren? Dann wäre ich in einem Tag da aber für meine Route brauchte ich ganze fünf Tage!
                                Über diese Hängebrücke waren abenteuerliche Geschichten im Umlauf. Sie war offiziell gesperrt und DOC riet von einer Querung dringend ab,........zu unsicher! Weil ich nicht wusste was ich nun glauben sollte und was nicht, wählte ich lieber den langen und schwierigen Weg. Schließlich wollte ich ja nicht daß meine Fiordlanddurchquerung schon gleich am Ende des ersten Tages vor einer Hängebrücke scheitert, noch bevor die Tour erst richtig begonnen hat. Und der Wairaurahiri River ist zu Fuss absolut unfurtbar!

                                Vom Seeausfluss plackerte ich mich die bewaldeten Hänge hoch auf die offenen Tussokgraskämme der Princess Mountains. Diese Gebirgskette zieht sich die gesamte Westseite des über 30 km langen Lake Haurokos entlang.
                                In Moir´s Guide steht daß die Kämme der Princess Mountains bis hoch zum End Peak traversierbar sind. So weit bin ich aber garnicht erst gekommen. Schon vier Tage später trieben mich die Orkanböen vom Kamm runter Richtung Westen ins tiefe Regenwaldtal des Princess Burn Valley.


                                das weglose Princess Burn Regenwaldtal

                                Landschaftlich war dieser Trek bis jetzt ein Traum, meine Erwartungen sind weit übertroffen worden! Diese grandiose ursprüngliche Gebirgswildnis, der Blick von den Princess Mountains den 25 km langen Lake Poteriteri entlang, der von steile Waldhänge und Berge eingeschlossen ist, dahinter Bergketten über Bergketten im abgelegenen südwestlichen Fiordland, die Cameron Mountains, dahinter die Dark Cloud Range, alles voll mit tief eingeschnittene kurvige Regenwaldtäler und irgendwo da in der Mitte lag der von alpinen Bergen umgebene Lake Kakapo. Nirgendwo war auch nur eine Spur von Zivilisation erkennbar, soweit das Auge reichte.

                                Dieser Trek müsste eigentlich mit zu den besten zählen, die ich bisher in meinem Leben gemacht habe,......aber der Preis, den ich dafür zahlte, war hoch!!
                                Ich war fix und fertig! Das permanente harte bushbashing durch diesen dichten Regenwald zerrte an meine Nerven! Diese ständige Nässe, alles war voll mit dick bemooste Stämme, plackeriges Unterholz mit unebenen Boden, übersät mit gestrüppbedeckte Löcher, das Vorwärtskommen viel zu langsam! Nirgends konnte man vernünftig gehen!! Dann Sümpfe und Seen, die den Talboden blockierten und die man im steilen Waldhanggeplackere umgehen musste. Mit sowas hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet!!

                                Ich war laut am fluchen, zum Glück konnte es ja keiner hier hören! In Patagonien war alles ganz anders! Meine 20 tägige weglose Tour führte dort durch überwiegend offenes Gelände, ohne viel Buschgeplackere. Dann habe ich auch noch einen 9 tägigen weglosen Trek durch die Cordillera Valdiviesco auf Feuerland gemacht, eine alpine Hochgebirgswildnis mit bewaldete Täler. Das waren offene Südbuchenwälder, also auch ohne Pfad relativ einfach durchwanderbar,..........alles nicht so dramatisch!
                                Und was war da noch? Wollte ich in Patagonien nicht auch eine weglose Tour durch den dichten Valdivianischen Regenwald machen? Nein!! Aber ich wollte eine Tour über das Nevado Queulat machen und um dort hochzukommen muss man durch den Regenwald!
                                Diese Tour habe ich schon gleich am ersten Tag wieder abgebrochen weil mir das Buschgeplackere zu hart wurde,....bzw ich bin gar nicht erst damit angefangen. Bin nur paar Schritte in den Wald reingegangen, hab dann gesehen, „oh, der ist ja undurchdringlich“, und das war´s dann mit dem Trek! Proviant für zwei Wochen umsonst eingekauft!! Aber das konnte ich dann ja auf den nächsten Trek verwenden.

                                Was mache ich eigentlich hier auf diesen Trek in Neuseeland?? Ich spielte meine Möglichkeiten durch. Jetzt noch umkehren? Auf keinen Fall! Dafür bin ich schon zu weit! Also Zähne zusammenbeißen und weiter!
                                Hätte ich doch nur schon das nördliche Ende des Lake Hauroko erreicht! Dann mache ich drei Kreuze! Dort werde ich auf den Dusky Track stoßen und es sind nur noch paar Tage leichtes Wandern bis zum West Arm vonwoaus es endlich zurück in die Zivilisation geht! Ich pfeife auf den Rest meiner Route zur Milford Sound Road! Meine Lust war auf dem Nullpunkt gefallen, ich will nur noch raus hier! Und das so schnell wie möglich! Der Trek ist gelaufen!!
                                Zuletzt geändert von berniehh; 30.10.2013, 08:42.
                                www.trekking.magix.net

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                                • MatthiasK
                                  Dauerbesucher
                                  • 25.08.2009
                                  • 923
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                                  #17
                                  AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                  Jawohl! Das ist genau das richtige jetzt, danke für die Arbeit.
                                  3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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                                  • virtanen
                                    Gerne im Forum
                                    • 18.10.2011
                                    • 87
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                    ...Uhhh, ich glaube ich bin infiziert...

                                    Kommentar


                                    • Gast-Avatar

                                      #19
                                      AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                      "Ich war fix und fertig! Das permanente harte bushbashing durch diesen dichten Regenwald zerrte an meine Nerven! Diese ständige Nässe, alles war voll mit dick bemooste Stämme, plackeriges Unterholz mit unebenen Boden, übersät mit gestrüppbedeckte Löcher, das Vorwärtskommen viel zu langsam! Nirgends konnte man vernünftig gehen!! Dann Sümpfe und Seen, die den Talboden blockierten und die man im steilen Waldhanggeplackere umgehen musste. "

                                      Klingt genau wie Southern Wrangells (wobei die Stämme da durch die Schneelasten noch platt gedrückt waren und ein waagerechtes Geflecht bildeten, dass sich schwer bis gar nicht beseite schieben liess ;) Verstehe ja eh nicht, was Du an Wald so gut findest. ^^ (Schönen, lichten Buchenwald mag ich zwar auch. Aber beim Trekking habe ich sowas noch nie gefunden.)

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                                      • berniehh
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                                        • 31.01.2011
                                        • 2408
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                                        #20
                                        AW: [NZ] Südalpenwildnis

                                        Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                        (Schönen, lichten Buchenwald mag ich zwar auch. Aber beim Trekking habe ich sowas noch nie gefunden.)
                                        Dann warte ab bis du nach Patagonien kommst, auf der TdP Umrundung. Auch auf deiner geplanten Inlandseisquerung kommst du durch lichte Südbuchenwälder (auf dem Weg zum Paso Marconi). Da wanderst du aber nicht weglos durch, sondern auf einen Pfad
                                        Ebenso in Neuseeland, die meisten Tälern östlich der Main Divide sind mit lichte Südbuchenwälder bestanden.
                                        www.trekking.magix.net

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