[UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

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    [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Schottland 2013 – Wester Ross

    Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield

    09.05.2013 – 20.05.2013


    Vorgeplänkel:

    Nun im Jahr 2013 starte ich einen neuen Versuch meiner im letzten Jahr ins Wasser gefallenen Schottland Tour! Das schöne daran, letztes Jahr suchte ich noch vergeblich nach einer Reisebegleitung, diesmal ging es zu zweit in die Great Outdoors!!!

    Für Susanne ist Großbritannien noch komplettes Neuland, mich verschlägt es entgegen bereits zum vierten Mal in die Wanderregion meines Vertrauens

    Im Vorfeld der Tour macht sie sich Sorgen über das zu erwartende Terrain, das Wetter, unsere unterschiedlichen Gehgeschwindigkeiten... Ich meine, wir werden da wo es möglich ist einen gemeinsamen Nenner finden und was die anderen Knackpunkte anbelangt einfach das beste draus machen. Im Vorfeld habe ich sie bereits mit einigen Sorten Whisky vertraut gemacht, mit dem Land wird es nicht anders laufen
    Susanne:
    Nee nee, so schlimm wars denn doch nicht: schlechtes Wetter und schlechtes Wetter kenne ich aus Norwegen. Was mir am meisten Sorgen gemacht hat, war die Tatsache, dass mein werter Begleiter ein ziemlich ambitioniertes Programm geplant hat: nach einem gemütlichen Einlauftag sollten drei Tage mit je 10 Gehstunden und 1200 Höhenmeter kommen. Und das mit dem gesamten Gepäck. Zum Glück war uns der Schlechtwettergott hold



    08.05.2013 Berlin - Der Abend vor der Tour


    Natürlich, wie immer artet der allerletzte Abend vor Reiseantritt zu Stress pur aus! Obwohl die Rucksäcke beinahe vollständig im Laufe der Woche gepackt in der Ecke stehen, Geocaches ausgedruckt, Dörrobst, Beef Jerkey und auch zwei Selbst gedörrte Gerichte bereits hergestellt sind und alles weitere zum Selbstläufer werden sollte, kommen wir nicht vor eins ins Bett. Um kurz vor halb vier klingelt allerdings schon wieder der Wecker...

    Nach der Arbeit verbummel ich unnötig viel Zeit in Tempelhof um noch einmal in den Genuss einer mit reichlich Fleisch gefüllten Teigrolle vom Türken meines Vertrauens zu kommen Anschließend beim Rasenmähen und final beim aufstellen meines selbst gebastelten Jägerzauns für unser neu angelegtes Gemüsebeet in Omas Garten...
    Hierbei passiert mir noch etwas, was beinahe den Urlaub gefährdet hätte: Ich rammel mir volle Pulle mit nem Gummihammer beim einschlagen und anschließendem abrutschen eines Zaunpfeilers knapp übers Knie... Tut weh... Oh Oh – Zum Glück erweist sich mein kleiner Unfall als nicht all zu Fatal. Die Schwellung hat zur Ankunft in Schottland schon beinahe wieder Normalmaß angenommen.
    Noch schlimmer wiegt allerdings die Erkenntnis, dass wir eine geschlagene Stunde früher als geplant in Tegel sein müssen da ich die Startzeiten vergeigt habe... Zum Glück hat Susanne noch einmal konkret darauf hingewiesen nach zu gucken

    Von meinem neu erworbenen Ebook Reader fange ich gar nicht erst an zu sprechen, bis ich da kapiert habe wie ich da Dateien drauf bekomme...



    Dank Borderlis Tipps wird der Abend über last.fm von den unterschiedlichsten gälischen Musikbands untermalt und ein abschließendes Gläschen Glenmorangie genossen.

    09.05.2013 Berlin – Achnashellach


    Nach nicht einmal drei Stunden Schlaf klingelt bereits der Wecker. Wir stehen pünktlich auf dem U-Bahnhof. Meine Schwester hätte uns zwar gefahren, diese unchristliche Zeit an einem freien Tag wollte ich ihr aber partout nicht antun. Unter den Linden steht an unsere Anzeige für den Bus 19 Minuten. Wunderbar, frisch verpasst. Arg
    Auf dem weiteren Weg zum Flughafen macht sich Susanne immer mehr Sorgen, ob wir unsere Maschine denn pünktlich erreichen. Ich bin wie immer gelassen. Zehn Minuten vor Gateschließung besteigen wir unsere Boeing 737 die uns nach Amsterdam bringen wird, von da aus dann weiter nach Edinburgh.
    Hier durchforsten wir schnell eine Reihe Outdoorgeschäfte auf der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen und natürlich einer Gaskartusche – Leider kein ultimatives Schnäppchen dabei.

    Unser Megabus Richtung Inverness kommt mit 45 Minuten Verspätung an. Ich bin froh darüber zwei Stunden Aufenthalt in Inverness eingeplant zu haben. Unseren Anschlusszug bis zu unserem Startpunkt Achnashellach Station besteigen wir mit zwei mäßigen Portionen Fish & Chips.

    An der Achnashellach Trainstation verlassen wir (überraschenderweise?) als einzige den Zug. Es regnet leicht – Willkommen in Schottland – hört aber bald auf.


    Achnashellach Train Station


    Sven und Susanne, Akteure dieses Reiseberichts

    Der reguläre Weg über den Coulin Pass ist wegen Baumfällarbeiten umgeleitet. Nicht das ich mich Abends um sieben darum scheren würde, aber wir wissen ja noch nicht wo wir unser Zelt aufstellen werden. Wir finden nach zwei Kilometern ein nettes Fleckchen neben dem Forstweg wo wir unser Zelt aufstellen und aus einem Holzbrett (Hier wird anscheinend öfters genächtigt) ein Tischchen aufstellen. Wir gönnen uns dank Susanne den Luxus von kleinen Iso Sitzkissen, super. Nach einem Schlummertrunk geht es zufrieden in die Daunentüten. Nach zehn Uhr wird es erst richtig dunkel!

    Zuletzt geändert von codenascher; 02.10.2013, 21:34. Grund: Mitreisende eingetragen

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    #2
    AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013


    Paul und Äffchen genießen den einzigen warmen und trockenen Abend, bevor sie den Rest der Tour in den Rucksack müssen



    Unser tägliches Abendritual - ein Becherchen Whisky

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      #3
      AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

      10.05.2013 Achnashellach – Fuß des Liathach

      Der Tag startet trocken und wir genießen unser Frühstück im Sonnenschein. Anstelle des gewöhnten Müsli mit Milchpulver gibt es dank frischer Laktose Intoleranz Diagnose meinerseits irgend ein Fruchtbrei Zeug ausm Bioladen gestreckt mit Haferflocken, Nüssen und Dörrfrüchten. Eine perfekte Alternative.
      Nach dem Aufbruch folgen wir noch ein kurzes Stück der Forststraße eh wir uns über den Pony Track von Craig kommend den Pass hinauf schrauben. Dank der Sonne ist bis zum Abstieg erstmal Tshirt Wetter angesagt. Den blick nicht vom Beinn Eighe ablassend, den ich fälschlicher Weise als Liathach halte, geht es den Pass hinunter. Ein echt wahnsinnig schöner Berg!!!


