[RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

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    [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 14 Tage im August 2012
    Ort: Paring Gebirge, Retezat Gebirge und "Rundreise" im Norden Rumäniens

    30.7.2012:

    Kaum sind wir zurück aus Island, geht’s 3 Tage später auch schon weiter zum zweiten Teil unseres Trekking-Sommers Und zwar nach: RUMÄNIEN
    Wir, das sind Max und ich, Nicki. Erwartungen habe ich gar keine, weil ich mich bis zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt noch nie wirklich mit Rumänien als Reiseziel beschäftigt habe. Ich habe zwar in ein paar Reiseberichte hinein geschnuppert und auf Karpatenwillis Seite geschmökert, aber eine wirkliche Vorstellung habe ich trotzdem nicht. Zu fern und fremd fühlt sich dieses Land für mich zu diesem Zeitpunkt noch an. Max hat schon einen Trekking-Urlaub in Rumänien im Fagaras Gebirge hinter sich und wenn er so begeistert von Rumänien ist, dann will ich es mir natürlich auch unbedingt ansehen. Zu zweit, versteht sich

    Mit einem Billig-Flug geht’s von Wien nach Bukarest. Zum ersten Mal fliegen wir gemeinsam in ein neues Abenteuer Sonst war Max meist schon vor mir im Lande, und hat mich am jeweiligen Flughafen empfangen.

    Tag 1, 31.7.2012:


    "Willkommen in Rumänien!"

    In Bukarest verbringen wir die Nacht am Flughafen und nehmen am nächsten Tag einen Bus in die Stadt. Alles ist sehr gut ausgeschildert, Orientierung fällt hier echt nicht schwer Gaskartuschen müssen noch gekauft werden! Als wir direkt im Stadtzentrum ankommen, werden wir erst mal sehr unfreundlich von einem Hund „begrüßt“ und es hat 40°C im Schatten. Max ist trotzdem schon voll begeistert, ich stehe aber noch etwas neben mir. Ich weiß ja, warum ich Sommer-Urlaub eigentlich nicht so gern mag. Ich kann Hitze nicht gut vertragen. Hunde mag ich eigentlich ziemlich gerne, aber vor dem hier habe ich große Angst. Und langsam meldet sich auch schon der erste Hunger. Man könnte zusammenfassend sagen, dass unsere Ankunft in Bukarest nicht gerade ideal für mich ist Max ist ganz relaxed, wie immer Wir kaufen Bahnkarten für einen Zug, der uns noch am selben Tag nach Targu Jiu bringen wird. Es ist hier echt nicht nötig, sich schon daheim Zugverbindungen rauszusuchen. Die Züge fahren in alle Richtungen mehrmals am Tag. Und man bekommt bestens Auskunft am Schalter über Uhrzeiten, Preise usw. Einfach einen Zettel mit allen Fragen zu den Verbindungen (auf Rumänisch natürlich) den netten Damen am Bahnhofsschalter vorlegen. Dann bekommt man ihn zurück, mit allen nötigen Infos drauf vermerkt. Wir haben für solche Zwecke immer ein Ohne-Wörter-Buch mit dabei, und ein kleines Kauderwelsch Rumänisch-Wörterbuch. Mehr braucht man echt nicht. Ich fühle mich auch schon besser, weil ich merke, dass sich hier doch nicht alles so fremd anfühlt, im Gegenteil. Einmal vor Ort, fühlt man sich gleich gut aufgenommen. Nachdem wir unsere Tickets in der Tasche haben geht’s quer durch die Stadt zum Outdoor-Laden „Himalaya“ wo wir unsere Gaskartusche kaufen. Das U-Bahn Netz ist sehr übersichtlich und die Fahrkarten billigst Bald sitzen wir auf einer Parkbank mit Brot, Joghurt und Wasser und sind glücklich, angekommen zu sein. Wir warten, bis der Outdoor-Laden öffnet.


    Unsere Nacht am Flughafen


    Am Weg durch Bukarest zum Outdoor-Laden Himalaya


    Outdoor-Shop schon gefunden! Die Orientierung in Bukarest ist nicht sonderlich schwierig.

    Die Reise nach Targu Jiu erweist sich als laaange und heiß. Im Zug steht die Luft, die Hitze erdrückt einen regelrecht. Man ist nass von oben bis unten. Einige Männer stehen im Vorraum bei offener Türe und rauchen. Wir fühlen uns aber schon richtig gut, weil es Richtung Berge geht Wir sind sehr aufgeregt, wie unsere Reise weiter verlaufen wird.


    Oje, ein kaputter Kompass! Max gibt ihn an mich weiter, ich verwende ihn als kleinen Taschen-Schmink-Spiegel


    Zwischenstop! Einmal Umsteigen bitte!


    Was gibts schöneres? Max erwartet mich mit einem Eis im Schatten

    Nun kommen wir also in Targu Jiu an, und wollen von dort aus weiter nach Ranca trampen. Ranca ist ein (mehr oder weniger, eher weniger!) kleiner Ort an der Transalpina, von wo aus wir unsere Wanderung durch das Paring Gebrige nach Petrosani (also von Osten nach Westen) starten wollen. Vorher wollen wir aber noch den Wetterbericht checken. In einem Hostel treffen wir auf dessen netten Chef, der uns gratis surfen lässt und uns viele Bilder von seinen eigenen Wanderungen in den Karpaten zeigt. Leider spricht er kein Englisch. Wir kein Rumänisch. Trotzdem „unterhalten“ wir uns über eine Stunde lang Danach laufen wir zur nächsten Kreuzung und trampen. Ein junges Pärchen, das direkt nach Ranca fährt, nimmt uns wenig später mit. Als wir ankommen, wird es schon dunkel… Wir wandern durchs Dorf, bis ganz ans Ende und kochen in der Dämmerung neben der Straße noch unser Abendessen. Hier machen wir gleich Bekanntschaft mit einem – diesmal sehr lieben – Hund und die Welt ist für mich wieder in Ordnung. Schließlich finden wir einen Zeltplatz mitten auf einer abgelegenen Wiese. Sieht nicht so aus, als würden wir da jemanden stören Hier schlafen wir zufrieden ein.


