[SE][NO] Südlich von Abisko

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  • awiawi
    Gerne im Forum
    • 28.07.2009
    • 55
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

    Toller Bericht :-) Weckt sofort meine Urlaubsstimmung, die zum Glück schon in einer Woche ausgelebt wird - auf nach Abisko!
    www.nordwelten.de

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    • efbomber
      Erfahren
      • 23.08.2010
      • 228
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

      Zitat von awiawi Beitrag anzeigen
      Weckt sofort meine Urlaubsstimmung, die zum Glück schon in einer Woche ausgelebt wird - auf nach Abisko!
      Acha! Interessant wie viele doch schon so früh anreisen Mein Zug geht um ca. 3 Uhr heute Nacht
      Vielleicht begegnet man sich ja. Gute Reise wünsche ich!

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      • woelfchen
        Erfahren
        • 20.03.2010
        • 276
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

        Wann geht's denn weiter? Jetzt müsste ja der Abschnitt Alesjaure - Unna Allakas dran sein, oder?

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        • dingsbums
          Fuchs
          • 17.08.2008
          • 1503
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

          Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
          Wann geht's denn weiter? Jetzt müsste ja der Abschnitt Alesjaure - Unna Allakas dran sein, oder?
          Jepp, nach Unna Allakas wird die nächste Etappe. Dann noch Cunojaure, Oallavaggi, Hunddal, Katterat. Bin leider diese Woche wieder unterwegs, mit Stress, und Tagebuch liegt zuhause. Also frühestens am Wochenende, aber spätestens nächste Woche. Dann mache ich den Bericht aber fertig, versprochen.

          Als Vorgeschmack schon mal ein paar Bilder der nächsten Etappe, die habe ich nämlich schon hochgeladen.







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          • Mortias
            Fuchs
            • 10.06.2004
            • 1202
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

            Ein sehr schöner Vorgeschmack muss ich sagen. Freue mich auch die Fortsetzung, bisher hat mit der Bericht sehr gut gefallen.

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            • woelfchen
              Erfahren
              • 20.03.2010
              • 276
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

              Uij! Was für fantastisches Wanderwetter in dieser Traumkulisse mit den gepuderten Bergen. Warte schon ganz gespannt!

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                19.09. Sonne

                Heute morgen gab es zum Frühstück Knäckebrot, juchu! Wir wollten heute etwas schneller in die Gänge kommen - "etwas" haben wir auch geschafft: Um 9:45 ging es los. Robert plante eine Tagestour, wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg nach Unna Allakas. Erst folgt man kurz dem Kungsleden (der mittlerweile weiter unten am See verläuft), bis nach ca. 1 km die Abzweigung nach oben kommt. So bin ich brav in der Sonne den Berg hochgestiegen, es ging sich auch gut. Nach dem gröbsten Anstieg gab es dann die erste Pause, mit Blick auf den Alesjaure, sehr schön. Auch die Berge dahinter, teilweise in neuem Schnee, machten was her.


                Alesjaure, Notraumhütte - Nallo freut sich auch schon auf den Tag


                Alesjaure


                Alesjaure


                Alesjaure

                Dann ging es weiter, immerhin warteten noch weitere 200 Höhenmeter auf uns. Es ging sich weiter gut, teilweise zwar steinig, aber gut zu gehen. Ich achtete auch darauf, ausreichend zu trinken, schließlich schien den ganzen Tag die Sonne. So füllten wir auch am Fluss (der lustigerweise so viel unter Steinen versteckt war, dass man ihn kaum sah), zwischendurch nochmal die Flasche auf. Dies wird sonst eher in Pausen gemacht. Als dann Winter- und Sommerweg wieder zusammenkamen, hab es auch die nächste Pause.


                Blick zurück auf den Alesjaure


                Blick zurück, mittlerweile ohne den Alesjaure


                Blick zurück auf die Berge entlang des Vistasvaggi - heute hätten wir auf auf dem Mårmapass was sehen können

                Danach gab es ein kleines 'Problem', anscheinend braucht man zusätzlich zu den Winterkreuzen keine weiteren Markierungen mehr. Na dann, wir suchen uns mit deren Hilfe auch gerne einen eigenen Weg. Und logischerweise stießen wir so auch recht bald wieder auf einen Trampelpfad. So kam schnell der erste steile Abstieg, am Fluss entlang.


                Bajip Snarapjavri


                Blick auf die weitere Strecke, die Watstelle zwischen den beiden Seen links

                Unten ging der Weg leicht vom Winterweg weg, um zwischen zwei kleinen Seen zu waten, war kein Problem. Danach gab es wieder das alte Spiel, kein Weg zu erkennen, bis wir an den Winterkreuzen doch wieder auf einen Trampelpfad stießen. Es ging sich aber so oder so ganz gut. Wir mussten am Rand der großen Ebene um den Hügel rum, und dort am Ende gab es sogar Bohlen. Auch am Unna Snarabas gab es Bohlen, die so eine Brücke bildeten. Eigentlich war ich wieder reif für eine Pause, aber ich wollte doch noch bis zum nächsten Abstieg gehen, um eine schöne Aussicht zu haben. Und dann wollte ich nicht im Schatten sitzen, also mussten wir noch ein Stückchen weiter. Damit waren wir schon den halben Hang runter, aber dann gab es die wohlverdiente Pause mit der erhofften Aussicht.