      Der Blick zurück


      Richtung Berge





      An der Brücke über den Coulin River bleibt Susanne in der Sonne sitzen während ich mich zur Easan Dorcha Bothie genannt The Teahouse aufmache. Da liegt nen Döschen versteckt.


      The Teahouse

      Anschließend machen wir uns am Anfang des Loch Coulin unser Mittagessen. Die Wiese auf der wir sitzen ist über und über mit Zecken verseucht... Hier ist dann leider auch erstmal Schluss mit dem schönen Wetter. Es fängt an zu regnen. Dies wird sich auch bis auf kurze Momente für den Rest des Tages nicht ändern.






      Das Loch Coulin und auch das Loch Clair liegen idyllisch zu unseren Füßen, trotz des Wetters ein Traum. Ein einzelner Schwan schwimmt in der Mitte des Lochs und steckt den Kopf immer wieder unter Wasser.
      Unser letzter Wegabschnitt des Tages ist leider weniger schön. 7,5km Asphalt liegen vor uns bis zum Einstieg des Pfades hinauf zum Liathach. Hier soll unsere geplante Munrobaggin Tour beginnen.



      Dummerweise gibt es neben der Straße bis auf drei Stellen keinerlei Zeltmöglichkeiten. Weit und breit nur Heater und Sumpf... Mit großen Steinen von der Straße getrennt laufen wir an den drei besagten Stellen vorbei. Vermutlich ehemalige Carparks, welche wegen der Camper hier versperrt wurden.


      "Zeltplatzcheck"

      Direkt beim Aufstieg werden wir endlich fündig. Neben einer Ausweichstelle für Kraftfahrzeuge aller Art, die Straße ist einspurig, finden wir wenige Meter ebenen, trockenen Gras bewachsenen Grund. Sicherlich der unattraktivste Zeltstellplatz der Tour, für unser Vorhaben am nächsten Morgen aber sicherlich der aller praktischste

      Dooferweise habe ich hier mit meinem Smartphone Empfang und lese eine sehr bescheidene Wettervorhersage für den nächsten Tag und die Tage danach...


      Mir war bereits beim Aufbruch klar, dass dies bestimmt der schönste Wandertag der Tour wird: schönster Sonnenschein, schöner Blick und ein guter, trockener Weg unter den Füßen. Wie recht ich doch hatte...

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        #4
        AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

        Wird das ein Schlechtwetter-Reisebericht? Ich habe anscheinend die Schlechtwetterzuteilung für das zweite Quartal doch nicht aufgebraucht.

        Warum seid ihr über den ollen Coulin-Pass gelaufen und nicht am Coire Làir vorbei? Landschaftlich wäre das die schönere Strecke gewesen. Wobei - der Blick auf Beinn Eighe vom Coulin Track aus ist wirklich schön.

        Bitte weiterschreiben! Vielleicht kann ich mich dann noch zu meinen persönlichen Schlechtwetterbericht aufraffen.

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          #5
          AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

          Hey ihr beiden Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung!
          Ich habe auch 2 solcher Iso-Sitzkissen daheim, allerdings wurden sie bisher immer abgelehnt und verstauben nun nur noch oben auf dem Kasten Finde es ganz toll, dass ihr geocachen wart! Und was habt ihr denn da für ein Zelt mit dabei? Habt ihr euch extra ein neues gekauft?
          Schade wegen dem Wetter, das anscheinend schlechter wird ich hoffe, ihr konntet die Zeit trotzdem genießen
          Liebe Grüße
          Nicki

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            #6
            AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

            Iso-Sitzkissen sind genial. Ich gehe nie ohne mein kleines blaues Schaumstoffkissen auf Tour. Der Boden in Schottland kann soooo kalt sein!

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            • codenascher

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              #7
              AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

              Ja Borderli dies wird ein Schlecht-Wetter Bericht... Schön war es aber dennoch

              @Nicki
              Wir haben leider nur drei Dosen in dem ganzen Urlaub gefunden. Liegen nicht wirklich viele rum da, einzig in Poolewe hätten wir die Möglichkeit dazu gehabt. Da kommt später aber noch ne Geschichte, die mir keine Zeit ließ.

              Das Zelt ist mein Hilleberg Jannu, nicht neu gekauft, ein treuer Begleiter! Nachher bzw. morgen gibts Fotos vom Zelt.

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                #8
                AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                Hier noch einige Fotos von Tag 2.





                Wildschutzzaun




                Nettes Cottage



                Blick auf den Beinn Eighe


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                  #9
                  AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                  11.05.2013 Liathach - Kinlochewe

                  Die Nacht über hat es ein wenig gestürmt. Aufgrund der Wettervorhersage haben wir den Munro eigentlich schon begraben und moralisch auf die nächsten Kilometer Asphalt nach Torridon vorbereitet. Von dort aus sollte es in einer Schleife zwischen Beinn Alligin, Beinn Dearg, Liathach und dem Beinn Eighe Richtung Kinlochewe gehen.

                  Der Morgen ist allerdings freundlich und auch die Wolken die den Liathach einhüllen verziehen sich von Minute zu Minute mehr und die große Wand des Liathachs vor uns liegt im Sonnenschein. Zwar nicht bis ganz nach oben, aber doch relativ viel. Es ist bereits halb elf, da wir ja eigentlich nur ein paar Kilometerchen laufen wollen. Beim Anblick der Sonne packt es mich und ich schlage vor, trotzdem den Aufstieg zu wagen. Sämtliche Low Level Pläne sind über Bord geworfen und wir machen uns auf, diese Schönheit zu erklimmen!

                  Sven: Naturellement bin ich bei dieser Entscheidung mit von der Partie!!!

                  Der Pfad nach oben folgt gut der Hälfte einem Fluss. Der Pfad ist trocken, da mit Steinplatten belegt. Stetig arbeiten wir uns nach oben, nicht ohne in regelmäßigen Blicken die Aussicht nach unten zu genießen. Das Tal liegt in vollem Sonnenschein und über uns scheinen die Wolken immer weiter zurück zu weichen. Perfekt. Kurz bevor wir auf dem Kamm sind, wird der Weg dann doch noch etwas kraxeliger und mühsamer. Wir beobachten schon seit geraumer Zeit, wie unter uns eine weitere Gruppe startet. Auf dem ersten Kamm holen sie uns denn auch ein. Eine Männertruppe mit leichtem Tagesgepäck, damit läuft es sich doch etwas leichter.






