[SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

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  • welzijn
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    • 23.08.2010
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    [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

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    Mitreisende
    Reisezeit: Juli/August 2013

    Ich hatte schon mehrere Wanderungen in Deutschland gemacht und mein Wunsch nach Einsamkeit war in den deutschen Mittelgebirgen doch stets mehr oder minder stark enttäuscht worden - wenn ich nur an meine letzte Wanderung auf dem Westweg im Schwarzwald denke: angepriesen als "weitab von der Zivilisation", traf ich dort so viele Ausflügler, dass sich jeder Eis- oder Pommesbudenbesitzer gefreut hätte.
    Daher war klar, dass meine nächste Wanderung mich dorthin führen sollte, wo ich möglichst wenig Menschen zu erwarten hatte. Ein paar Kompromisse war ich bereit einzugehen: So sollte es eine schöne, abwechslungsreiche Landschaft sein, mit zumindest rudimentärer Infrastruktur als Backup (Wanderwege, wenige Hütten). Dass dies nicht ganz völlig ohne Menschen vorzufinden ist, war klar. Anfangs hatte ich mit Jotunheimen geliebäugelt, doch schien mir dies doch zu nah an der Zivilisation zu sein - ob´s stimmt kann ich nicht beurteilen. Meine Wahl fiel letztendlich durch die Berichte im Forum auf die Berge und Fjälle rund um den Kebnekaise - auch wenn mir bewusst war, dass der Kebnekaise und der Kungsleden sowie die Zeit des FRC wegen der Menschenmassen dort zu meiden sind. Geplant waren von mir 14 Trekkingtage plus zwei Reservetage weglos oder über seltener begangene Routen - gegangen bin ich letztendlich wegen einer Routenanpassung rund 200 km in 13 Tagen.


    1. Tag: Deutschland - vor Tältlägret


    Morgens um 3.30 ging es los zum Flughafen Düsseldorf. Nach mehreren Umstiegen kam ich um 15.50 mit SAS in Kiruna an. Ganz gespannt versuchte ich einige Blicke aus dem Fenster zu erhaschen. Berge, Wald, mehr war nicht zu sehen. Das erste Mal im hohen Norden, ich war aufgeregt und angespannt. Vor dem Flughafen warteten wir dann zu siebt auf den Bus nach Narvik, der pünktlich um 16.15 kam und mich für 185 SKR nach Abisko-Östra brachte. Einige Schauer kamen auf der Busfahrt runter, doch in Abisko schien die Sonne. Mit einem Pärchen stieg ich dort aus. Im Lapporten Supermarkt kaufte ich mir noch ein Eis, T-Röd und Polarbrödknäcke. Dann packte ich meinen Rucksack um, der jetzt mit den zusätzlichen Einkäufen ca. 27 Kilo wog. Noch ein paar Fotos und dann ging es für mich los ins Unbekannte.



    Das GPS lotste mich gegen halb sieben aus Östra raus und ich machte mich, dem Skooterweg folgend, auf Richtung Tältlägret. Die Sonne schien und ich war ganz glücklich, dass es jetzt losging. Der Skooterweg war wie ein nasser deutscher Feldweg und endete für mich am Nissonjohka, den ich nicht furten wollte, da ja rund 300 Meter flussabwärts eine Brücke ist. So lief ich dann am Flussufer entlang und machte an der Brücke meine erste Kungsleden-Erfahrung. Während ich auf dem Skooterpfad nur zwei Leute gesehen hatte, habe ich hier nicht gezählt. Zumindest war mir schlagartig klar, dass ich die leider später für mich eingeplanten rund 10 km Kungsleden zwischen Sälka und Singi so schnell wie möglich hinter mich zu bringen hatte, wenn ich dort war.



    Beim Abzweig zum Tältlägret war ich wieder für den Rest des Tages allein. An der Nationalparkgrenze war ich dann aber geschafft, immerhin war ich seit halb vier auf. Ich suchte mir einen Zeltplatz mit Aussicht auf den Njulla und den Torneträsk. Dort verbrachte ich einen meiner beiden Abende mit Mückenhaube. Einfach dasitzen und in der Landschaft ankommen. Es fühlte sich irreal an, wenn man morgens zuhause aufsteht und dann abends mit seinem Zelt im Fjäll ist.

    2. Tag: durchs Ballinväggi bis ins Siellaväggi




    Wie fast jeden weiteren Tag wurde ich beim Aufstehen durch die Sonne begrüsst. Mein erster ganzer Tag im Fjäll! Müslifrühstück, Wasserholen aus dem Fluss. Auf dem Weg hoch zum Tältlägret, die ungewöhnlichste Begegnung meiner Wanderung: eine Frau mit Baby - vorn das Kleine im Tragesack und hinten großer Rucksack. Ich habe nur gegrüßt und sie nicht darauf angesprochen, warum sie vom Tältlägret runter kam. Auf jeden Fall war die vorher durch die Unwissenheit geprägte Illusion, dass mein ganzes Unterfangen irgendwie risikobehaftet sein könnte, dahin. Wenn selbst Frauen mit Kleinkindern allein durchs Fjäll streifen können, ist doch höchstens noch eine Antarktisdurchquerung oder eine Everestbesteigung eine Herausforderung und der Rest Kinderkram! Somit war mir auf jeden Fall dieser Zahn gezogen und das aus meiner Sicht zurecht.





    Am Tältlägret begrüßte mich ein Fahnenmast auf einer Kuppe und ein Klohäuschen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter bergan. Bald verlor sich der Pfad oberhalb der Baumgrenze. Kurze Zeit darauf meine erste Moltebeere: Juchhu! Bis ich sie dann probierte, halt nicht mein Geschmack - ich mag alte Stachelbeeren nicht so. Es ging weiter bergan bis auf ca. 980 hm. Dort querte ich den Ballinjohka und machte mich wieder hinunter in die sumpfige Talebene, die an mehreren Stellen quadbefahren zu sein schien. Auch war die Illusion hier allein zu sein durch frische Fußspuren auf Steinen vor mir gestört, auch wenn ich im Tal niemanden gesehen habe.









    Durch ein kleines Seitental ging es ins Siellaväggi.





    An der Renvaktarstuga gab es schöne Ausblicke Richtung Abiskojaurestugorna. Den genoss auch anderer Trekker in seinem Hilleberg. Der erste Wandertag hatte mich dann auch langsam geschafft und einige hundert Meter weiter suchte ich mir an einem Bächlein mein nächstes Lager. Abends gab es ein Gewitter, das sich vor allem im Ballinväggi austobte. Eine spätere Reisebekanntschaft erzählte mir, dass sie dort an diesem Abend richtig Angst hatte. Auch an meinem Lager war das Grollen des Gewitters äußerst eindrucksvoll. Kaum endenwollendes Grollen, durch die Echos von den Berghängen noch zigfach hin- und hergeworfen.





    3. Tag: Siellaväggi bis Mündung des Vierrojohka in den Aliseatnu

    Morgens begrüßte mich wieder ein strahlend blauer Himmel. Beim Einpacken kamen die ersten beiden Wanderer unterhalb meines Zeltes vorbei. Bis zum Scheitelpunkt des Tals wechselten sich Blockfelder und Wiesen ab. Der stetige Anstieg und das Rucksackgewicht machten mir noch zu schaffen, so dass ich wie am Tag zuvor genausoviel Pausen wie Strecke machte. Der Scheitel des Tals musste noch über ein größeres Blockfeld erklommen werden, dann war der Blick nach beiden Seiten frei.










