[UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

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  • MrsLausS
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    • 12.05.2013
    • 199
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

    Heute leider nur eine kurze Episode, habe Rüssel-Pest und bin ein bisschen schlapp...


    Dienstag, 30.07.13: Dunvegan – Uig

    In der Nacht war es sehr böig und es hat teilweise stark geregnet. Dementsprechend habe ich nicht sonderlich gut geschlafen. Dem Wind ist jedoch es zu verdanken, dass es trotz nächtlichem Regen am Morgen trocken ist und auch die Midges dürsten nicht nach Menschenblut.


    So lässt es sich aushalten: Wind und Sonnenschein, Da lüftet man doch gerne die Schlafsäcke.

    Gegen 9 Uhr sind wir fertig zum Abmarsch. Schräg gegenüber der Bushaltestelle gibt es einen Shop, in welchem ich noch O-Saft und eine Flasche Wein besorge – wir wissen ja nicht, wie die Versorgungssituation in Uig ist. Zeit für einen Kaffee in Jann’s haben wir auch noch bis der Bus uns pünktlich um 11:15 aufliest. Die Fahrt nach Portree verschlafe ich und hole so den Schlaf der vergangenen Nacht nach. In Portree müssen wir auf den Anschlussbus nach Uig warten. Wir nutzen die Zeit und gehen in den beeindruckend großen Co-op gegenüber der Haltestelle. Eigentlich brauchen wir nichts, aber dennoch schleppen wir am Ende eine Tüte gefüllt mit Cookies, Scones, Schokoriegeln und anderen Schnickschnack aus dem Supermarkt… Verhungern werden wir nicht. Schließlich kommt der Bus nach Uig.

    Uig hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Aber es ist kein kleines, süßes Fischerdörfchen mit schnuckeligem Hafen. Nein, es ist ein zersiedelter Ort, der sich um die ganze Bucht zieht. Jugenherberge und Campsite liegen bestimmt gut 2km auseinander.
    Wir steigen an der Haltestelle Pier aus und begeben uns direkt zum Zeltplatz am Ende der Straße. Linke Hand ist das Haus mit der Rezeption, rechte Hand ist die Campsite.


    Die Campsite liegt nah am Wasser.

    Schön, hier gibt es auch Picknicktische. Das finde ich sehr praktisch. Das Waschhaus ist klein, aber sauber und in den Waschräumen läuft Musik – nett!
    Nachdem wir uns für zwei Nächte eingebucht haben (£24 für 2 Personen und 2 Nächte), folgt die vertraute Routine. Fluchs steht unser Zelt und unsere Habseligkeiten sind verstaut. Mit unseren Tagesrucksäcken ausgestattet ziehen wir los, Uig zu erkunden.
    Weit kommen wir zunächst nicht: Im Trödelladen „The Shielding“ bestellen wir uns 2 Tassen Kaffee mit Milch und erhalten eine Kanne Kaffee mit einem großen Kännchen Milch – Uig wird mir sympathisch.

    Dann laufen wir an der Straße entlang um die Bucht herum und stoßen so auf einen hübschen Turm – keine Ahnung wofür der einmal diente, aber hübsch anzuschauen.



    Bei unserem Spaziergang stoßen wir auch auf den Shop des Ortes – natürlich müssen wir rein. Frische Milch statt der Pulverpampe ist doch auch mal schön.
    Zurück am Pier knurrt uns der Magen. Wir entscheiden uns für das Restaurant mit angeschlossenem Pub direkt am Pier. Gute Entscheidung, die Portionen sind wirklich groß:


    Lecker!

    Nach dem Essen setzten wir uns nach draußen auf die Terrasse und genießen den schönen Abend.

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    • MrsLausS
      Erfahren
      • 12.05.2013
      • 199
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      #42
      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

      Und wieder ein kleines Häppchen...

      Mittwoch, 31.07.13: Uig

      Eigentlich hätte ich ausschlafen können, viel steht heute ja nicht auf dem Plan. Aber da es sehr früh hell wird, stehe ich um 7 Uhr auf und gönne mir eine ausgedehnte Dusche. Als ich beschwingt zum Zelt zurückkehre, steht MrLausS – noch nicht ganz wach – vorm Zelt. Er bekommt eine Dusche verordnet, ich kümmere mich derweil ums Frühstück.


      Die Milch macht's!

      Das Wetter sieht gut aus und wir entschließen uns, zum Fairy Glen zu laufen. In irgendeinem Reisebericht hatten wir gelesen, dass es wirklich traumhaft sein soll und wir wollen uns gerne selbst davon überzeugen.
      Wieder laufen wir an der Straße um die Bucht – machen einen kleinen Schlenker in den Shop und biegen nach dem Hotel links in eine Straße ab. Dieser Straße folgen wir, vorbei an einem Friedhof und einer Farm, bis wir auf das kleine Glen blicken.


      Wirklich nicht zu verfehlen - die one track road führt direkt durch...

      Leider ist das Wetter heute richtig wechselhaft – von strahlendem Sonnenschein bis Starkregengüssen ist alles dabei. Dennoch ist das Glen einen Ausflug definitiv wert!






      Auch Bustouristen werden hierher gefahren. Wir finden es lustig, das diese Flipflop-Träger in einem Bus namens „Backpacker’s“ anreisen… Nach ca. 2 Stunden im Glen treten wir den Rückweg an – nun wieder im Regen, ach ja, das schottische Wetter...

      Zum Mittagessen gehen wir diesmal in den „Orisay Tearoom“, wo man im umgestalteten Wohn- und Esszimmer isst. Wir entscheiden uns für Venison Burger, MrLausS trinkt dazu ein Irn Bru, ich genehmige mir die erste Cola Light seit Tourstart.
      Anschließend gehen wir zurück zum Campingplatz. Für die kommenden Tage sind Übernachtungen im Bothy und einige Wildcamps vorgesehen, deshalb nutzen wir die Waschmaschine des Campingplatzes gerne.

      Gegen Abend zieht es uns wieder in den Pub, der heute gut besucht ist. An einem Tisch sind noch zwei Hocker frei und ich frage das Pärchen höflich, ob wir uns dazusetzten dürfen und bekomme die Antwort „Only if you don’t need too much space. We ordered food.“ Äh? Bitte nicht zu höflich. Danke. Egal. Wir setzten uns. Anschließend gehe ich zum Bestellen an die Bar. Dort steht der Mann des unfreundlichen Pärchens und bestellt: „Two cheeseburgers, please – but without cheese!“
      Danke, dass ich das hören durft!
      Als sich die Gelegenheit bietet, ziehen wir an ein Nebentischen, das ziemlich nah am Pool Table steht, um. Damit wird es ein dynamischer Abend für uns: immer wieder müssen wir den Queues ausweichen…
      Als wir den Pub verlassen, finden wir heraus, warum das Pärchen so unfreundlich war: Es sind Deutsche - unschwer an ihrem sehr teurem Auto mit deutschem Kennzeichen festzustellen. Kurzes Fremdschämen.

      Zurück im Zelt bereitet sich MrLausS noch ein Nudel-Tomaten Gericht als Mitternachtssnack zu, danach geht’s auf den Matratzenball.



      Weiter geht's Sonntag Hoffe, ich bin dann wieder fit.

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      • Lotusianer
        Neu im Forum
        • 31.07.2013
        • 9
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

        Vielen Dank für den schönen und kurzweilig geschriebenen Bericht, ich bekomme schon wieder schlimmes Fernweh und freue mich auf die Fortsetzung.

        Viele Grüße
        Thomas

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        • gearfreak
          Erfahren
          • 30.01.2010
          • 278
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

          Ein wirklich schöner Bericht, danke!

          Zitat von MrLausS Beitrag anzeigen
          Danke teuchter! Dankedankedanke!!!
          Ich fing schon an, an meinem Gaumen zu zweifeln.

          Wenn sich noch ein Dritter outet sollten wir eine Selbsthilfegruppen für schottische-softdrink-Süchtige gründen.

          Gruß
          Steffen
          Frag mal Codenascher, der macht bestimmt auch bei der Selbsthilfegruppe mit
          Übrigens finde ich, das Irn Bru dem norwegischen "Champagnebrus" (Champagner-Brause) sehr ähnelt. In Norwegen heisst es Villa, und in Schweden wird es unter dem Namen Champis verkauft. Vielleicht mal einen Versuch wert.
          Sonst kann man Irn Bru aber auch einfach bei Amazon bestellen.

          Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
          Darüber hinaus hat er auch Allergietabletten besorgt, da ich mal wieder fiesen juckend-stechenden Ausschlag oberhalb der Knöchel habe. Das habe ich leider bei hohen Temperaturen immer mal wieder und ist nicht tragisch, aber sehr unangenehm. Ich denke, dass es sich um eine Art Hitzestau handelt.
          Welche Wanderstiefel benutzt Du? Ich hatte das früher, als ich noch Hanwag-Stiefel hatte, auch immer. Danach, mit La Sportivas, hatte ich das Problem nicht, aber jetzt mit Meindl ist es wieder da.
          Ich vermute, dass es sich um Hitzepickel handelt.
          Ich habe bei Meindl mal angefragt, ob das an den Gerbstoffen der Lederlieferanten liegen könnte, aber sie schrieben, dass sie noch nie von solch einem Problem gehört hatten. Allerdings haben die La Sportivas einen Stoff-Schaft oder wie man das nennen soll, da wird es vielleicht nicht so warm.

          Du bist jedenfalls nicht allein mit diesem Problem!

          LG gearfreak

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          • MrsLausS
            Erfahren
            • 12.05.2013
            • 199
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            • Meine Reisen

            #45
            AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

            Zitat von Lotusianer Beitrag anzeigen
            Vielen Dank für den schönen und kurzweilig geschriebenen Bericht, ich bekomme schon wieder schlimmes Fernweh und freue mich auf die Fortsetzung.
            Vielen lieben Dank! - und versprochen: Sonntag geht's weiter.



            Zitat von gearfreak Beitrag anzeigen
            Ein wirklich schöner Bericht, danke!

            Frag mal Codenascher, der macht bestimmt auch bei der Selbsthilfegruppe mit
            ...
            Sonst kann man Irn Bru aber auch einfach bei Amazon bestellen.
            ...
            Ich vermute, dass es sich um Hitzepickel handelt.
            ...
            Du bist jedenfalls nicht allein mit diesem Problem!

            LG gearfreak

            Herzlichen Dank auch Dir!

            Ich weiß ja echt nicht, warum MrLausS das Zeug so mag, aber ich habe mich auch schon um Bezugsquellen bemüht - ist ja bald Weihnachten...

            Tja, und das mit den Hitzepickeln... Habe zwar Hanwags, aber das Problem hatte ich schon mit Lowa und in den USA sogar mit Flipflops...
            Bin aber froh, dass ich nicht allein bin!
            Ist zwar nervig, aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Du ja sicher auch nicht!

            Liebe Grüßlis,


            MrsLausS

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            • Rainer Duesmann
              Fuchs
              • 31.12.2005
              • 1642
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

              Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
              Weiter geht's Sonntag Hoffe, ich bin dann wieder fit.
              Sonntag ist da!
              radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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              • MrsLausS
                Erfahren
                • 12.05.2013
                • 199
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                Sonntag ist da!
                Jep, Du hast Recht!
                Schau mal gegen 18 Uhr wieder rein.
                Derzeit befinden wir uns noch auf der Rückfahrt aus der Pfalz, wo wir das Wochenende genossen haben, aber keinen Internetanschluss hatten...

                Liebe Grüße von der A65!

                Sandra&Steffen

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                • MrsLausS
                  Erfahren
                  • 12.05.2013
                  • 199
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                  So, es geht endlich weiter!

                  Viel Spaß wünschen Mr&MrsLausS.


                  Donnerstag, 1.08.13: Uig – Rubha Hunish

                  In der Nacht hat es geregnet und gewindet. Leider geht es am Morgen genauso weiter: Es regnet und nieselt im Wechsel. Da macht Zusammenpacken echt keinen Spaß. Besonders das Außenzelt – buäääh – nass in den Packsack. Das ist bestimmt ein halbes Extra-Kilo für MrLausS.

                  Um neun Uhr laufen wir zur Bushaltestelle und hoffen, unser Koffeindefizit noch vor der Abfahrt nach Duntulum ausgleichen zu können. Leider öffnen alle Läden erst um 10 Uhr. Für Schotten scheint das eine durchaus respektable Uhrzeit für die erste Tasse Kaffee zu sein. Für uns definitiv nicht!
                  Wir kriechen erst mal im trockenen und windstillen Fährterminal unter. Dort gibt’s auch Touri-Lektüre zum Lesen - so vergeht die Stunde bis zum ersehnten Kaffee wie im Flug.
                  Coffein-gestärkt besteigen wir um 10:15 den 57C nach Duntulum. Den Busfahrer kennen wir schon: Er brachte uns auch nach Uig. Mit Blick auf unsere Rucksäcke fragt er uns sogleich, ob wir zur Telefonzelle wollen. Nein, wir möchten die Ruine sehen! Die einspurige Straße windet sich bergan, an einer Kehre kommt der Bus nicht ohne weiteres rum, er muss zurücksetzen – gruselig!
                  Ich bin froh, als wir an der Ruine aussteigen dürfen. Als der Busfahrer unsere Rucksäcke aus der Ladeluke zieht, gibt er zu erkennen, das auch er sich an uns erinnert: Er knüpft an einen kurzen Small Talk von vor zwei Tagen mit den Worten „I think the lady’s backpack is heavier!“ an. Thank you, driver, you made my day!

                  Am Duntulum Castle haben wir Glück – Regenpause! Gemütlich laufen wir zur Ruine – nur gestört von einer deutschen Busreisegruppe, deren Aufenthalt sich aber auf 10 Minuten beschränkt. Ei, sind wir denn auf Malle?





                  Nachdem wir die Aussicht und die verfallene Burg genügend bewundert haben, laufen wir an der Straße entlang weiter. Es soll ja noch das Duntulum Hotel geben – vielleicht noch einen Kaffee, bevor wir uns Richtung Rubha Hunish wenden?
                  Das Hotel ist schnell gefunden, so viele Gebäude stehen in der Gegend ja nicht. Es sieht aber irgendwie verlassen aus. Ein Hotelschild können wir auch nicht entdecken. Wir laufen zur Rückseite des Gebäudes und entdecken an einer Tür ein Hinweisschild: Ja, es ist das Hotel aber es macht erst um 16 Uhr wieder auf… Na ja, dann halt keinen Kaffee, besonders einladend sah es ohnehin nicht aus.
                  Weiter geht’s die Straße entlang bis zur berühmten Telefonzelle:


                  Einsam und verlassen steht sie an der Straße

                  Dann folgen wir einem asphaltierten Weg bis zu einem Parkplatz. Dort beginnt der Pfad, dem wir nun folgen wollen, bestens beschildert: „Rubha Hunish 2,5km". Na, das geht ja! Von Drizzle und Regen abwechselnd begleitet laufen wir zügig den Trampelpfad entlang.



                  Bei diesem Wetter gibt es links und rechts des Pfades leider nicht viel zu gucken.
                  Schließlich erblicken wir „The Lookout“ Bothy:



                  Bange Frage: ist sie schon voll belegt? In dieser Bothy möchte ich unbedingt übernachten. Wir haben in Berichten nur Tolles über sie gelesen und auf Bildern sah sie auch super aus…
                  Kurzes Stoßgebet: „Büde-büde-büüüdeee!“ – und dabei die Bothy umrundet. Hm, durchs Fenster sieht sie leer aus.



                  Ab in die Bothy und… * Die Bothy ist nicht nur nicht voll belegt, es ist keiner da! Erster! Suuuper! Wenn ich’s könnte, würde ich vor Glück ein Rad schlagen.
                  Die Inbesitznahme folgt sogleich (die untere Bunk ist unser! *g*) – und im Anschluss eine ausführliche Fotosession. The Lookout ist wirklich gut gepflegt und von den letzten Gästen super sauber hinterlassen worden. Ich platze vor Glück.





                  Dann wird erst mal was gemüpfelt.


                  Die Küche


                  Essen+MrLausS+Lookout=PERFEKT!

                  In einer weiteren Regenpause machen wir einen Fotospaziergang. Die Landschaft ist schlicht atemberaubend! Schade, dass sich die Sonne heute hinter den dichten Wolken versteckt hält.



