Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

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  • schorsch
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    Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

    So, beim dem Schnee draußen setze ich mich an die Planung der anstehenden Wintertour.
    Im nächsten März möchte ich von Kvikkjokk für ca. 6-8 Tage draußen sein. Genaue Route und Vorhaben hängen noch ein bisschen von Reisepartnern ab, ansonsten kann es auch sein, dass ich alleine gehe.

    Folgende Fragen hätte ich:
    1) wer hat sich aktuell bei der Kvikkjokk-Fjällstation Ski, Schuhe und Pulka ausgeliehen und kann was zur Qualität/ Zustand der Ausrüstung sagen?
    2) die Strecke von Kvikkjokk nordwärts und dann zwischen dem Berg Gállakvárre und Stuor Jierttá Richtung Rapadalen sieht interessant aus. Kennt das jemand im Schnee bzw. wie gut stehen die Chancen, dass der Schnee dort fest und laufbar ist und man nicht die Pulka durch losen, lockeren Schnee ziehen muss?
    3) wie ist das Rapadalen dann weiter Richtung Nordwesten? Auf der Karte sieht das ziemlich wässrig aus? Ich gehe davon aus, dass die Gewässer alle zugefroren sind, oder muss man auf offene Wasserstellen/-läufe aufpassen? Wie ist die Lawinengefahr in dem dann doch engen Tal?

    Danke für Eure Inputs und Erfahrungen.

  • Sarekmaniac
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    #2
    AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

    Zitat von schorsch Beitrag anzeigen

    1) wer hat sich aktuell bei der Kvikkjokk-Fjällstation Ski, Schuhe und Pulka ausgeliehen und kann was zur Qualität/ Zustand der Ausrüstung sagen?
    Kvikkjokk-Fjällstation ist von einem Hotelbetreiber übernommen worden, der wohl noch vetragsgebunden einen Teil Betten zu STF-Preisen für Mitglieder anbietet und ansonsten sein Ding macht. Am besten per E-Mail fragen, ob und was er verleiht.

    2) die Strecke von Kvikkjokk nordwärts und dann zwischen dem Berg Gállakvárre und Stuor Jierttá Richtung Rapadalen sieht interessant aus. Kennt das jemand im Schnee bzw. wie gut stehen die Chancen, dass der Schnee dort fest und laufbar ist und man nicht die Pulka durch losen, lockeren Schnee ziehen muss?
    Ab Kvikkjokk kannst du ja erst dem Kungsleden folgen. Ab Stuor Dahta bis Parek Sameviste dürfte es Skooterspuren geben. Falls Du unsicher bist, dass Du sie von allein finden wirst, frage in Kvikkjokk, wo die Sami langfahren. Bei Parek bist Du an der Baumgrenze, dann wird der Schnee fest. Das haarigste Stück dürfe der Weg bergab ab Gadovarasj (Höhe 823) sein, ich würde den einen Kilometer da straight Nordost bergab gehen, notfalls zu Fuß, bis Du an die Rapa kommst. Dort hast Du dann auch die Möglichkeit, die Sümpfe entlang der Ufer zu gehen, im Rapaselet dürften die Eisverhältnisse unproblematisch sein. Auf offene Stellen muss man immer achten.

    3) wie ist das Rapadalen dann weiter Richtung Nordwesten? Auf der Karte sieht das ziemlich wässrig aus? Ich gehe davon aus, dass die Gewässer alle zugefroren sind, oder muss man auf offene Wasserstellen/-läufe aufpassen? Wie ist die Lawinengefahr in dem dann doch engen Tal?
    Enges Tal - nun gut, der Talgrund hat anderthalb bis zwei km Breite - schön in der Mitte halten. Bielloriehppe und Stuor Skoarkki sind so steil, da sammeln sich normalerweise keine solchen Schneemengen an, die so weit in den Talgrund rollen können.

