[DE] Main-Radweg 2011

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  • Enja
    Alter Hase
    • 18.08.2006
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    [DE] Main-Radweg 2011

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Ostersonntag: Morgen geht es los. Zum ersten mal auf eine längere Alleintour mit dem Fahrrad. Im Vorfeld habe ich das „Schrauben“ geübt. Ich kann jetzt, falls es mal eine Reifenpanne gibt, den Schlauch wechseln und die Bremsen einstellen. Das muss reichen. Bei schwierigeren Pannen werde ich mir eine Werkstatt suchen. Außerdem habe ich meinem Fahrrad für das Hinterrad einen angeblich unkaputtbaren Marathon Plus-Reifen geschenkt. Ich nehme mein Giant-ATB. Es soll eine gemütliche Tour werden.

    Die Bahnfahrkarten – einmal Bayernticket, einmal normal – habe ich im Internet gekauft, die Fahrradtickets im Reisezentrum. Weil hier die Fahrradmitnahme kostenlos ist, gibt es sie nicht im Automaten. Und sofort nach Überqueren der Landesgrenze kommen die Kontrolleure.

    Das Fahrrad ist mit Seitenpacktaschen und einer weiteren Tasche oben quer voll bepackt. Allein gibt es keine Synergien. Man muss alles selbst transportieren. Oben quer Zelt und Luftmatratze. Der Rest in den Seitentaschen. Vorne im Drahtkorb Handtasche, Regenzeug und Proviant. Es ist mittelgutes Wetter angesagt. Ohne Regen wird es nicht abgehen. Tiefsttemperaturen nachts: 7 Grad. Bis 5 Grad ist mein Schlafsack problemlos zu gebrauchen.

  • rockhopper
    Fuchs
    • 22.04.2009
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    #2
    AW: [DE] Main-Radweg 2011

    Bin neugierig...kommt da noch etwas...?????
    VG rockhopper

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    • Enja
      Alter Hase
      • 18.08.2006
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Main-Radweg 2011

      Ja klar. Aber ich muss das schreiben. Und ab und zu arbeiten.

      Ostermontag: Um halb Sieben verlasse ich das Haus. Eigentlich wollte ich bis zum Hauptbahnhof radeln und dort schön ebenerdig auf den Bahnsteig. Das Rad mit Gepäck ist schwer. Ich kann es nicht heben. Und Rolltreppen sind dann auch nicht der wahre Jakob. Aber Pustekuchen. Gleisbauarbeiten. Der Zug fährt ab Südbahnhof. Von einem Bahnsteig ohne „Mobilitätshilfe“. Da der Südbahnhof auf der anderen Seite des Mains liegt, beginne ich also nun meine Reise auf zwei Rädern damit, die Schwanheimer Brücke zu überqueren. Der Radweg unter der Autobahnbrücke würde zwar einiges abkürzen, hat aber Stufen. Das möchte ich nicht ausprobieren. Den Main entlang geht es bis nach Sachsenhausen. Es ist schönes Wetter. Am Ufer sitzen einige Angler und grüßen freundlich. Sonst ist hier niemand unterwegs. Große Müll- und Scherbenhaufen lassen vermuten, dass hier heftig Ostern gefeiert wurde.

      Nach einer dreiviertel Stunde ruhigen Rollens erreiche ich den Südbahnhof und fahre ebenerdig rein. Die Bahnsteige sind oben drüber, teils mit Rolltreppen versehen. Zu meinem führen nur lange Treppen. Erst einmal ziehe ich bis zur bayrischen Grenze ein Nahverkehrsticket, das Fahrrad zwischen den Beinen balancierend, da es bepackt nicht auf seinem Ständer stehen bleibt. Am Fuß der Treppe hänge ich mir erst einmal die Handtasche mit Portemonnaie um. Ich schließe das Fahrrad an und nehme die Taschen ab. Die Taschen muss ich oben abstellen und wieder nach unten laufen, um das Fahrrad hochzuschleppen. Oben frage ich zwei Bahn-Leute, wo denn wohl das Fahrradabteil zu stehen kommen werde. Ich muss nämlich auch zum Einsteigen Gepäck und Fahrrad getrennt reinheben. Sie wissen es nicht. Hinten oder vorne. Oder beides. Jedenfalls warte ich am falschen Ende und muss mit dem Fahrrad und provisorisch drüber hängenden Taschen einmal am Zug entlang. Zusammen mit einem zweiten Radler. Der Regionalexpress ist einer von den ganz hohen. Ich stemme Fahrrad und Gepäck rein. Ich will nach Würzburg. Da ist Endstation. Unterwegs steigen zunächst immer mehr Radfahrer ein. Fahrradanhänger, Tandem, alles dabei. In Aschaffenburg ist das Fahrradabteil brechend voll und die Fahrräder stehen bis weit in den Gang. Man erklärt uns, dass der Zug normalerweise zwei Fahrradabteile hat, heute nur ein halbes. Wegen Ostern.