    Runter ging es allmählich ins Tal des Aliseatnu über moorige Wiesen. An der Abbruchkante erstreckte sich das Tal atemberaubend vor mir: der mäandrierende Fluss, gletscherbedeckte Gipfel, das breite Tal, Schäfchenwolken vor tiefblauem Himmel.









    Über die Kante musste man sich den Weg entgegen meiner geplanten Richtung suchen, doch an einer passenden Abstiegsstelle wies mir ein ausgetretener Pfad den Weg hinab.



    Über mehrere weitere Kanten ging es runter bis zum eingezeichneten Pfad, an dem ich meine Füße verarztete. Kaum auf dem Pfad kamen mir auch schon zwei Jungs mit Angeln entgegen. Bei einem See gab es dann einen kräftigen Schauer, so dass ich mein Cape ausprobieren konnte. Der Pfad suchte sich mittlerweile seinen Weg durchs Unterholz und war kaum noch auszumachen. Matsche, Löcher, Steine, der Bach als Fußweg, da war mir die Vegetation über 900 hm lieber. Der Pfad war im Wald kaum noch zu sehen und ich bekam schon Angst, den Abzweig ins Tal verpasst zu haben, denn wenn man von Westen kommt, glaubt man schon bald nach Überqueren des ersten größeren Baches im Wald beim Abzweig zu sein, da auf der Karte ja auch nur ein Fluss eingezeichnet ist. Doch erst einige Hundert Meter weiter ist es soweit: Ich musste einen größeren Bach furten und dahinter ging zum Aliseatnu. Beim größeren Bach traf ich auf einen Japaner, der gerade seine Wasserflasche auffüllte. Nack kurzem Gruß machte er sich jedoch von dannen. Später erfuhr ich mehr über den Mann. Es war ein japanischer Taxifahrer, der schon seit rund 30 Jahren jeden Sommer dort im Fjäll verbringt, nachdem er einen romantischen Liebesfilm über ein Paar auf dem Kungsleden gesehen hat.



    Zum Fluss ging es weiter durch Dickicht und Birkenwald. Nach der Brücke wurde es lichter und bald schaute ich mich nach Zeltplätzen um. An der Mündung des Vierrojohka schlug ich mein Zelt in Sichtweite eines großen Wigwamzeltes auf. Der Vierrojohka war eiskalt und führt hellgraues Wasser - beim Kopfwaschen schmerzte der Schädel. Bei einem leichten Schauer kochte ich im Zelt und ließ mir mein Kapü mit Röstzwiebeln schmecken.



    4. Tag: Über den Marmapass bis zum oberen See



    Wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt und gegen acht Uhr los. Über "Nacht" war hundert Meter von meinem Zelt noch ein zweites hinzugekommen. Kurz vor der Brücke über den Vierrojohka war auch ein schwedisches Pärchen am Packen, dass ich kurz grüßte - mit diesen sollte ich später über den Pass gehen. Von rund 640 hm arbeitete ich mich langsam aber stetig bis auf 1600 hm hoch und durchquerte alle Vegetationszonen des Fjälls - Dickicht, Wiesen, Beerenmoose, Moose, Flechten, Steine und Blockfelder.













    Etwa auf der Hälfte des Weges zur Marmastugan überholte mich das Pärchen und wir kamen ins Gespräch. Da ich an diesem Tag Konditionsprobleme hatte und daran zweifelte den Pass noch an diesem Tag im Alleingang hinter mich bringen zu können, kam es mir (ausnahmsweise) sehr gelegen, dass wir drei den gleichen Gedanken hatten und uns darauf einigten gemeinsam den Pass anzugehen. Bis zur Marmastugan gingen wir dann jeder im eigenen Tempo und machten eine Brotzeit in der Hütte. Dort hatte ich die Gelegenheit schwedische Brotpaste mit Rentiergeschmack kennenzulernen und die beiden deutschen Tütenfertigpudding (Schlemmerpause). An der Hütte trafen wir noch zwei Wanderer, die vom Pass kamen.
    Nach der Pause hatten wir schnell den Pass erreicht. Dort war es aber nicht einfach einen passenden Einstieg zu finden. Während wir Männer eher einen S-förmigen steilen Einstieg favorisierten, fand die Frau den passenden mit Steinmännschen markierten Einstieg . Wolken waren schon hinter dem Pass aufgezogen, doch war es den ganzen Tag bisher schön gewesen, so dass wir den Aufstieg über die rund 250 hm begannen. Nach zwei Dritteln startete der Regen und wurde immer stärker, die Steinbrocken zwangsläufig immer glitschiger. Wir hielten an einer passenden Stelle an und beratschlagten, was zu tun wäre. Wir entschlossen uns zu warten und weder abzubrechen noch weiter zu gehen. Nach einer guten halben Stunde ließ der Regen nach und wir stiegen bis zum Pass auf. Dort konnten wir noch kurz im Nebel einen Blick auf einen kleinen See erhaschen, der uns zusammen mit einem Steinmännchen als Zielmarkierung diente. So navigierten die beiden Schweden dann mit Kompass durch den dichten Nebel auf den kleinen See zu. Ich hatte ebenfalls den See als Ziel in mein GPS eingetragen - ein dritter Kompass meinerseits wäre ja wohl zuviel des Guten gewesen. So trotteten wir gefühlte zwei Stunden entlang der Endmoräne eines kleinen Gletschers Richtung See mit dem Ziel möglichst wenig Höhe zu verlieren. Die ganze Zeit balancierten wir im Nebel über nasse Felsen ohne das Ziel sehen zu können. Hätten wir die Gegend sehen können, wären wir nicht auf die Idee gekommen, da lang zu gehen, wo wir langgegangen sind. Woanders wäre weniger Blockfeld gewesen. So passierte halt das, was halt wahrscheinlicherweise passiert, wenn drei Leute mit schweren Rucksäcken stundenlang über nasse Felsen bergabwärts im Gebirge balancieren, einer stürzt. Das war halt ich. Glücklicherweise waren meine Füße nicht betroffen, sondern nur ein Fingerglied, das nach hinten überdehnt wurde. Nach einer kurzen Verschnaufpause, um wieder runter zu kommen, ging es dann weiter. Endlich endete das Blockfeld und wir waren am kleinen See, dessen Ausfluss wir überquerten. Nach dem Sturz und der nun schon zwölf Stunden dauernden Wanderung war ich mit der Meinung nicht allein nun am anderen Ufer im Moos das Zelt aufzuschlagen, nur der Schwede wollte noch weiter runter zum großen See. Doch seine Freundin hatte auch genug. Sie war zum Glück Ärztin und schaute sich nun meinen Finger an, der war aber nicht derart lädiert, dass irgendwas gebrochen oder gerissen war. Ich habe ihn dann bis zum Ende der Wanderung getapt.