                  Als wir es uns später bei Kaffee und Tee in der Bothy gemütlich machen und im Bothybuch schmökern, kommen zwei weitere Wanderer an: Elena aus der Ukraine und Pjotr aus Polen. Die beiden waren auf einer Hochzeit in Glasgow und sind nun auf Wandertour. Wir unterhalten uns über die jeweiligen Wanderrouten und sie zeigen sich, trotz schlechter werdendem Wetter, sehr interessiert am Fairy Glen. Obwohl ich sie eindrücklich warne, dass der Wetterbericht für heute nicht Gutes erwarten lässt – es ja auch schon regnet, brechen sie nach einer Borscht (echt klassisch!) um 15 Uhr Richtung Uig auf. Sie wollen per Anhalter nach Uig und dann zum Fairy Glen. Steffen gibt ihnen unsere 1:25000 Ordinance Survey Karte mit, ihre Karte ist lediglich eine Straßenkarte mit viel zu großem Maßstab. Gegen 17 Uhr wird aus Regen Starkregen. Die Armen. Hätte ich bloß nicht vom Glen geschwärmt.
                  Wir genießen den Nachmittag in der Bothy in vollen Zügen und werfen immer wieder den Kocher an: Tee, Kaffee, Süßer Moment (schon abgelaufen, letzte Charge ) und Kartoffelbrei finden ihren Weg in unsere Mägen. Als es langsam Dunkel wird nutzen wir einige vorhandene Duftteelichte. Schön!



                  Gegen 21 Uhr beginnen wir zusammen zu räumen und Tisch und Stühle an die Seite zu stellen, damit Elena und Pjotr dort wie besprochen ihr Nachlager aufbauen können – die obere Bunk scheint für zwei Personen zu eng.

                  Kurz vor 22 Uhr klopft es an der Tür – “Warum kommen sie nicht einfach rein?“, denke ich und öffne. Da steht aber nicht wie erwartet das Pärchen sondern ein ziemlich erschöpft aussehender Spanier. Er möchte wissen, ob in der Bothy noch Platz für ihn und seine zwei Kumpanen ist. Ich erkläre ihm, dass wir im Augenblick zwar nur zu zweit sind, aber noch auf Elena und Pjotr warten, die noch unterwegs sind. Er sagt, dass er dann wohl mit seinen Freunden in der Nähe zelten wird.

                  Etwa ¼ Stunde später klopft es erneut – ei, bin ich denn der Portier? Auch auf mein Rufen hin einfach rein zukommen tut sich nichts. Also wieder an die Tür. Wieder nicht das Pärchen, sondern diesmal alle drei Spanier, die nun doch in der Bothy schlafen wollen. Ich erkläre ihnen, dass das für uns kein Problem ist, dass sie aber Platz für die anderen Beiden einplanen müssen. Dann legen wir uns schlafen, während das Trio sich einzurichten beginnt und kocht.
                  Irgendwann nach Mitternacht wache ich vom Karren der Tür auf – ich bekomme im Halbschlaf mit, dass das Pärchen endlich da ist. Dann bekomme ich leichte Beklemmungen und Angst: die Beiden wählen als Nachtlager nicht das Lookout, sondern die obere Bunk! Diese ist wohl mit den Wänden verzapft, hat aber keine Bodenstützen. Es quitscht und knarrt und ich sehe schon vor meinem inneren Auge, wie die Pressspan-Holzkonstruktion mit zwei Osteuropäern auf uns hinabstürzt.
                  Gott sei Dank passiert aber wider-erwartend nix und ich schlafe wieder ein.

                  Der Nachmittag und Abend im Lookout war trotz oder vielleicht auch wegen dem bescheidenen Wetter einfach nur perfekt!



                  Geht heute noch weiter - versprochen! Jetzt werden erst einmal wieder Fotos hochgeladen.
                  Zuletzt geändert von MrsLausS; 29.09.2013, 17:28. Grund: Formatierungsfehler entdeckt+behoben

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                  • Borderli
                    Fuchs
                    • 08.02.2009
                    • 1734
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                    Schon mal vielen Dank für die Fortsetzung eurer Geschichte!
                    Hätte nicht gedacht, dass so viele Personen in der Lookout Bothy schlafen können...

                    Grüße aus einem sonnigen (), warmen () Schottland. Keine Trekkingtour - aber so traumhaftes Wetter wie seit Jahren nicht mehr.

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                    • MrsLausS
                      Erfahren
                      • 12.05.2013
                      • 199
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                      Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.

                      Freitag, 2.08.13: Rubha Hunish - Staffin

                      Gegen 7 Uhr werden wir wach und stehen auf. Die anderen fünf schlafen noch. Wir gehen erst einmal nach draußen, Wetter checken. Es ist windig, trocken und die Bewölkung lässt die Sonne durch. Es scheint ein guter Tag zu werden.
                      Wieder drinnen frühstücken wir unseren letzten Rest selbst gemischten Müslis und wie üblich Kaffee/Tee.

                      Elena und Pjotr werden nun auch wach und berichten uns beim Frühstück über ihre Tour. Der Hinweg war noch o.k., sie wurden bis Uig mitgenommen, das Glen hat ihnen trotz Regen gut gefallen. Allerdings mussten sie auf dem Rückweg von Uig bis zur Bothy komplett laufen, da keine Autos unterwegs waren. Taschenlampe hatten sie auch keine, nur mit Handylicht mussten sie dem Trampelpfad folgen – hat aber nicht so gut geklappt und sie haben sich verlaufen. Ja, sie haben mich dafür verflucht, dass ich ihnen vom Glen erzählt hatte… und die Nacht wird unvergessen bleiben.
                      Nachdem wir unsere Geschichten ausgetauscht haben – natürlich habe ich sie über die Spanier noch aufgeklärt – packen wir vier unsere Sachen.
                      Nun werden auch die Spanier langsam munter. Diese bleiben aber unter sich und sich nicht redselig. Nachdem alles gepackt ist schnappen wir uns das Bothybuch und setzen uns draußen auf die Bank, um unser Dankschreiben loszuwerden.

                      Dann geht es endlich wieder los. Eigentlich müssten wir ja denselben Weg zur Telefonzelle wieder zurück laufen, aber ein Trampelpfad führt in grober Luftlinie ja dahin, wo wir eigentlich hinwollen. Eine Abkürzung?
                      Das Wetter ist super, der Pfad passt richtungsmäßig prima und die Aussicht ist einfach Klasse.





                      Wir kommen gut voran, obgleich wir den Pfad immer wieder verlieren. Ist ja auch egal, wir können sehen, wo wir hin müssen.
                      Leider wird das Grasland zunehmend bogier. Die Linien auf der Karte zeigen tatsächlich Zäune an, aber leider gibt es keine Wege.
                      Je schwieriger das Gelände wird, desto weniger interessiert uns die Landschaft. Wir beginnen zu fluchen – und nach ca. 1 Stunde nutzen schließlich den „Notausgang“ über eine Farm. Der Farmer kommt aus dem Haus und fragt uns besorgt, ob wir den wüssten, wo wir lang müssen. Wir schauen ganz souverän und sagen „Klar!“

                      Was soll ich sagen – die „Abkürzung“ war natürlich keine und wir landen am Ende tatsächlich wieder an der Telefonzelle!
                      Gerade kommt ein Bus – ich würde ja gerne, aber MrLausS ist gut drauf und möchte lieber laufen. „Gut“, denke ich, „er weiß ja, wo wir lang müssen.“

                      Tja, das kapiere ich auch ganz schnell: Immer an der Straße lang bis Flodigarry, dann geht’s weiter rauf Richtung Trotternish Ridge. Verdammt! Straßenkilometer sind echt übel und ich verliere schnell die Lust daran – die Füße schmerzen und ständig muss man in den Grünstreifen hüpfen, wenn ein Auto kommt. Ich fluche vor mich hin – und mein Schweinehund ist mit von der Partie. Der Schuldige ist schnell gefunden: MrLausS. Er wollte den Bus nicht nehmen. Ich stapfe stumpfsinnig vor mich hin und habe das erste Mal seit Beginn der Tour richtig schlechte Laune. Ich hasse Straßen.





