Schneeanker vs Schneeheringe

[Bergtroll]

Bislang habe ich immer Hilleberg Schneeheringe verwendet und keine Probleme gehabt. Die sind aber relativ schwer.

Ich habe auch noch Exped Schneeanker. Hat irgendjemand mal unter irgendwelchen Bedingungen Probleme mit Schneeankern gehabt?

Danke.

[ToniBaer]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Ein paar Beispiele aus der SUFU:

http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/59837-Eure-Zelte-im-Schnee-Foto-Brainstorming?p=982784&highlight=schneeanker#post982784
(in den Folgenden Beiträgen wird etwas darüber diskutiert)

http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/59866-Schnee-Heringe-aus-M%C3%BClls%C3%A4cken-!?highlight=Schneeanker

Viele Grüße
Toni

PS.: Mit etwas Mühe findet sich da noch mehr.

[Bergtroll]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Danke. Ich habe aber in den verlinkten Threads keine Hinweise bzgl. meiner Frage gefunden. Ich habe nur Bilder gefunden. Und Bauanleitungen für Schneeanker aus Müllsäcken nebst damit verbundener Stabilitätsprobleme.

Problematisch könnte ich mir Situationen vorstellen, wo zu wenig Schnee liegt (vereistes Fjell o.ä.), so dass man die Schneeanker nicht vergraben kann. Dann kann man sie aber wahrscheinlich mit Steinen füllen. Und Schneeheringe bekommt man bei den Bedingungen vermutlich auch nicht in den Boden.

[Moltebaer]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Ich habe mir neulich zusätzlich zu den HT-Rohr-Schneeheringen noch Schneeanker aus SilNylon-Resten zusammengetackert und da der Kram nicht viel wiegt, würde ich nächstes Mal einfach beide Varianten mitnehmen und auch durchprobieren.

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Ich habe für meinen Zwei-Bogen-Tunnel immer sechs Schneeheringe mit, mit Ski und Stöcken reicht das normalerweise. Einige Schneebeutel aus Silnylon habe ich zusätzlich mit, als Alternative bzw. für zusätzliche Abspannungen bei bedarf.

Ich verstehe grundsätzlich nicht den potentiellen Vorteil der Schneeanker im Vergleich zu geschlossenen Beuteln, ist doch viel mehr Gefummel, gerade bei viel Wind?

[Moltebaer]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Das elende Gefummel fiel mir schon bei der Konstruktion auf. Ich vermute fast, daß die Teile nach dem Auspacken erstmal entworren werden wollen. Tausende Knoten, die sich lösen können und tausende Schlaufen, die sich nicht hätten verhaken sollen.

Wie befestigst Du denn die Schneebeutel an den Abspannpunkten? Soll ja auch straff gespannt sein.
Ich habe Leinenspanner und T-Stopper angebracht, würde sie tagsüber an den Ösen befestigt und sauber eingerollt lassen, so daß sie beim Aufbauen nur ausgerollt, vergraben und gespannt werden müßten.

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Die Beutel haben Endmaß ca 40 x 40 cm, verschlossen mit einem einfachen Kordelzug. Im Bereich wo die Kordel rauskommt, mit einem Streifen Zeltbodenmaterial verstärkt. An der Kordel kleine Kunststoffhaken oder Petzl-Micro-Karabiner zum Koppeln an die Zeltleine.

Edit. So:

[Bergtroll]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

OT: Das Hauptproblem mit den Beuteln ist Folgendes: Man kann sie wahrscheinlich nicht kaufen und Du bist zu hartherzig, um mir auch welche zu machen

[madomac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

OT: Das Hauptproblem mit den Beuteln ist Folgendes: Man kann sie wahrscheinlich nicht kaufen und Du bist zu hartherzig, um mir auch welche zu machen

Exped-Zeltanker? http://www.exped.com/exped/web/exped...9?opendocument

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Bergtroll, wieso kannst Du dir keine Beutel kaufen? Einfach irgendwelche kleinen Packbeutel, und ein paar kleine Karabiner.

@Madomac: Was ist mit den Exped-Schneeankern, findest Du die praktisch?

[madomac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Na, das sind doch genau die Beutel, die Bergtroll nicht kaufen kann?! :-)

[changes]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

@Madomac: Was ist mit den Exped-Schneeankern, findest Du die praktisch?

Na, das sind doch genau die Beutel, die Bergtroll nicht kaufen kann?! :-)

Ich habe auch noch Exped Schneeanker. Hat irgendjemand mal unter irgendwelchen Bedingungen Probleme mit Schneeankern gehabt?

Braucht er ja auch nicht, denn er hat sie ja schon.

@Bergtroll: Ich hab mir letztens welche gebastelt, aber leider noch keine Erfahrungswerte.

[madomac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Ups, sorry!

