Wie weit geht ihr bei UL?

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  • maxxle
    Erfahren
    • 21.06.2012
    • 185
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wie weit geht ihr bei UL?

    Hallo,

    wollte euch mal fragen, wie weit ihr beim UL-Gedanken geht? Lasst ihr z.B. ein Packnetz zuhause? Schneidet ihr zu lange Gurte ab? Oder achtet ihr nur generell beim Kauf der Ausrüstung darauf, dass das Gesamtgewicht minimal bleibt?

  • kletterling
    Dauerbesucher
    • 30.07.2012
    • 613
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wie weit geht ihr bei UL?

    Hallo zurück,

    von Allem etwas!

    Am Wichtigsten (wie ich heute schon einmal schrub) war es für mich, mal meine Ausrüstung zu wiegen und eine Packliste mit Gewicht zu erstellen. Da hab ich schnell gemerkt, dass für meinen derzeitigen Trainingszustand und im Vergleich zu so manch anderem hier im Forum das rechnerische Gewicht viel zu hoch war.

    Dann hab ich die großen 3 (Schlafsystem, Tragen, Kochen) mal kritisch für meine Zwecke hinterfragt und angefangen, sie zu optimieren.

    Und dann kam das Tuning an der vorhandenen Ausrüstung und MYOG.

    Und stimmt, bei meinem Rucksack hab ich am Ende, als er gepackt war, gemerkt, dass da massenhaft Schlaufen und Bänder umsonst und zu lang waren, und dann hab ich geschnibbelt. Waren am Ende immerhin knapp 160g.

    Und im Endeffekt bin ich immernoch L und nicht UL unterwegs. Aber schon etwas angefixt vom Virus.

    Aber der berühmte Zahnbürstengriff ist bei mir noch dran.

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    • Daddyoffive
      Fuchs
      • 24.08.2011
      • 2437
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wie weit geht ihr bei UL?

      Das macht hier sicher jeder anders. Ich bemühe mich einfach, nicht zu viel mitzuschleppen und achte bei Neuanschaffungen sehr auf das Gewicht. Aber UL bin ich nicht unterwegs. Das ist m.E. Schon sehr speziell.
      Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
      John Eldredge
      ><>

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      • Bandog
        Erfahren
        • 21.02.2012
        • 224
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Wie weit geht ihr bei UL?

        Hallo,

        Ich versuche gerade mit meiner Sommer Ausrüstung für Mittel- und Südeuropa, auf unter 1kg zu kommen,was das Rucksack gewicht betrifft und unter 2,5 kg was das skin out weight angeht.

        Was übrigens weder besonders Teuer (bis auf eins,zwei Sachen), möchte besonders schwierig ist. Und ich würde mich noch nicht mal als richtigen UL'er beschreiben! Mir geht es dabei weniger ums Gewicht des Gewichtes wegen, (obwohl es schon interessant ist zu sehen, wie weit man das Gewichts noch reduzieren kann) sondern eher darum, dass ich schlicht und einfach lieber bequem und unbeschwert durch die Gegend laufe, anstatt Kilo weise Ausrüstung durch die Gegend zu schleppen.

        Ich bin auch eher der Minimalist und überlege eigentlich auch immer ob ich bestimmte Dinge wirklich brauche. Klar habe ich auch ein wenig unnötigen Luxus dabei, aber wer hat das nicht?;)

        Ein Beispiel: ich benutze im Moment die 600 Tasse von Snow Peak, die wiegt so um die paar an die 80g glaub ich. Ich werde mir aber wohl die Tage die 400ml Tasse von Evernew bestellen, die ich glaube 54 oder 56 Gramm wiegt. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mir 400ml reichen müssten und ich so immerhin gute 30g sparen kann.

        Andererseits schleppe ich ein Victorinox mit gut 100g mit mir rum, auf das ich ehrlich gesagt nicht verzichten mag! Klar ginge es leichter und viele UL'er kommen auch ganz ohne Messer aus, dass ginge mir allerdings dann doch zu weit! Ich hab eigentlich auch sonst immer ein Messer dabei, und will auch auf Tour eins dabei haben.