                      Ca. 5,5 km später sind wir dann endlich „in“ Flodigarry – welches ich auf der Tour fälschlicher Weise als „Floddergarry“ bezeichnete. Dort entschließen wir uns, zum Hotel runter zu laufen.



                      Dort gibt es einen Pub und wir müssen uns erst mal sortieren. MrLausS hat seine Laune unterwegs auch irgendwo verloren und Disharmonie wabert durch die Luft. Lecker Essen soll bekanntlich helfen...


                      Die Aussicht ist auch ganz hübsch

                      Es zeigt sich, das MrLausS auch nicht mehr so recht motiviert ist, Richtung Ridge weiter zu laufen, um auf Zeltplatzsuche zu gehen. Es ist stetig windiger geworden und ob wir einen halbwegs geschützten Zeltplatz finden, wissen die Götter.
                      Satt und mit etwas besserer Laune entschließen wir uns, mit dem Bus nach Staffin zu fahren und dort auf der Campsite einzuchecken.
                      Wir Weicheier – aber im Nachhinein die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Ihr werdet noch erfahren warum.

                      Wieder an der Straße, stehen wir an der Bushaltestelle und erleben zum ersten Mal, dass ein Bus auf Skye Verspätung haben kann. Ganze zehn Minuten. Der Busfahrer ist echt nett und fragt uns, wohin wir in Staffin möchten. Als wir ihm sagen, dass wir zur Campsite wollen, guckt er jedoch verwirrt: Eine Campsite in Staffin? Davon hat er noch nie gehört.

                      Er lässt uns schließlich am Shop raus, auch nicht schlecht, dann kaufen wir zunächst einmal Nervennahrung. Ob seines begrenzten Warenangebotes ist der Shop für uns „shop-addicts“ gänzlich ungefährlich. Sogar auf O-Saft müssen wir verzichten. Aber Irn-Bru ham’se natürlich.

                      Die letzten 1,5 km zur Site beuteln uns ganz schön – der Wind schüttelt uns durch und geradeaus laufen können wir vergessen. Wir laufen in Schlangenlinien zur Campsite. Genau genommen liegt diese tatsächlich schon in Garafad, welches nahtlos in Staffin übergeht – dennoch findet man sie im Internet unter „Staffin Campsite“.

                      Endlich sind wir da. Der Warden knöpft uns £12 für die Nacht ab. Dann fragt er nochmal misstrauisch nach, ob wir wirklich bleiben wollen, der Wind würde noch zunehmen. Einige Camper wären heute schon dagewesen, hätten bezahlt, versucht aufzubauen, wären gescheitert und hätten dann ihr Geld wieder haben wollen und seien abgereist... Dann möchte er wissen was für ein Zelt wir denn dabei hätten. Von einem Tunnelzelt hält er auch nichts, aber schließlich zeigt er uns einen Pitch, den er bei den Windverhältnissen für geeignet hält, wünscht uns viel Glück und geht zurück zu seinem Wärterhäuschen.

                      Unser Zeltaufbau folgt dann routiniert wie immer, wir achten heute aber stärker auf die Windausrichtung auf Kosten des planen Bodens… Wir kennen den Warden schließlich (noch) nicht und können nicht absehen, ob er generell auf Wanderer übellaunig reagiert und schlichtweg mit der Wettervorhersage übertreibt. Schließlich hat er uns auch zu viel Geld abgeknöpft – bei unserem späteren Rundgang sehen wir eine Preisliste, laut dieser kosten 2 Personen mit Zelt und ohne Auto nur £8!



                      Anschließend schauen wir uns auf der Site ein bisschen um: Das Waschhaus ist o.k., über die Site stehen einige Picknicktische verstreut herum. Auch Spültische mit Wasseranschluss gibt es mehrere. In der sogenannten Camper‘s-Bothy kann man geschützt mit heißem Wasser spülen oder auch essen (kochen ist dort eigentlich verboten ) und im Nebenraum gibt’s viele Informationsmaterialien zur Gegend, da kann man Midges- oder Wetterfrei gut (bis 22 Uhr) zusammensitzen.
                      Genau dort setzten wir uns nun mit Knabberkram und Karten hin und besprechen, wie es nun weiter gehen soll:
                      Können wir die Trotternish Ridge gehen? Da wir zwei Tage bei Sligachan eingespart haben, haben wir noch zeitlichen Puffer. Das Wetter entwickelt sich aber zur Zeit sehr ungünstig, auch beginnt MrLausS linker Knöchel zu streiken. Wir entscheiden uns, beim Warden Erkundigungen über das zu erwartende Wetter einzuholen. Der Warden ist zwar immer noch grummelig, guckt aber auf der BBC Weatherforecast Seite für uns nach (und wir schauen über seine Schulter). Er rät uns davon ab, morgen die Ridge anzugehen. Auch Übermorgen soll das Wetter nicht viel besser werden. Der Wind soll weiter zunehmen und es ist viel Regen gemeldet. Speziell der Wind ist problematisch, ist er doch schon auf sealevel stark.

                      Die Information müssen wir erst einmal verdauen. Im Grunde ist gegen einen Pausentag nichts einzuwenden, da kann sich auch MrLausS Knöchel erholen. Vielleicht können wir doch schon Sonntag auf die Ridge? Mal abwarten.

                      Wir entschließen uns, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. MrLausS hat eine Gartentür mit Schild "To the beach" entdeckt. Da gibt’s einen Strand? Da es gerade nicht regnet, schnappen wir uns die Kameras und laufen los.

                      Hinter dem Gartentor führt ein Pfad mit weißen Wimpeln durch die Hügel Richtung Meer. Nach etwa 500m beginnt es zu tröpfeln. Wir schauen uns um: Oh je! Pechschwarze Wolken jagen uns nach und wir entscheiden uns, umzudrehen. Aber zu spät: Es fängt an zu schütten und durch den Wind peitscht uns der Regen fast waagerecht entgegen.
                      Gut fünf Minuten später erreichen wir die Camper‘s Bothy – nur unter den Regenjacken sind wir noch trocken, ansonsten sind wir pitschnass: Hosen, Barfußschuhe und Sealskinz. Das Wasser ist tatsächlich auch in die wasserdichten Socken gelaufen – und da will es jetzt nicht mehr raus. Toll!
                      Während ich anfange zu lachen, findet MrLausS das alles überhaupt nicht komisch. Seine Kameratasche ist auch von innen nass.
                      Hilft ja nichts, wir stellen uns nach dem Regenguss in den Wind und beginnen zu trocknen. MrLausS schlechte Laune hält aber an. Die Gewitterwolken um sein Haupt türmen sich auf…
                      Da hilft jetzt nur eine heiße Dusche. Während ich also die Regenjacken und mich selbst in den Wind halte, läuft er zu den Duschen… und kommt zwei Minuten später zurück. Die Duschen sind alle belegt. Mist.
                      Also anders herum: MrLausS setzt sich mit den Jacken, Schreibzeug und was zum Knabbern in die Bothy und ich eile zu den Duschen: alle frei!
                      Nach der ausgiebigen Dusche ist mir in trockenen Klamotten wieder mollig warm. Ich löse MrLausS in der Bothy ab – und nun klappt’s auch bei ihm - und tatsächlich: die Gewitterwölkchen haben sich verzogen, als er zurückkehrt.

                      In der Bothy verbringen wir den restlichen Tag und Abend und beobachten mit gerunzelter Stirn die Wetterkapriolen draußen: Immer wieder gibt es sinnflutartige Regenfälle und die Windböen nehmen in Häufigkeit und Stärke zu. Unser Entschluss ist gefasst: Morgen wird abgewettert.

                      Etwas frustriert treten wir den Weg ins Zelt zu einer sturmböigen Starkregennacht an.
                      Ich soll in dieser Nacht kaum ein Auge zu tun. Es ist einfach zu beängstigend, wie der Wind am Zelt zerrt.
                      Immer wieder wird es vom Wind aufgebläht und dann wieder niedergedrückt. Aber die Hilleburg hält. Erst in der Morgendämmerung kann ich ein wenig Schlaf finden.



                      Fortsetzung folgt...

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                      • MrsLausS
                        Erfahren
                        • 12.05.2013
                        • 199
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                        Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                        Schon mal vielen Dank für die Fortsetzung eurer Geschichte!
                        Hätte nicht gedacht, dass so viele Personen in der Lookout Bothy schlafen können...

