[DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

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  • Julee
    Erfahren
    • 30.08.2011
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

    Jap die Treppen sind echt böse ... egal welche Richtung (hoch oder runter) die wollen an machen Stellen (Bastei runter zum Theater .... wtf) nicht enden.

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    • RockingKatja
      Erfahren
      • 21.03.2012
      • 215
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

      Tag 4, Sonntag 15.09.2013
      Verschnaufpause

      Mein Zimmer in der Pension war wirklich tiptop... bis auf das viel zu durchgelegene Bett. Ich hatte etwas Sorge, dass mein empfindlicher Rücken sich am nächsten Morgen ebenso laut protestierend wie die Knie melden würde. Anscheinend hatte ich mich aber recht gut um die Mulde in der Matratze drapiert, so dass meine Befürchtungen unbegründet blieben.
      Allerdings war der Gang ins Bad am nächsten Morgen, welches nicht mal einen Meter vom Bett entfernt war, mit den steifen Beinen nur mit Handeinsatz möglich. Ohje. Ich hoffte, dass sich das bessern würde, sobald ich die ersten Meter gelaufen war.

      Zunächst ging es jedoch in den Frühstücksraum. Ich bin da ja immer sehr skeptisch, was die Auswahl in günstigen Unterkünften angeht. Als Low-Carber kann ich mit Brötchen, Toast oder Müsli gar nichts anfangen. Ich wollte dennoch einen Blick riskieren und im Idealfall einfach einen Apfel für unterwegs mitnehmen.
      Ich bekam eines der besten Frühstücksbuffets, die ich je in einer unter 40 Euro Unterkunft hatte, mit reichlich Auswahl an Eiern, Obst, Wurst, Käse und hausgemachtem sächsischen Wurstsalat in richtig gemütlicher Atmosphäre.

      Gut gestärkt schulterte ich meinen Rucksack und wackelte gegen 8:30 Uhr zur Fähre. Tatsächlich funktionierte es mit dem Laufen nach ein paar Metern langsam besser. Heute wollte ich mich eigentlich mit meinen Freunden in Schöna treffen und gemeinsam den Weg bis nach Gohrisch laufen. Nachdem ich es gestern ja nur bis Schmilka geschafft hatte, hatten wir uns für 09:30 am anderen Elbufer verabredet.
      Für die Fährüberfahrt gibt es keinen Fahrplan. Man stellt sich einfach an’s Ufer und wird dann vom Fährmann übergesetzt. Da ich etwas früh dran war, lief ich auf der anderen Seite schon ein Stück weiter und traf meine beiden Freunde, die noch eine Freundin und Nachbars Hund dabei hatten, oben am Ende eines steilen Aufstiegs.

      Fröhlich quatschend wanderten wir in gemütlichem Tempo durch Schöna entlang an Feldern und durch kleine Wälder. Für mich fühlte es sich wie ein Ruhetag an. Bis auf den kurzen Aufstieg direkt nach der Fähre, war das Profil der Etappe heute eher flach bis hügelig. Was für ein Kontrast zu gestrigen Tag!
      Gegen Mittag erreichten wir die Liethenmühle und blieben für eine kurze Pause mit Soljanka und Bier in idyllischer Atmosphäre. Ich bin in den Tagen wirklich zum Soljanka Fan geworden. Es erinnerte mich irgendwie an meine Kindheit, obwohl ich als Kind gar nicht so begeistert davon war.


