Abbruch einer Tour - wieso, weshalb, warum?

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  • Susanne
    Fuchs
    • 22.02.2002
    • 1627
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    ich habe mal eine tagestour in norwegen abgebrochen. wollte zum austerdalsbreen wandern. leider war mir dann ein gletscherfluss im weg, den ich auf teufel komm raus nicht queren konnte. hatte keine stöcke dabei. habe noch ne dreiviertelstunde versucht, irgendwo eine stelle zum furten zu finden, aber da war nichts.

    habe mich damals ziemlich besch... gefühlt, weil ich gerne zum gletscher wollte und andere wanderer (mindestens in zweierkonstellation), denen ich auf dem rückweg begegnete, rüber kamen. den tag über habe ich mich noch bisschen geärgert, war dann aber doch froh, dass ich nicht versucht habe, über glibschige steine den fluss allein überqueren zu wollen.

    hier ist auch noch ein bericht dazu auf meiner homepage.

    susanne
    havet - Ölmalerei
    Blomstene på fjellet er formet som klokker og stjerner. Sagnet sier at det er fordi vidda ligger så nær himmelen. Pedder W. Cappelen

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    • Felix
      Erfahren
      • 22.09.2002
      • 316

      • Meine Reisen

      #22
      Auch wenn man nach dem Motto "der Weg ist das Ziel" unterwegs ist, bedeutet ein Umkehren auf einen Teil des Weges zu verzichten. Es gibt einige Wege die ich wieder versuchen will, gerade in den Alpen. Bergsteigen ist für mich immer zielorientierter als Trekking. Das liegt daran, dass beim Bergsteigen bestimmte Dinge sehen will. Beim Treking geht es mir mehr darum "unterwegs zu sein". Die Alpen bieten für mich mehr attraktive Ziele, die ich auch erreichen möchte, als z.B. Skandinavien. Dort überwiegt mehr der insgesamte Eindruck "ist das schön hier" und nicht "von da oben habe ich bestimmt eine tolle Aussicht".

      Umkehren ist immer dann angesagt, wenn es beim Weitergehen richtig gefährlich werden würde. Oder wenn das schöne Gesamterlebnis gefährdet ist. Die Entscheidung ist mir selten leichtgefallen.

      Gruß

      Felix
      Ich bin nicht die Signatur, ich putz\' hier nur!

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      • Ranger
        Erfahren
        • 15.12.2004
        • 435
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Ich habe auch schon einige Tagestouren abgebrochen, aus mehreren Gründen:

        Bei Skitouren im Winter war letztens der Grund, dass ich den Weg nicht kannte und einfach mal drauflosging, irgendwann stand ich dann vor einer Wand wo es nicht weiterging :bash: und so gings wieder rückwärts! Mittlerweile kenne ich den Weg...

        Dieses Wochenende war ich von SO auf MO auf einer Biwaktour in den Bergen unterwegs. Für Montag war eigentlich noch ein Gipfel geplant, doch als ich am Morgen aus meinem Schneeloch kroch, lagen ca. 40 cm Neuschnee und es schneite wie verrückt! Es war mir einfach zu gefährlich weiterzugehen und da die Tour sowieso hauptsächlich dazu diente neue Sachen zu testen war das umkehren kein Problem.

        Wie schon einige vor mir gesagt haben, es ist besser eine Tour abzubrechen als zu riskieren, dass man sich und andere in Gefahr bringt.

        Grüße, Ranger
        Gruß
        Robert

        www.roberthaasmann.com

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        • Hawe
          Fuchs
          • 07.08.2003
          • 1977

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Flachlandtiroler
          Sollte auf der belgischen Seite (Ardennen) aber weniger problematisch sein, oder?
          Hej Martin
          genau im belgischen Teil des Hohen Venns, nahe der Hill, war es, wo ich eben mehrfach von Wichtig-Bürschlein mit Walki-Talki und Quasi-Uniform "verhört" wurde !
          Ist nix mit "die Belgier sind entspannter" !
          Hawe

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          • dike
            Dauerbesucher
            • 05.11.2003
            • 934

            • Meine Reisen

            #25
            Wir haben mal eine Korsika-Inlandstour "gekürzt", da uns freundliche bewaffnete Einheimische darum gebeten haben und uns vor den zu erwartenden Waldbränden gewarnt haben.

            Gefühl: Verwunderung in Unkenntnis der gechichtlichen Gegebenheiten.

            DiKe
            take it, change it or leave it

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            • Ahnender
              Fuchs
              • 17.08.2004
              • 1354
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Hee dike,

              wo war denn der "Kontakt".

