GoLite Terrono 65

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    [Testbericht] GoLite Terrono 65

    Kaufdatum: 2011
    Hersteller: www.golite.com
    Modellbezeichnung: Terrono 65 (women) und Terrono 70 (men)
    Modelljahr: 2011
    UVP: 224,95 €
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Einsatzbereich lt. Hersteller: Trekking

    Materialien: 50% Recycled 210 Denier Nylon Gridstop + Dyneema®, sowie 50% Recycled 210 Denier Nylon Velocity™ (laut Hersteller)
    Sonstige Ausstattung: siehe Bericht
    Gewicht lt. Hersteller (Terrono 70): 1930 Gramm
    Gewicht nachgewogen: 1920 Gramm
    Gewicht lt. Hersteller (Terrono 65): 1770 Gramm
    Gewicht nachgewogen: 1760 Gramm
    Größen: 65l, bzw. 70l, Rückenlänge verstellbar in vier Stufen



    Hinweis:
    Bei den vorliegenden beiden Modellen handelt es sich noch um zwei Vorserienmodelle. Zu den mittlerweile im Handel käuflichen Modellen unterscheiden sich diese beiden Rucksäcke nur etwas in der Farbgebung und in der kleinen zusätzlichen Tasche mit dem wasserabweisenden Reißverschluss auf der Fronttasche (Details siehe Bericht).



    Erster Eindruck
    Als ich die beiden Rucksäcke aus dem Versandkarton geholt habe hab ich doch erst mal ein wenig schlucken müssen. Die verwendeten Materialien machen doch einen sehr leichten, und eben auch dünnen Eindruck. Andererseits wandere ich seit Jahren mit einem Golite Jam für die kürzeren Touren und habe es noch nie geschafft, in das Außenmaterial Löcher zu bekommen. Ich bin gespannt, ob die beiden Terronos das halten, was sie versprechen. Fragen wir also gleich mal beim Material an...



    Material / Verarbeitung


    Wie bereits gesagt bin ich im ersten Moment von den Materialien etwas überrascht gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass man bei einem Trekkingrucksack dieser Größenordnung auf solche Materialien setzen würde. Aber irgendwo her muss ja die Gewichtsersparnis kommen.
    Obwohl die Hauptmaterialien also einen recht leichten Eindruck machen, wirken sie aber keineswegs "billig" oder überempfindlich. Ich gehe davon aus, dass es sich wie bei meinem Jam verhalten wird: wenn man sorgsam damit umgeht, wird er einem nicht im Stich lassen. Genaueres wird aber erst der Praxistest zeigen können. Toll finde ich übrigens, dass Golite 50% des verwendeten Materials des Hauptstoffes aus recyceltem Nylon gewonnen hat.
    Eine Sache, die mir nicht so gut gefällt ist die Materialstärke der Gurtbänder vom Deckelfach und von den Seitenkompressionsriemen. Hier wurde deutlich dünneres Material verwendet, wie ich es sonst bei Rucksäcken gewohnt bin, bzw. wie es bei den Schultergurten verwendet wurde. Dies führt dazu, dass sich beim Spannen der Gurte diese teilweise etwas verdrehen können. In wie weit diese Sache störend oder nicht ist, wird wohl erst der Praxistest zeigen können.
    Die Verarbeitung der Rucksäcke ist tadellos. Ich konnte weder Nahtfehler noch Unsauberkeiten in der Verarbeitung feststellen. So soll das sein



    Tragesystem


    Das verwendete Tragesystem bei den Terronos nennt sich "LiteRail A/S" und bietet neben relativ dicken und komfortablen Polsterungen am Rücken, sowie an den Becken und Schultergurten, eine einfache und schnelle Möglichkeit, die Tragesystemlänge zu verstellen. Prinzipiell kann man bei den Terronos zwischen zwei Größen des Tragesystems wählen: M und L. Uns wurden beide Modelle mit der Tragesystemgröße M geliefert.
    Der untere Teil des Rückenpolsters lässt sich recht unkompliziert mittels eines verdeckten Klettverschlusses aufklappen und gibt somit freie Sicht und ungehinderten Zugriff auf die verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Die Länge des Tragesystems lässt sich dann mit Hilfe einer Schnalle und des farbig markiertem Gurtbandes an der Metallschiene (siehe Abschnitt Lastübertragung) verschieben und somit auf die individuelle Größe einstellen.