        Ich entscheide also meist aus dem Bauch heraus, was ich brauche und was nicht und wie weit Ich mit UL zu gehen bereit bin. Wie gesagt, ich bin mehr ein Minimalist als ein reiner UL'er. Wobei es mir allerdings, auch mehr um das Wandern als ums Camping geht. So das ich meinen "Komfort" mehr beim Wandern (Laufen) suche, als im Lager (Zelten). Und da ist möglichst leichtes Gepäck natürlich von Vorteil. Außerdem mag ich es "einfach", um so weniger Gewicht ich mit schleppen muss und um so näher ich der Natur sein kann (z.B.: Tarp statt Zelt) um so schöner empfinde ich die Tour. Und dafür gehe ich wohl schon recht weit, zumindest weiter als manch einer gehen würde (oder könnte ohne den Spaß am draußen sein zu verlieren).

        Und genau das ist, denke ich, der Punkt! Man sollte so weit gehen, dass es einem (noch) Spaß macht. So muss dann wohl jeder selbst für sich den Punkt finden wie weit er zu gehen bereit ist und wo seine "komfort-grenze" liegt. Vielleicht liegt ja genau hier das "Dilemma"?

        LG

        Bandog


        Gesendet von meinem GT-S5360 mit Tapatalk 2
        Zuletzt geändert von Bandog; 08.07.2013, 15:02.

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        • speckbaron1409
          Erfahren
          • 12.03.2012
          • 192
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wie weit geht ihr bei UL?

          Hi ,

          auch ich würde meine Ausrüstung als L und nicht als UL bezeichnen ( geht ja immer noch leichter ) . Mit der Zeit die wichtigsten Teile ausgetauscht . Vom schweren BACH zum golite Pinnacle oder vom Zelt zum Tarp , von Kufa zur Daune -Tüte und bei den Klamotten keine Hardshell mehr sonder viele dünne Schichten ; kein Edelstahlgeschirr sondern Titan oder Allu . Über die Jahre eben Stück für Stück ausgetauscht , aber als "Grammjäger" würde ich mich nie sehen wollen , die ersten Touren mit + 20 Kg und Heute eben nur noch max. 14 Kg ( inkl. Wasser und Basis-Nahrung )
          Wer den Koch kennt , braucht vor dem Essen nicht zu beten .

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          • Fletcher

            Fuchs
            • 24.02.2012
            • 1109
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Wie weit geht ihr bei UL?

            Überflüssiges an Gurten wird abgeschnibbelt; nicht nur wegen Gewicht, die nerven halt.
            Zahnbürste ist für Kinder. Und auch sonst ist mein Gewicht im Sommer doch arg gering (Cubentarp, Wasserfilter (Saywer, der ist am leitesten bei guter Filtration) statt Wasser schleppen, ect.) und natürlich durch weglassen. Outdoormesser? Brauch ich nicht. Erste Hilfe Kit nur in sehr abgelegenen Gegenden. Elektronik? Nur MP3 (64g) und Kompaktkamera, nicht mal Stirnlampe oder Handy.
            Dann noch in Wetterabhängigkeit Regenzeug (Jacke und Hose), Poncho (mit oder ohne Hose) oder nur Schirm (beste Lösung).
            Wo ich keine Abstriche mache, ist beim Tee. Der gehört stilecht in die Teedose, Wasser wird mit Thermometer temperiert, Teesieb aus Drahtgeflecht, manchmal sogar Porzellantasse.
            Unter der magischen 5Kg Grenze ist im Sommer nicht schwer, wobei ich noch auf nen UL-Rucksack verzichte, bevorzuge da ein Modell von ca. 1Kg mit 35l.
            Im Winter sieht die Sache aber ganz anders aus, da geh ich eher auf Nummer sicher (für meine Verhältnisse).


            Gewichtsreduzierung ist bei mir sehr situationsabhängig, wenn ich (mal wieder) den Gendarmenstien ablaufe, brauch ich weder sackschwere Wanderstiefel noch 20Kg auf`m Rücken.
            Wenn`s im Herbst in den Schwarzwald oder Alpen geht, sieht`s halt anders aus.
            Zuletzt geändert von Fletcher; 08.07.2013, 15:49.
            Das letzte Hemd hat keine Taschen

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            • blackteah
              Dauerbesucher
              • 22.05.2010
              • 777
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Wie weit geht ihr bei UL?