              Ich hab das immer für >corsian myths< gehalten...

              Gruss
              Tom

              >>Ohne Philosophie wagen heute nur noch Verbrecher, anderen Menschen zu schaden.<<
              Robert Musil - Der Mann ohne Eigenschaften

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              • dike
                Dauerbesucher
                • 05.11.2003
                • 934

                • Meine Reisen

                #27
                Zitat von Ahnender
                Hee dike,

                wo war denn der "Kontakt".

                Ich hab das immer für >corsian myths< gehalten...

                Gruss
                Venaco in der Gegend von Corte. Muss so 97 oder 98 gewesen sein.

                DiKe
                take it, change it or leave it

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                • Becks
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 11.10.2001
                  • 19612
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Meine letzte Tour die ich abgebrochen hab war heute.

                  Grund: der Wasserfall kam uns entgegen anstelle an seinem Platz zu bleiben. Tja und ohne Eissäule is so ein Ding nicht kletterbar. Mal ganz abgesehn davon daß es doch ordentlich gerauscht hat als alles über meinem Stand (zum Glück unter einem Eisdach gebaut) runter kam.

                  Alex
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                  • Trekkman
                    Erfahren
                    • 25.11.2003
                    • 243
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Ich habe mal eine Rogen-Umrundung abgebrochen. Gründe: Schlechtes Wetter und Unerfahrenheit. Das war vor ein paar Jahren – meine erste Tour mit Rucks.

                    Mitte September im Rogengebiet; Nachts geschlottert wie ein nasser Pinguin da mein Rucks zu dünn für die Zeit da oben. Der erste Tag Dauerregen, der zweite Tag Eiskalt, der dritte Tag schweinekalt, trocken und stürmisch. Und dieser Wind peitschte mir pausenlos so eine Art feinen Torf in die Augen, Nase, Ohren, Klamotten. Ich weis bis heute nicht was das für ein Zeug war. Der Sturm ging die ganze Nacht und am anderen Morgen war mein Zelt, meine Stiefel, die Klamotten, einfach alles was nicht gut verpackt war, mit diesem Staub übersät und total eingesaut.

                    Habe auch damals nicht gedacht, dass das mit dem Rucks so ätzend seien kann die ersten 2 Tage (ich trainiere nicht). Meine Stimmung war sowas im Keller... ...aber die Gegend ist klasse – werde da noch mal hin.

                    Letztes Jahr habe ich im Sarek ein Paar getroffen die schon sehr oft dort oben waren. Die haben einmal abgebrochen weil es im August dort so stark schneite, das ein weitergehen zu gefährlich war.
                    Drei Wochen Urlaub, die lange Anreise, die Vorfreude und dann nach 2 Tagen zurück nach Kvikkjokk. Frust. Die Zwei sind bei einer dicken Schneedecke oft auf Steinen ausgerutsch, in Löcher gestolpert, etc. Man sieht ja im Sommer, bei 30 cm Schnee, nicht wo man so rumstiefelt (Sumpf, Geröll, Wasserlöcher).

                    Abruch einer Tour – kommt vor. Na und!
                    https://lighterpack.com/r/b3tyeh

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                    • Elch
                      Gerne im Forum
                      • 21.06.2004
                      • 99

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Abgebrochen habe ich meine erste größere Tour in Schottland. Damals noch ziemlich unerfahren war das wahrscheinlich genau das Richtige in der Situation. Wir haben dann eben mehrere kleinere 2 bis 3 Tagestouen gemacht. Das war ganz in Ordnung so.

                      Eine andere Tour habe ich leider schon zwei mal abbrechen müssen. Beim ersten Versuch auf dem Kungsleden mal von Kvikkjokk nach Saltoluokta hat mich kurt vorm Pårtekietje eine Lungenentzündung erwischt. Ich habe dann eine gute Woche in Gällivare auf dem Campingplatz verbringen dürfen. Danach hat die Zeit leider nur noch für den Pieljekaise Nationlapark von Jäkkvik nach Adolfström gereicht. Das war dann aber auch ganz schön. Der zweite Anlauf für diese Strecke - diesmal von Saltoluokta nach Kvikkjokk, es sollte die erste 'richtige' Tour mit den Kindern (10 und 12) werden - scheiterte leider am Fußgelenk meines Sohnes schon kurz hinter dem Ausutjvagge Windschutz. Auch das war für uns kein großes Drama wir haben dann eben ein paar Tage länger zurück nach Saltoluokta gebraucht. Zu essen hatten wir ja genug dabei .
                      (Eins weiß ich aber ganz genau: Eine Chance kriegt dieser Abschnitt des Kungsledens noch. Ich will unbedingt mal von Skjerfe runtergucken. Beim nächsten Mal wahrschinlich in Wolken :wink: )

