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    [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

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    In Ergänzung zu linas Bericht hier nun mein eigener E1-Thread. :-)

    (Mellendorf) – Wennebostel – Celle (gelaufen im Juni 2011)
    Meine erste Wanderung auf dem E1 beginnt in Mellendorf, von wo aus es über Feldwege und einen kleinen als BMX-Strecke genutzten Wald zum Bahnübergang in Wennebostel ging, wo ich auf den E1 traf. Nach der kurzen Strecke durch das Dorf ging es über schöne Wege an Feldern und Wiesen vorbei bis zu einem recht kuriosen, extra für den E1 geschaffenen Fußgängertunnel unter der A7 durch. Kurz darauf kam das erste längere Waldstück und damit auch die ersten Mückenangriffe (im Übrigen die einzigen während meiner gesamten E1-Wanderschaft bisher). Vor Fuhrberg lädt eine der seltenen Bänke unter einem imposanten, freistehenden Baum zur Rast ein. Pause machte ich dann aber erst in Fuhrberg, wo ich mir beim Bäcker ein zweites Frühstück genehmigte.
    Hinter Fuhrberg wartete eine lange Asphaltstrecke durch eine wunderschöne Wiesenlandschaft. Aus Asphalt wurde dann unbefestigter Boden, aus den Wiesen ein Wald bis es unerwartet links ab auf einen eher unscheinbaren Weg ging. Kniehohes Gras ließ Angst vor Zecken aufkommen – doch die sollten erst später zubeißen. Der zugewachsene Weg endet an der Landstraße zwischen Fuhrberg und Celle, wo ein ehemaliges Gasthaus heute einem Motorradclub als Heimstätte dient. Auf der anderen Straßenseite geht der Weg auf sehr schöner, aber kurzer Strecke durchs Unterholz weiter bis man an Wiesen vorbei das Gut Rixförde erreicht. Ein Kuckuck unterhielt uns auf dieser Strecke für eine scheinbar endlose Zeit mit seinem Gesang. Ab Rixförde wurde dann die Tour zur Tortur. Der Kilometer auf Asphalt bis zur Überquerung der nächsten Landstraße war ja noch zu ertragen, aber auf der anderen Seite ging es dann auf knüppelhartem Untergrund durch einen Wald. Für den Weg wurde eine solch breite Schneise in den Wald geschlagen (ehemaliger Truppenübungsplatz vielleicht?), dass die Bäume in der Mittagssonne keinerlei Schatten spendeten. Und es ging weiter auf diesem Weg und weiter und weiter, bis man irgendwann am Horizont mal ein Ende der geraden Strecke erahnen konnte. Als endlich Hambühren erreicht war, wurde der Weg schmaler und es gab wieder Schatten, immerhin. Schöner wurde der Weg bis zur B 214 aber nicht, eher im Gegenteil – man stapfte auf Asphalt an Gewerbegebieten vorbei sowie an einer neu geschaffenen Biogasanlage, für die scheinbar großflächig gerodet wurde. In der „Gastlichkeit“ an der Bundesstraße gab es eine letzte Einkehr vor Celle.
    Das letzte Stück bis Celle war dann wieder richtig schön mit zunächst schmalen, später dann breiteren Waldwegen. Noch ein kurzes Stück durch den Stadtrand von Celle und die erste Etappe war geschafft. Leider war ich am Abend so erschöpft, dass ich es nicht mehr fertig gebracht habe, in die Innenstadt zu laufen, so dass ich im schäbigen Bahnhofsviertel hängen geblieben bin und dort unheimlich schlecht Essen gewesen war.
    Wandern auf dem E1

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    #2
    AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

    Eine Anmerkung noch: da ich die Berichte aus dem Gedächtnis heraus schreibe, kann es durchaus mal Fehler in meinen Erinnerungen (z.B. über den Bodenbelag) geben.