                Kaum sind wir um den Hügel, gibt es einen tollen Blick zum Storsteinsfjellet


                Letzte Pausenaussicht

                Nach der Pause ging es schon noch ein Stück weiter steil bergab, weiter als mir lieb war. Aber dann war das geschafft, also los zum Endspurt. Wir stießen auf ein altes Problem - wir gingen nach Westen. Dort stand mal wieder die Sonne, und wir liefen halb blind. Zum Glück war der Weg gut zu gehen und zu finden, weite Strecken über Bohlen. So kamen wir Schritt für Schritt unserem Ziel näher. Der Allagasjavri kam in Sicht, und irgendwann waren wir im Schatten des Hügels. Vorteil - wir sahen wieder was, Nachteil - wir mussten über diesen Hügel rüber, also nochmal bergan. Er war aber harmlos. Nur das letzte Stückchen runter zog sich dann doch noch ganz schön. Matsch, Sträucher, Steine, bergab und immer noch nicht da ... aber dann war es geschafft. Da!

                Der Notraum der Hütte ist wirklich klein, zur Saison ist es der Verkaufsraum. Er hat eine extra Außentür, in dieser auch das einzige Fenster des Raums. Stockbett, Regale, Ofen, ein Hocker - damit ist der Raum voll. Egal wie müde ich war, ich bin gleich nochmal los auf der Suche nach Wasser. (Hätte ich mich erst hingehockt, weiß ich nicht, ob ich mich nochmal hätte aufraffen können.) Ich bin erst zum Stugvärd-Häuschen und dann einem Rauschen nachgegangen. Dort kam Wasser aus einem rostigen Rohr, daneben ein Schild 'Vatten - Water - OK'. Na dann! Später las ich in der Hütte einen Hinweis 'Water at the little lake', aber egal. Zu dem See war ich nicht, da mir nicht klar war, ob/wo der einen Zu- und Ablauf hat.

                Während Holger noch etwas Holz machte, hockte ich mich vor die Hütte. Schon bald färbte sich der Himmel, es war eine tolle Abendstimmung. Holger hockte sich dann zu mir, und wir genossen den Blick auf Himmel, Berge, Gletscher und die kleinen Seen zu unseren Füßen. (Sorry für die vielen Bilder, ich war so unentschlossen beim Aussortieren.) In unserem kleinen Notraum wurde es schnell warm, um so schneller wurde ich auch richtig müde. Nach dem Abendessen, noch vor den Snacks, lag ich schon vollkommen k.o. auf meinem Bett. Ob ich es wohl geschafft hätte, zum Zähneputzen nochmal aufzustehen, wenn ich nicht sowieso das Klo noch hätte aufsuchen müssen? Auf dem Weg dorthin bewunderte ich den Mond, der wieder hell schien, aber heute (und auch den Rest der Reise) kein Polarlicht mehr. Der Wind hatte die zweite Hälfte des Tages stark und auch recht kühl geweht. Unsere Trekkingstöcke hingen draußen an einem Haken, geschickt, jetzt klapperten sie. Also holte ich die noch rein, dann schlief ich tief und fest.















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                • dingsbums
                  Fuchs
                  • 17.08.2008
                  • 1503
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                  20.09. Wind

                  Der Morgen startete mit einem 'Schreck', mein rechter Knöchel tat ziemlich weh. Als ich kurz raus zum Klo ging, nahm ich tatsächlich lieber einen der Stöcke mit, um die Treppenstufen zu 'überwinden'. Glücklicherweise wurde der Knöchel aber schnell besser, und als wir gegen 11:00 starteten, ging es sich wie immer.


                  Unna Allakas am Morgen


                  Notraum in Unna Allakas


                  Aussicht in Unna Allakas am Morgen

                  Mein Rucksack wurde um eine kleine Kompaktkamera schwerer, die wir in der Hütte gefunden hatten. Die Fotos mit Datum zeigten, dass sie eigentlich nur den einzigen (eingetragenen) vorherigen Bewohnern des Notraums gehören konnte. Da diese (brav) ihre Adresse ins Gästebuch eingetragen hatten, beschloss ich, die Kamera mitzunehmen und ihnen zu schicken. Zur Not hätte ich sie immer noch dem STF zukommen lassen können. Wieder zuhause rief ich in Schweden an, sie freuten sich natürlich sehr, dass ihre Urlaubsfotos nun doch nicht verloren waren. Sie waren allerdings erstaunt, dass die Kamera in einem der Regale lag, sie haben wohl lange danach gesucht. Ich hätte gedacht, sie hätten sie eher vergessen. Vielleicht lag sie ja doch sonstwo und ein anderer Besucher der Hütte legte sie ins Regal.

                  Heute ging es nur bis Cunojaure, und der Weg war genauso kurz und einfach zu gehen wie in Erinnerung. (Vor einigen Jahren führte unsere Wanderung von Katterjåkk über Gautelis nach Ritsem auch über diese Etappe.) Der Wind kam heute netterweise von hinten, war aber so stark, dass die ein oder andere Bö einen regelrecht anschob. Auch nicht schlecht.


                  Unna Allakas, Blick zurück

                  Diesmal wurde mal wieder ein Grenzstein fotografiert. Und schon waren wir am Cunojaure, auch der Strand war wie in Erinnerung (ohne Foto). Kurz später suchten wir den Windschatten für eine Pause. Auch diesmal verpassten wir wohl die offizielle Wegführung, die in der Karte weiter oben verläuft und dann über die Wackelbrücke geht. Wie schon letztes Mal liefen wir weiter unten, relativ nah am See, weiter. Diesmal war das 'Waten' noch einfacherer, denn dieses Jahr liefen wir nur über trockene Steine, so flach war das Wasser. Und dieser Weg ist auch rot markiert, wenn wir auch bisher noch kein T gesehen hatten.