    Tag 2, 1.8.2012:


    "Wir sind angekommen! Die Karpaten werden erobert "

    Morgenerwachen: Lärm, LKWs? Wo sind wir da hingeraten? Wir öffnen das Zelt, sehen unzählige Arbeiter auf dem Gelände rund um uns herum, LKWs fahren vorbei, wir sind auf einer Baustelle gelandet Das haben wir nachts in der Dunkelheit natürlich nicht bemerkt. Aber anscheinend stören wir hier niemanden, die Wiese ist groß genug


    Guten Morgen Rumänien!

    Nun müssten wir ein Stück die Transalpina entlang laufen, um zum Einstieg in unseren Wanderweg, dem roten Band, zu kommen. Macht natürlich keinen Spaß, eine Asphalt Straße unter sich zu haben. Das denkt sich auch der nette Besitzer der sehr wanderfreundlichen und neu gebauten „Cabana Transalpina“, der uns gerade mit seinem Auto entgegen kommt. (Die Cabana ist über Google und Facebook leicht zu finden, Homepages darf man hier glaube ich ja nicht posten, oder?). Er hält an, fragt wo wir hinwollen, wendet seinen Wagen, und bringt uns den Berg hinauf. Er freut sich sehr, dass wir hier wandern wollen und erzählt uns viele interessante Infos. Wir werden direkt zum Einstieg in den Weg gebracht und bekommen vorher noch einen Tip, wo wir heute am besten zelten können


    Unser netter Fahrer macht wirklich erst direkt vor unserem Wanderweg halt


    Die Wanderung beginnt!


    Gleich mal Mittagessen, dann geht es gestärkt weiter.


    Na das ist ja mal angenehm für den Anfang

    ENDLICH beginnt unsere Wanderung! Gemütlich geht es über Wiesenwege am Kamm dahin, bis wir auch schon zur Abzweigung Richtung Norden zum Lacul Calcescu kommen. Dieser mit dem roten Dreieck markierte Weg ist nicht auf unserer Karte eingezeichnet (Paring von Dimap) wurde uns aber eben vorab von unserem freundlichen Cabana-Besitzer empfohlen. Wir folgen den Markierungen hinunter zum See, hier ist es wunderschön! Es beginnt zu regnen und ich stürze 2mal aufgrund der nassen Felsen. Meine Schuhe rutschen auf den feuchten Steinen hier, die alle mit so einer Art Flechten überzogen sind. Wir suchen uns einen tollen Platz direkt am See und stellen unser Zelt auf. Viel los ist hier nicht 3 andere Zelte, die aber nicht in Sichtweite sind, stehen verstreut über das Seeufer verteilt.


    Da unten ist schon unser See, an dem wir heute zelten werden!


    Bisschen rutsching und nass gehts im Regen den Abstieg hinunter. Mich setzt es zweimal auf den Popsch


    ...aber bei dem Gedanken an die idyllischen Zeltplätze hier, bin ich nicht mehr zu bremsen...


    Hardcore Flussüberquerung

    Der heutige Tag neigt sich zum Ende und wir kuscheln uns im Zelt zusammen


    Tag 3, 2.8.2012:


    "Max weist uns den richtigen Weg"

    Sonne am Morgen! Wir sind begeistert von unserem Sommerurlaub in den Bergen! Fühlt sich gut an, der Urlaub hier. Wir schwimmen im See, essen Heidelbeeren, die hier überall wachsen und genießen die Zeit. Stress haben wir keinen.


    Max, aufwachen! Ich mag endlich schwimmen gehen!


    Badeurlaub in den Karpaten


    Die Sonne trocknet uns sofort, es ist herrlich warm hier!

    Heidelbeeren/Blaubeeren zum Frühstück und tierischer Besuch im Zelt


    ...daran könnten wir uns gewöhnen!


    Langsam machen wir uns auf den Weg, wir folgen dem roten Kreuz


    Im Hintergrund nochmal unser toller See!


    Wassermangel braucht man hier nicht zu fürchten! Es gibt viele Quellen, die auch gut in der Karte eingezeichnet sind.


    Juhuu!!! Wir sind am Pass des Piatra Taiata, ab hier gehts dann wieder das Rote Band entlang Es ist einfach wunderschön hier und wir sind überglücklich da zu sein.


    Die Berge hinter mir, dort müssen wir hin...


    ...aber vorher bleibt noch Zeit für uns


    Unsere erste Schafherde!!!!


    Jaja, so schnell sind wir. Von da hinten sind wir gekommen


    Mittagspause in den Bergen. Wir wünschen uns an keinen andern Ort der Welt!


    Verlaufen kann man sich hier nur schwer. Hier unten ist schon einer der nächsten Seen, an denen wir heut Nacht zelten werden.


    Das Nachmittags-Gewitter zieht auf. Hinter mir sammeln sich schon die ersten Wolken


    Richtung Max siehts aber noch gut aus. Vielleicht schaffen wir es ja noch, dem Regen zu entkommen?


    Der Wanderweg ist wunderbar markiert, geht immer am Kamm entlang. Nach Norden hin geht es steile Felswände hinab, im Süden verläuft das Gebirge als sanfte Wiesen und Hänge.

    Schließlich werden wir dann doch noch vom Gewitter eingeholt. Wir steigen so rasch als möglich ab. Der Donner grollt furchteinflößend über uns, Blitze schlagen ein, es beginnt zu hageln. Mir ist ein bisschen mulmig zumute, aber gemeinsam ist alles halb so schlimm




    Weltuntergangstimmung im Paring Gebirge!


    Nach 15 Minuten Hagel, Blitz und Donner hat der Spuk ein Ende.


    Das Gewitter scheint abzuziehen...

