[DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

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  • Sheen
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    • 07.09.2011
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    [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

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    Mitreisende
    Märkische Umfahrt August 2013

    Karte: http://www.maerkische-umfahrt.de
    Video: https://www.youtube.com/watch?v=GdfqX8yQ7nw

    Der Jahresurlaub näherte sich und in irgendeinem Beitrag hier im Forum bin ich vor einiger Zeit auf den Rundkurs über Dahme und Spree aufmerksam geworden. Zirka 180 km machbar in einer Woche klang ideal. Einige – und je näher der Termin rückte weitere – Blicke in die Wasserwanderkarte machten aus Interesse einen handfesten Plan. Die Reise nach dem Ende der Urlaubssaison in Berlin/Brandenburg anzugehen, schien der perfekte Zeitpunkt. Den Rest wollten wir (meine Frau und ich) dann relativ spontan entscheiden.

    Am Freitag, dem 08 August gegen 14:00 Uhr legte ich die Arbeit für die nächsten Wochen nieder. Eine lange Durstphase lag hinter uns. Wie üblich – teils aus Vorfreude, teils aus Sehnsucht – hatten wir bereits alles erledigt, was für eine ca. einwöchige Tour eben zu erledigen ist. Vorräte gekauft, Equipment vorbereitet, Boot gestriegelt... wenn es sein muss, waren wir sofort startklar.

    Am Abend kam dann die genauere „Planung“. Wetter ok - Hitzewelle endlich vorbei. Ideal. Wann wollen wir los? Montag? Sonntag?
    Morgen?! Ja! Gleich raus aus dem Arbeitsstress und ab aufs Wasser. Viel zu lange war die letzte etwas längere Tour her. In diesem Sommer waren häufig nur Tagestouren möglich. Wir waren uns schnell einig, dass nicht lange gefackelt wird.

    Ausrüstung und Boot sind schnell ins Auto geladen. Wo wollen wir anfangen? Ich war mir sicher zum Einen am Anfang gegen die Strömung fahren zu wollen und auch möglichst schnell die Berliner Seen hinter mir zu haben und diese am Ende möglichst nicht oder nur wenig queren zu wollen.

    Erkner erschien relativ günstig. Am Anfang die Seen, dann ein wenig gegen die Strömung über die Dahme und am Ende mit der Spree langsam aber stetig stromabwärts wieder zurück. Das wäre Realität geworden, wenn mein ursprünglicher Plan: anzureisen, schlafen, nächsten Morgen los - umgesetzt worden wäre. Tatsächlich basierte dies aber darauf, gegebenenfalls weiter südlich anzufangen. Erkner jedoch ist gerade mal 1:30 h entfernt. Sonnabend morgen los und gleich die ersten Kilometer „erpaddeln“ - das war´s. Laut Jübermann gab es in einem kleinen Dorf südlich von Erkner eine Einsetzstelle mit Parkplatz.



    Gosen - Perfekte Stelle für den Start. Man kann fast ans Wasser fahren und kostenlos sehr nah parken. Boot ist startklar.

    Tag 1 / Gosen – Kablow / ca. 20 km



    Trotz der milderen Temperaturen brutzelt uns die Sonne beim Aufbau und Beladen unerbittlich. Aber in kurzer Zeit sind wir abfahrbereit. Der Platz in Gosen ist perfekt. Allerdings bekommen wir einen kleinen Einblick auf das, was uns auf den Berliner Seen erwarten könnte. Eine nicht gerade kleine Steganlage beherbergt geschätzt 50 eher größere Motorboote. Aber wenn sie hier liegen, sind sie nicht unterwegs. Allerdings hab ich nicht viel Hoffnung auf eine geruhsame Fahrt. Es ist Sonnabend, herrliches Wetter, leichter Wind. Ein ungutes Gefühl schwelt irgendwo in meiner Magengrube. Das Bild von dutzenden Yachten, die wenige Meter mit Vollgas an uns vorbeisausen, erscheint vor meinem geistigen Auge.

    Ich wische es weg. Und wenn schon. In ca. 1-2 Tagen werden wir das hinter uns haben. Frischen Mutes geht es raus auf den Seddinsee.



    Puh. Motorboote gibt es im Moment, gegen 12:00 Uhr, kaum. Dafür wird die frische Brise von eifrigen Seglern genutzt. Der Himmel ist leicht bedeckt, die Sonne meint es aber weiterhin gut mit uns. Die Ufergebiete sind durchzogen von allerlei Bebauung und unzähligen – zum Glück – angeketteten Motorbooten und Yachten an enormen Steganlagen. Der Wind ist zwar stetig, aber nicht störend. Am Rand türmen sich dennoch Wellen auf. Wir meiden das Ufer, halten Abstand zu den seltenen motorisierten Wasserfahrzeugen und bringen in kurzer Zeit auch noch den Zeuthener See hinter uns.

    Bis zur ersten Schleuse in Neue Mühle versprüht nun die A10, eine Werft und kilometerlange, flächendeckende Entengrütze einen ganz besonderen „Charme“.



    Wir versuchen Bilder in die grüne Textur zu paddlen. Es ist sicherlich hässlich, aber irgendwie auch...hmmm...einzigartig. Nunja. Hinter der Schleuse wird alles besser.



    Ok, wir warten allein auf Einlass, die letzten 2 km war kein Bootsverkehr vorhanden. Uns kommt aus der Schleuse nur eine „Yacht“ entgegen. Im letzten Moment – wir dachten, wir bleiben allein in der Schleuse - schleicht sich noch ein tuckerndes Etwas hinter uns an. Naja. Man kann ja nicht alles haben. Aber eins stand da fest. Irgendwie ist gerade wirklich kaum was los. Schön. Bei einer kurzen Pause hinter der Schleuse, philosophieren wir über die Gründe. Ferien gerade vorbei. Überdosis an Fahrten der Bootseigner in dieser Zeit? Erstmal Pause mit „über´n See preschen“? Wie auch immer.

    Das Wetter scheint weiterhin stabil und es wird ruhiger. Tiere zeigen sich. Deren Fluchtinstinkt ist beinahe nicht vorhanden.



    Erst als wir unter 10 Meter an dem Kormoran vorbeigleiten, lässt er sich eher gemütlich ins Wasser gleiten und bringt etwas Abstand zwischen sich und uns. Wir biegen frohen Mutes auf den Krüppelsee ein. So richtig wissen wir noch nicht, wie weit wir fahren wollen. Prieros ist uns mit ca. 32 km etwas zu weit entfernt, obwohl es eigentlich ganz gut läuft. Ein Blick auf die Karte offenbart in Bindow bei Kilometer 25 eine Zeltmöglichkeit. Das wollen wir uns ansehen. Notfalls geht auch ein „wilder“ Platz am Ufer.

    Aber es kommt anders. Ein paar Minuten, nachdem wir auf den Krüppelsee eingefahren sind, frischt der Wind auf. Ich blicke über die Schulter. Oh..hmm etwas dunkler, bedeckt. Vor uns: blauer Himmel mit vereinzelten Wölkchen. Wir steuern etwas Richtung Ufer. Das war nicht die schlechteste Entscheidung, den nur wenige Augenblicke nach unserer „Entdeckung“, setzt stürmischer Wind ein. Erste Tropfen begleiten uns zu einem Notfallhalt an einem der – genau an dieser Stelle – seltenen Stege. So richtig klar ist nicht, was hier passieren wird. Kurzer Schauer? Gewitter?

    Wir entscheiden uns, erst mal am Steg abzuwarten. Ein älteres Pärchen bietet uns einen Platz unter ihrer Terrasse an, denn neben dramatischen Windböen, hat sich nun auch ein kräftiger Platzregen gesellt. Wir ziehen die Spitzdecken auf und entscheiden uns gegen einen Ausstieg. Mitleidige Blicke von der gastfreundlichen Dame des „Hauses“ lassen uns nochmal überlegen, nicht doch das nette Angebot anzunehmen. Andererseits scheint uns das Wetter in dieser Art nur von kurzer Dauer zu sein. Jedenfalls hoffen wir das. Donner bleiben aus. Es bleibt ein frischer Windzug und prasselnder Regen. Der Himmel hat sich in ein gleichmäßiges Grau verwandelt. Am Horizont ist nur schwer auszumachen, ob es wirklich heller wird. Ich krame die Karte hervor. Am Ende des Krüppelsees ist eine Zeltmöglichkeit eingezeichnet. Ungefähr 2 km über den See.