                  Grenzstein, schwedische Seite (also Norwegen im Hintergrund)


                  Cunojaure, zu den Hütten müssen wir nur noch um den See rum


                  Cunojaure


                  Cunojaure, auf der anderen Seeseite, kurz vor den Hütten

                  Um 13:30 war unser kurzer Wandertag schon wieder beendet. Wie immer ging ich gleich zum See Wasser holen. Dann testete ich den Weg zum neuen Klo. Das war so neu, dass es noch gar keinen Trampelpfad zu ihm hin gab. 07.08.11 sagte das in den 'Grundstein' geritzte Datum. Holger machte erst noch Anzündholz (ansonsten ist in Norwegen das Holz meist fertig), dann ging es ans Heizen. Mittlerweile wurde mir auch kalt, doch bald wurde es angenehm in der großen Hütte, die auch für den nächsten Tag unser Zuhause sein sollte.

                  Bei einem Blick hinaus aus dem Fenster dachte ich: 'Wie ein Gemälde!' So ganz ließ sich der Eindruck mit der Kamera nicht einfangen, aber trotzdem. Immer wenn ich die Fotos sehe, erinnere ich mich daran.


                  Gemäldestimmung in Cunojaure


                  Gemäldestimmung in Cunojaure


                  Gemäldestimmung in Cunojaure


                  Gemäldestimmung in Cunojaure


                  Gemäldestimmung in Cunojaure

                  21.09. Faul sein

                  Was für ein fauler Ruhetag - aber so sind sie (bei uns) ja meistens. Zwar stand ich auch heute gegen 7:00 auf, aber nur, um mich danach mit meinem Schlafsack und meinem Buch auf die Couch zu lümmeln. Dieses Jahr hatte ich zum ersten Mal ein schwedisches Buch dabei, mit dem Hintergedanken, dass ich das nicht so schnell lese wie Deutsch oder Englisch. Die Rechnung ging auch auf, allerdings befürchte ich, dass ich den ein oder anderen Wortwitz bzw. Details verpasst habe.

                  Nachdem auch Holger aufgestanden war, gab es erst mal Frühstück. Wir hatten uns etwas Knäckebrot für heute aufgehoben, dazu Kalles und Tubenkäse. Der Tag heute war wieder schön, besonders morgens lachte die Sonne. So ging ich Blaubeeren pflücken, wie so oft gab es auch hier in der Umgebung ganz viele. Holger sah ich vor der Hütte in der Sonne sitzen.


                  Aussicht am Ruhetag


                  Beim Blaubeerpflücken

                  Als ich dann aber vom Pflücken zurückkam, war ein neuer Wanderer angekommen. Eine Deutsche - Anne. Da guckte ich mir das Gesicht doch etwas genauer an und fragte - ja, sie war die Anne vom Fjällforum. Eigentlich kein Wunder, dass wir sie hier oben mal treffen. (Holger traf sie ein halbes Jahr später gleich nochmal, während ich vermutlich noch auf dem Weg mit dem Helikopter vom Fjäll ins Krankenhaus war. Ich hatte sie das zweite Mal also 'knapp verpasst'. Obwohl, eigentlich doch nicht - sie war ja kurz vor meinem Sturz an uns vorbeigefahren, nur dass wir sie da nicht erkannt hatten.) Anne entschied sich, auch in der Hütte zu bleiben, obwohl es noch recht früh war. Sie wird am nächsten Tag in die gleiche Richtung gehen wie wir, aber vermutlich schneller und weiter.

                  Wir saßen erst noch etwas draußen in der Sonne, aber sobald sich eine Wolke davor schob, wurde es doch frisch. Also gingen wir rein und verbrachten den Rest des Tages in der Hütte. Die Umgebung ist aber toll, und der Blick aus jedem Fenster lohnt sich. Und die Zeit vergeht auch immer schnell, außerdem waren wir auch an diesem Ruhetag regelmäßig mit Essen beschäftigt. Zum Mittagessen Pilzsuppe mit Bannock, als Nachtisch Milchreis mit Zimtzucker (Zimt gab es praktischerweise in der Hütte), für mich natürlich mit Blaubeeren!

                  Irgendwann kam ein weiterer Wanderer, er entschied sich aber für die kleine Hütte, und wir sahen ihn nicht mehr. Er war wohl lieber alleine. Wir hingegen hielten nach dem Abendessen zusammen mit Anne noch einen längeren Schwatz bei den üblichen Snacks.
                  Zuletzt geändert von dingsbums; 21.07.2013, 19:35. Grund: Tippfehler

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                  • woelfchen
                    Erfahren
                    • 20.03.2010
                    • 276
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                    Was habe ich mich gefreut, dass es nun endlich weitergeht und auch gleich losgelegt mit dem Lesen. Bin auch nicht enttäuscht worden. Leider ist es jetzt nicht mehr lange bis zum Ende der Tour. Schade!

                    Den Notraum in Unna Allakas empfand ich schon als eng, als wir letztes Jahr zum Ende der Saison dort waren und die Hütte noch richtig nutzen konnten. Aber besser als nichts. Wir konnten sogar noch "duschen". Nach der Dusche kam es einem draußen auch gar nicht mehr kalt vor .