    Auch heute zelten wir wieder an einem See, dem Lacul Mandra und auch hier gibt es einen markierten Weg (roter Kreis) direkt vom Kamm hinunter, der nicht in der Karte vermerkt ist und auch heute treffen wir wieder auf die 3 weiteren Zelte, die schon vor uns angekommen sind. Es sind dieselben vom letzten Abend und gehören einer deutschen Familie. Wir suchen uns wieder einen abgelegenen ungestörten Platz Sehr überlaufen ist es hier ja sowieso nicht, trotz der Sommerferien.

    (Info: Würde man den mit dem roten Kreis markierten Weg weiter nach Norden folgen, noch weiter vom Kamm weg, dann käme man nach ca. 2,5 km zur Refugio Agatat)


    Abstieg zum heutigen Nachtlager!


    Max, meine Beine sind so kurz!


    Auf den letzten Metern holt uns nochmal der Regen ein. Max nimmt dankbar meinen Regenhut an


    Die Gegend hier ist überwältigend! Ohne Rucksack gehen wir noch ein Stück das Tal entlang und bewundern die Aussicht, bevor es wieder wohlverdient in die warmen Schlafsäcke geht.
    Zuletzt geändert von nicki1005; 10.06.2013, 06:58.

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    #2
    AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

    Tag 4, 3.8.2012:


    "Unsere heutige Höchstleistung: Der Parangul Mare"

    Guten Morgen! Wir lieben diesen Bergsommer! Am Vortag noch pitschnass, trocknen unsere Gewänder nun in der prallen Sonne langsam dahin.

    Auch die Aussicht von unserem Zelt auf die schroffen Steilwände ist einmalig


    Lacul Mandra




    Wir nutzen zum ersten Mal unseren Wasserfilter. Wirklich nötig ist er wahrscheinlich hier nicht, aber sicher ist sicher. Außerdem muss er ja endlich mal verwendet werden

    Meine Gesundheit spielt übrigens schon wieder nicht ganz mit. Ein schlimmer Magen-Darm-Virus macht mir zu schaffen (und wird mich durch das gesamte Paring und Retezat Gebirge begleiten. Und dann auch noch weiter nach Schottland )


    Der Aufstieg zurück zum Kamm-Weg ist steil und anstrengend.


    Aber kaum oben angekommen, kann ich schon wieder lachen

    So laufen wir also in fröhlicher Stimmung unserem heutigen Höhepunkt, dem Parangul Mare entgegen.

    Kurz vor dem Parangul Mare werden wir von 2 sportlichen jungen Männern überholt, die uns sogar anbieten, unsere Rucksäcke für uns raufzutragen. Wir lehnen aber dankend ab. Die beiden hatten gar kein Gepäck mit dabei, nur eine Wasserflasche in der Hand Am Gipfel stoßen wir auf einen Hirten und seine süßen Hunde.


    Wir sind oben! Kurz bevor die beiden sportlichen Wanderer weiter ziehen, machen sie noch ein Foto von uns.
    Dann sind wir alleine. Naja, nicht ganz. Ein freundlicher Hirtenhund leistet uns Gesellschaft






    Bald wird der Hirtenhund wieder zu seiner Herde gerufen und wir bleiben zurück




    Da wir uns mit den Hirtenhunden bereits angefreundet haben, werden wir nicht mehr beachtet, inmitten der Schafherde


    Die Wege sind großteils wirklich angenehm zu laufen, wie man hier sehr gut erkennen kann.


    Aussicht nach Norden. Einfach wunderschön!


    Noch scheint die Sonne


    Die sanften Ausläufer des Gebirges Richtung Süden


    Da braut sich was zusammen...


    Zeit für Fotos muss aber immer sein






    Das Unwetter im Nacken.
    "Nicki, dreh dich jetzt einfach nicht mehr um, mach keine Fotos mehr, sondern schau, dass du vorwärts kommst!"

    Unser Weg führt uns weiter über den Vf. Carja bis zu einem Refugio, welches nicht auf unserer Karte eingezeichnet ist. (Info: Es liegt zwischen Vf. Carja und der Wegabzweigung „gelber Punkt“ direkt am Kammweg, also nicht zu verfehlen) Dort treffen wir auf eine große Wandergruppe von Tschechen. Sie zelten in der Nähe des Refugios, allerdings könnte man darin auch übernachten. Es ist nicht schlimm verdreckt, oder so. Weder draußen, noch drinnen.


    Mittagessen


    Wir bleiben einige Zeit beim Refugio, erkunden die Gegend und bestaunen das Wetter.


    Aufbruch!


    Jetzt gehts aber zügig weiter, über Stock und Stein


    Max hat sich nach unserem Island-Urlaub sogleich Trekking-Stöcke besorgt


    Rechts hinten kann man bereits die Bergstation Paring erkennen.


    Den Abstieg hinter uns, freue ich mich bereits auf das, was VOR uns zu sehen ist...


    Zum schönen Abschluss des Tages kommen wir noch an einer Pferde Herde vorbei. Das Glück ist vollkommen


    Die Pferde sind sehr neugierig und kommen gleich auf uns zu.




    Wir überlegen, wie es am nächsten Tag weiter geht und welchen Weg wir wählen werden. Unsere Reiseplanung ist sehr spontan


    In der Abendsonne suchen wir nach einem Zeltplatz.


    Gesucht, gefunden

    Zelt aufstellen, ausruhen, frisch machen, kochen, Abend ausklingen lassen



    Zuletzt geändert von nicki1005; 10.06.2013, 10:09.

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    • nicki1005
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      • 30.04.2011
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      #3
      AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

      Tag 5, 4.8.2012:


      "Transportmittel in den Karpaten"

      Während Max an diesem schönen Sommermorgen noch eingemummelt in seinem Schlafsack liegt, bin ich schon draußen und mache Fotos




      Langsam bricht der Morgen an.






      Ich kann mich kaum sattsehen


      Bei dem schönen Wetter ist Max auch schon sehr bald richtig munter


      Langsam packen wir zusammen und machen uns auf den Weg.

