Vom 6. - 7. Juni 2013 waren wir mit der Klasse 4/5 einer Förderschule aus der südlichen Ortenau unterwegs.
Insgesamt starteten 9 Schülerinnen und Schüler mit uns zu einer 2-Tages-Tour von Freiamt (Sägplatz) über den Hünersedel bis Ettenheimmünster.
Angekommen sind leider nur 8 der Teilnehmer, da ein Teilnehmer noch am ersten Abend abgeholt werden musste.
Wie auch schon bei der letzten Tour mit jüngeren Teilnehmern hat sich auch dieses Mal wieder gezeigt, dass Touren mit Teilnehmern dieser Altersklasse deutlich mehr Vorbereitung im Voraus und ebenfalls mehr Aufwand während der Tour bedeuten.
Dennoch haben die Schüler weitestgehend selbst entschieden, was sie an Verpflegung mitnehmen möchten und welchen Weg sie während der Tour einschlagen.
Obwohl am ersten Tag die Distanz mit 8,8 km relativ gemütlich gewählt war, zeigte sich, dass viele der Teilnehmer schwer damit zu kämpfen hatten. Das gute Wetter tat mit ordentlich warmen Temperaturen ein Übriges dazu, dass wir Begleiter häufiger als "Motivationskünstler" gefragt waren.
Nur gut, dass wir (ohne das Wissen der Schüler) zwei Gläser Nutella (genauer Nusspli) eingepackt hatten. Wenn die Kräfte am Boden sind und die Stimmung einen Durchhänger hat, dann hilft nichts so sehr, wie ein Brot mit schön dick Nutella beschmiert
Vorauslaufend haben wir die Kids dann auch des öfteren mit dem Spruch "Wer hat die Nutella?" (die Antwort von unseren Verfolgern: "Duuuu!") angeführt und so ein wenig Schwung in die Sache gebracht.
Am zweiten Tag half aber auch das Versprechen von Nutellabroten in einer Situation nichts mehr und wir sahen uns vier meuternden Kids gegenüber, die mitten im Wald beschlossen, keinen Meter mehr weiter laufen zu wollen. Weder Logik, noch Versprechungen, noch die Androhung von Konsequenzen half weiter.
Wie genau wir es geschafft haben, diese Situation zu entschärfen kann ich jetzt gar nicht mehr sicher sagen. Der Schlüssel war glaube ich, jeden Teilnehmer einzeln und ganz individuell dazu zu bringen, sich von der "Vierer-Meutergruppe" zu lösen und sich dem Rest der Gruppe wieder anzuschließen. Und als der letzte "Meuterer" dann schließlich alleine mit mir im Wald stand, sah die ganze Sache für ihn dann wohl doch nicht mehr so erfolgversprechend aus und auch er schloss sich schließlich wieder der Gruppe an. Diese Gruppenverweigerung war eine der schwierigsten Situationen, die ich auf den bisherigen Touren erleben durfte. Wer sich ein wenig mit Gruppenführung und dem Thema der Aufsichtspflicht auskennt, kann vielleicht nachvollziehen, in welchem Dilemma man sich bei soetwas als verantwortliche Begleitperson befindet.
Nach Lösung der Problematik (und einer weiteren Nutellapause ) ging es den Rest der Tour allerdings sehr gut voran. Vielleicht war es einfach einer der Konflikte, die einmal ausgetragen werden müssen, um die Situation für den Rest der Zeit zu klären.
Diese Problematik soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kids eine spannende, aufregende, abenteuerliche und häufig auch einfach schöne Zeit gemeinsam mit uns in der Natur hatten.
Das bezeugen auch die Bilder, von denen ich ein paar hier einfügen möchte:
Warten an der Busstation Emmendingen
Kleine Pflanzenkunde (inkl. Probieren) zwischendurch
Gewusst wie! In einer der Pausen hat sich dieser Schüler das wohl gemütlichste Fleckchen ausgesucht
Auch der Lebensraum Natur wurde unter die Lupe genommen. Hier mit einer bereits verendeten Blindschleiche.
Gemeinsam steht sich der Anstieg leichter durch.
Nur den Kopf nicht hängen lassen
Gemeinsames Stockbrot am abendlichen Lagerfeuer. Ganz schön klebrig, der Teig.
Bei dem Wetter muss manchmal einfach eine kleine Abkühlung sein!
Die gesamte Gruppe. Erschöpft, aber sehr stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben.
Das Betreuerteam (Klassenlehrerin und ODS-Begleiter)
Abschließend lässt sich sagen, dass die Tour trotz der realtiv geringen Wegstrecke (erster Tag 8,8 km / zweiter Tag 11km nur bergab) für die Teilnehmer eine echte Belastungsprobe war. Weniger von der körperlichen Verfassung her, als vom Kopf her. Auch das Überwinden des eigenen Schweinehundes will anscheinend gelernt sein.
Beim gemeinsamen Frühstück am folgenden Montag in der Schule (ein Schüler mit Nusspli in der Hand zu mir: "Und weeer hat jetzt die Nutella?" ) wurde aber schon wieder voller Stolz und Freude über das gemeinsame Abenteuer berichtet und die Schüler sind gerade dabei ein kleines Buch mit ihren Erlebnissen während der Wanderung zu verfassen. Das Einverständnis der Schüler vorausgesetzt werde ich in ein paar Tagen vielleicht einzelne Seiten dieses Buches einscannen und hier posten.