                        Grüße aus einem sonnigen (), warmen () Schottland. Keine Trekkingtour - aber so traumhaftes Wetter wie seit Jahren nicht mehr.
                        Hey Borderli,

                        da gab es wohl gerade eine Überschneidung: Während ich über unsere Schottlandreise schrieb, hast du aus Schottland gepostet.
                        Das ist ja ein Ding!

                        Wir hätten uns auch nicht träumen können, dass wir am Ende zu siebt in der Bothy nächtigen würden, aber wie heißt es so schön: Platz ist in der kleinsten Hütte - offensichtlich ist da was dran...

                        Wir wünschen Dir noch eine super Zeit - schön, dass Du nun endlich das sonnige Schottland kennen lernen darfst! Bring uns schöne Fotos mit!

                        Sandra&Steffen

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                        • Heather
                          Erfahren
                          • 03.06.2013
                          • 250
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                          Vielen Dank für den schönen Bericht! Da kriege ich Lust mir Skye auch noch mal genauer anzuschauen.

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                          • MrsLausS
                            Erfahren
                            • 12.05.2013
                            • 199
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                            Zitat von Heather Beitrag anzeigen
                            Vielen Dank für den schönen Bericht! Da kriege ich Lust mir Skye auch noch mal genauer anzuschauen.
                            Danke, Heather!



                            Samstag, 3.08.13: Abwettern in Staffin

                            Am Morgen bleiben wir einfach liegen: Es stürmt und regnet.
                            Irgendwann flitzen wir beide ins Waschhaus und bereiten uns danach Frühstück zu. Endlich: Kurze Regenpause. Ich renne zur Rezeption und gebe Bescheid, dass wir noch eine Nacht bleiben. Diesmal zahle ich nur £8! Der Warden Dave ist heute Morgen redseliger. Er findet, dass sich unser Zelt toll geschlagen hat – ein anderes hat die Nacht nicht überlebt: Gestängebruch. Seine Frau Ruth ergänzt, dass es auf den äußeren Hebriden noch schlimmer war, da hat es Wohnwagen umgeblasen… Etliche Gäste des Campingplatzes werden heute aufgrund des Wetters abreisen. Nun, wir nicht. Aufgrund der Highland Games, die in ein paar Tagen in Portree stattfinden, ist die Skye voll mit Gästen, jetzt noch an ein B&B zu kommen, scheint nicht realistisch – wie auch Dave meint.

                            Der Wind bleibt, aber der Regen lässt im Laufe des Vormittags nach. Wir entscheiden uns, Staffin kulinarisch zu erkunden. Dave hat uns das Café neben dem Shop und das Columba 1400 empfohlen – in letzterem kann man auch an PC’s ins Internet.
                            Vom Wind ordentlich durchgeblasen, kommen wir trockenen Fußes gegen 14 Uhr im 1400 an. Dort genehmigen wir uns Veggi-Haggis, Cheeseburger und Onion Rings. Dann gehen wir in den 1. Stock und surfen schneckengleich im Internet. Gott, ist der PC lahm – aber es ist günstig. Die Wetterdaten drucken wir uns auch aus.

                            Anschließend laufen wir weiter zur Community Hall und dem Shop. Wir kaufen Müsli nach, Wein, Black Cuillin und Spielkarten. Im Café der Community Hall trinken wir Kaffee und essen Kuchen. Eigentlich könnten wir hier bis zum Abend in der Couchecke gut sitzen, aber wir entschließen uns doch bald zur Rückkehr, da wir nach dem Zelt schauen wollen.

                            Das Zelt steht natürlich noch. Wir verbringen den Abend kartenspielend in der Camper’s Bothy und dann geht’s in die zweite stürmische Nacht. Die ist aber weniger schlimm als die Letzte und ich kann friedlich schlafen.



                            Sonntag, 4.08.13: Staffin & Kilt Rock

                            Wieder schlafen wir lange und nach dem Frühstück wagen wir einen Blick aus dem Zelt: Sieht gar nicht so schlecht aus. Es ist zwar noch sehr windig, aber die Sonne lässt sich blicken.



                            Ein paar vorsichtige Schritte auf dem Pfad zum Strand scheinen da doch eine gute Idee zu sein – schließlich sind wir beim letzten Versuch nicht sehr weit gekommen…





                            Einen richtigen Strand gibt es leider nicht, lediglich den Übergang Land-Wasser kann man sehen und natürlich einen Pier. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz entscheiden wir uns, die zwei Kilometer zum Kilt Rock zu laufen. Diesen hatten wir ursprünglich nicht eingeplant, da wir davon ausgingen, dass man den Wasserfall vermutlich nur vom Boot aus richtig gut sehen kann. Aber nachdem es immer noch zu stürmisch für die Ridge-Begehung erscheint, ist dies nun ein passabler Plan B.
                            Alternativen gibt es keine: Am Sonntag hat in Staffin – bis auf die Kirchen – alles zu.

                            Mit unseren Daypacks machen wir uns im Sonnenschein auf den Weg. Zunächst gehen wir an der Straße entlang. Dann können wir für ein kurzes Stückchen auf einen Seitenpfad auf einer Weide ausweichen und treffen kurz vor dem Dinosaur&Crofters Museum wieder auf die Straße. Das Museum ist ein niedlich-kleines Steinhaus:



                            Dann sind wir auch schon am Parkplatz des Kilt Rock – Oh je, es ist Sonntag und der Wasserfall augenscheinlich ein beliebtes Ausflugsziel. Der Parkplatz ist voll mit Reisebussen und Privat-PKWs. Na ja, wir haben ja Zeit und können die Besucherwellen aussitzen. Die Aussicht ist wirklich gigantisch:



                            Auch den Wasserfall können wir ganz gut sehen, aber vom Boot aus ist er sicher beeindruckender:



                            Auf dem Rückweg entschließen wir uns, dem Schild „Art Café“ zu folgen. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und da es erst 15 Uhr ist und die Sonne scheint, haben wir gegen einen kleinen Umweg nichts einzuwenden.



                            Wir haben wirklich unwahrscheinliches Glück - das Café ist offen! Und dann noch mehr Glück: wir können uns an den letzten freien Tisch setzten! Das Café ist wirklich schön und stilvoll eingerichtet – und das Essen ist superlecker. Können wir wirklich nur empfehlen.



                            Natürlich gönnen wir uns auch noch Kaffee, diesen trinken wir übermütig draußen in der Sonne. Mehr als einmal müssen wir aber die Sachen gut festhalten – die Windböen sind immer noch heftig.

                            Bevor wir wieder zur Campsite aufbrechen, kommen wir noch mit einem deutschen Paar ins Gespräch. Sie sind in Schottland mit dem Motorrad unterwegs und haben mit dem Wind auch ganz schön zu kämpfen.

                            Zurück an der Campsite erkundigen wir uns bei Dave nach dem Wetterbericht. Für morgen sieht es gut aus, der Wind soll deutlich nachlassen. Unsere Entscheidung steht damit fest: Wir wollen zum Quiraing und den Einstieg auf die Ridge angehen.
                            Am Abend duschen wir und anschließend machen wir es uns wieder in der Bothy gemütlich und spielen Karten bis uns fast die Augen zufallen. Dann geht's ab ins Zelt.


                            @all: Bis morgen!

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                            • Maximiliane
                              Erfahren
                              • 05.02.2013
                              • 210
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                              "Unser Zeltaufbau folgt dann routiniert wie immer, wir achten heute aber stärker auf die Windausrichtung auf Kosten des planen Bodens… Wir kennen den Warden schließlich (noch) nicht und können nicht absehen, ob er generell auf Wanderer übellaunig reagiert und schlichtweg mit der Wettervorhersage übertreibt."

                              Der Warden hat nicht übertrieben. Wir sind an diesem Tag auf Skye angekommen und haben in Portree gezeltet. Auch wir haben unser Hubba-Hubba in Windrichtung ausgerichtet. Die Nacht war unvergesslich. Heulende, vor Angst schreiende Kinder -von unseren Zeltnachbarn. Am nächsten Tag konnten wir die Zelt-Überreste unserer Nachbarn bewundern.
                              Der nächste Tag regnete es buchstäblich cats and dogs!
                              Aber: -das Wetter ändern sich schnell auf Skye!-

                              Bin gespannt wie geht es weiter?