      Heute wollen wir über den Gelben Punkt zum Lacul Mija absteigen und dann weiter bis zur Cabana Mija um von dort über die Straße 7A nach Petrosani zu trampen. In der Karte ist ab dem See zwar kein Weg eingezeichnet, aber wir denken, dass es mittlerweile vielleicht schon einen geben könnte, da die Karte ja nicht mehr ganz aktuell ist. Außerdem: einfach dem Fluss folgen, kann ja nicht so schwer sein Glauben wir




      Das Tal rechts von Max ist jenes, in welchem wir heute absteigen wollen. Wir erkennen im Wald auf der gegenüberliegenden Seite einen Trampelpfad, den wir erreichen wollen, in der Hoffnung und Annahme, er führt ins Tal zur Cabana Mija.


      Die Quelle neben Lacul Mija. Hier leben einige Hirten mit ihren Schafen, Pferden und Eseln.


      Der gemütliche Beginn des Abstiegs. Schön, oder?


      Hier lassen wir die letzte Wegmarkierung hinter uns


      Immer den Bach entlang...

      Der Abstieg erweist sich als äußerst anstrengend. Weg gibt es tatsächlich keinen. Unter hohem Gras sind viele Felsen versteckt, Steine wackeln bei jedem Tritt, oft können wir nur direkt im Flussbett gehen. Gut, dass es nicht regnet…





      Endlich kommen wir zu dem Trampelpfad, den wir auch angesteuert haben, da er immer wieder durch den Wald hervorblitzt und wir ihn bereits von der anderen Seite des Tals aus erspäht haben. Er führt aber nach und nach immer weiter vom Fluss weg und immer mehr in die falsche Richtung.


      Hier sind wir bei noch schönem Wetter am Trampelpfad unterwegs.


      Sind uns noch nicht ganz sicher, ob wir echt falsch sind Da haben wir noch Hoffung.

      Als uns schließlich ein Hirte entgegen kommt, bestätigt er unseren Verdacht. Wir werden hier nicht zur Hauptstraße 7A gelangen. Er meint, wir sollen wieder zum Bach absteigen, uns am rechten Ufer halten. Okay, gesagt, getan. Aber was soll ich sagen? Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, sich im brusthohen Farn mit lauter darunter verborgenen Steinen und Spalten mit der Geschwindigkeit fortzubewegen, die uns nach unten bringen würde, bevor die Dunkelheit anbricht. Für ein paar Meter brauchen wir eine halbe Stunde. Und hier will man eigentlich echt nicht bei Nacht unterwegs sein. Also, was tun? Wieder zurück nach oben auf den Hauptkamm. Es ist Nachmittag und wir wissen, dass auch bald das nächste Gewitter kommen wird. Und – voila – das ist es schon! Max kommt gerade noch total nassgeschwitzt von einem Erkundungslauf und alternativer Wegsuche zurück, da beginnt es zu schütten wie aus Kübeln. Wir kämpfen uns den Berg hoch, müssen aber zwischendurch abwarten und ausharren, um nicht zu hoch hinauf zu gelangen, da links von uns in einen Felsgipfel mehrmals die Blitze einschlagen. Es ist so kalt, und mir geht’s sehr schlecht, wegen dem Magen-Darm-Virus. Der Regen wird allmählich schwächer. Es geht weiter, immer einen Fuß vor den anderen setzten, alles rutscht hier, ich bin zeitweise auf allen Vieren unterwegs, die Hände ins hohe Gras gekrallt, an dem ich mich hochziehe.

      Fotos gibt es hier vom Aufstieg keine mehr. Und das heißt was bei uns

      ENDLICH kommen wir wieder an der Quelle beim Lacul Mija an. Unser Zelt wird direkt daneben aufgeschlagen, Max kocht Abendessen. Ich esse nur noch Brot, ich vertrage nichts mehr anderes Aber ich genieße den Geruch der Nudeln und des Apfels und beobachte Max bei Essen
      Später kommt eine Schafherde vorbei, mit neugierigen Hirtenhunden. Die Hunde hier sind alle sehr freundlich. Gleich hintennach der Hirte. Er erklärt uns, dass wir unsere Wanderschuhe lieber ins Vorzelt stellen sollen, weil sie sonst von seinen Hunden weggetragen werden.
      Heute Nacht schlafen wir beide sehr tief und fest.






      (Info: Falls jemand von euch vom Lacul Mija zur Cabana Mija absteigen will, haben wir folgenden Tip: Früh aufstehen, und so zeitig wir möglich loslaufen Immer dem Flusslauf des Slivetul folgen. Irgendwann kommt am westlichen Ufer eine Markierung – bei uns war sie zumindest noch da, haben sie aber erst beim Rückweg als ECHTE Markierung wahrgenommen, dachten vorher, das wäre Müll… – in Form eines gelben Plasik-Streifens, der an einem Strauch sehr gut sicherbar angebunden war. Das ist der richtige „Weg“. Keinesfalls den Trampelpfad östlich des Baches nehmen, den wir gelaufen sind. Der führt, wie gesagt, nicht nach unten zur Cabana. Und man sollte dort nur wandern, wenn man sich darauf einstellt, weglos unterwegs zu sein, auf schwierigem Untergrund, der nur langsames Vorankommen zulässt)


      Tag 6, 5.8.2012:


      "Ha, was sagt man dazu? Ein Sessellift!"

      Da wir am Vortag gescheitert sind, müssen wir heute nun doch zu Fuß runter nach Petrosani wandern. Glauben wir! Im Endeffekt ist es natürlich wieder anders Wir wandern also über den Vf. Parangul Mic und erblicken schon die Bergstation Paring. Dort gibt es einen Sessellift, der – welche Überraschung – sogar in Betrieb ist. Da wird nicht lang überlegt, Tickets gekauft und rein mit uns.


      Am Morgen beim Aufbruch. Wieder göttliches Wetter und herrliches Panorama!


      Nochmal ein Blick zurück, dann gehts schon ab zur Bergstation Paring.