      Ach, wie nett. Schade, dass das Wetter nicht zum Verweilen einlud




      Boofende Pilze

      Weiter ging es hauptsächlich durch Wälder und ich ließ mich von meinen Freunden in die Pilzkunde einweihen. Schnell war der mitgebrachte Beutel gut gefüllt, ohne dass wir weit in das Gehölz laufen mussten.
      Wir tauschten Erfahrungen und Geschichten vergangener Touren aus, als ich gefragt wurde, ob ich denn meinen Rucksack mal abgeben würde, denn keiner der anderen hatte bisher Mehrtagestouren mit großem Rucksack gemacht. Ein paar Sekunden überlegte ich, ob das auch in die Kategorie “Schummeln” fällt, willigte dann aber in Hinblick auf meinen ziemlich angeschlagenen Bewegungsapparat freudig ein und tauschte meine große Rückentüte gegen einen Tagesrucksack.
      Auf halbwegs ebener Strecke ging es weiter und das Erstaunen war groß, dass 15kg doch einmal geschultert gar nicht sooooo schwer waren. Wartet’s ab, dachte ich mir, der nächste Anstieg kommt bestimmt. Eine Stunde später erreichten wir die Ausläufer des Papststeines und auf halber Strecke nach oben, musste die Freundin meiner Freunde, die den Rucksack bis dahin getragen hatte, erschöpft aufgeben. Ich war nicht besonders traurig, dass ihn sofort der Mann in unserer illustren Runde übernahm und den Weg bis zum Gipfel förmlich hoch rannte.
      Leider war es auch heute sehr bedeckt und diesig, so dass die Aussicht nicht als solche bezeichnet werden konnte, da man einfach so gut wie gar nichts sah. Hinab ging es in Richtung Gohrisch und ich war wirklich froh, dass es der einzige richtige Abstieg des Tages war.
      Nach einem kurzen Waldstück machten wir am Waldesrand auf zwei Bänken mit Blick über die Ebene noch eine längere Pause, bevor wir den Malerweg verließen und nach Gohrisch hineinliefen. Nachdem es mir gestern verwehrt geblieben war, hatte ich richtien Heißhunger auf ein Schnitzel. Da Gohrisch ein Kurort war, hoffte ich doch, dass ich irgendwo eine gescheite Gaststätte finden würde.


      555 SCHUH


      Aufstieg zum Papststein


      Leitern sind nur bedingt hundefreundlich

      Als ich mich gegen 16:00 im Ort am Parkplatz von meinen Freunden verabschiedete, begann es - vom Schauer in Hohnstein abgesehen - zum ersten Mal auf der Tour richtig an zu regnen. Ich beeilte mich, so gut es eben ging, zum Campingplatz zu gelangen, checkte dort ein und baute im Eiltempo mein Zelt auf. Auch wenn mein Zelteingang nicht unbedingt klein ist, hatte ich doch inzwischen richtig Probleme beim Hinein- und Hinauskrabbeln. Allerdings war der Gedanke, die Tour ansich fast geschafft zu haben, so beflügelnd, dass mich das nicht weiter störte und ich mich nach einer Expressdusche entspannt in das Restaurant auf dem Platz setzte.

      Der Campingplatz selbst gefiel mir von den dreien mit Abstand am besten. Alles sah sehr neu aus, die einzelnen Bereiche waren durch Hecken abgetrennt, es war eben, das Personal sehr freundlich und das Restaurant hatte nicht nur ein Schnitzel für mich, sondern war auch ganz im Blockhüttenstil gebaut und während es draußen regnete und langsam dunkel wurde, saß ich gemütlich im wohlig warmen Inneren und genoss den Abend, der sich schon wie der Tourabschluss anfühlte.
      Zurück im Zelt las ich noch ein wenig und knipste auch heute die Stirnlampe früh aus. Morgen wartete noch ein sehr langer Tag auf mich.
      Kate-ventures - My adventures on the road

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      • MrsLausS
        Erfahren
        • 12.05.2013
        • 199
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

        Danke für den schönen Bericht!
        Das macht richtig Lust, den Malerweg im Frühjahr anzugehen. Habe mir spontan eine Wanderkarte und nen Reiseführer geordert...
        Ich hoffe, du schreibt bald weiter!

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        • RockingKatja
          Erfahren
          • 21.03.2012
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          #24
          AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

          Tag 5, Montag 16.09.2013
          Endspurt für Invaliden

          Mein letzter Tag begann wie der vorletzte aufhörte: mit Regen. Ich pellte mich gegen 7:30 aus dem Zelt, denn heute sollte es zurück bis nach Pirna gehen. Ca. 21 Uhr fuhr dann mein Zug von Dresden nach Berlin, ich wollte daher so früh wie möglich los, um genug Luft nach hinten raus zu haben. Beim Zeltabbau konnte ich zum Glück vieles unter der Hecke zwischen parken, so dass bis auf das Zelt alles weitestgehend trocken blieb.
          Allerdings stellte sich beim rumwerkeln heraus, dass sich die Kniesituation insofern verschlimmert hatte, dass ein Hinhocken völlig unmöglich war. Na toll. Damit erledigte sich dann für heute die Benutzung der Buschtoilette und ich musste meine Bedürfnisse so timen, dass ich mit den öffentlichen Möglichkeiten auf der Strecke auskam. Aber gut, ich liebe ja Herausforderungen.

