ab wann ist es wild campen?!?

[Prachttaucher]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

... zumal gerne vergessen wird, dass Tiere ein Recht darauf haben sollten, ungestört im Wald leben zu können....

Stimme zu 100% zu, wenn Du das bei den Catchern ansprichst, die meinen nachts durch den Wald rennen zu müssen. Das kann ich auch auf keinen Fall gut heißen.

Wenn man sich (solo) in der Dämmerung einen geeigneten Platz sucht, sich ruhig verhält und früh in der Kiste liegt sind meine Erfahrungen eindeutig so, daß da kein Tier gestört wird.

[Torres]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Schon klar. Aber ich finde, es sollte immer mal wieder erwähnt werden. Wir hatten das Thema je gerade im Zusammenhang mit Schneeschuhwandern abseits der Wege (Tiere im Winter aufscheuchen, die ihre Kraft fürs Überleben brauchen) und nicht allen ist außerdem klar, dass die Dämmerungszeit oder die Wegränder und die Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiese sensible Bereiche sind.

[Ultraheavy]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

OT:

@Sabine

prima...dann gehöre ich wohl zu den 20% Ich hab nur eine 1000er DSL (Grad gesehen, oben im Beitrag fehlt eine Null), wenn ich viel Glück habe lande ich wenn meine Nachbarschaft wenig surft mal bei den Werten einer 2000er Leitung. Und mobil ist es oft genug noch weniger.

Sieh mal bei Unitymedia vorbei.

[Schmusebaerchen]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

OT: Ich weiß ja nicht, was ihr seid, aber ich bin ein Tier und ich möchte Nachts meine Ruhe haben

Am schönsten fände ich es, wenn es in Deutschland genug Wald, bzw. Natur gäbe, sodass sogar ein dem schwedischen Jedermannsrecht nichts im Wege stehen würde. Meiner Meinung nach funktioniert das nur aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte verglichen mit dem verfügbaren Land.

Das Problem ist nicht die Quantität der Fläche, sondern die Qualität. Und zwar des Menschen.
Fläche gibt es mehr als genug und auch viel Natur. Es ist ja nicht so, dass wenn das legalisiert wird plötzlich jeder los zieht und im Wald pennt. Da sind viel zu viele zu bequem dazu.

Das Jedermannsrecht ist auch nicht die perfekte Lösung. Die Naturverletzung verteilt sich auf größere Fläche, ist deshalb aber nicht gelöst. Man muss an die Menschen ran, nicht ans Gesetz. Schau dir z.B. mal einige Anfängerthreads an. Sehr viele gehen so los: "War bisher nur in der Schule wandern, möchte in einer Woche nach Schweden. Warum Schweden? Weil es jeder macht."(übertrieben ausgedrückt). Genau dort fängt schon das Problem an, noch nichts gesehen und gleich das Maximum. Der Flug nach Schweden ist ja auch schon unnötige Umweltverschmutzung. Wenn man mit dem Thema bisher absolut nichts zu tun hatte, kann man sich doch erst ein mal Deutschland ansehen, da gibt es auch so viel schöne Natur, nein es muss gleich das Maximum an Natur sein. Mit 0 Erfahrung kann man auch nicht wissen, was es alles bezüglich Naturschutz zu beachten gibt. Problem ist der Mensch, nicht die Natur.
Ich hoffe es ist klar, was ich ausdrücken möchte. Zurück zum Thema.

Ich bin für Zuckerbrot und Peitsche, also Aufklären, warum das wichtig ist und nicht geht und hohe Strafen in sensiblen Bereichen. Daher bin ich auch strikt dagegen hier Anleitungen zum Wildcampen zu geben. Wer es unbedingt machen möchte soll sich damit tiefgründig beschäftigen und verstehen, warum wieso weshalb(diese Erklärungen versuche ich hier zu geben). Der Rest ergibt sich ganz von allein.

