[AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

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  • StevePeacewalker
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    • 26.06.2011
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    [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

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    Dieses Wochenende wollte ich endlich mein neues Boot einweihen. Der Grabner Explorer liegt schon seit einiger Zeit zusammengerollt bei mir zu Hause. Als erste Tour wollte ich wieder einmal auf meinen Hausfluss die Traun. Allerdings schon vom Hallstätter See bis Gmunden, wobei ich den ersten Teil dieser Strecke zwar von Berichten schon kannte, aber selber noch nie gefahren bin.

    Für dieses Jahr habe ich mir jedenfalls vorgenommen die Flüsse meines Landes in Videos zu dokumentieren, und anschließend die Infos über Befahrbarkeit und Wehre auf meinem Blog zu veröffentlichen.



    Bei tollem Wetter startete ich meine Fahrt auf dem Hallstätter See. Ich war zuvor in einem 70 € Spielzeugboot unterwegs gewesen, insofern war der Explorer eine Wohltat für mich. Auch wenn die Spurhaltung ohne Steuer nicht hundert Prozent optimal ist, lässt er sich für ein Schlauchboot relativ schnell und zielsicher durchs Wasser scheuchen. Das liegt daran, dass er voll aufgepupt extrem steif ist und so ziemlich nah an ein Festboot herankommt. Mit meinem vorigen Boot waren Seen immer ein Qual gewesen, aber diesmal kam ich schnell voran wie nie und hatte den See bald hinter mir.



    An den Ufern gibt es viel zu sehen




    Wie dieses Schloss mit Bootshaus


    Am gegenüberliegenden Ufer liegt übrigens der kleine Ort Hallstatt, Weltkulturerbe, der sogar von den Chinesen originalgetreu nachgebaut wurde.

    Der Abfluss vom See wird durch Wehr versperrt, die sogenannte Seeklause. Dieses lässt sich allerdings übers rechte Ufer leicht umtragen.

    Danach wird es allerdings äußerst ungemütlich. In kürzester Zeit folgen auf wenigen Kilometern 6 Wehre. Natürlich hatte ich mir die Umtragungswege auf Google Maps schon im Voraus angesehen und mir diesbezüglich auch Notizen gemacht. Ist man allerdings selbst vor Ort merkt man bald dass die Umtragungen oft nicht so harmonisch funktionieren wie man es gerne möchte. Das erste Wehr war ein Steinwurf, tauchte wie aus dem nichts auf und war fast nicht zu sehen. In der Mitte wäre es eventuell fahrbar gewesen aber die Walze am Ende des Wehres schreckte mich ab. Am rechten Ufer ein riesiges Sägewerk, Umtragen quasi unmöglich. Links Häuser direkt am Fluss mit Gärten die bis zum Wasser reichen. Einer der Anrainer lies mich durch seinen Garten umtragen und half mir sogar mit meinem Zeug.

    Keine 500 Meter dahinter das zweite Wehr das sogenannte Granitzpolster. Ich fuhr es rechts an und befestigte das Boot am Ufer. Umtragung war eine ziemliche Schinderei. Die Uferböschung war steil und mit dichtem Urwald bewachsen. Allerdings war ein kleiner Trampelpfad vorhanden über den ich mein Boot hinter das Wehr trug. Im Vergleich zu meinem alten Boot ist der Explorer doch recht sperrig, jedenfalls kein Boot das man längere Strecken auf der Schulter trägt. Über eine tückische Steilböschung schaffte ich es wieder ins Wasser und die Fahrt ging weiter allerdings nicht mehr recht weit.

    Nach einiger Zeit tauchte eine Brücke vor mir auf. Direkt hinter dieser lag das Eispolster, ein weiteres unfahrbares Wehr. Ich trieb bis kurz vor die Kante und rettete mich ans rechte Ufer. Das Boot befestigte ich an einem Ast, während ich die Böschung hinaufkletterte.

    Dann hörte ich hinter mir ein Knacken. Der Ast hatte dem Boot wohl nicht standgehalten. Als ich mich umdrehte sah ich wie mein Boot auf das Wehr zutrieb. Meine Reaktion folge unvermittelt indem ich mich mit einem Hechtsprung von der Böschung in den Fluss warf um zu retten was zu retten war. Es gelang mir zwar das Boot zu packen, allerdings hatte es sich umgedreht als der Ast gebrochen war. Mein Gepäck war am Deck befestigt nur der Ortlieb Packsack der meine Kamera enthielt trieb alleine auf das Wehr zu. Ich versetzte meinem Boot einen Stoß das es zurück Flussaufwärts beförderte, machte einen Satz vorwärts und angelte meine Kamera.