    Wir bleiben in Ufernähe und halten Ausschau nach dem „Ferienhof Herzfeld“. Die Luft kühlt binnen Minuten drastisch ab. Wind und Regen senken das Wohlbefinden auch erheblich. Eigentlich hätten wir einfach was wärmeres unter die dünnen Regenjacken ziehen sollen, aber es ist ja nur ein kurzes Stück.

    Irgendwann entdecken wir, eher unscheinbar, den Liegeplatz vorm Ferienhof. Bei dem Wetter ist kein Mensch zu sehen und allgemein kommen Zweifel auf, ob man hier wirklich das Zelt aufschlagen kann. An einem schmalen Bootssteg steige ich aus, um die Lage zu „checken“. Die Spitzdecke noch als „Abendkleid“ am Körper geht’s durch einen schmalen Weg an 5-6 Ferienwohnungen vorbei. Ich erschrecke eine Frau, die auf einer Terrasse in ein Buch vertieft ist. Vermutlich ist mein Anblick zusätzlich nicht besonders vertrauenerweckend. Aber sie weist mir den Weg.

    Herr Herzfeld ist freundlich, scheut sich nicht, mich im Regen zurück zum Steg zu begleiten und zeigt mir die „Zeltwiese“, Sanitäreinrichtung (kalte Dusche inklusive). Der Platz kostet 4 Euro pro Person und 5 fürs Zelt.

    Wir sind allein. Die Bewohner der Anlage zeigen sich wohl nicht so gern. Ein wenig fühlen wir uns wie Fremdkörper. Der Regen hört auf und kurze Zeit später klart es auf. Wir entladen das Boot und beginnen mit den üblichen „Bauarbeiten“.



    Wir haben die Wiese am Ufer komplett für uns allein. Zum Abendbrot gibt es Nudeln in Tomaten-Thunfisch. Wir breiten uns aus, hängen die etwas nass gewordenen Paddelsachen in die untergehende Sonne und genießen einen sehr idyllischen Abend.

    Sturm? Check! Regen? Check! Berliner Seen überstanden? Check!

    In zwei Liegen genießen wir den Ausblick und Rest des Tages.

    Zuletzt geändert von Sheen; 02.09.2013, 17:05.

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    #2
    AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

    Tag 2 / Kablow – Märkisch Buchholz / ca. 26 km

    Der Morgen beginnt mit frisch aufgebackenen Brötchen, von Hr. Herzfeld direkt ans Zelt gebracht. Netter Service. Weitere Zeltbewohner sind nicht hinzugekommen. Der Uferbereich bleibt weiterhin menschenleer.



    Nach dem Frühstück wird gepackt und wir kommen zeitig los. Der Wind verwandelt den See in eine raue Oberfläche. Ziemlich hohe Wellen klatschen an die Uferbefestigung und lassen Zweifel aufkommen, ob wir trocken loskommen.



    Aber bereits wenige Meter vom sehr flachen Uferbereich entfernt, ist alles halb so wild. Wir biegen in die Dahme ein und von der eben noch rauen See ist nichts mehr zu spüren. Der Himmel verspricht einen traumhaften Tag bei angenehmen Temperaturen. Wir sind sehr gut gelaunt, insbesondere liegen jetzt erst mal viele Kilometer Flusslandschaft vor uns. Nach dem Vortag rechnen wir wieder mit kaum „Gegenverkehr“.



    Auf dem Dolgensee steht der Wind günstig und so lassen wir uns treiben. Wir verspeisen zum „Mittag“ die morgens zusätzlich geschmierten Brötchen. Auffällig langsam tuckert ein Motorboot an uns vorbei. Erst als es fast vorbei ist und ich mich über die „Blicke“ der zwei Insassen wunderte, merkte ich, dass es ein Polizeiboot war. Bundeswasserstraße. Das hier häufig kontrolliert wird, hab ich schon gelesen. Offenbar gibt es an meiner Art, dem Boot einen Namen zu geben, letztlich nichts auszusetzen und unsere Pause wird nicht unterbrochen. Über die finsteren Blicke mussten wir aber noch lachen. Unser Luftbötchen sieht mit der „Deckbeladung“ sicher auch nicht besonders alltäglich aus. Wir treiben mit gelegentlichen angefeuchteten Paddeln über den halben See, bis wir wieder eigenhändig Fahrt aufnehmen.



    Am Ende des Dalgowsees passieren wir „Kuddels lustige Stube“. Da tobt der Bär zu … Schlager, live performt. Wer´s mag, kommt hier sicher auf seine Kosten. Wir sind froh, schnell daran vorbei zu sein. Uns erwartet dichte Uferbesiedelung mit den üblichen Schildern, die jedem Wasserwanderer klar machen, dass man hier lieber nirgends versucht, mal an einem Steg die Beine auszustrecken.

    Um so mehr mussten wir bei folgendem Anblick schmunzeln:



    Hätten wir nicht gerade ausgiebig von unseren Vorräten gezehrt, wäre anlegen unausweichlich gewesen. So muss ein Foto für die Erinnerung genügen.

    Wenig später werden wir Zeuge, wie die Polizisten ausgerechnet an Kajak-Fahrern ihr Tagwerk verrichten. 20 Euro kostet hier wohl der Spaß, keinen Namen am Boot zu haben. Hier ist allerdings auch etwas mehr los auf dem Wasser. Links und rechts zweigt die Dahme zu größeren Seegebieten ab. Zeit, endlich die Schleuse in Prieros zu erreichen. Schon in dem kurzen Kanal zur Schleuse wird es merklich leiser. Wir beschließen, die Bootsschleppe zu nutzen, die etwas versteckt in einem kurzen Seitenarm liegt.



    Die Lore läuft gut, der Weg ist kurz und danach erwartet uns das erste mal absolute Ruhe und Einsamkeit. Die Dahme ist sicher nicht der sauberste Fluss und strömt uns ganz geringfügig entgegen. Aber still ist es hier. Nach 2-3 km enden die Bebauungen in Ufernähe endgültig. Ich bin inzwischen so entspannt, das ich nicht mal nach der Kamera greife, sondern einfach genieße.



    An der Hermsdorfer Mühle (Schleuse) werden wir wieder geweckt. Es ist Sonntag, herrlichstes Wetter – aber wir sind auf dem bisherigen Weg seit Prieros niemanden auf dem Wasser begegnet und werden das bis zu unserem Etappenziel auch nicht mehr. Die Schleuse nimmt der Wärter für uns in Betrieb. Auf dem Abschnitt danach zücke ich doch wieder gelegentlich die Kamera. Es wechseln sich flache, Schilf bewachsene Uferzonen mit dichten bewaldeten Gebieten ab.



    Wind rauscht in den Bäumen, auf dem Fluss ist er kaum zu spüren. Die Natur ist hier merklich „entspannt“ und gelegentlich von unserem „Eindringen“ überrascht.



    Ich bin kein Vogelkundler, vielleicht ein Fischadler, der geruhsam seine Runden direkt über uns zog.



    Irgendwo verspeisen wir noch das letzte Brötchen. Ich merke, wie sich die uns umgebende Ruhe auch in mir breit macht. Vor 2 Tagen schwitze ich noch im Büro. Die Erinnerung an den Stress verblasst mit jedem weiteren Schlag der Paddel und nichts unterbricht diesen Prozess.

    Wir erreichen Märkisch Buchholz relativ früh, gegen 16:30 Uhr. Doch der Platz gefällt uns auf Anhieb und wir werden hier bleiben.