                      Insgesamt denke ich, dass man bei einer Tour nicht so sehr auf ein Ziel fixiert sein sollte. Die meiste Freude hat man doch schließlich beim unterwegssein.
                      Andererseits sieht man glaube ich auch beim meiner obigen Schilderung, dass man sich manchmal auch sehr auf ein Ziel gefreut hat und es deshalb einfach noch mal angeht. Ich kann aber nicht sagen, dass ich wegen einem "Abbruch" oder besser der Änderung einer Tour traurig gewesen wäre. Es wurde dann eben eine andere Tour, die auch ihre schönen Seiten hatte und mindestens genausoviel Spaß gemacht hat!

                      Gruß

                      Elch

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                      • Markus K.
                        Lebt im Forum
                        • 21.02.2005
                        • 7452
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Abenteuer vor der Haustür

                        Hallo Zusammen,
                        wir mussten eine Probefahrt mit einem geliehenen Canadier auf einem Altrheinarm mit einem stillgelegten Baggersee abbrechen:
                        Das Wetter verschlechterte sich sehr schnell. Wolken zogen auf, der Wind nahm stark zu, es begann zu Gewittern und ein Wolkenbruch setzte ein.

                        Wir paddelten auf dem Baggersee zurück da traten folgende Probleme erst richtig auf:
                        1. der Canadier war geliehen und somit kannten wir die Fahreigenschaften nicht. Ausserdem war er nicht getrimmt, d.h. er liess sich schlecht manövrieren.
                        2. starker Gegenwind vermischt mit grossen und schnellen Regentropfen und keine Schutzkleidung
                        3. aufkommende Panik verursacht durch das Gewitter mit Blitzen und Donner führte bei meiner Freundin (keine Outdoorerfahrung) dazu, dass sie das Paddel über Bord warf.
                        4. keine Schwimmwesten für den Notfall

                        Ich dachte in dieser Situation wirklich darüber nach, ob ich meiner Freundin das Paddel auf den Hinterkopf haue, damit sie sich beruhigt. Habe es dann aber nur mit guten Worten probiert. Sie hat sich dann dann mit viel Gezeter und Geschrei beruhigt.
                        Als nächstes mussten wir das verlorene Paddel wieder einsammeln. Danach die 150 - 200m zurück zum Ufer paddeln.
                        Wir haben es dann nach einer Weile unbeschadet geschafft (welche Erleichterung auch für mich) uns ins Auto gesetzt und das schlimmste abgewartet. Danach haben wir das Boot aufgeladen und sind nach Hause.

                        Selbst verständlich muss ich mir diese Leichtsinnsfehler (unbekanntes Boot, Wetterprognosse nicht beachtet, unerfahrene Freundin, keine Schwimmwesten, etc.) an den eigenen Hut stecken und daraus lernen.

                        Aber das ist das Problem. Ich habe die Gefahren unterschätzt, da die Tour praktisch vor der Haustür stattfand und das Wetter einigermassen gut aussah.

                        Gruss Mrkus Kron
                        "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                        -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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                        • Speedwurm
                          Erfahren
                          • 01.02.2004
                          • 399
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Hi,

                          3 Abbrüche bis jetzt:

                          1. Abbruch: Norwegen Rondanegebirge. Kollegen die Nahrungsversorgung überlassen, und dieser hatte dann immerhin 5 Tütensuppen mit Naja, in Otta unten war zum Glück ein Supermarkt, lassen wir das....

                          2. Abbruch: Umrundung Zugspitzmassiv. In der letzten Stunde der Wanderung den Fuss angeknackst, war kein Spass mehr zu Laufen Naja, den Tag dazu genutzt, einfach mal auf die Zugspitze zu fahren.

                          3. Abbruch: Norwegen Rondanegebirge. Nach Regentag ewige Blasen und aufgerissene Beine :x

                          Wird schon, lieber abbrechen als zusammenbrechen ld:

                          Heiko

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                          • Jürgen
                            Erfahren
                            • 12.01.2004
                            • 342

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Hallo,

                            @Markus: Tja, manchmal fängt das Abenteuer wirklich direkt vor der Haustür an.

                            Im Grunde spielt es bei vielen Outdoor - Aktivitäten eine gar nicht so große Rolle, wie weit weg man von der Zivilisation ist bzw. ob man eigentlich noch mitten drin ist. Handy - Empfang ist ja nur eine scheinbare Sicherheit: erklär mal jemandem, wo genau im Wald, Flussabschnitt oder Uferbereich man sich grade befindet und wie bzw. ob er da überhaupt hin kommt. :bash:

                            Man sollte das jedenfalls nicht unterschätzen und z.B. immer Sicherheitsreserven (1. Hilfe, Schwimmweste, Medikamente,...) einbauen.