    5. Tag: bis vor den Nallu im Stuor Reaiddaväggi


    Morgens war ich schon einiges früher aktiv als das schwedische Pärchen. Der Nebel hatte sich aufgelöst und schön war zu sehen, dass wir am Tag zuvor blind durch das Blockfeld gelaufen waren und wir gerade bergab einiges besser dran gewesen wären.



    Ich verabschiedete mich von den beiden und zog wieder alleine los Richtung Vistasstugan. Hier oben war es nun so, wie ich es mir gewünscht hatte: ein klarer Gletschersee mit Hochnebel, trotzdem schien die Sonne und die Berge spiegelten sich darin, Ruhe, Wolkenfetzen zogen unter mir vom Tal herauf, weite Blicke, Rentiere im Schnee.







    Nur über das Blockfeld am flachen Rücken des Vassanjunji gab es Steinmännchen, das Gefälle runter und seitlich am Vassaloamijauri vorbei war weglos zu bestreiten.











    Auf dem Weg durchs Dickicht zur Stuga kam mir noch ein Pärchen auf dem Weg zum Pass entgegen. An der Vistasstugan erholte ich mich ein paar Stunden vom gestrigen Tag: kochte, gönnte mir eine Cola, trocknete meine Sachen. Auch ließen mich die Folgen des Sturzes nachdenken: Ein Finger war lädiert und es zeichnete sich ab, dass auch Sehnen an meinem rechten Fuß etwas abbekommen hatten. Geplant hatte ich von Vistas aus weiter ins Unna Reaiddaväggi über den Pyramidenpass durchs Kaskasaväggi und über den dortigen Pass übers Guobirväggi nach Tarfala und weiter zu gehen. Dies schien mir nun zu ambitioniert, so entschied ich mich größere Steigungen/Abstiege wegzulassen und eine Alternativroute zu gehen. (Dies war insofern die richtige Entscheidung, als mein rechter Fuß den Rest der Tour nur noch zu 70 Prozent belastbar war und ich nach jeder Pause einige Meter humpeln musste.)



    So ging es nun also ins Stuor Reaiddaväggi, nachdem ich noch einmal kurz das nette schwedische Pärchen getroffen hatte, das Vorräte in der Stuga auffüllen wollte. Obwohl der Weg nach Nallo auf der Karte als schlecht oder wenig markiert eingezeichnet war, muteten die ersten Kilometer wie der Kungsleden an: breiter, ausgelatschter, mehrspuriger Weg, auf den ersten Kilometern fünf Zelte, in die ich mich dann später auch einreihte. Dafür entschädigte mich mein Zeltplatz mit grandiosem Blick auf den Nallu und die umgebenden Zinnen.





    Zuletzt geändert von welzijn; 10.02.2016, 22:15. Grund: Reisezeit eingestellt/Reisecharakter

  • Fabian485
    Fuchs
    • 12.06.2013
    • 1651
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

    Sehr interessanter Bericht.
    Könntest du vielleicht eine kleine Übersicht machen, wo du lang gelaufen bist und wie körperlich anspruchsvoll die Strecken waren?
    Die Bilder sind natürlich wieder sehr schön ;)
    Danke im Voraus.


    Gruß Fabian.

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    • Fjaellraev
      Freak
      Liebt das Forum
      • 21.12.2003
      • 13981
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

      Das als erste Tour: Alle Achtung. Da sind Ecken dabei die ich selber noch auf der Wunschliste habe.
      Zitat von Fabian485 Beitrag anzeigen
      Könntest du vielleicht eine kleine Übersicht machen, wo du lang gelaufen bist und wie körperlich anspruchsvoll die Strecken waren?
      http://kso.lantmateriet.se/kartsok/kos/index.html und die Ortsnamen im Text reichen eigentlich, anspruchsvoll ist bisher hauptsächlich der Abschnitt über den Marmapass.

      Die Frau mit dem Baby unterhalb von Tältlägret hat eventuell einfach eine Kurztour in die Hütte dort (Die sieht man nicht auf den ersten Blick) gemacht.
      Der Japaner ist echt eine lebende Legende, ich bin ihm bisher noch nicht begegnet, habe aber schon des öfteren von ihm gelesen oder gehört.

      Gruss
      Henning
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • Pluvialis
        Erfahren
        • 21.04.2012
        • 151
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

        Schöner Bericht und schöööööne Bilder! Bin gespannt, wie's weiter geht.

        Viele Grüße in die alte Heimat!
        Pluvi

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        • Mika Hautamaeki
          Alter Hase
          • 30.05.2007
          • 3979
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

          Schöne Bilder, ich bin mal wieder neidisch, daß ich dieses Jahr nicht losgekommen bin.
          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
          A. v. Humboldt.

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          • welzijn
            Gerne im Forum
            • 23.08.2010
            • 55
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

            6. Tag: durchs Stuor Reaiddaväggi bis kurz vor Sälka

            Nachts hatte es schon Schauer gegeben und ich nutzte morgens eine Pause, um mein Zelt trocken einzupacken. Nachdem es die Tage bisher immer nur Schönwetter - mit maximal kurzen Schauern - gab, kündigte sich dieser Tag anders an. Ein heftiger Wind schob bereits nach einigen Metern Wanderung eine Regenfront das Tal hinauf. Schnell holte ich mein Cape heraus und machte mich regenfertig. Auf die Gamaschen verzichtete ich allerdings.





            Der Weg änderte sich nun und ein schmaler Pfad wand sich am Fluss entlang, während der Regen vom Wind fast senkrecht an mich ranklatschte. Der untere Teil meiner Hose wurde nass und das Wasser lief in meine Stiefel, die zu knatschen begonnen und sich mit Wasser vollsogen. Der Wind legte in den Böen noch zu und ab und an hatte ich Mühe mich auf den Beinen zu halten. Die Nallostugan kam in Sicht und mir war klar, dass ich nicht den harten Kerl mimen, sondern lieber als Warmduscher in der Stuga abwettern wollte. Da die Stuga allerdings auf der anderen Flussseite lag, war diese bei dem Scheißwetter nicht so schnell zu erreichen wie von mir gewünscht. Vorher mussten noch zwei breite, flache Flüsschen gequert werden.