    Schildchen weisen auf eine Nutzungsgebühr von 5,- Euro pro Person hin. Das Häuschen hat neben normalen Sanitäreinrichtungen, die geöffnet waren, auch Duschen anzubieten. Alles sauber. Viel wichtiger – ein weiteres Schildchen gab bekannt, dass man nur weniger Meter entfernt auch an einem Sonntag alkoholisches, in Flaschen verpackt, erwerben kann. Ein Feierabend „Paddler“ (Das gleiche, wie ein Radler – nur eben der entsprechenden Aktivität angepasst) wäre genau das Richtige.



    Ich errichte den Schlafpalast, während meine Frau „shoppen“ geht. Wir sind in unseren Unternehmungen beide erfolgreich. Gegen 18:00 Uhr kommt die Platzwartin angeradelt. Wir entrichten den Obolus und kommen ein wenig ins Gespräch. Auf dem Platz sind wir allein. Sie macht den Job erst kurze Zeit und ist auch erst seit wenigen Monaten wieder in das hiesige Dorf gezogen. Die Toiletten immer offen zu lassen, war ihre Entscheidung und wir stimmen zu, dass dies Wasserwanderen sehr willkommen ist. Ansonsten kennt sie sich noch nicht wirklich aus, ist aber gesprächig und nett.

    Nachdem wir wieder allein sind, bereite ich das Abendmahl zu. Ein wenig gewürztes Kartoffelpüree reicht uns. Als Nachtisch gibt es dann aber Eierkuchen mit Nutella. Wir lassen uns die Beute meiner Frau schmecken und beobachten die Ankunft vierer Mädels, die von ihrer Mutter abgeladen werden. Offensichtlich wollen sie wohl morgen paddeln. Trotz des geschätzten Alters im Bereich von 16 bleibt es angenehm ruhig. Nachdem die Sonne langsam versinkt, beschließen wir noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf zu machen. Ein leicht trauriger Anblick. Aber bevor wir uns wieder Richtung Biwakplatz bewegen, fällt uns eine Kneipe auf. Sie steht mit ihrem „Biergarten“ im Kontrast zu der Umgebung. Sehr atmosphärisch hätte ich mit so etwas hier nicht gerechnet. Als Essen werden selbst gemachte Burger gereicht, die neben der Kneipe hinter einer großen Verglasung zubereitet werden. Beim Anblick des brutzelnden Hackfleisches und Speckscheiben läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Wir müssen einfach halt machen und gönnen uns einen dieser Prachtexemplare. Sehr empfehlenswert.

    Danach, es ist schon spät, kriechen wir in die Schlafsäcke. Nachts nieselt es leicht.

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      #3
      AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

      Tag 3 / Märkisch Buchholz – Werder / ca. 25 km

      Am morgen erwartet uns wieder ein nur leicht bedeckter Himmel und Sonnenschein. Im nahegelegenen Edeka erwerbe ich Brötchen, Eier und Schinken, die Grundlage unseres Frühstücks werden.



      Wir lassen Zelt und Boot noch etwas in der Sonne trocknen, geben uns der Körperhygiene hin und packen langsam und gemütlich zusammen. Über Nacht hatten sich noch 2 Zeltbewohner auf den Platz geschlichen.



      Der Morgen ist so schön, das wir nur langsam in Schwung kommen. Zwischenzeitlich liefert ein Bootsverleiher ein Canadier und ein Kajak für die „Mädels“ an. Irgendwie schaffen wir es dann doch alles aufs Boot zu verladen und zu starten. Es wird erneut ein sehr ruhiger Abschnitt werden.



      Es folgen kurz nach dem Start zwei eher schwergängige Bootsschleppen. Die erste mit motorisierter Winde, die wir aber irgendwann ignorieren, da sie für unser Bötchen überdimensioniert ist und die Angelegenheit eher verlangsamt. Es sind allerdings auch etliche Höhenmeter zu überwinden. Wenn man die Geduld mitbringt, würden die vorhandenen 2 Winden diese Arbeit erleichtern. Nach der ersten Winde schieben wir den Rest. Gerade wieder im Wasser, wartet schon die zweite Lore auf uns. Der Weg und die Höhe ist vernachlässigbar. Dafür ist sie extrem schwergängig. Sie läuft selbst talwärts nur durch kräftiges ziehen/schieben.



      Ein Blick auf die Karte verrät uns, das wir in den ersten 2 Stunden des Tages durch die Umtragestellen nur 3 Kilometer zurückgelegt haben. Wenig dramatisch, da die geplante Etappe ja nicht sonderlich lang ist. Wir sind auf dem Dahme-Umflutkanal. Es macht den Eindruck, als ob hier schon lange niemand mehr unterwegs war.



      Irgendwo begegnet uns ein entgegenkommendes Kajak. Das erste und bis zur Spree einzige menschliche Lebenszeichen. Die Natur hat hier ihre Ruhe und neben leichten Paddelschlägen durchbricht die Stille nur das Klicken des Fotoapperates.



      Der erste Teil des Kanals ist dicht bewachsen. Der Zweite, hinter dem Köthener See bietet ein völlig anderes Bild.



      Beides hat ihren Reiz und die Einsamkeit ist Balsam für die Seele. Auf wir sind eher still und wechseln kaum Worte, daher lass ich auch hier Bilder sprechen.



      Reiher begleiten uns stetig. Hier hab ich ihn mal im Flug erwischt.



      Wir vermuten, es handelt sich um einen (Rot) Milan, beim Mittag.

      Wenig später erreichen wir die beeindruckende Selbstbedienungs-Doppelschleuse von der Dahme in die Spree.



      Ich bediene die Kurbeln und Hebel, meine Frau steuert das Frachtschiff sicher durch die Anlage. Am Ende des Tages werden wir 3 Schleusen und 2 Loren passiert haben, was zeitlich durchaus zu Buche schlägt.

      An der „Kreuzung“ legen wir eine längst überfällige Mittagspause ein. Während wir unsere Brötchen knabbern, wird ein älterer Herr mit Damenbegleitung von der Polizei kontrolliert. Außer seiner Badehose hat er nichts dabei. Das Boot hat eine kaum noch zu lesende Bezeichnung. Der Mann gibt alles, um sich herauszuwinden und wird mit 10 Euro belangt. Hmm... 50 km vorher kostet der Spaß eines RZ85 ohne Bootsname 20 Euro. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, grüble aber nicht lange.

      Die Spree bringt Begeisterung mit sich, erleben wir doch das erste mal auf der Tour Strömung, die uns beflügelt. Die wenigen Kilometer bis zum Neuendorfer See fliegen an uns vorbei. Ich vergesse, zu fotografieren. Der See beginnt anfangs sehr flach. Möwen tummeln sich auf den „Inseln“



      Der Wind, der uns im Fluss kaum aufgefallen ist, schlägt auf der „offenen See“ voll zu. Zum Glück haben wir ihn im Rücken und die Wellenbildung macht uns keine Probleme. In die Gegenrichtung, da sind wir uns einig, wäre es jetzt reichlich unangenehm. Der Himmel zaubert ein beeindruckendes Wolkenmeer zu Tage.



      Zum Glück ist die Einfahrt in die Spree gut zu erkennen und wir steuern direkt darauf zu. Die Kamera wird aus ihrer wasserdichten Verpackung nur selten hervorgeholt, da es doch eher ungemütlich ist.



      Dieser Reiher entscheidet sich nicht zur Flucht, sondern versucht unseren Blicken zu entkommen, indem er im Dickicht Schutz sucht. Kurz kommt er im dichten Uferbewuchs in Sicht. Wir sind wieder in der Spree und nähern uns der letzten Schleuse des Tages in Alt Schadow. Normalerweise wird hier nur einmal alle Stunde geschleust. Aber der Wärter setzt uns sofort über. Umtragen wäre hier nicht gegangen. Auf der anderen Seite gönnen wir uns am Imbiss eine Wurst mit Pommes und Cola, nutzen das WC und machen uns auf die letzten Kilometer bis Werder. Die Spree unterstützt uns mit ca. 1,5 km/h Strömung. Hier ist auch etwas mehr los. Ein paar Kajaks/Canadier kommen uns entgegen.



      Wir machen langsame Fahrt und lassen uns viel treiben. Nach ca. einer Stunde, gegen 17:00 Uhr erreichen wir den Biwakplatz in Werder.



