[Erfahrungsbericht] Páramo Fuera Windproof Smock

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Feurio
    Dauerbesucher
    • 16.06.2009
    • 667
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Erfahrungsbericht] Páramo Fuera Windproof Smock

    Kaufdatum: Juli 2013
    Gebrauchszeitraum: bisher 10 Tage
    Wetter-/Klimabedingungen: zwischen 10 und 20°C bei starkem Wind, Windstille, Platzregen, Nieselregen
    Art des Einsatzes: Bergwanderungen in den Alpen bis 2500m
    Hersteller: Páramo
    Modellbezeichnung: Fuera Windproof Smock
    Modelljahr: 2013
    Unverbindliche Preisempfehlung: ca 70 Euro incl Versand
    Vorgesehener Einsatzbereich: Längere Trekkingtouren, Bergsteigen
    Ausstattung und besondere Details: Bauchtasche mit 2 seitlichen Reißverschluss-Zugängen; Kapuze mit 2 Regulierern; mit Klett variierbare Armbündchen
    Reißverschlüsse: YKK
    Gewicht inkl. Größenangaben: 300g in Größe S (laut Hersteller 290g in M)
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Passform: gut
    Komfort: sehr gut
    Praxistest - Handling: Sehr gut
    Pro-Kauf-Argumente (Stärken): - Sehr gute Dampfdurchlässigkeit; - Haptisch angenehm; - Große Bewegungsfreiheit; - Verantwortungsvoll hergestellt
    Contra-Kauf-Argumente (Schwächen): Gewöhnungsbedürftiger Schnitt, Gewicht
    Alter Testperson: 25
    Körpergrösse Testperson (in cm): 168 cm
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

    Auf der Suche nach einer Windjacke für lange Trekkingtouren sowie fürs Bergsteigen, mit Schwerpunkt Dampfdurchlässigkeit und Robustheit, hat mir insb. Lorenz7433 den Páramo Fuera Smock ans Herz gelegt. Alternativ hatte ich die Patagonia Houdini im Auge, deren Material aber 2013 von "windabweisend" auf "winddicht" umgestellt wurde und die mir im Laden - neben dem neuen, für mich unangenehmen, anliegenden Schnitt - auch ziemlich dampfdicht erschien. Darüber hinaus hat der Verkäufer vor dem empfindlichen Material gewarnt. Also bestelle ich mir die Páramo, von der man im Internet nicht viel erfahren konnte. Damit dieses schöne Teil etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt schreibe ich ihm diesen Test.


    Allgemein:
    Nachdem ich keinen wirklichen Vergleichswert habe, sind meine Erfahrungen bezüglich der Atmungsaktivität notwendig blass. Auch bei schweißtreibenden Aktivitäten, Bergsteigen mit 12kg Rucksack etwa, hat der Smock aber ein sehr angenehmes Klima. Durch die leicht hochgekrempelten Ärmel kann man ihn sogar bei einem kühlen Anstieg anlassen, beim Abstieg allemal. Nassgeschwitzt aus der Hitze oben am kühlen, windigen Gipfel angekommen hatte ich wirklich das Gefühl, dass er nicht nur den Wind effektiv blockt, sondern auch meine Feuchtigkeit nach außen transportiert.
    Regen hält das Material etwa eine halbe Stunde wunderbar perlend ab, dann kommt die Feuchtigkeit aber durch. Für kurze Touren mit guten Wetterbericht und in nicht-extremem Gelände genügt er mir also auch als Minimal-Regenschutz.
    Das fließende, weiche Material hat etwas seidenhaftes und liegt sehr angenehm auch auf der bloßen Haut. Als besonders Geräuscharm würde ich es nicht bezeichnen, aber lauter als eine polyester-Wanderhose ist es auch nicht jedenfalls kein auffälliges Knistern o.ä. Zudem wirkt es sehr robust und Abriebfest, ein paar Dornhecken hat es jedenfalls schon sang- und klanglos überstanden.
    Die Kapuze lässt sich auf zwei Wege einstellen, ist damit angenehm anliegend und bewegt sich mit; gleichzeitig ist der Reißverschluss dann direkt im Gesicht und hat keinen Schutz. Der Schild hat einen eingenähten Draht, mit dem er sich beliebig formen lässt - eine Funktion deren Wert sich mir nicht unmittelbar erschließt. Von der Passform zwar nett wäre mir sonst eine minimalistischere und leichtere Kapuze - in etwa wie die der Houdini - lieber gewesen.

    Im Folgenden gibts noch ein paar Fotos, an denen ich den Smock illustrieren will.