            In der Stuga hatten sich schon mehrere versammelt, die vor dem Wetter Schutz suchten. Offensichtlich aber alles Schweden und ein paar finnische Jungs. Einige Zeit nach mir kam auch der neue Stygvard für die Nallohütte, den ich schon in Vistas getroffen hatte. Die alte Stygvard war dabei ihre Sachen in Bananenkartons zu verpacken und zu beschriften. Alles lief sehr entspannt ab. In der Hütte unterhielt ich mich erst mit einem Stockholmer Pärchen, von dem der Mann gut Deutsch konnte und wohl etwas üben wollte. Er war mehr der "Military-Man" und wollte immer höher, schneller, weiter auf der Wanderung. Seine sportliche Frau schienen seine Ambitionen jedoch zu überfordern, wie sie mir mehrmals mitteilte. Während ich mich monatelang auf die Wanderung vorbereitet hatte, hatten die beiden einen Großteil ihrer Ausrüstung einen Tag vor ihrer Wanderung gekauft. Wie man sieht, ist eben alles möglich. Da meine Hose feucht war und ich vor Kälte ab und an zitterte (draußen zeigte das Thermometer 9 Grad), verzog ich mich in die andere Küche der Hütte, wo eine taubstumme Familie den Ofen angefacht hatte. Dort holte ich alle meine Sachen zum Trocknen hin. Die taubstumme Familie war von Sälka her gekommen und völlig fertig: Die Mutter konnte kaum noch laufen, die Tochter lag nur auf der Bank und der Vater warnte mich mehrmals davor, wie lang und anstrengend die Strecke sei.
            Nach ein paar Stunden hörte der Regen auf und ab und an bahnte sich die Sonne einen Weg durch die Wolken, auch meine Sachen waren bis auf die Stiefel wieder trocken. So machte ich mich weiter durchs Stuor Reiaddaväggi auf Richtung Sälka. Direkt hinter der Hütte musste ich wieder zurück auf die andere Seite des Flüsschens. Dann ging es weiter das Tal hinauf. Die tiefhängenden Wolken erzeugten einen grandiosen Blick Richtung Passustjakka. Ich konnte kaum genug davon bekommen. Man hätte glauben können, dort würde es Geysire und rauchende Vulkane geben. Einfach toll!
            Beim Ausfluss des Reiaddajauri sollte laut Karte gefurtet werden. Weil ich mir unsicher über die durch Steinmännchen angedeutete Furtstelle war, versuchte ich an der mir passend erscheinenden breiten Ausflussstelle zu furten. Dort war es aber viel zu sandig und tief. Also Stiefel aus, Crocs an und an der angedeuteten schmalen Stelle mit stärkerer Strömung furten. Auf der anderen Seite ging es dann mehrere Kilometer durch Sumpf und Blockfelder über einige zu furtende Bäche, begleitet von starkem Wind, am See entlang. Kurz vor der Sälkastugorna suchte ich mir einen windgeschützten Zeltplatz in einer Bodenwelle, denn jetzt schon auf dem Kungsleden zu landen wollte ich vermeiden.
















            Dort holte mich die abgelöste Stygvard der Nallostugan ein. Sie war überall in ihren Schuhen gefurtet, denn sie meinte, es würde ihr gefallen, wenn sie richtig nasse Stiefel hätte. Auch waren wir einer Meinung, was den Kungsleden angeht, und sie meinte, dass es mit der Ruhe vorbei sei, sobald ich in Sälka wäre.


            7. Tag: bis kurz vor dem Talende des Neasketväggi

            Morgens ging es bei gutem Wetter weiter. Bald traf ich eine Renterin, die auf dem Weg ins Stuor Reiaddaväggi war. Ich fragte sie, ob sie zur Nallostugan wolle. Sie bejahte und fügte hinzu, sie sei am Tag zuvor umgekehrt, weil ihr der Wind zu heftig gewesen sei. Da die Frau mir nicht so trainiert schien und ich an die taubstumme Familie von gestern dachte, wies ich sie darauf hin, dass viele Bäche zu furten seien. Die Rentnerin antwortete nur: "Ich weiß", so dass ich mich in der Hoffnung verabschiedete, dass sie wusste, was ihr bevorstand.



            An der Sälkastugorna traf ich dann auf den Kungsleden: mehrere Häuser, zahlreiche Wegweiser und Stege, Brücken, viele Menschen und ein wie ein Supermarkt anmutender Shop. Während in Vistas der Shop aus einem Wandschrank bestand, gab es hier einen abgetrennten Bereich mit Kasse, Tresen und Regalen. Ich gönnte mir draußen auf einer Bank eine Cola und sah das Stockholmer Pärchen aus dem Stuor Reiaddaväggi kommen. Ich gab diesen noch eine Postkarte zum nächsten Briefkasten mit und sie erzählten mir, dass sie die Furt am Auslauf des Sees nicht hatten machen wollen, sondern den Reiaddajauri auf der anderen Seite entlang gegangen wären und dann später gefurtet seien.
            Nach der Cola machte ich mich auf Richtung Singi. Ich gab Gas und schnell lies ich den von anderen so geschätzten Königsweg hinter mir. Erleichterung kam bei mir auf, als ich kurz vor Singi die Brücke über den Tjäktjajakka passieren und die rund 10 Kilometer auf dem Kungsleden hinter mir lassen konnte. Auf ins Neaskettväggi und zum für mich schönsten Teil meiner Wanderung!



            Hinter der Brücke wiesen vereinzelte Steinmännchen den Weg über Felsbrocken. Die Markierungen und der Pfad verloren sich aber immer wieder. Leicht bergan ging es über Bergwiesen dem Talende zu. Kein Bach musste überquert werden. Erst im letzten Viertel des Tals lösten sich ein paar kleinere Rinnsale vom Felsen. Dort wusch ich mir an einem kleinen Wasserfall den Kopf und freute mich wieder allein zu sein, im Sonnenschein zu sitzen und die Aussicht zu genießen.










            Eigentlich hatte ich schon in Deutschland geplant auf der anderen Seite des Tals an Höhe zu gewinnen, um mich dann von dort weglos über den Passglaciaren und den Suorggejohka nach Ritsem durchzuschlagen. Doch durch meinen lädierten Finger und den Fuß hatte ich halt meinen Plan geändert und ich trauerte dem keine Träne nach. Trotzdem beäugte ich die andere Talseite kritisch und kam zu dem Schluss, dass ein Aufstieg und ein weiterer Verlauf der früher geplanten Route wohl durchaus in guter Verfassung und bei diesem Topwetter möglich gewesen wäre.
            Vor dem Talende suchte ich mir auf einer Wiese bei einem Bächlein einen passenden Zeltplatz mit Blick auf den Rusjka und einen donnernden Wasserfall. Hier war nun relaxen im Sonnenschein angesagt.

            8. Tag: vorbei am Raktasjauri bis zum Aussichtspunkt kurz vorm Kaisejaure

            Ein guter Tag, keinen Menschen gesehen. Schon abends hatte ich mir den letzten größeren Anstieg meiner Wanderung genau angeschaut: Auf relativ kurzer Strecke waren 100 hm zu überwinden. Bei Morgensonne war klar, dass dies keine besondere Herausforderung werden würde, denn es waren keine Blockfelder nach oben zu überwinden und es gab immer wieder mit Pflanzen bewachsene Abschnitte nach oben.



            Am Talende tauchten dann wieder Steinmännchen auf, die mir einen schmalen Pfad nach oben wiesen. Ganz kurz vor dem "Pass" wurde mir dann wieder einmal unmissverständlich klar gemacht, dass jeder Pfad bedeutet, dass dort mehr oder minder viele Menschen entlang gehen. Ich traf auf eine Zeltstelle, an der sich die Zeltenden von ihrem überflüssigen Müll getrennt hatten: Plastiktüten, angekokelte Reste, Verpackungen, kaputte Ausrüstung. Tja, auch so kann man einen der schönsten Aussichtspunkte ins Neaskettväggi für die anderen Wanderer hinterlassen, sollte man aber jedoch nicht (O.K., ich habe im Stora Sjöfället mein Spül-/Waschschwämmchen irgendwo verloren ).