      Max nascht noch ein paar Heidelbeeren


      Vielleicht kommt das auf den Fotos nicht so richtig rüber, aber ich schleppe mich nur noch so dahin, mir geht es gesundheitlich gar nicht mehr gut. Glücklich bin ich natürlich trotzdem, dass ich hier sein kann, mit Max in den wunderschönen Bergen, das ist klar. Ich sammle noch ein paar Plastiktüten ein, die hier herumfliegen und dann sind wir schon beim Sessellift.


      Die Bergstation


      Petrosani!

      Auch der weitere Weg hinunter nach Petrosani verläuft ganz gemütlich. Nämlich im Auto. Trampen klappt hier wunderbar und ich bin dankbar für diese Erleichterung.
      Petrosani ist ein schöner Ort. Sehr sauber und gepflegt, die Menschen - wie gewohnt - sehr freundlich.





      Wir essen in einem Park und kaufen dann noch Brot und Hefe mit Backkakao (gegen meinen Magen-Darm-Virus) für die zweite Tour ein. Hier ist es so nett, im Billa werden wir sehr gut richtig persönlich von den Verkäufern betreut und sogar die Securities tragen uns Tüten nach, die wir nicht gleich mitgenommen haben Bei all dieser Freundlichkeit vergesse ich kurzzeitig, dass es mir körperlich wirklich schon schlecht geht und kaufe zu wenig Brot ein



      Es ist wieder sehr heiß. Wir (ich) schleppen uns durch die Stadt und wollen ins Retezat Gebirge. Auch hier ist es wieder so: Es ist absolut nicht notwendig, von daheim aus Verkehrsverbindungen rauszusuchen. Es fahren eine Menge kleiner weißer Busse die Straßen entlang, Haltestellen gibt es auch ausreichend. Wir fragen einen Busfahrer nach der Verbindung nach Campu lui Neag und werden sofort zum richtigen Bus geschickt. Steckend voll ist er am Anfang, total stickig und heiß, aber er bringt uns ans Ziel



      In Campu lui Neag angekommen wird weiter getrampt. Lange stehen wir auch hier nicht, rasch haben wir ein Auto gefunden. Und schon stehen wir mitten im Retezat Gebirge an der Cheile Butii





      Wir müssen nun noch 8 km einer Schotterstraße folgen. Es ist schon spät am Abend und um diese Zeit – so glauben wir – wird kein Auto hier vorbeikommen. Aber – welch Glück! – plötzlich hören wir von hinten ein Motorgeräusch. Ein Bulgare, der gerade Urlauber abholt, die ihm auf der Straße entgegen kommen! So können wir die Hälfte der Strecke mit ihm zurücklegen. Es hört Techno und wir hüpfen im Takt bei jeder Wurzel, über die er drüber prescht, auf unseren Autositzen auf und ab. Der bulgarische Michael Schumacher (seine Worte )! Wir freuen uns über die Musik
      Wieder zu Fuß unterwegs treffen wir auf hier auf die ersten tierischen Begegnungen.



      Auch eine Kreuzotter schlängelt sich über unseren Weg, wir sind aber zu langsam fürs Foto. Ich hämmere ab diesem Zeitpunkt bei jedem Schritt meine Trekking Stöcke immer extra fest in den Boden, damit zukünftige Schlangen hoffentlich aufgrund der Vibration verschwinden

      Unser Ziel ist ein Zeltplatz neben der Cabana Buta. Es ist schon so dunkel, dass man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sieht, wir laufen mit Stirnlampe. Endlich sehen wir Lichter auftauchen. Können aber nicht recht abschätzen, wo genau wir uns befinden. Unsere Karte stimmt mit den realen Begebenheiten hier nicht überein, hier wurde anscheinend umgebaut. Schließlich kommt uns ein alter Mann in Pantoffeln entgegen, der unsere Stirnlampen von seiner Hütte aus gesehen hat. Wir zeigen ihm im Ohne-Wörter-Buch die Abbildung „ZELT“. Er deutet, uns, dass wir ihm folgen sollen. Er läuft mit Max voraus, sprintet den Berg hoch, mit seinen Pantoffeln, durch den Wald, es ist unglaublich steil. Ich keuche hinterher. Er deutet zweimal, dass ich eine Pause machen soll und wartet währenddessen geduldig Wir fragen uns, wo er uns hinbringt? Laut Karte gibt es keinen Zeltplatz, wo er uns hinführt, aber wir wollen unbedingt zu einem, weil wir ja noch den Eintritt für das Retezat Gebirge begleichen müssen. Endlich sehen wir eine kleine Hütte und 5 Zelte davor auftauchen. Also doch richtig hier? In der Hütte fragen wir nach, ob wir richtig sind? Und wo wir zahlen können? Wir machen wohl einen recht verwirrten Eindruck Der Ranger lacht freundlich und sagt, dass wir erstmal schlafen gehen sollen und morgen schauen wir dann weiter. Ich kann zu dem Zeitpunkt immer noch nicht glauben, dass wir richtig sind. Ich dachte mir, hier wäre alles überlaufen, weil doch Sommerferien sind, aber die paar Zelte hier, das ist ja richtig einsam

      Im Dunklen stellen wir schnell das Zelt auf, jeder Handgriff sitzt mittlerweile schon Schlafenszeit. Morgen beginnt unsere Tour im Retezat Gebirge!
      Zuletzt geändert von nicki1005; 10.06.2013, 12:03.

      Kommentar


      • blauloke

        Lebt im Forum
        • 22.08.2008
        • 8354
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

        hallo nicki1005, deine Reiseberichte sind einfach herrlich und mit die besten hier im Forum. Freue mich jedesmal, wenn von dir und Max ein Bericht kommt.
        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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        • codenascher

          Alter Hase
          • 30.06.2009
          • 4977
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

          Ich schließe mich einfach mal Blaulokes Kommentar an. Schön wieder von euch zu lesen! Schön wieder Herzchen und Strahlende Gesichter zu sehen. Pass nur auf das es nicht wieder mecker gibt wegen irgendwelcher "unsittlichen" Bilder in die man viel hinein fantasieren kann

          Ich muss auch unbedingt nach Rumänien, das hier bisher gezeigte gefällt mir ausgeprochen gut.