                  Wir können noch kurz den beeindruckenden Blick auf die andere Seite in den senkrecht abfallenden Abgrund und auf den Beinn Eighe genießen, bevor uns die Wolken endgültig verschlucken. Den Abstecher auf den Stuc a'Choire Dhuibh Bhig, dem ersten Munrotop verkneifen wir uns aus Zeitgründen. Angeblich hat man von dort einen wunderbaren Blick, aber bei den Wolken heute...
                  Wir arbeiten uns auf dem Kamm vorwärts, nun deutlich mühsamer mit Blockhalden. Mein erster Munro und dann auch gleich noch der schwerste... Wir arbeiten uns bei starkem Wind auf den Stob a'Choire Liath Mhor vor. Ein Blick auf die Karte zeigt uns allerdings, dass dies noch kein Munro ist, sondern der zweite Munro Top. Also weiter. Erstmal gehts wieder runter und dann über eine fiese Blockhalde auf dem Grat wieder hoch. Der Grat selbst ist noch mit Schnee bedeckt. Wir trauen ihm nicht und versuchen, links daran vorbei zu kommen. Alles über große klitschige Felsbrocken. Der Versuch, wieder auf den Grat zu kommen, scheitert, da der Schnee zu feucht ist und wir immer wieder abrutschen. Also den ganzen Mist wieder zurück. Inzwischen fängt es an zu regnen und das Gekraxel auf den Felsen wird immer anstrengender. Der Gedanke an einen Abbruch kommt auf. Der Blick auf die Karte bestätigt, dass der Weg zum ersten Munro nur ein winziger Teil des sehr ausgesetzten Grat bedeuten würde. Und das alles bei dichtem Nebel, Regen und mit den schweren Rucksäcken.
                  Wir warten hinter einem Stein gekauert auf die Herrentruppe, um zu sehen, ob wir uns evtl. ranhängen können. Inzwischen fängt es auch noch an, stark zu winden. Die Männertruppe schließt auf und einige der Herren beschließen angesichts des weiteren Wegs die Umkehr. Der selbe Entschlus steht auch bei uns fest. Nicht, dass wir uns noch die Beine brechen... Der Munro würde sicher nicht weglaufen und eines Tages werden wir ihn bei schönem Wetter machen... Inzwischen ist mir richtig kalt und ich beneide Sven um seine wasserdichten Handschuhe.
                  Der Rückweg ist mühsam, geht aber irgendwie vorbei. Ich bin sehr froh, dass wir diese Entscheidung getroffen haben. Kurz vor dem eigentlichen Abstieg spieße ich mit dem Stock noch eine tote Maus auf. Etwas Notproviant kann ja nicht schaden
                  Beim Abstieg kommt Sven mit den Männern ins Gespräch und sie bieten an, uns mit nach Kinlochewe zu nehmen. Erleichtert nehmen wir das Angebot an. Bald treten wir aus der Wolkendecke hervor und können wieder den Blick auf das Sonnen beschienene Tal genießen. Wie gemein! Die Leute da unten waren sicher den ganzen Tag im T-Shirt unterwegs, während wir hier oben im Winter weilen.
                  Der Abstieg ist mühsam (ich hasse Abstiege!) und etwas gemein, da ich die ganze Zeit unser Parkplatz vor Augen habe, der einfach nicht näher kommen will. Mit wackeligen Beinen komme ich als Nachzügler irgendwann unten an. In Kinlochewe mieten wir uns auf dem Campingplatz ein und genießen heiße Dusche, Trockenraum und einige Leckereien aus dem Shop. An so einen Wanderurlaub könnte ich mich gewöhnen – schon am zweiten Tag wieder Luxus
                  Zum Tagesabschluss kehren wir im örtlichen Hotel ein und genießen ein Slow Food. Zwar deutlich teurer als eines der typischen Bar Meal, aber sehr lecker! Danach beginnen wir die Whisky-Testreihe und lernen vom Wirt, dass man ein Tröpfchen Wasser zugeben sollte, um den Geschmack zu öffnen. Die Testreihe wird mit der Männertruppe fortgesetzt, die etwas später zu uns stößt.
                  Nebenbei arbeiten wir mit dem Chef des Hauses und einer echten Expertin (ihr fehlen noch 21 Munros...) eine alternative Route aus. Der erneute Blick in den Wetterbericht ist nicht einladend für Munros: die gesamte Woche schlechtes Wetter mit Regen, Schnee ab 600m und Sturmböen. Nach der Erfahrung mit dem Liathach begraben wir alle Munro-Pläne (zumal alle in der Region zur anspruchsvollen Sorte gehören) und arbeiten eine Low Level-Tour aus. Da das Gebiet nicht sehr groß ist, müssen wir ein wenig Zickzack laufen. Am Ende des Abends steht aber eine gute Alternativroute.

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                    #10
                    AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013


                    Der ultimative Liathach Zeltplatz


                    Stuc a'Choire Dhuibh Bhig


                    ein Top später... Der Stob a'Choire Liath Mhor


                    Noch sind wir guter Dinge


                    Sieht schon beschissener aus

                    Was hab ich mich heute morgen gefreut, als der Entschluß zum Aufstieg gefasst wurde. Hoch bis auf den Hauptgrat kommt man ohne jegliche Probleme. Hinunter, da alles nass und rutschig ist war schon ne nummer Anspruchsvoller.

                    Mein GPS zeigt nur noch 170m Luftlinie bis zum Hauptmunro an. Wahrlich keine leichte Entscheidung an dieser Stelle wieder den Abstieg an zu treten, aber sicherlich die einzig vernünftige. Die komplette Ridge ist mit Schnee bedeckt, darunter Boulder. Wir fragen uns wie die zwei Liathach Bezwinger am Vortag den Kamm gemeistert haben? Oder ist über Nacht einfach noch mehr Schneematsch dazu gekommen?

                    Mit den acht Herren aus Melrose haben wir echt eine freundliche Runde erwischt. Abwärts, im Auto sowie Abends im Pub reißen unser Gesprächsthemen nicht ab. Von uns ist man vor allem fasziniert, dass wir mit vollem Gepäck auf Munros stapfen. Susanne, klein und zierlich, zollt man großen Respekt!
                    Das wir mittlerweile unsere Munropläne komplett auf Eis gelegt haben stört mich erstaunlicherweise recht wenig. Ich freue mich einfach auf die nächste Woche!
                    Zuletzt geändert von codenascher; 28.05.2013, 10:56.