                    Ich liebe Deine Berichte, sie sind so schön geschrieben. Vieles kommt einem bekannt vor ... und dann weiß man, dass man mit diversen Dingen nicht allein ist. Und wenn man weiß, dass wenn alles gut geht, man selbst die nächsten Jahre solche (langen) Touren nicht mehr machen kann, liest man die Berichte noch viel viel lieber (auch die von anderen).

                    Danke.

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                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
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                      #30
                      AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                      22./23.09. Wetter vorne besser als hinten oder Die 7-Stunden-Strecke

                      Heute ging es weiter in Richtung Hunddal. Wir waren etwas irritiert, dass die Norweger die Strecke von 18 km mit 7 Stunden angaben. Was sollte uns denn da erwarten? Es war harmloser als durch die Zeitangabe gedacht, zwar gab es am zweiten Tag im Oallavaggi einen steinigen Abschnitt, aber da waren wir (insbesondere diese Wanderung) schon schlimmeres gegangen. So oder so, wir hatten uns entschieden, heute nur bis zur Hütte im Oallavaggi zu gehen.


                      Wegweiser, Cunojaure

                      Anne startete kurz vor uns und war auch wie erwartet schnell entschwunden. Aber auch wir waren schnell an der Wackelbrücke, die im Moment fast unnötig war. Man hätte leicht eine Stelle zum Furten finden können. Aber wenn schon eine Brücke da ist, wird sie natürlich auch genutzt. Der weitere Weg ging sich gut, mal ein bisschen Gestrüpp, mal ein paar Steine, aber eigentlich nicht der Rede wert. Nach zwei Stunden war aber die erste Pause fällig. Das Wetter hielt, allerdings sah es beim Blick nach hinten immer ziemlich grau und regnerisch aus. Der Blick nach vorne war ganz passabel, es wehte aber ein recht starker, kalter Wind. Der kam immerhin von hinten, es war nur zu befürchten, dass mit dem Wind von hinten auch der Regen kommt. Aber wie schon gesagt - das Wetter hielt.


                      Brücke bei Cunojaure


                      Brücke bei Cunojaure


                      Brücke bei Cunojaure


                      Seitenblick


                      Der Sealggajavri kommt in Sicht.


                      Blick zurück

                      Der Weg ging sich weiter gut, der Blick auf den Sealggajavri war von allen Seiten schön. Außerdem bewegten wir uns mal wieder durch ein Blaubeerparadies. Überall Blaubeeren in großen Mengen. Kurz vor dem Anstieg ins Oallavaggi gab es die nächste Pause, dann wurde der Weg etwas steiniger, aber noch gar kein Problem. Am Anfang des Sees 858 war schon die nächste Pause fällig - ich musste dringend pinkeln. Und wenn man dann den Rucksack schon abgesetzt hat ... Unten am See gab es einen netten Strand, sah von oben aus, als könnte man dort gut zelten. Aber abgesehen davon, dass wir sowieso lieber in einer Hütte als im Zelt übernachten, hätte ich bei dem starken, kalten Wind dort dann doch nicht zelten wollen. Also Endspurt, es wurde noch ein bisschen steiniger, immer noch kein Problem, und dann standen wir vor der Schutzhütte.


                      Sealggajavri


                      Sealggajavri


                      Sealggajavri


                      Sealggajavri


                      See 858


                      See 858, weiter hinten erkennt man schon den See, an dem die Hütte liegt

                      Für eine Schutzhütte ist sie wirklich nett, auch mit Miniküche und Gas. Gut, sie wird vom NOT auch als reguläre Hütte geführt, und man zahlt dementsprechend für die Übernachtung. Zeltplätze hätte es in Hüttennähe auch ausreichend gegeben, aber wir blieben alleine diese Nacht. Es war mittlerweile so windig, dass man aufpasssen musste, wenn man die Hüttentür öffnet. Sie öffnete 'mit dem Wind' und war einem schnell aus der Hand geflogen. War man draußen, bot die Hütte selbst auch nur bedingt Windschutz. Da sie (wie oft) komplett auf Steinen stand, blies der Wind auch heftigst drunter durch. Wie immer kümmerte ich mich um Wasser und Holger sich um den Ofen. Dafür musste ich allerdings nur ein paar Schritte vor die Tür und den Eimer unter einen 'Mini-Wasserfall' halten. Die kleine Hütte war auch schnell warm. Um so schneller wurden wir müde, und schliefen schon kurz nach dem Abendessen ein. Schön war es, beim Blättern im Hüttenbuch 'alte Bekannte' zu finden. Vor zwei Jahren hatten wir in Staloluokta einen Polen getroffen, der später auch noch hier vorbeigekommen war. Er hatte damals einen richtigen Sturm gehabt und war um so glücklicher, in dieser komfortablen Hütte Schutz finden zu können.


                      Kvilebu Oallavaggi


                      Kvilebu Oallavaggi

                      Auch am nächsten Tag sah das Wetter gut aus, nicht mehr ganz so windig, obwohl immer mal wieder eine starke Bö aufkam. So zum Beispiel, als ich auf dem Klo saß und den Eindruck hatte, dass das ganze Häuschen wackelt. Nun gut, ich hatte auch die Tür auf, um die Aussicht zu genießen. :-) Die Windrichtung ließ dies zu, die Aussicht war nett. Außerdem sah man hier auch das erste rote T unserer Wanderung. Das Thermometer zeigte 1° an, als ich nachguckte. In der Nacht war es bestimmt noch etwas kälter gewesen, in kleinen Pfützen war das Wasser auch gefroren.