              Zitat von Fletcher Beitrag anzeigen
              Elektronik? Nur MP3 (64g) und Kompaktkamera, nicht mal Stirnlampe oder Handy.
              Und was machst du wenn du verunglückst und nicht mehr laufen kannst?
              Oder machst du das nur in Gegenden die einigermaßen frequentiert sind?

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              • blitz-schlag-mann
                Alter Hase
                • 14.07.2008
                • 4851
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                OT: Bis zu 100 km/Tag
                Viele Grüße
                Ingmar

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                • Fletcher

                  Fuchs
                  • 24.02.2012
                  • 1109
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                  Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                  Und was machst du wenn du verunglückst und nicht mehr laufen kannst?
                  Oder machst du das nur in Gegenden die einigermaßen frequentiert sind?
                  Ist einfach situationsabhängig, auch in wenig frequentierten Gegenden. Gerade da braucht man wenig Elektronik, da dessen Versorgung eh nicht gewährleistet ist (kein Netz, kein Batterienachkauf möglich)

                  Ich hab einfach nur ne eher risikobereite Lebenseinstellung als der Durchschnittsdeutschbürger (ist anerkannt)

                  Aber ich kenn auch meine Fähigkeiten und Grenzen ziemlich gut, hab Erfahrung bei dem was ich wie tue, baue diese aus und darauf wieder auf. Ich sicher mich halt weniger materiell ab, sondern durch Erfahrung und Richtlinien (eine lautet: keine USA Großstadtbesuche, ist lebensgefährlich da, echt)

                  Das soll jetzt auch nicht heißen, das UL-trekking riskanter ist, oder gar gefährlich.
                  Das letzte Hemd hat keine Taschen

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                  • Eggefreund
                    Erfahren
                    • 27.11.2010
                    • 294
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                    Zitat von Bandog Beitrag anzeigen
                    ... Ich werde mir aber wohl die Tage die 400ml Tasse von Evernew bestellen, die ich glaube 54 oder 56 Gramm wiegt. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass mir 400ml reichen müssten und ich so immerhin gute 30g sparen kann. ...
                    ich hab's anders gemacht: ich habe einfach drei Kilo abgenommen.
                    LG aus Lippe
                    Norbert

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                    • sjusovaren
                      Lebt im Forum
                      • 06.07.2006
                      • 6031

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                      Zitat von kletterling Beitrag anzeigen
                      Und stimmt, bei meinem Rucksack hab ich am Ende, als er gepackt war, gemerkt, dass da massenhaft Schlaufen und Bänder umsonst und zu lang waren, und dann hab ich geschnibbelt.
                      Ich käme nicht auf die Idee, das bei meinen Rucksäcken zu machen. Wer weiß, was ich da in Zukunft mal drunterklemmen und dranschnallen möchte und dann fehlt mir die nötige Länge.
                      Abschnibbeln geht flott, aber wieder drannähen wohl kaum.
                      Ich nehme an, du hast auch eine gewichtssparende Kurzhaarfrisur
                      Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                      frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                      Christian Morgenstern

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                      • kletterling
                        Dauerbesucher
                        • 30.07.2012
                        • 613
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                        Zitat von sjusovaren Beitrag anzeigen
                        Ich käme nicht auf die Idee, das bei meinen Rucksäcken zu machen. Wer weiß, was ich da in Zukunft mal drunterklemmen und dranschnallen möchte und dann fehlt mir die nötige Länge.
                        Abschnibbeln geht flott, aber wieder drannähen wohl kaum.
                        Ich nehme an, du hast auch eine gewichtssparende Kurzhaarfrisur
                        Ich verstehe Deinen Einwand, ich hab auch sehr lange gebraucht, mich dazu durchzuringen. Würde ich auch nicht bei jedem Rucksack machen. Aber das war ein ganz spezieller Fall. Den Rucksack hatte ich mir hauptsächlich wegen dem guten Tragesystem gekauft- einer der wenigen, der gepasst hat (bin sogenannter Sitzriese, d.h. ewig langer Oberkörper). Damit war der Rucksack dann gleich relativ groß, 45l. Für Tagestouren für mich eigentlich zu groß.