    Schnitt:

    Wie man sehen kann sind die Ärmel eher lang, der Bund eher kurz geschnitten - was dem Smock etwas Matrosenjäckchenhaftes verleiht. In der Praxis ist das Teil aber sehr bequem und verleiht größte Bewegungsfreiheit.

    Sehr weite Ärmel:

    Beim Fahrradfahren flattern die Ärmel am Oberarm etwas, so weit sind sie geschnitten. Auch mit einer Daunenjacke ist hier noch Platz! Durch den weiten Schnitt kann auch die feuchte Luft innen besser zirkulieren und auf der vergrößerten Oberfläche einfacher verdampfen.

    Bund

    der Bund lässt sich auf einer Seite anpassen, die Kapuze hat zwei Regler an den Gesichtsseiten und einen im Nacken.

    Ärmel krempeln:

    Durch den weiten Schnitt lassen sich die Ärmel sehr leicht hochkrempeln, was mir persönlich lieber ist als fertige Elastic-Bündchen, die dann zwar schneller über den Ellenbogen geschoben sind und dort bleiben, bei mehr Kleidung aber zu eng werden.

    Enge Kapuze, angepasste Armbündchen:

    Durch Klett lassen sich die Armbündchen stufenlos regulieren.


    Dieser "Test" oder Erfahrungsbericht ist natürlich noch sowas wie ein erster Eindruck, ich will aber nach der Saison einen gründlicheren Update nachreichen. Das Teil überzeugt mich einfach!
    Für mehr Natur vor der Haustür!

  • Feurio
    Dauerbesucher
    • 16.06.2009
    • 667
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [Erfahrungsbericht] Páramo Fuera Windproof Smock

    So, Zeit, mal eine Rückmeldung zu geben!
    Den Sommer über war ich viel hier im Gebirge unterwegs und hatte immer den Smock dabei.

    Der positive erste Eindruck in puncto Haptik (wenig erstaunlich) ist geblieben, das Material fasst sich sehr gut an.

    Schnitt

    Die weiten Ärmel, die Bauchtasche und die Kapuze finde ich angenehm und praktisch, vor allem die weiten ärmel. ABER: der kurzgeschnittene Bund ist fürs stehen und gehen angenehm, nicht aber bei etwas mehr Bewegungsintensität. Als ich im Schnee bei starkem Wind mich um die Heringe meines Zeltes kümmern musste ist mir im Bücken der Rücken der Jacke um eine ganze handbreit nach oben gerutscht. Als ich daraufhin den Spanner nutzte um sie an Ort und Stelle zu halten, hat sie mir Fleece und T-Shirt mit nach oben gezogen, sodass der kalte Wind mir direkt in die Nieren pfiff. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der Bund "hochschoppert", wenn er angezogen ist. Klarer Minuspunkt. Beim Radln ist das doch dasselbe oder?

    Funktionalität

    Dampfduchlässigkeit: mit ihr war ich sehr zufrieden, einmal feucht trocknet sie sehr schnell - nassgeschwitztes Fleece und Wollhemd am Gipfel mit der Jacke überzogen, und bald war ich innen fast trocken.

    Wind: ihn blockt sie außerdem nicht zu 100%, d.h. bei Sturm wird einem leicht kühl darunter, aber sonst eben funktioniert sie umso besser.

    Regen: mit der anfänglichen Imprägnierung war ich fast eine halbe Stunde im strömenden Regen trocken, und danach zwar feucht, aber es ist nicht ganz durchgegangen. Dann 1X gewaschen und die Imprägnierung war draußen, sodass jeder Tropfen fast sofort durchging, also wirklich 0% Wasserdicht, auch nicht resistent oder was. Allerdings kann man die Imprägnierung von Nikwax in der Waschmaschine beimischen (wobei man dann halt das Teil extra getrennt waschen muss).

    FAZIT

    Die anfängliche Begeisterung hat sich leider sehr reduziert. Ich habe nach wie vor keinen Vergleich zu klassisch-leichten Windblockern wie der Patagonia Houdini oder dem Rab Cirrus Jacket, kann also nicht beurteilen, ob die Funktionalität der Paramo wirklich die 200gr mehr lohnt. Unimprägniert ist die Leistung bei Regen gleich null. In Puncto Robustheit dürfte sie aber deutlich überlegen sein! Der Schnitt ist oben ein plus, unten ein klares minus für mich. Und die scheinbar umweltfreundliche und relativ sozialverträgliche Herstellung ist auch eindeutig ein Pluspunkt.


    EDIT:
    Die Jacke steht nun unter Suche/Biete zum Verkauf - einfach eine PN schreiben!
    Zuletzt geändert von Feurio; 17.10.2013, 09:07.
    Für mehr Natur vor der Haustür!

    Kommentar

    Lädt...
    X