Ökobilanz verschiedener Kochertypen

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  • StepByStep
    Fuchs
    • 30.11.2011
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    • Meine Reisen

    Ökobilanz verschiedener Kochertypen

    Hallo,

    neben den allgegenwärtigen Dingen wie Brennstoffverfügbarkeit, Verhalten bei Kälte/höhe, Kochzeit, Wartungsaufwand, Robustheit und Flugtauglichkeit könnte man sich bei den Kochern auch die Frage stellen, welcher den geringsten Fußabdruck hinterlässt!

    Meine Überlegungen dazu:

    Benzin, Diesel, Petroleum, Kerosin:
    Fossiler Brennstoff, dadurch klimaschädlich.
    Richtig dumm ist es, wenn man (gerade auch in empfindlichen und kargen Ökosystemen) Brennstoff verschüttet, da das nur sehr schlecht abgebaut wird.
    Positiv ist, dass man den Brennstoff direkt in die Brennstofflache an der Tanke zapfen kann und somit keine weitere Verpackung anfällt (ausser man nimmt eben in Literflaschen abgepackte Gebinde).
    Der Wirkungsgrad ist ganz gut solange der Brenner gut arbeitet, rußt es stark, ist dier Wirkungsgrad suboptimal, aber das ist wohl in erster Linie eine Bedienungsfrage.
    Noch negativ muss man die diversen Dämpfe gerade bei Tankstellenbenzin nennen, die in erster Linie für den Anwender gefährliche sein können, aber wohl auch nicht so tol für die Umwelt sein werden.

    Gas:

    Fossiler Brennstoff, dadurch klimaschädlich
    Ein Auslaufen ist relativ ungefährlich, va. ein Eindringen in den Boden ist nicht zu befürchen, in der Luft verdünnt sich die Konzetration auch extrem schnell...
    Der Wirkungsgrad ist wohl am besten solange es nicht zu kalt ist...
    Das ganz große Minus sind die Kartuschen (ganz egal welche es sind), ist der anfallende Müll. Man hat diese Dosen, die zunächst mit relativ hohem Energieaufwand hergestellt werden müssen und dann müssen sie eigentlich als Sondermüll entsorgt werden müssen, bzw beim Recycling wieder jede Menge Energie fressen.

    Spiritus:
    Hier muss man unterscheiden in Biospiritus und raffiniertem. Während das Bioethanol nicht fossil ist und somit keine zusätzlichen Treibhausgase freisetzt, ist der herkömmlich raffineirte ebenfalls aus Fossilen Brennstoff.
    Verschütten ist zwar vor allem auf Grund der vergällungsmittel nicht toll, aber für die Mikroorganismen bei weitem weniger Problematisch als Benzin etc.
    Müll ist auch sehr begrenzt mit den Fläschchen, bzw. wenn man gleich für daheim große Kanister kaufen und dann immer wieder umfüllen.
    Der Wirkungsgrad hängt hier sehr sehr stark vom verwendeten Kocher ab, sodass man hier nichts pauschal sagen kann.

    Unterm Strich denke ich, dass Bioethanol allerdings auch etwas mit Vorsicht zu genießen ist, da hierfür auch immer wieder Regenwald gerodet wird, Böden der Degradation ausgesetzt werden und auch Fläche für foodcrops "gestohlen" wird. Unter dem Klimaaspekt und unter der Betrachtung der begrenzten Fossilen Brennstoffe punktet er aber wieder sehr stark.

    Insgesamt hat unter dem Umweltaspekt jeder Brennstoff seine Vor- und Nachteile und wenn dieser Aspekt bei der Kocheruswahl eine Rolle spielt, muss wohl jeder seine Prioritäten selber setzen.

  • Ingwer
    Alter Hase
    • 28.09.2011
    • 3237
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    #2
    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

    Hi,

    bei Diesel kann man auf Dr Burchards Pflanzliches Lampenöl ausweichen. Das kommt zu 100% aus Pflanzen, wenn man dem Etikett trauen mag.
    Allerdings ähnliche Problematik wie beim Bioethanol, ich habe keine Ahnung woraus und wo der Grundstoff gewonnen wird und ob dies umweltfreundlich geschieht.
    Ist etwas problematisch im Bezug auf Pumpendichtungen und wirkt sehr aggressiv auf Plastik, ist aber beim Verschütten unproblematisch. Zumindest sind absolut keinerlei Warnhinweise auf dem Etikett zu finden.