          Bei leichtem Tröpfeln verließ ich den Campingplatz kurz nach 8 Uhr und stiefelte los in Richtung der Stelle, an der ich den Malerweg gestern Nachmittag verlassen hatte. Nach knapp 10 Minuten einrollen, hatte ich auch meinen Körper überreden können, heute ein wenig spazieren zu gehen und schließlich hatten wir ja beide was davon, den Zug heute abend auch pünktlich zu erwischen.
          Am Dorfladen machte ich kurz halt, um zumindest mal kurz einen Blick in die Regale zu werfen. Die Eingangstür war fast wie ein Portal in die Vergangenheit. Ich fand mich im Jahr 1985 wieder und staunte nicht schlecht, dass selbst bei einem touristisch erschlossenen Ort, die Uhren still stehen können. Glücklich trat ich mit einer Packung Othello Keksen ein paar Minuten und knapp 30 Jahre später wieder hinaus ins Freie. Okay, Kekse sind jetzt nicht Low-Carb, war mir in dem Moment aber egal, ich brauchte heute sicher ganz oft eine kleine Belohnung. Die erste gab’s direkt hier für’s Aufstehen und Loslaufen heute morgen. Jawoll. Auch das Tröpfeln von oben versiegte langsam, so dass ich nun wirklich auf meine letzte Etappe gehen konnte.
          Am Waldesrand traf ich wieder auf den Weg und lief nun zunächst Richtung Königstein weiter. Der Blick zurück über die im Dunst liegenden Felder war mindestens genauso schön wieder der nach vorn, wo die Festung gut sichtbar auf ihrem Felsen thronte.


          Rückblick Gohrisch


          Blick nach vorn: Königstein

          An einer Weggabelung bog der Malerweg nach links ab, während ein anderer Wanderweg weiter geradeaus in Richtung Königstein führte. Sollte ich hier abkürzen? Ein Blick auf den GPS Track bestätigte meine Vermutung, dass der Malerweg hier mal wieder einen ausgedehnten Schlenker machte. Ich blickte nach links und sah, dass mitten auf besagtem Schlenker mit dem Pfaffenstein ein weiterer dicker Sandsteinbrocken saß, der nicht nur mit einem steilen Anstieg, sondern vor allem mit einem ebenso steilen - vermutlich mit Stufen bestücktem - Abstieg drohte. Ohje. Und das so früh auf der Strecke. Sollte ich hier nach Königstein abkürzen? In schätzungsweise 15-20 Minuten wäre ich bereits dort anstatt locker eine Stunde für den Pfaffenstein-Schlenker zu brauchen.
          Unentschlossen lief ich erstmal weiter auf dem Malerweg und war kurze Zeit später in Pfaffendorf. Hier gab es einen weiteren direkten Abzweig Richtung Königstein. Wieder stand ich einige Minuten am Schild und haderte mit mir. Schlussendlich bog ich nun doch ab und nahm die Abkürzung. In Anbetracht der Tatsache, dass mir noch über 20km bevor standen mit mindestens einem weiteren Berg war meine Entscheidung einfach vernünftig, auch wenn ein leicht bitterer Beigeschmack des Scheiterns blieb.
          Gegen 10:30 erreichte ich kurze Zeit später die Stadt Königstein und lief direkt weiter zum Anstieg auf gleichnamige Festung. Ich hoffte, dass ich nicht bis ganz nach oben und damit auch wieder den Weg hinunter musste und wurde offensichtlich erhört. Immer auf dem Weg bleibend ging es zwar ein gutes Stück hoch, aber eben nicht ganz. Anscheinend fehlte hier irgendwo ein Malerwegschild (Ich hielt mich sklavisch an die Schilder, denn ohne große Vorbereitung auf die Tour wusste ich nur so ungefähr, wo der Weg lang führte.). Ich fand mich irgendwann an einer kleinen Asphaltstraße wieder, doch nirgends war das “M” zu sehen. Hm.
          Ich sah ein Stück entfernt ein riesiges Parkhaus und beschloss dort notfalls zu fragen. Offensichtlich war ich richtig, zwei Angestellte eines Souvenirshops, der sich direkt unten im Erdgeschoss befand, meinten, dass der Weg gleich hinter dem Parkhaus weiter ginge. Ich fand, dass es inzwischen eigentlich auch Kaffeezeit war und fragte, ob es im Shop vielleicht einen zum mitnehmen gab. Ich sei heute bei weitem nicht die erste, die das fragte, wurde mir erzählt, und es sei wirklich sehr schade, dass der Betreiber des Shops so etwas nicht anbiete.