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                      #11
                      AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                      12.05.2013 Rund um den Beinn a'Mhuinidh

                      Ausgeruht starten wir in den neuen Tag. Zum Glück artete unsere lockere Runde am Vorabend nicht aus (wie ich es sonst immer von mir gewohnt bin )
                      Auf dem Plan steht heute eine entspannte Low-Level Tour, welche sogar bei den Beispielwanderungen auf der Campsite aushängt. Wir lassen uns Zeit, sollte ja nen Klacks werden.
                      Wir decken uns bereits bepackt mit dem nötigsten aus der Tankstelle und dem kleinen Supermarkt ein (Chips, Schokolade usw.). 20km, zwei Flußquerungen, da sind wir ja um drei im Zelt

                      Vorbei an bläkenden Schafherden, die Lämmer sind, wenn auch schon einen Kopf größer noch immer genauso süß wie letztes Jahr auf meiner Wales Runde, folgen wir einer breiten Schotterstraße dem Abhainn Bruachaig. Das Wetter ist bescheiden, aber es regnet immerhin nicht. Susanne erwähnt sogar, man könne ja heute Nachmittag noch auf den Slioch hinauf, wenn wir unsere kleine Runde hier abgeschlossen haben – wenn sie wüsste...


                      Der Beinn Eighe


                      immer schön der Mama hinterher


                      An den Heights of Kinlochewe geht es entspannt hügelauf durch ein 2004 neu aufgeforstetes Stück Gelände. Von Wald kann man noch laaange nicht sprechen. Viel ist hier in den letzten Jahren nicht passiert
                      Kurz vor verlassen des eingezäunten Areals passieren wir einen Rights of Way Wegweiser in Richtung Dundonnel (den speichern wir uns mal für später, man weiß ja nie) und machen eine kleine Rast samt wee Dram. Der zweite Luxusartikel neben den bereits erwähnten Sitzkissen sind zwei kleine Edelstahlbecher, die dem ganzen doch einen schöneren Rahmen geben als ein Kartoffelbreibecher
                      Als der letzte Bissen Aoste Salami runter geschluckt ist, fängt es an zu regnen... Für den Rest des Tages....
                      Nachdem wir das besagte Areal verlassen haben wird der Weg mit einem mal schottisch! Vorbei an kleineren Lochs über viele viele kleine Rinnsale, durch Pfützen, Schlamm und über Steine.

                      Am südlichsten Ausläufer des Lochan Fada queren wir den Fluß über Stepping Stones. Die erste beschriebene Flußquerung. Das Loch muss bei schönem Wetter ein herrlicher Ort zum rasten und genießen sein. Mit zwei Tageswanderinnen erreichen wir die zweite besagte Furt. Hier gehts allerdings nicht über Stepping Stones drüber... Ratlosigkeit vor allem in ihren Gesichtern.

                      Wir rüsten auf Crocs um und queren. Unser Angebot unsere Watschuhe zu nehmen wird ausgeschlagen., stattdessen laufen sie lieber die restliche Strecke in nassen Schuhen. Auf halber Strecke nimmt man dann aber doch die von mir angebotenen Stöcke dankbar entgegen. Kaltes Wasser, vielleicht 8-10 Meter breit.




                      Dieser Gesichtsausdruck sagt wohl alles

                      Die letzten fünf Kilometer des Tages fordern noch einmal alles von uns! Auf und ab, noch mehr Schlamm, noch mehr Wasser. Meine Stiefel sind bereits durch. Ich rutsche zweimal auf glitschigem Fels aus und pack mich auf die Fresse.
                      Susanne mag nicht mehr, ich bin kurz davor... Ich denke immer wieder an Caravanurlauber die einen Tag in Kinlochewe rasten und sich zu dieser kleinen „Tagestour“ hier aufmachen...






                      Über dem Loch Maree scheint die Sonne, während uns der starke Wind die Regentropfen wie Nadeln ins Gesicht feuert. Und Vormittags kam noch der Vorschlag auf den Slioch zu erklimmen. Von dem sieht man mittlerweile nichts mehr, eingehüllt in tiefe Wolken.

                      Ein paar Bezwinger kommen gerade herunter, deutsche. Ich unterhalte mich mit ihnen während Susanne unsere Erlösung sieht! Direkt an der Brücke über den Abhainn an Ehasaigh liegt der vermutlich schönste Zeltplatz des gesamten Universums!!! Zumindest nach solch einem Tag
                      Ein Stück Wiese groß genug für mehrere Zelte, eine Feuerstelle (Bei Regen....) Großartig

                      Wir bauen das Zelt auf und freuen uns über unseren trockenen Palast. Zum Abendbrot gibt es erstmalig selbst gedörrtes und Sonnenschein! Was für ein Ausklang!






                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                      • Schmetterling

                        Erfahren
                        • 18.10.2009
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                        #12
                        AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                        12.05.2013 Rund um den Beinn a'Mhuinidh

                        Nie, nie, nie wieder werde ich mich über Wandern auf Feldwegen beklagen! Der Tag beginnt gut, mit einer Ladung Chipstüten im Rucksack, vorbei an ein paar Schafen und netten Häuschen hinter Kinlochewe aufs Feld. Hier die große Enttäuschung: ein Feldweg, der sich ohne Steigung in einem Tal entlang zieht. Nach 10 Minuten ist mir langweilig. Ich versuche, mich mit Fotografieren abzulenken und ausnahmsweise mal mit Sven Schritt zu halten. Das bedeutet für mich kräftiges Walking. Ich denke dauernd an Essen und welche Körperteile sich gerade unwohl fühlen. Ich versuche, nicht allzu viel daran zu denken, dass wir jetzt den ganzen Tag unterwegs sein werden, nur um 5 km außerhalb von Kinlochewe zu zelten. Rundwanderungen sind doof.







                        Als wir in ein Nebental abbiegen und sich der Weg endlich etwas nach oben schraubt, wird es besser. Nach einer Pause und einem Becherchen Whisky noch besser Dann wird der Weg wieder schottisch und das Wetter auch. Ich verfluche schottische Wege und wünsche mir meinen Feldweg zurück. Das Loch ist dennoch idyllisch und Sven schlägt vor, hier das Zelt aufzuschlagen, weil wir doch morgen soo eine kurze Strecke nach Poolewe haben würden. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass an der Logik was falsch ist (und es hat recht, wir brauchen für die Strecke dann nämlich 2 Tage!). Ab der Furt sinkt dann meine Laune endgültig. Das Wasser ist kalt und die Schmerzen in den Zehen sehr grausam.



                        Danach geht’s erst hoch und dann wieder runter. Es regnet, es ist kalt. Der Weg ist steinig, dann sumpfig, dann steinig. Meine Füße tun weh. Die Schuhe sitzen zu locker, ich scheure mir die Ferse auf und stolpere über jeden Stein. Ich kann durch meine regennasse Brille nichts sehen. Vor mir tänzelt Sven mit aufreizender Leichtigkeit. Ich fluche und schimpfe. Wie schön wäre jetzt eine Pause, nur fünf Minuten hinsetzen. Aber das Wetter lässt es nicht zu. Zum ersten Mal taucht der „Warum-tu-ich-mir-solche-Urlaube-an“-Gedanke auf. Als Test denke ich an einen Kollegen, der gerade mit Freunden in einem Ferienhaus auf Kreta sitzt. Mit Swimming Pool. Ich sehe auf die Berge um mich rum und möchte nicht tauschen. Vorne am Ende der Schlucht leuchtet die Sonne herein. Es ist schön. Ich fluche trotzdem. Für heute habe ich keine Lust mehr.
                        Endlich erreichen wir unseren Wunder-Zeltplatz inmitten des ewigen Sumpfes. Sogar eine kleine Bank gibt es. Hach, wie schön wäre es hier bei schönem Wetter!




