Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

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  • Ditschi
    Freak

    Liebt das Forum
    • 20.07.2009
    • 12345
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

    Der erste Absatz enthält eine Meinung, über die man streiten kann. Das soll und will ich hier jetzt nicht. Man sollte eine Meinung jedoch nicht als feststehendes Faktum darstellen.

    Bei zweiten Fall " Feuer" ist richtig, daß Feuer risikoreicher ist, was zur Folge hat, daß Verstöße sich nicht nur als Odnungswidrikeiten , sondern auch als masive Straftaten darstellen. Aber auch da wird ja teilweise die Meinung vertreten, daß es sozusagen im Ermessen des Feuermachers liegt, wann ein Feuer nun gefährlich ist oder nicht. Irrtum inbegriffen.

    Ditschi

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    • Homer
      Freak

      Moderator
      Liebt das Forum
      • 12.01.2009
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

      Zitat von Fritsche Beitrag anzeigen
      ... einen politischen und damit willkürlichen Hintergrund hat. Hier gegen Regeln zu verstoßen schadet nur dir, wenn du geschnappt wirst.
      es hat auch einen umweltschutzpolitischen hintergrund.
      egal, wie LNT man unterwegs ist, man stört und beeinträchtigt fauna und flora und schadet dieser somit.

      im besten fall zertrampelt man ein paar gänseblümchen und sch***t ne ameise zu, im worst case kann man auch mal unabsichtlich ein muttertier von seinem nachwuchs fernhalten oder ne orchidee zum abwischen nehmen.
      420

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      • Waldhexe
        Alter Hase
        • 16.11.2009
        • 2875
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

        Ich denke, wenn man nicht im Naturschutzgebiet zeltet, wird man keine Orchideen oder empfindlichen Biotope beeinträchtigen. Außerhalb dieser Gebiete befinden wir uns in genutzter Landschaft und ich bin fest davon überzeugt (aufgrund meines Fachwissens -Dipl.Ing. Landespflege), das man durch Zelten in der selbigen keinen Schaden anrichtet, schon gar nicht in nur einer Nacht. Die gilt unter der Voraussetzung, dass man einen offenen Platz wählt und nicht erst einen mit der Machete schafft...
        Die gleiche Auswirkung wird erreicht, wenn ich mich ein paar Stunden mit der Picknickdecke in eine Wiese oder den Wald lege, was erlaubt ist.
        Und zumindest in BW darf ich auch nachts quer durch den Wald stromern, so ich das will, und auch hier gibt es Wild. Ich frage mich, wie oft kommt das vor, tun das wirklich so viele, dass es verboten werden müsste? Die meisten Leute haben doch Angst nachts im Wald!

        Ich bin überzeugt, hinter dem Zeltverbot steht (Wem nützt es?)
        - Möglichkeit zum Vorgehen gegen unerwünschte Auswüchse und „fahrendes Volk“ (gibt es heute kaum noch, die „Ängste“sitzen aber tief - Diskussionen gibt es z.B. auch bei des Planung von Womo-Plätzen immer wieder)
        - Verhinderung einer Störung der Jagd, nicht des Wildes!
        - Eigentumsdenken, niemand soll sich mein Grundstück durch Zelten irgendwie „aneignen“

        Das mag OT sein, aber ich denke, man kann die Diskussion, ob das erlaubt oder verboten sein sollte, nicht führen ohne etwas Soziologie oder Philosophie. Was gehört mir als Bürger? Worauf habe ich Nutzungsrechte? Ist das richtig so, wie es ist?
        Ich ganz persönlich denke, Landbesitz ist etwas künstliches und irgendwie perverses, unsoziales. Eine Lösung habe ich auch nicht, außer „Pfründe“ abzuschaffen wo immer möglich. Ein krasses Beispiel: Ein adeliges Haus bei uns erlaubt noch nicht mal die Ausweisung von Wanderwegen auf vorhandenen Forstwegen in seinen Wäldern, entgegen dem Landeswaldgesetz. Aus politischen Gründen legt sich niemand mit denen an.