    Celle – Müden (gelaufen im Juni 2011)
    Über die Aller geht’s zunächst in den Stadtteil Klein Hehlen, wo ich mir beim Bäcker mein Frühstück holte und dabei glatt den Weg verloren habe. An der Jugendherberge war ich dann aber wieder mit den X'en vereint. Aus Celle war man dann relativ schnell wieder raus und lief auf Asphaltstrecken durch die Felder, was aufgrund der angenehmen Temperaturen in den Morgenstunden nicht weiter unangenehm war. Vom Untergrund angenehmer wird die Strecke dann hinter der Straße zwischen Vorwerk und Groß Hehlen. Kurz darauf wartet ein weiteres Kuriosum: ein Segelflugplatz muss überquert werden, Schranken sorgen dafür, dass sich Flieger und kreuzender Verkehr nicht in die Quere kommen. Durch Scheuen dann wieder viel harter Untergrund bis man ein Abstellgleis (mit vor sich hin verrottenden Waggons) erreicht, das den Eingang in eine sehr, sehr lange Waldpassage darstellt.
    Der Anfang lässt sich noch ganz nett laufen, doch irgendwann geht es nur noch auf sandigen Wegen immer geradeaus am Rande eines Truppenübungsgeländes entlang. Wenigstens hatte ich heute nicht das Problem mit der Sonneneinstrahlung wie am Vortag. Hat man den Übungsplatz erstmal überstanden wird der Wald auch wieder reizvoller. Ab dem Forsthaus Kohlenbach kann man dann auch ein wenig Geschichte einatmen: der E1 verläuft auf einer ehemaligen Handelsstraße, was man aufgrund der Breite des Weges sehr gut erahnen kann. Trotz Mittagshitze und Blasen an den Füßen hat mir dieser Abschnitt sehr gut gefallen. Im Dehningshof wurde dann erstmal eingekehrt, ein schön gelegenes, freundliches Gasthaus.
    Kurz dahinter wurde die Wegführung des E1 im Zuge der Schaffung des Heidschnuckenwegs verlegt, ich bin aber 2011 der damals vorhandenen Markierung, einem nicht spektakulären, aber immerhin sehr ruhigen Straße gefolgt, die dann irgendwann die Ausläufer von Hermannsburg erreichte. Die Stadt wurde nur am Rande berührt (heute geht die Strecke mitten hindurch), aber es war doch eine nervig lange Strecke auf gepflasterten Wegen, bis man die Örtze erreicht, wo ich zwischen Schmetterlingen und Libellen eine letzte Pause eingelegt habe. Immer in Nähe des Flusses geht es in Richtung Müden weiter, eine Strecke die sich bei meiner Erschöpfung scheinbar endlos hinzog. Obwohl der Weg parallel zur Örtze entlang läuft, bekommt man davon leider nichts mit. Die neue Wegführung verläuft immerhin zum Teil am Ufer entlang. Der schöne Ort Müden (und das tolle Essen dort) entschädigt dann für die vielen monotonen Längen des Wandertags.
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    • lina
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      #3
      AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

      Fein, nachdem es von der Strecke her ja bestimmt Übereinstimmungen gibt, bin ich gespannt auf Deine Eindrücke, es ist ja immer wieder nett, weitere Perspektiven zu Wegen zu lesen, die man kennt

      Mit Zecken hatte ich bisher offensichtlich Glück, Mückenangriffe (Mücken sowie welche ähnlich der Hirschlausfliegen) gab es hin und wieder schon, besonders nach Regen in den Wäldern, auf dem freien Feld ist es meist besser.