                        Außerdem hatte er eben jede Menge Schnallen und ewig lange Bänder außen dran, was mich bei Gebrauch genervt hat. Und jeder Bauchgurt z. B. war mindestend einen halben Meter lang, die nicht genutze Hälfte schlabbert dann ja auch immer rum. Insgesamt ging der Rucksack mir also auf die Nerven. Somit lag er jahrelang ungenutzt im Schrank.

                        Mit kleiner werdendem Gepäck (angenehmer effekt leichter Ausrüstung) wurde er dann aber auf einmal wegen seiner Größe als Trekkingrucksack ideal, die Gurte haben mich aber immer noch genervt.

                        Jetzt ist es bei dem speziellen Rucksack auch noch so, dass fast überall noch so kleine Schlaufen dran sind, die man in Verbindung mit einer Schnur prima zum Befestigen von Ausrüstung nutzen kann, auch ohne die fest installierten Bänder. Die kleinen Schlaufen hab ich natürlich dran gelassen- so gewichtsfetischistisch bin ich nicht (trotz Kurzhaarfrisur ).

                        Wie dem auch sei, jetzt nach dem 'Säubern' finde ich ihn viel praktischer. Und etwas Basteltalent vorausgesetzt, kriege ich immer noch massig Zeug dran gehängt, was ich aber, glaub ich, gar nicht brauchen werde. Weil jetzt wird es interessant: einmal auf den Trichter gekommen, wie wenig man braucht, fängt der Rucksack eher an, zu groß zu werden! Ich linse jetzt eher nach einem 35l+X Modell, z. B. einem HuckePack oder Golite oder so. Die alte UL-Spirale: weniger Gewicht, weniger großer und dafür leichterer Rucksack erforderlich, leichtere Schuhe möglich, mehr Strecke am Tag, kürzere Zeit unterwegs, weniger Gewicht am Rücken erforderlich...

                        Muss man aber nicht verstehen, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

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                        • JonasB
                          Lebt im Forum
                          • 22.08.2006
                          • 5342
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                          bei mir kommt es sehr auf die Art der Tour an. Für den Winter habe ich mir nach und nach immer schwerer Ausrüstung zugelegt- einfach aus dem Grund das die alten Materialien halt etwas schwerer sind; Zelt aus Baumwolle, Ski & Pulka aus Holz, etc...

                          Bei den meisten anderen Touren ist mir Komfort oft wichtig, also achte ich darauf, aber zu viel Gewicht schleppe ich trotzdem nicht mit rum.

                          Wenn es eine reine UL Tour werden soll dann wird alles gewogen und alles unnötige entfernt. Dabei sind dann auch Rucksackgurte, zu lange Isomatten, etc.
                          Nature-Base "Natürlich Draußen"

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                          • Schmusebaerchen
                            Alter Hase
                            • 05.07.2011
                            • 3388
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                            Ich bin M bis H unterwegs. Wie ich das gewährleiste? Ne Exceltabelle und ein extra großer Rucksack

                            Ich lasse lieber weg, anstatt extra leichte(mit unter teure) und kurzlebige oder Suboptimal Ausrüstung zu kaufen.
                            Beispiel: Am Wochenende brauche ich keinen Kocher. Kalt ist in dem Fall wesentlich leichter, schneller und ausreichend.
                            Schlafsystem wird temperaturmäßig berechnet und bei kurzen Trips entsprechend knapp kalkuliert.
                            Auf keinen Fall wird Geld extra investiert, nur damit der neue leichtere Gegenstand einen älteren schwereren ersetzt. Gebietserweiterung ja, ersetzen eines funktionstüchtigen Gegenstandes nein.
                            Gewicht gespart wird mit MYOG. Es ist sehr schwer etwas in XS taliert, extra lang zu bekommen. Die Länge ist gegeben, aber am Umfang kann Gewicht gespart werden.

                            Leicht ist es für mich, wenn sich der Rucksack gut tragen lässt. Egal ob das nun 20kg oder 20,5kg Rucksackgewicht sind.
                            Gerechnet wird in 200-500g.
                            So weit geht bei mir UL
                            Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                            UGP-Mitglied Index 860

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                            • rumtreiberin
                              Alter Hase
                              • 20.07.2007
                              • 3236

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                              Der wichtigste Schlüssel zum Gewichtssparen ist bei mir überlegtes Packen.