                            Gruss
                            Jürgen
                            Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!

                            Kommentar


                            • mahajan
                              Erfahren
                              • 28.08.2004
                              • 463

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Zitat von Jürgen
                              Handy - Empfang ist ja nur eine scheinbare Sicherheit: erklär mal jemandem, wo genau im Wald, Flussabschnitt oder Uferbereich man sich grade befindet und wie bzw. ob er da überhaupt hin kommt.
                              ja, das stimmt schon so, aber ich würde das handy trotzdem immer mitnehmen. wenn du mit gebrochenem bein nachts bei dauerregen im wald liegst und nicht aufstehen kannst, ist es schon gut, dass du überhaupt jemandem bescheid geben kannst. zur not kommt dann halt das kommando mit den wärmekameras :wink:
                              das ist halt der nachteil, wenn man alleine irgendwo unterwegs ist..


                              grüße
                              marian
                              tjaja.. so isch..

                              Kommentar


                              • Markus K.
                                Lebt im Forum
                                • 21.02.2005
                                • 7452
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Abenteuer vor der Haustür

                                @ Jürgen

                                Ja, da gebe ich Dir recht.
                                Selbst das Handy lag sicher verwahrt im Auto. Wer will den schon in der Natur durch einen banalen Anruf gestört werden...

                                Erste Hilfe war auch im Auto schliesslich war das ja nur eine Probepaddeltour.

                                Ich habe daraus einiges gelernt. So wie bei jeder Tour die ich mache.
                                Das heisst aber nicht, dass ich immer und dann noch die gleichen Fehler mache.

                                Gruss Markus K.

                                PS: Wir haben mittlerweile eine Rettungsweste in Fellform. Es ist ein Neufundländer, heisst Samson und er macht gerne Rettungsübungen im Wasser.
                                "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

                                -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

                                Kommentar


                                • emerde
                                  Anfänger im Forum
                                  • 21.01.2005
                                  • 18

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  wg. Händie mitnehmen ...

                                  UTM Gitterkoordinaten sollte die Feuerwehr schon zu entziffern imstande sein.





                                  Oder?


                                  Grüße
                                  Michael

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                                  • Jürgen
                                    Erfahren
                                    • 12.01.2004
                                    • 342

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    Hallo,

                                    UTM Gitterkoordinaten
                                    Wasndasn?

                                    Gruss
                                    Jürgen
                                    Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!

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                                    • mahajan
                                      Erfahren
                                      • 28.08.2004
                                      • 463

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Zitat von emerde
                                      UTM Gitterkoordinaten sollte die Feuerwehr schon zu entziffern imstande sein.
                                      naja.. wenn ich mir da unsere freiwillige feuerwehr angucke.. ist eine der größten in südthüringen, ein halbes schloss. aber wie sie immer jeden sonntag um 5 in der feuerwehrstube hocken, autokarten spielen und die bierchen leeren
                                      (weill da jetzt niemanden zu nahe treten, ich find's nur immer lustig)
                                      tjaja.. so isch..

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                                      • Gast-Avatar

                                        #39
                                        Erste abgebrochene Tour: Fahrradtour durch die Sahara.

                                        Abbruchgrund: Wiederholte Platten bei sehr starken nächtlichen Herbstregenfällen im Atlasgebirge auf dem Weg nach Tunis, wo meine Fähre am nächsten Morgen nach Marseille auslaufen sollte. Die nächste Fähre wäre erst eine Woche später ausgelaufen, und so lange wollte ich nicht warten. Die letzten Kilometer wurden per Anhalter zurückgelegt. Heute würde ich das nicht mehr machen, da ich für Motorisierte abgrundtiefe Verachtung empfinde.

                                        Wie es mir ging: Gut, die Tour war zu diesem Zeitpunkt sowieso mehr oder weniger gelaufen. Emotional betrachte ich die Tour nicht einmal als abgebrochen.

                                        Zweite abgebrochene Tour: Wieder eine Fahrradtour durch die Sahara, diesmal ein Nord-Süd-Durchquerungsversuch der Sahara von Algier nach Westafrika via Transsahara.

                                        Abbruchgrund: Ich machte den Fehler, als Schuhwerk Wüstenstiefel zu wählen. Da sich beim Pedalen meine Achillessehnen wegen der Stiefelschäfte nicht frei in den Sehnenscheiden bewegen konnten, bekam ich nach ca. 850 Kilometern eine beidseitige Achillessehnenentzündung.