    Bei Gas würde ich ebenfalls negativ anmerken: Die Kartuschen werden meist in Korea abgefüllt und dann nach Europa verschifft. Ich frage mich, wieso muß dass so sein?
    Das die Gaskartuschen nicht wiederverwendet werden können, dass finde ich in Ordnung. Das Wiederbefüllen ist schon ein kleines Sicherheitsrisiko (wasser kann eindringen, die Kartusche von innen rosten, usw). Alleine aus diesen Gründen schmeiße ich das lieber weg als weiterzubenutzen. Aber Metall ist glücklicherweise ein Rohstoff bzw wiederverwendbar und kein Abfall.

    Grüße

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    • Sarekmaniac
      Freak

      Liebt das Forum
      • 19.11.2008
      • 10958
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      #3
      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

      Hobo

      Ein Holzfeuer ist C0²-neutral.

      Die Frage des Wirkungsgrads ist deshalb fast egal (vorausgesetzt man findet genug Holz und hat genug Zeit).

      Minus: Nicht immer praktizierbar (z.B. gesetzliche Feuerverbote, empfindlicher Untergrund, Regen, kein Holz verfügbar, etwa über der Baumgrenze), bzw. Zeitaufwand: Holz sammeln, Untergrund schützen, zum Kochen eine unsensible Stelle wohlmöglich weitab des Zeltplatzes suchen, Aschereste beseitigen.
      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
      (@neural_meduza)

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      • StepByStep
        Fuchs
        • 30.11.2011
        • 1198
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

        Oh ja klar, den Hobo vergesse ich immer ganz gern... Was man zum ökologischen Gebrauch auf alle Fälle nochmals hervorheben sollte ist, möglichst den Boden vor der Hitze zu schützen, also den Hobo am besten auf einem Stein aufbauen, ansonsten ist ein Hobo im Sinne von LNT eine gute Sache wenn man nichts ankokelt und nicht in jedem eh shcon extrem empfindlichen Umfeld nutzt!

        Übrigens zur Asche würde ich vorschlagen, dass es das sinnvollste ist, diese wieder (wenn gut abgekühlt) im Holzsammelgebiet zu verstreuen, da man so auch die Mineralien wieder dem System zuführen kann. Natürlich nur so lange gut, solange man nicht groß was mitgebrachtes (v.a. bedrucktes Papier!!!) in größeren Mengen verschürt.

        @ Ingwer: mit recycling meinte ich nicht Wiederbefüllen der Kartuschen sondern die Wiederverwendung des Metalls via Dosensammlung...

        Dass die Dinger um die halbe Welt geschippert werden ist wirklich nicht toll, gerade weil wir ja via Pipelines Gas mittlerweile auf einem sehr wirtschaftlichen weg bekommen können.

        An dieses Pflanzliche Lampenöl kann ich mich noch aus einer anderen Diskussion erinnern, theoretisch sollte ja auch altes Frittenfett gehen...

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        • hyrek
          Fuchs
          • 02.09.2008
          • 1348
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

          zu ethanol: ich glaube nicht, dass es ethanol gibt, der aus fossilen brennstoffen hergestellt wird.
          zu gas: negativ koennte sein (wer weiss was genaues), dass ausstroemendes, nicht verbranntes gas ozonschaedlich ist (wie methan)
          zu biediesel: auch wenn er nicht per se aus oel gemacht wird, ist doch wahrscheinlich sehr viel chemie drin / chemische verarbeitung dabei, die die oekobilanz sehr nach unten zieht.
          ------------------------------------
          the spirit makes you move

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          • StepByStep
            Fuchs
            • 30.11.2011
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

            Zitat von hyrek Beitrag anzeigen
            zu ethanol: ich glaube nicht, dass es ethanol gibt, der aus fossilen brennstoffen hergestellt wird.
            Doch gibt es, techn. Ethanol wird aus Ethen (C2H4) dargestellt (unter Schwefelsre Zugabe wenn ich mich recht erinnere). Früher wurde techn. Alk nur so dargestellt, seit wohl etwas über 20 Jahren kommt immer mehr Bio-Ethanol hinzu. Hier sind vor allem die trop. Schwellenländer zu nennen (Brasilien mit vorreiterrolle).