                        Rechts unten sieht man unseren Zeltplatz


                        Unser erstes selbst gedörrtes Abendessen
                        Zuletzt geändert von Schmetterling; 28.05.2013, 21:00.

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                        • Schmetterling

                          Erfahren
                          • 18.10.2009
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                          #13
                          AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                          13.05.2013 Zur Carnmore Bothy

                          Yippie, heute wollen wir nach Poolewe, wo wir morgen einen Tag Pause einlegen, um den Inverewe Garden zu besichtigen. Der Gedanke an eine warme Dusche hebt meine Laune. Wir genießen das Frühstück und können sogar das Zelt dabei aufmachen. Die Sonne scheint, aber den Slioch über uns garniert ein Hauch Neuschnee. Als wir endlich los wollen, beginnt das Schottland-Spiel: mit beim Einpacken fängt es an zu regnen und wir hechten zurück ins Zelt. Das geht ein paar Mal hin und her, aber um 10 Uhr schaffen wir es endlich kurz vor dem nächsten Regenschauer, loszulaufen. Nach einem ersten Guss haben wir erstmal Sonne und sie Landschaft um den Loch Maree ist wunderschön!



                          Selbst der Sumpfweg kann meine Laune nicht trüben. Und sogar der hört auf und macht einem wunderbar zu laufenden Wanderpfad Platz. Ein paar Ruinen und sogar ein kleiner Wald garniert den fantastischen Weg. Wir vergessen die Zeit und machen Fotos und einige kurze Pausen. Nachdem gestern ich knatschig war, ist heute Sven dran. Er schleppt sich unmotiviert hinter mich her. Immerhin wechseln wir uns ab… als ich so vor mich her laufe, stolpere ich plötzlich über ein Geweih. Cool, das liegt hier einfach so rum! Sven mault und übernimmt wieder die Führung. Innerhalb von 20 Minuten sammelt er 4 weitere große Geweihe auf. Krass! Natürlich packen wir sie alle ein







                          Am frühen Nachmittag erreichen wir das Letterewe-Estate. Krasse Lodge, die nur über den See erreichbar ist! Wir verdrängen den Gedanken, dass es eigentlich schon ganz schön spät ist und wir eigentlich ganz schön wenig der Strecke bis jetzt geschafft haben. Aber es hilft ja nix. Vor uns wartet erstmal ein kleiner Pass. Wir schieben einen Riegel ein und packen uns in die Regenklamotten. Es regnet nämlich. Jetzt ist Schluss mit schön, jetzt wird’s wieder schottisch! Eine kleine Truppe, die uns entgegen kommt, meint, dass es nach dem Pass ein „easy walk“ nach Poolewe werden wird (haha, schottisches Understatement).




                          Die Letterewe-Lodge

                          Oben auf dem Pass empfängt uns ein eisiger starker Wind. Noch ein Riegel, dann geht’s runter. Vor uns liegt das Fionn Loch. Eigentlich eine schöne Aussicht, aber es ist kalt, stürmisch und nass. Sven mag nicht mehr, während ich meine Füße einfach ignoriere. Wir erörtern kurz die Möglichkeit, doch in der Cairnmore Bothy zu schlafen, die hier um die Ecke liegt. Sven will aber unbedingt weiter, er hat nasse Füße (ich natürlich auch, Sauwetter). Der Weg auf der Karte sieht nach 10 km aus, das müsste doch heute irgendwie noch machbar sein. Es ist ja auch erst halb fünf. Wir sind zwar beide kaputt, wollen das aber noch durchziehen. Drei Ecken weiter kommt plötzlich so starker Wind auf, dass mich einige der Böen fast umreissen. Ich muss mich mit den Stöcken dagegen stemmen. Nach der dritten Böe plädiere ich für umkehren. Bei dem Wind würden wir die Strecke sicher nicht schaffen und das Gelände sieht nicht nach Zeltplatzeignung aus. Sven ist relativ schnell überzeugt und wir steuern die Bothy an.
                          Wie begossene Pudel kommen wir dort an und werden von 10 Armee-Jungs begrüßt. Einer macht uns erstmal einen Tee, während wir unsere patschnassen Sachen verteilen. Die Bothy – naja, schön ist sie nicht, aber sie hat ein dichtes Dach. Dichte Wände allerdings nicht, es ist hier drin so kalt wie draußen (ca. 5 Grad). Wir hören Wind und Regen zu und bereiten unser Abendessen zu. Hier der große Schreck: unser Köcher röchelt nur noch und wir bekommen gerade noch so unsere Spaghetterie gekocht. Danach wird das Wasser nur noch lauwarm. Die Kartusche ist gerade mal vier Tage alt, die kann doch nicht leer sein! Und soo kalt ist es nun doch auch wieder nicht. Also heißt es morgen eine Kartusche auftreiben. Da die anderen bereits seit acht Uhr in ihren dünnen Schlafsäcken liegen, beziehen auch wir bald unser Bett. Zum Glück polstern die Neoairs diesen krass unebenen Boden gut ab. Die Kartusche darf mit ins Bett, bei den patschnassen Socken kann ich mich allerdings nicht überwinden.



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                          • efbomber
                            Erfahren
                            • 23.08.2010
                            • 228
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                            #14
                            AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                            Trotz Regen und dem rauhen Klima und den Entbehrungen, die ihr an den Tag legen musstet, regt sich ein nicht gerade kleines Interesse an dieser Region in mir! Schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat, aber auch so ist es eine richtig schöne Gegend, die ihr euch da ausgesucht habt!

                            Die welchselnde Berichterstattung von euch beiden gefällt mir ebenfalls! Freu mich schon auf den Rest! Klasse, dass ihr auch so ein zügiges Tempo beim Erstellen des Berichtes an den Tag legt

                            Und nen Tropfen Wasser öffnet den Geschmack eines Whisky? Hmmmmm ich hab immer gedacht die Schotten strecken das mit Wasser, weil die so geizig sind Immer diese verflixten Vorurteile!

