[IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

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  • Rattus
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    • 15.09.2011
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    [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    3. bis 11. April 2013

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wer einen Hardcore-Reisebericht mit zünftigen Trekkingmahlzeiten, weggewehten Zelten und gefrorenem Trinkwasser erwartet, wird enttäuscht werden. Außer einigen späten Schoko-Osterhasen und -eiern, Nüssen und Reiswaffeln für unterwegs gab es Irish Breakfast, gepflegte Abendessen und gemütliche Betten.

    Teilnehmer: Meine Patentochter Ch. (22) und ich. Wir hatten ein Wochenende in Paris verbracht und eins in Rostock, aber 8 Tage waren wir noch nie gemeinsam unterwegs gewesen. Es war total schön zusammen!

    Start von Haan bei eiskaltem Wind und Schneeflocken – Landung in Kerry bei strahlend blauem Himmel, es ist kalt aber sonnig!



    Der Bus brachte uns erst mal nach Killarney. Ostern vorbei, keine Saison – so war's gut! Wir richteten uns also in einem günstigen B&B ein und erkundeten die Gegend.

    Ross Castel, die mittelalterliche Festung eines irischen Clan-Führers, das leider schon geschlossen hatte.






    Nach einem fetten aber nachhaltigem Frühstück sind wir in den Killarney Nationalpark eingedrungen – hier hatte, im Gegensatz zu Deutschland, der Frühling schon Einzug gehalten, und bei dem Engelswetter war es einfach traumhaft!







    Nachmittags nahmen wir den Bus nach Kenmare. Raus aus der Stadt, auf den Beara Way. Es konnte "richtig" losgehen!

    Auf dem Weg raus aus dem Ort schauten wir uns noch einen Steinkreis an – enttäuschend, was sie zur Aufhübschung daraus gemacht haben: Koniferen ringsum, die nehmen dem Platz jegliche Ausstrahlung.



    Auch hier gibt es gute Frisöre






    Die Sonne war heftig – Ch. holte sich schnell einen Sonnenbrand, ich hatte meine Nase vorsorglich mit Sonnenmilch behandelt. Ein wenig Straße und dann der Beara Way Richtung Glengarriff, nicht den Küstenweg sondern den "quer durch". Asphaltiert aber vom Charakter her ein Wanderweg. Kaum Autos, schmal, gewunden, steil *keuch*. Ich merkte, dass mein Rucksack etwas zu schwer war und meine Kondition winterbedingt nicht die beste. Aber – es war ein wunderschönes Stück Weg und bevor wir – öhm, ich – schlappmachten, fragten wir eine Frau nach B&B - sie empfahl uns eines, das wir nach einigen Kilometern auch erreichten. 5 Sterne!!! Ich wäre gar nicht erst reingegangen wegen des zu erwartenden Preises, aber Ch. war zuversichtlicher. Siehe da - es gab einen Sonderpreis, eine Unterkunft, liebevoll gestaltet mit wunderschönem Blick auf eine Bucht, bilderbuchmäßig, und ein Frühstück vom Feinsten:


    Der nächste Tag brachte uns wieder auf den Beara Way. Schönstes Wetter, laufen, laufen, steil, viel Sonne … Ich bin ehrlich, wir waren glücklich, als wir einen kleinen Lift bekamen für das letzte steile Stück, von wo aus wir gemächlich bergab wandern konnten.

    Unten angekommen, stellten wir fest, dass wir es an diesem Tag schwerlich bis Glengarriff schaffen würden – ok, schaffen würden wir es, aber wie?? Keine masochistischen Tendenzen, also ab auf die Straße und den Daumen raus.

    Kurz vor der Straße


    Wir bekamen schnell einen Lift nach Glengarriff. Ein paar Kilometer vor dem Ort fiel mir ein Schaf mit Brille auf – später mehr dazu.

    Auch hier mieteten wir uns fein ein – die Iren sind anscheinend wieder auf den Teppich gekommen mit den Preisen. Ein super Abendessen (Fish chowder), ein oder zwei Pint, dann ab ins Bett.