        Gruß,

        Claudia

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        • Fritsche
          Alter Hase
          • 14.03.2005
          • 2817
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          • Meine Reisen

          #84
          AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

          Zitat von Homer Beitrag anzeigen
          es hat auch einen umweltschutzpolitischen hintergrund.
          egal, wie LNT man unterwegs ist, man stört und beeinträchtigt fauna und flora und schadet dieser somit.
          Homer, ich denke, du sprichst von Schutzgebieten. Ich spreche aber von "normalem" Wald. Wald, dessen Boden regelmäßig von Vollerntern und Unimogs umgepflügt wird.

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          • Homer
            Freak

            Moderator
            Liebt das Forum
            • 12.01.2009
            • 16935
            • Privat

            • Meine Reisen

            #85
            AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

            nö, ich meine schon jedweden wald.

            mir ging es eher darum, daß für mich nicht nur die mitunter willkürlich und - wie von waldhexe dargestellt - feudal-anachronistisch anmutenden gesetzte bei der abwägung wild oder CP eine rolle spielen, sondern auch das bewusstsein, wild immer auch die natur zu stören, was für mich persönlich schwerer wiegt als der damit verbundene gesetzesverstoß.
            420

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            • Christian J.
              Lebt im Forum
              • 01.06.2002
              • 9228
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              • Meine Reisen

              #86
              AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

              Na ja, homer- ganz schlüssig finde ich Deine Begründung nicht. Für die seltene Pflanze macht es nämlich keinen großen Unterschied, ob
              - ich am Tag legal meine Picknickdecke oder nachts illegal meine Isomatte drauflege
              - ich am Tag legal im Wald mir mit ihren Blättern den Hinter abwische oder nachts illegal das gleiche tue.

              Dazu kommt noch meine (begrenzte) Vorstellung vom Tageablauf von Herr Reh und Frau Wildschwein:
              Tagsüber stehen die im dichten Wald --> ich als Wanderer darf aber am Tag legal durch den dichtesten Wald latschen.
              In der Dämmerung kommen sie auf offene Flächen gelatscht --> sie überqueren also auch die Wege, auf denen ich legal unterwegs sein darf.
              Nachts pennen die --> wenn sich sich nicht gerade genau dahin legen wollten, wo ich legal zelte, störe ich sie auch nicht.

              Also mal drei Schritte zurück: Störe ich das Wild durch Zelten im Wald überhaupt?
              Klar ist, dass ich von einem stillen Zelten zu zweit oder allein und nicht vom Partyzelt mit Lautsprecher und 50 Besoffenen (was Anfang der 1990er in der Sächischen Schweiz durchaus üblich war) ausgehe.
              "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
              Durs Grünbein über den Menschen

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 30593
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                Wie wir in leave no trace gelernt haben, stören wir das Wild, auch deshalb, weil wir uns genau zu der Zeit niederlassen, wo das Wild besonders aktiv wird (nämlich, wenn es ruhig wird im Wald) und meist sogar in den Bereichen, wo es besonders gestört wird, nämlich in den aus unserer Sicht geschützten Zonen.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • Homer
                  Freak

                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 12.01.2009
                  • 16935
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                  Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
                  Für die seltene Pflanze macht es nämlich keinen großen Unterschied, ob....
                  aber für diesen thread - hier geht es ums wildcampen

                  however, auch bei tage stelle ich mir eher die frage ,,sollte ich das" als ,,darf ich das"
                  gesetze missachte ich gerne mal, mein ökogewissen eher nicht - darauf wollte ich hinaus
                  420

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                  • Christian J.
                    Lebt im Forum
                    • 01.06.2002
                    • 9228
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                    So weit, so richtig. Aber genau das Unterwegssein in de rDämmerung schränken die Gesetze doch nicht ein.

                    Ich fände eine Diskussion: Wie und wo kann ich im Wald zelten, ohne Wild zu stören, sinnvoll.
                    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                    Durs Grünbein über den Menschen

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                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 12345
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                      Umweltschutz hört nicht am Rand eines Schutzgebietes auf. Und den Harvester als Argument brauchen wir wirklich nicht mehr.

                      Was Waldhexe anspricht, ist Politik. Wer setzt politischen Willen um und formt ihn in Gesetze? Was sind die Motive?