                              Grüße Maximiliane

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                              • MrsLausS
                                Erfahren
                                • 12.05.2013
                                • 199
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                Zitat von Maximiliane Beitrag anzeigen
                                ...Die Nacht war unvergesslich. Heulende, vor Angst schreiende Kinder -von unseren Zeltnachbarn. Am nächsten Tag konnten wir die Zelt-Überreste unserer Nachbarn bewundern...
                                Bin gespannt: wie geht es weiter?
                                Grüße Maximiliane
                                Jep, die Nacht war heftig!

                                ... und mit ein bisschen Verspätung geht es jetzt weiter!




                                Montag, 5.08.13: Trotternish Ridge (The Quiraing)

                                Morgens wird im Zelt gefrühstückt, dann geht’s ans Zusammenpacken. In der Morgensonne werden die Schlafsäcke gelüftet und das Zelt trocknet innen wie außen ruckzuck. Gegen 9 Uhr schultern wir die Rucksäcke – waren die immer so schwer? An der Rezeption verabschieden wir uns noch von Dave und Ruth und laufen los.

                                Am Shop holen wir uns noch Sandwiches und zwei Packungen Fruitcake Biscuits für unterwegs. Dann kommt auch schon der Bus und wir fahren zurück zum Einstieg auf die Ridge. An einem Parkplatz an der Straße, etwa auf Höhe des Loch Langaig beginnt unser Pfad.


                                Es geht los!

                                Wir sind nicht die Einzigen, die dort gegen 10 Uhr loslaufen. Leider zieht das Wetter wieder zu und es fängt an zu nieseln. Dennoch ist die Gegend einfach nur beeindruckend und wunderschön.








                                Trotz des on&off Regens sind wir einfach nur froh wieder unterwegs zu sein.
                                Schade nur, dass es sich hier nicht so einsam läuft wie in Knoydart. Als wir uns an den Aufstieg zum Table machen, begleiten uns reine Besuchermassen. Scheinbar sind wir nicht die einzigen, die ihre Chance nutzen wollen und die Wanderung am Quiraing angehen.



                                Auf dem Table haben wir eine tolle Fernsicht und wir können die Ridge entlangblicken. MrLausS mein trocken: „Schau genau hin, da geht’s lang!“ Wow! Das ist echt imposant! Und weit.



                                Leider nimmt der Wind wieder zu – auf dem Table zieht es wie Hechtsuppe und wir bleiben nicht lange stehen.
                                Wir kommen gut voran und ich grüble vor mich hin, ob wir die Etappe möglicher Weise verlängern sollten. MrLausS vertagt die Entscheidung auf den Parkplatz, der unser Etappenziel darstellt. Laut Plan wollen wir dort noch ein Stückchen weiter absteigen und in der Nähe des Loch Cleat nach einer Zeltmöglichkeit suchen.

                                Wir laufen weiter, kommen an „The Needle“ und „The Prison“ vorbei und steigen langsam wieder ab. Es beginnt sanft, dann wird es immer steiler. MrLausS Knöchel beginnt wieder zu schmerzen, der Pfad wird immer schlechter und wir immer langsamer. Vor einer richtig schwierigen Passage machen wir eine kurze Sitzpause und laden unsere Nerven mittels Fruitcake Keksen wieder auf. Die Packung ist nach 3 Minuten leer. MrLausS ist trotzdem noch genervt. Etwa fünf Beinahe-Stürze hat er schon hinter sich – für seinen Knöchel alles andere als günstig.
                                Wir beobachten rucksacklose Besucher mit Halbschuhen auf ihrem Weg – den wir auch gleich gehen müssen - nach unten: manche wählen die Popobremse, andere kriechen auf allen vieren bergab. Eigentlich lustig anzuschauen, wenn man da nicht auch lang müsste.

                                Alles in allem schlagen wir uns aber gut auf zwei Beinen und mit Stöcken durch. Den unwürdigen 4-ler Stand können wir genauso vermeiden, wie die echt peinliche Pobremse. Als wir endlich den Parkplatz erreichen sind wir dennoch ziemlich durch. Der Blick zurück entschädigt aber wenigstens teilweise.



                                Wir hatten gehofft, dass es am Parkplatz weniger windig ist. Das ist leider nicht der Fall. Die Windböen schieben uns ganz schön in der Gegend herum. Wir müssen gehörig entgegenhalten. Trotzdem möchte ich gerne weitergehen. Auf mein Drängen hin gehen wir die nächste Steigung an.

                                Umso höher wir kommen, umso stärker wird der Wind. MrLausS hatte es ja gleich gesagt, nun muss ich eingestehen, dass es nicht sonderlich vernünftig ist, weiterzugehen. Vor allem nicht, da wir nicht absehen können, ob wir nach dem nächsten Anstieg einen windgeschützten Zeltplatz finden werden. Auch Netz haben wir keins mehr – also fällt auch die Wettervorhersage flach. Ich empfinde das als echte Niederlage und muss mit mir ringen. Nimmt man die Gegebenheiten aber hin und addiert MrLausS Knöchelproblem und mein nicht so fittes Knie ist weitergehen aber einfach nicht drin. Nach dem Parkplatz gibt es auf etliche Kilometer keine Möglichkeit die Tour abzubrechen. Ende des Abenteuers für heute.

                                Wir kehren um und laufen zurück zum Parkplatz und von dort weiter dir Straße entlang Richtung Staffin. Muss ich irgendwas zu den Straßenkilometern sagen? Nur so viel: Wir laufen sie komplett und unser Daumen wird geflissentlich von sämtlichen Fahrzeugen ignoriert.

                                In Staffin gehen wir zunächst zum Shop. Hier ist es fast windstill und in der Sonne, die nun wieder scheint ist es total schön. MrLausS setzt sich zu einem amerikanischen Pärchen an einen Picknicktisch und ich besorgen uns Eis als Seelentröster. Für MrLausS gibt es noch ein Irn-Bru oben drauf. Die Amerikaner sind mit einem Tandem unterwegs, das finde ich echt cool.
                                Nach unserer Verschnaufpause laufen wir weiter Richtung Campsite.
                                Kaum sind wir an der Straße bekommt MrLausS einen hysterischen Lachanfall – ich bin total irritiert und denke wirklich, eben ist bei ihm ne Sicherung durchgebrannt. Wiehernd und mit Tränen in den Augen deutet er hinter mich. Ich drehe mich um und sehe nun, was ihn so erheitert und ziehe prustent den Fotoapparat raus, während MrLausS sich in Pose wirft:


                                Jep, das passt zu unserer derzeitigen Verfassung.

                                Kurz vor der Campsite entdeckt MrLausS ein Bed&Breakfast, welches freie Zimmer hat. Wir zögern: B&B oder Campsite? Wer hätte das gedacht: ich will lieber nochmal zelten. Ein B&B haben wir für Portree schon für den 8.+9.8. vorgebucht. Also haben wir nur noch drei mögliche Zeltnächte. Die möchte ich ausschöpfen. Wir schleppen uns weiter die Straße zum Zeltplatz hoch.

                                Endlich sind wir an der Campsite und checken bei Dave und Ruth wieder ein. Ruth freut sich sichtlich, uns wieder zusehen. Dave scheint sich dagegen über uns zu amüsieren. Leider sind im Laufe des Tages etliche neue Gäste angekommen und unser hübscher Pitch ist belegt. Schade, nun müssen wir uns zu andere Zelte stellen.



                                Nachdem das Zelt wieder steht, laufen wir zum Columba 1400 und essen dort zu Abend. Dann spielen wir wieder Karten in der Bothy, bis Ruth reinschaut und uns bittet, Schluss zu machen, es ist schon nach zehn… Wir beenden die Partie und gehen schlafen...