      Anlegesteg, Badestelle, mehrere, überdachte Sitzgelegenheiten sowie allgemeine Sauberkeit, laden zum verweilen ein. Ein Dixiklo ist vorhanden. Im Nahegelegenen Ort besorgt meine Frau Bier und Wasser. Ich errichte die Unterkunft.



      Zwei weitere „Kleinst-Reisegruppen“ gesellen sich kurze Zeit später zu uns. Als alles verstaut ist und wir uns in der Spree erfrischt haben, beginne ich mit dem Abendbrotvorbereitungen. Unser „Nachbarzelt“ kehrt ins nahegelegenen Wirtshaus ein. Minuten später bricht ein starker Regen über uns herein. Wir sichern die Handtücher der Abwesenden und knabbern an Dosenvollkornbrot. Viel Hunger haben wir eh nicht. Der Regen wird die Nacht über immer mal wiederkehren.

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        #4
        AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

        Tag 4 / Werder – Beeskow / ca. 27 km

        Morgennebel auf der Spree begrüßt uns beim Aufstehen. Ich gönne mir nochmal ein Bad, während alles noch schläft.



        Zum Frühstück gibt es diesmal Pfannenbrot aus dem am Vorabend angesetzten Hefeteig. Der Kaffee weckt die Lebensgeister. Das Bier stammt vom Vorabend...und ist nicht Teil der morgendlichen Mahlzeit.



        Die Sonne brutzelt den Rest Regen- und Kondenswasser aus dem Zelt und wir kommen früh los. Eine Weihe (?) ist auch schon wach und sondiert an diesem Morgen die Lage.



        Der Regen ist weg und unsere Laune sehr gut. In diesem Abschnitt der Spree wechselt es zwischen leichter Bebauung und wilder Natürlichkeit. Zur frühen Stunde ist wieder Einsamkeit angesagt, die wir bei guter Strömung genießen.



        In Kosenblatt passieren wir die erste Schleuse des Tages, die hochmodern mit, vom Boot aus bedienbaren Hebeln aufwartet und uns ohne Probleme ca. 1 Meter tiefer bringt. Kurz darauf passieren wir den Biwakplatz, der nicht ganz so einladend, wie der in Werder daherkommt.



        Es wird im Uferbereich wieder etwas „weitsichtiger“, bevor der Bewuchs zunimmt. Wir schauen auf die Karte. In Briescht ist neben einem Ratsplatz eine Gastronomie verzeichnet. Toiletten und eventuell ein Snack wären ok. Der Biwakplatz versprüht einen verkommenen Eindruck. Die Kneipe hat Ruhetag, genau am Dienstag. Es ist Dienstag. Verdammt. So wird es nur eine kurze Pause. Nach der Dorfgrenze in Briescht blitzt etwas bekanntes, blaues am Uferrand auf. Meine Frau kennt die Prozedur. In Schleichfahrt geht es auf Eisvogel-Pirsch. Eine gefühlte Stunde später, meist nur dahintreibend, erwische ich ihn wenigsten halbwegs.



        Bei einem eher missglückten Versuch, versteckte sich der fliegende Edelstein geschickt...fast perfekt.



        Über meine „Jagd“ vergessen wir die Route und stellen fest, das wir bereits in Trebatsch angekommen sind. Hier wollen wir eine längere Rast machen. Nach dem eher spartanischem gestrigen Tag, hab ich fleischliche Gelüste. An einem Steg der Gaststätte liegt das Leihkajaks eines Pärchens, das wir am Vortag kennengelernt haben. Sie sind auch auf der Umfahrt – das verbindet. Wir legen an. Keine Minute zu spät, den am Himmel zeigt sich eine gewisse Laune der Natur, die sich in einem Regenguss entlädt. Während dessen genießen wir unser Schnitzel mit Champignons und Pommes und als Nachtisch einen Kirschstreuselkuchen. Immer wieder erstaunlich, wie gut einem auf Tour solch einfache Sachen schmecken können.



        Pappesatt brechen wir zu den letzten Kilometern des Tages auf und passieren nach einem kurzen Abschnitt auf der Spree nun den Glowesee. Es ist weiterhin windig, aber wiederum eher von hinten, was uns unaufhaltsam Richtung Beeskow bringt. Am Himmel toben sich teils bedrohlich wirkende Wolkenfetzen aus. Wir wissen nicht so recht, was wir davon halten sollen. Die meisten eindeutigen Regengebiete ziehen nicht weit von uns entfernt vorbei. Als wir den Leißnitzsee hinter uns gebracht haben, streifen uns doch noch 2-3 Ausläufer der dunklen Wolken. Regen kann man es nicht nennen, kurze kräftige Schauer lassen uns zwischen Regenkleidung/Spritzdecke und normaler Kleidung wechseln. Denn wenn die Sonne scheint, ist es doch schon ziemlich heiß.



        Die Spree ist auf diesem Abschnitt eher breit und unspektakulär. Das gleicht das Schauspiel über uns aus. Blitze oder Donner nehmen wir nicht wahr, obwohl die Wettersituation allmählich dafür spricht.

        Die letzten 2 Kilometer bleiben wir aber verschont. In Beeskow gehen wir an Land. Es ist zwar Betrieb an der Ausstiegsstelle, da eine Jugendgruppe – vom Wetter offenbar gepeinigt – ihre Leih-Canadier an Land bringt. Ein Stoßgebet, dass hoffentlich diese lärmende und maulende Gruppe nicht auf dem Zeltplatz verweilen wird, hat Erfolg. Auf dem Platz ist es ruhig. 3-4 Zelte auf einem riesigen Areal. Leider nicht direkt am Wasser, so dass wir unsern Luftikus ca. 200-300 Meter zu dem auserwählten Stellplatz tragen. Während ich wieder die Hütte errichte, kümmert sich meine Frau um die Interaktion mit dem ortsansässigen Betreiber. Übernachtung kostet schlappe 8 Euro für alles. Waschmaschinen, Trockner, Duschen sind vorhanden. Erste kosten pro Ladung 2 Euro, letztere schlägt mit 6 Cent pro 10 Sekunden zu buche. Dafür ist alles im Topzustand. Wie es nicht anders sein sollte. Kurz nachdem das Zelt steht, alles verstaut ist und ich beginnen will, ein opulentes Mahl zu bereiten, bricht der Sturm, gefolgt von heftigem Gewitter und Regen los.



        Eine halbe Stunde später ist der Spuk weitestgehend vorbei und Sonnenschein trocknet alles, begleitet von einem leichten Windhauch alles wieder schnell. Wir bringen die müffelnde Bekleidung in einer Waschmaschine unter und ich rühre Pesto für die Nudeln an. Basilikum, Mandeln, Parmesan, Tomatenmark, frischer Knoblauch und Öl wandern aus der Fresstasche in die Töpfe.



        Eine viertel Stunde später schlagen wir uns die Bäuche voll.



        Inzwischen haben wir uns mit einem Studentenpärchen angefreundet. Sie fahren die Umfahrt von Lübbenau aus. Bei Kerzenschein lernen wir uns näher kennen und die nächsten – für uns letzten 3 Tage werden wir jeden Abend zusammensitzen und am Ende wird es mehr sein als nur eine flüchtige Zufallsbekannschaft.

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          #5
          AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

          Tag 5 / Beeskow – Berkenbrück / ca. 37 km



          Morgens beginne ich wieder meinen kleinen Fotostreifzug und besorge frische Brötchen. Heute läuft alles etwas langsamer. Zum einen planen wir auf der hier flott mit ca 2 km/h strömenden Spree nur bis zum ca. 28 km entfernten Forsthaus zu fahren, das direkt am Übergang der Drahendorfer Spree zur Fürstenwalder Spree liegt, zum anderen merkt man die zurückliegenden Kilometer. Ein geruhsamer Tag sollte es werden. Er wird etwas anders, als geplant.

          Er beginnt schon beim Start mit einer Premiere.