                      Ich glaube, das Argument des " Schutzes vor fahrendem Volk" können wir knicken. Das gab es mal zu unseligen Zeiten. Die jetzigen Gesetze zum Naturschutz sind alle jüngeren Datums und von einer Nachkriegsgeneration von Politikern verfaßt, denen es um andere Dinge geht. Naturschutz zum Beispiel . Oder Schutz der Landschaft vor Zersiedlung. Die Verbote, nicht einfach in der Landschaft sein Haus zu bauen, sein Wohnmobil aufzustellen, seinen Wohnwagen aufzustellen oder eben zu zelten, haben den gleichen Ursprungsgedanken. Man möchte die Bestrebungen kanalisieren, um das Landschaftsbild zu wahren. Das ergibt sich auch daraus, daß dort auch , wo man umdenkt und außerhalb von Campingplätzen Zelten erlaubt, dieses immer noch mit Restriktionen verbunden ist: nur auf bestimmten Plätzen; nicht mit dem Auto; nur eine Nacht; max. drei Zelte etc.. Was wäre die Alternative und wie würde unsere Landschaft aussehen, würde jedem alles zügellos freigegeben?
                      https://www.google.de/search?q=Bilde...w=1920&bih=968
                      Und Gesetze können nun einmal nicht so formuliert werden, daß allen anderen etwas verboten wird mit Ausnahme von Alf und Igelström, weil die sich so vorbildlich benehmen.


                      Ein anderer Diskussionspunk ist schlicht mit Unwissenheit behaftet: die Störung des Wildes. Wenn ich in der Landschaft spazieren gehe -- und das mache ich fast täglich--, begegne ich immer Wild . Bleibe ich auf dem Weg, komme ich an das Wild ganz nahe ran. Das Wild ist Menschen auf Wegen gewohnt. Setzte ich einen Fuß neben den Weg, wird das Wild unruhig und flieht. Im Winter kann das aufgrund des Energieverlustes tödlich Folgen haben. Die Jäger hier zählen das Wild von Auto aus. Langsam über die Feldwege fahren, Scheibe runter, Fernglas auflegen, zählen. Würden sie Fuß gehen, hätten sie weniger Erfolg. Die Tiere sind Motorlärm durch Autos, Waldarbeiten, Flugzeuge gewohnt. Sie verbinden ein Auto nicht mit Gefahr. Das ist auch der Grund, warum manche Jäger mit dem Auto zu Hochsitz fahren. Das Wild nimm vom Auto keine Notiz und bleibt. Würde der Jäger zu Fuß hingehen, hätte er das Wild erst einmal verscheucht.
                      Grade, wer auf Zehenspitzen durch den Wald schleicht, stört das Wild viel mehr, als wenn er mit dem Auto durch den Wald fahren würde. Wollen Wanderer dort Zelten, wo der Harvester wütet und der Unimog wühlt ? Wahrscheinlich nicht. Sie machen das, was das Wild auch macht: sie ziehen sich eher auf die ruhigen, abgelegen, schönen Stellen zurück. Da darf man schon einmal diskutieren, ob das Wild nicht Vorrang hat?
                      Um dem Argument vorzubeugen: auch der Jäger, der durch den Wald pirscht, stört. Nur darf der das, weil anders Jagd kaum möglich wäre und er mit der Jagd einer staatlich geförderten Aufgabe nachkommt. Das bedeutet nicht, daß andere es ihm nachtun sollten. Dann wären es schon zwei, die stören. Und nein, ich bin kein Jäger und sehe auch manches da kritisch.

                      Ich würde mir Diskussionen mehr Sachlichkerit wünschen, was in erster Linie bedeutet, sie nicht nur pro domo zu führen.
                      Nicht alles, was das eigene Bedürfnis stört( Wildcamper Mittagsfrost geht weiter als ich und verwendet die Vokabeln egoistisch und rücksichtlos) , ist schlecht, verdammenswert, unlauter, von niederer Motivation. Naturschutz muß eben auch einmal Verzicht bedeuten, wenn er nicht zum Lippenbekenntnis verkommen soll. Für die Wahrung des Landschaftsbildes gilt Gleiches.