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                                • MrsLausS
                                  Erfahren
                                  • 12.05.2013
                                  • 199
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                  Dienstag, 6.08.13: „57A“

                                  Wir haben beschlossen, unsere Knochen zu schonen und das Museum of Island Life zu besuchen. Dieses hatten wir im vorbei fahren von Uig nach Duntulum gesehen und scheint uns einen Ausflug wert zu sein.
                                  Nach der Morgenroutine laufen wir, wie schon so häufig, zum Shop und besorgen uns unsere Wegzehrung. Dann besteigen wir den Bus 57A - den Busfahrer kennen wir schon vom Vortag. Ab geht’s Richtung Norden, links die Ridge, rechts das Meer und in der Ferne erblicken wir bei Rubha Hunish die Lookout Bothy, dann sehen wir die Telefonzelle und Duntulum Castle und schließlich sind wir da.
                                  Das Museum besteht aus sechs reetgedeckten Steinhütten, welche zu bestimmten Themenbereichen des Insellebens leider sehr textlastig informieren. Ich hatte die Hoffnung, dass es in den Hütten ein wenig wärmer ist als draußen im Wind, leider ist dem nicht so.



                                  Mir gefällt das Crofter’s House am besten. Hier erhält man einen guten Eindruck, wie schlicht und beschwerlich das Leben der einfachen Leute auf der Insel war.
                                  Nach gut einer Stunde haben wir alles angeschaut und laufen weiter zum Friedhof zur Liegestätte und gleichzeitig Monument für Flora MacDonald.
                                  Und nun? Hm. Eigentlich wollten wir noch zu den Golden Caves laufen, aber zum einen bin ich heute eine echte Frierhutzel , zum anderen steht uns nicht der Sinn danach, Bekanntschaft mit dem Crofter zu machen, der offenbar mit Schrottflinte versucht, Leute vom Begehen seines Landes abzuhalten. Von MrLausS Knöchel mal abgesehen.
                                  Wir entscheiden uns, mit dem Bus weiter nach Portree zu fahren und uns dort schon einmal umzuschauen.

                                  Wieder fahren wir mit demselben Busfahrer. In Portree wenden wir uns zunächst Richtung Hafen – dort sind irreviele Möwen und wir werden Zeugen eines beeindruckenden Schauspiels: Ein Mann wendet sich den Litterboxen zu, um seine Fish&Chips Reste zu entsorgen. Dummer Weise hat er die Schachtel aber offen gelassen. Prompt wird er von einem kreischenden Möwenmob umflogen und er lässt vor Schreck die Schachtel fallen. Ca. 15 Möwen machen sich daraufhin über die Reste her.



                                  Vom Hafen laufen wir zur TI und schauen, was man in und um Portree so unternehmen kann. Ich möchte ja gerne einen Bootsausflug machen und Puffins sehen. Dann gehen wir noch in den einen oder anderen Andenkenladen und abschließend noch in den Co-Op, Getränke shoppen.
                                  Abschließend trinken wir am Marktplatz noch einen Cappuccino und warten dann auf den 57A. Als dieser kommt schmunzeln wir aus zwei Gründen: 1. komplettieren wir die Runde ums Trotternish, 2. fahren wir nun zum 3. Mal mit demselben Busfahrer.
                                  Der Abend am Zeltplatz verläuft nun auch schon routiniert: Erst duschen, dann zum Kartenspiel ins Bothy und schließlich ab in den Schlafsack.



                                  Mittwoch, 7.08.13: The Old Man of Storr

                                  Am Morgen gehen wir es wieder gemütlich an. Da es ab 5 Uhr in der Frühe geregnet hat, ist das Zelt ohnehin nass und wir würden es gerne trocken verpacken. Wir frühstücken und räumen gemächlich zusammen. Wir nehmen uns sogar die Zeit, den Unterboden des Innenzeltes zu trocknen.



                                  Nachdem alles zusammen geräumt ist, verabschieden wir uns diesmal endgültig von Dave und Ruth und laufen ein letztes Mal zum Columba 1400. Wir wissen ja schon, dass der Cappuccino vorzüglich ist, aber ob sie leckere Fruit Scones haben, wissen wir noch nicht. Sie haben! Und die Scones sind noch so fantastisch warm, dass die Butter auf ihnen zerläuft – yummy!
                                  Dann laufen wir an die Bushaltestelle und nehmen den 57C zum Old Man of Storr. Um ca. 12 Uhr kommen wir am gut gefüllten Parkplatz an und sind über die Aussicht auf den Ex-Wald sehr betrübt.



                                  So schnell wie möglich laufen wir auf dem breit angelegten Weg durch das abgeholzte Gelände. Ein Blick zurück:



                                  Schließlich kommen wir an ein offen stehendes Gatter, dass das Ende des „Waldwegs“ markiert. Ab hier sind wir dann oberhalb der nicht mehr vorhandenen Baumgrenze.



                                  Wie auch am Quiraing ist hier quasi die Hölle los. Der Weg wirkt wie eine Armeisenstraße – viele laufen mit uns bergan, einige Frühaufsteher kommen uns aber auch entgegen. Wir hören Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch und noch einiges mehr… Englisch ist kaum dabei… Ich hatte ja gehofft, dass heute alle bei den Highland Games in Portree weilen würden. Leider weit gefehlt.
                                  Dann kommen wir an eine Weggabelung, die kaum auffällt. 98% laufen wie die Lemminge gerade aus, links herum will irgendwie keiner. Kurzer Check auf dem Navi: Yep, der Weg geht definitiv auch – die 2% laufen nach links. Wie schön! Endlich Ruhe und die kreischenden Farbtupfer sind für den Moment aus dem Sichtfeld verschwunden. So macht das Spaß!
                                  500 Metern und eine Biegung später suchen wir uns zwischen den Gesteinsbrocken einen schönen Pausenplatz. Die Aussicht auf den Storr ist fantastisch, das Wetter ein Traum!

                                  Zeit zum Faxen machen

                                  Alles ist friedlich…bis drei Italiener, die bis direkt unter den Old Man geklettert sind ihrem Kumpel, der 250m weiter unten die Puste ausging, dringend irgendwas mitteilen müssen: Sie brüllen und brüllen – hin und her geht das Gebrülle, bestimmt drei (gefühlte zehn) Minuten lang. Bestimmt 500 Leute sind am und um den Old Man of Storr, hören tut man drei.
                                  Endlich sind sie fertig – und laufen leider in unsere Richtung – und an uns vorbei, um den Hügel hinter uns zu besteigen. Dann sind sie nicht mehr zu hören und es ist wieder friedlich. MrLausS klettert mit seinem Foto in der Gegend herum, während ich bei den Rucksäcken bleibe und die Sonne in vollen Zügen genieße.



                                  Dann gehen wir weiter, schließlich wollen wir den Fels von allen Seiten begutachten. Jäh werden wir von diesem Schild ausgebremst:



                                  Kurz beratschlagen wir uns: Umdrehen, zurücklaufen und auf der Besuchermassenseite hoch? Wir entscheiden uns für ca. 150m Unvernunft. Kaum gehen wir weiter, hören wir Raben. Mir wird ganz mulmig und ich laufe schneller. Tatsächlich ist der Weg „hinter“ dem Old Man durch den Steinschlag nicht mehr richtig existent und ich würde nicht mehr dort lang gehen. Fototechnisch sowieso uninteressant, da man alles gut an den Schildern ablichten kann.



                                  Wir laufen zum Aussichtspunkt und genießen die Aussicht, dabei nehmen wir das Gelände auch gleich genau unter die Lupe: Wo können wir hier den Zelten? Schnell ist ein Spot ausgemacht und wir laufen auf eine Anhöhe in der Nähe. Die Aussicht ist von hier in alle Richtungen prima!



                                  Nun heißt es für uns warten – den unter den Augen der anderen Wanderer möchten wir ungerne schon um 17 Uhr unser Zelt aufstellen. Wir setzten uns windgeschützt hinter einen Felsbrocken und beobachten das muntere Treiben. Zwischendurch gehen wir an das nahegelegene Lochan, um noch etwas zusätzliches Wasser zu filtern.
                                  Nach 18 Uhr wird es endlich ruhiger, allerdings hat der Wind stetig zugelegt und unser Zeltplatz liegt ungeschützt – unmöglich dort das Zelt aufzuschlagen. Gut, dass wir beim Wasserholen festgestellt haben, dass es auch am Lochan eine passable und vor allem weniger windige Stelle für unser Zelt gibt. Wir schultern noch einmal die Rucksäcke und klettern zum kleinen See und beginnen mit dem Zeltaufbau. Dieses Mal ist es wirklich schwierig das Zelt in den Wind zu stellen – der Wind kommt aus zwei unterschiedlichen Richtungen, etwa im 45 Grad Winkel… Not gegen Elend, aber wir wollen bleiben.
                                  Endlich steht das Zelt und wir sind froh aus dem Wind in unseren Tunnel flüchten zu können. Der Sonnenuntergang ist wirklich schön.