    Beckengurt

    Die Beckengurte sind angenehm stabil und dick gepolstert. Darüber hinaus sind sie anatomisch vorgeformt. Da aber nicht jeder Mann, bzw. nicht jede Frau die selben Hüftrundungen hat, lassen sich die Beckengurte ebenfalls unter der Rückenabdeckung stufenlos mittels eines Klettverschlusssystems in ihrer Länge einstellen und bei Bedarf sogar komplett abnehmen.

    Lastübertragung

    Für die Lastübertragung wurde im Rücken der Rucksäcke eine Aluminiumschiene verbaut, an der sich auch das Tragesystem entlang verschieben lässt. Des weiteren wurde ein Rahmen aus einem Aluminiumstab um in den Rücken des Rucksacks eingebaut. Beginnend am Beckengurt führt dieser Stab außen entlang des Rückenteils des Rucksacks bis hoch zum Deckelfach und von dort aus wieder herunter auf der anderen Seite des Rucksacks. Diese U-Form lässt sich durch einen Reißverschluss im Hauptfach einsehen. Dort (in der Biegung der U-Form) endet auch die Aluminiumstange, an der die Schultergurte befestigt sind.

    Unterschied der beiden Modelle

    Neben dem 5l Größenunterschied und der unterschiedlichen Farbgebung unterscheiden sich das Frauen- und das Männermodell des Terrono ausschließlich etwas in der Form der Schultergurte und vor allem in der vorgeformten Form der Beckengurte. Sowohl die Größe, als auch die Biegung des Beckengurtes wurde beim Frauenmodell entsprechend der anatomischen Unterschiede angepasst.




    Stauraum / Fächer

    Obwohl der Terrono ein Leichtgewichtsrucksack ist, bietet er dennoch das volle Programm an Stauraum und Taschen, wie man es auch von den Rucksäcken anderer Hersteller gewohnt ist, die nicht ganz so sehr auf das Gewicht achten.


    Bodenfach

    Beginnen wir am unteren Ende... Das Bodenfach lässt sich wie gewohnt und zu erwarten über einen abgedeckten Reißverschluss öffnen. Im Inneren findet man dann eine Abteilungsmöglichkeit als Schlafsackfach in Form einer Stofftasche, die mit Schnallen befestigt ist und sich glücklicherweise komplett herausnehmen lässt. Sicherlich ist es eine ganz persönliche Sache, ob man solche Abtrennungen als Schlafsackfach nun mag oder nicht. Ich mag sich gar nicht und bin immer froh, wenn sie sich bei Bedarf vollständig aus dem Rucksack entfernen lassen.
    Der Boden des Rucksacks besteht übrigens aus einem deutlich dickerem und robusterem Material, als der Rest des Rucksacks. Sinnvoll, da hier sicherlich ein sehr großer Teil der Belastungen in Form von Abrieb oder spitzen Steinen auftreffen wird.

    Hauptfach

    Funktionell wie zu erwarten stellt sich das Hauptfach dar. Über einen Schnürzug verschließbar und mit einem Gurtband komprimierbar bietet es einen guten Zugang zur Ausrüstung und darüber hinaus noch eine kleine Stretchtasche zur Aufnahme einer Trinkblase. Links und rechts oben findet man dann noch die obligatorische Durchführmöglichkeit für den Trinkschlauch.

    Deckelfach

    Mit einem Reißverschluss auf der Rückseite erhält man zwar keinen allzu großen, aber dennoch ausreichenden Zugriff auf den Inhalt des geräumigen Deckelfachs. An der Rückenseite ist das Deckelfach mittels mehrerer Schnallen am Rucksack angebracht. Dieses Schnallensystem ermöglicht es, das Deckelfach komplett in der Höhe zu verstellen und es somit auch bei voll bepacktem Rucksack passend auf das Hauptfach aufzusetzen. Leider lässt sich durch die Vernähung am Ende des Gurtbandes das Deckelfach nicht so ohne weiteres komplett abnehmen, weil diese Vernähung am Gurtband nicht durch die Schnalle passt. Zumindest habe ich es in 5 Minuten nicht geschafft und dann aufgegeben. Sicherlich ein kleineres Gimmick, aber gerade für Leute, die vom Camp auch eine Tagestour machen möchten und möglichst wenig Gewicht mitnehmen wollten, wäre das Abnehmen des Deckelfachs in Kombination mit den abnehmbaren Beckengurten sicherlich ein nettes Detail.