            Für Laborbedarf ist meines Wissens nach alles Ethanol noch aus der chemischen Synthese.

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            • robbie
              Erfahren
              • 25.09.2009
              • 292
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

              Bei der Betrachtung der "Ökobilanz verschiedener Kochertypen" sollte man nicht außer acht lassen, dass der Brennstoffverbrauch eines Benzin-/Diesel-/Spirituskochers bei einer "normalen" Tour vernachlässigbar gering ist im Vergleich zum Treibstoffverbrauch bei der üblichen Touranreise oder im Alltag. Während man mit einem Liter Benzin eine ganze Weile kochen kann, reicht derselbe Liter für gerade einmal 15 km mit dem Auto.
              Mit diesem Vergleich möchte ich nicht die Diskussion abwürgen, aber doch ein wenig die Verhältnisse relativieren. Wem es also auf einen geringen "ökoligischen Fussabdruck" ankommt, der sollte zuerst einmal seine (An-)Reise und Lebensgewohnheiten grundsätzlich überdenken, bevor er seinen Kocher einmottet und auf Rohkost ausweicht.

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              • Ingwer
                Alter Hase
                • 28.09.2011
                • 3237
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                #8
                AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                Hi,

                ich finde das letzte Posting soetwas von unnötig. Du kannst ja gerne einen Thread zum "Für und Wider Oköbilanz beim Kochen" machen wo do Argumente wie "eine Goretex jacke ist schlimmer fürs Klima" und "die Anreise verkocht mehr Brennstoff als mein Kocher" bringen kannst.

                Ich finds mal ganz interessant die Brennstofffrage zumindest theoretisch durchzukauen, denn mir war bisher beispielsweise gar nicht klar das unverbranntes Gas klimaschädlich ist (obwohl man den Fakt eigentlich von Methan her kennt).

                Einmotten wird deshalb niemand seinen Kocher weil er umweltschädlicher als andere ist, denn man nimmt schlicht den Kocher mit der am geeignesten für die Tour ist, aber es ist eben auch gut die Auswirkungen seiner Brennstoffwahl zu kennen.


                Bist du dir da wirklich sicher dass das wissenschaftliche Ethanol aus der Synthese stammt? Ich habe da mal nur etwas davon gehört dass das Ethanol mehrfach durch verdampfen konzentriert wird und das restliche Wasser mehr oder weniger herausgefiltert wird durch spezielle Steine. Aber ich habe damals auch nur mit halben Ohr zugehört.

                Grüße

                P:S: Das Laborbedarf Ethanol ist schon ziemlich geil zum Verfeuern.

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                • LihofDirk
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                  • 15.02.2011
                  • 13729
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                  Zitat von StepByStep Beitrag anzeigen
                  Dass die Dinger um die halbe Welt geschippert werden ist wirklich nicht toll, gerade weil wir ja via Pipelines Gas mittlerweile auf einem sehr wirtschaftlichen Weg bekommen
                  Nur daß in Pipelines Erdgas transportiert wird.


                  Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                  P:S: Das Laborbedarf Ethanol ist schon ziemlich geil zum Verfeuern.


                  Bei Ökobilanz verschiedener Kochertypen fehlt mir eine Aussage zu Material und Energieverbrauch bei der Kocherherstellung. Gerade Sonderwerkstoffe wie Titan, aufwändige Pumpenkonstruktionen etc. tragen denke ich nicht unerheblich zur Ökobilanz des Kochers bei.

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                  • Ditschi
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                    • 20.07.2009
                    • 12362
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                    #10
                    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                    Mit diesem Vergleich möchte ich nicht die Diskussion abwürgen, aber doch ein wenig die Verhältnisse relativieren. Wem es also auf einen geringen "ökoligischen Fussabdruck" ankommt, der sollte zuerst einmal seine (An-)Reise und Lebensgewohnheiten grundsätzlich überdenken, bevor er seinen Kocher einmottet und auf Rohkost ausweicht.
                    OT
                    Hallo @ robbi, Du hast es nett formuliert und ich möchte Dir nichts unterstellen. Ich gehe einfach davon aus, daß Du die anderen aktuellen threads in den Unterforen nicht gelesen hast: aber genau mit diesem Argument wurden bereits die anderen threads auf entnervende Art zerredet, weil man sich mit fundamentaler Systemkritik in den endlosen Weiten komplexen Ökologischen- und ökonomischen Handelns verliert und zerstreitet. Gut ist hier bisher, daß niemand drauf eingestiegen ist, und ich hoffe, es bleibt so. Die Frage des TO ist als Einzelproblem spannend. Und ich lese mit Interesse mit, auch wenn ich inhaltlich nicht viel beitragen kann. Bitte keine Verhältnisse relativieren !
                    Gruß Ditschi.

