Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

[UnZ]

Hi,

da ich mir bald neue Schuhe anschaffen muss, frage ich hier die Schuh-Experten um Hilfe.

Ich hatte bis jetzt schon mehrere verschiedene Paar Schuhe. Angefangen als Kind hatte ich verschiedene Trekking Schuhe aus Kunststoff. Seit ca. 7 Jahren habe ich Meindl Lederschuhe. Das Modell weiß ich leider nicht, sind aber relativ schwere Trekking Schuhe, ähneln den heutigen Meindl Colorado GTX. Beim Anprobieren im Laden (ich kaufe Schuhe nicht über das Internet), trugen sie sich echt super. Die ersten Wanderungen ebenfalls. Doch seit 2 Jahren bekomme ich nach längeren bis langen Touren heftige Blasen und Abschürfungen.
Für meine letzte Tour habe ich mir die Schuhe meines Vaters geliehen, da er die selbe Schuhgröße hat und wir sehr ähnliche Füße haben. Es sind auch Meindl Leder Trekking Schuhe, etwas weiter geschnitten als meine, Modell weiß ich leider auch nicht, da sie auch etwas älter sind. Doch bei diesen das gleiche Problem: Erst alles in Ordnung, dann Blasen und Wunden im hinteren Bereich des Fußes (aussen und Innenseite).

So langsam zweifel ich echt, den wirklich passenden Schuh für mich zu finden. Beide Schuhe trugen sich beim Anprobieren und Probelaufen im Geschäft bzw. Garten (Schuhe meines Vaters) echt super. Auch auf den ersten kurzen Touren war alles okay, erst bei längeren ging der Horror los.

Daher frage ich mich, ob:
• Lederschuhe evtl. die falsche Wahl sein können, lieber Kunstfaserschuhe?
• Die Sohle fester/weicher sein sollte?
• Meindl für mich einfach die falsche Marke ist?

Ansonsten habe ich die Schuhe mit verschiedenen Wandersocken getragen/getestet. Daran scheint es auch nicht zu liegen.

Könnt ihr mir ansonsten Tipps geben, was ich sonst bei der Auswahl meiner nächsten Schuhe beachten muss? Kennt ihr gute Läden in der Region Braunschweig/Hannover/Celle/Wolfsburg?
Oder auch Schuhe, mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt, die ich mal anprobieren sollte?

Bin dankbar für alle Tipps!

Vielen Dank!

[Komtur]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Vielleicht falsch geschnürt oder falsche Socken.
Blasen deuten darauf hin, dass der Fuß scheuert und die Haut durch das hin und her überlastet wird. Passiert noch schneller, wenn die Haut feucht ist.

Ich schnüre meine Stiefel vorn lockerer, in der Mitte fester und oben wieder lockerer.

Es gibt sogar verschiedene Schnürungen für bergauf und bergab.
Hier z.B.:
http://www.hanwag.de/page.php?page_id=38


Oder versuche mal eine andere Marke. Mit Meindl oder Lowa komme ich nicht zurecht, Hanwag passt mir sehr gut.

[Nordman]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

was heißt den längere wanderung in kilometer oder stunden?
und wie häufig machst du solche?
wenn der fuß solche strapazen nicht gewohnt ist, dann muß sich ja an den belasteten stellen erstmal hornhaut bilden.
bei pausen würde ich die füße auch ruhig mal aus dem schuh holen, damit diese etwas trocknen können, dann ist die haut nicht so anfällig.
hast du dir deinen schuh mal genau angesehen/ gefühlt?
gut möglich, dass nach 7 jahren drinnen etwas "verschlissen" ist. (das habe ich relativ schnell bei solchen "kunststoff innenfutter", daher bevorzuge ich die haltbareren mit leder)

[UnZ]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Also die Dauer sind Tagestouren, 25 Kilometer maximal. So oft mache ich die nicht. Jedes Jahr 2 Wochen wandern in der Schweiz und sonst mehrere Tagestouren im Jahr verteilt.

Feuchtigkeit könnte sein, die Füße werden schon immer recht feucht nach einer stundenlangen Wanderung.

Bei meinen alten Meindl Schuhen war es in der Tat so, dass sich diese etwas verformt haben und an einer Stelle etwas gedrückt haben. Bei den Schuhen meines Vaters fühlten sich die nicht so an, als würde etwas drücken. Die Schuhe haben auch keine optischen Abnutzungen.
Diese haben einfach im Bereich Ferse immer leichtes Spiel und haben sich minimal bewegt.