... und wie immer meldeten sich auf die Frage, wer denn nochmal so eine Wanderung mitmachen würde die meisten der Schüler mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Für die ODS-Jugendarbeit und das Team-BaWü
Tilo
Insgesamt starteten 9 Schülerinnen und Schüler mit uns zu einer 2-Tages-Tour von Freiamt (Sägplatz) über den Hünersedel bis Ettenheimmünster.
Angekommen sind leider nur 8 der Teilnehmer, da ein Teilnehmer noch am ersten Abend abgeholt werden musste.
Wie auch schon bei der letzten Tour mit jüngeren Teilnehmern hat sich auch dieses Mal wieder gezeigt, dass Touren mit Teilnehmern dieser Altersklasse deutlich mehr Vorbereitung im Voraus und ebenfalls mehr Aufwand während der Tour bedeuten.
Dennoch haben die Schüler weitestgehend selbst entschieden, was sie an Verpflegung mitnehmen möchten und welchen Weg sie während der Tour einschlagen.
Obwohl am ersten Tag die Distanz mit 8,8 km relativ gemütlich gewählt war, zeigte sich, dass viele der Teilnehmer schwer damit zu kämpfen hatten. Das gute Wetter tat mit ordentlich warmen Temperaturen ein Übriges dazu, dass wir Begleiter häufiger als "Motivationskünstler" gefragt waren.
Nur gut, dass wir (ohne das Wissen der Schüler) zwei Gläser Nutella (genauer Nusspli) eingepackt hatten. Wenn die Kräfte am Boden sind und die Stimmung einen Durchhänger hat, dann hilft nichts so sehr, wie ein Brot mit schön dick Nutella beschmiert
Vorauslaufend haben wir die Kids dann auch des öfteren mit dem Spruch "Wer hat die Nutella?" (die Antwort von unseren Verfolgern: "Duuuu!") angeführt und so ein wenig Schwung in die Sache gebracht.
Am zweiten Tag half aber auch das Versprechen von Nutellabroten in einer Situation nichts mehr und wir sahen uns vier meuternden Kids gegenüber, die mitten im Wald beschlossen, keinen Meter mehr weiter laufen zu wollen. Weder Logik, noch Versprechungen, noch die Androhung von Konsequenzen half weiter.
Wie genau wir es geschafft haben, diese Situation zu entschärfen kann ich jetzt gar nicht mehr sicher sagen. Der Schlüssel war glaube ich, jeden Teilnehmer einzeln und ganz individuell dazu zu bringen, sich von der "Vierer-Meutergruppe" zu lösen und sich dem Rest der Gruppe wieder anzuschließen. Und als der letzte "Meuterer" dann schließlich alleine mit mir im Wald stand, sah die ganze Sache für ihn dann wohl doch nicht mehr so erfolgversprechend aus und auch er schloss sich schließlich wieder der Gruppe an. Diese Gruppenverweigerung war eine der schwierigsten Situationen, die ich auf den bisherigen Touren erleben durfte. Wer sich ein wenig mit Gruppenführung und dem Thema der Aufsichtspflicht auskennt, kann vielleicht nachvollziehen, in welchem Dilemma man sich bei soetwas als verantwortliche Begleitperson befindet.
Nach Lösung der Problematik (und einer weiteren Nutellapause ) ging es den Rest der Tour allerdings sehr gut voran. Vielleicht war es einfach einer der Konflikte, die einmal ausgetragen werden müssen, um die Situation für den Rest der Zeit zu klären.
Diese Problematik soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kids eine spannende, aufregende, abenteuerliche und häufig auch einfach schöne Zeit gemeinsam mit uns in der Natur hatten.
Das bezeugen auch die Bilder, von denen ich ein paar hier einfügen möchte:
Warten an der Busstation Emmendingen
Kleine Pflanzenkunde (inkl. Probieren) zwischendurch
Gewusst wie! In einer der Pausen hat sich dieser Schüler das wohl gemütlichste Fleckchen ausgesucht
Auch der Lebensraum Natur wurde unter die Lupe genommen. Hier mit einer bereits verendeten Blindschleiche.
Gemeinsam steht sich der Anstieg leichter durch.
Nur den Kopf nicht hängen lassen
Gemeinsames Stockbrot am abendlichen Lagerfeuer. Ganz schön klebrig, der Teig.
Bei dem Wetter muss manchmal einfach eine kleine Abkühlung sein!
Die gesamte Gruppe. Erschöpft, aber sehr stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben.
Das Betreuerteam (Klassenlehrerin und ODS-Begleiter)
Abschließend lässt sich sagen, dass die Tour trotz der realtiv geringen Wegstrecke (erster Tag 8,8 km / zweiter Tag 11km nur bergab) für die Teilnehmer eine echte Belastungsprobe war. Weniger von der körperlichen Verfassung her, als vom Kopf her. Auch das Überwinden des eigenen Schweinehundes will anscheinend gelernt sein.
Beim gemeinsamen Frühstück am folgenden Montag in der Schule (ein Schüler mit Nusspli in der Hand zu mir: "Und weeer hat jetzt die Nutella?" ) wurde aber schon wieder voller Stolz und Freude über das gemeinsame Abenteuer berichtet und die Schüler sind gerade dabei ein kleines Buch mit ihren Erlebnissen während der Wanderung zu verfassen. Das Einverständnis der Schüler vorausgesetzt werde ich in ein paar Tagen vielleicht einzelne Seiten dieses Buches einscannen und hier posten.
... und wie immer meldeten sich auf die Frage, wer denn nochmal so eine Wanderung mitmachen würde die meisten der Schüler mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Für die ODS-Jugendarbeit und das Team-BaWü
Tilo
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