                      Ditschi
                      Zuletzt geändert von Ditschi; 17.12.2017, 12:34. Grund: Man entdeckt immer mal wieder Schreibfehler

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                      • Christian J.
                        Lebt im Forum
                        • 01.06.2002
                        • 9228
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                        Zitat von Homer Beitrag anzeigen
                        gesetze missachte ich gerne mal, mein ökogewissen eher nicht - darauf wollte ich hinaus
                        Da sind wir uns einig!
                        Ich denke übrigens, dass das Wildübernachten in alten Burgruinen eine stimmungsvolle und ökologisch verträgliche Lösung wäre.
                        "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                        Durs Grünbein über den Menschen

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                        • windriver
                          Moderator
                          Fuchs
                          • 25.11.2014
                          • 1905
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                          Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
                          Ich fände eine Diskussion: Wie und wo kann ich im Wald zelten, ohne Wild zu stören, sinnvoll.
                          Ich bevorzuge deshalb auch beim Wildzelten Stellen die eh schon touristisch genutzt werden . Grill - oder Rastplätze , Aussichtspunkte , Badestellen , bei uns auf der Alb auch gerne Burgruinen . Geht natürlich nur in der Nebensaison sonst hat man keine Ruhe .

                          MfG, windriver

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                          • Christian J.
                            Lebt im Forum
                            • 01.06.2002
                            • 9228
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                            WÜRDE ich im Harz ILLEGAL draußen übernachten, WÜRDE ich das auch bevorzugt in Schutzhütten tun und nicht erst in der Dämmerung da anzukommen. Sobald es dunkel wird, würde ich dann einfach mit einem Buch im Schlafsack liegen und höchstens noch mal zum Pinkeln raus gehen. Ich hoffe, damit möglichst wenig zu stören.
                            "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                            Durs Grünbein über den Menschen

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                            • Ditschi
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 20.07.2009
                              • 12345
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #94
                              AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                              Beim Aufsuchen von Burgruinen , Höhlen, Stollen, Erdkellern oder ähnlichen Räumen im Winter bitte beachten, daß sie als Winterquartier für Fledermäuse dienen können. Ich wage es kaum auzusprechen, aber das ist nach Bundesnaturschutzgesetz sogar in festgelegter Zeit verboten. Wen das nicht kratzt: macht es bitte den Fledermäusen zuliebe.
                              Ditschi

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                              • Christian J.
                                Lebt im Forum
                                • 01.06.2002
                                • 9228
                                • Privat

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                                #95
                                AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                                Ich dachte da eher an den Burghof.
                                "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                                Durs Grünbein über den Menschen

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                                • windriver
                                  Moderator
                                  Fuchs
                                  • 25.11.2014
                                  • 1905
                                  • Privat

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                                  #96
                                  AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                                  Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
                                  Ich dachte da eher an den Burghof.

                                  Wer will schon in den feuchten , dunklen Keller wo einen die Fledermäuse auf den Schlafsack kacken ?

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                                  • Ditschi
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                                    • 20.07.2009
                                    • 12345
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                                    #97
                                    AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                                    Ach, wenn ich mir so manche Bilder von den Übernachtungsplätzen anschaue....
                                    Aber klar: wenn man jemanden direkt anspricht, erwischt man unfehlbar immer just denjenigen, der sich vorbildlich verhält und folglich keine Normen braucht.

                                    Ditschi

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                                    • Waldhexe
                                      Alter Hase
                                      • 16.11.2009
                                      • 2875
                                      • Privat

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                                      #98
                                      AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                                      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                      Umweltschutz hört nicht am Rand eines Schutzgebietes auf. Und den Harvester als Argument brauchen wir wirklich nicht mehr.

                                      Was Waldhexe anspricht, ist Politik. Wer setzt politischen Willen um und formt ihn in Gesetze? Was sind die Motive?

                                      Ich glaube, das Argument des " Schutzes vor fahrendem Volk" können wir knicken. Das gab es mal zu unseligen Zeiten. Die jetzigen Gesetze zum Naturschutz sind alle jüngeren Datums und von einer Nachkriegsgeneration von Politikern verfaßt, denen es um andere Dinge geht. Naturschutz zum Beispiel . Oder Schutz der Landschaft vor Zersiedlung. Die Verbote, nicht einfach in der Landschaft sein Haus zu bauen, sein Wohnmobil aufzustellen, seinen Wohnwagen aufzustellen oder eben zu zelten, haben den gleichen Ursprungsgedanken. Man möchte die Bestrebungen kanalisieren, um das Landschaftsbild zu wahren. Das ergibt sich auch daraus, daß dort auch , wo man umdenkt und außerhalb von Campingplätzen Zelten erlaubt, dieses immer noch mit Restriktionen verbunden ist: nur auf bestimmten Plätzen; nicht mit dem Auto; nur eine Nacht; max. drei Zelte etc.. Was wäre die Alternative und wie würde unsere Landschaft aussehen, würde jedem alles zügellos freigegeben?
                                      https://www.google.de/search?q=Bilde...w=1920&bih=968
                                      Und Gesetze können nun einmal nicht so formuliert werden, daß allen anderen etwas verboten wird mit Ausnahme von Alf und Igelström, weil die sich so vorbildlich benehmen.