            Oberhalb machte ich eine Pause und blickte übers Tal Richtung Kebnekaise. Hier war Ruhe, nur die Geräusche der Natur waren zu hören: Wasser, Wind. Weiter ging es nun weglos fast nur noch sanft bergab. Erst häufig über Steine und Felsen, dann veränderte sich die Landschaft in mit zahlreichen großen Findlingen übersätes Fjäll: mal große, mal kleine Seen, Bäche, strahlend blauer Himmel, Windstille, perfekt für ein Bad im Bach mit langer Mittagspause am Raktasjaure. Als der Kaisejaure ins Blickfeld kam, stutzte ich kurz und musste mich nochmal auf der Karte orientieren. Mit solch einem schönen Fernblick hatte ich nicht gerechnet. Gegen Nachmittag hatte ich einen schönen Aussichtspunkt erreicht und beschloss zu bleiben und noch nicht zum Pfad hinunterzugehen. Zeit zum Trödeln, Steinmännchen bauen, Lesen, Tagebuch schreiben und die umliegenden Kuppen zu erkunden.










            9. Tag: zur Sitasjaurestugorna

            Morgens weckte mich wieder die Sonne. Wie jedes Mal schaute ich allerdings erst auf die Uhrzeit meines GPS, um nicht zu früh aufzustehen. Die mir einen Pfad weisenden Steinmännchen am Ende meines Weges zum Kaisejaure ignorierte ich, da sie mich in die für entgegengesetzte Richtung zur Hukejaurestugorna wiesen. Auf den Pfad würde ich sowieso weiter unten treffen. Ich überquerte die beiden relativ neuen Brücken und kurze Zeit darauf traf ich auch wieder die ersten Wanderer. Bei strahlendem Sonnenschein ging es nun durch sich sanft wellendes Fjäll.





            Zum zweiten Mal auf dieser Wanderung schmolz die Schokolade in meinem Deckelfach. Anfangs war der Pfad noch recht schmal und sehr schön. Doch sobald die ersten Samihütten in Sicht kamen änderte sich das. Die dortigen Samen leben nun mal teilweise von der Rentierzucht und müssen die Tiere zusammentreiben und Proviant zu ihren Hütten bringen. Ich bin ja nur Tourist. So war der Pfad ab dem Guojujauri bis zur Sitasjaurestugorna keiner mehr, sondern von Allradfahrzeugen zerwühlt und zermatscht, Plastikmüll und Benzinkanister inbegriffen. Da hätte ich doch lieber weglos bleiben sollen. Die Landschaft war im Vergleich zu meinen bisherigen Eindrücken auch nicht mehr besonders interessant -vielleicht wegen des Fahrwegs-, nur der Blick auf die Gletscher auf der norwegischen Seite und das Wetter entschädigte mich etwas.







            Bis zur Stuga traf ich noch sieben weitere Wanderer. Beim letzten Hügel vor Sitasjaure entdeckte ich zum ersten Mal auf meiner Wanderung größere Mengen Blaubeeren. Die sammelte ich für mein Geburtstagsessen am Abend, zusammen mit einigen Moltebeeren. Auch aktivierte ich mein Handy, da ich auf einem weiter gelegenen Berg einen Mast entdeckt hatte. Die Familie wollte mir schließlich Geburtstagsgrüße schicken .
            Über den Staudamm ging es zur Stuga, in der ich der einzige Gast war. Der Stygvard Erik hatte einen Zettel hinterlassen, dass er zum Angeln auf dem See sei. Einige Zeit später kam dieser dann auch angepaddelt, krebsrot vor Sonnenbrand im Gesicht. Ich hatte mich schon am Tag zuvor entschieden an der Stuga im Zelt zu übernachten und zahlte die fälligen 200 SKR. Ich wusch meine einzige Hose und kochte mir mein Geburtstagsmenü (Steinpilznudeln mit Fjällbeerenpudding). Der Stygvard war etwas wortkarg, taute später aber etwas auf und erzählte, dass er aus Gälliväre sei und für zwei Wochen hier. Er habe seinen Job "ruhen" lassen, um hier sein zu können. Die Stuga am Sitasjaure war nicht die beste Wahl hinsichtlich eines Naturerlebnisses: Die Hütte ist Teil einer über eine Schotterstraße gut ereichbaren Samensiedlung. Autos fahren ab und an auf der Straße und die Jugendlichen brettern mit ihren Motocrossmaschinen herum. So fuhren zwei Jungs in Affengeschwindigkeit zum Stausee herunter, brüllten dort einfach so herum und dann ging es flugs wieder auf den Maschinen zurück. Dort wollte ich zumindest kein Jugendlicher sein.



            In Sitasjaure angekommen befand ich mich in einer unangenehmen bzw. auch luxuriösen Lage. Zum einen war der von mir anvisierte Zielpunkt Ritsem innerhalb eines gemütlichen Tagesmarsches erreichbar, zum anderen war dies im Grunde genommen nur über die öde und langweilige Schotterpiste machbar, die ich in meiner Anfangsplanung unbedingt vermeiden wollte. Desweiteren wäre ich viel zu früh dort gewesen, ich war bisher einiges zu schnell für meine Planung: Ich hatte noch fünf Wandertage übrig! Die Strecke weglos nördlich des Suorggejohka war sicherlich interessant und entsprach eher meiner ursprünglichen Planung. Doch hier hatte ich die Befürchtung, dass ich das wegen des Abstiegs mit meinem angeschlagenen Fuß runter zum Kungsleden evt. nicht schaffen könnte, zumal ich angesichts des bisherigen Sonnenwetters (unnötigerweise) mehr und mehr eine Schlechtwetterperiode befürchtete. So entschied ich mich weiter eine "light"-Variante zu verfolgen: durch den Stora Sjöfället südlich des Kallaktjakka entlang zu laufen und dann kurz vor Vakkotavare auf den Kungsleden zu stoßen, um dann mit dem Bus wieder zurück nach Gälliväre zu fahren. Für die Strecke hatte ich drei Tage veranschlagt.
            So saß ich dann allein in der Stuga, kochte in Ruhe, las ein bisschen. In dieser Nacht wurde ich dann das einzige Mal auf der Wanderung wirklich "nachts" wach und war überrascht, dass es doch zumindest halbdunkel werden konnte.


            10. Tag: in den Stora Sjöfället bis unterhalb des Biervveda

            Morgens war das Wetter umgeschlagen. Es hatte geregnet und es war bewölkt. Vor dem Frühstück baute ich mein Zelt in Erwartung weiterer Schauer trocken ab. Als ich alles gepackt hatte und marschbereit war, kam ein weiterer Schauer herunter, dessen Ende ich abwartete.
            Erst gegen halb zehn ging es auf der öden Schotterpiste los Richtung Ritsem. Hier traf ich noch ein paar Jungs auf dem Weg zur Stuga. Hinter einer Rentiersperre kündigte sich dann der nächste Schauer an. Diesmal zog ich das Cape und die Gamaschen an. Wieder ging es durch Regen und heftigen Seitenwind, sollte ich einfach ein Auto anhalten und mich nach Ritsem bringen lassen, wo es warm und trocken war? Die Piste war öde, die Landschaft im Regen auch, mir war kalt, es ging bergauf. Irgendwie beschäftigte mich der Gedanke, doch ich war nicht bereit dies wirklich in die Tat umzusetzen.





