[AR] Cordon del Plata & Aconcagua

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    [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

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    was macht man, wenn man den dezember frei hat?
    diese frage stellte sich mir letztes jahr. anfangs november fiel dann endlich die entscheidung: argentinien, aconcagua, solo und in selbstorganisation. am 3.11. buchte ich den flug für den 1.12, über madrid und santiago in die welthauptstadt des weines und des steaks, nach mendoza.


    vorbereitung
    weil mir die ganzen "adventure-organisationen" suspekt waren, wollte ich mein gepäck selbständig ins basecamp bringen. die auf geargrams.com erstellte packliste offenbarte mir, dass ich mit einem rucksackgewicht von ungefähr 35-40kg rechnen musste.

    OT: UL-fetischisten jammern jetzt sicher auf und fragen sich, was der komische typ alles mitschleppt. nun, da ich nicht auf andere angewiesen sein wollte, plante ich krisensicher. soll heissen, ich nahm z. bsp. zwei kocher mit, einen MSR XGK und einen Jetboil. auch die schuhe waren auf den worst-case ausgelegt, bei guten bedingungen reichen warme lederschuhe für den aconcagua, ich kaufte mir den phantom 6000. und dieser schuh fällt ziemlich ins gewicht! ausserdem darf man gemäss permit bis zu 20 tage im parque national aconcagua sein, folglich hatte ich genügend nahrung für 20 tage dabei.

    bisher war mein rucksack auf tour noch nie mehr als ca. 33kg, und auch das nicht über weitere strecken. also belud ich meinen rucksack mit wasserflaschen und begann das training, bis ich schliesslich mit 42kg unterwegs war. könnte reichen.
    da ich nahrungsmittelmässig auf mir bekanntes zurückgreifen wollte, kaufte ich den grossteil der lebensmittel in der schweiz ein. im hostel in mendoza wurden dann die einzelnen mahlzeiten eingetütet.



    ausserdem organisierte ich das permit für den aconcagua, erholte mich ein wenig (ich war aufgrund von vorferien-arbeitsabschluss-stress gesundheitlich angeschlagen) und genoss einige bife de chorizos (450g-steaks).

    ich wollte mich nicht im parque national aconcagua akklimatisieren, da diese akklimatisation gezwungenermassen damit begonnen hätte, meinen riesenrucksack ins basacamp zu tragen. ein zweitägiges trekking, das auf 2700m beginnt und auf 4300m endet. keine gute idee für eine flachlandgewohnte lunge.

    cordon del plata
    also gehe ich zuerst zum cordon del plata. hierbei handelt es sich um ein gebiet, in dem mehrere 5000er und ein möchtegern-6000er zu finden sind.
    im bus lerne ich fred kennen, einen franzosen mit dem selben ziel. grösster unterschied: er trägt 15kg, ich gut 32.
    um zum eigentlichen beginn der tour zu kommen, müssen wir erstmal 1100hm auf guten strassen hinter uns bringen. glücklicherweise fährt nach ca. 10 minuten ein auto an uns vorbei und nimmt uns mit. ein ziemliches glück bei dem wenigen verkehr, der hier herrscht!
    nun können wir also mit dem aufstieg beginnen. von vallecitos (2900m) geht's rauf nach las veguitas (3200m). zuvor wird jedoch fred durch eine hüttenwartin gefragt, wohin er mit seinem kleinen rucksack wolle :-)



    in las veguitas stellen wir die zelte auf und spazieren dann noch weiter zum nächsten nachtplatz, piedra grande (3500m). einige philosophische gespräche später (fred ist buddhist und yoga-lehrer) ziehen wir uns ins zelt zurück. am morgen bin ich ausgeruht und voller vorfreude, wenngleich immer noch leicht kränkelnd. fred ist nun ebenfalls ein bisschen angeschlagen. er hatte kaum geschlafen, da sein schlafsack zu wenig warm war.



    trotzdem ziehen wir nun weiter, zum nächsten akklimatisations-zwischenstopp, piedra-grande. ich möchte hier übernachten und nicht gleich weiter ins basecamp (4200m), da ich an eine langsame akklimatisation glaube. fred wollte erst weiter, entschliesst sich jedoch schliesslich, mir gesellschaft zu leisten.
    wir stellen die zelte auf und halten siesta. danach verabschiedet sich fred: er hatte wieder nicht geschlafen, der wind wehte sand und staub in sein zelt. er hat genug und geht zurück in richtung wärme. wie gesagt, der grösste unterschied zwischen uns war der rucksack: er trug 15kg, ich gut 32 :-D

    ich spaziere vor sonnenuntergan noch ein bisschen höher hinauf und erkunde schon mal den gut sichtbaren weg. abends unterhalte ich mich mit einigen argentiniern, die am selben ort campieren. in diesem tal findet man nur wenige ausländer. während meines 6-tägigen aufenthaltes traf ich ausser mir nur 5 ausländer, davon waren 3 ebenfalls schweizer. uns ziehts wohl in die höhe.

    am nächsten morgen packe ich mein bündel, lasse jedoch auch einiges an unnötigem material in einem depot zurück. der rucksack wiegt nun schätzungsweise 28kg. damit gehts in 2h10 bis zum basecamp (salto de agua, 4200m). dieses camp ist mit ca. 15 zelten schon recht belegt, ich gehe einige minuten weiter zum salto superior. hier bin ich alleine und habe genügend raum, meine luxus-unterkunft aufzustellen (MH EV3, bei solo-benutzung eine turnhalle).





    wieder spaziere ich zur akklimatison noch einige hundert höhenmeter, bevor ich müde, aber glücklich, in den schlafsack krieche.

    vallecitos, ca. 5450m
    frühmorgens weckt mich das klickernde geräusch von stöcken auf stein. eine riesengruppe argentinier macht sich auf in richtung el plata, es ist ungefähr nicht nicht mal 5 uhr morgens. ich drehe mich nochmal um und schlafe weiter. um halb neun bin ich ausgeschlafen, satt und mache mich auf den weg zum vallecitos. bis zum portezuelo del viento auf ungefähr 5200m ist der weg zum el plata und zum vallecitos derselbe. etwas vor dem portezuelo überhole ich einige der frühmorgendlichen plata-aspiranten. sie starteten ca. 2,5h vor mir, nach gut 1,5h hatte ich sie überholt – bisher legten sie nur gut 700hm zurück. wenn das mal gut geht, ihr weg ist noch weit.