          Auch ohne Kaffee beschloss ich noch den einen oder anderen Kilometer zu schrubben, bevor ich meine erste richtige Pause machen wollte.
          Weiter ging es durch einen Wald, den kleinen Ort Thürmsdorf und durch noch mehr Wald, bis ich schließlich Weißig erreichte. An einer Bank unter einem Baum konnte ich nicht vorbei laufen und gönnte bei Keksen, Apfel und Wurst meinen Knochen eine wohl verdiente Pause.


          Neugieriges Federvieh in Weißig

          Kurz nach Mittag stieg ich den Rauenstein hinauf und hoffte inständig, dass dies nun wirklich der letzte Berg auf der Tour war. Oben war ich heilfroh über die am Montag geöffnete Gaststätte und verschwand direkt erstmal auf dem stillen Örtchen, bevor ich wesentlich erleichtert zurück gekehrt mir die letzte Soljanka der Tour orderte. Von hier oben war die Aussicht wirklich nett und zum Glück war es zum einen trocken genug, um draußen zu sitzen, zum anderen waren außer mir nur noch drei weitere Gäste hier. Fein.


          Auf dem Weg zum Rauenstein

          Ich quälte mich den zum Glück nicht allzu langen Abstieg hinab, der immerhin einen der lustigen sächsischen Outdoorspielplätze enthielt und erreichte wenig später Wehlen, diesmal auf der anderen Elbseite. Wieder musste ich mich ein paar Minuten ausruhen. So langsam wurde es wirklich haarig. Die Pausenabstände verkürzten sich merklich. Meine Knie waren am Ende. Hier hätte ich natürlich auch in die Bahn steigen können. Aber noch wollte ich nicht aufgeben, schließlich hatte ich noch sehr viel Zeit.


          Blick vom Rauenstein


          Outdoorspielplatz

          Es ging nun stetig in einiger Höhe am Elbufer entlang, hauptsächlich durch halbwegs lichten Wald, der Pfad jedoch war zum Teil extrem schlammig. Kein Problem, als Schottland und Irland Wanderer war das quasi mein Fachgebiet. An einem Rastplatz mit Bänken und einem Tisch machte ich mit Blick auf den nun wirklich letzten stufigen Abstieg noch einmal Rast. Ich hatte einfach keine Lust mehr. Im Gegensatz zu den ersten drei Tagen war die letzte Etappe zwar nett, hatte aber wirklich wenig spektakuläres zu bieten. Vor allem die letzten Kilometer auf dem Schlammweg waren einfach nur langweilig gewesen.


          Ein fast schottischer Weg

          Ich motivierte mich so gut es ging für den Abstieg (Kekse!) und hoffte, dass mir niemand entgegen kam, so wie ich im Zickzack die Stufen hinunter humpelte. Eine halbe Ewigkeit später kam ich direkt am Bahnhof Pirna Vogelgesang aus dem Wald heraus. Yeah. Ich war fast am Ziel. Jetzt noch ein Stück die Elbe entlang und eigentlich war ich ja quasi schon da. Eigentlich….
          Asphalt. Die Geißel des Wanderers. Nach all den Mühen, der Anstrengung, dem Stolz es geschafft zu haben... Asphalt. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und ein Tritt in die Magengrube zugleich. Gut, vielleicht war es ja nur ein kleines Stück und dann bestimmt gleich wieder Sandweg oder so.
          Pustekuchen. So schleppte ich mich eine weitere Stunde den vermaledeiten Hartbelag direkt an der Elbe entlang, musste alle paar Hundert Meter kurz anhalten und kroch buchstäblich auf dem Zahnfleisch bis nach Pirna zur Touri-Info, wo der Weg anscheinend offiziell endete. Wie froh war ich, dass ich heute morgen den Pfaffenstein - und damit wohl ein Highlight des Tages - ausgelassen hatte.