                            Gruß
                            David

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                            • codenascher

                              Alter Hase
                              • 30.06.2009
                              • 4960
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                              #15
                              AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                              13.05.2013 Fasagh – Carnmore

                              Der Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein, welcher sich im zehn Minuten Rhythmus mit Regen ablöst. Ich spekuliere auf einen Regenbogen im Laufe des Tages, das wäre mir der Regen auf jeden Fall Wert. Wir packen zusammen und verschwinden wieder im Zelt, packen weiter zusammen und verschwinden im Zelt. Sind wir Weicheier? Beim dritten Anlauf rolle ich das Zelt zusammen und verstaue es in meinem Rucksack. Auf gehts

                              Man könnte heute größtenteils von einem richtigen Weg, zumindest Pfad sprechen! Wir kommen gut voran. Und vor uns, plötzlich, wie gewünscht: ein Regenbogen! Klein aber fein und genauso schnell wieder weg wie er erschienen ist.




                              Glücklich im Sonnenschein



                              Als Landschaftliches Highlight stehen bei uns heute ganz klar die alten Wäldchen auf der Liste ganz oben. Traumhaft schöne, verknorrte, beflechtete Bäume. Hach, selten interessieren mich Wälder, doch diese hier
                              Hoffentlich werden die eingezäunten Waldstücken des Letterewe Estates auch einmal so aussehen!
                              Hier finden wir insgesamt 5 Geweihe direkt am Wegesrand. Erstaunlich das sich hier anscheinend noch kein anderer Wanderer dafür interessiert hat. Uns freuts. Ich halte erstmalig selbst gefundene Geweihe in den Händen. Gut das unsere Rucksäcke recht leicht sind, wir nehmen einfach mal egoistisch alle mit!
                              Bei der Letterewe Lodge müssen wir leider wieder in unsere gewohnte Kleidung wechseln – es regnet. Ein wahrliches Schmuckstück die Lodge. Ein kleines royales Anwesen!







                              Den Pass in Richtung Fionn Loch hinauf zwischen dem Graham Meall Mheinnidh und dem Corbett Beinn Lair hinauf schleppe ich mich hinter Susanne hinterher. Ich hab keine Lust mehr...

                              Mich nerven meine nassen Füße, der nasse Regen, der nasse starke Wind und ich habe Hunger... Wir hoffen, dass der Wind beim Abstieg nachlässt. Nö, natürlich nicht. Hinter einen paar große Steine gekauert schieb ich mir erstmal nen Haufen Stimmungsaufheitereien ein! Chips, ne Salami, nen Banana Bread! Ich kann wieder laufen

                              Unten am Loch entdecke ich ein großflächig abgenagtes Reh. Unseren weiteren Marsch Richtung Poolewe brechen wir nach nem knappen Kilometer ab. Der verdammte Wind bläst hier am See mit solch einer Wucht gegen uns an, das selbst ich ins straucheln komme. Susanne wiegt beinahe 30Kg weniger als ich.... Susannes Vorschlag zur Umkehr braucht eine Sekunde, bis ich ihn ohne Murren annehme. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit in Poolewe ankommen...
                              In der als dreckig und oll verschrieenen Carnmore Bothie treffen wir auf einen Haufen Britischer Militärs auf Wochenendtour. Deren, so scheint uns zumindest, Vorgesetzter kocht uns einen Topf Tee, während wir wieder Leben in unsere Glieder kneten. Eine tolle Bothie! Dreckig, kein gerader Boden ABER trocken! Unter jeder Böe scheint das Dach der Bothie zu ächzen, der Regen der aufs Dach trommelt hört sich nach Monsun an. Den ungeraden Boden gleichen unsere Isomatten mit Bravour aus, den Schmodder hält unser Zelt von den Isomatten fern.



                              Das letzte bisschen Power lutschen wir hier aus unserer Gaskartusche raus um eine Spaghetteria zuzubereiten. Danach gibt es nur noch Lauwarmes Wasser... Morgen müssen wir in Poolewe unbedingt eine neue Kartusche besorgen...

                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                              • RockingKatja
                                Erfahren
                                • 21.03.2012
                                • 215
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                                Toller Bericht bisher. Bin gespannt auf den Rest. Gerade die Touren, wo man ganz schön zu kämpfen hatte und es dann trotzdem durchgezogen hat, bleiben am längsten in Erinnerung.
                                Kate-ventures - My adventures on the road

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                                • codenascher

                                  Alter Hase
                                  • 30.06.2009
                                  • 4960
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                                  #17
                                  AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                                  14.05.2013 Carnmore – Poolewe

                                  Erstaunlicherweise schlafen Susanne und ich die Nacht gut durch. Es scheppert, es zieht, es klappert überall um uns herum. Ein erster Blick nach dem aufstehen hinaus verspricht gutes: In Richtung Poolewe klart der Himmel zusehends auf! Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, die Nacht hier zu verbringen!


                                  Oha, blauer Himmel Richtung Poolewe

                                  Zum Frühstück gibt es beinahe heißen Tee, Susanne hat die Kartusche über Nacht im Schlafsack deponiert. Anschließend geht es erstmal noch in Regenklamotten los. Diesen entledigen wir uns aber innerhalb der ersten halben Stunde. Die Berge um uns herum, der Pass von dem wir gestern gekommen sind, sehen im Wechselspiel aus Sonne und Wolken einfach nur toll aus! Schottland wie ich es liebe


                                  über den Causeway


                                  Dubh Loch

                                  Der Weg Richtung Poolewe entwickelt sich wirklich zum „easy going“ wie von den Wanderern am Pass sowie unseren Militärs versprochen. Ein Pfad frei von Steinen und dem allseits bekannten Matsch. Einzig ein Fluss mag unseren Lauf stoppen. Während ich hier über die großen Steine hinüber komme, erweisen sich Susannes Beine als zu kurz... Ich versuche Abhilfe zu schaffen und übe mich im Dammbauen – mit sehr mäßigem Erfolg Irgendwie schafft sie es dann aber dennoch hinüber und wir klettern zum Weg hinauf. Was lehrten mich bereits 2010 die Flüsse Schottlands? Guckst du vorher bitte in die Karte... Oder einfach noch ein Stück weiter Flussaufwärts... Hier gibt es eine einwandfreie Brücke über den Fluss. Egal is nix passiert und mehr Zeit hat es uns auch nicht gekostet




                                  Fantastisch!!!!

                                  In dem Waldstück vor Kernsary machen wir eine kleine Pause. Unterhalten uns mit einem alten Ehepaar ehe es wieder anfängt zu regnen – für den Rest des Tages.... Wär ja auch zu schön gewesen. Das alte Ehepaar warnt uns vor einer matschigen Passage und irgendwelchen Pferden. Hm, der vermeintlich matschigen Passage (der breite Forstweg sieht hier teilweise echt eklig aus) weichen wir über große Äste die über dem Matsch liegen aus.
                                  Die besagte Pferdestelle erreichen wir kurze Zeit später. Hier stehen fünf große Gäule um eine große Heuraufe und drum herum sieht es einfach nur nach Pfui Deibel aus! Die Viecher haben hier wirklich mit ihren Hufen den gesamten Untergrund bis weit in den Wald hinein verwüstet... Kein Wunder das die anderen älteren Herrschaften die uns entgegenkamen nur bedröppelt ansahen

                                  Am Loch Kernsary, auf Walkhighlands las ich im Vorfeld was von einer Rundtour von anderthalb Stunden Dauer, legten wir uns einmal mehr die Karten. Für die nördliche Teilstrecke benötigen wir alleine anderthalb Stunden. Der Untergrund hier wieder gewohnt, Steinig, matschig, eklig... Susanne ist mittlerweile nur noch am fluchen über Schottland und ist einfach nur noch alle...