    OT: eine weitere bemerkung für die ul-fraktion: für den gipfelaufstieg wurde mein gepäck natürlich drastisch abgespeckt. hier konnte ich, verglichen mit den argentiniern, sogar eindeutig ul-punkte gewinnen. hier ein vergleich meines und eines durchschnittlichen argentinischen gipfel-rucksacks:
    Bilder






    das portezuelo del viento macht seinem namen (ungefähr: wind-pass) alle ehre. als hätte jemand ein gebläse angeschaltet steigert sich der wind um ein vielfaches. ich gehe nochmal zurück in den windschatten, wechsle von turnschuh auf phantom 6000, ziehe sturmhaube und sturmbrille an, mache jegliche löcher zu, ziehe die dicken fausthandschuhe an und nehme einen zweiten anlauf. dermassen eingepackt lege ich die restlichen gut 400hm zurück und erreiche nach ca. 3h den gipfel des vallecitos, ca. 5450m. es windet dermassen stark, dass ich es sogar verpasse, ein gipfelfoto zu machen. erst etwas unterhalb des gipfels fällt mir dies ein und das versäumnis wird nachgeholt.







    der weg zurück ins camp ist schnell zurückgelegt, ich fühle mich weiterhin gut, keinerlei kopfschmerzen. die höhe zeigt sich nur in einer gewissen kurzatmigkeit und natürlich darin, dass alles ein bisschen langsamer gemacht wird.
    nachdem ich es mir vor dem zelt gemütlich gemacht habe, kehren einige der el plata-aspiranten zurück. sie haben den gipfel nicht erreicht. es ist mittlerweile 16 uhr vorbei...um ca. 19 uhr kommt der rest der gruppe zurück. sie haben den gipfel erreicht, wirken jedoch nach ca. 14h gehzeit verständlicherweise erschöpft.



    el plata, 6300m, 6050m, 5900m, 5868m oder 5829m
    am morgen des 5. tages im cordon del plata steht für mich der möchtegern-6000er auf dem programm. die höhe des cerro plata zu erfahren, ist nicht ganz einfach. gemäss internet ist er 6300m oder 5900m hoch. gemäss tafel auf dem gipfel ist er 6050m hoch. meine uhr (barometer) sagt 5868. mein gps meint 5829. egal, der weg ist das ziel, nicht der höhenmeter.

    ich starte heute auch etwas früher als gestern, knapp nach sechs uhr gehts los. vor mir sind schon einige gipfelaspiranten gestartet. nach und nach überhole ich eine gruppe nach der anderen. einige kehren am portezuelo del viento um, da der wind genau wie gestern sturmstärke hat. nur wenige hundert meter weiter komme ich jedoch wieder in den windschatten des el plata, der wind wird schwächer, die sonne stärker, die temperatur angenehm. trotzdem trage ich meist die sturmhaube, der wind ist doch nicht zu unterschätzen.
    ab ca. 5600hm krige ich langsam kopfschmerzen. der gipfel scheint jedoch nicht mehr allzu weit entfernt, andere anzeichen einer höhenkrankheit kann ich keine erkennen, also gehe ich weiter. die kopfschmerzen nehmen zu, bleiben jedoch gut ertragbar. kurz vor dem gipfel gehe ich an einem helikopter-wrack vorbei. denke mal, man könnte sich geeignetere orte aussuchen, um abzustürzen.
    nach 5h45 erreiche ich den gipfel. wieder bin ich ganz alleine, die nächsten gipfelaspiranten sind weit unter mir, in der ferne sehe ich die südwand des aconcagua- herrlich! ich entscheide, dass der cerro plata 5900hm hoch ist :-)








    aconcagua südwand

    abwärts renne ich den grössten teil der strecke bis zum portezuelo. dort sind die kopfschmerzen verschwunden und ich gehe gemütlicher weiter in richtung basecamp.



    nach ca. 8h ist der ausflug beendet und ich geniesse die sonne vor meinem zelt, lese und freue mich über den erfolg. plötzlich höre ich laute, die mir für einmal nicht spanisch vorkommen. zwei leute kommen an meinem zelt vorbei und unterhalten sich in schweizerdeutsch. salü zäme! es stellt sich heraus, dass sie wie ich aus dem grossraum bern kommen. somit ist für den rest des abends für unterhaltung gesorgt.

    abstieg
    bisher herrschte während der ganzen tour traumwetter. heute will ich zurück nach mendoza, heute ziehen die ersten ernst zu nehmenden wolken auf. beim aufbruch rechne ich damit, unterwegs nass zu werden. nach 15 min sind die wolken jedoch längst wieder verschwunden und die sonne steht am gewohnt blauen himmel. auch gut.



    bei der hüttenwartin am start der wanderstrecke frage ich nach, wie man am besten nach mendoza zurückkommt. sie meint, man könne ein taxi bestellen. das wäre dann in ungefähr 2 stunden hier. ist mir zu blöd, ich schultere meinen rucksack und mache mich auf den weg zurück zur busstation. unterwegs werd ich wohl glück haben und eine mitfahrgelegenheit finden, denke ich mir.
    erst geht es steil bergab, keine mitfahrgelegenheit kommt vorbei. dann geht es flacher weiter, raus aus dem tal. keine mitfahrgelegenheit. der weg zieht sich in die länge, der rucksack drückt, die turnschuhe beginnen zu brennen. keine mitfahrgelegenheit. zum glück hat mein mp3 noch akku.
    schliesslich, ich schätze ich bin noch 30min von der busstation entfernt, hält ein taxi neben mir. nein, jetzt brauch ich das nicht mehr, jetzt geh ich den weg zu ende!
    nach insgesamt 5h und 2500hm und 15.3km luftlinie komme ich an der bushaltestelle an. überraschung: der bus fährt in 4h. ich frage jemanden, wo ich etwas zu trinken kaufen kann. antwort: es sei ziemlich weit, am besten würde ich den bus nehmen :wut:
    wie eigentlich immer auf reisen: aus einer lästigen situation wird eine gute erinnerung. meine auskunftsperson kommt nach wenigen minuten zurück, bringt mir eine grosse wasserflasche, setzt sich hin und wir kommen ins gespräch. er ist gastgeber einer familienfeier, muss deshalb wieder zurück, bringt mir jedoch etwas später einen teller mit leckerem essen und ein bier, ein cousin von ihm kommt ebenfalls mit, das gespräch geht weiter. die argentinier sind halt ein geselliges völkchen!
    kurz bevor mein bus kommt, fahren auch die beiden schweizer vom basecamp mit einem taxi an mir vorbei. platz für mich und gepäck ist nicht vorhanden, aber wir verabreden uns zum abendessen in mendoza. ebenfalls treffe ich dort eine alte freundin von mir, mit der ich im august auch in ecuador war. ein wirklich gelungener abschluss dieser akklimatisations-tour!

    weiter zum aconcagua gehts nach ein paar tagen vorbereitung, erholung und einigen weiteren bife de chorizos. fortsetzung folgt.
    Zuletzt geändert von Benzodiazepin; 20.09.2013, 21:47.
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    #2
    AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

    Toller Bericht, tolle Fotos, bin schon gespannt wies weitergeht


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      #3
      AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

      Super Aktion und toller Bericht/ Fotos. Freue mich schon auf eine Fortsetzung.