    Zitternd hievte ich das Boot aus dem Wasser, allerdings hatte ich den Ortliebsack nicht oft genug umwickelt bevor ich ihn verschlossen hatte und meine Spiegelreflexkamera tat ihren letzten Seufzer.

    Das ärgerte mich dann doch einigermaßen. Zwar konnte ich das Filmmaterial retten, allerdings konnte ich nun die andere Hälfte der Strecke nicht mehr festhalten. Also stieg ich in Bad Goisern direkt in den Zug und trat die Heimreise an. Neue Kamera ist schon bestellt. Sobald sie da ist fahre ich die zweite Hälfte und reiche den Bericht und das fertige Video nach.
    Eigentlich müsste ich es mittlerweile besser wissen, da ich mir auf der Traun bereits einmal ein Objektiv ruiniert habe.

    Jedoch habe ich noch nichts einigermaßen wasserfestes gefunden mit dem man ordentlich filmen kann. Habe zwar noch eine GoPro Hero 3 im Einsatz aber der Fisheye Effekt ist trotz der sonst guten Qualität für mich das Salz in der Suppe. Träume immer noch von einem einigermaßen robusten Camcorder mit ordentlicher Qualität. Denn was die Optik anbelangt hatte ich ziemlichen Verschleiß in den letzten Jahren.

    So long.
    Zuletzt geändert von StevePeacewalker; 04.07.2013, 09:15.

  • OliverR
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    • 16.02.2007
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    #2
    AW: Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

    Glückwunsch zum neuen Boot! Das mit der Kamera ist allerdings ärgerlich. Ich habe mir auch mal eine auf Paddeltour durch Feuchtigkeit beschädigt. Die Reparatur kostete damals fast den halben Neupreis, aber die Kamera war halt neu.

    Das mit dem Fisheye-Effekt bei Actioncams hat mich übrigens auch schon gestört. Trotzdem finde ich GoPro und Co. eine sehr nette Ergänzung. Ansonsten filme ich auch mit meiner Kompaktkamera. Zwischenzeitlich habe ich mir den Panasonic HX-WA20EG Camcorder angeschaut, weiß aber nicht, ob der wirklich was taugt.
    The earth is your grandmother and mother, and is thus sacred. Every step that is taken upon her should be as a prayer (Black Elk)

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    • StevePeacewalker
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      • 26.06.2011
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      #3
      AW: Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

      Zitat von OliverR Beitrag anzeigen
      Glückwunsch zum neuen Boot! Das mit der Kamera ist allerdings ärgerlich. Ich habe mir auch mal eine auf Paddeltour durch Feuchtigkeit beschädigt. Die Reparatur kostete damals fast den halben Neupreis, aber die Kamera war halt neu.

      Das mit dem Fisheye-Effekt bei Actioncams hat mich übrigens auch schon gestört. Trotzdem finde ich GoPro und Co. eine sehr nette Ergänzung. Ansonsten filme ich auch mit meiner Kompaktkamera. Zwischenzeitlich habe ich mir den Panasonic HX-WA20EG Camcorder angeschaut, weiß aber nicht, ob der wirklich was taugt.
      Absolut. Vor allem mit dem Stirnband sind sie auch gleich einsatzbereit und man kann sich aufs Paddeln konzentrieren. Ansonsten ist die Kombination Kamera & Kajak sowie immer ein wenig gefährlich.

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      • weserwolf
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        • 02.09.2008
        • 107
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        #4
        AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

        Na, aller Anfang ist schwer kann ich ja nun nicht unbedingt schreiben ...

        Ärgerlich aber nicht zu ändern!

        Und man lernt daraus ...

        Beschlag im Angebot für ein Eu bei Grabner, 8 Stück kaufen und Gepäcknetze rauf, Stevie ... hüstel ...

        Zuletzt geändert von weserwolf; 23.05.2013, 07:46.