                              Einerseits habe ich durch mein Transportmittel (weit überwiegend bin ich per Kajak unterwegs, gelegentlich per Rad, wandernd allenfalls auf Tagestouren) den Vorteil, das Gewicht nicht buchstäblich durch die Gegend buckeln zu müssen. Das verleitet natürlich zum mitnehmen irgendwelcher Goodies, die man bei einer trekkingtour sicher nicht einpacken würde.

                              Was ich immer wieder merke: Ich nehme eigentlich zuviel Gewicht an Lebensmitteln mit. Einerseits liebe ich es, auch auf Tour "gut" zu essen, andererseits weiß ich daß ich bei meinen Touren eigentlich bis jetzt immer die Möglichkeit zum Zivilisationskontakt hatte, so spätestens alle 3 bis 4 Tage. In solchen Situationen mal grad im Supermarkt frisches Obst/Gemüse oder Brot erbeuten, oder die Dinge die eigentlich wegen fehlender Kühlmöglichkeit nicht sinnvoll mitkönnen ist für mich Teil der Lebensqualität auf einer Tour. Besonders gern auch entsprechende lokale Spezialitäten. Also ist es "eigentlich" Unfug, für eine 10-Tagegstour 90% des Essens von Anfang an mitzunehmen.

                              Die nächste Schwierigkeit für mich bei den Lebensmitteln: Irgendwie ist mein Essverhalten auf Tour sehr unterschiedlich, es gibt Phasen da esse ich weniger als zuhause, trotz höherer körperlicher Aktivität - und andere in denen ich innerhalb eines Tages das vernichte was zuhause eine Dreitagesration wäre. Irgendwie gabs hier mal nen Thread in dem für längere Touren (gemeint waren mindestens einwöchige Touren) ein Essens-Trockengewicht von zwischen 500 und 800g pro tag als sinnvoll angesehen wurde.

                              Irgendwann habe ich mal einen Test gemacht: Tourdauer eine gute Woche, etwa 250 Paddel-km auf Lahn und Rhein, Etappen zwischen 25 und 80km je nach Fließgeschwindigkeit und Paddellust, Zeitpunkt Ende April/Anfang Mai, also noch keine ewig langen Sommertage. Essensmitnahme von vornherein, kein Nachkauf, konsequente Auswahl von Kalorienbomben wie Nüsse, Trockenobst etc, Verzicht auf Brot, stattdessen Frucht-Nuss-Müsli-Mischung in der fast 50% Früchte und Nüsse drin waren fürs Frühstück, dazu Milchpulver das sogar durchaus ok schmeckte. Unterwegs bin ich mal abends in einem Bootshaus ein Bier trinken gewesen, einmal hab ich auch morgens am Camping-Kiosk ein Brötchen und einen Croissant erbeutet, ansonsten nur das was ich mitgenommen hatte. Ich habe jede Menge von den etwa 6,5kg Zeug wieder mitgebracht, vor allem fast das komplette Müsli. Auch von den übrigen Sachen ist besonders bei Reis Nudeln Couscous oder roten Linsen jede Menge übrig geblieben, aber auch einiges an gedörrtem Gemüse/Pilzen etc das mit Gewürzen und den Grundnahrungsmitteln zusammen durchaus leckere Mahlzeiten ergibt die in einem Pott zusammen gekocht werden können. Offenbar verschätze ich mich gewaltig bei den Gewichten für die gedörrten Sachen.

                              Müsli zum frühstück ist einfach nicht meins. ZUhause gelegentlich mit Joghurt ja, aber dieser aufgeweichte Brei zu dem das Müsli in Milch schwimmend mutiert geht für mich gar nicht, und ich esse dann so wenig, daß ich nach spätestens 2h wieder Hunger habe. Bleibt also nur die Rückkehr zu roggenlastigem Sauerteigbrot das durchaus recht gut haltbar ist, oder sowas wie Pumpernickel. Als Brotbelag entweder Hartkäse mit weniger als 45% Fett, weil die recht haltbar sind auch ohne Kühlung oder salamiartige Wurst. Vegetarische Brotaufstriche als Butterersatz.