                      Die Hütte am nächsten Morgen


                      Die Hütte am nächsten Morgen


                      An der Hütte, Blick zurück


                      An der Hütte, dort geht es weiter

                      Als wir starteten, kam sogar die Sonne raus. Der Weg in der schwedischen Karte ist 'falsch' eingezeichnet, denn man wechselt schon kurz nach der Hütte die Talseite. Wenigstens ist der Weg so markiert, außerdem hatten wir im GPS die norwegische Karte drin, die entsprach auch dem Streckenverlauf. Der Weg war wirklich gut markiert, verlaufen kaum möglich. Wir mussten so gleich einen Fluss furten, war harmlos, nur ein bisschen Konzentration gleich am Morgen. Außerdem wurde es jetzt wirklich steiniger, irgendwo mussten die 7 Stunden ja herkommen. Es war nicht wirklich schwer zu gehen, aber es kostet schon etwas Zeit. Die erste Pause gab es so auch schon nach einer guten Stunde, mitten in der Steinwüste.


                      Blick zurück

                      Es gab immer wieder nette Blicke zurück, und ehe wir uns versahen, öffnete sich vor uns schon das Hunddalen. Klasse! Da musste natürlich wieder pausiert werden. Einen solchen Ausblick muss man genießen. Danach gab es schon den Endspurt. Der Blick zurück zeigte auch, dass unsere bisherige Strecke mittlerweile in Wolken hing, gut dass wir da durch waren.


                      Hunddalen


                      Hunddalen, die Straße ist gut zu erkennen, stört bei solcher Aussicht aber kaum


                      Hunddalen


                      Hunddalen

                      Das Stück bergab zum Damm zog sich etwas, das letzte Stück bis zur Hütte war dann nur noch ein Katzensprung. Dieses Stück von der Straße bis zur Hütte war wirklich gut markiert, frische neue rote Steine. Und wie der Weg so ausgetreten zwischen den Blaubeeren und großen, wie arrangierten Steinen vor uns lag, und die roten Markierungen so rauslugten, hatte ich die Assoziation von Gartenzwergkapuzen. Der Gartenzwergpfad nach Hunddal!

                      Wir waren richtig früh da. Wie immer ging ich erst Wasser holen, danach Blaubeeren pflücken. Wir entschieden uns für die große Hütte, sehr gemütlich mit Eckcouch und Panoramafenster. Eine Stunde später kam noch ein junges, holländisches Paar aus Katterat. Sie entschieden sich aber für die kleine Hütte. Bevorzugten sie die breiteren Betten? Wollten sie alleine sein? Uns war es egal, so hatten wir es für uns schön gemütlich. Und konnten uns problemlos in der Hütte waschen. Während es bei der Ankunft noch so aussah, als würden wir uns im Fluss waschen, war mittlerweile wieder starker, kalter Wind, da ist die Indoor-Wasch-Variante vermutlich besser für die Gesundheit.

                      Im Leftover gab es Kalles und eine Dose Bier. Beides bereicherte unser Abendessen. So saßen wir in der gemütlichen Hütte und hatten einen schönen 'Abschluss' unserer Tour. Dass der nächste Tag der letzte Wandertag sein sollte, daran wollten wir aber noch gar nicht denken.


                      Abendstimmung, Hunddal


                      Abendstimmung, Hunddal


                      Abendstimmung, Hunddal


                      Abendstimmung, Hunddal

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                      • woelfchen
                        Erfahren
                        • 20.03.2010
                        • 276
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        So zum Beispiel, als ich auf dem Klo saß und den Eindruck hatte, dass das ganze Häuschen wackelt. Nun gut, ich hatte auch die Tür auf, um die Aussicht zu genießen. :-)
                        Das mache ich auch immer so, wenn es geht

                        Diese norwegische Rasthütte ist ja überhaupt kein vergleich zu den schwedischen! Aber die schwedischen werden m. E. auch nicht vom STF unterhalten. Aber was für ein Comfort in so einer einfachen Hütte. Toll!

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                        • dingsbums
                          Fuchs
                          • 17.08.2008
                          • 1503
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                          Bevor es nächste Woche wieder nach Lappland geht, beende ich aber noch brav meinen Reisebericht. Viel fehlt ja nicht mehr.

                          24.09. Sonnige Abschlusswanderung

                          Heute morgen waren wir 'etwas' schneller als sonst, wir wollten ja pünktlich zum Zug in Katterat sein. Da es der letzte Wandertag war, packten wir auch gleich noch den Alumüll aus dem Ascheeimer ein. Ich wollte gerade kehren, da kamen die Holländer vorbei, um Tschüss zu sagen. Er hatte ein leeres Pestoglas und die Verpackung der Spaghetti in der Hand, mit der Frage "Wohin damit?" Meine Antwort: "Mitnehmen!" Allerdings war ich so nett, ihm diese Sachen noch abzunehmen, wie gesagt, wir würden ja abends an einem Mülleimer ankommen, darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. Ich erklärte ihm noch, dass er Papier oder so dünnes Plastik im Ofen verbrennen kann, den Rest dann aber mitnehmen muss. Außerdem wiesen wir sie noch auf die DNT-Zeiten hin, die ja meist recht sportlich sind. Da sie heute nach Lossi wollten, hatten sie dann gleich eine knackige Strecke als Referenz. Dann zogen die beiden los. Ich fand es beruhigend, dass sie zur Not ein Zelt haben.