          Wir sind ausnahmsweise nicht allein in einer Schleuse. Total überbevölkert die Spree hier! Nunja. Ich glaube beim Start in Beeskow war es schon 11:45 Uhr. Die Karte sprach davon, das talwärts an der ca. 1 ½ – 2km entfernten Schleuse nur alle Stunde geschleust wird.

          Frühsport, wir legen ein ordentliches Tempo vor und erreichen die Schleuse kurz vor 12:00. Offenbar wurde hier investiert. Es ist nun eine vollautomatische Selbstbedienungsschleuse, die nicht nur einmal pro Stunde arbeitet. Naja. Egal. Die morgendliche Lethargie ist jedenfalls überwunden.



          Der nächste Abschnitt ist wieder von viel Ruhe und Einsamkeit erfüllt. Obwohl wir wissen, das vor und hinter uns andere Paddler sein müssten, begegnen wir kaum jemandem. Eigentlich wollten wir es ja ruhig angehen lassen, aber über viele Kilometer paddelten wir durch.



          Wir wahren im Tritt. Die Landschaft glitt an uns vorbei. Das Wetter könnte nicht besser sein. Die Geschwindigkeit auf der Spree macht einfach Spaß. Bis zur Schleuse in Neubrück erlaubt der Bewuchs den Blick über die Uferböschung hinaus landeinwärts. Ein Rudel Gänse wäscht sich ausgiebig in der Nähe unserer ersten kleinen Raststelle. Die Verpflegungsbrötchen sind willkommen.



          Die Schleuse in Neubrück ist ein altes Relikt. Die „Anweisungen“ zur Selbstbedienung kaum zu lesen. Die Kurbeln sehr schwergängig. Aber kein unüberwindbares Hindernis.

          Wir liegen für unser Etappenziel hervorragend im Zeitplan.



          Hinter der Schleuse wandelt sich das Antlitz der Spree erneut und zeichnet sich durch wilden Uferbewuchs aus. Es kehrt diese unnachahmliche Stille ein. Wir geniessen die scheinbare Einsamkeit, die Natur .. einfach alles. Kaum zu glauben, das wir der Zivilisation doch eigentlich so nahe sind. Hier jedenfalls kann man das leicht vergessen.



          Als sich der Bewuchs mal lichtete, wurden wieder ein paar dunkle Wolken sichtbar. Bisher aber alles ohne Konsequenzen.



          Die Spree wird wieder schmaler. Bäume säumen den Fluss. Das Zeil rückt unaufhaltsam näher. Forsthaus. Mit Restaurant. Wild aus der Pfanne. Ich fantasiere.



          Die letzte Gleislore ca. 1 km vorm Tagesziel ist schnell und einfach überwunden. Ich glaube bereits, den Duft von Wildscheingulasch wahrnehmen zu können.



          Das Forsthaus wird aber nur eine kurze Rast darstellen.



          Man darf hier noch sein Zelt aufschlagen (wie überall woanders auch). Die Toiletten sind geöffnet. Das Boot müsste man einige Höhenmeter zur „Wiese“ tragen. Alles nicht so wild. Aber das Restaurant ist aufgegeben. Geschlossen. Für immer? Es wirkt sehr ungastlich. Unter den Bedingungen ist mir ein wilder Platz lieber, als sowas hier.
          Verpflegung hatte ich für 1 Woche mit. Am Ende werde ich 2/3 davon zurück in den „Paddelschrank“ packen. Aber auf diesen unwirtlichen Ort hatten wir keine Lust und so war in wenigen Minuten die Entscheidung getroffen, weiter zu paddeln.

          Entweder wir finden eine nette „wilde“ Stelle oder wir schaffen es bis zum nächsten „offiziellen“ Biwakplatz in Berkenbrück. Am Himmel ziehn wieder dunkle Wolken auf. Die Fürstenwalder Spree ist breit, gerade und unspektakulär. Wind kommt diesmal von vorn und gelegentlich setzt Regen ein. Die Kilometer ziehen sich und zehren an den Kräften.

          Der breite Kanal ist für sich genommen nicht der hässlichste, aber meine Motivation erreicht einen Tiefpunkt. Nach schier endloser Strecke biegt der Seitenarm nach Berkenbrück ab. Neben einem nobel aussehenden Schwimmbad ist eine sehr große, flache Wiese für Wasserwanderer ausgewiesen. Der Weg hatte sich schon für die Ufernahe Übernachtung gelohnt.



          Meine Frau sichert die Umgebung. Das heißt, sie fragt beim nahen Strandbad nach, ob man die sanitären Einrichtungen nutzen dürfe. Für 2 Euro erklärt sich der gegen 19:00 Uhr gerade am Gehen begriffene Inhaber bereit, die Toiletten offen zu lassen. Ideal. Unsere Wegbegleiter vom Vortag treffen auch ein. Hinzu gesellt sich ein älteres Ehepaar in einem RZ 85. Auch sie haben letztlich das „Forsthaus“ hinter sich gelassen und die zermürbenden Kilometer in Kauf genommen.

          Das Zelt ist schnell aufgebaut. Wir haben bereits die Information, dass bis 20:00 Uhr noch warme Küche im nahen Bürgerhaus erhältlich ist.



          Das wird umgehend genutzt. Und siehe da, auf der Karte findet sich eine kleine Anzahl an Wildgerichten. Das Essen ist hervorragend. Beim Bezahlen frage ich nach der Möglichkeit im Dörfchen am nächsten Morgen Brötchen zu erwerben. Kein Problem. Ab 7:30 könne man dies genau hier tun. Satt, zufrieden und völlig platt kriechen wir in die Zelte. Es wird mit ca. 8 Grad die kälteste Nacht. Lediglich die 1 ½ Kilometer entfernte A12 stört die Ruhe, hindert aber nicht am sofortigen Einschlafen.

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          • Sheen
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            • 07.09.2011
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

            Tag 6 / Fürstenwalde – Hangelsberg / ca. 22 km

            Da wir früh „ins Bett“ sind, bin ich ebenso früh wach und schnappe mir die Kamera. Dass die Nacht kälter war, als die bisherigen, merke ich als erstes an meinen Füßen. Nach ein paar Schritten schlüpfe ich in die Sandalen. Auf dem Fluss bietet sich ein, für die Wetterlage zwar typisches, aber immer wieder beeindruckendes, Naturschauspiel.



            Dichte Nebel wabert langsam in den ersten Sonnenstrahlen ausschließlich über dem Wasser. Das Ganze dauert nur wenige Minuten an.



            Ich nutze die Stille und schwimme eine Runde am nahen Strandbad, dass mich stark an die Ostsee erinnert. Selbst der „Strand“ weist den typischen, feinen Sand auf.



            Als ich mich auf den Weg zum Brötchen-Abholdienst mache, fällt mir auf, dass das Dörfchen so sauber und „idyllisch“ wirkt, dass man den Eindruck bekommt, es will die „Dorf des Jahres“ Trophäe gewinnen. Ich fühle mich wie ein Fremdkörper. Selbst der ortsansässige Storch präsentiert sich, wie aus dem Ei gepellt auf dem „höchsten“ Schornstein des Dorfes.



            Während ich die backfrischen Brötchen bezahle, wechsle ich mit der Wirtin ein paar Worte. Wie sich herausstellt, hat sie früher das Forsthaus bewirtschaftet und vor kurzem „aufgegeben“. Das Dörfchen sei ja ganz nett, stelle sich aber gegen so manchen Plan, den Tourismus etwas mehr anzukurbeln, entgegen. Das kann ich mir gut vorstellen, geht ein solches doch immer mit einem gewissen Verlust an Idylle einher. Die scheint hier aber vielen sehr wichtig zu sein. Ich bin mir am Ende des Gespräches nicht ganz sicher, was ich von dem allen halten soll. Letztlich zählt für mich der perfekte Übernachtungsplatz. Wie es sich verhalten hätte, wenn wir 5 Minuten später dort gewesen wären und so die Möglichkeiten der Sanitäreinrichtungen am Strandbad verpasst hätten, kann ich nur ahnen. So jedoch, war es schön.