[Wanderer4fun]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

bin völlig mit dir einverstanden!
bei meiner meinung, dass es zu wenig "richtige" natur (d.h.nicht bewirtschaftet oder ständig mit Siedlungen etc. durchsetzt) in DE gibt bleib ich trotzdem

[Saebler]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Naja, im Vergleich zu uns ist die USA regelrecht menschenleer, was die Bevölkerungsdichte pro Quadratkilometer angeht.
Wenn man bei uns zeltet, ist man (ausser vielleicht in den Alpen) fast immer einem Bauern im Weg. Und die verstehen bei sowas keinen Spaß. Es ist ja kaum möglich, wirklich mal ausser Sichtweite einer Siedlung zu kommen.

[Torres]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Weniger dicht besiedelte Bundesländer haben ja inzwischen liberalere Regelungen: S-H, MVP und Brandenburg. Das Dilemma ist doch oft, dass ausgerechnet die dicht besiedelten, touristisch interessanten und schützenswerten Gebiete die reizvollen Gegenden für Outdooraktivitäten sind.

[peter97]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

@Torres: ...Am schönsten fände ich es, wenn es in Deutschland genug Wald, bzw. Natur gäbe, sodass sogar ein dem schwedischen Jedermannsrecht nichts im Wege stehen würde. Meiner Meinung nach funktioniert das nur aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte verglichen mit dem verfügbaren Land....

OT: Wie Schmusebaerchen schon sagt liegt das an der Qualität der Menschen, unser Fischereiverein hat im Bayerischen zwei Seen an welchen das bayerisch Jedermannsrecht (d.h. betreten und baden erlaubt) gilt, an denen die Badegäste einem über die Köder schwimmen, mit dem Boot in die Wurflinie fahren, den Platz vermüllen,... . In Schweden gibt es nicht so viele Menschen die die Plätze benutzen und vor allem die, die außerhalb Campen setzen sich normalerweise mit den Verhaltensregeln auseinander. In Deutschland ist die Menschenmasse einfach zu groß und die Qualität in einigen Teilen zu klein und somit bin ich gegen die Einführung des Jedermannsrecht in Deutschland.

Peter

[BikeAfrica]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

[OT]unser Fischereiverein hat im Bayerischen zwei Seen an welchen das bayerisch Jedermannsrecht (d.h. betreten und baden erlaubt) gilt, an denen die Badegäste einem über die Köder schwimmen,

... Du benutzt den falschen Köder. Du musst was nehmen, bei dem die Badegäste zubeißen. Dann kannst Du die aus dem Weg ziehen.

Mit freundlichem Grinsen
Wolfgang

[peter97]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

... Du benutzt den falschen Köder. Du musst was nehmen, bei dem die Badegäste zubeißen. Dann kannst Du die aus dem Weg ziehen.

Mit freundlichem Grinsen
Wolfgang

OT: Wolfgang wenn die Badegäste wüssten wie groß die Fische da drinnen sind (ca. 5 Welse über 2m Länge) würden die da nicht mehr baden

Peter

[Mus]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Und ich behaupte immer noch, dass das (in der Tat!) unmögliche Verhalten eben darauf zurück zu führen ist, dass viel zu viel verboten ist, eben auch das, was die Menschen intuitiv als ihr Naturrecht empfinden (z.B. sich abends ohne großes Bohai irgendwo zum Schlafen bis am nächsten Morgen hinlegen zu dürfen).
1. Sinkt so die Akzeptanz für ALLE Verbote.
2. Wird die Energie von offizieller Seite viel weiter gestreut und es bleibt weniger übrig, gezielt gegen echtes Fehlverhalten (Lärm, Müll, Feuergefahr, besonders sensible Gebiete) übrig.
3. Ist kein erzieherischer Ansatz mehr möglich, der die breite Masse wirkungsvoll sensibilisieren könnte.
4. Beschränken sich die Möglichkeiten zur Zivilcourage der Leute, die am häufigsten "wilde" Partys aufstöbern auf Müllaufsammeln, schließlich dürfte man ja selbst auch nicht da sein, wo man gerade ist.