                                  Da unten gibt es trockene Stiefel!

                                  In Poolewe angekommen laufen wir am Campingplatz vorbei und beschließen uns ein Bed & Breakfast zu suchen. Ein wenig Luxus nach den Tagen der Entbehrung wird uns sicherlich gut tun. Wir landen am Ende Poolewes im Corriness House. Ein fantastisches B&B welchem ich hier eine ganz klare Empfehlung ausspreche!!! Ein wunderschön eingerichtetes Haus, große Zimmer, Badewanne, lecker Frühstück für faire 70 Pfund für zwei. Dorothy die Besitzerin ist eine Ausgeburt von Freundlichkeit!
                                  Wir beziehen erstmal das Zimmer, hängen unsere nassen Sachen auf und Dorothy stellt unsere Stiefel in den Trockenraum. Hoffentlich sind sie bis morgen komplett getrocknet.

                                  Wir laufen zurück zum Dorfkern zum Supermarkt, schließlich müssen wir ja noch eine neue Gaskartusche auftreiben... Im Supermarkt Fehlanzeige... Susanne setzt sich ins Bridge Cottage, ein echt schnuckeliges Café, während ich mich zur Campsite aufmache. Auch hier leider keine Gaskartuschen... Oh Oh

                                  Ich schildere Susanne unser nicht unerhebliches Problem und beschließe per lift nach Gairloch zu fahren. Mir gruselt es schon vor dem Gedanken hier im Regen auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten... Ich laufe Richtung B&B und erspähe den Westerbus der hier verkehrt. Der will gerade los, ich klopfe an die Scheibe, erzähle ihm mein Anliegen (er ist ja schließlich nicht im Dienst) und steige ein. Für einen Pfund nimmt er mich mit nach Gairloch schmeißt mich direkt am Farm & Garden raus. Hier kaufe ich die benötigte Gaskartusche und mache mich wieder auf den Rückweg. Dieser dauert einen kleinen Augenblick länger. Ich hoffte ja eigentlich hier gleich wieder genauso viel Glück zu haben wie auf der hinfahrt. Doch trotz des Regens dauert es beinahe 15 Minuten bis sich mir jemand annimmt. Eine freundliche Dame die grad von ihrer Gassirunde heim fährt sammelt mich ein und fährt extra den Schlenker bis nach Poolewe. Sie wohnt eigentlich in Gairloch. Echt suuuuper nett von Ihr diesen Umweg von 20 Kilometern für mich auf sich zu nehmen!!!
                                  Zum Abschluß des Tages gehen wir ins Poolewe Hotel Pub. Hier gibt es Burger für mich und ne mickrige Portion Haggis für Susanne. Als weitere Gäste kommen Torsten und Martina vorbei. Zwei Motorradfahrer aus Osnabrück auf Schottlandtour mit denen Susanne schon im B&B während meiner Extrarunde ins Gespräch kam. Wir unterhalten uns prächtig und genießen abschließend noch ein Gläschen Whisky aus Torstens spendabler Brieftasche

                                  Und dann geht es endlich in die Badewanne

                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                  meine Weltkarte

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                                    • 18.10.2009
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                                    #18
                                    AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                                    Dieser Tag beginnt fürchterlich eklig: in kalte, nasse Socken steigen und damit in die kalten nassen Stiefel, bäh!
                                    Zum Glück sind nur die ersten Momente schlimm, bis die Füße warmgelaufen sind.

                                    Der Tag geht gut weiter, mit Sonnenschein und wunderbaren Ausblicken und wird erst dann wieder richtig doof, als wir uns schon in Sicherheit wähnen. Nämlich am Beginn eines Feldweges. Wir rechnen mit einer läppischen Stunde. Doch genau hier wird das Wetter wieder schottisch und auch der Weg: der Feldweg ist eine einzige Schlammwüste und zwingt uns zu großen Umwegen ins dichte Fichtendickicht. Und am Ende wartet nicht etwa ein netter Spazierweg um den See, sondern ein Stein-Matsch-Weg. Trotz der relativ kurzen Strecke und des bisher guten Weges habe ich inzwischen unglaubliche Schmerzen in den Füßen. Druckstellen hinten um den Fersenballen. Dazu schöne Scheuerstellen. Ich weiß auch nicht, was da los ist. Ich humple im Schneckentempo hinter Sven her. Als ich später meine Schuhe ausziehe, erwarten mich aufgequollene Füße mit geschwollenen Zehen. Zum Kaffeetrinken und Abendessen kann ich nur noch humpeln. Dankenswerterweise übernimmt Sven die Organisation der Gaskartusche!
                                    Den Gartenplan lege ich ad acta, ich kann nicht mehr laufen und es regnet. Vielleicht komme ich ja nochmal irgendwann hierher.


                                    Sven versucht, mir einen Damm im Fluss zu bauen

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                                    • Schmetterling

                                      Erfahren
                                      • 18.10.2009
                                      • 189
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                                      15.05.2013 – Poolewe – Corriehallie – Shenavall Bothy

                                      Der ursprüngliche Plan sah vor, bis zur Gruinard Bay zu trampen und dann entlang des Gruinard River zur Shenavall Bothy zu laufen. Allerdings hatten uns in den letzten Tagen wieder holt Wanderer gewarnt, dass der Fluss vor der Bothy aufgrund der Regenfälle „schwierig“ zu furten sei. Wir glaubten nicht so recht daran, dass es nicht möglich ist (nicht nach Kamtschatka, hehe), andrerseits hatten wir nach den letzten Tagen auch keine rechte Lust auf Experimente. So wollten wir stattdessen nach Corriehallie kommen und von dort das kurze Stück laufen.
                                      In diese Richtung fährt morgens um acht ein Bus, den Sven aber vehement zu Gunsten eines ausgedehnten Frühstücks ablehnt. Trampen sei ja sooo einfach in Schottland. Na gut, er muss es ja wissen. Also genieße ich das erste Full Scottish Breakfast meines Lebens in aller Ausgiebigkeit. Seeehr lecker! Danach sortieren wir unser Gepäck und wachsen die Schuhe. Die sind natürlich nicht trocken, weil wir Dödel sie mit Zeitungspapier ausgestopft haben, ohne dieses nochmals zu wechseln. Aber sie sind immerhin bedeutend trockener als in den letzten Tagen.