      Nach Aschaffenburg geht es durch den Spessart. An jeder Station steigen Radlergruppen aus. In Würzburg sind es nur noch drei. Ich hebe Fahrrad und Gepäck raus auf den Bahnsteig. Der Zug nach Kulmbach fährt auf der gegenüberliegenden Bahnsteigseite ab. In der gleichen Richtung. Ich bin ganz hinten ausgestiegen. Der andere Zug hat sein Ende kurz vor dem Anfang des Zuges aus Frankfurt und sein Fahrradabteil ganz vorne. Schlauer geworden, hänge ich die Seitentaschen ein und lege die Quertasche so drüber, dass ich sie beim Fahrradschieben festhalten kann. Es folgt ein langer Sprint über den Bahnsteig, während schon mit der Kelle gewedelt und gepfiffen wird. Ein Ehepaar mit Fahrrädern verlädt auch gerade. Zu dritt reichen wir alles durch die enge Tür.

      Die beiden möchten an der Sternfahrt zum AKW Grafenrheinfeld teilnehmen, sind allerdings im falschen Zug, wie sie vom Schaffner erfahren. Sie steigen am nächsten Bahnhof aus. Nun steht mein Fahrrad bis Kulmbach allein im Abteil. Die Fahrt geht überwiegend am Main entlang, so dass ich schon mal sehen kann, wo ich die nächsten Tage entlangfahren werde. Der Bahnhof in Kulmbach überrascht mit einer klassischen Unterführung. Treppe nach unten, Gepäck provisorisch wieder drauf, durch den Gang, Treppe nach oben. Die Treppen kommen mir besonders lang vor. Mir reicht es.

      Also los. Die Sonne scheint. Wo ist der Main? Ich muss erst einmal auf die Karte gucken. Bei Kulmbach fließen der weiße und der rote Main zusammen. Ich treffe erst einmal auf den weißen Main. Grob geschätzt ist er 50 cm breit. Am Ufer führt ein geschotterter Radweg entlang. Fern der Straße. Hinter dem Ort biege ich ab, um zum Zusammenfluss zu fahren. Hier geht es durch eine weite Aue. Der Zusammenfluss erzeugt auch nicht wirklich einen Strom. Aber immerhin ein munteres Flüsschen. Der Radweg ist gut ausgeschildert. Man sieht überall noch die Spuren der Überschwemmung im Frühjahr. Der Weg ist frisch geschottert. So reichlich, dass ich teilweise regelrecht schlingere, obwohl mein ATB relativ geländegängig ist. Da hat es jemand richtig gut gemeint.

      Ich möchte bis Lichtenfels fahren. Dort gibt es einen Campingplatz. Die sind hier am Oberlauf dünn gesät. Die Gegend ist nicht besonders attraktiv. Die Orte auch nicht. Es sind allerhand Radfahrer mit den üblichen Ortlieb-Taschen unterwegs. Der Main ist schmal und windet sich stark. Meist außer Sichtweite. Es gibt viele Gewerbegebiete. Und reichlich Straßen. In Lichtenfels gibt es eine Staustufe mit einem Wehr mit E-Werk. Es tost und poltert. Der Campingplatz ist gut versteckt unten am Fluß. Ein erheblicher Teil dient dem Dauercamping. Daneben steht eine Reihe Wohnmobile. Der Streifen Gras davor, direkt am Fluß, ist die Zeltwiese. Ich komme mir ein bißchen komisch vor, als ich dort, direkt vor den Panoramafenstern der Wohnmobile mein Zelt auspacke. Es steht nach wenigen Minuten. Ich gehe ins Waschhaus, um die Luftmatratze aufzublasen und packe mein Gepäck ins Zelt. Unbeladen steht das Fahrrad brav auf seinem Ständer.

      Nach einem kurzen Rundgang durch den Ort – Beine ausschütteln – setze ich mich mit den Resten meines Proviants auf einen Bootssteg am Main und sehe mir den Sonnenuntergang an. Als es frisch wird, gehe ich in mein gemütliches Bett.

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      • rockhopper
        Fuchs
        • 22.04.2009
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        #4
        AW: [DE] Main-Radweg 2011

        Ähmm...wo ist denn das Fahrradabteil?..das kenne ich nur zu gut.
        In Frankreich ist es auch nicht anders, das SNCF Personal weiß das auch fast nie. Meine Taktik ist mittlerweile so,
        dass ich mich etwa in der Mitte des Bahnsteigs platziere, und dann beim Einfahren des Zuges versuche ein Fahrradpikto
        zu erhaschen. Dann geht es im Laufschritt mit nur locker eingehängten Packtaschen zum Radabteil.
        Gibt es noch ein paar Fotos...bin sooo ungeduldig..
        Danke für die ersten Eindrücke Deiner Tour.
        VG_rena

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        • Enja
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          #5
          AW: [DE] Main-Radweg 2011

