AW: [SE] Luohttoláhko Camping
20. März 2013
Tarraure – Njunesstugan
4 km
Letzter Zeltplatz im Tarradalen.
Tarradalen oberhalb von Njunjes.
Link zum Panorama.
Noch so ein fauler Tag. Zelt abgegebaut und dann huschhusch in einer Stunde zur Njunjesstugan. Ich habe diesen Tag noch Zeit, und was soll ich zwei Nächte in Kvikkjokk?
Die Hütte hatte einige Tage keine Gäste und ist so stark ausgekühlt, dass das Eis im Wassereimer gefroren ist. Ich heize den Ofen an und gehe dann erst einmal Holz hacken, danach sitze ich bis in den Nachmittag mit Daunenjacke in einem lustigen, mit Isomatte bezogenen Holzstuhl, den ein Hüttenwirt mal gebastelt hat, schlürfe heißen Tee und schmökere in dem dicken Njunjes-Aktenordner aus dem Bücherregal.
Dort sind Auszüge aus wissenschaftlichen Büchern, Zeitungsartikel und Quellen und Dokumente aus dem Museumsarchiv von Jokkmokk gesammelt, die von Njunjes handelt, von den Neusiedlern, die im frühen 19. Jahrhundert in den kargen Bergtälern Lapplands eine neue Existenz aufzubauen versuchten, Vieh hielten, sogar Getreide anzubauen versuchten. Ein unglaublich hartes, karges, entbehrungsreiches Leben, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.
Nach einigen Stunden Lektüre bin ich durch mit der Akte Njunjes, und es ist Zeit für ein Nickerchen. Das dauert bis sechs, und als ich aufwache, ist der Hüttenwirt wieder da, er hat einen Tagesausflug gemacht.
Er hat übrigens gleich als er gestern zurückkam, sein Telefon ausprobiert, und, Überraschung, es war tot. Inzwischen wurde der Fehler behoben, aber es scheint, dass der Wurm im System war und der ganze Padjelanta tagelang ohne funktionierende Nottelefone.
Dieser (sonnige! windstille!) Tag endet so pädagogisch wertvoll, wie er angefangen hat. Der Hüttenwirt ist Jäger, und als ich ins Bett gehe, kenne ich die Unterschiede zwischen Alpenschneehuhn, Moorschneehuhn, Haselhuhn und Birkhuhn. Und ich weiß, wie man Auerhühner jagt. Nur theoretisch natürlich, mir fehlt dazu der pfiffige Finnenspitz. Außerdem weiß ich nun, das kleine, weibliche Finnenspitze 20-kg-Pulkas ziehen können. Der Hüttenwirt erzählt er sei schon mehrfach von Skooterfahrern beschimpft worden, wegen „Tierquälerei“. Seine Finnenspitzin hört uns sehr entspannt zu und scheint zu lächeln.
20. März 2013
Tarraure – Njunesstugan
4 km
Letzter Zeltplatz im Tarradalen.
Tarradalen oberhalb von Njunjes.
Link zum Panorama.
Noch so ein fauler Tag. Zelt abgegebaut und dann huschhusch in einer Stunde zur Njunjesstugan. Ich habe diesen Tag noch Zeit, und was soll ich zwei Nächte in Kvikkjokk?
Die Hütte hatte einige Tage keine Gäste und ist so stark ausgekühlt, dass das Eis im Wassereimer gefroren ist. Ich heize den Ofen an und gehe dann erst einmal Holz hacken, danach sitze ich bis in den Nachmittag mit Daunenjacke in einem lustigen, mit Isomatte bezogenen Holzstuhl, den ein Hüttenwirt mal gebastelt hat, schlürfe heißen Tee und schmökere in dem dicken Njunjes-Aktenordner aus dem Bücherregal.
Dort sind Auszüge aus wissenschaftlichen Büchern, Zeitungsartikel und Quellen und Dokumente aus dem Museumsarchiv von Jokkmokk gesammelt, die von Njunjes handelt, von den Neusiedlern, die im frühen 19. Jahrhundert in den kargen Bergtälern Lapplands eine neue Existenz aufzubauen versuchten, Vieh hielten, sogar Getreide anzubauen versuchten. Ein unglaublich hartes, karges, entbehrungsreiches Leben, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.
Nach einigen Stunden Lektüre bin ich durch mit der Akte Njunjes, und es ist Zeit für ein Nickerchen. Das dauert bis sechs, und als ich aufwache, ist der Hüttenwirt wieder da, er hat einen Tagesausflug gemacht.
Er hat übrigens gleich als er gestern zurückkam, sein Telefon ausprobiert, und, Überraschung, es war tot. Inzwischen wurde der Fehler behoben, aber es scheint, dass der Wurm im System war und der ganze Padjelanta tagelang ohne funktionierende Nottelefone.
Dieser (sonnige! windstille!) Tag endet so pädagogisch wertvoll, wie er angefangen hat. Der Hüttenwirt ist Jäger, und als ich ins Bett gehe, kenne ich die Unterschiede zwischen Alpenschneehuhn, Moorschneehuhn, Haselhuhn und Birkhuhn. Und ich weiß, wie man Auerhühner jagt. Nur theoretisch natürlich, mir fehlt dazu der pfiffige Finnenspitz. Außerdem weiß ich nun, das kleine, weibliche Finnenspitze 20-kg-Pulkas ziehen können. Der Hüttenwirt erzählt er sei schon mehrfach von Skooterfahrern beschimpft worden, wegen „Tierquälerei“. Seine Finnenspitzin hört uns sehr entspannt zu und scheint zu lächeln.
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