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                    • _Matthias_
                      Fuchs
                      • 20.06.2005
                      • 2170
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                      #11
                      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                      Zitat von robbie Beitrag anzeigen
                      Während man mit einem Liter Benzin eine ganze Weile kochen kann, reicht derselbe Liter für gerade einmal 15 km mit dem Auto.
                      Die Gefahr, dass das Benzin aus der Brennstoffflasche ausläuft und das Erdreich verunreinigt dürfte aber viel Größer sein, als beim Auto.

                      Entschuldigung an alle, wenn ich jetzt ein bisschen in die gleiche Richtung gehe: Wenn ich nicht auf Tour bin, koche ich ja zu hause, z.B. auf dem Elektoherd, oder auf dem Gasherd, das spare ich ja automatisch ein, wenn ich unterwegs auf dem Kocher koche. Da ich daheim auf Strom koche gehe ich einfach mal davon aus, dass dadurch, dass ich den Strom einspare egal welchen Kochertyp nehmen kann und positiv dabei rauskomme. Und das bringt mich jetzt zurück zum Thema, da ich dadurch davon ausgehe, dass nicht fossil gegen nachwachsend das Thema ist, sondern wie umweltverträglich ist das Brennmittel, dass ich da mit mir rumschleppe und dass durch Schussligkeit meinerseits ungewollt freigesetzt wird.
                      Nach der Überlegen ist Benzin/Diesel eigentlich das gefährlichste, dann Spiritus, dann Gas und Holz ist am unbedenklichsten.
                      Was haltet ihr davon?

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                      • Ingwer
                        Alter Hase
                        • 28.09.2011
                        • 3237
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                        #12
                        AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                        Hi,

                        ich kann leider deinen Überlegungen zur Gefährlichkeit nicht folgen. Woran machst du fest was gefährlicher ist? Und vorallem, für wen ist was gefährlicher? OT: Du hast Petroleum in deiner Liste vergessen.

                        Grüße

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                        • StepByStep
                          Fuchs
                          • 30.11.2011
                          • 1198
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                          #13
                          AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                          Zitat von _Matthias_ Beitrag anzeigen
                          Entschuldigung an alle, wenn ich jetzt ein bisschen in die gleiche Richtung gehe: Wenn ich nicht auf Tour bin, koche ich ja zu hause, z.B. auf dem Elektoherd, oder auf dem Gasherd, das spare ich ja automatisch ein, wenn ich unterwegs auf dem Kocher koche. Da ich daheim auf Strom koche gehe ich einfach mal davon aus, dass dadurch, dass ich den Strom einspare egal welchen Kochertyp nehmen kann und positiv dabei rauskomme.
                          Hm, das glaube ich eigentlich nicht, da ich schon davon ausgehe, dass mein Gasherd in der Küche effizienter arbeitet das mein Gaskocher (schon allein windstille, warme Küche vs. Wind und Wetter...) und darüber hinaus mein Gas aus der Leitung kommt und nicht extra verpackt in Kartuschen ist, die dann sehr wahrscheinlich auch noch um die halbe Welt geschippert werden bis sie am Kocher angeflanscht sind.

                          Nimmt man Ökostrom beim Eherd siehts auch nicht gut für den Kocher aus...

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                          • _Matthias_
                            Fuchs
                            • 20.06.2005
                            • 2170
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                            Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                            Hi,

                            ich kann leider deinen Überlegungen zur Gefährlichkeit nicht folgen. Woran machst du fest was gefährlicher ist? Und vorallem, für wen ist was gefährlicher? OT: Du hast Petroleum in deiner Liste vergessen.

                            Grüße
                            Naja, Benzin ist ja wohl am schädlichsten im Erdreich oder Wasser, Petroleum dürfte in der ähnlichen Kategorie sein, Spiritus dürfe wegen der hohen Konzentration von Alkohol auch nur langsam abgebaut werden, aber wird zumindest abgebaut. Gas verflüchtigt sich von alleine und hat keinen direkten negativen Einfluss, langfristig als Klimagas vielleicht schon, auch wenn die Menge wahrscheinlich vernachlässigbar ist. Und Holz stammt ja eh aus der Umgebung.