          Dienstag: Tatsächlich habe ich selten so gefroren, wie in dieser Nacht. Ich bin froh, als es hell wird. Als ich den Reißverschluss des Zeltes öffne, sehe ich auch warum. Draußen ist alles weiß. Es hat gefroren. Aus dem Main steigen weiße Nebelschwaden auf. Die Sonne ist noch nicht zu sehen. Na gut. Gehe ich erst einmal duschen. Das Waschhaus ist angenehm geheizt. Ich hänge nach dem Duschen mein Handtuch über den Heizkörper und trinke an der Rezeption eine Tasse Kaffee. Ein paar Kekse habe ich noch von gestern. Da muss ich wohl mal an einem Supermarkt halten. Die Wasserflasche ist auch ziemlich leer. Ich fülle vorsichtshalber Leitungswasser ein. Man kann nie wissen.

          Nach dem Kaffee ist das Handtuch trocken, das Zelt aber immer noch klatschnass. Ich packe trotzdem. Es sieht nicht so aus, als würde es in absehbarer Zeit trocknen. Ich bastele mein Seilschloss durch die Schlaufen an den Taschen und ziehe die Regenhülle drüber. Es ist Regen angesagt. Dann geht es los. Erst einmal direkt hoch nach Vierzehnheiligen. Eine echte Herausforderung. Den größten Teil des Wegs schiebe ich. Am Autoparkplatz angekommen, reicht es mir. Ich kette das Fahrrad an eine Bank und gehe zu Fuß weiter. Mutter und Sohn auf Radtour machen es mir nach. Das letzte Stück Weg ist auch zu Fuß sehr anstrengend. An der Kirche angekommen, erwischt mich erst einmal eine heftige Migräneattacke, so dass ich mich auf eine Bank im Inneren setze und die Augen schließe. Nach einer halben Stunde geht es mir wieder besser. Kein Wunder – an so einem Wallfahrtsort. Da das so gut geklappt hat, bitte ich auch noch schnell um gutes Wetter.

          Zurück an meinem Fahrrad treffe ich wieder auf Mutter und Sohn, die mit mir eine religiöse Diskussion beginnen wollen. Da muss ich wohl mal etwas flotter in die Pedale treten. Es geht mit Höchstgeschwindigkeit abwärts nach Bad Staffelstein. Der Ort sieht hübsch aus, ich finde aber irgendwie keine Einfahrt, sondern verfahre mich in irgendwelchen langweiligen Wohngebieten. Ich bin froh, als ich irgendwann wieder auf die Bahnlinie treffe, an der entlang es aus dem Ort geht. Hinter Ebensfeld wird empfohlen, vom Radweg auf die Straße zu wechseln, da der Radweg zu schlecht sei. Das mache ich natürlich nicht und fahre nun allein zwischen Bahnlinie und Main weiter. Sehr idyllisch und ruhig.

          Das breite Maintal dient hier auch noch der Autobahn, einer Bundesstraße und endlosen Gewerbegebieten. Da ist man dankbar, wenn man mal ein wenig im Grünen ist. Bei Zapfendorf muss ich allerdings doch auf die Straße. Zeitgleich fängt es an zu regnen. An der Straße sehe ich bei einem Wegkreuz unter einem großen Baum einen Picknickplatz und beschließe, dort erst einmal zu rasten. Ich sehe den Radfahrern zu, die alle völlig unter ihren Regenhüllen verschwinden, sammele die letzten Krümel aus meiner Provianttüte und bekomme Besuch von zwei alten Männern mit ihrem Traktor. Nach einem freundlichen „Grüß Gott“ überreichen sie mir ein Bier. Das gehöre zur Brotzeit zwingend dazu. Wir plaudern ein bißchen.

          Weiter geht es auf Bamberg zu. Es regnet immer wieder. Regencape auf. Regencape ab. Mehr so ein ergiebiges Nieseln, das die ohnehin schon graue Landschaft noch grauer macht. Es geht über diverse Schnellstraßen, die für das Fahrrad weite Umwege erfordern. Der Verkehr wird stärker. Bamberg. Heftiger Regen setzt ein. Große Städte sind mit dem Fahrrad immer ungemütlich. Man verfährt sich schnell. Kurvt endlos durch gesichtslose Vorstädte und Gewerbegebiete. So auch hier. Baustelle. Umleitung auch für Fahrräder. Stau. Hupende Autos, die haarscharf an mir vorbei durch die Pfützen sausen. Keinerlei Beschilderung mehr. Ich folge schließlich den Wegweisern Richtung Stadtmitte. Zwar kenne ich Bamberg schon und möchte eher nicht hoch zum Dom. Aber die Altstadt ist nett. Da könnte ich eine Rast machen. Ich habe Hunger.