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        #4
        AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

        OT: Irgendwie scheint es allen Bergsteigern am Wichtigsten zu sein, beim Aufstieg das eigene Ego zu streicheln und möglichst schneller als die anderen zu sein (und dann noch mehr zu tragen). Noch besser ist es, wenn die anderen umdrehen und man es als einziger auf den Gipfel geschafft hat. So ähnlich hören sich jedenfalls auch die sonstigen Berichte vom Acon, Kili u.ä. Bergen an, die ich gelesen habe. Das Naturerlebnis scheint nicht so bedeutsam zu sein. Überfüllte und verschmutzte Basecamps sind normal. Irgendwie fehlt mir diese Art von Ehrgeiz komplett.

        Unabhängig vom OT: Danke für den schönen und interessanten Bericht!

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        • Benzodiazepin
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          #5
          AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

          @ bergtroll:

          schöne speed-hiking-kritik. du sprichst einen konflikt an, mit dem ich immer wieder zu tun habe: speed vs bewusstes erleben der gegend. ja, ich gehe gerne schnell. ja, ich versuche schneller zu sein als andere. und ja, es passiert mir immer wieder, dass ich dabei einiges am wegrand verpasse und mir zu wenig zeit nehme, die landschaft zu studieren, weil ich die zielzeit einhalten will. genauso gehe ich jedoch manchmal langsam, genauso nehme ich mir zeit in der natur, vielleicht weniger während ich gehe, dafür mehr beim campieren / biwakieren. ich bin gerne draussen, ich geniesse den wechsel des wetters, die sonne, den wind und die kälte. mir gefällt es, in der sahara unter freiem himmel zu schlafen, den sonnenuntergang zu geniessen, früh ins "bett" zu gehen, in der nacht mehrmals aufzuwachen, den sternenhimmel zu bestaunen und wieder einzudösen. genause gefällt es mir aber auch, an meinem "traningsberg" mit tourenskiern raufzuhetzen um zu testen, wie viele höhenmeter ich in der erstens stunde schaffe. auch wenn ich danach beinahe und gar nichts vom weg gesehen habe ausser der spur, in der ich aufsteige.

          zwei seelen wohnen, ach, in meiner brust

          was deine bemerkung zu den basecamps angeht: wie bei den vorbereitungen geschrieben halte ich nicht viel von den kommerziellen anbietern respektive den "rundum-sorglos-xx-gipfel-angeboten".
          rund um das basecamp im cordon del plata findet sich wc-papier. wieso nimmt das nicht jeder einfach wieder mit runter? verstehe ich nicht.
          das aconcagua-basecamp ist hygienisch top (benützung der toiletten obligatorisch, ansonsten saftige bussen), jedoch hat jeder anbieter dieselgeneratoren, einzelne organisationen beleuchten ihr camp die ganze nacht. zum teil sieht man sogar beleuchtungen, die an neon-werbeschriftzüge erinnern. ruhe und natur sucht man hier wirklich vergebens. schade, aber darauf muss man sich halt einlassen, wenn man eine so bekannte und beliebte tour machen will.
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            #6
            AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

            vorbereitung zum zweiten
            in mendoza muss ich mich erst mal um das permit für den aconcagua kümmern. kostenpunkt: gut 600 schweizer franken. inklusive sind zwei obligatorische medizinische checks (confluencia und basecamp) sowie eine allfällige rettung. es ist also einerseits ein eintrittspreis, gleichzeitig aber auch eine obligatorische versicherung.

            praktischerweise ist die ausstellende behörde mitten im zentrum. dummerweise ist dies weder in meinem führer noch auf meiner ansonsten top-aktuellen aconcagua-karte so vermerkt. ich mache also einen abstecher in ein randquartier und werde wieder zurück ins zentrum geschickt :-)

            wie schon erwähnt war mein ziel, das gesamte material selbständig zu tragen. die tour im cordon del plata zeigte mir, dass ich in dieser höhe nicht mehr als 30kg tragen möchte. das reicht jedoch nicht für den aco, jedenfalls mir nicht. dazu kommt, dass man für das permit mehr bezahlt, wenn man keinen vertrag mit einem kommerziellen anbieter hat. lässt man sich jedoch material per maulesel ins basecamp transportieren, ist auch die toilettenbenützung inklusive. die kostet ansonsten weitere 5 dollar pro tag.
            OT: wenn's um den aconcagua geht, bezahlt man (abgesehen vom permit) alles in dollar. da ich davon ausging, in argentinien zu sein, hatte ich jedoch keine dollars, sondern nur einheimisches geld. dieses lässt sich nicht in dollars wechseln. deshalb bezahlte ich für alles ca. 10% mehr als eigentlich notwendig. merke: wer auf den aco will, ist reich und hat folglich dollars und keine popeligen pesos.
            ich entschliesse mich schweren herzens, von meinem ursprünglichen plan abzurücken und es gemütlicher anzugehen. ich reserviere also 32kg für den transport ins basecamp und 20kg für den rücktransport. der vorteil dabei: ich kann mir den luxus einiger zusätzlicher bücher sowie süssigkeiten leisten.

            unterwegs ins basecamp
            am 13. dezember gehts endlich los. per bus bis horcones, dort das gepäck abliefern, per jeep weiter bis zum custom-service, anmeldung, aushändigung des poo-bags (jawohl, am aconcagua wird nicht in die landschaft geschissen. entweder man geht auf ein plumpsklo oder man erledigt das geschäft in einen plastiksack). danach gehts mit dem jeep einige hundert meter weiter, bis die asphaltstrasse aufhört. von hier ist es nicht weit bis zum ersten camp, confluencia, auf 3450m. jeder anbieter hat hier sein eigenes "viertel", die zelte meines anbieters sind grösstenteils leer. ausser mir ist kein kunde im camp. grosszügigerweise darf ich die nacht in einem grossen gemeinschaftszelt schlafen, auch wenn ich das nicht gebucht habe.
            die medizinische untersuchung dauert nicht lange, schliesslich bin ich vom cordon del plata her schon gut akklimatisiert.









            am zweiten tag geht's weiter. die landschaft ist erst noch abwechslungsreich, zwar überwiegen brauntöne, doch entlang eines bächleins wächst saftiges gras und eine weiss/silbern glänzende moos-abart. je weiter man in das tal eindringt, desto karger wird die landschaft. ungefähr die hälfte des aufstiegs geht man durch eine steinwüste, die die geduld doch arg strapaziert. glücklicherweise habe ich nur wenig wind und musik in den ohren, so komm ich doch gut voran und langweile mich nicht allzusehr. ich habe eigentlich gerne karge landschaften, aber diese hier geht mir schnell auf den keks. alles ist so flach.