            Kaffee, Nutella-Brötchen und Reiseverpflegung werden vorbereitet und die nächste, diesmal deutlich kürze Etappe in Angriff genommen. Vielleicht, so unsere auf nun 3 Boote angewachsene „Reisegruppe“, wird ein kleiner Zwischenstopp in Fürstenwalde eingelegt, um etwas zu shoppen.



            Diesmal sind wir ein wenig früher auf dem Wasser. Irgendwie treibt es mich zur Müggelspree, um dadurch möglichst schnell den langweiligen Kanal hinter uns zu lassen. Auffällig ist, dass auch hier kein einziges Motorboot unterwegs ist.



            Vor uns macht ein Fischadler fette Beute. Leider gelingt mir nur ein relativ unscharfer Schnappschuss. Aber der Moment lässt die Unlust am Kanal verfliegen. Kurz darauf erreichen wir den Rand von Fürstenberg. Nach sehr langer Zeit präsentiert sich die Zivilisation in vollem Glanz.



            Lange möchte ich hier nicht verweilen. Ein Stopp in Fürstenwalde ist aber eingeplant. Laut der Karte befindet sich in einem Seitenarm eine Anlegestelle nahe an der Innenstadt. Wie wir später feststellen werden, kein besonders guter Plan, dort an Land gehen zu wollen. Wir biegen in die Stadtkanäle ein. Nach ein paar Minuten erreichen wir das Ziel. Vor uns ragt eine ca. 2 Meter hohe Mauer auf, deren Oberkante nur durch drei angebrachte Leitern zu erreichen ist.



            Das Foto täuscht. Der Ausstieg ist etwas abenteuerlich, aber möglich. Kommen wir so auch wieder ins Boot zurück? Ich bleibe zurück und überlasse meiner Frau das Sammeln der Nahrungsmittel. Für den letzten Abend werten wir die Vorräte mit ein paar Minutensteaks auf. Auf der Straße tobt der Verkehr. Ich bekomme beinahe einen Zivilisations-Schock und bin dankbar, mich nicht auch in den Trubel stürzen zu müssen. Ich entwickle eine Art Fluchtinstinkt und harre eher ungeduldig auf die Rückkehr meiner Liebsten.

            Der Wiedereinstieg gelingt ohne Probleme, schnell ist die Schleuse mittels Bootswagen überwunden. Dabei stellen wir fest, dass die Schleuse bestreikt wird. Der Grund, warum hier nichts motorisiertes unterwegs ist? Wenn ja, dann ist es Glück im Unglück.



            Wie legen uns in die Riemen und bringen das letzte Stück bis zum Wehr in die Müggelspree hinter uns. Es ist einiger Betrieb vor Ort. Hier setzen offensichtlich einige ein, um ausschließlich diesen Abschnitt der Spree zu paddeln. Der Wagen ist dadurch aber nicht belegt und wir kommen zügig rüber.



            Endlich wieder ein natürlicher Flusslauf. Die Idylle kehrt zurück. Auch wenn hier die Betriebsamkeit am Wehr vermuten lässt, dass man hier nicht mehr ganz so allein unterwegs ist, haben wir genau das Gefühl.



            Mehrere Flusskilometer sind wir nahezu allein, lediglich begleitet vom Werk des Bibers am Ufer. Auf der linken Seite ist kaum ein Baum zu sehen, der nicht bereits Opfer der pummeligen Baumeister geworden ist. Was nicht bereits gefällt wurde, ist tot. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits entsteht dadurch ein völlig anderes Landschaftsbild, andererseits tun einem so manche riesige, sicher hunderte Jahre alte Bäume leid.





            Wenn man es so bezeichnen will, ist auf der Müggelspree tatsächlich „Betrieb“. Das bedeutet im Gegenteil zu den letzten 120 km, das man gelegentlich jemanden überholt oder begegnet. Es überwiegt aber immer noch das Gefühl, beinahe allein zu sein. Bis Hangelsberg gibt es kaum ufernahe Bebauung. Nach ein paar Kilometer kommt bereits das Dörfchen in Blickweite. Wir lassen es ruhig angehen. Tatsächlich haben wir das Gefühl, dass sich Hangelsberg ganz schön hinzieht. Irgendwie erwarten wir hinter jeder Biegung unser Tagesziel erreicht zu haben. Aber erst als man meint, wieder im „wilden“ Bereich zu sein, taucht rechts der Rastplatz „Kanu-Sport-Spree“ auf.



            Ein kleiner Strand ermöglicht das Anlegen. Die Zeltwiesen sind terrassenförmig aufgebaut. Eine kleine für 1-2 Zelte direkt am Wasser, 3 weitere Terrassen für vielleicht insgesamt weitere 10-15 Zelte stehen zur Verfügung. Ein wenig einladendes „Haus“ steht mittig.
            Lärm einer Feier ist zu hören. Ich habe Zweifel. Unsere Begleiter im RZ85 haben die Lage bereits erkundet. Hinter dem „baufälligen“ Haus befindet sich ein „Neubau“ mit allem was man braucht. Duschen, Waschraum, Waschmaschine/Trockner und nahe Gastronomie – alles da und in top Zustand. Wir vertrauen den Anpreisungen und werden nicht enttäuscht.

            Die Übernachtung kostet happige 10 Euro pro Person. Dafür steht alles übrige zur freien und kostenfreien Nutzung bereit. Der Platz ist angenehm ruhig gelegen und der „Wirt“ versichert uns, dass die „Feier“ bald vorbei ist – was auch stimmte. Egal, was sei, man könne ihn notfalls immer telefonisch erreichen. Wir kommen ins plaudern. Der erste „Gastgeber“ der nicht nur die Umfahrt kennt und gefahren ist, sondern allgemein viel – auch aus düsterer Vergangenheit - zu erzählen weiß.



            Nachdem alles „übliche“ erledigt ist, warte ich auf die Ankunft unserer Begleitung. Auch sie wollten heute „ruhig machen“ und an unserem letzten Abend plane ich, dem Kocher nochmal alles abzuverlangen. Sie haben den langsamen Stil an diesem Tag für sich entdeckt und trudeln zu späterer Stunde gut gelaunt ein. Ich beginne, das Mahl zu bereiten.

            Eine Spargelcremesuppe wird mit Couscous aufgewertet, die Schweinemedaillons gebraten, frischer Knoblauch kurz im Bratenfett angeröstet und am Ende alles mit frisch geriebenen Parmesan veredelt.



            Gut, auf dem Bild macht es nichts her, wird aber von den „Gästen“ verschlungen. Zum Nachtisch gibt es nochmal Eierkuchen mit Nuss-Nugat. Wir treten in die Post-Kulinarische Lethargie ein, ordern noch ein paar Bierchen und versinken in Gespräche mit unserer kleinen „Reisegruppe“. Wir lernen uns deutlich näher kennen und tauschen die „Daten“ aus. Nachdem die Sonne schon lange verschwunden ist, horchen wir auch an der Matratze.

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            • Sheen
              Erfahren
              • 07.09.2011
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              #7
              AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

              Tag 7 / Hangelsberg - Gosen / ca. 30km

              Nach dem morgendlichen Bad in der Spree, suche ich den mir am Vortag empfohlenen Bäcker, kaufe die übliche Ladung Brötchen und kann den frischen Eiern nicht widerstehen. Ich möchte heute aber auch ein wenig früher los, da am Ende noch Abbau und Heimfahrt anstehen werden.

              Andererseits strömt hier die Spree wirklich schnell, so dass am Ende alles eher gemütlich abläuft.

              Die Rühreier werden unter der Reisegruppe verteilt und die Verpflegungsbrötchen vorbereitet.



              Wir kommen ganz gut los. Die Strömung hält uns in Fahrt, während wir häufig nur dahingleiten. Wir starten als erste und werden nach und nach von den anderen, die die Nacht in Hangelsberg verbracht haben, überholt. Wir lassen nochmal die ganze Umgebung auf uns einwirken. Wir schwelgen in Erinnerung der letzten Tage. Etwas sträubt sich zunächst, dem Ziel entgegen zu paddeln. Wir saugen nochmal gierig die Ruhe auf der Spree ein.