          Schließlich finde ich an einer Kreuzung ein Schild „Mainradweg“. Der geht an der Innenstadt vorbei. Ich überlege, ob ich Bamberg nicht Bamberg sein lassen möchte, da es regnet wie aus Eimern, biege aber dann doch pflichtbewusst Richtung Innenstadt ab. Als ich den Main-Donau-Kanal überquere bricht die Sonne durch. Bamberg ist immer noch schön. Ich schiebe mein Fahrrad durch die Altstadt. Nur ein Plätzchen zum Einkehren finde ich nicht, wo ich mein Fahrrad in Sichtweite behalten könnte. Angesichts der Menschenmengen möchte ich es nicht – mit Gepäck – aus den Augen lassen. Ich folge also der Regnitz. Auf meiner Seite geht die Altstadt in ein Villengebiet über. Drüben folgt jetzt jede Menge Hafen und Gewerbe. Irgendwann treffe ich wieder auf den Main-Radweg und es geht die Regnitz entlang auf den Main zu. Die Regnitz ist erheblich breiter als der Main, der bisher immer noch eher ein Flüsschen als ein Fluss ist. Aber nach dem Zusammenfluss sieht das schon anders aus. Nun ist der Main schiffbar. An den Staustufen gibt es jetzt Schleusen.

          Ich fahre an einem großen Schild mit der Aufschrift „Main-Donau-Kanal km 0“ vorbei. Was auch immer das bedeuten soll. Ein Abzweig ist hier jedenfalls nicht. Kurz darauf ein neues Gewerbegebiet. Endlich Supermärkte. Alle in einer Reihe. Erleichtert kette ich mein Fahrrad an das Geländer neben den Einkaufswagen und gehe erst einmal einkaufen. Einen Fertigsalat. Eine Bayern-Laugen-Brezel. Ein Baguette. Wasser. Eine Yoghurt für morgen früh. Etwas Aufschnitt. Der Tag ist gerettet. Die Brezel esse ich gleich mal. Und stelle fest, dass ein Baguette auf dem Fahrrad unpraktisch ist. Der Main-Radweg folgt jetzt der Straße. Bald komme ich auf Sand zu. Mein Tagesziel. Es regnet wieder. Am Himmel zieht ein Gewitter auf. Der Campingplatz liegt hier nicht am Main, sondern an einem See. Ich muss mich durchfragen. Erleichtert komme ich dort an und baue hastig mein Zelt auf. Es donnert und regnet bald darauf mit aller Kraft. Mein Zelt steht. Ich flüchte mich unter das Vordach des Platz-Kiosks und trinke erst einmal ein Bier.

          Damit ich genügend Unterhaltung habe, erscheinen weitere Gäste. Sie sind mit Kanus unterwegs. Eltern mit Sohn. Sie warten unter dem Dach auf eine Regenlücke, müssen aber schließlich im Dauer-Starkregen ihr Zelt aufbauen. Ich darf trocken bleiben. Schließlich mache ich es mir im Zelt gemütlich und baue mir dort ein Buffet auf. Um nicht wieder zu frieren, packe ich meinen Angora-Pullover aus und ziehe mir zwei Paar Wollsocken übereinander an. Die Nacht über habe ich es nun mollig warm. Es wird auch nicht mehr so kalt draußen. Die Packtaschen habe ich unter dem Regenüberzug auf dem Fahrrad gelassen, um nicht das Seilschloss lösen und am nächsten Morgen wieder anfummeln zu müssen. Das behalte ich jetzt so bei. Leider gibt es hier keinen Heizkörper zum Handtuch trocknen. Am nächsten morgen ist es genauso nass wie das Zelt. Es regnet weiterhin.

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          • Enja
            Alter Hase
            • 18.08.2006
            • 4750
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Main-Radweg 2011

            Mittwoch: Von Sand aus geht es weiter nach Zeil. Immer noch die Straße entlang. Immerhin ist Zeil ein recht netter Ort. Auch nach Haßfurt geht es weiter die Straße entlang. Teilweise sogar ohne Radweg. Aber in Haßfurt gibt es wenigstens was zu sehen. Am Main sozusagen Voraussetzung für einen anständigen Ort: eine Kirche von Balthasar Neumann und ein Riemenschneider-Altar. Meine Güte, hatten die beiden einen Output.

            In Haßfurt biegt der Radweg ab. Zwischen Bundesstraße und Radweg liegt jetzt der Bahndamm. Dadurch geht es wesentlich idyllischer den Main entlang. Eine Bahn fährt nur ab und zu vorbei. Immer mal wieder nieselt es leicht. So geht es bis nach Schweinfurt. Main und Radweg führen an Schweinfurt vorbei. Da ich dort noch nie war, beschließe ich, eine Runde durch die Innenstadt zu drehen. Es gibt ein großes Kunstmuseum. Soviel Zeit habe ich nicht und im Radler-Dress, schön nass geregnet, ist das auch nicht das Richtige. Weder Rathaus noch Marktplatz können mich so wirklich begeistern. Der historische Gesamteindruck wird durch hässliche Neubauten entstellt, dazu gibt es unglaublich viel Verkehr, was ich jetzt nicht mehr gewöhnt bin. Also nichts wie wieder weg. Nach dem Überqueren der Verkehrsschneisen komme ich zurück an den Main. Das Ufer ist zunächst parkartig angelegt. Da der Regen wieder stärker wird, mache ich es mir zu einem Picknick unter einem großen Baum bequem.