            schliesslich kommt man zum piedra ibanez, einem grossen stein. hier biegt der weg rechts weg und endlich macht man auch wieder höhenmeter. vor dem letzten aufstieg, im führer als arg strapaziös beschrieben, mache ich eine gemütliche pause. essen, sonne tanken, ein wenig lesen, in der gegend rumschauen..schnell vergeht eine stunde. ich mache mich wieder auf und erreiche schon wenig später das basecamp. sieben stunden dauerte der aufstieg von confluencia bis hier.
            plaza de mulas (4300m)
            das basecamp, plaza de mulas, ist riesig, eine richtige zeltstadt. auch hier hat jeder anbieter seinen platz zugewiesen. mein anbieter scheint einer der kleinsten zu sein, nur gerade mal 5 grosse zelte hat er. inka expediciones, wohl der grösste anbieter, hat mindestens das fünffache. im basecamp kann man ins internet, kriegt täglich wetterberichte, kann duschen, sogar ein restaurant (pizza, steaks, pasta etc) findet sich. abgesehen vom wetterbericht alles unnötig, finde ich.





            ich suche mir einen zeltplatz in der nähe "meiner" toilette und errichte erst mal eine schutzmauer aus steinen rundherum. wie man hört, windet es hier öfter mal.



            nachdem meine behausung steht, mache ich mich auf, das camp zu erkunden. schnell stellt sich heraus, dass hier eine zweiklassengesellschaft herrscht. einerseits die "all-inclusive-kunden". sie schlafen in grossen gemeinschaftszelten, frühstücken gemeinsam, kriegen jeden tag sandwiches zum mittagessen, abends werden sie bekocht. die zweite klasse sind die "mule-only-kunden". wie ich haben sie nur material-transport gebucht, der rest wird in eigeninitiative erledigt. am ersten tag lerne ich eine zusammengewürfelte gruppe von 3 "soloisten" kennen. zwei waren auf dem gipfel, einer hats nicht geschafft. einer der drei, ein amerikaner, ist seit mehreren monaten mit seinem vw-bus (oder so was ähnlichen) on the road, hat einen abstecher zum aconcagua gemacht. er kam mit einem 35l-rucksack ins basecamp, hat auch nichts rauftransportieren lassen. die gipfelschuhe hat er sich von einem anderen aus der gruppe ausgeliehen, der war schon auf dem gipfel und brauchte sie folglich an diesem tag nicht. brennstoff und esswaren kriegt man im basecamp immer wieder von leuten, die abreisen. dieser lebenskünstler benötigte vom nido de condores (5500m) bis zum gipfel (6963m) gerade mal 6 stunden. die schnellste zeit vom basecampt ins nido war 3 stunden. er wird meine herausforderung. 6 stunden für gerade mal gut 1400hm sollte doch zu knacken sein?



            erstmal aber muss ich mich weiter akklimatisieren. am 15. dezember lade ich mir einige kilo material in den rucksack, gehe gemütlich los, um das material irgendwo weiter oben zu deponieren. unterwegs treffe ich einen japaner. hierzu ein kleiner exkurs:
            strange people on aconcagua, part 1:
            der japaner hatte denselben traum wie ich: ohne muli-unterstützung zum gipfel. er trug seinen riesigen rucksack bis knapp vors basecamp, der letzte anstieg war dann zu viel für ihn. die rettungstruppen fanden ihn zusammengekauert neben seinem rucksack und brachten ihn ins basecamp. am nächsten tag stieg er weiter auf, wieder mit einem ziemlich grossen rucksack. abends kam er ins basecamp getorkelt, machte ungefähr alle 10 sekunden einen kleinen schritt. am folgenden tag stieg er mit einem ultraleichttäschchen (so ein beutel mit schnur wie man ihn früher für den turnunterricht hatte) höher. danach habe ich ihn nie mehr gesehen. man munkelt, er habe sich nach trägern erkundigt, die sein material ins hochlager bringen. ich denke, er hat irgendwann aufgegeben.






            während einer pause in camp canada (5000m, erstes mögliches hochlager) lerne ich einige kanadier kennen. sie haben sich von einem gruppenmitglied getrennt und beten mich, ihm seinen pickel und einige esswaren ins basecamp runterzunehmen. ich steige noch bis 5300m, setze mich wieder eine stunde hin, lese und geniesse die umgebung. keinerlei kopfschmerzen, ich fühle mich gut, so sollt's sein.
            im camp bringe ich dem zurückgelassenen kanadier seine ausrüstung. wir spechen über gott und den aconcagua, schliesslich erzählt er, dass ein schweizer paar im camp sei. er bringt mich zu ihnen, es sind zwei symphatische romands aus gruyère. mit ihnen werde ich noch viel zeit verbringen.

            am folgenden tag bringe ich wieder material in die höhe. diesmal wird ein depot beim nido angelegt. das wetter ist herrlich, es ist angenehm warm, ich gehe noch immer in meinen turnschuhen. gestartet bin ich mit den beiden andern schweizer, unterwegs haben wir uns dann doch getrennt. weil ich nicht auf sie warten möchte, gehe ich beinahe ohne gepäck noch ein bisschen weiter. nach 45 minuten komme ich zu zwei kleinen hüttchen, den refugios berlin (5900m). unterwegs werd ich noch von einem absteigenden argentinier auf mein schuhwerk hingewiesen, dies sei nicht ideal für den gipfel. danke für die info, soweit geh ich heute nicht mehr!





            im nido treffe ich wieder auf die beiden schweizer, wir besuchen gemeinsam die hier stationierten rettungs-polizisten. sie sind sehr freundlich, freuen sich über besuch und teilen tee und esswaren aus. sie sind jeweils zu zweit oder zu dritt 5 tage im nido, dann 10 tage nahe des basecamps, danach 15 tage zu hause (pikett-dienst, falls irgendwo in der provinz ein bergunfall sein sollte), bevor der turnus wieder neu beginnt.