            Nach dem Schauer traf ich einen Norweger, der auf dem Weg zur Hukejaurestugorna war. Er versicherte mir, dass das Wetter die nächsten Tage wieder gut sein sollte. Na also, so fühlte ich mich besser und bestärkt, den restlichen Plan durchzuziehen. Hinter dem Ritsemjauratja war ein Pfad nach Ritsem Östra eingezeichnet, dem ich einige Zeit folgen wollte. Direkt hinter einer Rentierverladestation sollte der Weg beginnen. Unschlüssig ging ich auf der Piste hin und her. Kein Pfad zu entdecken, nur neben der Verladestation war ein Steinhaufen aufgeschichtet. Den nahm ich dann als Ausgangspunkt, um mich in den Nationalpark durchzuschlagen. Nach ein paar Metern, fand ich dann auch so etwas wie einen Pfad, der mich über einen ersten Bach lotste. Doch der Pfad war so überwuchert, dass ihm kaum zu folgen war. Der wurde schon seit Jahren nicht mehr regelmäßig begangen. Irgendwann hatte ich genug und ich schlug mich weglos nach oben durch. Die Sonne kam wieder heraus und ich schlug mich durch ein mooriges Dickicht nach oben. Es wurde heiß, ich müde, Mücken umschwirrten mich das erste Mal auf meiner Wanderung in Massen, Furtstellen waren zu suchen, an Stehenbleiben war nicht zu denken. Na suuuper. Irgendwann war eine Pause überfällig. Ich dachte, dass sich dann die Mücken direkt auf mich stürzen würden, doch die schienen mehr von meinem Rucksack angezogen zu werden, als von mir. Glück gehabt. Je höher ich kam desto trockener wurde es, die Mücken weniger. Das Dickicht zog sich zugunsten einer mit Findlingen und Seen überzogenen Fjälllandschaft zurück. So konnte es mir wieder gefallen: Straße und Hütten waren nicht mehr zu sehen und die Stromleitung verschwand auch immer mehr am Horizont. Wie sehr die Zivilisation doch das Naturerlebnis trüben kann.
            Gegen Abend hatte ich mich wieder auf 850 hm hochgearbeitet und suchte einen Zeltplatz mit fließend Wasser. Bäche waren allerdings Mangelware und ich wollte nicht wieder absteigen zu einem Bach, so erschien mir ein größerer See als Trinkwasserreservoir durchaus ausreichend. Ein Superabend, tolles Licht, Blick auf den Sarek, ruhiger, fast magischer Bergsee. Was will man mehr?
            Später nochmal Wind und Wolken trotzen im warmen Zelt.







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            • Glenfiddich
              Erfahren
              • 19.02.2012
              • 278
              • Privat

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              #7
              AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

              Toller Bericht, macht Spass ihn zu lesen. Vielen Dank dafür. Und die Photos erst...Donnerschlag sind die klasse.

              Dann sehe ich das du mit einem Nordisk Pasch unterwegs warst. Da schwinden meine Bedenkendas dieses Zelt nicht geeignet wäre für eine Tour durch nordische Breiten. Ich will genau mit diesem Zelt in 4 Wochen durch Knoydart wandern und hielt es für den schwächsten Ausrüstungsgegenstand. Nun bin ich beruhigt . Das du allerdings darin kochen konntest wundert mich schon

              Es ist mir ein liebes Hobby geworden hier in diesem Forum schöne Reiseberichte zu lesen.
              Ich habe Talente, Rechtschreibung gehört nicht dazu.

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              • welzijn
                Gerne im Forum
                • 23.08.2010
                • 55
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                #8
                AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
                Dann sehe ich das du mit einem Nordisk Pasch unterwegs warst. Da schwinden meine Bedenkendas dieses Zelt nicht geeignet wäre für eine Tour durch nordische Breiten. Ich will genau mit diesem Zelt in 4 Wochen durch Knoydart wandern und hielt es für den schwächsten Ausrüstungsgegenstand. Nun bin ich beruhigt . Das du allerdings darin kochen konntest wundert mich schon
                Mit dem Pasch bin ich gut bedient gewesen. Windstabil ist es auf alle Fälle. Ich habe allerdings die winkligen Heringe an den Leinen durch längere und stabilere ersetzt. Probleme habe ich ab und an mit Feuchte am Fußende, da würde ich je nach Witterung mit dem Regenzeug Vorsorge treffen und das um das Fußende wickeln.

                Gekocht habe ich mit dem Supercat + Spiritus nur bei Regen im Zelt, in der Apsis habe ich dann meine Stiefel so gestellt, dass die das Zelt an der Apsis ausgebeult haben. Und stets Augen auf .

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                • Trolli
                  Erfahren
                  • 15.06.2010
                  • 188
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                  #9
                  AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                  Schöner Reisebericht und tolle Bilder

                  Da bin ich in Gedanken einen Großteil des Weges mitgewandert. Wir waren kurz vor dir unterwegs (Stugvard Erik hatte da seinen Ankunftstag in Sitasjaure). Allerdings hatten wir am Marmapass mehr Glück. Wir hatten 5* Deluxe Wetter und einen grandioses 360 Grad Panorama. Was für ein toller Abschnitt bis nach Vistas mit tollen Ausblicken und s...anstrengend. Dafür gibt es ja dann den Spaziergang nach Nallo wo man sich erholen kann.

                  LG Trollo
                  Travel the world and enjoy every day of your life.

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                  • welzijn
                    Gerne im Forum
                    • 23.08.2010
                    • 55
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                    #10
                    AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                    11. Tag: durch den Stora Sjöfället bis unterhalb des Svaloajvve

                    Nachts gab es noch einen Schauer. Gegen sechs Uhr weckte mich wieder die Sonne. Weiter ging es bergauf durch eine sehr schöne Felsbrocken-Gras-Moos-Seenlandschaft. Der Wind wehte heftig von hinten. Durch dieses Labyrinth folgte ich passenden Rentierpfaden nach oben. Rentiere scheinen sich in dieser Landschaft besonders wohl zu fühlen. So viele hatte ich bisher noch nicht auf meiner Wanderung gesehen und am nächsten Tag sollten es noch mehr werden. Auf dem Plateau 1100 hm beim Rajvotjahkka war es überall matschig, moorig, moosig; wieder dachte ich, dass es in Island ähnlich aussehen könnte.











                    Ein Schauer kündigte sich an, der aber mit ein paar Tröpfchen vorüber ging. Herunter ging es zum See 1060 vorbei an Rentierknochen und -geweihen. Um den See liegen größere Blockfelder, Rentiere liefen umher, die mich neugierig beäugten, als ich eine ausgiebige Mittagspause in der Sonne windgeschützt hinter einem Felsen machte.