                                      Ditschi
                                      Bist Du Dir sicher, dass Naturschutzgedanken hinter dem Wildzeltverbot stecken? So wie ich in der dienstlichen Zusammenarbeit Forst und Gemeinden einschätze, ist das nämlich nicht der Grund. Ich erlebe da tatsächlich viele Pfründe (z.B. Forst) oder fast schon Urängste vor „Assozialen“ und fahrendem Volk (Gemeinden).

                                      Lied zum Thema
                                      Trifft wohl Wanderer wie Musiker!

                                      Übrigens: Veränderung der Natur ist nicht gleichbedeutend mit Schädigung der Natur.
                                      Als Beispiel, wenn ein Platz in einer Wiese häufiger genutzt wird fürs Picknick oder zum Zelten, werden da die Blümchen geknickt. Passiert das häufiger, verschwindet an der Stelle ein Teil der Blümchen. Die frei gewordenen Plätze besiedeln Blümchen, die das bepicknickt oder bezeltet werden aushalten, die Bodenverdichtung aushalten und trittunempfindlicher sind. Insgesamt erhöht sich dadurch in der Umgebung der Artenreichtum. Wenn der Platz noch öfters genutzt wird, gibt es sogar Stellen mit offenem Boden. Den wiederum nutzen viele Tiere gerne für ein Staubbad, zum Sonnen, als Mineralienlieferant, zum Sammeln von Nestbaumaterial oder zum Bohren von Nestern. Auch da erhöht sich insgesamt der Artenreichtum.

                                      Die potentielle natürliche Vegetation in D ist fast überall Wald in verschiedenen Ausprägungen. Durch Abholzen eines Teils der Wälder und landwirtschaftliche Nutzungen hat sich der Artenreichtum gewaltig erhöht, da z.B. Streuobstwiesen artenreicher sind als Wald. Ideal ist eine reich strukturierte Landschaft mit kleinteilig Nutzungen, Brachflächen oder -streifen (z.B. Feldhecken, Feldraine, Steinriegel) und Wald, zumindest was den Artenreichtum anbelangt.
                                      Das nur dazu, dass es nicht so einfach ist, einen Eingriff in die Natur zu beurteilen. Natur bei uns wäre Urwald, allerdings artenärmer als eine gemischte Landschaft, in die eben verändert wurde!

                                      Gruß,

                                      Claudia
                                      Zuletzt geändert von Waldhexe; 17.12.2017, 13:23.

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                                      • AlfBerlin
                                        Lebt im Forum
                                        • 16.09.2013
                                        • 5073
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                                        #99
                                        AW: Gesetzesänderungen zum Wildcampen in Deutschland

                                        Ich sehe das ähnlich wie Waldhexe: Kleinräumige Nutzung schafft eher zusätzliche ökologische Nischen und hat einen größeren Artenreichtum zur Folge. Wobei es allerdings einige (wenige) Tierarten gibt, die einen großen einheitlichen und menschenfernen und geschützten Lebensraum brauchen.

                                        Wild-Camping zerstört das Landschaftsbild und stört die Erholung von anderen und ist der erste Schritt zur Zersiedlung und Verslumung der Landschaft und stört die Jagd und Eigentumsverhältnisse und wird vor allem deshalb unterbunden.

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                                        • Waldhexe
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                                          • 16.11.2009
                                          • 2875
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                                          Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen

                                          Wild-Camping zerstört das Landschaftsbild und stört die Erholung von anderen und ist der erste Schritt zur Zersiedlung und Verslumung der Landschaft und stört die Jagd und Eigentumsverhältnisse und wird vor allem deshalb unterbunden.
                                          Bei Wild-Campen (also größeres Zelt, über mehrere Tage, mit Campinggerödel - also so wie das Vielerorts die Angler machen) würde ich Dir zustimmen, nicht aber bei Wildzelten von Wanderern für eine Nacht.

                                          Gruß,

                                          Claudia

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