            am 17. dezember mache ich einen ruhetag und lerne weitere leute kennen, zum beispiel drei franzosen aus nantes.
            strange people on aconcagua, part 2:
            die franzosen sind alle ungefähr 18-20 jahre alt. der höchste gipfel, den sie bisher bestiegen haben, war ein 2400m hoher wanderberg. ihr gesamtes material sieht wie aus dem ei gepellt aus, zum grossen teil wurde es noch nie benutzt. hier sind sie also, die leute, die auf den aconcagua wollen, ohne je steigeisen benutzt zu haben. davon hatte ich ja schon viel gehört. erstaunlicherweise sind mir die drei aber richtig symphatisch. sie machen sich selbst über ihre fehlende erfahrung lustig, sind jedoch einfach hier, um etwas zu erleben. der gipfel ist nicht unbedingt notwendig, sie wollen einfach mal schauen, wie es ihnen in der höhe gefällt und ob bergsteigen vielleicht etwas für sie wäre. es sind drei freunde auf abenteuerurlaub, ob der nun am aconcagua oder in der hardangervidda, auf irgendeinem "E" oder wo auch immer stattfindet, ist schlussendlich nicht derart wichtig. sie übernachten schlussendlich mehrmals auf über 5000m, geniessen mehrere unvergessliche sonnenuntergänge, flicken einen gebrochenen gestängebogen, kommen an die grenze ihrer physischen belastbarkeit, erreichen 6700m und werden diese ferien wohl nicht so schnell vergessen.




            ausserdem studiere ich intensiv den wetterbericht. morgen sollte noch einmal gutes wetter sein, danach zwei tage lang sturm, danach könnte es wieder besser werden. also gehe ich am 18. nochmal bis zum nido. akklimatisieren ist angesagt. ausserdem ist da ja noch die sache mit dem geschwindigkeitsrekord des amis. 3h bis zum nido. ich schaffe es in 2h40, und ja, bergtroll, ich bin stolz darauf

            wieder setze ich mich hin, geniesse das spiel der wolken, lese, besuche die rettungs-polizisten und warte auf die schweizer. im abstieg versuche ich mit ihnen mitzuhalten, sie benötigen gerade mal 45 minuten. der aconcagua ist ein geröllhaufen, man kann teilweise auf den steinen "abfahren". das haben die beiden definitiv besser im griff als ich, ich folge ihnen mit grösserem abstand.



            abends wird der schutzwall um das zelt nochmal vergrössert. es werden böen mit nahezu 100km/h erwartet.
            was folgt ist wirklich eindrücklich. windige nächte habe ich schon einige erlebt, aber noch nie habe ich den wind gehört, wie er die bergflanke herunterkommt. man hört die böen einige sekunden vor ihrem eintreffen. das zelt wird kurz durchgerüttelt, dann herrscht wieder für einen moment stille.
            am zweiten sturmtag erwache ich mit schnee auf dem schlafsack. alles im zelt ist eingepudert, glücklicherweise ist es genügend kalt, so dass nichts schmilzt. weil es bisher so warm war, habe ich meine gipfelschuhe im nido deponiert und bin nun mit meinen turnschuhen nicht gänzlich ideal ausgerüstet. eine fehlende gore-membrane wird durch plastiksäcke ersetzt.









            während der beiden sturmtage habe ich ein weitestgehend unbenutztes gemeinschaftszelt meines muli-anbieters in beschlag genommen. ich habe einige leute eingeladen, wir kochen gemeinsam, führen langfädige gespräche und schlagen die wartezeit tot. "meine" gruppe besteht aus den beiden schweizern, zwei deutschen, einem kanadischen pärchen und den drei flachland-franzosen.



            gegen ende des sturms, am 20. dezember, konsultierte ich gemeinsam mit den anderen schweizern wieder den wetterbericht. für den 21. wurde relativ schwacher wind vorausgesagt, am 22. sollte der wind wieder auffrischen und ab dem 23. wieder sturmstärke erreichen.
            wir diskutierten hin und her: war es schlauer, am 20, noch im sturm, bis ins nido aufzusteigen und den gipfel-versuch am 21. zu unternehmen? wäre es möglich, bei diesem wind das zelt im hochlager aufzustellen?
            oder sollten wir besser noch zuwarten, am 21. ins hochlager gehen und den gipfel am 22. versuchen?
            ich entschied mich für letztere variante, da ich mit meinen turnschuhen mit plastiksack-einlage nicht durch den sturm und im schnee ins hochlager gehen wollte. die schweizer entschieden sich dazu, ebenfalls zu warten.





            nido de condores (5500m)
            am 21. also gilt es ernst. es scheinen ideale bedingungen zu sein. der schnee ist weg. er ist nicht geschmolzen, sondern aufgrund der geringen luftfeuchitgkeit direkt sublimiert. sehr praktisch, sollte man in der schweiz auch einführen, so wird nichts nass!
            mittlerweile sind turnschuhe wieder das schuhwerk der wahl. gemäss wetterbericht ist morgen eine gipfelmöglichkeit, danach frühestens wieder am 28, weshalb alle, die auch nur halbwegs genügend akklimatisiert sind, unterwegs ins hochlager sind. ich beeile mich, um mir einen guten platz zu sichern. sowohl ein kocher als auch lebensmittel, die gipfelschuhe und einige warme kleider sind schon in nido. mein rucksack ist trotzdem 19kg schwer.
            in nido kann ich mir meinen traumplatz ergattern: er ist von drei seiten her windgeschützt. hier haben zwei argentinische frauen den sturm ausgeharrt.





            strange people on aconcagua, part 3:
            die beiden frauen sind mutter und tochter. die tochter war vor einigen jahren schon auf dem gipfel. nun möchte sie ihrer mutter dieses erlebnis ebenfalls ermöglichen. die mutter möchte unbedingt am 21. dezember auf dem gipfel sein, weil dann alle planeten in einer linie seien und dies ein krafttag (oder so was ähnliches) sei. andere meinen ja, an diesem tag gehe die welt unter. jedenfalls möchten die beiden an diesem tag auf den gipfel.
            wie erwähnt wäre der 21. ein guter gipfeltag gewesen. ungeschickterweise sind die beiden jedoch seit 5 tagen in nido, also auf 5500m. während dem sturm haben sie praktisch nicht geschlafen, weil der wind das zelt so durchschüttelte, dass es erstens zu laut war und sie sich zweitens gegen die zeltwand stemmen mussten, damit das zelt unbeschadet bleibt. ende der geschichte: die beiden sind am 21. derart müde, dass sie zusammenpacken und ins basecamp absteigen. sie waren die einzigen, die den sturm in nido verbracht haben.