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        #4
        AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

        Müden – Tetendorf
        Kurz hinter Müden stößt man nach kurzer Wanderung über Feldwege (die Wegführung ist heute anders) auf den Lönsstein. Hierbei handelt es sich um einen auf einem kleinen Berg gelegenen Gedenkstein für Hermann Löns inmitten einer kleinflächigen Heidelandschaft; davor ein überdimensioniert wirkender Parkplatz. Eigentlich ziemlich unspektulär. Die Anzahl an Reisebussen mit Senioren, die dort regelmäßig hingekarrt werden scheint jedoch auszureichen, um dort immerhin einen Kiosk betreiben zu können.
        Nach einem kurzen, schönen Stück über einen Waldpfad, geht es wieder über befestigte Feldwege und man ist froh, so früh hier zu sein – in der Mittagshitze wäre dieses Stück eine Qual. Danach erreicht man den siebenarmigen Wegweiser (eine Kreuzung von sieben Wegen), ab dem man wieder auf einem der vom Vortag bekannten schnurgeraden Sandwege entlang eines Truppenübungsplatzes läuft.
        Hat man diesen Sandweg hinter sich folgen wieder einige asphaltierte Abschnitte bis es wieder auf schöner zu laufenden Wegen einen kleinen Hügel hinaufgeht, wo sich ein Modellflugzeuglandeplatz und eine Sandgrube befinden. Hier begegneten uns zahlreiche Autos, den Grund dafür erkannte ich auch bald: es war gerade Abholzeit im Waldkindergarten. Nur noch ein kurzes Stück und Wietzendorf war erreicht,wo ich mir erstmal eine ausgiebige Mittagsrast gönnte.
        Frisch gestärkt und gut erholt ging es über sehr schöne Waldwege bis zum Ort Dehnernbockel. Ab hier kommt wieder ein sehr langes Stück auf Asphalt (bis auf ein kleines Stück, das man auf der Wiese neben der Straße läuft): erst vorbei an einem alten Bahngebäude mit danebengelegenem Sägewerk, dann durch Lührsbockel und schließlich über die B3. Dahinter wird die Wanderung dann auf Waldwegen wieder angenehmer. Ab der Ortschaft Brock, nach Überquerung der A7, heißt es wieder auf Asphalt wandern, aber immerhin durch eine ziemlich schöne Gegend.
        Eigentlich sollte mein Ziel an diesem Tag Soltau heißen, aber als ich in Tetendorf das Schild „Gästezimmer“ sah, da trieb es mich nicht mehr weiter. Kurz darauf brach dann ein ziemlich heftiges Gewitter los, das mich wahrscheinlich noch erwischt hätte, wenn ich weiter gewandert wäre. Glück gehabt.
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          #5
          AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

          Tetendorf – Bispingen (gelaufen im Juni 2011)
          Nach dem Gewitter vom Abend zuvor war es erst einmal vorbei mit dem guten Wetter. So ging es unter grauem Himmel zunächst entlang der Böhme nach Soltau, wo ich die morgens früh noch verwaiste Fußgängerzone durchquerte und dann meinen Weg durch den Böhmepark bahnte. In der Nähe des Krankenhauses verläuft der E1 durch ein kleines Waldstück, wo ich die ersten, nach dem Regen vom Vorabend prall gewordenen Blaubeeren naschte. Hinter der Heidebahn kam dann ein längeres, sehr schönes Stück Waldweg ehe es ziemlich ätzend wurde: zwischen Oeningen und Dittmern läuft man ausschließlich auf Asphalt. An einer Kreuzung bei Dittmern habe ich mich dann auch noch an einem Pfeil-nach-rechts-Markierung für den falschen Weg entschieden (halb rechts statt scharf rechts) und bin so auf einem Campingplatz gelandet. Das nutzte ich für eine kurze Pause am dortigen Kiosk.
          Zurück auf der Strecke hatte der asphaltierte Streckenabschnitt kurz hinter der Autobahnquerung zum Glück ein Ende. Auf schöneren Waldwegen kam ich nach Stübeckshorn, wo ich mir eine weitere Rast gönnte. Weiter ging es auf nicht mehr ganz so schönen Forstwirtschaftswegen lange geradeaus bis man an einer Lichtung wieder die Autobahn erreicht. Hier wurde man ins Unterholz geleitet, um zur Luhequelle zu kommen. Anstatt klarem, aus einem Berg sprudelnden Wasser, traf ich auf drei trübe Teiche. Ein Hinweisschild klärt auf, dass das Wasser aus den Teichen wieder im Boden versickert und erst einige Kilometer weiter wieder ans Tageslicht kommt und dort zur Luhe wird.
          Es folgt wieder ein langer, gerader Weg durch den Wald entlang einer stillgelegten Bahnlinie, das letzte Stück an Wiesen vorbei. Eigentlich ein sehr schöner Weg, den ich aufgrund meiner Erschöpfung leider nicht angemessen genießen konnte.
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            #6
            AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