            Auf der Weiterfahrt, wird der Radler-Verkehr immer dichter. Ich komme mir vor, wie in der Rush-Hour auf der Autobahn. Hinter Schweinfurt wird die Autobahn gekreuzt und weitere Hauptverkehrsstraßen. Der Radweg tut das wie immer in großen Bögen und entfernt sich dabei vom Main. Der Grund wird kurz darauf sichtbar. Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Es steht da am Main und summt vor sich hin. Radwege werden um solche Bauwerke meist in großem Abstand geführt. Man will wohl keinen Besuch. Das bedeutet natürlich: ab, die Hügel hoch. Und wie ich da so gemütlich durch die Hügel fahre, gehen rundherum die Sirenen los. Störfall im Kernkraftwerk? Ich gucke auf die Uhr. 11:17 Uhr. Komische Zeit für einen Probealarm. Außerdem beginnt der bei uns immer mit der Entwarnung. Dies ist eindeutig ein Alarm. Ich treffe auf einen Monteur, der an einem Stromkasten herumschraubt. Alles klar. Probealarm. Sei im Radio angekündigt worden. Als Radfahrer ist man natürlich völlig aus der Welt.

            Immerhin biegen jetzt die Hauptverkehrsstrecken weg. Die Hügel werden höher und rücken näher an den Main. Das sieht gleich viel netter aus. In Wipfeld geht es auf die Fähre. Sie liegt zunächst am anderen Ufer, kommt aber herüber, um einen ganzen Schwung Radfahrer aufzunehmen, der sich schnell angesammelt hat. Irgendwo habe ich auch inzwischen die Grenze zwischen Bierfranken und Mainfranken überquert. Die Hügel sind jetzt von Weinbergen bedeckt. Bocksbeutel-Reklame ziert die Orte.

            Die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten kommt in Sicht. Der Radweg führt direkt über den Parkplatz. Mal wieder ein Werk des Dreamteams Neumann/Riemenschneider. Leider kann man wenig sehen. Die Seiten sind eingewachsen, der Giebel zum Main ist nur aus zwei Meter Abstand anzusehen, sonst müsste man auf die andere Mainseite. Und drinnen ist es dunkel.

            Den Hügel abwärts komme ich nach Volkach. Es regnet wieder stärker. Wegen Hochwasserschäden und einer Baustelle muss ich vom Main wegbiegen. „Umleitung für Fahrräder“. Leider ist dann weiter nichts ausgeschildert. Ich schiebe zunächst mal durch die Altstadt. Es gibt eine schöne Fußgängerzone und ein Rathaus mit einem Renaissance-Erker. Anschließend versuche ich, den Main wiederzufinden. Er ist wie vom Erdboden verschluckt. Stattdessen finde ich erst einmal ein Ladenzentrum und stocke meine Vorräte auf. Dort versuche ich jemanden zu finden, der mir den Weg weisen kann. Nach etlichen Ehrenrunden finde ich den Radweg wieder. Bzw. Die Umleitungsschilder.

            Hier kann man eine Mainschleife abkürzen, indem man einem Kanal folgt, der das auch tut. Gute Idee. Es regnet nämlich immer noch stark. Ich komme an die Verzweigung. Schiff auf Schiff fährt in eine große Schleuse. Daneben ein Weg. Der Mainradweg biegt ab. Am Beginn des anderen Wegs stehen mindestens sieben Verbotsschilder, die vom Absturz in die Schleuse bis zum Angriff von Eichenprozessionsspinnern alle möglichen Drohungen verkünden. Dazu gibt es auch Schilder mit „Radfahrer erlaubt“. Was gilt nun? Ich beschließe, hier fahren zu dürfen, da der Schlagbaum nicht geschlossen ist. Es ist etwas unheimlich. Niemand außer mir nimmt diesen Weg. Es geht schnurgeradeaus. Auf beiden Seiten dichter Wald. Ohne von den geheimnisvollen Raupen attackiert worden zu sein, treffe ich am Ende des Kanals wieder auf den Main-Radweg.