                                      Der letzte Rest der defekten Gaskartuschen wird verbraucht

                                      Um zehn stehen wir abfahrbereit vor der Tür und wackeln bei bestem Sonnenschein frohen Mutes an die Hauptstraße. Dort bekommen wir den guten Tipp, doch lieber am Parkplatz des Inverewe-Garten zu warten. Während wir dort eine Weile rumstehen, wird mir klar, dass um diese Uhrzeit die Touristen natürlich erst alle anreisen, um sich den Garten anzuschauen. Da unsere Strecke heute sehr kurz sein würde, tun wir es den Leuten gleich. Der Eintritt lohnt sich wirklich! Die Rhododendren stehen in voller Blütenpracht und bei wunderbarem Sonnenschein laufen die Kameras heiß.






                                      Ausblick vom Garten aufs Meer

                                      Zwei Stunden später beziehen wir, ausgerüstet mit einer Packung Shortbread und Chips, wieder Posten an der Straße. Relativ schnell werden wir von zwei Leuten jeweils ein kurzes Stück mitgenommen und landen schließlich an der Gruinard Bay. Die Küstenstraße ist wahrlich malerisch bei diesem Wetter – blauer Himmel, blaues Meer und die gelben Farbtupfer des Stechginsters. Auch die Bay ist wunderschön und Ziel vieler Ausflügler. Hier verlässt uns allerdings unser Glück, da nur höchst selten Autos in unsere Richtung fahren und diese uns alle ignorieren. Nach einer Stunde, einem Regenschauer und höher kriechender Kälte sinkt die Motivation. Also trampen werden wir definitiv nicht mehr! Viel zu viel Unsicherheit und Zeitverlust.


                                      Die Gruinard Bay


                                      Sven gibt alles

                                      Als ein Auto aus der richtigen Richtung kurz anhält, um Fotos zu machen, fragt Sven die beiden Insassen einfach, ob sie uns mitnehmen. Sie trauen sich nicht abzulehnen und so quetschen wir uns mit unseren Rucksäcken auf den Rücksitz. Das Londoner Pärchen fährt uns den doch recht weiten Weg bis zu unserem Startpunkt. Es ist erst vier Uhr, als wir loslaufen, also Glück gehabt!
                                      Der Weg zur Bothy ist wunderbar, erst ein Feldweg, dann ein Weg mit nur ganz wenig Matsch und Steinen. Und es regnet auch erst zehn Minuten, bevor wir ankommen. Kurz vor der Bothy begegnen wir noch einer Familie ziegenähnlicher Tiere. Die Bothy liegt malerisch und die Wolken geben dem Himmel eine wunderbare Zeichnung. Die vor der Hütte grasenden Rehe machen das Idyll perfekt.




                                      Unten links liegt die Bothy

                                      Trotz vieler frischer Spuren ist die Bothy leer. Wir beziehen die beiden Stockwerke und bereiten das Abendessen zu (selbst gemachtes Bärlauchpesto mit Nudeln). Leider wärmt sich so eine Bothy durch unsere Anwesenheit nicht auf, so dass wir wieder sehr früh in unsere Schlafsäcke verschwinden. Bei mir hat der Kontakt mit der Neoair bei vorheriger Einverleibung von Whisky leider immer sofortigen komatösen Schlaf zur Folge.

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                                      • codenascher

                                        Alter Hase
                                        • 30.06.2009
                                        • 4960
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [UK] Wester Ross - Torridon, Letterewe, Dundonnel & Fisherfield im Mai 2013

                                        Im Inverewe Garden
                                        Susi hat ja in ihren Collagen schon eindrucksvoll die Pracht des Gartens gezeigt, daher von mir nur eins zwei drei weitere









                                        Tramplogbuch:

                                        Ziemlich bald hält auch schon das erste Auto. Auf dem Rücksitz liegt zwar ein Baby aber die Fahrerin würde uns dennoch mitnehmen. Da ihr Fahrziel aber Aultbea ist (das nächstgelegene Dorf Richtung norden) danken wir freundlichst und lehnen das Angebot uns zu dem Kind ins Fond zu quetschen dankend ab.
                                        Auch das nächste Auto würde uns bis nach Aultbea mitnehmen. Das dritte Auto ebenfalls, hier nehmen wir allerdings an. Wer weiß, vielleicht gibts da ja was umsonst
                                        Gibt es nicht… Unser freundlicher Fahrer, anscheinend selbst gerade von irgend einem Munro zurück, zumindest liegt sein neben seinem Rucksack auch ein Eispickel auf der Rücksitzbank, lässt uns hier direkt am Ortsausgang raus.




                                        Gruinard Bay

                                        Auf unseren nächsten Fahrer müssen wir ebenfalls nur kurz warten. Er fährt extra einen Umweg zur Gruinard Bay, circa die hälfte unserer Strecke und auch noch zum Sterben schön! Hier wollte ich in einer der ursprünglichen Planungen auch vorbei. Nun bin ich ungewollt hier. Wir laufen über den Strand und kehren wieder zur Straße zurück.
                                        Nun müssen wir noch beinahe anderthalb Stunden warten bis uns wieder jemand mitnimmt. Alle Autos die vorbei kommen bzw. auf dem carpark halten fahren nach Süden…
                                        Einen kurzen aber kräftigen Schauer später quatsche ich direkt eine Fahrerin die kurz zum fotografieren ausgestiegen ist an. Mit Erfolg Wir quetschen uns mitsamt unserer Rucksäcke auf dem Schoß in einen Toyota Yaris oder ähnlich kleines. Man schmeißt uns wie gewünscht Corriehallie raus.

                                        Um mal eben wo hin zu kommen ist trampen ja ganz nett, damit aber geplant von A nach B kommen das ist uns dann doch zu Zeitaufwendig…


                                        Die östlichen Ausläufer des An Teallach




                                        mountain goats


                                        Mama Ziege samt Nachwuchs auf der Flucht


                                        Die Shenavall Bothie

                                        Ein einzelner Wanderer kommt uns kurz vor Ende entgegen. Er fragt nur nach Handyempfang und ist schon beinahe wieder weg. Die Bothie sei leer, die Frage von wo er jetzt komme bleibt aber unbeantwortet
                                        Wir können unser Glück kaum fassen. Meinen wir doch immer wieder frische feuchte Spuren auf dem steinigen Untergrund hierher gesehen zu haben. Die Bothie ist tatsächlich leer! Riesengroß, sauber, schön. Der erste Stock ist echt der Wahnsinn. Die Honeymoon Suite ganz für uns allein.

                                        Die jungen Rehe vor der Hütte lassen sich beim äsen nicht stören als ich noch einmal raus gehe um unsere Wasservorräte zu füllen. Zum Abendbrot gibt es heute selbstgemachtes
                                        Bärlauchpesto zu Bachelor Nudeln!

                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                        meine Weltkarte

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