    Der farbenfrohe Blick aus dem Fenster


    Am nächsten Tag trafen meine Freunde (mit zwei Hunden) aus East Cork ein, die das Wochenende mit uns verbringen wollten. Paddy (ja, er heißt so, ist 84 und ein ganz ganz lieber Mensch, den ich seit vielen Jahren kenne, trinkfest und mit einer großen Gelassenheit) zeigte uns den Barley Lake inmitten einer traumhaften Bergwelt, nicht weit von Glengarriff. Da oben war es eisig, windig und traumhaft. Leider hatte ich just an dem Tag eine Bekleidungsschicht (war es das Unterhemd oder das Merino-Shirt??) weggelassen. Aber egal, gegen Abend bin ich wieder aufgetaut.



    Torf




    Barley Lake






    Zurück auf die Straße, und nun kommt das vom Auto aus erspähte Schaf mit Brille ins Spiel:


    Die Lösung: ein paar Kilometer hinter Glengarriff, Richtung Kenmare, auf der rechten Seite, ist der Skulpturenpark The Ewe Experience. Er liegt großräumig an einem Hang mit malerischem Bachlauf, und mehr oder weniger versteckt wird man von Kunstwerken überrascht, die einen Bezug zur Landschaft haben und oft einfach nur witzig sind. Absolut sehenswert, man taucht ein in eine andere Welt, in der sich Natur und Kunst auf's Schönste ergänzen. Etwas belehrend manchmal – aber zu verschmerzen. Am besten, man geht dort unter der Woche bei Sonnenschein hin, bringt viel Zeit und ein Picknick mit.

    Hier ein paar der Werke:













    Abends lud uns Paddy zum Essen ein – danach gab es natürlich etliche Beamish. Ch. ist im Laufe der Zeit auf Smithwicks und Cider gekommen. Stout ist nicht so ihr Ding.

    Am nächsten Tag wollten uns die Freunde irgendwo absetzen und wir den Beara Way wieder aufnehmen. Doch der Sonntagmorgen brachte eine Art von Wolkenbergen, die nichts Gutes für die nächsten Tage verhießen. So ließ uns die Einladung meiner Freundin, mit ihr nach Ballycotton (East Cork) zu fahren, nicht lange zögern.

    Paddy führte bzw. fuhr uns noch über den Healy Pass, auf wilden Serpentinen:





    Abends in Ballycotton, für mich ein Nachhausekommen (ich fahre dort seit über 30 Jahren hin), Livemusik im Blackbird (Kneipe), alte Bekannte treffen … wie nach Hause kommen, aber das sagte ich ja bereits. Ein paar Eindrücke vom Dorf, das in einer Sackgasse endet und direkt am Meer liegt:





    Am nächsten Tag sind Ch. und ich (natürlich mit Hund) den Cliff Walk gegangen. Es war so stürmisch, dass die Gischt bis oben auf den Pfad wehte. Das hatte ich so dort noch nicht erlebt.

    Im Hintergrund die Insel mit dem Leuchtturm, auf dem früher die Familien der Leuchtturmwärter wohnten. Die Kinder wurden mit dem Boot zur Schule auf dem Festland gefahren (wenn das Wetter es zuließ).




    An einigen Stellen kann man hinunter zum (Kiesel)strand. Es gibt einen Badeplatz (früher getrennt angelegt für Frauen und Männer), aber an diesem Tag haben wir ihn nicht benutzt


    Mein absoluter Lieblingshund ...


    ... und ich bei einem Tänzchen


    Differenzen?




    Der Dienstag brachte uns nach Ardmore im Co. Waterford. Ich verlinke mal Wiki, es ist ein interessanter Ort, der am Wochenende bei schönem Wetter natürlich jede Menge Spaziergänger anzieht. Das Problem hatten wir nicht







    Ein alter abgetriebener Kran einer Bohrinsel – inzwischen wie angewachsen:


    Warum gehe ich hier zu Boden (Preisfrage)?


    Auch hier wunderschöne Küstenformationen




    Der Rundturm


    Die alte Kirche




    Der Friedhof ist noch in Betrieb


    Der letzte Tag – endlich mal in die Comeragh Mountains (Co. Waterford), in der Nähe von Dungarvan. Da ist die Magic Road, ein Stück "Straße", auf der das Auto wie von Geisterhand geführt den Berg wieder hochrollt (ohne Gang und mit keinem Fuß auf irgend einem Pedal, ich habe es kontrolliert).