                          Morgenstimmung in Hunddal


                          Hunddal, Holz gibt es genug


                          Morgenstimmung in Hunddal


                          Morgenstimmung in Hunddal


                          Der Gletscher Richtung Lossi

                          Das Wetter war super, fast keine Wolken, die Sonne lachte schon an den Hängen. Die beiden wollten den Fluss furten, statt unten am Damm zu queren. Sie gingen wohl erst noch ziemlich weit flussauf, aber irgendwann sahen wir sie auf der anderen Seite den Berg hochziehen.

                          Wir waren um 9:30 fertig, Wahnsinn, los ging's. Erst mal über den Gartenzwergpfad, dann immer entlang der Straße. Sobald wir in die Sonne kamen, war es so warm, dass ich sofort das Softshell ausziehen musste. Es ging sich gut auf der Straße, immer mal wieder warfen wir einen Blick zurück auf den Gletscher. Der verschwand zwar irgendwann, aber statt dessen erkannte man nun den Ristacohkka in seiner ganzen Pracht. Auch schön! Irgendwann gab es dann eine Pause, mit Blick ins Sørdalen und auf die ersten Häuschen. Auch ein Auto stand an der Straße, und man sah ab und zu Bewegung am Wochenendhäuschen. Wir fragten uns allerdings, ob die ein Auto immer in Katterat stehen haben - schließlich geht die Straße da nicht mehr weiter. Außerdem war später in Katterat sonst kein Auto zu sehen - ob es auch das einzige ist? Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Straße natürlich nur ein Feldweg ist.


                          Ristacohkka


                          Sørdalen

                          Weiter ging es, und auf einmal hatten wir Bäume rechts und links von uns? Bäume? Was bitte ist denn das? Allerdings hatten die meisten nicht mehr wirklich viel Laub, der Herbst war ohne Frage angekommen. Es ging eine Zeitlang schön am Fluss entlang. Dann gab es eine Stelle mit prima Aussicht auf den Fluss, das Norddalen und die Bahn. Also machten wir nochmal Pause. Der erste Zug hatte 68 Waggons, voll falsch. Früher hatten die Züge immer 52 Waggons, aber anscheinend sind die Loks mittlerweile neu und leistungsfähiger. Dann kam noch ein Personenzug, der hat uns erst mal irritiert. Was fährt denn jetzt für ein Zug? Dann wurde uns aber klar, dass wir die Zeiten der Züge nach Narvik gar nicht kannten, uns interessierte nur die andere Richtung. Mit einem Zug aus Kiruna zur Mittagszeit sind wir ja selbst schon gefahren, klare Sache.


                          Norddalen

                          Wir gingen dann weiter, weit war es nicht mehr, es ging auch schon bergab. Und dann kamen uns noch zwei Wanderer entgegen - logisch, aus dem Zug. Sie kamen näher und ich dachte: 'Der sieht doch aus wie ...' und da schallte mir auch schon ein 'Hej' gefolgt von einem 'Jag känner dig' entgegen. Jaerven und Marion starteten zu einer kleinen Herbsttour. Und wir hatten uns erkannt, obwohl wir uns nur hier aus dem Forum kannten. Das war ja ein nettes Treffen! Schade nur, dass es mal wieder mitten auf dem Weg war. So hielten wir zwar ein Schwätzchen, aber die beiden wollten natürlich weiter, und auch wir wollten zeitig am Bahnhof sein. Wir tauschten aber noch ein paar Erfahrungen aus, z.B. war unsere Info über ausreichend Holz in der Schutzhütte im Oallavaggi willkommen.

                          Außerdem fragten die beiden nach Lemmingen, es sollte ja angeblich ein Lemmingjahr sein. Tja, wir hatten während der ganzen Wanderung vielleicht 10 Lemminge gesehen, und davon 80% auf dem Kungsleden (beim Müll der vielen Wanderer?) Für ein Lemmingjahr nicht wirklich viel, wir hatten auch bedenkenlos wie immer das Wasser getrunken. Ein bisschen beneidete ich die beiden, dass sie ihre Tour noch vor sich hatten und heute abend mit einem guten Glas Wein in der gemütlichen Hütte in Hunddal hocken würden. Andererseits freuten wir uns auch auf die Verlockungen der Zivilisation wie Dusche und Bier/Cider. Nach einer doch recht langen Wanderung freut man sich dann auch aufs Ankommen.

                          Das Ankommen war dann aber ruckzuck passiert, schon waren wir in Katterat. Jetzt mussten wir doch noch anderthalb Stunden warten. Aber lieber so, als den Zug zu verpassen. Und die Zeit verging ziemlich schnell. Wir gingen noch ein paar Schritte einen Trampelpfad hinab, um einen besseren Blick auf den Rombakselva und das Fjordende zu haben - wunderschön! Nachdem ein Stück weiter weg mal wieder ein Güterzug auftauchte, dann aber wieder verschwand und nie bei uns am Bahnhof vorbeifuhr, kapierte ich erst, dass die Erzzüge gar nicht mehr in Katterat selbst vorbeikommen, sondern durch einen anderen Tunnel fahren. Zuerst dachte ich ja noch, der wartet irgendwo, weil die Strecke in Katterat ja eingleisig ist. Aber es gab nirgendwo einen anderen Zug. :-)


                          Rombakselva


                          Rombakselva


                          Bahnhof Katterat

                          Wir vertrieben uns die Zeit dann mal wieder mit unserer ganz persönlichen Form des Joikens, hatte sich während der Wanderung ergeben. Ich habe oft Lieder im Kopf beim Wandern, und in der Pause kann es dann vorkommen, dass ich anfange, die vor mich hin zu singen. Holger greift die dann auf, singt sie aber mit ganz eigenem Text. So wechseln wir uns manchmal Zeile um Zeile ab. Glaubt mir, das will ganz sicher niemand außer uns hören. Vor allen Dingen kam mir hier am Bahnhof das Lied "Es fährt ein Zug nach Nirgendwo" in den Sinn. Schlagermelodie und dann Texte wie "Es fährt ein Zug nach Katterjåkk, und der bringt uns zu Dusch und Bier ..." Ihr erkennt wohl, warum ihr das nicht hören wollt.