            Mit ein paar Bildern wäre der Bericht erheblich besser zu lesen.....
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

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              #7
              AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
              Mit ein paar Bildern wäre der Bericht erheblich besser zu lesen.....
              Ich will GPX-Tracks.

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              • lina
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                #8
                AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                http://waymarkedtrails.org/en/
                und dann unten links z.B. "Soltau" eintippen.
                Dann rechts unten auf "Routes", E1 anklicken und dann siehst Du oben rechts ein Knöpfchen namens gpx.
                Ergibt 309 Wegschnipsel AKA (mit momentan noch kleinen Unterbrechungen, z.B. in der Schweiz) die ganze Strecke von Borås (Südschweden) bis Nähe Perugia
                Zuletzt geändert von lina; 26.03.2013, 23:28.

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                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                  Danke, eine super Seite.

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                    #10
                    AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Mit ein paar Bildern wäre der Bericht erheblich besser zu lesen.....
                    Ich mag während meiner Wanderungen nicht fotografieren, das ist einfach nicht so mein Ding. Wobei du in der Sache sicherlich Recht hast...
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                      #11
                      AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                      Ich lese gern.

                      Kommt wahrscheinlich drauf an, was für ein Wahrnehmungstyp man ist.

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                        #12
                        AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                        Bispingen – Undeloh (gelaufen im Juni 2011)
                        Auch wenn ich am Vortag nach der Wanderung mal wieder extrem erschöpft, so war ich doch früh genug angekommen, um mich etwas länger erholen zu können. Das merkte ich an diesem Tag, der sich viel besser wandern ließ als die Tage zuvor. Dazu kam, dass die Etappe heute wieder sehr kurz war.
                        Vorbei am ehemaligen Bahnhof von Bispingen ging es ein längeres Stück durch den Ort, danach weiter über eine ruhige Asphaltstraße bis Steinkenhöfen ehe die Straße verlassen wird und es zwischen den Feldern entlang auf einem Grasweg direkt auf den Rosenhof zuging. Ab dort ging es bis Behringen wieder auf Asphalt und dort trafen mich zum ersten Mal auf meiner Wanderung ein paar Regentropfen. In Behringen ging es dann ein ganz schön langes Stück bergauf bis man nach Überquerung einer Straße den dortigen Friedwald erreicht. Ab hier gehörte der Wandertag zum schönsten Erlebnis meiner Tour. Der Wald war schön, aber eher unspektakulär. Das änderte sich als man nach langer Strecke auf einmal die Heidelandschaft am Totengrund erreicht. Diese hügelige Steppenlandschaft war in totaler Kontrast zu allem, was ich bisher auf der Wandertour gesehen habe. Nachdem ich bei einer kurzen Rast den Blick auf diese Landschaft genossen habe, ging es weiter in das Dorf Wilsede, wo ich zwischen vielen Radwanderern Mittagsrast machte.
                        Bei Nieselregen brach ich schließlich auf, um den Wilseder Berg zu besteigen. Leider bot sich mir aufgrund der Witterung keine gute Aussicht auf dem Gipfel. Trotzdem war es ein tolles Gefühl, endlich mal auf diesem Berg zu stehen, der so nah an meiner Heimat ist, auf dem ich aber nie zuvor war.
                        Relativ fix war ich dann, begleitet von Kuckuckrufen (der Vogel zeigte sich mir diesmal auch), in Undeloh, meinem Zielort für diesen Tag. Ab Behringen verlief der E1 für diese Etappe auf angenehmen Untergrund. Wer den E1 nehmen will, um die Lüneburger Heide kennenzulernen, dem empfehle ich diesen Abschnitt ab Behringen (und weiter bis Buchholz).
                        Wandern auf dem E1