                              Ich glaub bei der nächsten Tour setze ich mal als Limit für die Lebensmittel 1kg pro Tag inklusive Luxusartikeln wie dem besagten Brot, dem ein oder anderen frischen Teil Kaffee, Milchpulver und Zucker sowie dem für alles zusammen vorgesehenen Gewürzebeutel an, und wiege vor allem mal vor dem Einpacken in wasser- und mäusedichte Boxen/Säcke/Schraubbehälter das Verpackungsmaterial das bei weitem nicht nur aus leichten Ziplocs besteht. Irgendwo an diesem Punkt muß wohl mein Knoten im Hirn hinsichtlich des Gesamtgewichts liegen.

                              Bei Kleidung, apotheke oder Kosmetik habe ich anfangs auch teilweise sehr unüberlegt Dinge eingepackt - vom aufhängbaren Roll-Beutel im Stil JW Waschsalon für Hygieneartikel (ist schon länger durch einen Ziploc ersetzt, der Beutel kommt nur noch bei motorisierten Touren mit Tagestouren ab standquartier mit) bis hin zur Menge an gleichartigen Kleidungsstücken die selbst fürs Paddeln mit dem Gedanken an einen kompletten Satz Kenterwäsche einfach "Overkill" waren. Auch die Tatsache daß ich zu wenig wert auf Kombinierbarkeit nach Zwiebelprinzip für kühleres Wetter gelegt hatte oder sehr preiswerte Kufa-Klamotten selbst nach einer Handwäsche auf einem campingplatz bei Touren über einer Woche Dauer irgendwann für meine Nase eine Zumutung waren, die zum Einpacken von noch einem und noch einem und noch einem T-Shirt führte, gabs so einiges. Merino und höherwertige Kufasachen haben da zusammen mit der Entscheidung daß es einen Satz Paddelkleidung der auch müffeln darf, sowie einen Satz Kleidung für alles von Stadt angucken bis abends/morgens Lagerleben ohne schweißtreibende körperliche Aktivitäten durchaus ohne Komfortverlust für Einsparungen gesorgt.

                              Auch meine Zelte haben eine konsequente "Diät" erlebt. Mein allererstes war ein Iglo mit Fiberglasgestänge das schlappe 5kg wog, das nächste das Intrepid 2er mit der Risenapsis, mit 3,5kg in der ZG Version schon erheblich leichter, ansonsten gibts das Macpac Microlight mit etwa 2kg bei längeren Touren gern kombiniert mit einem leichten Tarp zur Erweiterung des "Lebensraums" bei blödem Wetter, das SL3 ohne Innenzelt, je nach Tour kombiniert mit einer 1 x 2m Plane bzw seit neuesten EVA-Matte in der Art der Exped Doublemat und einem Kindermossinetz mit schnüren dran was erheblich mehr wettergeschützten Raum bei etwa gleichem Gewicht bietet, sowie das geodätische TNF Tadpole 2 DL, das auch in dieser Gewichtsklasse spielt, und auch ohne Kombination mit einem Tarp ausreichend Platz bietet. Ganz leicht gehts auch (außerhalb der Mückensaison, die Biester lieben mich) mit nur SL3-Außenzelt, -Stange und Matte, nur Tarp und Plane/EVA-Matte, in diesem Fall je nach Situation meist Boot als Teil der Tarp-Aufstellkonstruktion, jedoch zur Schonung meines geliebten Carbonpaddels eine kurze Tarpstange oder sofern mitgenommen das robustere Reservepaddel. Ob das mehrteilige Reserve-Paddel sich auch eignen würde die SL3 stange zu ersetzen hab ich noch nicht probiert. Auf das Vorhandensein von Bäumen zum Aufhängen des SL3 würde ich nicht vertrauen wollen bei den Kajaktouren, bei Radtouren wäre der völlige Verzicht auf eine stange in Deutschland und anderen Gegenden mit ausreichender Bewaldung durchaus eine Option, da Kriterien wie gute Anlandemöglichkeit am Ufer die beim Paddeln die Zeltplatzauswahl wesentlich einschränken bei Radtouren oder zu Fuß eben nicht so eine große Rolle spielen.