    Hier kommen wir zum ersten ersten Punkt, den man meiner Meinung nach hätte etwas besser lösen können. Wenn ich mir die Vernähung der beiden Vorderseiten-Spanngurte für das Deckelfach so anschaue, dann machen sie meiner Meinung nach doch einen etwas empfindlichen Eindruck. Ich packe meine Rucksäcke gerne stramm und nutze auch alle Spanngurte, um vor dem Aufsetzen wirklich alles straff zu ziehen. Bei dieser Vernähung hab ich ein wenig Bedenken, dass hier der Stoff mit der Zeit ausfransen oder gar ausreißen könnte. Näheres wird der Praxisbericht, bzw. vor allem der Langzeitbericht zeigen müssen.

    Fronttasche

    Golite hat den Terronos eine recht geräumige Fronttasche beschert. Hier lassen sich nochmals Materialien unterbringen, auf die man schnellen Zugriff möchte, ohne das Hauptfach öffnen zu müssen. Der weitere senkrechte Reißverschluss auf der Fronttasche ist beim Serienmodell des Terronos nicht mehr vorhanden. Aus diesem Grund werde ich auch nicht weiter auf ihn eingehen.

    Zusätzlicher Stauraum

    An zusätzlichem Stauraum bietet der Terrono links und rechts an der Seite jeweils eine Stretchtasche, in die man ordentlich Material, bzw. eine große Trinkflasche ohne Probleme hineinstecken kann. Des weiteren wurden den Beckengurten jeweils eine kleine Tasche an der Außenseite spendiert, wie ich sie auch schon vom Jam kenne. Kleines Manko hierbei: der Spanngurt, der vom Rucksackboden zum Beckengurt führt kann sich unter Umständen manchmal etwas über den Reißverschluss legen, was eine Einhandbedienung manchmal erschwert.



    Ausstattungsdetails


    Durch das sogenannte ComPACKtor™ System mit den Schlaufen am Boden und den Spanngurten an der Seite lässt sich der Terrono deutlich verkleinern, so dass auch bei sehr wenig Beladung keinerlei Material im Rucksack herumfliegen kann. Zusätzlich kann man die seitlichen Spanngurten (wenn man sie wie auf dem Bild gezeigt über die Vorderseite des Rucksacks spannt) als Halterung für Snowboard oder Ski verwenden. Eine tolle Idee, die zeigt, wie man aus bereits vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten mit wenig Umstellung mehr Variabilität erhält
    Des weiteren gibt es an den Spanngurten des Deckelfachs jeweils eine Befestigungsmöglichkeit für Eisäxte, bzw. Wander-/Skistöcke und am Brustgurt die ebenfalls bekannte Notfallpfeife, die in der Schnalle integriert ist.



    Fazit

    Pluspunkte:
    - Qualität und Verarbeitung
    - Gewicht
    - verstellbare Rückenlänge und Breite des Beckengurtes
    - Variabilität durch das ComPACKtor™ System

    Minuspunkte:
    - sehr dünnes Material der Gurtbänder
    - Deckelfach lässt sich leider nicht so ohne weiteres vollständig abnehmenl


    Neutrale Punkte, die sich im Praxistest erst bewähren müssen:
    - generell dünnes und leichtes Material
    - Befestigungsnaht des Deckelfachs



    Unterm Strich sind die Terronos tolle Rucksäcke und ich freue mich darauf, sie testen zu können. Natürlich muss man sich wie bei den meisten Leichtgewichtsausrüstungsgegenständen etwas in seinem Umgang mit ihnen anpassen. Ich vertraue aber darauf, dass Golite sich bei der Auswahl der Materialien sehr viele Gedanken gemacht hat, und sie deutlich robuster sind, als man vielleicht im erstem Moment meinem mag.
    Mit einem Gewicht von deutlich unter 2kg hat es Golite jedenfalls geschafft, einen tollen und vor allem hinsichtlich des Tragesystems vollwertigen Trekkingrucksack zu produzieren, der sich auch hinsichtlich der Ausstattungsdetails nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht.




