AW: Wie weit geht ihr bei UL?
@Schmusebaerchen: Bei Deinem Gedankenexperiment, das ja eigentlich ein praktisches Experiment ist, gebe ich Dir teilweise recht. Das Gewicht am Fuß ist schwerer zu tragen. Allerdings suggeriert die Untersuchung von Stephen Legg (1986), der Faktor liege etwa zwischen 3 und 5, je nach Belastungsart. Dann müsste man also die fünf Kilo an jedem Fuß mit 30-50 Kilo im Rucksack vergleichen, und umgekehrt müssten sich 10 kg im Rucksack wie 1–1,5 kg an jedem Fuß anfühlen. Ich werde das alles nicht ausprobieren.
Was das Theoretische angeht, muss der Fuß zwar angehoben werden, und das Bein arbeitet dabei sozusagen als Hebel. Andererseits wird beim Schritt ja der Körperschwerpunkt nachgeführt, das Gewicht der Füße bleibt also relativ nah am Lot des Körperschwerpunktes, solange man nicht über Felsen klettert, eine Treppe hinaufsteigt, Ausfallschritte macht (oder dergleichen).
Letztlich hängt die Belastung, die durch das Gewicht an den Füßen entsteht, unter anderem von der Bewegungsart, dann aber auch von der Bauweise des Schuhs ab. Wenn man in der Stadt zum Bus rennt, ist das mit Chucks sicher weniger anstrengend als mit Wanderstiefeln. Andererseits ist die 20-km-Wanderung mit Wanderstiefeln leichter als mit Chucks. Für mich jedenfalls. Das liegt offenbar daran, dass beim Gehen neben der bloßen Physik des Anhebens und Bewegens von Gewichten noch eine Reihe anderer ergonomischer und biomechanischer Faktoren ins Spiel kommen, die das Forschungsergebnis von Legg praktisch ziemlich irrelevant machen. Insbesondere entlasten Dämpfung, Stützung des Fußgelenkes und Abrolleigenschaften die Beinmuskulatur in unterschiedlichem Grade, je nach Bauweise des Schuhs. Der Gewichtsvergleich wäre also nur dann ausschlaggebend, wenn alle anderen ergonomischen Eigenschaften gleich wären, und das ist praktisch selten der Fall.
Übrigens ist dies kein Plädoyer für schwere Schuhe, sondern nur eine Begründung für die Auffassung, dass bei den Schuhen, anders als die Untersuchung von Legg suggeriert, das Wiegen nicht mehr, sondern weniger hilft als bei anderen Ausrüstungsgegenständen.
Apropos: Dass es »völlig absurd« sei, allgemein über UL-Ausrüstung zu diskutieren, finde ich übertrieben. Denn die meisten, die »allgemein« darüber reden, haben ja implizit ein bestimmtes Einsatzspektrum im Blick (zumeist ihr eigenes), und die Frage, wo »speziell« die Grenzen des Einsatzbereiches eines bestimmten Gegenstandes liegen, lässt sich doch beiläufig klären.
@Sammy und Torres: Alles richtig. Zusammenfassung (nur für mich) lautet so: Trainingszustand einstweilen mittelmäßig, und weil am Gehen das Gehen das Wesentliche ist, lohnt es sich, das Tragegewicht restriktiv zu handhaben.
@Schmusebaerchen: Bei Deinem Gedankenexperiment, das ja eigentlich ein praktisches Experiment ist, gebe ich Dir teilweise recht. Das Gewicht am Fuß ist schwerer zu tragen. Allerdings suggeriert die Untersuchung von Stephen Legg (1986), der Faktor liege etwa zwischen 3 und 5, je nach Belastungsart. Dann müsste man also die fünf Kilo an jedem Fuß mit 30-50 Kilo im Rucksack vergleichen, und umgekehrt müssten sich 10 kg im Rucksack wie 1–1,5 kg an jedem Fuß anfühlen. Ich werde das alles nicht ausprobieren.
Was das Theoretische angeht, muss der Fuß zwar angehoben werden, und das Bein arbeitet dabei sozusagen als Hebel. Andererseits wird beim Schritt ja der Körperschwerpunkt nachgeführt, das Gewicht der Füße bleibt also relativ nah am Lot des Körperschwerpunktes, solange man nicht über Felsen klettert, eine Treppe hinaufsteigt, Ausfallschritte macht (oder dergleichen).
Letztlich hängt die Belastung, die durch das Gewicht an den Füßen entsteht, unter anderem von der Bewegungsart, dann aber auch von der Bauweise des Schuhs ab. Wenn man in der Stadt zum Bus rennt, ist das mit Chucks sicher weniger anstrengend als mit Wanderstiefeln. Andererseits ist die 20-km-Wanderung mit Wanderstiefeln leichter als mit Chucks. Für mich jedenfalls. Das liegt offenbar daran, dass beim Gehen neben der bloßen Physik des Anhebens und Bewegens von Gewichten noch eine Reihe anderer ergonomischer und biomechanischer Faktoren ins Spiel kommen, die das Forschungsergebnis von Legg praktisch ziemlich irrelevant machen. Insbesondere entlasten Dämpfung, Stützung des Fußgelenkes und Abrolleigenschaften die Beinmuskulatur in unterschiedlichem Grade, je nach Bauweise des Schuhs. Der Gewichtsvergleich wäre also nur dann ausschlaggebend, wenn alle anderen ergonomischen Eigenschaften gleich wären, und das ist praktisch selten der Fall.
Übrigens ist dies kein Plädoyer für schwere Schuhe, sondern nur eine Begründung für die Auffassung, dass bei den Schuhen, anders als die Untersuchung von Legg suggeriert, das Wiegen nicht mehr, sondern weniger hilft als bei anderen Ausrüstungsgegenständen.
Apropos: Dass es »völlig absurd« sei, allgemein über UL-Ausrüstung zu diskutieren, finde ich übertrieben. Denn die meisten, die »allgemein« darüber reden, haben ja implizit ein bestimmtes Einsatzspektrum im Blick (zumeist ihr eigenes), und die Frage, wo »speziell« die Grenzen des Einsatzbereiches eines bestimmten Gegenstandes liegen, lässt sich doch beiläufig klären.
@Sammy und Torres: Alles richtig. Zusammenfassung (nur für mich) lautet so: Trainingszustand einstweilen mittelmäßig, und weil am Gehen das Gehen das Wesentliche ist, lohnt es sich, das Tragegewicht restriktiv zu handhaben.
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