                          Wir stiegen dann direkt bei einem Schaffner ein, und er fragte auch, wo wir hin wollen. Aber anscheinend hatte er keine Lust, uns eine Karte zu verkaufen, er tauchte nicht auf. Es muss eigentlich ziemlich klar gewesen sein, dass wir kein Ticket haben, denn in Katterat gibt es keinen Automaten. Nun gut, die Fahrt bis Katterjåkk dauerte auch nur 20 Minuten, der einzige Halt davor war nur Riksgränsen (Bjørnfjell nicht). Wir gingen dann gleich runter zu Supermarkt und Hotel. Der Supermarkt hatte bis 18:00 auf, also ausreichend Zeit. Im Restaurant fragten wir nach einem Zimmer, gibt es, kein Problem. Es sah auch genauso aus wie auf der Homepage, wirklich nett. Auch die Aussicht von Fenster und Balkon gefällt. Klar, es gibt die Straße, aber wir sind jetzt nun mal wieder in der Zivilisation.


                          Katterjåkk, unser Apartment oben links


                          Katterjåkk, Blick vom Balkon

                          Wir stellten unsere Sachen im Zimmer ab, wechselten die Schuhe, dann gingen wir einkaufen. Oh, hungrig und gelüstig einkaufen ist keine gute Idee, der Korb wurde voll. Zum Glück blieben wir noch etwas in Katterjåkk, so dass wir Chancen hatten, das alles aufzuessen. Wir kauften für Frühstück und Abendessen ein, außerdem gab es für jeden eine Tüte Chips (unsere Geschmäcker sind da verschieden). Wir haben uns tatsächlich auch erst auf die Couch gehockt und Chips gefuttert, bevor es dann unter die Dusche ging. Allerdings - was war das Duschen super! Zum Abendessen später gab es dann ein gutes Stück Fleisch mit Gemüse - lecker! Der einzige Nachteil in den Apartments hier waren die Etagenbetten - zum Kuscheln okay, zum gemeinsamen Schlafen aber zu schmal.

                          25.-28.09. Faul sein und Abschied


                          Wir blieben zwei Tage in Katterjåkk, um den Urlaub ausklingen zu lassen. Da das Wetter leider trübe und regnerisch war, waren wir aber sehr faul und machten nur kurze Spaziergänge. Auch gut, für uns hat es gepasst. Man könnte hier auch schöne längere Tagestouren machen (wie vor der Reise noch geplant). Katterjåkk selbst ist nicht wirklich schön, das sind die Siedlungen in dieser Gegend aber irgendwie nie. Wir stellten fest, dass viele der Wochenendhäuser (Häuschen waren das schon nicht mehr) anscheinend Norwegern gehören.

                          Den Blick aus dem Fenster habe ich trotzdem immer genossen. Lesen, rausgucken, Regen ignorieren dürfen, ... Wir aßen mittags lecker Burger im Restaurant, abends wurde selbst gekocht. Vanilleeis mit frisch gepflückten Blaubeeren als Nachtisch macht sich gut. Leider gab es keine Waschmaschine, so wurde meine Wanderhose und für jeden Wäsche und Shirt für die Rückreise von Hand gewaschen.


                          Katterjåkk


                          Katterjåkk


                          Blick auf Katterjåkk


                          Blick auf Riksgränsen


                          Katterjåkk, Spaziergang


                          Katterjåkk, Spaziergang


                          Katterjåkk, Spaziergang

                          Am letzten Abend sah ich unten vor den Apartments zwei (noch bepackte) Motorräder stehen, auf einem schien ein Hüpfball zu sein. Komisch. Am nächsten Morgen mussten wir mal wieder pünktlich aufstehen, es ging mit dem Zug nach Kiruna. Vor dem Haus stand schon einer der Motarradfahrer und sagte freundlich guten Morgen. Wir hielten einen kurzen Schwatz und ich fragte natürlich nach dem Hüpfball. Der Ball hatte sogar ein Gesicht drauf gemalt. Mir wurde erzählt, er heißt Wilson (klar, was sonst), sei ein Maskottchen und auf Tour immer dabei. Wir gingen dann hoch zum Bahnhof, der Zug kam pünktlich. Auf der Fahrt wenig besonderes, Lapporten war schön zu sehen, die Berge ringsherum schon ziemlich weiß. Die Bäume alle ohne Laub, da freut man sich richtig, wenn mal eine grüne Kiefer dazwischen steht.