              Man merkt aber, dass man sich hier doch wieder sehr nah an der „Zivilisation“ bewegt. Entferntes Brummen von Autos, selten ein Flugzeug und immer mal wieder ufernahe Bebauung stören leicht das sonst eher wilde und natürliche Bild der Spree. Irgendwie habe ich plötzlich Lust, mal die Strömung zu nutzen und richtig Fahrt zu machen. Mit ca. 9 km/h schlüpfen wir an fast allen wieder vorbei, die uns überholt hatten und landen auf den „dritten“ Platz an der geplanten Zwischenstation an der Jägerbude „unter“ der A10.



              Unsere 3er „Reisegruppe“ ist von unserer Ankunft überrascht, hatten sie doch auch eben gerade angelegt. Die Atmosphäre auf diesem Campingplatz ist wenig einladend. Das Röhren der Motoren auf der Autobahn geht mir auf die Nerven. Zum Überfluss ist die Bedienung in der Jägerbude extrem unfreundlich und wirkt angesichts des „Übermaßes“ an Gästen genervt. Der Fluchtinstinkt ergreift mich, wie schon in Fürstenwalde und wir drehen um, bevor wir etwas bestellt haben. Meine innere Ruhe wollte ich hier nicht gefährden. Meine Frau sah das ähnlich. Schade nur, dass wir hier unsere Begleitung der letzten Tage zurücklassen müssen und uns nun endgültig Richtung Heimat auf den Weg machen.



              Wir verabschieden uns nach weiteren 5 km eher urbaner Müggelspree von der blauen Prachtlibelle. Auch wenn die Spree hier weniger wild ist, lassen wir uns wieder treiben. Jeder Kilometer bringt uns dem unvermeidlichen Ende der Tour entgegen. Irgendwann erreichen wir den Dämeritzsee, der am Freitagnachmittag vielleicht nicht überfüllt ist, aber es ist seltsam, nach so langer Zeit wieder auf einem See zu sein und zusätzlich von Motorbooten „belästigt“ zu werden.



              Zum Glück kann man nach wenigen hundert Metern in den Gosener Graben einfahren, der für Motorboote gesperrt ist und zudem mitten durch ein Naturschutzgebiet führt. So haben wir am Ende nochmal 3 km absolute Ruhe.



              Kurz vor dem Seddinsee holen uns unsere studentischen Begleiter ein. Wir sind froh, den letzten Kilometer mit ihnen zu verbringen. Sie begleiten uns bis zur etwas abgelegenen Aussetzstelle. Ich koche noch einen letzten Kaffee für die Runde, während das Boot ein wenig in der prallen Sonne trocknet. Die beiden sind vom Paddelvirus absolut angesteckt. Auf der Karte planen sie in den ihn verbleibenden 2 Tagen auch die Umfahrt komplett abzuschließen. Etwas Wehmut über die nun anstehende Verabschiedung macht sich breit. Die beiden haben noch ein ordentlichen Weg vor sich und wir müssen langsam alles verpacken. Vielleicht sieht man sich mal wieder.

              Der Rest geht schnell. Das Boot ist trocken, das Auto schnell beladen, das Navi leitet uns um den Freitagsnachmittagstau und gegen 19:00 Uhr landen wir daheim.



              Fazit:

              Schade, dass es vorbei ist. Die Tour bietet selbst am Ende der Hauptsaison viel Ruhe und Entspannung. Seen und Flüsse bieten ein sich ständig wechseln Naturerlebnis und das eigentlich mitten in der „Zivilisation“. Wenn man will, kann man das Erlebnis über weitere Abstecher in diverse Seenketten oder den Spreewald ausdehnen. Nirgendwo, wo wir gehalten haben, war es verschmutzt. Kaum sichtbare Spuren der Benutzung über weite Teile der Tour. Das haben wir schon anders gesehen. Fasziniert war ich am Ende davon, dass ich wirklich „raus“ aus dem Alltag war. Erstaunlich, dass ich so „erschreckt“ über den Kontakt mit der Zivilisation war. Das spricht dafür, dass es ein wunderbares Naturerlebnis ist. Wer mag, kann sich wahrscheinlich komplett abseits der Camping- und Biwakplätze bewegen und so dieses Gefühl noch verstärken. Auch die urbanen Bereiche gehören dazu und prägen nun mal das komplette Bild der Tour. Ich bin dankbar, über dieses Forum auf diese „Perle“ aufmerksam geworden zu sein und will mit diesem Bericht davon etwas zurückgeben. Dem adrenalinhungrigen Abenteurer dürfte es zu langweilig sein. Wir werden von der Woche noch eine Weile zehren können...und es war ein wunderbarer Start in den noch weitere 2 Wochen umfassenden Urlaub.

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              • saschadoemer
                Erfahren
                • 30.05.2012
                • 125
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                #8
                AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                Hey Sheen,

                cool, den Bericht habe ich mir direkt durchgelesen. Wir sind die gleiche Tour gefahren, auch im August und mit ganz ähnlichen Erlebnissen, wie du sie hier schilderst. Mein Bericht wird allerdings in mehreren Einzelteilen veröffentlicht, diese stelle ich später - sobald Zeit ist - auch hier noch ein. Einen kleinen Vorgeschmack, aktuell zwei - heute Abend drei - Tage finden sich bereits in meinem Blog.

                Danke für den Bericht!
                Denke anders, denke selbst! | www.saschadoemer.de

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                • Sheen
                  Erfahren
                  • 07.09.2011
                  • 196
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                  Danke. Es ist ein ziemliche Menge zusammen gekommen. Da ich aber noch im Urlaub bin und morgen früh weiter auf Tour gehe, hab ich gleich alles komplett veröffentlich. Wäre noch mehr Zeit vergangen, hätte ich es vielleicht ewig vor mir her geschoben.

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                  • Itchy ST
                    Fuchs
                    • 10.06.2009
                    • 1175
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                    Hat Spaß gemacht den Bericht zu lesen. Viele Teilstrecken kenne ich von Tages-und Kurztriptouren her.

                    Gruß I.

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                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 12362
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                      #11
                      AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                      Schöner Bericht mit tollen Fotos. Ein dadurch gut dokumentiertes Gewässer, das erreichbar ist. Darauf kann man zurückgreifen. Auf die Tour hätte ich auch Lust.

                      Gruß Ditschi

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                      • Philipp
                        Alter Hase
                        • 12.04.2002
                        • 2753
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                        Schöner Berichtm ansprechende Bilder, v.a. schöne Vogelaufnahmen. Die große Vogelsilhoutte ist kein Fisch-, sondern ein Seeandler - Glückwunsch!

                        Wo gibt es denn die Falttasse in großer Ausführung? Ich kenne nur die kleinen Kaffeetassen.

                        Gruß, Philipp
                        "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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                        • Shalea
                          Dauerbesucher
                          • 17.06.2013
                          • 853
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                          Beim Lesen deines Berichts will man direkt los - dabei bin ich gar keine Paddlerin, aber wer weiß, vielleicht versuch ich's mal!

                          Auf jeden Fall ein schöner Bericht!
                          LG
                          Shalea

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                          • paddelrudi
                            Anfänger im Forum
                            • 16.12.2006
                            • 41

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                            Ach die Umfahrt , zweimal im Jahr mache ich die auch ....
                            Noch ein paar Links speziell zu Märkisch Buchholz: Hermanns Marktwirtschaft manchmal offen aber auch oft geschlossen....Hermann ist sehr speziell.
                            Ich mag aber auch diese Wirtschaft, sehr local ...Buchholzer Stübchen nach zwei Bier mag jeder den rauen brandenburger Charme.
                            Die Jägerbude hinter der A 10 sollte man meiden, wir haben uns dort schon das Bier selber zapfen müssen. Der Laden könnte laufen , wenn die beiden nur wollten....
                            Da wir gerade beim Essen sind, das erwünschte Anlegen , ist dort wirklich Kult ->Faehrhaus-Dolgenbrodt Fischsuppe mit extra Knoblauch!!
                            Das neue Forsthaus an der Spree soll dann mal so ->schick aussehen, Hauptsache die übernehmen sich nicht.Wäre schade drum. Die alte Betreiberin arbeitet nun hier in Berkenbrück und hat den Schwung vom Forsthaus ins Dorf mitgenommen. Der Zeltplatz in Hangelsberg wo die Oma fast immer aus dem Fenster schaut! Noch eine bebilderte Beschreibung der Märkische Umfahrt+Spreewald aus 2009 meinerseits. Eigentlich kann man ja nur sagen Brandenburg wird unterschätzt, alle fahren nach MecPom, vielleicht auch jut so...