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        • blauloke

          Lebt im Forum
          • 22.08.2008
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          #5
          AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

          Da bist du ja wieder!
          Ich hatte dich schon vermisst und letztes jahr vergeblich auf deine Flussgeschichten gewartet.
          Freut mich dass du wieder unterwegs bist.
          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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          • StevePeacewalker
            Erfahren
            • 26.06.2011
            • 247
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

            Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
            Da bist du ja wieder!
            Ich hatte dich schon vermisst und letztes jahr vergeblich auf deine Flussgeschichten gewartet.
            Freut mich dass du wieder unterwegs bist.
            Jawohl! Letztes Jahr hatte ich nicht viel Zeit da Jakobsweg, aber heuer habe ich mir im Sommer extra 4 Monate freigenommen um mich wieder den Flüssen zu widmen ;)

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            • Tomscout
              Fuchs
              • 04.01.2006
              • 1353

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

              Moin!

              a) Glückwunsch zum neuen Boot!
              b) danke für den Bericht, bin nach einigen Touren auf deutschen Flüssen immer erfreut über Berichte aus Ecken, die ich nicht als klassische Wasserwandergebiete auf dem Schirm habe!
              c) ein Elend mit der Kamera aber die geposteten Bilder sind ein Traum...
              OT: d) habe eben mal Tante Google Maps aufgerufen... sehe ich das richtig, dass man die Traun im Prinzip bis zur Mündung in die Donau fahren könnte? Generell wäre ich an Literatur / Berichten / Karten über wanderbare Flüsse in Österreich interessiert - vielleicht hast Du oder jemand anders ja ein paar Tipps?

              Gruß, Tom
              TOMSCOUT'S TOUREN ...letzter Bericht: Hohe Tatra 2016

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              • StevePeacewalker
                Erfahren
                • 26.06.2011
                • 247
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

                Zitat von Tomscout Beitrag anzeigen
                Moin!

                a) Glückwunsch zum neuen Boot!
                b) danke für den Bericht, bin nach einigen Touren auf deutschen Flüssen immer erfreut über Berichte aus Ecken, die ich nicht als klassische Wasserwandergebiete auf dem Schirm habe!
                c) ein Elend mit der Kamera aber die geposteten Bilder sind ein Traum...
                OT: d) habe eben mal Tante Google Maps aufgerufen... sehe ich das richtig, dass man die Traun im Prinzip bis zur Mündung in die Donau fahren könnte? Generell wäre ich an Literatur / Berichten / Karten über wanderbare Flüsse in Österreich interessiert - vielleicht hast Du oder jemand anders ja ein paar Tipps?

                Gruß, Tom
                Danke der Herr!

                Tja ich will es mal so sagen. Die Traun ist vom Hallstättersee fahrbar. Von hier sind es cirka 130 Kilometer bis zur Mündung wovon (bis auf einige Wehre abgesehen) eigentlich alles fahrbar ist. Traumhafte Landschaften inklusive ein echter Geheimtipp. Allerdings ist da das Teilstück von Gmunden bis Roitham (cirka 18 Kilometer) Hier finden sich 13 Wehre die außerdem furchtbar mühsam zu umtragen sind. Dieses Teilstück würde auch keinen Fall fahren, obwohl es schon welche gemacht haben. (Naja mehr mit Bootswagen gewandert ) Ansonsten gibt es in Österreich noch genug Sachen zu machen einige habe ich dieses Jahr selbst auf dem Programm. Falls du Lust hast österreichische Flüsse zu erkunden kannst du dich mir gerne anschließen. Schreib mir einfach eine PN. (Die Lahn steht auch noch auf meiner ToDo Liste habe deinen Bericht gelesen)

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                • StevePeacewalker
                  Erfahren
                  • 26.06.2011
                  • 247
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

                  Lang hats gedauert hier kommt der zweite Teil meines Berichts.

                  Nachdem meine Kamera im Wehr von Bad Goisern ertrunken war und ich meine Befahrung vorzeitig beendete, folgte eine lange Schlechtwetterperiode inklusive "Jahrhunderthochwasser". Doch kaum war der Pegel wieder soweit zurückgegangen als dass an eine Befahrung wieder halbwegs zu denken war, kehrte ich nach Bad Goisern an die Traun zurück.



