AW: Warum wir auch "erfahrenen" (Wander)Führern nicht blind vertrauen sollten...
Geht "rechtzeitig" auch?
Vor vielen Jahren zu meiner Entwicklungsdienstzeit, war ich mit einem "Mountain Club of Kenya" auf einer geführten Tour am Mount Kenya unterwegs.
Das war eine Dreitagestour um ca. 5000m, also nicht zum Gipfel sondern irgendwie in Schangenlinien drumherum.
Die Gruppe bestand aus 15 Leuten, Männlein und Weiblein, von 16 bis 50, und einem "ortskundigen" Führer.
Am zweiten Tag gabs dichten Nebel, der Führer nimmt Richtungen ein, die mir zusehends erratisch vorkamen. Ich war der einzige in dieser Gruppe mit Karte und Kompass (GPS gabs damals noch keines) und nach der ersten Pause, als ich Zeit hatte mir ein oder drei mögliche aktuelle Aufenthaltsorte zurechtzureimen, war mir klar, der Führer hate keinen blassen Schimmer, wo wir waren.
Was auch immer das Problem sein mochte das zuzugeben, aber er hat vehement sich dagegen gewehrt, dass wir inzwischen von der geplanten Route weit weg waren. Ich musste eine kleine Meutergruppe bilden, wir waren dann drei, die alle einer Meinung waren: wir wussten, wo wir waren, zumindest hatten wir uns auf einen Ort auf der Karte geeinigt.
Nochmal drei waren strikt der Meinung des "Führers".
Dem Rest der Gruppe war es egal, oder eher: die hatten mit Durchnässung, Minusgraden und einer Teilnehmerin zu kämpfen, die alle halbe Stunde um sich geschlagen und geschrien hatte, sie wolle jetzt und zwar sofort nach Hause.
Nach einiger Zeit später war uns klar, dass der "Führer" nicht nur die Orientierung verloren hatte, sondern auch noch keine Karte lesen konnte.
Letztlich einigten wir uns auf eine "Gesichtswahrungssache": einer von den drei Meuterern zeigte, wenn niemand anders zusah, dem "Führer" wo es langgehen müsste, der "Führer" tat so, als ob er uns dorthin führte, und am späten Abend waren wir dort, wo wir hinwollten.
Zitat von Jack68
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Vor vielen Jahren zu meiner Entwicklungsdienstzeit, war ich mit einem "Mountain Club of Kenya" auf einer geführten Tour am Mount Kenya unterwegs.
Das war eine Dreitagestour um ca. 5000m, also nicht zum Gipfel sondern irgendwie in Schangenlinien drumherum.
Die Gruppe bestand aus 15 Leuten, Männlein und Weiblein, von 16 bis 50, und einem "ortskundigen" Führer.
Am zweiten Tag gabs dichten Nebel, der Führer nimmt Richtungen ein, die mir zusehends erratisch vorkamen. Ich war der einzige in dieser Gruppe mit Karte und Kompass (GPS gabs damals noch keines) und nach der ersten Pause, als ich Zeit hatte mir ein oder drei mögliche aktuelle Aufenthaltsorte zurechtzureimen, war mir klar, der Führer hate keinen blassen Schimmer, wo wir waren.
Was auch immer das Problem sein mochte das zuzugeben, aber er hat vehement sich dagegen gewehrt, dass wir inzwischen von der geplanten Route weit weg waren. Ich musste eine kleine Meutergruppe bilden, wir waren dann drei, die alle einer Meinung waren: wir wussten, wo wir waren, zumindest hatten wir uns auf einen Ort auf der Karte geeinigt.
Nochmal drei waren strikt der Meinung des "Führers".
Dem Rest der Gruppe war es egal, oder eher: die hatten mit Durchnässung, Minusgraden und einer Teilnehmerin zu kämpfen, die alle halbe Stunde um sich geschlagen und geschrien hatte, sie wolle jetzt und zwar sofort nach Hause.
Nach einiger Zeit später war uns klar, dass der "Führer" nicht nur die Orientierung verloren hatte, sondern auch noch keine Karte lesen konnte.
Letztlich einigten wir uns auf eine "Gesichtswahrungssache": einer von den drei Meuterern zeigte, wenn niemand anders zusah, dem "Führer" wo es langgehen müsste, der "Führer" tat so, als ob er uns dorthin führte, und am späten Abend waren wir dort, wo wir hinwollten.
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