          Endspurt entlang der Elbe

          Pirna hat eine wirklich ausgesprochen schöne Innenstadt, der hier und da noch die Schäden des Hochwassers anzusehen waren.
          Obwohl ich wirklich noch genug Zeit gehabt hätte, fiel ein Spaziergang durch die Altstadt aus. Ich fragte nach dem Weg zum Bahnhof und erreichte ihn eine halbe Stunde später, wie in Trance einfach einen Fuß vor den anderen setzend. Zum Glück fuhr direkt die S-Bahn nach Dresden ein.

          Auch in Dresden fand ich keine Kraft für einen kleinen Stadtrundgang, ich nahm zum ersten Mal in meinem Leben den Fahrstuhl nach unten am Bahnhof zusammen mit einer Frau mit Kinderwagen und kam mir total doof dabei vor. Irgendwie hatte ich fast das Bedürfnis, mich erklären zu müssen. Warum sollte schließlich eine junge fitte Frau wie ich den Fahrstuhl nehmen? Nach unten!
          Ich wankte auf der Suche nach etwas essbarem durch die Fußgängerzone und begnügte mich mit einem Salat bei einer Sandwichkette, bevor ich die restlichen 2,5 Stunden bis zur Abfahrt lesend in einer großen Kaffeerösterei verbrachte.
          Leider war ich auf der Rückfahrt nicht allein im Abteil, geschlafen habe ich trotzdem die ganze Fahrt. Kurz vor Mitternacht war ich dann daheim und staunte nicht schlecht wie geschwollen meine Knie nun waren. Hatte ich bisher so noch nicht gesehen.

          Death by Malerweg


          Stufen, Stufen, Stufen. Der Malerweg ist ein wirklich wunderschöner Weg durch eine einzigartige Landschaft, quasi ein Best-of-Elbsandstein, das Lust auf mehr macht. Es gibt unzählige Wanderwege im “Elbi” und oft genug hätte ich Lust gehabt, den einen oder anderen davon einfach weiter zu laufen anstatt dem “M” zu folgen, allein es fehlte die Zeit dafür.

          Die Berge dort laden zum klettern und kraxeln ein, schießen aber steil aus dem Boden, so daß der Wanderer oft nur über Treppenstufen hinauf und hinunter kommt.
          Mit leichtem Gepäck bzw. Tagesrucksack sicher gut machbar, mit Tourensack und 10-20kg Gewicht eine ganz andere Nummer. In meinem Fall war - auch wenn ich sehr oft gehörig ins Schwitzen kam - die Ausdauer gar kein Problem (Auf der ganzen Strecke wurde ich nur ein einziges Mal überholt… von einem Pärchen ohne Gepäck…. bergab *stolz*), vielmehr hat’s mir einfach die Knie zerhauen. Am Ende von Tag 5 ging gar nichts mehr. Trekkingstöcke wären sicher eine gute Idee, hätt ich meine mal mitgenommen.

          Anfänger sollten sich wohl eher an die vorgeschlagene Aufteilung auf acht Etappen halten, anstatt auf fünf zu kürzen, so wie ich das getan habe. Ganz verrückte laufen den Weg in einem Ritt. Nicht wahr chrischian?
          Zuletzt geändert von RockingKatja; 27.10.2013, 16:46.
          Kate-ventures - My adventures on the road

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          • MrsLausS
            Erfahren
            • 12.05.2013
            • 199
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

            Asphalt. Die Geißel des Wanderers. Nach all den Mühen, der Anstrengung, dem Stolz es geschafft zu haben... Asphalt. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und ein Tritt in die Magengrube zugleich.
            Oh ja, das kann ich gut nachempfinden! Straßenkilometer sind echt die Hölle!

            Nochmal Danke für den tollen Bericht!
            Ich hoffe, deinen Knien geht es schon wieder gut!
            Wie ist das denn mit den Leitern? Ist das problemlos machbar gewesen mit dem großen Rucksack - oder war's doch eher eine wacklige Nummer?