    Wirklich magic. Wem das nicht reicht, möge selbst googlen – Escher lässt grüßen, aber nichtsdestoweniger ist es verzaubernd.

    Eine andere Welt, landschaftlich, und das Wetter hätte passender nicht sein können: Nebel, Nebel, weißer Hauch... Elfen oder schwarze Reiter hätten uns erschreckt aber nicht wirklich verwundert. Meine Freundin versicherte uns, dass sich hinter dem Nebel noch viele wilde Berge verstecken. Ich glaube ihr.









    Den Wasserfall fanden wir mehr oder weniger über's Gehör:



    Das war der einzige Tag unserer Reise, an dem wir noch nass geworden sind – aber auch nicht triefend.

    Der Abreisetag: schade, schade, das war's! Meine Freundin nimmt uns mit nach Cork, wo wir in den Bus direkt zum Kerry Airport steigen. Wir haben unendlich viel Zeit: fast drei Stunden, in denen wir herumlungern, lesen, das Restaurant "genießen". Das hat seinen eigenen Charme, passend zu diesem Flughafen. Irgendwie völlig anachronistisch, heiß und fettig …

    Eine letzte irische Krähe


    Also, Zeit im Überfluss, wir checken rechtzeitig ein und streunen noch im Laden hinter dem Gate herum, bis uns der "Last call for Mrs Oe… and Mrs St…" ereilt – perfekt Das hatte ich bisher noch nicht geschafft

    Es war eine rundherum tolle Zeit mit vielen schönen Begegnungen, trotz oder auch wegen der Umdisponierung (Kochrezepte verändere ich auch immer ). Mein Patenkind und ich waren ein richtig gutes Team, das hat mich sehr beglückt. Der Vorschlag, zusammen diese Reise zu machen, war von ihr gekommen. Freunde, denen sie erzählt hatte, sie wollte mit ihrer Patentante in Irland wandern, hatten gefragt: "Ist das deine Erbtante?" und "Wieviel kriegst du dafür?"

    Bye bye, Eire, bis bald, wohl noch dieses Jahr
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 21.05.2013, 18:07. Grund: Geotag gesetzt. SMF
    Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

  • Sabine38

    Lebt im Forum
    • 07.06.2010
    • 5368
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

    So, und wo ist der Rest? Ich will mehr Fotos, ich muss doch in Vorfreude schwelgen!
    Uuuups... ;-)

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    • Rattus
      Lebt im Forum
      • 15.09.2011
      • 5177
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

      Ist in der Mache, dann kriegste Vorfreude ohne Ende
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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      • MIH
        Erfahren
        • 28.09.2010
        • 271
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        #4
        AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

        Bin gerade selber von da zurück und sehne mich schon wieder dahin zurück
        Es ist nicht alles GoLd was glänzt!

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        • Rattus
          Lebt im Forum
          • 15.09.2011
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

          Das glaube ich dir gern Sorry, bevor es weitergeht, muss ich erst mal die Fotos neu sortieren - ich komme hier gerade in ein totales Durcheinander, weil ich sie nicht in meinem Album, sondern in Mitteleuropa gespeichert habe. Also, es dauert noch was
          Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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          • Rattus
            Lebt im Forum
            • 15.09.2011
            • 5177
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

            So, feddisch.
            Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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            • stoeps
              Dauerbesucher
              • 03.07.2007
              • 537

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

              So viele schöne Fotos von einer tollen Landschaft! Ich darf diesen Sommer das erste Mal nach Irland; und auch wenn wir sicher nicht so viel wandern werden, wie Ihr, hat dieser Bericht meine Vorfreude noch weiter gesteigert …

              Danke
              stoeps
              „The world's big and I want to have a good look at it before it gets dark.”
              ― John Muir

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              • Rattus
                Lebt im Forum
                • 15.09.2011
                • 5177
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [IE] Ein bisschen vom Süden: Beara Way, West- und East Cork, Waterford

                Zitat von stoeps Beitrag anzeigen
                So viele schöne Fotos von einer tollen Landschaft! Ich darf diesen Sommer das erste Mal nach Irland; und auch wenn wir sicher nicht so viel wandern werden, wie Ihr, hat dieser Bericht meine Vorfreude noch weiter gesteigert …
                Danke, das freut mich Wo fährst du denn genau hin?
                Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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