                    Den See umging ich nördlich, um dem Rajvojahka nicht furten zu müssen. Dafür musste ich halt einige kleinere Bäche mehr überqueren. In einem Seitental erhaschte ich noch einen Blick auf den großen Kallaktjakkagletscher. Immer wieder hatte ich einen tollen Blick auf den Ahkka auf der anderen Seite des Alesjaure.
                    Was auf der Karte als länglicher See eingezeichnet ist, bzw. von mir so gedeutet wurde, ist der Flusslauf des Rajvojahka, der allerdings wegen des niedrigen Wasserstandes gut zu furten gewesen wäre. Bald kam die Renvaktarsstuga in Sicht, hinter der ich vor dem Wind Schutz suchte. Spaßeshalber versuchte ich mich am Schloss der Hütte und bemerkte, dass es eine rostige Attrappe war. Hinein ging ich aber nicht. Ein vorheriger Blick durchs Fenster in die Hütte hatte mir verraten, dass dort nur ein Tisch und zwei Betten mit alten Decken standen. Weiter ging es immer auf ca. 1050 hm.







                    Gegen 18 Uhr suchte ich mir eine Zeltstelle: Ich konnte erste Blicke auf die Gegend um den Mavgojaure werfen, ein Schauer zog herauf und durch den Wind war mir auch recht kalt geworden. Nach Aufwärmen im Schlafsack schien die Sonne wieder, der Wind ebbte ab und ich erlebte beim Abendessen nochmals eine tolle Abendstimmung im Fjäll. Die Sonne ging hinter einer Kuppe unter und der dunkelblaue Himmel zeigte einen goldenen Lichtstreifen. So sollte es sein!








                    Abends las ich im Zelt häufig den Nils Holgersson zum Einschlafen. Durchs offene Zelt sah ich auf einmal eine Bewegung: Eine größere Rentierherde - ca. 25 Tiere - hatte sich grasend an mein Zelt herangearbeitet. So konnte ich die Tiere kurz vor Tourende einmal aus nächster Nähe beobachten.




                    12. Tag: am Mavgojaure entlang bis kurz vor Vakkotavare

                    Gegen 7 wurde ich wach. Draußen war es bewölkt und wieder recht windig. Mein letzter ganzer Wandertag im Fjäll auf dieser Tour. Der erste Teil der Strecke oberhalb am Mavgojaure entlang war nochmal sehr schön: Seenlandschaft, Rentiere, im Seitental Gletscherblicke. Ich hatte angepeilt auf der Höhe von See 874 auf den Kungsleden zu stoßen. Vorher wurde die Landschaft leider wieder unspektakulär - auch wenn es vielleicht nur an der fehlenden Sonne lag: Rentierwiesen zogen sich, unterbrochen durch Steine und Moor bis zur nächsten Steigung in ein paar Kilometern, die zum Nieras führt. Das Furten war unproblematisch und es ging sanft runter zum Kungsleden begleitet von heftigem Rückenwind, der mich auskühlte. Kurz bevor ich auf den Weg kam, war noch ein größeres Moorgebiet mit vielen Moltebeeren zu umgehen.







                    Der Kungsleden ließ sich - fast wie von mir erwartet - aus der Ferne leicht lokalisieren. Ich musste nur beim Abstieg nach Wanderern Ausschau halten. Hier war der Wanderweg glücklicherweise nicht mehr ganz so voll wie bei meiner Strecke zwischen Singi und Sälka - wahrscheinlich aufgrund der Fährverbindung über den Teusajaure. Zumindest kamen, kurz nachdem ich auf den Weg eingebogen war, nur stoßweise Ausflügler und Wanderer - wie auf einer Schnur gereiht, vorbei. Die Ruhe war damit natürlich auch nicht mehr so da. Kungsledenwanderer müssen sich - wie alle anderen auch - mit Reden und Rufen verständigen. Nur die Masse machte es halt für mich nervig.



                    Beim vorletzten Bach vor Vakkotavare suchte ich mir einen Zeltplatz abseits des Weges. So konnte ich mir sicher sein am nächsten Morgen den Bus nach Gälliväre zu schaffen und nicht zuviel von den anderen mitzubekommen. Gegen Abend sah ich mit rund 30 Tieren meine größte Rentierherde.
                    Die Tourverlängerung durch den Stora Sjöfället war landschaftlich sehr schön und halbherzig hatte ich mir überlegt, wie die Tour nochmals zu verlängern gewesen wäre, denn ich hatte noch ein paar Tage bis zum Flug. Doch die Luft war raus. An diesem Tag hatte ich keinen Antrieb mehr meine Wanderung zu verlängern. Das hatte ich deutlich gemerkt. Also stand am nächsten Tag das Ende meiner Solowanderung an.


                    13. Tag: runter nach Vakkotavare



                    Gegen halb sieben weckte mich mein GPS. Das Wetter war wolkenverhangen, doch noch kündigte sich kein Schauer an.
                    Der letzte Rest der Wanderung, ein bisschen Wehmut, ein bisschen Erleichterung. Wasser holen, frühstücken, noch einmal alleine im Fjäll sein. Irgendwann nach acht hatte ich fertig gepackt und ging den Rest des Weges runter nach Vakkotavare. Unterwegs sammelte ich immer wieder Blaubeeren und ließ mir Zeit. Ich traf noch zwei Tagesausflügler, die Moltebeeren sammeln wollten. Der Weg runter zum See ist recht steil und verläuft durch Wald. Hier ist der Kungsleden nicht ganz so ausgebaut und tourigerecht.





                    An der Stuga warteten schon rund 15 Leute auf den Bus nach Gälliväre. Der Bus kam pünktlich um zehn nach zehn. Kurze Zeit später begann es kräftig zu regnen und die Frage beschäftigte mich: Was fang ich bloß mit meiner Zeit in Kiruna an, bis mein Flieger kommt?

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                    • weisseruebe
                      Erfahren
                      • 20.09.2010
                      • 152
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                      Hej,
                      vielen Dank für den tollen Bericht und die wunderbaren Bilder.
                      Das weckt sofort wieder das Bedürfnis, dorthin aufzubrechen.

                      Vor 2 Jahren bin ich Storlien -> Funäsdalen im Herbst gewandert und habe auch gemerkt, dass der Zauber einer Solowanderung sich erst richtig entfaltet, wenn man wirklich das Gefühl hat, alleine zu sein. Das ist im September auch dort ganz gut möglich.

                      Falls es dich beruhigt: Auch im Hilleberg Akto bekomme ich nasse Füsse. Kondenswasser ist scheinbar in allen diesen Zeltchen ein Problem.






                      Grüße
                      Andreas

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                      • ceerge
                        Gerne im Forum
                        • 04.11.2012
                        • 75
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                        #12
                        AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                        Danke für den super Bericht.
                        Gruß. C.

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                        • welzijn
                          Gerne im Forum
                          • 23.08.2010
                          • 55
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                          Abhängen in Kiruna oder "Scheiße, ich bin beim FRC"



                          Am Spätnachmittag kam ich mit dem Zug aus Gälliväre in Kiruna an. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte ich den Campingplatz "Camp Ripan". Dort checkte ich im modernen Empfangsgebäude ein und suchte mir einen passenden Platz für mein Zelt. Es waren gefühlt nur 4-5 Zelte auf dem Platz und einige Wohnmobile. Erst wollte ich mich freistehend auf einer der großen, freien Rasenflächen niederlassen, doch ich entschied mich dafür am Rand des Platzes zu zelten, so dass neben mir kein anderes Zelt stehen konnte. Nach dem Zeltaufbau ging es frische Lebensmittel und Obst einkaufen.