    Praxistest

    Den Praxistest haben wir für unseren Islandurlaub geplant. Dort wollten wir 2,5 Wochen durch das Hochland wandern und möglichst das gesamte Material inkl. Verpflegung bei uns tragen. Aus gesundheitlichen Gründen ist die Islandtour nun aber leider ausgefallen. Dennoch haben wir die beiden Terronos in den letzten Wochen ausgiebig im heimischen Schwarzwald testen und an ihr Limit bringen können.
    Gerade für Island benötigten wir Rucksäcke, die möglichst leicht, aber dennoch vollen Komfort auch bei Lasten um die 20kg bieten. Und da diverse Händler den Terrono als belastbar auch jenseits der 20kg Grenze bewerben, wollten wir der Sache mal auf den Grund gehen.

    Wie testet man also auf einer 3-Tagestour durch den Schwarzwald, ob sich der Rucksack auch über 20kg tragen lässt? Man belädt ihn nicht mit Backsteinen... sondern mit möglichst schweren Luxusgütern.
    So sind wir also mehrmals zu kleineren Touren mit mehreren Litern H-Milch, frischem Gemüse, frischem Obst, Espressokocher, Fruchtsaft usw. gestartet. Eigentlich etwas verrückt, aber die einzige Möglichkeit zu testen, ob der Terrono wirklich das kann, was versprochen wird.

    Vollgepackt mit 22kg für mich, bzw. 15kg für meine Frau ging es dann also mehrmals ab in den Schwarzwald







    Mittlerweile wurden die Rucksäcke auf mehreren Kurztouren durch den Schwarzwald und auch bei einer Tour der ODS-Jugendarbeit auf Praxistauglichkeit getestet.

    Tragekomfort
    Herausstellen muss ich gleich, dass das Tragen des Terrono 70 mit 22kg Beladung zwar wieder gewöhnungsbedürftig (das letzte Jahr waren wir in der Regel mit Rucksäcken zwischen 10 und 15kg unterwegs), aber nach einer kurzen Anpassungsphase sehr gut möglich war.
    Ich würde sogar behaupten, dass ich den Terrono 70 auch noch mit 2-3 kg mehr immer noch recht angenehm tragen könnte. Mit 22kg Gesamtgewicht bin ich also sehr gut klar gekommen und meine Erwartungen wurden zu meiner vollsten Zufriedenheit erfüllt.
    Auch meine Frau kam mit dem Terrono 65 und insgesamt 15kg Gesamtgewicht sehr gut zurecht und hatte auch das Gefühl, dass da durchaus noch mehr Gewicht gehen würde.

    Handling
    Eigentlich hätte der Terrono auch hier volle Punktzahl verdient... aber die Sache mit den dünnen Gurtbändern hat dann leider doch das ein oder andere mal zu einer Verdrehung beim Zuziehen durch die Schnalle geführt. Eigentlich überhaupt kein großes Problem, aber dennoch etwas, was mich ein wenig gestört hat. Mir stellt sich die Frage, ob das Weniger an Gewicht hierfür wirklich sinnvoll gespart wurde.

    Materialverschleiß
    Vor allem der Terrono 70 sieht auf Grund seiner hellen Farbe mittlerweile schon etwas mitgenommen aus. Genaueres Hinsehen zeigt aber, dass es sich fast ausschließlich um Schmutz handelt. Keine Löcher, keine Risse, keine ausgerissenen Nähte. Bis auf ein paar Stellen am Rücken, an denen ich am Polster etwas Pilling erkennen kann und an einer Stelle am Beckengurt, an der das Material durch Reibung etwas aufgeraut wurde ist der Rucksack in sehr gutem Zustand.



    Fazit nach dem Praxistest:
    Bis auf die Kleinigkeit mit den meiner Meinung nach etwas zu dünnen Gurtbändern der Kompressionsriemen haben beide Terronos wirklich sehr gute Ergebnisse im Praxistest erbracht. Das Tragesystem funktioniert, die Materialien halten, die Verarbeitung erweist sich als fehlerfrei... was will man mehr?
    Mit 225€ zwar kein Schnäppchen mehr bietet der Terrono 70, bzw. 65 aber einen vergleichsweise sehr leichten Rucksack für längere Touren mit einem ausgereiften und funktionierendem Tragesystem für Lasten auch um die 20kg.






    Langzeittest
    Erfolgt bis zum Frühjahr 2012

    Besondere Augenmerke:
    - Materialverschleiß






    Hinweis der ODS-Testgruppe
    Dieses Produkt wurde der ODS-Testgruppe vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt.

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    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 18.09.2013, 20:17. Grund: GearList-Text entfernt

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    #2
    AW: GoLite Terrono 65

    Hi,
    gibt es Neues zum Terrono?
    Danke.
    Viele Grüße
    Peter

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