Ich werde die vorgeschlagenen Schnürtechniken mal ausprobieren.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

[Ingwer]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Hi,

ich würd an deiner Stelle öfter einmal die Füße lüften bzw bei jeder kleineren Pause (alle 2-3 Stunden) die Schuhe ausziehen und den Schweiß ein paar Minuten abdampfen lassen. Wenn du danach immer noch Probleme hast, können wir zumindest Feuchtigkeit ausschließen.

Grüße

[Nordman]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Also die Dauer sind Tagestouren, 25 Kilometer maximal. So oft mache ich die nicht. Jedes Jahr 2 Wochen wandern in der Schweiz und sonst mehrere Tagestouren im Jahr verteilt. ......!

dann würde ich sagen, dass liegt im bereich des normalen. wenn du solche wanderungen häufiger machen würdest, dann hättest du diese stellen warscheinlich nicht mehr. wie Ingwer schon schrieb, häufiger mal "abdampfen lassen" und wenn du bei der pause merkst, da bahnt sich was an, kannst du diese stellen dann mit Leukotape schützen.

bei den socken vielleicht noch darauf achten, dass diese einen hohen kunstfaseranteil (keines falls baumwolle!) haben, die trocknen in der regel schneller als schurwolle.

[TeilzeitAbenteurer]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Diese haben einfach im Bereich Ferse immer leichtes Spiel und haben sich minimal bewegt.

Ich werde die vorgeschlagenen Schnürtechniken mal ausprobieren.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Leichtes Spiel an der Ferse ist überhaupt nicht gut; da ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass du dir über kurz oder lang Blasen läufst. Vielleicht hilft es was, wenn du die Schuhe unten fest genug schnürst, dass die Ferse beim Laufen nicht mehr schlupft. Ansonsten bei den nächsten Schuhen darauf achten, dass der Schuh an der Ferse vernünftig sitzt.
Meindls sind tendenziell eher breit geschnitten. Vielleicht solltest du mal was anderes probieren, wobei ich auch mal einen Meindl anhatte, der an meiner recht schmalen Ferse sehr gut saß. Der hatte nur blöderweise eine Knickstelle direkt auf dem Gelenk des großen Onkels
Ich bin dann bei Hanwag gelandet und hab damit noch keine Probleme gehabt, egal, wie lange ich den Schuh trage/vorher nicht getragen habe; vorausgesetzt, der Schuh ist ordentlich geschnürt (unten fest genug, oben locker genug).

Edit: Ich trag meine Treter übrigens mit reinen Merinosocken. KuFa ist also keinesfalls notwendig. Eventuell hilft dir auch der alte Trick mit den Nylon-Söckchen oder Linern um die Reibung zu minimieren.

[Akelei]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

KuFa oder Merino muss man wohl ausprobieren. Mein Freund schwitzt mit KuFa ohne Ende - da tropft es fast aus dem Schuh. Mit Merino ist alles wunderbar.
Unten fest schnüren geht bei mir nicht, dann drückt es bei mir auf den Fußwölbung und der Fuß tut weh. Hatte in meinen letzten Schuhen das Problem, dass sie vorne zu weit waren und ich immer ein wenig hin und her gerutscht bin. Erstens hatte ich Blasen, zweitens taten die Füße weh, weil sie keinen Halt hatten. Die Schuhe sollten nirgendwo rumrutschen oder Spiel haben und trotzdem nicht den Fuß abschnüren.

[Orycteropus]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Viele Vorschläge und nicht jeder wird mit den gleichen Tipps glücklich.

Ich bin früher auch bei kurzen und leichten Tagestouren mit den dicken Kloben durch die Gegend gestapft.
Mit einigermaßen trainierten Füßen bin ich aber inzwischen mit deutlich leichteren und flexibleren Schuhen viel besser unterwegs. Blasen sind da nie ein Problem.
Trotzdem aber zur Warnung: In schwerem Gelände, mit viel Gepäck, fernab der Zivilisation oder bei der Neigung zum Umknicken braucht man aber natürlich schon einen stabilen Schuh.