          Grüßli
          Sven

          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

          meine Weltkarte

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          • Vegareve
            Freak

            Liebt das Forum
            • 19.08.2009
            • 14389
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

            Nicki, Nicki, bevor Du noch eine Nacht irgendwo im Freien in Bukarest-Nähe verbringst, rufst mich an und ich organisiere was ! So, jetzt muss ich weiter lesen .
            "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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            • Igelstroem
              Fuchs
              • 30.01.2013
              • 1888
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

              Also, ich find's auch schön und interessant, frage mich aber inzwischen, warum eigentlich die abgebildeten Tiere immer so ernst gucken. Das passt doch irgendwie nicht ins Bild.
              Lebe Deine Albträume und irre umher

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              • borni83
                Dauerbesucher
                • 21.04.2007
                • 682
                • Privat

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                #8
                AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                hallo nicki1005, deine Reiseberichte sind einfach herrlich und mit die besten hier im Forum. Freue mich jedesmal, wenn von dir und Max ein Bericht kommt.
                Lustig das zu lesen, das war auch genau mein erster Gedanke als ich den Autorennamen gelesen habe... Bilder habe ich jetzt schon vor'm schlafen gehen überflogen, lesen werde ich morgen... freu mich schon drauf.

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                • nicki1005
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                  #9
                  AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                  @Vegareve: DANKE Das nächste Mal kommen wir sehr gerne darauf zurück. Die Nacht war ja wirklich nicht sonderlich angenehm...

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                  • nicki1005
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                    #10
                    AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                    @Igelstroem: Also in meiner Erinnerung haben alle Tiere gelächelt

                    @Sven: Euer diesjähriges Sommerprogramm wird ja mindestens genauso schön, wie die Karpaten, da bin ich mir sicher Ich finds immer noch sehr schade, dass ich da nicht dabei sein kann.

                    So, jetzt gehts gleich weiter mit unserer Retezat Tour

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                      #11
                      AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                      Tag 7, 6.8.2012:


                      "Das Retezat Gebirge wartet darauf, entdeckt zu werden"

                      Ein Gespräch mit dem Ranger heute Morgen Er empfiehlt uns Routen, schenkt uns einen ganzen Brotlaib, weil es mir so schlecht geht und ich sonst nichts zu mir nehmen kann und wir zahlen den Eintritt zum Retezat Gebirge (7 Tage für ca. 1 bis 2 Euro pro Person, und man darf dafür auf allen Zeltplätzen hier im Nationalpark schlafen! Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so günstig ist!) und machen uns auf den Weg Richtung Lacul Bucura.


                      Die Hütte des Rangers. Ein schönes Fleckchen Erde ist das hier!


                      Die Regenjacken packen wir hier für die nächsten 3 Tage weg


                      Da ganz hinten in der Ferne auf der Lichtung ist nochmal die niedliche Hütte zu sehen.

                      Wir treffen nun wieder auf die Familie, die wir bereits im Paring Gebirge jeden Tag abends mit ihren 3 Zelten angetroffen haben. Max wurde im Paring-Gebirge bereits vom Sohn der Familie als "Ossi" bezeichnet und es kamen abwertende Äußerungen ihm gegenüber (Wir haben damals gar nicht darauf reagiert, weil wir so perplex waren. Wollten uns den Tag auch nicht vermiesen lassen durch solch Gerede und Vorurteile). Die Mutter ist aber sehr nett zu uns und tratscht mit uns, während ihr Mann hier unter einer aus Holz für die Wanderer errichteten „Dusche“ badet. Da es so heiß ist und ich schon recht schwach bin, würde ich mich auch über diese Erfrischung freuen, und wir wollen warten, bis die "Dusche" frei ist. Aber die Kinder beschweren sich bei ihrer Mutter: „Bring diese Leute hier weg, Papa dreht sich gleich um.“ (Die „Kinder“ waren sicher schon um die 25 Jahre). Wir ziehen also weiter, sind verwundert und enttäuscht über das Verhalten der Wanderer uns gegenüber hier mitten in den Bergen. Also soetwas haben wir in den Bergen noch nie erlebt.


                      An den Papusii Seen. Sie laden leider nicht sehr zum Schwimmen ein Hier treffen wir auf 2 Mountainbiker, die mit richtig viel Gepäck ihre Räder hier rauf geschleppt haben. Zum Fahren geht es hier kaum



                      Aber bald finde auch ich noch ein Plätzchen zu Abkühlen. Während Max zu Mittag sein Essen kocht (für mich gibt’s nur Brot) bade ich ein einer wunderschönen Naturwanne im Fluss Paleaga. Ich liege sicher 10 Minuten im eiskalten Wasser und bin glücklich und fühle mich erfrischt und gestärkt An der nächsten Ranger-Station werden wir ins Haus gebeten und nochmal zum weiteren Tourenverlauf beraten. Ein Wahnsinn ist das hier, man fühlt sich echt gut aufgehoben. (Wir sind wirklich sehr überrascht über die netten Ranger hier und wissen die Freundlichkeit und Hilfbereitschaft sehr zu schätzen)


                      Erste Eindrücke vom Retezat Gebirge. Langsam nähern wir uns der felsigen Gegend!


                      Mein Hauptnahrungsmittel Das gute Brot des Rangers!


                      Max? Ist es noch sehr weit? Ich kann langsam nicht mehr

                      Langsam nimmt die Anzahl der Wanderer zu, da viele von ihnen mit dem Auto bis Gura Bucurei vorfahren und dann weiter wandern bis zum Lacul Bucura. Vom See aus gibt es sehr viele tolle Rundwege, die man als Tagestouren laufen kann. Dementsprechend viele Zelte sind dort auch vorzufinden. Sicher 70-80 Zelte. Aber – obwohl wir gerne eher abgeschieden unterwegs sind – stört dies hier gar nicht. Die Stimmung ist gut, alle sind freundlich, und man findet auch ein ruhiges Plätzchen bisschen abseits der Menge Auf den sonstigen Wegen im Retezat ist aber auch im Sommer nicht alles überrannt, wie vielleicht von vielen befürchtet! Wanderer, die von anderen Richtungen zum See gekommen sind, haben zum Beispiel kaum jemanden getroffen.