            Herzliche Grüßlis,

            MrsLausS

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            • TanteElfriede
              Moderator
              Lebt im Forum
              • 15.11.2010
              • 6484
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

              ... so jetzt am Ende nochmal vielen Dank für den herrlichen Bericht... ich war ja mit meinen Zwergen für ein paar Tage über Pfingsten dort und habe es sehr genossen....

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              • Babsbara
                Erfahren
                • 26.06.2013
                • 169
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                Danke für den schönen Bericht!

                Das hat mir richtig Lust darauf gemacht, irgendwann mal auch eine längere Tour im Elbsandsteingebirge zu gehen. Als Kind und Jugendliche war ich oft auf Tagestouren, an Wandertagen und auf Klassenfahrten dort unterwegs, liegt das Elbi doch nur ein paar Kilometer von der Niederlausitz entfernt. Aber so mal mehrere Tage am Stück wäre eine tolle Sache.

                Ich hoffe, deinen Knien geht es inzwischen wieder gut!

                LG,
                Babs

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                • TanteElfriede
                  Moderator
                  Lebt im Forum
                  • 15.11.2010
                  • 6484
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                  Babara, dann sagste aber mal kurz hallo bevor Du losstiefelst...OK

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                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 3979
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                    Vielen Dank für den Bericht. Den Weg hatte ich noch nicht auf´m Schirm, aber deine Bilder waren Werbung genug! Landschaftlich und stimmungsmäßig mein Geschmack!
                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

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                    • Kaminkatze
                      Gerne im Forum
                      • 13.04.2012
                      • 84
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                      Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
                      Wie ist das denn mit den Leitern? Ist das problemlos machbar gewesen mit dem großen Rucksack - oder war's doch eher eine wacklige Nummer?
                      Hi,
                      ich bin zwar nicht Katja, und habe mir auf dem Malerweg deutlich mehr Zeit gelassen (inklusive Abstechern in den Großen Zschand und zum Prebischtor) und habe auch noch keine Tagestour daraus gemacht. Wir hatten kein Zelt mit, waren aber unterwegs teilweise boofen und hatten auch größere Rucksäcke auf. Ist, wenn man normal trittfest ist, kein Problem auf den Leitern und Stiegen. Kann bei Dauerregen nur etwas feucht-rutschig werden.
                      grüße

                      PS: @Katja: Stöcke können helfen, aber auch auf einigen Stiegen hinderlich sein. Um Königsstein herum scheint wirklich die Markierung zu fehlen. Hatte ich nicht als Problem empfunden, da ich mich auch so gut dort auskenne und immer wußte, in welcher Richtung es weitergehen sollte. Aber wir trafen auch Tagestouris, die trotz Karten sich im nicht gut zwischen all den Tafelbergen auf der Elbseite zurechtfanden. Mein Freund, ein Sächsische Schweiz-Neuling, empfand an einigen Stellen die Ausschilderung etwas minimalistisch...
                      "Man vergesse nicht, dass die großen Berge lediglich den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst. Ansonsten bleiben sie nur ein Haufen Steine." (Walter Bonatti)

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                      • TilmannG
                        Fuchs
                        • 29.10.2013
                        • 1334
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                        Die Leitern waren letzten Herbst alle in bestem Zustand, kein Problem auch mit Gepäck. Selbst die Häntzschelstiege kann man mit etwas Geschick auch mit mittelgroßem Rucksack bewältigen, nach der Kreuzung mit der Promenade wirds dann aber eng. Umfangreichere Menschen sollten dann gar keinen Rucksack dabei haben.
                        Ich laufe viel mit Stöcken, die sächsische Schweiz wäre ein Gebiet wo ich darin aber keinen Sinn sehe: viel Flachstrecke, kaum längere Abstiege und auf den Stiegen sind sie definitiv im weg.
                        Viel Spaß draußen - Tilmann

                        Einige schöne Herbstfotos am Ende der Deutschland-Galerie:
                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                        Kommentar


                        • RockingKatja
                          Erfahren
                          • 21.03.2012
                          • 215
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                          #32
                          AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                          Ich empfand die Leitern und kurze Kraxelpassagen mit Rucksack nicht als schwierig. Bei den Leitern an den Schrammsteinen ist das Geländer etwas weit weg von den Stufen, so dass man bissl nach hinten hängt und da dann der Rucksack bissl nach hinten/unten zieht. Aber alles machbar .
                          Allerdings ist mein Deuter mit seinen 40+10L auch eher mittelgroß. Mit nem 60L könnte es schon interessanter werden. 1-2 Stellen waren recht eng, aber ich konnte mich dennoch gut durchquetschen.