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                          #13
                          AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                          Undeloh – Buchholz (gelaufen im Juni 2011)
                          Die letzte Etappe meiner ersten Wandertour. Ich lief zwar bereits ziemlich unrund, fühlte mich konditionell aber fit und brachte auf diese Etappe ohne allzu große Schwierigkeit zu Ende.
                          Hinter Undeloh begann es zunächst ziemlich eintönig, aber nett zu wandern, durch ein längeres Waldstück. Zwei Hofstellen werden rechts liegen gelassen bis man den Ort Wehlen erreicht. Hinter Wehlen kommt ein weiteres Highlight der Tour: die Wanderung entlang der Seeve. Auf einem verschlungenen Pfad läuft der E1 oberhalb des dicht bewachsenen Bachlaufs entlang. Kurz vor Handeloh geht es dann durch Wiesenlandschaften und ab Erreichen der Bahnlinie auf Asphalt. Nach Durchquerung des Ortes wird es wieder waldiger und auch merklich hügeliger. Das hübsche Büsenbachtal wird leider nur am Rande berührt (wie überhaupt die Heideflächen auf dieser Etappe weitgehend gemieden werden). Nach langer Strecke durch Wald öffnet sich die Landschaft, um auf meinen Hausberg – den Brunsberg – zu führen. Oben angekommen fällt die Pause aufgrund des Windes nur kurz, schließlich wartet das nahe Ziel auf mich.
                          Auf vertrauter Strecke geht es noch durch die Höllenschlucht, an deren oberen Ende ich peinlicherweise den falschen Weg nehme und dadurch parallel zum E1 laufe. Das Empfangskomitee, bestehend aus meiner Frau und meinem Laufrad fahrenden Sohn, begleitet mich die letzten 500 Meter und dann ist es geschafft.
                          Fazit dieser 6-Tage-Tour: Ein tolles Erlebnis, aber gerade mit den ersten ziemlich langen Etappen habe ich mich doch etwas übernommen. Noch Wochen später konnte ich nur humpeln.
                          Von der Strecke her fand ich die Nordheide (nördlich von Soltau) schöner als die Südheide (südlich von Soltau), aber jede Etappe hatte seine ganz eigenen Highlights.
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                            #14
                            AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                            Mellendorf – Steinhude (gelaufen im Mai 2012)
                            In nächsten Jahr kam der Anschluss nach Süden, geplant waren vier Etappen bis Hameln. Start war wieder Mellendorf, von aus aus ich über die Andreas-Haselbacher-Straße auf den E1 traf. Die erste Strecke führte durch einen feuchten Wald. In den Boden waren so tiefe, mit Wasser gefüllte Furchen gefahren, dass man besser über die Wurzeln am Wegesrand lief. Auch der Wegmarkierer erkannte dies und so führten die X'e kurz darauf über das Wurzelwerk. Am Ende des Wegs wurde es trockener und über ein Wechsel von Wald- und Feldwege ging es bei schönem Frühlingswetter an Schadehop vorbei.
                            Am Scharreler Weg traf ich auf ein E1-Wandererpaar, das schon große Teile des Wegs in Deutschland geschafft hat. Bis Steinhude wollen sie heute nicht mehr – zwei Tage später treffe ich sie wieder und erfahre, dass sie mangels Unterkünften doch bis Steinhude gehen mussten.