                                        Wie es mir ging: Es nervte mich, wegen etwas aufgeben zu müssen, das mir auch im zahmen Europa hätte widerfahren können. Heute nervt mich die Tatsache, dass ich eine lebenslange latente Achillessehnenentzündung davongetragen habe.

                                        Dritte abgebrochene Tour: Wieder eine Fahrradtour, diesmal von der Schweiz nach Lissabon.

                                        Abbruchgrund: Meine Achillessehnenentzündung. Im französischen Zentralmassiv entschied ich, dass sie zu sehr aufgeflammt war, und nahm den Zug nach Hause.

                                        Wie es mir ging: Gut; es handelte sich um die erste Tour seit dem abgebrochenen Saharadurchquerungsversuch und war als Experiment konzipiert um zu sehen, wie meine Achillessehen auf weitere Radreisen reagieren würden. Ich hatte nach Tourabbruch das Gefühl, dass mit etwas mehr Erholung (und hinreichender Rücksichtnahme auf meine Achillessehnen) künftige Radtouren drinliegen würden. Was auch stimmte.

                                        Dritte abgebrochene Tour: Wieder eine Fahrradtour, diesmal ein Versuch, Südamerika von Nord nach Süd via Amazonasbecken zu durchqueren.

                                        Abbruchgrund: Damals (und vielleicht auch heute noch) war die Panamericana zwischen Manaus (in der Mitte des Amazonasbeckens) und Porto Velho (im Süden) - eine Strecke von etwa 800 km - nicht befahren, weil ca. zwei Jahre zuvor eine Brücke zusammengebrochen und nicht repariert worden war. Es fuhren also keine Lastwagen zwischen diesen beiden Städten hin und her (stattdessen wurden sie auf der Madeira auf riesigen, von Schleppbooten vor sich hin gestossenen Stahlplattformen hin- und hertransportiert). Der Schlamm, aus dem die Panamericana im Amazonasbecken weitestgehend besteht, war also nicht durch das Gewicht von Lastwagen zusammengedrückt worden und deshalb mit dem Rad kaum zu befahren. Letztlich kehrte ich auf dieser Strecke um, weil ich erstens nicht genug zu Essen dabeihatte, um es bis nach Porto Velho zu schaffen, und zweitens weil ich körperlich vollkommen ausgelaugt war von den vorangegangenen Tourtagen. Abbruch nach 2'448 km.

                                        Wie es mir ging: Gut.

                                        Vierte abgebrochene Tour: Fahrradtour mit meiner Freundin von der Schweiz in die Bretagne und zurück.

                                        Abbruchgrund: Die Knie meiner Freundin entzündeten sich wegen des Drucks auf die Knie beim Pedalen (sie hat Reizknie, weil sie in jungen Jahren zuviel Sport gemacht hat). Von Reims nahmen wir den Zug wieder nach Hause.

                                        Wie es mir ging: Der Abbruch störte mich nicht. Mich störte vielmehr die Tour. Anstatt mich körperlich ein bisschen fordern zu können, musste ich im Schneckentempo hinter meiner Freundin herradeln - und sogar das nur während einigen wenigen Stunden pro Tag.

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                                        • DR. Arnheim
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                                          • 26.01.2005
                                          • 70

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          Ok, jetzt muss ich mich mal outen. Letztes Jahr Ende April musste ich eine Trans-Alp mit dem MTB abbrechen. Wir (ich und ein Freund) hatten uns zwar gut informiert bevor wir losgefahren sind und wusste das eine solche Unternehmung so gut wie unmöglich zu dieser Jahreszeit ist, aber wir dachte uns du schaffst das schon . War aber leider nicht so. 1. Hat es die drei Tage an denen wir unterwegs war nur geregnet und zwar ohne Pause!!! bzw. geschneit über 1.600m 2. Wurde unser Tarp in der 2. Nacht undicht (bei einem kleinen Orkan der uns gegen 4.00 Uhr heimsuchte) 3. An der Grenze zur Schweiz lagen auf einem Pass 3 Meter Schnee . Die Leute bei der Bergwacht haben uns nur etwas schief angeguckt als wir fragten , ob man sein Fahrrad wohl über den Schnee rüber schieben kann .
                                          Tja, wir mussten feststellen, dass die Leute die Bücher über Trans- Alps schreiben sich wohl irgendwas dabei gedacht haben, wenn sie sagen fahr nie vor Juni los .
                                          Was alle getrennt sind, ist Arnheim in einer Person.

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