                              Auch bei den wasserdichten Packsäcken bin ich durch teilweisen Umstieg von schwereren zu leichteren recht easy von fast 4kg auf gut 2kg gekommen.

                              Insgesamt hat Gewichtsreduzierung wohl sehr viel mehr damit zu tun das Hirn einzuschalten und Erfahrungen beim nächsten Packen zu berücksichtigen, als damit von Kleidungsetiketten über Bändsel an Pack- oder Rucksäcken bis wasweißichwas akribisch hier und dort grammweise abzuschneiden. Das mag vielleicht die "Endstufe" des UL sein - aber das Einsparen hin zu einem komfortabel handhabbaren Ausrüstungsgewicht beginnt ja schon viel früher, und an dieser Stelle sind auch die Einsparmöglichkeiten oft genug schon bei einem einzigen Gegenstand schon im Bereich mehrerer 100g - einfach durch die Entscheidung ihn wegzulassen, weil etwas anderes in etwa die gleiche Funktionalität hat oder durch das Austauschen gegen einen leichteren, sofern das nicht ein Vermögen verschlingt.

                              Lieblingsausrüstungsgegenstände sind für mich welche die einen Mehrfachnutzen haben, wie die 3l Weithalstonne für druckempfindliche Dinge die gleichzeitig auch als Sitz dient, die Paddeljacke die bei Kurztouren auch als Regenjacke herhalten muß wenn nicht temperaturbedingt für Abend/Morgen eine richtige Regenjacke zwingend nötig ist oder eine längere Tour auch Aktivitäten wie eine stadtbesichtigung einschließt wo die Paddeljacke mit den Neobündchen und dem knappen Spielraum für das Volumen der darunter ohne Wurst in der Pelle-Feeling tragbaren Kleidung nicht wirklich sinnvoll ist, je nachdem was genau besichtigt wird mag es auch sein daß das einfach völlig unangemessene Kleidung ist.

                              Nach jeder Tour die zurückgebrachte Ausrüstung ansehen, und Dinge die man nicht benutzt hat beim nächsten Mal von vornherein nicht einpacken gelingt mir zwar nicht immer, aber ist definitiv ein wesentlicher Beitrag zum Gewichtssparen. Auch gucken was/wie andere machen ist meist hilfreicher als die gesammelte graue Theorie.

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                              • maxxle
                                Erfahren
                                • 21.06.2012
                                • 185
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                                #16
                                AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                                Hallo!

                                Vielen Dank für die ganzen Beiträge. Ist echt absolut interessant zu lesen wie ihr mit dem Thema umgeht.
                                Bitte fleißig weiterposten!

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                                • rumtreiberin
                                  Alter Hase
                                  • 20.07.2007
                                  • 3236

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                                  #17
                                  AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                                  Ich find es wäre nett von dir mehr als zwei Dreizeiler zu lsen, warum willst du das überhaupt wissen, und wie weit gehst du selber bei UL?

                                  Interessant bleibt die Frage auf jeden Fall, aber nicht nur du bist neugierig, andere auch

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                                  • Bandog
                                    Erfahren
                                    • 21.02.2012
                                    • 224
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                                    Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                                    Ich lasse lieber weg, anstatt extra leichte(mit unter teure) und kurzlebige oder Suboptimal Ausrüstung zu kaufen.
                                    Also meine Ausrüstung ist weder besonders teuer, noch kurzlebig und vor allem nicht suboptimal, ganz im Gegenteil!

                                    Ein Beispiel: Um im Sommer durch das deutsche Mittelgebirge oder Süd Frankreichs Provence zu wandern, braucht es meiner Meinung nach keine Himalaja taugliche Expeditions Ausrüstung.