                            Nach einem langen Abschnitt auf Asphalt erreicht man das Otternhagener Moor an seinem unspektakuläreren Nordende. Auf einer gemütlichen Bank an einer Pferdekoppel mache ich dort Mittagsrast. Sobald man nach Süden kehrt, wird die Landschaft interessanter. Der Weg wird zu einem schmalen Damm mit Sumpfgewässer linkerhand. Das Moor verlässt man dann in Richtung Otternhagen (mit von mir nicht genutzter Einkehrmöglichkeit), durchquert das Dorf und kommt in einen Wald, den man auf einem vor allem als Radweg genutzten Weg durchläuft. An deren Ende kommt man zum Dammkrug, einer ehemaligen Raststätte an der B6, in den ich für einen leckeren Nachmittagssnack einkehre. Nach Überquerung der B6 kommt mit einem schönen Waldweg am Rande der Leine das letzte Highlight dieser Etappe, denn sobald man Bordenau erreicht hat, geht es für viele, viele Kilometer an Straßen entlang: zunächst über die Leine, dann am Bahnhof Poggenhagen vorbei und schließlich an einer Kaserne entlang.
                            Ein kürzeres Stück an einem Waldrand entlang folgt, ehe man wieder ein sehr langes Stück durch Steinhude laufen muss, ehe man das Steinhuder Meer erreicht. Das tolle Wetter und der Blick auf den See entschädigen für diese lange Etappe mit zahlreichen „Durststrecken“.
                            Zuletzt geändert von E1HikingTours; 20.09.2013, 20:10.
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                              #15
                              AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                              Steinhude – Bad Nenndorf (gelaufen im Mai 2012)
                              Am Morgen geht es auf asphaltierten Wegen zunächst entlang des Steinhuder Meers. Hierbei bemerke ich, wie sehr ich es mag, am Wasser entlang zu wandern. Erste Pläne auch mal an der Ostsee wandern zu gehen, entstehen im Kopf...
                              Am Hagenburger Kanal verlässt der Weg das Steinhuder Meer. Wasser gibt es hier nicht mehr zu sehen sondern nur dichtes Schilf. Ein größeres Anwesen, das Schloß Hagenburg, wird vom E1 mit einem kleinen Respektabstand umgangen. In Hagenburg führt der Weg durch einen kleinen Park, der dank der extrem großen Wasservogelpopulation geradezu mit Fäkalien übersät ist. Hinter Hagenburg verläuft der Weg durch einen Wald und man bekommt erstmals das Gefühl, dass man sich den Mittelgebirgen nähert. Das letzte Stück durch den Wald verläuft durchs Unterholz und schließlich auf einem schmalen Streifen zwischen Acker und Waldrand. Beinahe am Fuß der Abraumhalde des Kalibergwerks in Bokeloh verlässt der E1 den Wald und führt über Feldwege nach Mesmerode. Wanderer in Süd-Nord-Richtung sollten hier besonders aufpassen, den Weg am Waldrand zu finden. Eine Markierung ist mir an dieser Stelle zumindest nicht aufgefallen.
                              Zwischen Mesmerode und Idensen wandert man auf dem Radweg entlang der Kreisstraße – der wohl ätzendste Abschnitt auf dieser Etappe. Auch durch Idensen (mit alter Kirche inklusive Storchennest) führt der Weg lange Zeit durch langweilige Wohngebiete. Zwischen dem Ort und dem Mittellandkanal konnte ich dafür lange Zeit zwei Störche beim Fliegen zusehen.
                              Den Abschnitt entlang des Mittellandkanals konnte ich dann wieder vollauf genießen: wieder am Wasser wandern und auch der Schiffsverkehr sorgt für Abwechslung und Ablenkung. Nach Überquerung des Kanals führt der E1 auf seltsamem Zickzackkurs durch den Wald ehe man die Bahnlinie auf der B 442 unterquert. Nach einem Stück durch Haste geht der Weg weiter durch Wälder bis man vor Waltringhausen auf diesen heraustritt. Auf gepflasterten Feldwegen geht es bergab Richtung A2 und schließlich nach Waltringhausen. Ab dort geht es steil bergauf durch den Ort, vorbei an Möbel Heinrich (wo ich für einen Snack ins Restaurant einkehre und mich in meinen Wanderklamotten wie ein Exot fühle) und weiter bergauf zum Galenberg an der Straße nach Bad Nenndorf. Das letzte Stück geht wieder bergab in den etwas heruntergekommenen Ort, wo ab 19 Uhr Totentanz herrscht.
                              Wandern auf dem E1