    Disclaimer: Bin die Strecke im Winter noch nie gegangen, würde es aber so machen wie beschrieben ohne Sicherheitsbedenken.
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

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    • Plautze
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      #3
      AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

      n Freund von mir ist da mal gelaufen, den werd ich mal fragen in den nächsten Tagen (falls sichs bis dahin nicht anderweitig geklärt hat); ansonsten siehts gut aus wie von sarekmaniac beschrieben, speziell wenn man sich an der 900er Höhenlinie orientiert sollte man keine Probleme mit dem Gadokvagge bekommen; möglich ist sicher auch die 900er bis 860er Höhenlinie östlich vom Gadokvagge (laut Karte ist da nochn bisschen weniger Buschwerk wo evtl.der Schnee tiefer sein kann, aber natürlich keine Garantie!); die Höhenlinien ins Tal runter sind da etwas weiter auseinander.
      Aber Karte lesen kannst Du wahrscheinlich selber.

      Gruss, Plautze

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      • Moltebaer
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        #4
        AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

        Bin die Strecke Mitte März in Gegenrichtung gegangen und kann das Gesagte bestätigen.

        Zivilisierter Kungsleden zwischen Kvikkjokk und Stuor Dahta


        Auf dem Stuor Dahta zweigt die Skooterspur nach Pårte in Richtung Norden ab (bzw. unsere kleine Zweimannspur trifft von rechts unten auf die 20 m breite Autobahn)


        Bergauf ist die Route nach Pårte gut zu finden, eine Schneise durchs Buschland


        In der Ebene mit den vielen Seen bei Pårek gab's eine fluffige oberste Schicht, aber nicht sehr tief und darunter recht fest, gut zu laufen. Zwischendrin mußten wir mal so ein paar Hügelchen/Felsenkette überqueren, Höhenunterschied max. 10 m, hab die weder auf Karten noch Satellitenfotos wiederentdeckt. Nicht hoch aber leicht diffizil, zumindest der von uns gewählte Weg, alle paar Meter ein kack Baum, ein blöder Fels oder eine doofe Wechte. Es wurde auch schon dunkel und kalt, der Tag war lang und wir platt. Geht bestimmt auch angenehmer.



        Beim Rentierzaun am Unna Jiertta war's etwas fluffiger.


        Die Brücke über den Gådojåhkå wäre mit der Pulka tricky gewesen aber ein paar m weiter westlich konnte man ganz gut über eine große Schneeverwehung die Seiten wechseln. Teils schräg am Hang, deshalb die Tippelschrittchen.


        Von der Brücke sind wir wohl auf 900 m Höhe übers Gådokbuollda gelaufen, problemlos.

        Aufgestiegen sind wir auf dem Hang nördlich des Sees 823 und das war echt ein hartes Stück Arbeit! Im unteren Bereich ordentlich tiefer, pappiger Schnee und weiter oben besserer Schnee aber immer noch kräftige Hangneigung. Wir waren froh, endlich oben zu sein.

        Das ganze Rapadal ist natürlich schneebedeckt und der Fluß auch größtenteils zugefroren, stellenweise sieht man aber offene Stellen oder Bruchspalten und kleine Hohlräume in den Schneemassen an der Uferböschung. Und wenn man wirklich ganz doof ist, latscht man auch auf eine schneebedeckte Stelle unter der das Eis nicht hält, weil der Fluß fröhlich darunter plätschert. Bin mit dem einen Bein eingesackt, bis zum Grund war es zum Glück nicht tief. Die Randgebiete können tückisch sein.
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        • schorsch
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          • 29.07.2004
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          #5
          AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

          Hallo Sarekmaniac, Plautze und Moltebaer,

          vielen Dank für Eure schnellen Antworten und die Bilder.
          Der Aufstieg über Parek hört sich gut an und bis zur Brücke sollte es kein Problem sein. Dann denke ich, dass es besser ist, südlich des Gadokvarasj den Hang ins Rapadalen abzusteigen, da es hier weniger steil aussieht.
          Im Tal selber sagtet Ihr, sei es besser, sich in der Mitte zu halten. Da man Lawinen fast ausschließen kann, wäre es dann nicht besser, doch eher am westlichen Talrand zu laufen, um ggf. gefährliche Wasserstellen in der Mitte zu meiden?
          Ich habe nämlich weder Lust auf nasse Füße noch auf die Situation, alleine unterwegs zu sein und dann dämlicherweise in einen größeren Wasserlauf zu fallen/ durchzubrechen.