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                            • Juno234
                              Erfahren
                              • 03.08.2007
                              • 397

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                              Schöne Tour - gut zu lesen

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                              • Sheen
                                Erfahren
                                • 07.09.2011
                                • 196
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                                Danke für das Feedback.

                                Ich glaub die "großen" Tassen gib es eigentlich bei den üblichen Verdächtigen unter dem Namen "Wildo fold a cup big". Als bekennender Falttassen-Fan konnte ich da nicht wiederstehen.

                                Die Tour oder nur Teile davon, sind sehr anfängerfreundlich. Verpflegen kann man sich ausreichend beinahe überall, wenn man keine Lust auf eigene Kreationen hat oder das dazugehörige Gepäck. Wir werden sie irgendwann mal wieder machen, das steht fest. Vielleicht mal eine andere Jahreszeit.

                                Mal schauen, ob ich in den nächsten Tagen noch ein paar bewegte Bilder zusammenbastle.

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                                • dooley242

                                  Fuchs
                                  • 08.02.2008
                                  • 2096
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                                  Wirklich ein schöner Bericht.
                                  Das könnte mir auch Spass machen und dann auch noch mit einem Advanced Elements. Wo ich gerade überlege, ob ich mir den Expedition 1 hole.
                                  Gruß

                                  Thomas

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                                  • rumtreiberin
                                    Alter Hase
                                    • 20.07.2007
                                    • 3236

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                                    Tolle Tour mit schönen Bildern. Macht echt Lust auf mal ausprobieren.

                                    selbst im direkten Umfeld Berlins habe ich schon staunend festgestellt, daß man gleichzeitig zivilisationsnah und trotzdem sehr ruhig unterwegs sein kann, gerade wenn man sich die Tour aus den Karten so zusammensucht, daß man bevorzugt Gewässer mit Motorbootverbot benutzt. Und die Rundkurs-Möglichkeiten die sich durch die Seen und langsam fließenden Flüsse an vielen Stellen in Ostdeutschland bieten, habe ich in meinem unmittelbaren Heimatbereich nicht - hier ist eigentlich fast immer die Logistik mit Auto vorstellen oder nachholen ein Paddelzeit klauendes Unterfangen, besonders bei Solotouren. Da werde ich schon manchmal neidisch

                                    Das mit der Kontrolle wegen nicht korrekt angebrachtem oder fehlendem Bootsnamen ist auch auf der Havel ein Thema - auch dort wird recht genau geschaut. Über die Gründe kann man wohl nur spekulieren. Nach meinem Eindruck interessiert sich die WSP auf dem Rhein für solche Details wenig bis gar nicht. Vielleicht liegt es an der Menge der Freizeitboote auf den meisten Gewässern im Osten, während der Rhein doch sehr stark von Berufsschiffern genutzt wird, so daß auf dem Rhein eher die berufsschiffahrt und allenfalls noch die motorisierte Freizeitschiffahrt im Focus steht. Vielleicht ist im Osten die Personaldichte höher, so daß sie sich auch um die Paddler kümmern können. Inwieweit der entsprechende Bußgeldkatalog einen ermessensspielraum für die Höhe des Bußgelds bietet weiß ich nicht - es passiert ja auch im straßenverkehr, daß sich in einer Kontrolle der Beamte für ein 20 Euro Ticket wegen irgendeiner Kleinigkeit entscheidet, statt den einsichtigen und Besserung gelobenden Missetäter mit einem Bußgeld das normalerweise im Punktebereich läge zu belegen. Oder das gern gebrachte "Bußgelder sind Einnahmen" - Argument spielt doch eine Rolle, denn es ist nun mal technisch sehr viel einfacher, ein nicht korrekt benamstes Boot anzuhalten (man erkennt ja auf Anhieb und beweisbar daß da etwas nicht korrekt ist) und ein Bußgeld zu kassieren, als es ist einen Motorbootfahrer mit 12 bis 20 statt der erlaubten 10km/h (nur beispielhaft, es gibt ja unterschiedliche erlaubte Geschwindigkeiten je nach Örtlichkeit) zu blitzen und den Geschwindigkeitsverstoß zu ahnden. Radarfallen oder Laserpistolen auf dem Wasser aufbauen und benutzen ist ein bißchen komplizierter als an Land, weil bei Einsatz auf einem Schiff ja der Standort des Geräts schwankt und schaukelt, was die Messung verfälscht und anfechtbar macht, und ein Radarposten an Land in Kombi mit "Abfangjäger" auf dem Wasser ist personalintensiv. Letztlich ists aber auch egal - schließlich ist es nicht übermäßig schwierig einen Namen aufs Boot zu pinseln...man mag gar nicht glauben, wieviele Leute ihrem Boot schon den Namen "Ei" mit ein paar Schnipseln zufällig in irgendeiner Ecke des Kofferraums gefundenen Isolierband verpaßt haben um der Vorschrift genüge zu tun

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                                    • Sheen
                                      Erfahren
                                      • 07.09.2011
                                      • 196
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                                      Im Wesentlichen habe ich das Thema mit dem "Bußgeld" auch nur erwähnt, um anderen Interessierten eine Warnung mit auf den Weg zu gehen. Den bisher hatte auch nach meiner Erfahrung die Polizei anderes zu tun, als gerade Kajakfahrer zu belangen. Lediglich einmal wurde in meinem Bekanntenkreis höflich darauf hingewiesen, doch bitte einen Namen auf das Boot zu pinseln - ohne gleich die Brieftasche zu belasten.

                                      Dort ist das offensichtlich anders. Kontrollen hab ich an insgesamt 3 Kajakfahrern gesehen. Der Abschnitt war sicher jener (Dahme), der noch größere Mengen an Motorbooten beheimatet. Später in der Spree haben wir nichts dergleichen gesehen. Insofern waren die schon an "Brennpunkten" unterwegs und in Ermangelung von Motorbooten - die waren zu der Zeit kaum vorhanden - traf es vielleicht die Paddler.

                                      Im Grunde bin ich der Meinung, dass jedes Boot einen Namen verdient hat. Ich habe extra einen Schriftzug entworfen, gerade um nicht mein "Schnuckelchen" zu verunstalten. Ob es einer Kontrolle standhält, wusste ich aber nicht, da das "Design" eher wie "schon immer da", sprich wie eine Typenbezeichnung wirken könnte. Ich vermute, dass die Polizisten, die sehr langsam und mit ständigem Blick auf unseren Untersatz, vorbeifuhren, genau das überlegten. Anscheinend haben sie sich aber entschieden, es gelten zu lassen.

                                      @dooley

                                      Und wir überlegen gerad, für die nächste Saison ein zweites AE Flex zu holen, dann jeweils im Einerbetrieb zu paddeln. Zum Einen möchte meine Frau auch gern mal das "Steuer" in der Hand halten und hat bei Testfahrten im Einerbetrieb Blut geleckt und zum anderen würde dann enormer Stauraum unter Deck für das ganze Gepäck da sein. Im Herbst werden wir mal die Fahreigenschaften bei ungünstigen Bedingungen ausprobieren. Im 2er Betrieb und Beladung bringt das Teil nichts aus der Ruhe. Ob das auch im Einerbetrieb so ist, müssen wir noch klären. Bisher hab ich den Eindruck, das es was werden könnte. Mal schaun.

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                                      • Sheen
                                        Erfahren
                                        • 07.09.2011
                                        • 196
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                                        #20
                                        AW: [DE] Märkische Umfahrt August 2013 - Im Luftboot auf Dahme und Spree

                                        Nur ein kleiner Zusammenschnitt mit freier Fahrstuhlmusik. Reicht vielleicht für einen kleinen, "bewegten" Einblick.

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