            abends bespreche ich mit den beiden schweizern nochmal den zeitplan. man muss gemäss führer vor 15:00 uhr auf dem gipfel sein. im unwahrscheinlichen fall, dass ein rettungs-polizist oder parkwächter in gipfelnähe ist, kann es auch vorkommen, dass sie dich runterschicken, wenn du um 15:00 uhr den gipfel noch nicht erreicht hast.
            wir kommen überein, dass ein start um 7 uhr morgens gut wäre. so hat man bestimmt genügend zeit, um den gipfel zu erreichen, muss andererseits auch nicht lange im schatten gehen. ideal ist, wenn man die auf ca. 6500m gelegene traverse zur canaleta nicht im schatten gehen muss, weil es hier meist heftig windet.
            trotz dieser absprachen ist klar, dass wir unabhängig voneinander unterwegs sein werden.
            nachdem ich einige liter wasser geschmolzen habe, verkrieche ich mich wieder einmal im schlafsack und versuche, zu schlafen. damit habe ich ab 5000m jeweils probleme, auch diesmal schlafe ich erst ziemlich spät ein.
            anfangs nacht höre ich steinschlag, nicht weit entfernt. weil ich einen gewissen druck verspüre, verlasse ich das zelt nochmal. draussen treffe ich zwei aufgewühlte rettungs-polizisten an. der stein ist durch ihr zelt hindurchgerasselt und hat auf beiden seiten ein ungefähr loch mit ungefähr 30cm durchmesser eingerissen. getroffen hat es niemanden, glück gehabt!


            das "geflickte" zelt der bergrettung

            gipfeltag
            der wecker klingelt viel zu früh. 06:00, tagwach. ich nehme den kocher in betrieb, heize etwas wasser auf, würge ein müsli runter und ziehe mich noch im schlafsack so warm an wie möglich. unten 4 schichten, oben sogar 5. in der nacht hatte ich im zelt ungefähr -16°, ausserdem habe ich so viel über die kälte während dem aufstieg gelesen, dass ich hier auf der sicheren seite sein will.
            ich stehe auf, verlasse das zelt kurz nach sieben uhr und wackle los. im zelt der schweizer sehe ich noch kein licht. schon nach fünf minuten mache ich erstmals halt: ich bin viel zu warm angezogen! die beinreissverschlüsse werden aufgerissen, oben wird eine schicht abgezogen und die jacke wird ebenfalls geöffnet.
            bis campo berlin habe ich dieses mal 1h10. hier treffe ich auf die drei franzosen. nach kurzem gespräch gehe ich weiter und überhole kurz darauf eine grössere gruppe, ebenfalls franzosen. von da an treffe ich niemanden mehr.
            nach einiger zeit komme ich zur ruine der refugios independencia auf ca. 6350m. hier bläst mir ein eisiger wind entgegen. prognostiziert wurden 85km/h, hier könnte dies zutreffen. es geht über ein flaches schneefeld weiter in richtung der traverse. auch hier bläst der wind ganz schön forsch, ich mache immer wieder mal pause und wende dem wind den rücken zu. trotz sturmhaube kühlt mein gesicht aus. leider ist die sonne noch nicht bis hierher vorgedrungen, ich bin eine halbe stunde zu früh.





            nach der traverse bin ich wieder in windstillem gelände, dafür wird der boden nun lästiger. es ist steil, der weg ist sandig, ich mache einen schritt aufwärts und rutsche einen halben zurück. besser wäre es wohl gewesen, ein wenig weiter oben durch ein schneefeld zu gehen. egal, nun bin ich hier, es geht ja aufwärts, wenn auch nur langsam. ich frage mich, ob das schon die berüchtigte canaletta ist. diese ist das letzte bollwerk vor dem gipfel, ein breites couloir voller schutt und geröll.
            nach einigen höhenmetern wird der weg aber wieder besser und ich komme zügiger vorwärts. endlich holt mich auch die sonne ein. es sind traumbedingungen.
            auf 6600m beginnt sie dann doch, die canaletta.



            wie erwartet setzt sie mir zu. ich mache einen schritt aufwärts, rutsche zurück, halte mich an einem stein, der rutscht auch, ich habe 10cm gewonnen. hier spüre ich nun auch die höhe. keine kopfschmerzen, keine übelkeit, ich merke nur, dass sehr wenig sauerstoff in der luft ist. ich schaue auf meine uhr und sporne mich an: 10 höhenmeter, dann kannst du eine pause machen! ich schaffe gerade mal 5, dann muss ich mich hinsetzen. so geht es weiter, ich habe zwar noch viel zeit bis 15:00 uhr, trotzdem beginne ich mich zu fragen, ob ich es bis zum gipfel schaffe. einige wenige höhenmeter, pause, 3 weitere meter, längere pause. weit unten sehe ich eine person näher kommen. kurz habe ich die absolut irrationale angst, dass es ein parkwächter ist, der mich einholen und mich runterschicken wird. das hirn scheint auch nicht genügend sauerstoff zu kriegen, ich habe noch gut 3 stunden zeit für die letzten 100 höhenmeter. das sollte ja wohl zu schaffen sein!
            nach gefühlten 199 pausen erreiche ich das ende der canaletta.



            nun geht der weg links in richtung gipfel. ich sehe den weg nicht und kraxle auf den grat hoch. diesen teil geniesse ich wieder richtig, endlich nicht nur gehen, sondern auch mit den händen anpacken. und zwar nicht irgendwelches geröll, sondern kompakten fels der auch wirklich hält!
            ich folge dem grat. nach einer letzten stufe von vielleicht 5 metern geht es nicht mehr weiter hoch.






            ich habe mehrere gipfelfotos von mir gemacht. dieses ist das beste. verflixte höhe



            der gipfel ist irgendwie eine enttäuschung. so überhaupt nicht klassisch: es ist ein breites plateau, darauf sind 3 gipfelkreuze verteilt. auch mein gefühl ist nicht das erwartete: statt mich darüber zu freuen, hier zu sein, bin ich nur froh, dass ich den ganzen weg nicht nochmal machen muss. die aussicht geniesse ich natürlich trotzdem, in der ferne kann ich den cordon del plata ausmachen. es schleicht sich dann doch noch eine spur gipfelfreude in meine gefühle.

            nach einigen minuten pause beginne ich den abstieg, diesmal folge ich dem weg bis zum beginn der canaletta. auch im abstieg ist dieses gelände lästig. am unteren ende der canaletta kommen mir die beiden schweizer und ein mexikanischer soloist entgegen.
            strange people on aconcagua, part 4:
            gemäss erzählungen ist der mexikaner schon zum 8. mal am aconcagua. heute erreicht er den gipfel zum 5. mal. trotzdem verirrt er sich auf dem abstieg, geht bei independencia nicht nach links, sondern folgt einem weg nach rechts. irgendwann erkennt er seinen irrtum und steigt zurück bis independencia. dort verbringt er die nacht, ohne zelt oder schlafsack. erst am nächsten morgen geht er zurück nach berlin zu seinem zelt.
            im basislager angekommen, beginnt er damit, seine gesamte ausrüstung zu verkaufen. die einheimischen träger kaufen ihm steigeisen, zelt, schlafsack und was weiss ich noch was alles ab. auch eine art, sich von einem berg zu verabschieden.