          Wie ist die Situation im "Delta" des Rapa Richtung Aktse, wenn ich daher zurück zum Kungsleden laufen möchte? Wie verhält es sich da mit Wasser?

          Danke für weitere Tipps.
          schorsch

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          • Moltebaer
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            • 21.06.2006
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            #6
            AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

            Zitat von schorsch Beitrag anzeigen
            Im Tal selber sagtet Ihr, sei es besser, sich in der Mitte zu halten. Da man Lawinen fast ausschließen kann, wäre es dann nicht besser, doch eher am westlichen Talrand zu laufen, um ggf. gefährliche Wasserstellen in der Mitte zu meiden?
            Ich habe nämlich weder Lust auf nasse Füße noch auf die Situation, alleine unterwegs zu sein und dann dämlicherweise in einen größeren Wasserlauf zu fallen/ durchzubrechen.
            Das Tal ist durchgängig breit und flach, zumindest bis zum Sendemast Lávnnem wirst Du wie Du selbst schriebst, westlich des Flußes laufen können und es wird Dir wahrscheinlich nicht mal so vorkommen als liefst Du quer an einem Hang.
            Ab dem Mast bis zum Låddabakté das gesamte Rapaselet entlang wird es dagegen fast schon schwierig, einen Weg zu laufen unter dem sich der Fluß nicht entlang mäandert oder zumindest ein See ist. Auf Nummer sicher gehen heißt, sich entlang der Buschvegetation zu hangeln oder etwas am Hang zu laufen und darauf zu achten, daß man immer ein paar Meter oberhalb der Eisfläche bleibt. Auf der Nordseite gibt's ja immerhin diesen schwarz gepunkteten Trampelpfad zur Skårkistuga. Aber nen absolut sicheren Tip hätte ich auch nicht parat.
            Trial and error, mein Einbruch war übrigens irgendwo nordnordwestlich des Lávnnem-Mast
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            • Plautze
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              • 02.12.2011
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              #7
              AW: Wintertour: Von Kvikkjokk in den Sarek -> Fragen

              Zitat von schorsch Beitrag anzeigen
              Da man Lawinen fast ausschließen kann, wäre es dann nicht besser, doch eher am westlichen Talrand zu laufen, um ggf. gefährliche Wasserstellen in der Mitte zu meiden?
              Ich habe nämlich weder Lust auf nasse Füße noch auf die Situation, alleine unterwegs zu sein und dann dämlicherweise in einen größeren Wasserlauf zu fallen/ durchzubrechen.
              ...das kann Dir niemand wirklich zuverlässig beantworten; Teil des Problems ist, das das Wasser aus physikalischen Gegebenheiten immer von Talseite zu Talseite fliesst, d.h. rein rechnerisch hast Du links/rechts/in der Mitte überall die gleiche Wahrscheinlichkeit auf tiefes Wasser zu treffen.
              Durch Beobachtung des Geländes kannst Du das Risiko natürlich minimieren:

              1. Im Hauptarm pfeift im Frühjahr richtig viel Wasser durch, der wird in der Regel also vegetationsfrei sein;
              2. Das Wasser fliesst meistens Richtung Aussenkurve und sorgt dort für Erosion, und das seit Jahrhunderten; also Aussenkurve= Steilufer=viel/tiefes/schnelles Wasser; diese von- Ufer- zu- Ufer-Pendelei findet in Sequenzen von wenigen hundert Metern statt, d.h. sich sklavisch an einem Ufer zu halten bringt nicht unbedingt Vorteile; vielleicht steht man alsbald an einer Steilwand an der das Wasser nur Zentimeter entfernt vorbeischiesst.
              3. Offene Fliessbereiche anschauen ob sich daraus die weitere Fliessrichtung ableiten lässt; funktioniert sowohl stromab wie stromauf.
              4.bei allfälligen Tal-/Flussquerungen z.B.auf Elchspuren achten, davon gibts ja genug; was einen Elch trägt, trägt auch Dich.

              Alles Binsenweisheiten, aber was Besseres fällt mir nicht ein. Ne Garantie gegen nasse Füsse gibts nicht,
              Scheissnatur

              Gruss, Plautze
              Zuletzt geändert von Plautze; 05.12.2012, 19:24.

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