                          Wer ein System aus Stöcken und Rucksack hat, wo sich die Stöcke schnell und unkomplizert verstauen lassen, kann sie ruhig mitnehmen. Auch auf ebener Erde entlastet der Stockeinsatz die Knie ein wenig. Da wo es im wahrsten Sinne des Wortes weh tut - bei den Treppen nach unten - sind sie sicher nicht so sinnvoll wie auf einem treppenlosen Abstieg.
                          Kate-ventures - My adventures on the road

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                          • MrsLausS
                            Erfahren
                            • 12.05.2013
                            • 199
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                            Zitat von Kaminkatze Beitrag anzeigen
                            Hi,
                            ich bin zwar nicht Katja, und habe mir auf dem Malerweg deutlich mehr Zeit gelassen (inklusive Abstechern in den Großen Zschand und zum Prebischtor) und habe auch noch keine Tagestour daraus gemacht. Wir hatten kein Zelt mit, waren aber unterwegs teilweise boofen und hatten auch größere Rucksäcke auf. Ist, wenn man normal trittfest ist, kein Problem auf den Leitern und Stiegen. Kann bei Dauerregen nur etwas feucht-rutschig werden.
                            grüße
                            PS: @Katja: Stöcke können helfen, aber auch auf einigen Stiegen hinderlich sein. ...
                            Danke für die Hinweise! Das macht ja schon mal Mut!

                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                            Die Leitern waren letzten Herbst alle in bestem Zustand, kein Problem auch mit Gepäck. Selbst die Häntzschelstiege kann man mit etwas Geschick auch mit mittelgroßem Rucksack bewältigen, nach der Kreuzung mit der Promenade wirds dann aber eng. Umfangreichere Menschen sollten dann gar keinen Rucksack dabei haben.
                            Ich laufe viel mit Stöcken, die sächsische Schweiz wäre ein Gebiet wo ich darin aber keinen Sinn sehe: viel Flachstrecke, kaum längere Abstiege und auf den Stiegen sind sie definitiv im weg.
                            Viel Spaß draußen - Tilmann
                            Na, dann werden die Leitern doch wohl auch noch nächstes Frühjahr taugen - prima!
                            Hm... Du sagst "mittelgroßer Rucksack", da muss ich wohl nochmal shoppen - derzeit nenne ich nur einen Daypack (ca. 10l) und einen 65l Rucksack mein eigen... Outdoorshop, ich komme!
                            Ich benutze die Stöcke ganz gerne auch im Flachland, da komme ich einfach besser in Fahrt - aber das sie an Stiegen unpraktisch sind, kann ich mir gut vorstellen. Da muss ich sie dann wohl wegpacken...

                            Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen
                            Ich empfand die Leitern und kurze Kraxelpassagen mit Rucksack nicht als schwierig. Bei den Leitern an den Schrammsteinen ist das Geländer etwas weit weg von den Stufen, so dass man bissl nach hinten hängt und da dann der Rucksack bissl nach hinten/unten zieht. Aber alles machbar .
                            Allerdings ist mein Deuter mit seinen 40+10L auch eher mittelgroß. Mit nem 60L könnte es schon interessanter werden. 1-2 Stellen waren recht eng, aber ich konnte mich dennoch gut durchquetschen
                            Na, dass du die Leitern und Kraxelpassagen gut ab konntest, liegt bestimmt an deiner guten Fitness - das klang zumindest so aus deinem Bericht raus. Warst ja sehr flott unterwegs. Ich werde mir da wohl mehr Zeit lassen müssen...

                            Wer ein System aus Stöcken und Rucksack hat, wo sich die Stöcke schnell und unkomplizert verstauen lassen, kann sie ruhig mitnehmen. Auch auf ebener Erde entlastet der Stockeinsatz die Knie ein wenig. Da wo es im wahrsten Sinne des Wortes weh tut - bei den Treppen nach unten - sind sie sicher nicht so sinnvoll wie auf einem treppenlosen Abstieg.
                            Hm, das werde ich im Frühjahr dann nochmal testen. Hoffe einfach mal, dass man die Stöcke hier und da auch bei den Treppen nach unten zur Entlastung nutzen kann...