                  Meine Einsetzstelle in Bad Goisern


                  Allerdings war das Hochwasser noch nicht vollständig abgeklungen und dementsprechend rasant ging die Fahrt dahin. Ich hatte mir die Wehre dieser Strecke bereits im Vorfeld angesehen und mir genau gemerkt wann es Zeit ist anzulanden. Bei Hochwasser eine sehr kluge Entscheidung wie mir schnell bewusst wurde. Die Strömung der Traun war dermaßen rasant, dass ich schon vor dem ersten Wehr Probleme hatte ans Ufer zu kommen. Dennoch rettete ich mich noch bald genug in ein Kehrwasser.

                  Ist man hier über die genaue Position der Wehranlagen nicht informiert, so wird man sie bei hohem Wasserstand bald näher kennen lernen als einem lieb ist. Ein rechtzeitiges Anlanden ist dann nämlich kaum mehr möglich. Ich umtrug also das erste Wehr, das sogenannte Weissenbachpolster. Fast unmittelbar dahinter folgt der wilde Lauffen. Dieser ist allerdings kein Wehr sondern ein felsiger Katarakt ohne Rückstau. Dafür mit Wildwasser Stufe IV - V und einer wunderschönen Floßgasse inklusive mächtiger Walze an deren Enden. Der Gedanke an den Wilden Lauffen stimmte mich nicht gerade froh und so beschloss ich beide Wehre in einem zu umtragen. Safety first. Allerdings liegen diese ohnehin sehr nah hintereinander, ein Einsetzen dazwischen lohnt meiner Meinung nach nicht. (ein Bootswagen vorausgesetzt) Ich zog, trug und zerrte mein Boot also um beide Hindernisse in einem und schleppte es nach dem Wilden Lauffen wieder hinunter zum Wasser.



                  Der wilde Lauffen


                  Ab diesem Punkt fuhr ich mehr oder weniger Hindernis frei bis nach Bad Ischl. Ich passierte mühelos einen Steinwurf der bei Niedrigwasser mühsam zu treideln ist. Zwischen Bad Ischl und der Mündung in den Traunsee lagen nun noch drei weitere Steinwürfe vor mir. Diese sahen obgleich des hohen Wasserstandes zum Fürchten aus, ließen sich aber relativ einfach fahren. Hier machte sich die Wildwasserschürze mehr als bezahlt.

                  Der Traunsee bietet eine gnadenlos schöne Bergkulisse die ich allerdings auch bei meiner zweiten Fahrt durch den etwa 18 Kilometer langen See nur bedingt genießen konnte. Denn jedes Mal wenn ich es mit diesem Gewässer aufnehme, weht mir ein derartig kräftiger Gegenwind ins Gesicht, dass sich mir der Verdacht aufwirft jemand wolle mich auf dem See nicht haben. Nichts ist mühsamer als mit einem windanfälligen Schlauchboot durch ein stehendes Gewässer zu rudern, während einem ununterbrochen die Böen ins Gesicht fahren. In der Mitte des Sees gönnte ich mir eine Pause.



                  Blick auf den Trausee


                  Diese wurde nur dadurch möglich indem ich mich an einer Boje festband. Hätte ich das nicht getan, ich wäre im Null Komma Nichts wieder dortgewesen wo ich herkam. In der Mitte des Sees stieß ich des weiteren auf einen gigantischen Treibholzteppich der durch das Hochwasser von der Traun angespült worden war.



                  Ende der Tour vor Schloss Ort


                  Schließlich siegte doch die Muskelkraft gegen den Wind und ich konnte die Fahrt in Gmunden beenden. Das obligatorische Video könnt ihr euch hier ansehen.

                  Irgendwie funktioniert das Youtube Tool nicht, oder ich brings nicht hin, kann mich ein Mod aufklären?

                  http://www.youtube.com/watch?v=klSjtpbjoKQ

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                  • ceerge
                    Gerne im Forum
                    • 04.11.2012
                    • 75
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

                    Hi P. Danke für den guten Bericht. Gruß. C.

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                    • Hunter9000
                      Dauerbesucher
                      • 02.06.2012
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                      #11
                      AW: [AT] Im Kajak auf der Taun - Von Obertraun nach Gmunden

                      Sehr schöner Bericht! Hier sieht man wieder, welche schöne Landschaft man direkt vor der Haustür hat.

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