                          Am nächsten Tag wunderte ich mich darüber, dass der Campingplatz immer voller wurde, vor allem Schweden und Holländer kamen. Nur zu schnell wurde mir klar warum: Direkt neben dem Campingplatz ist eine Grundschule und in deren Turnhalle war ab diesem Tag die Registrierung für den FRC, nebst Outdoormesse und Busabfahrt. Ogottogott . (Mit dem FRC hatte ich mich nur vorab bei der Planung beschäftigt und festgestellt, dass ich dann ja nicht in dem Gebiet wäre, in dem die Massen laufen.)



                          Ich zog mich entnervt in die Stadt zurück und besichtigte für viel Geld die Eisenerzmine. Als ich abends zurückkam, war es noch voller geworden und ich wurde langsam unterschwellig aggressiv. Am Lagerfeuer nebenan war Jungvolk, dass sich mit Gesang und Alkohol freudig erregt auf den FRC einstimmte. Ich entfloh dem Ganzen in eine Bar in der Innenstadt, in der ich bis zur Auskehr blieb. Dort war es bedeutend ruhiger. Schlafen tat ich später mit Ohrstöpseln. Hier wollte ich nicht länger bleiben, lieber wieder zurück ins Fjäll oder irgendwo in die Wildnis schlagen und dort campieren!

                          Am nächsten Morgen leerte sich der Platz vormittags wieder und ich war der Meinung, dass ich es mit der verbleibenden Menge aushalten könne. Das war leider falsch gedacht! Die Gruppen starteten an drei Tagen zu drei verschiedenen Uhrzeiten, zeitversetzt. Himmel hilf! Der Platz füllte sich im Laufe des Tages wieder mit neuen FRC-Enthusiasten. Viele Twens trugen ihre schicken Outdoorklamotten zur Schau, übten "Wie stelle ich mein Zelt auf?" oder "Wie falte ich mein Zelt wieder so schön zusammen, wie es beim Auspacken aus der Verpackung war?" oder sie aßen ihr stylisches Real Tumat Verpflegungspaket. So konnte es für mich nicht weiter gehen.

                          Letztendlich führte allerdings ein Telefonat mit meiner Frau dazu, dass ich mit der Situation arrangieren konnte, denn sie benutzte das passende Wort unter dem ich die ganze Veranstaltung fortan sah: "Volkswandertag" . Viele Menschen aus der Stadt, Anfänger und Unerfahrene wollen sicher auf ausgebauten Pfaden in der Natur wandern. Es gibt Stempelstellen mit Verpflegungsstationen und am Schluss eine Medaille als Erinnerung. Tja, das ist Volkswandertag pur. Habe ich auch einmal vor 30 Jahren mitgemacht, war ganz nett. Unter diesem Aspekt konnte ich die ganze Veranstaltung und die Leute dann glücklicherweise ganz gelassen wahrnehmen, denn natürlich ist es ganz in Ordnung, wenn Menschen in der Natur am Volkswandertag wandern wollen, auch wenn es das Gegenteil von dem ist, was ich persönlich darunter verstehe.

                          Also änderte ich mein Verhalten: Ich sammelte nun offensiv Eindrücke und sprach die Teilnehmer im netten Gespräch darauf an, warum sie beim FRC waren. Die allgemeine Linie war, dass sie die Landschaft ganz toll fänden und gern in einer Gemeinschaft unterwegs wären. Dem Marketingkonzept von Fjällräven, den Volkswandertag als Abenteuer zu verkaufen, ist keiner auf den Leim gegangen, mit denen ich gesprochen habe. Trotzdem vermied ich es mich länger als nötig auf dem Gelände aufzuhalten.





                          Da ein stetiger Zeltwechsel war, habe ich die vielen Zelte auch als Zeltausstellung für mich genutzt und mir diese unter dem Aspekt angesehen, welches denn evt. für meine Frau und mich als Zweierzelt geeignet wäre (preislich und räumlich: Vango Banshee 300). Auch bin ich weiter über meinen Schatten gesprungen und habe mehrmals zwei Holländer angesprochen, um meine Sprachkenntnisse wieder aufzufrischen; habe mit den beiden einen netten Abend im Gespräch verbracht .





                          Am letzten Tag machte ich noch einen entspannten Spaziergang durch das Waldgebiet am Campingplatz und stieg später auf den Aussichtsberg Luossavaara mit Skilift, von dem man einen schönen Rundumblick hat. Viele Blaubeeren, im Gegensatz zum Fjäll Kiefern, ein paar Jogger aus Kiruna und sonst Ruhe im strahlendem Sonnenschein.

                          Am nächsten Morgen ging es dann zum Flughafen und zurück nach Deutschland.



                          Und am Abend vorher ging es ab in den Sonnenuntergang am Schicksalsberg

                          Zuletzt geändert von welzijn; 30.08.2013, 22:15.

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                          • pekra62
                            Dauerbesucher
                            • 02.03.2012
                            • 836
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                            Hallo welzijn,

                            Dank für den lebendigen Bericht und die tollen Fotos.
                            Ich bin vor 2 Jahren im September von Vistas kommend über den Pass zur Marmastugan. Von daher kann ich nur sagen, für die erste Skandinavien-Tour hattest du dir nicht die leichteste Route ausgesucht.
                            Deinen Wunsch, in dieser tollen Gegend nicht dauernd auf Menschen treffen zu wollen, kann ich aus tiefstem Herzen nachvollziehen. Aber abseits des Hauptwegs gibt es ja wirklich viele Möglichkeiten zu gehen und da ist es bedeutend leerer. Für’s nächste Mal empfehle ich dir die erste Septemberhälfte. In der Regel noch kein Schnee, aber viel weniger los.
                            Übrigens schade, dass du die Strecke Vistas – Tarfala nicht gehen konntest. Auch ein sehr schöner Streckenabschnitt und einfacher zu gehen als über den Marma-Pass, zumindest wenn man von Tarfala kommt (also zur Vistashütte hinab geht).

                            Peter

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                            • nordwind
                              Erfahren
                              • 05.07.2005
                              • 192
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                              #15
                              AW: Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                              Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen

                              http://kso.lantmateriet.se/kartsok/kos/index.html und die Ortsnamen im Text reichen eigentlich, anspruchsvoll ist bisher hauptsächlich der Abschnitt über den Marmapass.
                              OT: Sorry für OT aber gibt es eigentlich eine Möglichkeit die Karte über den ganzen Bildschirm aufzubauen?
                              Risiko ist kalkulierbar

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                              • Fjaellraev
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                                #16
                                AW: Bloß nicht Kungsleden - 13 Tage im Fjäll und der Wunsch allein zu sein

                                Zitat von nordwind Beitrag anzeigen
                                OT: Sorry für OT aber gibt es eigentlich eine Möglichkeit die Karte über den ganzen Bildschirm aufzubauen?
                                OT: Nicht über den ganzen Bildschirm, aber in einem deutlich grösseren Fenster, es gibt dafür von einem User ein Greasemonkey Skript, also für einmal haben die Firefox User die bessere Unterstützung als die Internet Explorer User.
                                Ich habe leider den Originallink verloren, habe das Skript aber bei mir lokal abgespeichert, melde dich bei Interesse einfach per PN (Gilt auch für andere Interessenten).


                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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