            Bald sehe ich die Türme der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Da muss ich natürlich hin. Leider ist alles verrammelt. Selten so einen verlassenen, abweisenden, unfreundlichen Ort besucht. Also weiter. Der Radweg schlägt einen Haken über Dettelbach, dann geht es wieder am Main entlang. Hier treffe ich auf eine Schafherde mit Schäfer, Schäferhunden und Schäferkarren. Bis Kitzingen ist es nicht mehr weit. Kitzingen feiert irgendeine Gartenschau und empfängt mich mit aufwändigen Rabatten. Nur dass es leider immer noch regnet. Mal abgesehen von der Altstadtidylle ist die Stadt recht groß. Ich kurve auf der Suche nach dem Campingplatz mal wieder durch Gewerbegebiete und versuche mich durchzufragen. Die Ausschilderung hat mich nur vor eine Baustellenabsperrung geführt. Ab Kitzingen beginnt die idyllische Mainstrecke. Und offensichtlich gibt es hier auch vermehrt Tourismus, wie man schon an dem großen Campingplatz erkennen kann. Er findet sich schließlich neben einer großen Autobrücke zwischen Main und Freizeitbad. Die sogenannte Zeltwiese liegt zwischen dem Parkplatz des Bades und der Zufahrtsstraße zum Campingplatz. Auf der lange nicht mehr gemähten Wiese (wie praktisch bei Regen) steht ein Wohnmobil. Die Insassen finden mein Eintreffen nicht besonders gut. Angeblich störe ich ihren Hund.

            Ich stelle im Regen mein Zelt auf. Nun ist es tatsächlich so nass, dass das Wasser aus dem Zeltsack läuft. Auf dem Boden im Inneren stehen große Pfützen. Ich gehe erst einmal Duschen und im Anschluss ein Bier trinken. Nach einem langen Spaziergang sitze ich in meinem Regencape auf der Schaukel und freue mich auf das Wetter, das nun angeblich besser werden soll.

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            • hosentreger
              Fuchs
              • 04.04.2003
              • 1406

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Main-Radweg 2011

              Im Gegensatz zu Deinem Wetter gefällt mir Dein Bericht sehr gut.
              Ich kam von Westen den Main entlang und hatte nur Sonnenschein.
              Aber es besteht wohl kein Zusammenhang zwischen Fahrtrichtung und Wetter...

              Ich freue mich schon auf Deine sonnige Weiterfahrt und die Trocknung von Zelt und Handtuch.
              Gab es eigentlich nur Bier oder auch Wein für Dich unterwegs???
              Vielleicht hättest Du mit Wein den Wettergott früher umgestimmt

              meint hosentreger
              Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

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              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4750
                • Privat

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                #8
                AW: [DE] Main-Radweg 2011

                Ich hatte doch die Vierzehnheiligen auf meiner Seite. Wenn die Wolken allzu dunkel wurden, habe ich mich an die gewendet. Und warte mal ab - jetzt kommt der Sonnenschein. War halt auch April. Was kann man da erwarten?

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                • Enja
                  Alter Hase
                  • 18.08.2006
                  • 4750
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                  #9
                  AW: [DE] Main-Radweg 2011

                  Donnerstag: Tatsächlich kommt am nächsten Morgen die Sonne durch. Ich lasse sicherheitshalber doch noch mal die Regenüberzüge über den Packtaschen. Darüber befestige ich mein inzwischen ziemlich müffelig gewordenes Handtuch. Heute geht es an Würzburg vorbei. Hoffentlich bei bestem Wetter. Und dort werde ich ein Eis essen. Irgendwie erinnere ich mich an eine tolle Eisdiele am Main. Also ade Kitzingen und auf nach Marktbreit.

                  Bei Marktbreit treffe ich auf einen Verbrauchermarkt mit angegliedertem Getränkemarkt. Ich möchte mir eine Flasche Wasser und eine Tafel Schokolade kaufen, werde aber belehrt, dass ich mich zwischen diesen beiden Produkten entscheiden muss. Kaufe ich zum Beispiel die Flasche Wasser, muss ich sie „in mein Auto“ bringen, bevor ich den anderen Ladenteil betreten darf. Obwohl ich die einzige Kundin bin, ist man nicht bereit, eine Ausnahme zu machen. Ich verzichte also auf die Schokolade. Das ist sowieso gesünder. Ein spannendes Geschäftskonzept.

                  Marktbreit ist ein schöner Ort. Ich gönne mir einen Rundgang durch den alten Ortskern. Weiter geht es den Main entlang nach Ochsenfurt. Auch hier schiebe ich mein Fahrrad einmal durch den Ort und über den Marktplatz. In der Stadtkirche sehe ich mir die Riemenschneider-Statue an und werfe einen Blick auf das historische Rathaus. Das Wetter wird immer besser. Nicht nur, dass der Regen aufgehört hat. Die Sonne kommt heraus. Ich drappiere ein paar feuchte Kleidungsstücke auf meinem Gepäck, um sie zu trocknen.