            den beiden schweizern geht es gut, sie haben es nur nicht aus den federn geschafft. vielleicht war das besser, denn sie tragen nur lederschuhe. weil sie spät gestartet sind, konnten sie beinahe den gesamten weg in der sonne gehen. wir wünschen uns gegenseitig glück und setzen den jeweiligen weg fort.
            ich habe durst, all mein wasser ist gefroren. ich habe einen liter in die innentasche meiner daunenjacke gesteckt, um ein gefrieren zu verhindern. dass diese massnahme sinnlos ist, wenn ich die jacke öffne, das habe ich zu spät bemerkt. egal, es ist nicht mehr allzu weit bis nido. im abstieg kann man eine abkürzung nehmen. statt über die traverse zu independencia zu gehen, steigt man direkt über die flanke unterhalb der traverse ab. hier geht man auf kleinen steinen und auf sand, man kann zum teil runtergleiten.
            im zelt angekommen, schmelze ich wasser und lege mich danach in den schlafsack. so hundemüde wie ich mittlerweile bin, kann ich trotz der höhe schnell einschlafen. nach dem mittagsschläfchen sehe ich die beiden schweizer den hang unter der traverse runtersurfen und beginne, tee für sie zu kochen. auch sie haben den gipfel erreicht. heute haben es insgesamt 6 leute geschafft, die hälfte davon schweizer. ein guter tag für helvetien :-)



            die 6 stunden des amis konnte ich übrigens nicht überbieten. ich benötigte 6h15 für den aufstieg. in der folgenden nacht schlief ich wieder erst gegen 2 uhr morgens ein. diesmal war der grund wohl vor allem die freude über den gipfel-erfolg, die sich schliesslich eingestellt hat. ich habe den höchsten punkt der südlichen hemisphäre erreicht! nirgends ausserhalt von asien geht es weiter rauf. es ist zwar "nur" ein trekking, steigeisen und pickel waren nicht nötig, aber es ist ein langes und hohes trekking. und mit ausnahme einiger langweiligen strecken auch ein sehr hübsches.

            abstieg
            der wind hat in der nacht aufgefrischt. damit mir das zelt beim zusammenpacken nicht davonfliegt, muss ich es mit steinen beschweren. ich selbst fliege während dem abstieg bestimmt nicht davon, zu stark drückt mich der rucksack zu boden. proviant für 5 tage hatte ich dabei, 2 tage brauchte ich.





            beim abstieg kommt mir eine gruppe "all-inclusive-touris" entgegen.
            [ot] während der tage, in denen ich im aconcagua-gebiet war, erreichten über den normalweg ungefähr 20 leute den gipfel. davon war nur eine gruppe mit drei mitgliegern mit führer unterwegs. der rest war ungeführt. keine der grösseren gruppen erreichte den gipfel. diese gruppen haben meist 2 führer und ca. 10 gäste. sie schlafen in bis zu drei hochlagern, mindestens jedoch in zweien (nido und berlin/cholera). folglich benötigen sie mindestens 3 schönwettertage. dies ist hier selten zu haben.
            wenn es doch zu einem gipfelversuch kommt, dann geht es bestimmt dem ersten gast auf 6100m schlecht. er muss umkehren, mit ihm gehen vielleicht 2-3 andere kunden und ein führer. bleiben 6 gäste und ein führer. wenn nun ein weiterer gast nicht mehr weiter kann, muss die ganze gruppe umkehren.
            der preis liegt, je nach verhandlungenstalent, bei ungefähr 3500 dollar pro person. ich habe beinahe ebensoviel ausgegeben. bei mir waren dies jedoch die gesamtkosten der ferien, mal vom material abgesehen. die gruppen-aco-touris müssen zusätzlich das permit (ca. 650 dollar), den flug sowie jegliche ausgaben ausserhalb des naturparks bezahlen.
            für weitere 20 dollar stellen die träger den touris die zelte auf. tragen müssen sie den schlafsack, ihre kleidung sowie das tages-pick-nick. auch dies kann gegen bezahlung durch träger übernommen werden. [ot]



            zurück im basecamp erwartete mich eine freudige überraschung: der deutsche hatte den mulis einige dosen bier zugemutet. sozusagen als weihnachtsgeschenk (sogar eine karte mit tannenbaum hatte er dabei!) bot er mir eine dose an. himmlisch! ich schnorrte mir zusätzlich eine zigarette, meine bisher höchste :-)





            nun musste noch ein problem erledigt werden: mein muli-transport löste sich in luft auf. morgen sei weihnachten, da arbeite niemand. alle anderen agenturen boten jedoch den service wie gewohnt an. dummerweise hatte ich schon für 20kg bezahlt. zu acht suchten wir nun einen günstigen transport. wir wollten uns zwei mulis teilen. kurz vor "ladenschluss" fanden wir ein gutes angebot und konnten uns guter dinge der vernichtung unserer gemeinsamen lebensmittelreste zuwenden. einige reste lissen wir natürlich für die beiden deutschen zurück. ihr gipfelanstieg folgte am 28. dezember.
            die beiden kanadier aus "meiner" gruppe haben den gipfel leider nicht erreicht. einer der beiden hatte sich in der nacht vor dem gipfelanstieg ein leichtes höhenlungenödem geholt. glücklicherweise erholte er sich im basecamp schnell wieder, so konnte auf eine helikopter-rettung verzichtet werden.

            wir acht wanderten am nächsten tag in mehreren gruppen bis confluencia. ich tat mich mit den schweizern zusammen, so war die steinwüste um einiges unterhaltsamer als im hinweg.






            anscheinend stürzt auch hier ab und zu ein muli zu tode

            in confluencia organisierten wir einen transport nach horcones, dort angekommen machten wir uns auf die suche nach einem restaurant. eines hatte geöffnet, wir gönnten uns zum weihnachtsabend ein bife de chorizo, wie es sich in argentinien gehört!



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            • hambe
              Gerne im Forum
              • 18.04.2008
              • 86
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

              Toller Bericht, gratliere zum Gipfelerfolg

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              • Gast-Avatar

                #8
                AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                Ja. Darauf kann man auch ruhig stolz sein.

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                • Robiwahn
                  Fuchs
                  • 01.11.2004
                  • 2099
                  • Privat

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                  #9
                  AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                  Toller Bericht, auch von mir Glückwunsch zum Gipfelerfolg
                  quien se apura, pierde el tiempo

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                  • Torres
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                    Liebt das Forum
                    • 16.08.2008
                    • 30709
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                    Sehr fesselnd geschrieben. Herzlichen Glückwunsch!
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                    • Flachlandtiroler
                      Freak
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                      Liebt das Forum
                      • 14.03.2003
                      • 29030
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                      Jepp, schön zu lesen + schön dass es so gut geklappt hat

                      Wie schwer/ernst/... hast Du Dir eigentlich die Tour vorher so ausgemalt und wie denkst Du jetzt darüber?