[Hawe]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Hatte mit den Schneeheringen von MSR und Hilleberg noch keine Schwierigkeiten. Das Gewicht habe ich durch reingebohrte Löcher reduziert. Da ich mit Ski und Pulka unterwegs bin hatte ich bei sehr hartem Schnee bzw. wenig Schnee weig Schwierigkeiten, da ich zur Not Abspannungen an der Pulka als Riesenanker (das Ding ist schwer...) befestigen konnte.
Sehr wenig Schnee gab es im Winter eigentlich nur an windausgesetzten Stellen, da zelte ich sowieso nach Möglichkeit nicht. Nein, eigentlich ganz überhaupt nicht. An windgeschützten Stellen oder im Buschland (absteigen für die Nacht, raus aus dem Sturm) gab es mit Schneemenge selten Probleme
Gruss Hawe

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Bei Bergtroll ist es so, er möchte Gewicht sparen.

Ich würde aber nie nur Beutel statt der Heringe mitnehmen, sondern die Beutel als Ergänzung sehen.

Ich benutze allerdings mittlerweile die kürzesten Schneeheringe von Hampton Works, die sind nur 20 cm lang und wiegen mit Dyneemaschnur und Karabiner 50 g. Für kleine Zelte ist die Länge IMO völlig ausreichend.

[Becks]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Ich habe die Exped Schneeanker (also die Säckchen mit Schnur dran) und klipse die mit kleinen Karabinern in die Zeltschnur
rein.

Halten besser als meine Selfmadeschneeheringe aus Abflussrohr und ich habe die Anker bis jetzt überall untergebracht. Bei lockerem Schnee muss man u.U. recht tief graben und ordentlich auf dem Schnee herumhüpfen, aber sie halten dann.

Ich nutze die Anker auch gerne im Sommer, da ich diese mit Felsbrocken füllen kann und so das Zelt auch auf Stein befestigt bekomme. Ist besser als die Methode mit Schnur um den Stein herum, da es mir schon zwei Leinen an überstehenden Felskanten der Steinhäufen durchgescheuert hat.

Alex

[North]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Wie bekommt Ihr die Anker, Tüten, Exped "Mini-Fallschirme" etc. am Morgen wieder aus dem Schnee?

Ich habe gerade meine ersten 10 Tage im schwedischen Schnee erleben dürfen und viel probiert bzw. gelernt.
Eine wichtige Erfahrung war, dass meine MYOG Alu-L-Profil-Häringe, als ich sie noch quer vergraben habe, am Morgen bis zum letzten Zentimeter ausgegraben werden mussten.

Ich kenne den Sámi Namen für den vorherrschenden Schneetyp leider nicht, aber es war, wie unter einer dünnen, verhärteten Schicht grober Zucker. In dem konnte man stapfen, so viel man wollte, er wurde erst fest, wenn man ca. 30 min gewartet, und dann weiter sehr vorsichtig verdichtet hat.
Wenn man dann drin rum gewühlt hat, ging das Ganze wieder von Vorne los...

Also:
Damit ich das Zelt aufbauen konnte, habe ich die Flächen vom Zelt und den Abspannpunkten wie oben vorbereitet, bis sie begehbar waren. Dann habe ich meine MOYOG Häringe, die analog der käuflichen Häringe in der Mitte eine Dynemaschnur und Leinesspanner hatten, mit Hilfe eines MYOG "Schneehäringswerkzeuges" einfach in den Schnee gesteckt, wie man es im Sommer mit normalen Häringen macht.
Mit dem Werkzeug wird jetzt einfach der Häring viel tiefer (ca 40cm) in den Schnee gedrückt.
Der Clou ist, dass der Häring mit dem Werkzeug in ca. 20 Sekunden gesetzt ist.
Am Morgen kann man dann, und das war das Beste, den Häring einfach an der Dynemaschnur herausziehen, wenn man anstatt nach vorn in Richtung Zelt (hält bombenfest) schräg nach Hinten in der Flucht des Härings zieht.

Gerade am Morgen hatte ich keine Lust alle Häringe auszugraben, sondern wollte los und mich bewegen...

Der komprimierte Schnee war dann sehr hart gefroren und als ich die Häringe, die ich zunächst immer noch quer verbuddelt hatte wieder ausgraben musste, war das eine elende Schinderei und hat locker ein paar Minuten je Häring Zeit gekostet.
Nun einfach kräftig an den angebrachten Karabinern gezogen und flupp, waren die Dinger draußen.

Beutel usw. müssen doch immer ausgegraben werden oder?
Wenn ich dann noch das Video (link in diesem Fred) mit dem 3 Minuten Getütel/Häring sehe, friere ich schon jetzt...
Speziell an den Tagen, wo das Ganze bisschen zackiger gehen musste, damit ich aus dem Wind rauskam...

Da ich selber aber noch sehr wenig Erfahrung mit Wintertouren habe, freut mich diese Diskussion gerade sehr, da ich persönlich schon enorm viel Zeit sparen konnte und da vom Material(Gewicht) noch besser werden möchte.