                      Am See angekommen! Endlich! Zeltplatz suchen, Schuhe ausziehen...


                      Wir bauen unser Haus auf


                      Langsam wird es Abend. Nachdem wir zwei nette Kärntnerinnen kennen gelernt haben, mit denen Max Schnaps getrunken hat (falls ihr das hier jemals lesen solltet, meldet euch doch bitte bei uns ) und wir frisches Wasser für die Nacht geholt haben, geht es zurück ins Zelt.

                      Nachts stehen wir nocheinmal auf. Wir haben wir einen sternenklaren Himmel über uns und bewundern die Milchstraße Wir sind überglücklich hier zu sein.

                      (Info: Unser Wanderweg war heute gekennzeichnet durch das rote Kreuz und das blaue Band)
                      Zuletzt geändert von nicki1005; 10.06.2013, 10:10.

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                      • nicki1005
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                        #12
                        AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                        Tag 8, 7.8.2013:


                        "Auch heute wieder auf einigen Gipfeln unterwegs. Vf. Retezat."

                        Wir müssen aufgrund meiner gesundheitlichen Situation unsere Tour extrem verkürzen und sind somit heute an unserem leider letzten Wandertag angekommen. Wir wollen heute den Zeltplatz der Cabana Pietrele im Norden über das gelbe Band erreichen.

                        Max kümmert sich wirklich rührend um mich Er hätte auch nichts dagegen gehabt, die Tour schon viel früher abzubrechen, aber ich (bzw wir beide )wollten uns das Retezat Gebirge unbedingt ansehen. Wenn auch nur kurz, aber es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt Danke für deine Geduld Max, und die unbeschreiblich schöne Zeit während der gesamten Tour!


                        Am Morgen werden wir geweckt durch den Sonnenschein und das rege Treiben am Lacul Bucura. Die meisten der anderen Wanderer packen bereits, als wir aufstehen.


                        Bunte Zelte am See.


                        Gemeinsam gehts doch leichter


                        Wir lassen den See hinter uns und wandern Richtung gelbes Band


                        Es ist atemberaubend hier


                        Der klägliche Versuch, nochmal den Wasserfilter einzusetzen. Es dauert ewig und drei Tage, bis mal ein paar Tropfen kommen




                        Max sucht schließlich nach einer besseren Wasserstelle, während ich an der Lacke zurück bleibe und pumpe, was das Zeug hält


                        Alles halb so wild, es gibt auch hier wieder sauberes Wasser genug


                        Einen harten Anstieg später werden wir bereits mit dieser Aussicht belohnt!




                        Vor uns erwarten uns riesige Felshaufen, die uns auf den nächsten Streckenabschnitten begleiten werden.


                        Hier beginnt nun der wirklich anstrengede Teil der Tour.


                        Ha, ich bin mal vor dir, Max Das kommt nicht so oft vor


                        Max will unbedingt einen Abstecher auf den Vf. Bucura machen. Ich bin weniger begeistert, weil das wieder ein bisschen Anstrengung mehr ist, will aber auch nicht alleine zurück bleiben. Also Gepäck ablegen und ab hinauf!


                        Na gut, ich muss schon zugeben, ausgezahlt hat es sich auf jeden Fall




                        Hier unten sieht man das wunderschöne Reservat im Retezat Gebirge, für dessen Besuch man eine extra Genehmigung benötigt.




                        Wir sind nun am Weg Richtung Vf. Retezat. Neben uns immer die schönsten Aussichten...


                        ...unter uns sehr anspruchsvolle Wege... "Was, da rauf muss ich?"


                        Kurz vor dem nächsten Gipfel machen wir Mittagspause. "Der Kocher ist wieder ganz unten im Rucksack..."


                        Unschwer zu erkennen, dass mein Lächeln nicht mehr ganz so frisch ist Hatte die Pause jetzt dringend nötig Max stärkt sich inzwischen mit Peanut Butter


                        Vf. Retezat vor uns!


                        Nach der Pause habe ich neue Kraft gesammelt, um den Aufstieg in Angriff zu nehmen.


                        Der Aufstieg ist hart...


                        ...der Ausblick am Gipfel entäschigt aber für alles




                        Wir treffen hier sogar auf Wanderer! Haben kaum welche gesehen bisher am heutigen Tage.


                        Wir tanken noch Energie, genießen die Sonne und mixen uns einen Vitamin-Drink zur Stärkung. Dann gehts auch schon weiter!


                        Hier überlgen wir. Entweder links weiter am Kamm entlang, über die Felsbrocken, oder rechts ins Tal runter.

                        Noch ein paar Fotos zur Erinnerung an die Felsen-Wege:





                        "Mist, hier runter?" Ich stehe hier ganz links oben im Bild...


                        Auch Max rutscht diesmal fröhlich auf seinem Hosenboden dahin Sieht man nicht wirklich oft bei ihm, drum muss ich es gleich fotografisch dokumentieren


                        Endlich mal wieder ein gscheiter Weg!


                        Also sattsehen kann ich mich an den tollen Fotomotiven hier nicht


                        "Nicki im Felsenhaufen." Wir beschließen abzusteigen, da es einfach zu anstregend für mich wird. Wir wollen ins Tal runter und dem blauen Dreieck folgen.


                        Den Weg ins Tal kann man mit folgenden Worten beschreiben: Unmarkiert, felsig, mit undurchdringbarem Gebüsch verwachsen. Wir brauchen 2 Stunden für den kurzen Abstieg
                        Gelegentlich kann man ein paar alte Steinmännchen erkennen, die Max fleißig vergrößert und erneuert

                        Dieser Abstieg verlangt uns beiden wirklich alles ab!


                        Endlich haben wir die großen wackeligen Steine hinter uns gelassen, da beginnen uns die Büsche von links und rechts einzuschließen...




                        Im Tal erwartet uns eine Pferde-Herde!