[Schlammschnecke]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Hallo,
ich sag es mal so: von Schuhen, die sich schon beim Anziehen bzw. Reinschlüpfen bequem anfühlen, krieg ich spätestens nach 20 Kilometern Blasen. Wie bei dir im Fersenbereich. Ganz egal ob Wanderschuhe, Sandalen oder sonst irgendwas.
Meine Meindls fühlen sich in die ersten Minuten immer viel zu klein an, obwohl im Zehenbereich genug Platz ist. Dieses komische Gefühl verschwindet dann nach einiger Zeit, sie passen plötzlich perfekt und ich kann die restliche Wanderung bequem und blasenfrei genießen.
Mein persönliches Fazit: Wenn mir Schuhe die ersten 5 Minuten perfekt passen, sind sie für längere Wanderungen zu groß.
Gruß
Schlammschnecke

[speckbaron1409]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Hi ,
oder doch die falschen Socken . Je besser ( meist teurer ) die Socke desto weniger Schmerz im Schuh .
Für mich : lieber 10€ mehr bei den Socken als bei den Schuhen .

[StefanS]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Hi!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es fast ausschließlich an den Socken liegt ob man Blasen bekommt oder nicht (sofern der Schuh einigermaßen passt). Ein wenig Fersenschlupf hab ich in all meinen Schuhen und trotzdem laufe ich mir darin keine Blasen. Ich verwende unterschiedliche Modelle von Falke nun seit einigen Jahren und die Socken sind noch immer halbwegs fit - Andere Hersteller sind bestimmt ebenso brauchbar oder besser - einfach ausprobieren! Ich kaufe die Socken gerne ein wenig kleiner, da sie sich bei geringer Feuchtigkeit sonst vergrößern und kleine Falten schlagen - nur als tip.

Stefan

[fraizeyt]

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Probiere es doch mal mit Kufa-Liner-Socken als 1. Schicht unter den gut gepolsterten Wollsocken aus, bspw. die von Rohner. Dann findet die Reibung nicht zwischen Haut und Socke statt.

[Elorrr]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Für schwere Lederschuhe kann ich die "Smartwool Mountaineering Extra Heavy Crew" Socken empfehlen. Ich finde die um einiges besser als z.B. Woolpower Wildlife 600 oder auch verschiedene Modelle von Falke. Mit den Socken brauche ich nichtmal Liner.

Bei meiner ersten Tagestour dieses Jahr hatte ich an: Meindl Perfekt + Liner + Falke TK2 Wool, Resultat war eine heftige Blase am kleinen Zeh. (TK2 wahrscheinlich zu dünn)

Nächste Tour: Meindl Perfekt + Woolpower Wildlife 600 + Liner, keine Blasen, gutes Klima, aber Woolpower Socke danach ausgeleiert

Nächste Tour: Meindl Perfekt + Smartwool Mountaineering Extra Heavy Crew (ohne Liner), alles top, super Klima, idealer Komfort!


Ich trage die Perfekt seit etwa einem Jahr und muss sagen, die werden immer noch bei jeder Tour angenehmer, obwohl sie sich schon nach 3 längeren Tagestouren eingelaufen angefühlt hatten. Mittlerweile kann ich damit auch auf Staßen ultra-komfortabel gehen und würde niemehr zu weicheren Wanderschuhen greifen, eher zu noch härteren.

Bei weicheren Schuhen hast du automatisch mehr Reibung am Fuß, d.h. auch eher Blasen, außerdem ermüdet der Fuß schneller. Ist aber bei kürzeren Touren wohl zu vernachlässigen.

Mein Tipp ist daher, versuch noch ein paar dicke(!) Wollsocken, mach ein paar Touren damit und falls es gar nicht hinhauen sollte, wechsle die Schuhe !

[cast]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Schuhe und Socken Kombis sind sehr indviduell. Muß jeder selbstausprobieren und über Erfahrung klug werden.

Generell gilt je schwerer der Stiefel desto dicker der Socken.
TK 2 ist für den Perfekt deutlich zu wenig.

und wenn die 600er Woolpower ncht reichen gibts auch 800er, meine leiern nicht aus. Smartwool trage ich auch sehr gern.
Allerdings egal welche Socken ein PP Liner muß bei mir drunter.

[UnZ]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Danke für euren hilfreichen Tipps!

Den Trick mit den zwei Socken werde ich definitiv ausprobieren. Wäre schön, wenn es mit dieser relativ kostengünstigen Variante (im Vergleich zu neuen Schuhen) schon besser ginge (Achtung, doppeldeutig :P )

Dann werde ich mich nun mal in Sachen Socken schlau machen und mich dann nach der nächsten Probewanderung melden!

Vielen Dank!!

[blitz-schlag-mann]

AW: Schuhe - eine schmerzhafte Leidensgeschichte

Probier mal leichte Trailrunner