                  Mit der Fähre geht es auf die andere Main-Seite und nun auf Würzburg zu. Der Weg ist breit ausgebaut. Teilweise mit Mittelstreifen. Und auch stark beradelt. Ganze Großfamilien und Kegelclubs pedalieren dahin. Fährt sich ein bißchen wie auf einer überfüllten Autobahn. Überholen zwecklos. Man hängt sofort hinter dem nächsten „Spezialtransport“. Rechts verläuft die Bundesstraße auf einem Damm. Ab und zu gibt es einen Durchschlupf, um die Orte, die dahinterliegen zu besuchen. Eibelstadt lasse ich aus und besuche stattdessen Randersacker. Nicht zuletzt, weil mich beim Fotografieren mal wieder meine Lieblings-Großfamilie überholt hat, an der kaum ein Vorbeikommen ist. Vorne weg rollt „Vater“ auf dem Liegerad im Schritttempo. Dahinter daddeln nicht weniger als 5 Kinder im Vorschulalter auf allen möglichen Fahrzeugvarianten vom Roller über das Laufrad bis zum Fahrrad mit Stützrädern. Dazu brauchen sie die komplette Wegbreite.

                  Ziel in Randersacker ist die romanische Pfarrkirche. Leider ist sie geschlossen. Der Turm ist aber recht interessant. Und das Örtchen auch ganz nett. Der Mainradweg führt jetzt über einen Parkähnlich ausgebauten Uferstreifen, wie das bei größeren Städten so üblich ist. Mein Ziel ist die Alte Brücke. Ich biege also nicht mit dem Mainradweg vom Ufer ab, sondern fahre weiter über etliche Parkplätze bis ich in einer Strandbar lande. Menschen sitzen in Liegstühlen auf einer aufgeschütteten Sandfläche und schlürfen Cocktails. Kombiniert mit dem strahlenden Sommerwetter sieht das äußerst mediterran aus. Leider kann man hier nicht treppenfrei vom Kai aus nach oben. Ich muss ein ganzes Stück zurück und biege dann in die Innenstadt ab.

                  Ganz Würzburg und ein Heer von Besuchern füllt jedes freie Fleckchen. Ich kann die Eisdiele meiner Erinnerung nicht finden. Und auch sonst keinen leeren Stuhl in einem der vielen Cafes. Da ich relativ oft in Würzburg bin, spare ich mir auch die üblichen touristischen Anlaufziele. Die vielen Menschen sind mir zuviel. Ich komme mit dem Rad kaum durch. Und so suche ich bald wieder den Main-Radweg auf. Es geht über die Alte Mainbrücke auf die andere Seite und dort über die einzigen Stufen im Verlauf des Radwegs.

                  Zunächst geht es wieder durch eine Art Park. Gegenüber liegt endlos ein Gewerbebetrieb neben dem nächsten. Auf meiner Seite sind viele Inlineskater unterwegs. Links neben dem Weg liegen Quellen mit Rastplätzen. Ich will aber das Eis, das ich mir versprochen habe, fahre also weiter bis nach Veitshöchheim. Hier liegt die Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe inmitten eines großen Parks. Nach einer Runde durch die ausgedehnten Gärten finde ich im Ort eine hübsche Eisdiele. Mein Fahrrad kann ich neben meinem Tisch an einen Blumenkübel anlehnen und im Auge behalten.

                  Gemütlich radele ich weiter den Main entlang über Zellingen bis nach Karlstadt. Der Spessart kündigt sich langsam an. Keine Weinberge mehr. Dafür mehr bewaldete Berge. Mehr Ruhe. Der Campingplatz in Karlstadt liegt etwas unromantisch neben einem riesigen Freibad mit Blick auf die örtliche Industrie. Man empfängt mich aber sehr freundlich und weist mir einen Platz direkt am Maschendrahtzaun zum Main zu. Da kann ich direkt aus dem Zelt auf den Main gucken und den Schiffen zusehen, die hier mit kurzen Abständen vorbeituckern. An den Zaun soll ich mein Fahrrad lehnen. Angeblich machen das die Radler immer so.

                  Abends erkunde ich noch den Ort und gehe ausgezeichnet und preiswert essen. Das war mal nötig. Der Abend ist geradezu sommerlich.

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                  • Enja
                    Alter Hase
                    • 18.08.2006
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                    #10
                    AW: [DE] Main-Radweg 2011

                    Freitag: Am nächsten Morgen hole ich mir einen Kaffee und ein Croissant und frühstücke gemütlich am Mainufer. Erstmalig ist es so warm und sonnig, dass mein Zelt vor dem Einpacken trocknen wird. Ebenfalls erstmalig hat ein Stückchen weiter ein anderer Radfahrer gezeltet. Wir tauschen uns kurz aus bevor wir in entgegengesetzten Richtungen aufbrechen.

                    Mein heutiges Ziel ist die Burg Rothenfels, die Etappe also sehr kurz. Mittags beginnt meine Tagung dort. In strahlendem Sonnenschein geht es nach Gemünden. Dort wechsele ich auf die andere Seite bis Lohr. Der Spessart zeigt sich von seiner schönsten Seite. In Lohr geht es wieder zurück auf die rechte Mainseite. Ich bummele in Ruhe durch den Ort und versuche, eine Karte zu finden, die mir den passenden Aufstieg zur Burg zeigt. Niemand hat dazu einen Tipp. Die Busse nehmen keine Räder mit.