                                    Und da ich mich auch meist nicht durch Dornbüsche kämpfen muss, sondern auf Wanderwegen unterwegs bin, reicht auch meine UL Ausrüstung völlig aus. Mein Eureka Poncho wiegt z.B. nur ca 211g. Natürlich ist der BW Poncho stabiler, aber mit knapp einem Kilogramm auch wesentlich schwerer, deshalb würde ich ihn aber nicht als "funktionaler", ja noch nicht einmal (für meinen Einsatzzweck) als langlebiger bezeichnen.;)
                                    Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                                    Auf keinen Fall wird Geld extra investiert, nur damit der neue leichtere Gegenstand einen älteren schwereren ersetzt. Gebietserweiterung ja, ersetzen eines funktionstüchtigen Gegenstandes
                                    Bei mir schon.:eek:

                                    Ich werde wohl demnächst einige funktionstüchtige und sogar fast noch neuwertige Sachen gegen neue austauschen. Z.B. will ich mir die neue Petzl e-lite holen,einfach weil mir die neue besser gefällt als die alte. Genauso werde ich mir den Sea to Summit Dry Day Pack (oder wie der heißt) holen und gegen meinen Terra Nova Laser Elite tauschen und damit gute 130g sparen.

                                    Andererseits werde ich wohl auch meinen Nordisk titan Esbit Kocher mit ca 12g gegen einen Hobo mit etwas über 50g tauschen, einfach weil ich mittlerweile die Freiheit und Unabhängigkeit eines Hobo Kochers bevorzuge, Gewicht ist eben nicht alles.

                                    LG

                                    Bandog


                                    Gesendet von meinem GT-S5360 mit Tapatalk 2

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                                    • Mario294
                                      Erfahren
                                      • 11.12.2011
                                      • 270
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                                      Wie weit gehe ich bei UL?

                                      Bei mir ist es ja noch nicht all zu lange her... über den Winter 2012/2013 habe ich meine gesamte Ausrüstung gegen Ul getauscht ohne je Erfahrung mit leichten Sachen gemacht zu haben.

                                      Bei Ausrüstung achte ich jedoch nicht nur aufs Gewicht sondern auch auf den Preis z.B. habe ich meinen Alutopf nicht vor gegen einen Titantopf zu Tauschen da es nur wenige Gramm sind die ich sparen könnte und der Aufpreis einfach zu hoch ist auch wenn der Topf wohl mein halbes Leben halten würde... Vlt muss ich mir es doch mal überlegen

                                      Es kommt auch sehr auf die zu erwartenden Temperaturen und Witterungseinflüsse an im Winter würde ich es mir wohl nicht zutrauen wirklich UL auf Tour zu gehen aus dem Grund weil ich einfach sehr wenig Wintererfahrung im allgemeinen habe

                                      Im Sommer dagegen in bekannten Regionen vertraue ich auch mal auf die Karte worauf Schutzhütten eingezeichnet sind und lasse mein Zelt zuhause... sollte dann eine Hütte nicht auffindbar sein kann ich immernoch zur nächsten laufen und im Notfall könnte ich auch in ein Dorf absteigen und dort in einem Gasthof schlafen

                                      Die Zahnbürste ist und bleibt bei mir am Stück und auch die Bändel an meinem Rucksack habe ich noch nicht gekürzt obwohl ich es schon vorhatte... aber ich trau mich nicht so ganz

                                      Beim Zelt verzichte ich auf das Innenzelt um Gewicht zu sparen allerdings würde ich in Mückenregionen das Mehrgewicht für den Komfort Schultern.

                                      Als Isomatte nutze ich die 1,20 Meter Version der Neo Air und für die Beine reichen 2 Segmente der Z-Lite welche auch mein Rückenpolster am Rucksack sind so bleiben auch die Beine und Füße warm.

                                      Am besten Spart man immer noch durch Weglassen, wenn ich weis das ich nur drei Tage unterwegs bin brauche ich keine 2 T-shirts und auch keine 2 Hosen wobei ich nie 2 Hosen mitnehme

                                      Ich sehe selber bei mir noch einiges an Einsparpotential aber dennoch bin ich Momentan mit meiner Ausrüstung zufrieden und werde vorerst nichts Ändern... oder vielleicht doch?


                                      Mfg Mario

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                                        • 30.01.2013
                                        • 1888
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                                        #20
                                        AW: Wie weit geht ihr bei UL?

                                        Zitat von Mario294 Beitrag anzeigen
                                        Mfg Mario
                                        OT: Apropos: Steht nicht von Dir noch ein verregneter Reisebericht aus?
                                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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