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                              • E1HikingTours
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                                • 17.02.2013
                                • 162
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                                AW: [DE] Auf dem E1 durch Norddeutschland

                                Bad Nenndorf - Springe (gelaufen im Mai 2012)
                                Am dritten Tag der diesjährigen Wanderung stand die Königsetappe über den Deister von Bad Nenndorf nach Bad Münder auf dem Programm. Wie man bereits der Überschrift entnehmen kann, habe ich diese Etappe nicht geschafft.
                                Der Weg führte zunächst durch den Kurpark und dann bergab zur B65. Ab dort beginnt dann der teilweise ziemlich steile Aufstieg zum Deister. Nach Querung der A2 und dem Erreichen des Wanderparkplatzes Cecilienhöhe tritt man endgültig ins Mittelgebirge ein. Tolle Wanderwege, lichte Buchenwälder und ein ständiges durch Mäuse verursachtes Rascheln im Unterholz machen das Wandern zum Genuss. Sehr schnell ist die erste Gaststätte, die Mooshütte, erreicht, die aber zu dieser Uhrzeit noch geschlossen war. Weiter ständig bergauf ging es weiter bis man die Teufelsbrücke mit Gastwirtschaft in einer urigen Schlucht erreicht. Kurz darauf lege ich die erste Pause ein. Hierzu verlasse ich den Weg für ein kurzes Stück um einen Ausblick Richtung Westen zu genießen.
                                Nach der Pause geht es durch die Ruinen einer alten Burg. Wenn man dann wenig später die Kreuzbuche erreicht, hat man den schönsten Teil der Strecke hinter sich. Ab hier sind die Wege überwiegend geschottert. Immer weiter bergauf erreicht man schließlich den Fernsehturm des NDR. Ab hier geht es dann erstmals auch ein längeres Stück bergab. Bevor es zum Nienstedter Pass hinunter geht, lauert noch der Nordmannsturm auf dem Wanderer mit seinen gemütlichen Sitzplätzen und der guten Küche. Hier gibt es die wohlverdiente Mittagseinkehr.
                                Als ich mich über den E1 in Italien informiert habe, hatte ich mich immer gewundert, warum man die Etappen ausgerechnet an den Pässen enden lässt. Als Autofahrer weiß ich doch, dass die Pässe die höchsten Punkte des Weges sind. Hier im Deister geht mir das Licht auf, dass für Wanderer die Pässe (meist) die niedrigsten Punkte des Weges sind. Also steil bergab zur Passstraße zum Bergfest oder besser Talfest und wieder – diesmal auf Asphalt – wieder ordentlich bergauf in Richtung der Radarstation für den Flughafen Hannover. Hat man diese passiert, wird aus der Asphaltstraße wieder Schotterpiste und es geht weiter zum Annaturm am höchsten Punkt des Deisters. Ein etwas liebloser, aber überlaufener Kiosk lädt zur nächsten Pause ein. Trotz der Erschöpfung lasse ich es mir nicht nehmen, den Aussichtsturm zu besteigen und die weite Sicht zu genießen.
                                Kurz hinter dem Annaturm verlässt der E1 die Schotterstraße und zweigt ab auf einen urigen, stark abschüssigen Weg zum Forsthaus Kölnischfeld. Ab dort wartet wieder eine Forststraße auf den Wanderer. Ich schleppe mich nur noch mit Mühe vorwärts, der Entschluss die Tour in Springe abzubrechen ist bereits getroffen. Als der E1 dann wieder einen Knick nach Süden vollzieht, verlasse ich den Weg und gehe geradeaus an einem alten Steinbruch vorbei auf steiler Strecke nach Springe hinab. Dort werden im Supermarkt noch Getränke für den Rückweg gekauft, bevor ich am Bahnhof dann vollkommen platt mich in meinen S-Bahn-Sitz fallen lasse.
                                Wandern auf dem E1

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