Mit den käuflichen Häringen, die ich kenne, geht das übrigens nicht, da sie oben den typischen "Standardwulst" haben und sich so zu sehr verhaken und nicht mehr einfach rausziehen lassen...

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Eine wichtige Erfahrung war, dass meine MYOG Alu-L-Profil-Häringe, als ich sie noch quer vergraben habe, am Morgen bis zum letzten Zentimeter ausgegraben werden mussten.

So ist es. Scheiß-Wintertouren.

[Maedhros]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Wie bekommt Ihr die Anker, Tüten, Exped "Mini-Fallschirme" etc. am Morgen wieder aus dem Schnee?

Ich habe gerade meine ersten 10 Tage im schwedischen Schnee erleben dürfen und viel probiert bzw. gelernt.
Eine wichtige Erfahrung war, dass meine MYOG Alu-L-Profil-Häringe, als ich sie noch quer vergraben habe, am Morgen bis zum letzten Zentimeter ausgegraben werden mussten.

Ich kenne den Sámi Namen für den vorherrschenden Schneetyp leider nicht, aber es war, wie unter einer dünnen, verhärteten Schicht grober Zucker. In dem konnte man stapfen, so viel man wollte, er wurde erst fest, wenn man ca. 30 min gewartet, und dann weiter sehr vorsichtig verdichtet hat.
Wenn man dann drin rum gewühlt hat, ging das Ganze wieder von Vorne los...

Also:
Damit ich das Zelt aufbauen konnte, habe ich die Flächen vom Zelt und den Abspannpunkten wie oben vorbereitet, bis sie begehbar waren. Dann habe ich meine MOYOG Häringe, die analog der käuflichen Häringe in der Mitte eine Dynemaschnur und Leinesspanner hatten, mit Hilfe eines MYOG "Schneehäringswerkzeuges" einfach in den Schnee gesteckt, wie man es im Sommer mit normalen Häringen macht.
Mit dem Werkzeug wird jetzt einfach der Häring viel tiefer (ca 40cm) in den Schnee gedrückt.
Der Clou ist, dass der Häring mit dem Werkzeug in ca. 20 Sekunden gesetzt ist.
Am Morgen kann man dann, und das war das Beste, den Häring einfach an der Dynemaschnur herausziehen, wenn man anstatt nach vorn in Richtung Zelt (hält bombenfest) schräg nach Hinten in der Flucht des Härings zieht.

Gerade am Morgen hatte ich keine Lust alle Häringe auszugraben, sondern wollte los und mich bewegen...

Der komprimierte Schnee war dann sehr hart gefroren und als ich die Häringe, die ich zunächst immer noch quer verbuddelt hatte wieder ausgraben musste, war das eine elende Schinderei und hat locker ein paar Minuten je Häring Zeit gekostet.
Nun einfach kräftig an den angebrachten Karabinern gezogen und flupp, waren die Dinger draußen.

Beutel usw. müssen doch immer ausgegraben werden oder?
Wenn ich dann noch das Video (link in diesem Fred) mit dem 3 Minuten Getütel/Häring sehe, friere ich schon jetzt...
Speziell an den Tagen, wo das Ganze bisschen zackiger gehen musste, damit ich aus dem Wind rauskam...

Da ich selber aber noch sehr wenig Erfahrung mit Wintertouren habe, freut mich diese Diskussion gerade sehr, da ich persönlich schon enorm viel Zeit sparen konnte und da vom Material(Gewicht) noch besser werden möchte.

Mit den käuflichen Häringen, die ich kenne, geht das übrigens nicht, da sie oben den typischen "Standardwulst" haben und sich so zu sehr verhaken und nicht mehr einfach rausziehen lassen...

Moin,

das Problem relativiert sich dadurch, dass bei einer Tour zu zweit allein schon 4 Ski und 4 Stöcke als Häringe dienen. Dazu dann noch ne Hand voll Säcke in den Schnee und die Bude steht. Wenn beide dann fleißig schaufeln, ist einem auch wieder warm, wenn es ins Zelt geht ;)

Grüße,

Benni

[Sarekmaniac]

AW: Schneeanker vs Schneeheringe

Dazu muss man aber zu zweit sein. Ski und Stöcke muss man manchmal auch eingraben, das ist sogar mehr Arbeit als ein Hering.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, mich nach Etappenende direkt warm anzuziehen - Daunenhose, -jacke, Kamiken, und dann erst das Zelt aufzubauen. Morgens dasselbe Programm, nur umgekehrt. Dann bleibt man warm. Erst wenn alles gepackt ist, auf die Pulka setzen und die Skischuhe anziehen, und zum Schluss die Daunenjacke ausziehen.

(Füße sind bei mir ein kritischer Punkt, wenn ich bei kaltem Wetter morgens eine Stunde mit Skischuhen am Zelt rummache, kann ich mir die danach eine Stunde lang warmlaufen).