                                  Wir freuen uns schon auf den Sonnenaufgang – ob der sich lohnen wird? Im flatternden Zelt schlafen wir bald ein – der Wecker soll uns rechtzeitig um 5:30 wecken.

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                                  • Hunter9000
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                                    • 02.06.2012
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                                    #57
                                    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                    Für diesen Ausflug hattet ihr ja unglaublich gutes Wetter! Sind schöne Bilder entstanden. Bin dementsprechend schon auf den Sonnenaufgang gespannt.

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                                    • Rainer Duesmann
                                      Fuchs
                                      • 31.12.2005
                                      • 1642
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                                      #58
                                      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                      Gewohnt toller Bericht von Euch, spitze!
                                      Das mit dem Wald ist ne Schande. Erinnere mich gerne dort mal runtergelaufen zu sein.
                                      Was hatte das mit dem Abholzen für einen Grund?
                                      Rainer
                                      radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                                      Kommentar


                                      • MrsLausS
                                        Erfahren
                                        • 12.05.2013
                                        • 199
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                        Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                                        Gewohnt toller Bericht von Euch, spitze!
                                        Das mit dem Wald ist ne Schande. Erinnere mich gerne dort mal runtergelaufen zu sein.
                                        Was hatte das mit dem Abholzen für einen Grund?
                                        Rainer
                                        Vielen lieben Dank für das Kompliment! Das geht runter wie Öl!

                                        Zum Abholzen: Die schottische Forstbehörde hat ein Info-Schild aufgestellt. Darauf wird erklärt, dass man die Nadelwälder abholzt, da sie nicht dem ursprünglichen Wald entsprechen. Man will wieder heimische Hölzer anpflanzen... Leider werden wir das Ergebnis wohl nicht mehr bewundern können - das wird noch ziemlich dauern, bis dort wieder ein ernstzunehmender Wald steht...

                                        Zitat von Hunter9000 Beitrag anzeigen
                                        Für diesen Ausflug hattet ihr ja unglaublich gutes Wetter! Sind schöne Bilder entstanden. Bin dementsprechend schon auf den Sonnenaufgang gespannt.
                                        Jep, am Old Man hatten wir echt ein Wetterchen!

                                        So, und nun geht's weiter...


                                        Donnerstag, 8.08.13: The Old Man of Storr - Portree

                                        [Wir freuen uns schon auf den Sonnenaufgang – ob der sich lohnen wird? Im flatternden Zelt schlafen wir bald ein – der Wecker soll uns rechtzeitig um 5:30 wecken.]…was der Wecker auch mit Dudelsackpfeifen sehr effektiv tut!

                                        MrLausS ist sofort auf den Beinen und ich höre nur ein „WOW“. Soll ich wirklich den warmen Schlafsack aufgeben? Etwas widerwillig schäle ich mich aus den warmen Federn – scheiße ist das kalt!
                                        Später erfahren wir, dass es in der Nacht nur 7 Grad hatte – der Windchill tut sein Übriges…
                                        Aber es lohnt sich! Was für ein Morgen!!











                                        Entschuldigt an dieser Stelle die Bilderflut! Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Der Sonnenaufgang war einfach nur die Wucht in Tüten. Sensationell. Besser geht’s nicht. Der perfekte Abschluss für unsere Wander- und Zelttour die zugegebenermaßen auf der Skye auch viel Busfahren beinhaltete.

                                        Als es richtig hell ist, beginnen wir ein letztes Mal unser Zelt abzubauen. Dann spazieren wir entspannt den Pfad zur Straße hinab. Um diese frühe Stunde ist es noch menschenleer und wir saugen die Ruhe und die schönen Ausblicke in uns auf.

                                        Schließlich sind wir zurück an der Straße, dort ist es mit der Ruhe gleich vorbei: Die Midges fallen über uns her. Unglaublich. So ein Mist. Der Bus nach Portree soll erst in einer halben Stunde kommen. Wir laufen an der Straße auf und ab, hin und her.

                                        Endlich ist der Bus da. Nix wie rein – aber was ist das: Der Busfahrer lässt die Tür einfach offen – ja, merkt der den nichts? Erst als wir bezahlt haben und uns im Geschwirr der Viecher endlich setzten, schließt er die Tür. Da ist es aber schon zu spät: Hunderte von Midges fahren jetzt mit. Die anderen Fahrgäste gucken nicht gerade begeistert…
                                        Nun beginnt der bequeme Teil des Urlaubs: Wir haben für zwei Nächte ein B&B in Portree gebucht, anschließend geht’s nach Edinburgh, wo wir noch drei Übernachtungen haben.

                                        Natürlich wollen wir in Portree zunächst in unsere B&B, um die Rucksäcke loszuwerden. Es ist zwar noch früh, etwa 8:30, aber sicherlich wird im Witehurst B&B schon gefrühstückt. Wir laufen auf der Staffin Road wieder bergan und finden es sehr schnell. Wir klingeln und warten – Mary öffnet uns die Tür im Bademantel Oh je! Sie bittet uns höflich herein und erklärt sogleich ihr Aussehen: Nach fünf Monaten hatten sie und ihr Mann für eine Nacht mal keine Gäste… Und da stolpern wir so früh vor ihre Füße. Damit hatte ich aber wirklich nicht gerechnet, ich dachte, wegen der Highland Games wäre sicher alles belegt. An der Portree Campsite haben wir sogar ein Schild gesehen, dass diese voll belegt ist. Aber Mary ist eine großartige Gastgeberin: Sie führt uns in unser Zimmer und plaudert mit uns über das Wetter, Filmaufnahmen auf der Isle of Skye und vieles mehr.
                                        Erst eine dreiviertel Stunde später laufen wir nach Portree. Das Wetter spielt wieder gut mit und ich möchte endlich Puffins sehen. Wir gehen zum Hafen, um uns nach einem Bootsausflug zu erkundigen. Ausflugsboote zu finden ist nicht schwer – Puffins zu dieser Jahreszeit aber sehr. Mist. Es ist die falsche Jahreszeit. Aber man macht uns Hoffnung, Seeadler zu sehen.
                                        Die Stunde, bis das Boot ablegt vergeht in einem Café in Hafennähe wie im Flug, schon stehen wir am Pier bereit und können Kindern beim Angeln zusehen.



                                        Dann geht an Bord uns schon laufen wir aus. Der Blick zurück nach Portree ist aber leider schon das Beste am Ausflug.



                                        Die Seeadler nisten ganz weit oben in den Felsen, ohne Fernglas kaum zu sehen und ohne eine Teleobjektiv nicht zu fotografieren. Zudem beginnt es zu regnen. Bis auf ein paar Kormorane und Möwen gibt es nicht viel zu sehen.
                                        Wir sind froh, als wir wieder in Portree einlaufen. Next stop: Restaurant. Aber wir haben keine Lust auf Touri-Nap und finden nach kurzem Suchen in einer Seitenstraße ein einfaches, nettes Lokal.



                                        Anschließend schauen wir uns noch einmal in die TI rein, der morgige Tag muss ja auch noch geplant werden – irgendwie hatten wir uns im Vorfeld dazu kaum Gedanken gemacht. Mit einigen Broschüren bewaffnet – aber ohne konkrete Idee – laufen wir zurück zum Bed&Breakfast. Dort unterhalten wir uns wieder ein Weilchen mit Mary, dann geht’s erst einmal die Annehmlichkeiten eines tollen Badezimmers genießen. Dann nutzen wir das Gästewohnzimmer zum Gin-Spielen. Wie schnell sich solche Abläufe doch manifestieren…
                                        Gegen 22 Uhr kuscheln wir uns schließlich in das wirklich bequeme Bett und schlafen unverzüglich ein.

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                                          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                          Danke vielmals für den tollen Bericht ! Und vielen vielen Dank für die Sonnenaufgangsbilder am Storr. Ich habe es dieses Jahr auch 2 mal probiert und 2 mal hat es nichts gegeben. Aber die Bilder ermutigen mich zu einem weiteren Versuch

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