                    Der Main-Radweg führt auf der linken Seite weiter. Ich bleibe auf der rechten. Die Straße entlang gibt es einen Radweg zum Ort Rothenfels. Schon von weitem sieht man die Burg oben drüber. Eine ganze Ecke hinter dem Ort biegt die Straße nach Bergrothenfels ab in Richtung Burg. Es geht steil hoch. Ich schiebe teilweise. Es gibt viele schöne Ausblicke auf Burg und Ort. Bald bin ich oben angekommen.

                    Die Burg ist in weitestem Sinne eine Bildungseinrichtung. Ich kenne sie gut. Zwei meiner Tanten verbrachten hier ihren Lebensabend. Rudolf Schwarz hat speziell die Kapelle gestaltet. Man weist mir ein Zimmer zu. Mein Fahrrad wird in einen Schuppen eingeschlossen. Von den anderen Seminarteilnehmern ist nichts zu sehen. Wie sich später herausstellt, hat es einen Brand an der Bahnstrecke gegeben. Die anderen treffen also erst nach und nach mit dem Taxi oder zu Fuß ein. Da hatte ich mit meinem Fahrrad doch tatsächlich die beste Idee.

                    Sonntag: Mittags ist mein Seminar zuende. Alle warten gespannt, um meine Abfahrt beobachten zu können. Meine Radausstattung ist allerdings eher dezent. Kein knallenges Paradiesvogel-Outfit im Angebot. Im Husch sause ich hinunter an den Main. Das Wetter ist immer noch wunderbar. Die Strecke wunderschön. Schneller als gedacht bin ich in Wertheim und damit am Ende meiner Radtour. Ab hier habe ich eine Bahnfahrkarte gebucht.

                    Wertheim liegt schön wie immer am Main. Ein strahlender 1. Mai-Sonntag. Anscheinend sind unglaublich viele Radler unterwegs. Ich gehe noch gemütlich essen und steuere dann den Bahnhof an. O je. So viele Räder auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Und es gibt nur noch einen Zug nach Aschaffenburg. Ein Bahn-Angestellter beruhigt die Gemüter. Man werde niemanden zurücklassen und die Räder schon alle irgendwie in den Zug bekommen.

                    Es dauert eine Stunde über die reguläre Abfahrtszeit hinaus bis alle Räder irgendwie im Zug untergebracht sind und wir abfahren können. Zunächst einmal sind alle froh. Dann wird herumgefragt. Wohin soll es gehen? Alle Radfahrer wollen nach Aschaffenburg. Und fast alle dort nach Frankfurt umsteigen. Dank der Verspätung werden wir dort noch genau vier Minuten bis zur Abfahrt des letzten Zuges haben. Oh.

                    Wir schmieden Pläne. Da hilft nur verschärfte Kooperation. Wir werden eine Kette bilden und Fahrräder und Gepäck in Hochgeschwindigkeit auf den Bahnsteig durchreichen, statt das Fahrradgewirr im Waggon auseinanderzupflücken. Das klappt auch. Ich stehe auf dem Bahnsteig und reiche Fahrräder durch. Das letzte. Meins fehlt. Ach, das muss wohl im Waggon geblieben sein. „Dann noch gute Reise. Das schaffen sie nicht mehr.“ Ich bin eindeutig sauer. All die vielen sportgestählten jungen Männer, die ihre schicken Fahrräder gepäckfrei auf der Schulter tragen, rennen davon. Ich hole mein Rad und das Gepäck aus dem Zug.

                    Aber Pustekuchen. Ich weiß, wo die Aufzüge sind und komme als eine der ersten auf dem Zielbahnsteig an. Der Zug hat offensichtlich gewartet. Ich wuchte mein Fahrrad in den Zug und steige wieder aus, um mein Gepäck nachzuholen. Der Zugbegleiter hält die Kelle schon hoch. Da reicht mir jemand mein Gepäck entgegen. „Das wollen sie doch sicher auch noch mitnehmen.“ Danke schön. Die Bahnpolizei, dein Freund und Helfer.

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                    • rockhopper
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                      #11
                      AW: [DE] Main-Radweg 2011

                      Danke für den interessanten Bericht!

                      Da ich meine Bretagne-Tour für dieses Jahr aus finanz. Gründen gestrichen habe, bin ich am Überlegen, mich mal im Lande
                      umzusehen. Wenn frau es etwas ruhiger mag, ist der Maintal-Radweg wohl zu stark befahren (Juni/Juli)....Rennpisten mag ich garnicht und dauernd ausgebremst werden ist auch anstrengend.

                      Ist der Maintal-Radweg von Deiner Sicht aus empfehlenswert?...wenn es nicht gerade dauerregnet..)).

                      Vg_rockhopper

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