                            Herzlichen Dank Euch allen für die Infos!
                            Heute sind Wanderführer und Karte im Briefkasten gelandet. Nun muss ich nur noch MrLausS überzeugen (Argumentationslinie: Trainingstour für die nächste Auslandstour...)

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                            • TilmannG
                              Fuchs
                              • 29.10.2013
                              • 1334
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                              Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
                              ...
                              Hm... Du sagst "mittelgroßer Rucksack", da muss ich wohl nochmal shoppen - derzeit nenne ich nur einen Daypack (ca. 10l) und einen 65l Rucksack mein eigen... Outdoorshop, ich komme!...
                              Brauchst den 65 ja nicht bis Anschlag füllen, dann geht das schon. Ist an den Leitern mehr ein Frage des Gewichts. Ich hatte Boofkram und ausgiebig Fotozeug dabei. Dank 170cm (früh morgens) passte ich auch damit durch die Kamine der oberen Häntzschelstiege...
                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                              • MrsLausS
                                Erfahren
                                • 12.05.2013
                                • 199
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                Brauchst den 65 ja nicht bis Anschlag füllen, dann geht das schon. Ist an den Leitern mehr ein Frage des Gewichts. Ich hatte Boofkram und ausgiebig Fotozeug dabei. Dank 170cm (früh morgens) passte ich auch damit durch die Kamine der oberen Häntzschelstiege...
                                Tja, liebe Outdoorläden, ihr habt's gehört!

                                Das ist natürlich ein guter Punkt, TilmannG!

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                                • RockingKatja
                                  Erfahren
                                  • 21.03.2012
                                  • 215
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                  OT: OT: Man kann nie genug Rucksäcke haben
                                  Kate-ventures - My adventures on the road

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                                  • MrsLausS
                                    Erfahren
                                    • 12.05.2013
                                    • 199
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                                    #37
                                    AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                    Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen
                                    OT: OT: Man kann nie genug Rucksäcke haben
                                    Das ist natürlich auch wahr!

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                                    • Borderli
                                      Fuchs
                                      • 08.02.2009
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                                      #38
                                      AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                      Danke für den schönen Bericht!
                                      Als ich die Fotos sah, dachte ich "Da muss ich unbedingt hin!". Dann sah ich die Treppen. Und las über die Treppen. Und schon beim Lesen tat mein repariertes Knie weh....

                                      Deine Zeltsammlung ähnelt meiner, das habe ich gleich am Anfang deines Berichtes festgestellt.

                                      Kommentar


                                      • Gast-Avatar

                                        #39
                                        AW: [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                        Es ist doch immer wieder interessant, wie andere den Malerweg erleben. Vor allem das Ende.
                                        Außerdem lernt man immer mal was neues. Ich wußte nicht, dass es bei Gohrisch einen Zeltplatz gibt. Er ist sogar auf meiner Karte verzeichnet.

                                        Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen
                                        Anfänger sollten sich wohl eher an die vorgeschlagene Aufteilung auf acht Etappen halten, anstatt auf fünf zu kürzen, so wie ich das getan habe. Ganz verrückte laufen den Weg in einem Ritt. Nicht wahr chrischian?
                                        Ich bin gerade von einer 200km Tour mit einigen langen steilen Aufstiegen zurück. Bei einem Startgewicht von 16kg und Bergstiefeln(Kategorie B) brannten mir nach 25km die Fußsohlen. So hätte ich den Malerweg nie laufen können.

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                                        • stoeps
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                                          #40
                                          [DE] Die 10000 Stufen des Todes - Malerweg September 2013

                                          Vielen Dank für den sehr schön geschriebenen Bericht.

                                          Der Malerweg steht auch auf meiner (sehr langen) Liste. Deine Erfahrungen mit den Treppen – und das trotz offensichtlicher Fitness – sind mir Mahnung, es dort ruhig angehen zu lassen




                                          Gruß
                                          stoeps
                                          „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
                                          ― John Muir

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