                          In Kiruna angekommen gingen wir erst mal zur Turistinfo bzw. diese suchen. Die 'versteckt' sich im Folkets Hus. Heute war übrigens Welttouristentag, aber Holger hatte keine Lust auf Kaffee und Kuchen im 1. Stock. Wir ließen uns beraten, welches Hotel wohl für uns passen würde. Holger wäre vermutlich einfach ins Scandic gleich nebenan gegangen, aber auf das hatte ich irgendwie keine Lust. Mich hat ja das Bishops Arms interessiert, wir sind da auch vorbei, aber die hatten kein Zimmer mehr. Okay, mittlerweile haben wir da mal übernachtet, war in Ordnung, aber kein Highlight. Hatten wir also nichts verpasst. Wir sind dann weiter zum Arctic Eden, und haben uns dort ein wirklich schönes Zimmer gegönnt. Das Hotel Kebne hätte laut Auskunft ein sehr gutes Frühstück, noch als zusätzliche Info hier erwähnt.


                          Hotel Arctic Eden, Kiruna


                          Hotel Arctic Eden, Kiruna

                          Wir gingen erst mal einkaufen, Postkarten und Bregott. Wir mussten noch alle Postkarten schreiben, für mich waren es 16. Haben wir aber recht zügig erledigt bekommen. Danach ging es in die Sauna. Und schon war es Zeit für das letzte Abendessen. Nach einem leckeren Steak gingen wir noch für einen Absacker ins Bishops Arms. Die haben wirklich viele Biersorten, auch sehr viele vom Fass. Ich entschied mich ausnahmsweise nicht für ein schwedisches Bier, sondern für ein Hoegaarden. Nach der Bestellung sagte ich noch so schön zu Holger 'Ob ich das Bier auch in einem Hoegaarden-Glas bekomme?' Ich bekam! Und stellte fest, dass ich nur die kleineren Gläser kannte. Das Glas war einfach nur riesig! Der Eichstrich lag zwar auch nur bei 0,5l, wenn man das Glas allerdings randvoll macht, gehen wohl mindestens 0,7l rein. Es sah fast aus wie eine Blumenvase und Holgers typisches Pint-Glas war daneben mini. Das war natürlich Anlass für Witz und Lachen, und so trank ich meine Blumenvase leer.

                          Auf dem Heimweg war uns beiden zwar nicht kalt, wir stellten aber fest, dass die Fensterscheiben der Autos schon anzogen, war wohl doch kalt. Auch die Terassenbohlen am Hoteleingang knirschten schon leicht unter den Crocs. Am nächsten Tag flogen wir dann zurück nach Deutschland, ohne besondere Vorkommnisse. Höchstens das Boarden in Stockholm ist noch eine Bemerkung wert. Wir bekamen beim Einsteigen neue Plätze zugewiesen, nicht zusammen, beide Mitte. Ich sagte nur 'Oh, we are not sitting together.' und war schon halb weg, da der Flug recht voll war und ich nicht damit rechnete, dass daran was zu ändern wäre. Holger guckte auch schon so, als sei es ihm unangenehm, dass seine Frau überhaupt was gesagt hat. Aber es kam ein 'One moment' und uns wurde gesagt, die Reihe 30 ist komplett frei, da könnten wir uns hinsetzen. Ja prima. Das war die letzte Reihe, ursprünglich hatten wir Plätze in 31, das erklärte auch, warum wir neue brauchten.

                          Möchte ich noch ein Fazit ziehen? Eigentlich nicht, es war wie immer eine tolle Tour, ich habe ja in meinem ersten Beitrag schon viel dazu geschrieben. Nächste Woche geht es auf die nächste Tour, die Vorfreude ist riesig!

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                          • woelfchen
                            Erfahren
                            • 20.03.2010
                            • 276
                            • Privat

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                            #33
                            AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                            Danke für diesen fantastischen und kurzweiligen Bericht. In Deinen Schilderungen findet man sich häufig wieder.

                            Du kannst Dir vorstellen, wie sehr ich Euch darum beneide, dass Ihr in den nächsten Tagen wieder nach Lappland aufbrechen könnt. Ich wünsche Euch auf jeden Fall von Herzen wieder eine so tolle Tour, mit einmaligen Eindrücken und Erlebnissen. Natürlich auch Natur pur.

                            Mir wünsche ich dann sehr bald einen neuen Bericht von Dir Ist dann ein wenig so, als wenn man selbst ein Stück mitgewandert wäre.

                            Bis bald und viel Spaß!

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                            • pekra62
                              Dauerbesucher
                              • 02.03.2012
                              • 837
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                              #34
                              AW: [SE][NO] Südlich von Abisko

                              Hallo dingsbums,

                              hab erst jetzt deinen Bericht entdeckt. Auch von meiner Seite Dank dafür. War schon häufiger zwischen Nikkaluokta und Abisko unterwegs, aber noch nicht auf der norwegischen Seite. Wäre auch mal eine Alternative.
                              Wir sind wohl 2011 knapp aneinander vorbei gelaufen. War auch dort im September und in Vistas haben wir die englischen Australier getroffen. Den nächsten Abend dann wieder bei Marma. In der Hütte hat aber von uns keiner geschlafen, die war schon von 2 Deutschen besetzt. Die Australier hatten Zelt dabei - mein Kumpel und ich haben im Holzschuppen genächtigt

                              Den Marma-Pass habe auch ich als heftige Etappe in Erinnerung - in beiden Richtungen. Weiß nicht, ob wir den optimalen Abstieg vom Pass zur Hütte gefunden hatten - mir kam's verdammt steil vor. Stellenweise kann wandern, sondern klettern und an einigen Stellen war es auch schon etwas vereist. Der Australier ist einige Meter neben uns auch ein Stück runter gefallen. Hatte sich zum Glück nichts getan.

                              Vielleicht trifft man sich mal da oben. Bin immer im September unterwegs.

                              Peter

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