                      Ansonsten warte ich gespannt -- nachdem ja Steaks und Wein angekündigt waren und bisher fast nur bifes zu sehen waren...
                      Wobei der Wein wohl akklimatisations-bedingt warten mußte -- aber jetzt!

                      Gruß, Martin
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                      • Benzodiazepin
                        Fuchs
                        • 12.03.2012
                        • 1322
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                        danke für die rückmeldungen!

                        zur frage meiner einschätzung im vornherein:
                        technisch ist der normalweg wirklich sehr einfach. wie gesagt, eine wanderung. deshalb habe ich den berg als ziel ausgesucht, es ist ein idealer solo-berg.
                        eine genügende körperliche fitness vorausgesetzt, können 4 sachen in den weg kommen:
                        - das wetter. stürmt's, geht gar nichts.
                        - die höhe. wie der körper hierauf reagiert, lässt sich nie mit sicherheit sagen.
                        - gesundheit: wenn man sich eine magenverstimmung einfängt, kann die tour ziemlich rasch vorbei sein.
                        - material: ein defekter kocher, und schon ist man auf andere angewiesen. ein defektes zelt, schon ist die tour fertig. wer mit idealbedingungen rechnet, kann schnell zur aufgabe gezwungen werden.

                        materialmässig war ich gut vorbereitet, hier rechnete ich also nicht mit problemen (mal abgesehen davon, dass ich entgegen dem eigentlichen plan mulis mieten "musste").
                        gesundheitlich war ich ebenfalls zuversichtlich, allzu fragil bin ich nicht.
                        höhe: durch die langsame akklimatisation konnte ich hier die chancen hoch halten. am meisten sorgen machte mir der aufstieg der schlafhöhe vom basecamp ins nido.
                        wetter: reine glückssache. das einzige was ich hier zur chancenvergrösserung machen konnte: das aconcagua-permit gilt für 20 tage. akklimatisiert man sich im aconcagua-nationalpark, geht ein guter teil der 20 tage hierfür drauf. deshalb habe ich das ausserhalb gemacht, so hätte ich wenn notwendig länger im park auf ein schönwetterfenster warten können.
                        kurz: ich rechnete damit, dass ich mit einem quäntchen wetter-glück auf den gipfel komme.

                        meine einschätzung hat sich nach der tour kaum geändert. ein grossteil der leute, die keinen erfolg haben, sind schlicht nicht fit genug. an technischen schwierigkeiten ist niemand gescheitert. einige wenige hatten trotz korrekter akklimatisation probleme mit der höhe. pech. vielen lief die zeit davon, sie verbrauchten zu viel zeit mit der akklimatisation und mussten raus, weil das permit ablief. einige hatten auch schlicht genug vom wind und dem ewigen rauf-und-runter und gaben deshalb auf.

                        wegen der steaks: bin kein fleischkenner, dachte bife de chorizo sei steak? jedenfalls war's lecker. wein muss man beinahe trinken: in den restaurants ist es das günstigste getränkt
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                        • Flachlandtiroler
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                          Liebt das Forum
                          • 14.03.2003
                          • 29030
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                          OT:
                          Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                          wein muss man beinahe trinken: in den restaurants ist es das günstigste getränkt
                          Erfreulich un-korrekt (in D / in der EU ist das reguliert, am günstigsten hat ein nicht-alkoholisches Getränk zu sein)
                          Davon ab wußte ja schon die alten Helden der Berge, dass nur der rote Wein genug Kraft für die Höhe gibt -- oder gleich Kognak...
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                          • Benzodiazepin
                            Fuchs
                            • 12.03.2012
                            • 1322
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                            manchmal ist political incorectness besser. nicht nur wein ist günstiger als cola, sondern auch bier (die 1-l-flasche im restaurant ca. 5 euro)

                            hier noch ein paar fotos meiner letzten tage in argentinien. die zeit bis zum rückflug musste schliesslich auch noch totgeschlagen werden
















                            bisschen mehr als 60°C mehr als in der nacht einige tage zuvor. zum glück dauerte die busfahrt nur 2 stunden und die temperatur sank noch auf 39°
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                            • Antracis
                              Fuchs
                              • 29.05.2010
                              • 1280
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                              #15
                              AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                              Schöner Bericht. Ohne EV3 darf man sich wohl als ODSler nicht mehr auf den Aconcagua trauen, wäre ja Stilbruch.

                              Becks hatte ja eine Firnflanke auf den letzten 400m, denke mal, das machts u.U. sogar einfacher, als übers Geröll zu rutschen ?

                              Gruß
                              Sascha

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                              • Benzodiazepin
                                Fuchs
                                • 12.03.2012
                                • 1322
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                                #16
                                AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                                nun, das EV3 ist natürlich schon ein stilvolles zelt. notfalls könnte ich aber auch meinen segen für einen ODS'ler mit EV2 geben

                                firn wirds auf dem aconcagua-normalweg wohl nie geben. wenn im oberen teil aber harter schnee liegt ist der aufstieg mit sicherheit einfacher und schneller zu bewältigen. es wäre schon praktisch gewesen, wenn genügend schnee gelegen hätte, um wenigstens die steine zu stabilisieren.
                                experience is simply the name we give to our mistakes

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                                • Nita
                                  Fuchs
                                  • 11.07.2008
                                  • 1722
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                                  Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen


                                  Spannender Bericht und aussagekräftige Fotos! Die Täler sehen richtig schön aus, der Berg selbst...ziemlich ungemütlich. Glückwunsch zum Gipfel!
                                  Reiseberichte

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                                  • Farbenfroh
                                    Neu im Forum
                                    • 25.04.2013
                                    • 3
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                                    Wirklich ein unglaublicher toller und spannender Bericht. Selbst für uns als Leser ist es schon ein Erlebnis. Großartig. Ich bedanke mich, dass du dein Erlebnis mit uns geteilt hast. Wirklich schön!

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                                    • Meer Berge
                                      Fuchs
                                      • 10.07.2008
                                      • 2381
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                                      #19
                                      AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                                      Vielen Dank für den interessanten und unterhaltsamen Bericht und die Bilder dazu!
                                      Und natürlich Glückwunsch zum Gipfel!

                                      Viele Grüße,
                                      Sylvia

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                                      • danobaja
                                        Alter Hase
                                        • 27.02.2016
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                                        #20
                                        AW: [AR] Cordon del Plata & Aconcagua

                                        hi benzo!

                                        gratulation und danke für den schönen bericht.

                                        sag mal, haben die am gipfel angebaut? bei mir war da ein (1) gipfel, ein (1) kreutz, und direkt daneben die canaletta.
                                        danobaja
                                        __________________
                                        resist much, obey little!

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