[Saebler]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Aber selbst in abgelegeneren Gegenden wie die Gipfelregionen in den Alpen, wo man als Sandalen-Wochenendtourist nicht hinkommt, findet man immer wieder leere Coladosen usw. Ob flachgedrückt oder nicht, man sollte doch eigentlich meinen, dass man auf den Gipfeln nur noch Gleichgesinnten begegnet und doch findet sich Müll. Da geht es doch nicht um Verbote, sondern um klaren Menschenverstand, Orte, an denen die Stadtreinigung keinen Zugriff mehr hat, sauber zu hinterlassen.

[Mus]

AW: ab wann ist es wild campen?!?

Meine Erfahrung ist, dass es bei Dingen, die eine eigene Einschränkung verlangen immer eine Mischung aus Einsicht (bzw. gesunder Menschenverstand) und Einübung (Erziehung nenn's meinetwegen auch Dressur) ist. Was Hänschen nicht lernt, fällt Hans sehr schwer, auch wenn er es theoretisch einsieht. Versagt nur eins der beiden, sieht's um das Wohlverhalten und das Wohlergehen dessen, der davon profitieren sollte, schlecht aus.

Und bei der Erziehung ist das Problem. Wir haben (fast) alle gelernt, wie man korrekt Pipi, Kacka, Rotze, Popel, Fusel, Speisereste zwischen den Zähnen, Niesen, Husten, Bewegungsdrang, etc. loswird, ohne dass unsere Mitmenschen darunter direkt oder indirekt zu leiden haben. Wir haben das gelernt von klein auf, in den verschiedensten Kontexten, bei den verschiedensten Menschen und im großen und ganzen waren sie sich alle einig und nun können wir's wie selbstverständlich tun es mühelos und wundern uns über die die nicht und wenden uns gegebenenfalls entsetzt ab.

Wir haben nicht gelernt, was wir tun, wenn wir en plaine nature Müll loswerden wollen, mal müssen, mal schlafen müssen,.... Das war nicht vorgesehen, das ist zum Teil völlig verboten und so sind wir - von vereinzelten, uneinheitlichen mitmenschlichen Erziehungsversuchen abgesehen -gänzlich auf den gesunden Menschenverstand geworfen, dem wir aber so ganz auch nicht trauen dürfen, da er in diese Hinsicht oft zu irren scheint.

Die Folge ist :Manche kapitulieren und bleiben lieber auf sicherem Terrain wo eine feste Bebauung schnell zu erreichen ist. Manchen wird's dann gereade sch***egal, weil "eh alles verboten" ist (besonders die, wo es mit dem "gesunden Menschenverstand" eh nicht so weit her ist). Manche haben sich ganz schnell ausgerechnet, das es ihrem persönlichen gesellschaftlichen Vorankommen nicht schadet (im Gegensatz bespielsweise zum Nasenbohren), wenn sie den Müll einfach irgendwo "deponieren" und tun das dann auch. Manche sind redlich bemüht, sich so zu verhalten, dass eine gute Mischung aus ihren Bedürfnissen und denen von Umwelt und Mitmenschen herauskommt, versuchen sich hier auf ODS und anderswo schlau zu machen und haben irgendwann dann das Gefühl völlig im Wald zu stehen und auf jeden Fall "die Deppen" zu sein, so oder so.

Wenn wir es schaffen für das Verhalten in der Natur einen "Erziehungskonsens" zu finden, der "vernünftige" Bedürfnisse akzeptiert, lassen sich auch die Auswüchse in den Griff bekommen. Wenn ich versuche jeden Aufenthalt eines Menschen in der Natur darauf zu untersuchen, wie er ihr damit schadet, werde ich die Auswüchse geradezu heraufbeschwören. Um das nochmal mit meinem Parallelbeispielen zu verdeutlichen: Gib deinen Kindern einen Sandkasten, wenn du eine Chance haben willst, das sie deinen Gemüsegarten in Ordnung lassen, vor allem, wenn sie es erst garnicht anders kennengelernt haben. Umgekehrt: nimmst du ihnen das Töpfchen weg, so wird die Hälfte irgendwo hinmachen, weil ihnen das Klo zu groß ist.

Bedürfnisse lassen sich kanalisieren aber nicht auf dauerhaft unterdrücken. Je früher und je praktischer und mit je mehr Konsens daran gearbeitet wird um so wirkungsvoller.