                        Im Eilschritt gehts dann Richtung Tagesziel. In der Dunkelheit suchen wir mit unseren Stirnlampen die Wegmarkierungen im Wald. Der heutige Tag ist schon richtig kräftezehrend und ich gelange langsam an meine Grenzen. Aber: Es macht trotzdem unglaublichen Spaß Ich will nur nicht auf den Waldboden leuchten, da krabbelt und kriecht schon alles... Das will ich lieber gar nicht sehen, also schnell weiter

                        An der Cabana Pietrele angekommen, hoffen wir erst mal, vielleicht noch eine Unterkunft zu bekommen, allerdings ist alles belegt. Wir treffen auf ein anderes Pärchen, das uns durch die Nacht zum Zeltplatz mitten im Wald lotst. Max kauft sich in der Cabana noch ein Bier, und verbringt den Abend gemeinsam mit den 2 anderen in deren Zelt. Ich kann nicht mitkommen, weils mir schon so schlecht geht und ich mich eigentlich nur noch ausruhen will. Ich bin sehr froh, dass wir auf die anderen beiden gestoßen sind, damit Max wenigstens Unterhaltung hat Ich bin komplett erledigt. Nachts kommt Max zurück und wir sind unbeschreiblich glücklich, so eine tolle Zeit hier in den Bergen erlebt zu haben
                        Zuletzt geändert von nicki1005; 15.06.2013, 07:59.

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                        • Atze1407
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                          #13
                          AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                          Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                          Pass nur auf das es nicht wieder mecker gibt wegen irgendwelcher "unsittlichen" Bilder in die man viel hinein fantasieren kann
                          @Codenascher

                          Genau, dass sehe ich auch so, denn solche Kommentare über angeblich "unsittliche" Bilder, können nur von prüden Wessis kommen

                          nicki, ehrlich, ich weiß nicht was mich mehr berührt. Sind es die herzerfrischenden Fotos von Euch, die ein solches Glück ausstrahlen, die Berge dieser Landschaft oder der Bericht.
                          Egal, was auch immer. Es macht ein riesigen Spass hier zu lesen, einfach eine Wonne!

                          Danke

                          LG
                          Atze
                          Zuletzt geändert von Atze1407; 10.06.2013, 11:38.
                          Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                          Abraham Lincoln

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                            #14
                            AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                            Atze, du hast meinen ignore Smiley anscheinend falsch gedeutet. Ich bezog mein KOmmentar eher auf die blöde Grinsekatze in Nickis Island Reisebericht, Elaso...
                            Ich habe ganz sicher keine Probleme mit Nackidei Fotos

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                            meine Weltkarte

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                              • 19.08.2009
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                              AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                              Am Bucura See habe ich auch vor 14 Jahren eine Woche lang gezeltet und von dort aus die umliegenden Gipfel erklommen. Uns wäre nie in den Sinn gekommen, das alles mit schwerem Gepäck zu machen (aber diese Art zu reisen ist eh nicht meine ).

                              Bei deinem Bild mit dem Brot musste ich erstmals zucken....nur "dank" der EU ist das Brot jetzt in Folie verpackt und geschnitten, früher kam das als Stück aus dem Ofen und hat noch besser geschmeckt.
                              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                              • Atze1407
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                                • 02.07.2009
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                                #16
                                AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                                Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                Atze, du hast meinen ignore Smiley anscheinend falsch gedeutet. Ich bezog mein KOmmentar eher auf die blöde Grinsekatze in Nickis Island Reisebericht, Elaso...
                                Ich habe ganz sicher keine Probleme mit Nackidei Fotos
                                @codenascher

                                Sorry, dass ist nicht gegen Dich gemünzt. Ich habe Dich schon richtig verstanden.

                                LG
                                Atze
                                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                Abraham Lincoln

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                                • nicki1005
                                  Erfahren
                                  • 30.04.2011
                                  • 374
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                                  #17
                                  AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                                  @Vegareve: So eine Rundtour mit leichtem Gepäck wäre auch toll gewesen. Leider war das einfach nicht mehr drin, ich hätte auch das nicht mehr geschafft. Ein anderes Mal vielleicht Wir haben Rumänien dann sogar noch 3 Tage früher verlassen, als geplant, weil es mir einfach schon so schlecht ging. Kommt dann noch in der Fortsetzung des Berichts...

                                  Wegen Brot: Ja schade! Wir haben in unserem Rumänien Urlaub im Sommer nicht wirklich viel selbstgekochtes oder selbstgebackenes der Rumänen kennen lernen können. Dafür im Oster Urlaub im Trascau Gebrige umso mehr. Das war toll! Da haben wir uns in Zacusca verliebt

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                                  • nicki1005
                                    Erfahren
                                    • 30.04.2011
                                    • 374
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                                    #18
                                    AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                                    @Atze: Danke, es freut mich, dass dir unsere Reise gefällt
                                    @Atze UND Sven: Das hier ist ja jetzt zum Glück Grinsekatzen-freie-Zone
                                    Zuletzt geändert von nicki1005; 10.06.2013, 12:40.

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                                    • Buck Mod.93

                                      Lebt im Forum
                                      • 21.01.2008
                                      • 9011
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                                      #19
                                      AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                                      Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
                                      Genau, dass sehe ich auch so, denn solche Kommentare über angeblich "unsittliche" Bilder, können nur von prüden Wessis kommen
                                      Machste wieder Stimmung Atze?
                                      Les Flics Sont Sympathique

                                      Kommentar


                                      • Atze1407
                                        Fuchs
                                        • 02.07.2009
                                        • 2425
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [RO] Karpaten-Sommer 2012: Paring und Retezat Gebirge

                                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                        Machste wieder Stimmung Atze?
                                        Um Gotteswillen, dass liegt nicht in meiner Absicht!

                                        Ich entschuldige mich hiermit bei allen die sich angesprochen fühlen, prüde zu sein.

                                        Der eine kann eben zeigen was er hat und andere eben nicht.

                                        LG
                                        Atze
                                        Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                                        Abraham Lincoln

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