                            Ökostrom zählt nicht Aber nehmen wir den ganz normalen Strommix, also von allem ein bisschen. E-Herde sind ja ziemlich ineffektiv. Bei Gas könnte es anders aussehen, da da würde ich ja zu hause aufwendiger kochen, zwei Töpfe, usw.
                            War aber auch eigentlich nur der Einstieg zur Frage, ob nicht die Umweltverträgflichkeit/Giftigkeit/Gefahr des unabsichtlichen freisetzens des Brennstoffs ausschlaggebender ist als der Brennstoff an sich.

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                            • ToniBaer
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                              #15
                              AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                              Zitat von StepByStep Beitrag anzeigen
                              Hm, das glaube ich eigentlich nicht, da ich schon davon ausgehe, dass mein Gasherd in der Küche effizienter arbeitet das mein Gaskocher (schon allein windstille, warme Küche vs. Wind und Wetter...) und darüber hinaus mein Gas aus der Leitung kommt und nicht extra verpackt in Kartuschen ist, die dann sehr wahrscheinlich auch noch um die halbe Welt geschippert werden bis sie am Kocher angeflanscht sind.
                              Zuhause verwende ich persönlich aber auch keine Töpfe mit Wärmetauscher. Außerdem ist der Kochaufwand zuhause deutlich höher (beispielsweise verwende ich kein Fertigkram, wodurch sich die Kochzeit (meist) über mindestens 20 min erstreckt). Das Argument von _Matthias_ finde ich ganz gut.

                              Was mir sonst noch so einfällt wäre, das Spiritus vielleicht gar nicht so gut ist, denn durch die vergleichsweise geringe Leistung muss man länger kochen. Das hat wiederum zur Folge, das während des Kochvorgangs unnötig viel Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Unterm Strich brauche ich allso mehr Spiritus als nötig (im Vergleich zu einem leistungsstarken Kocher).

                              Viele Grüße
                              Toni
                              Zuletzt geändert von ToniBaer; 26.11.2012, 23:38.

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                              • berni71
                                Musteruser
                                Fuchs
                                • 27.01.2005
                                • 1612
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                                #16
                                AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                                Hi,
                                ich finde das letzte Posting soetwas von unnötig.
                                Das Posting von Robbie fand ich sehr sachlich und von der Argumentation her gut durchdacht. Mit welcher Maßnahme man den größten Effekt erzielt, darüber kann man und sollte man sich sehr wohl Gedanken machen, auch ohne die Ausgangsfrage abzuwürgen, was er ja auch gar nicht gemacht hat.

                                Zum relativieren gehört für mich auch, dass es wichtigere und entscheidendere Kriterien für die Kocherwahl gibt und letztendlich die Summe bewerteter und gewichteter Kriterien den Ausschlag für die Entscheidung geben sollte. Umweltverträglichkeit des Brennstoffs kann dabei natürlich ein Kriterium sein, keine Frage.

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                                • Ingwer
                                  Alter Hase
                                  • 28.09.2011
                                  • 3237
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                                  #17
                                  AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                  Hallo,

                                  ja, die Relativierung war sachlich, aber ich finde trotzdem nicht hilfreich in der Materie. Und wie in anderen Threads schon geschehen, und von Ditschi bemerkt, wurden schon einige Threads so zerredet. Und genau deshalb finde ich die Relativierung absolut unnötig. Klar ist es am wichtigsten an der Stelle anzusetzen die am meisten bringt, aber wir diskutieren eben jetzt dieses Thema, auch wenn das am Ende vielleicht nur einen Fingerhut CO2 spart oder gar keins, aber dafür mein ökologisches Bewußtstein schärft. Es gibt genug Diskussionen im Forum um 10-20g Rucksackgewicht einzusparen, da kann man doch auch mal soetwas diskutieren, oder?

                                  Ich finde auch dass die Frage nach der Ökobilanz hier mißverstanden wurde und auch gerade deshalb sehr unspezifisch am Thema vorbei geredet wird. Der Vergleich zwischen Ökobilanz "Kochen zu Hause" und "Kochen auf Tour" ist zwar sachlich und relativiert, aber ist für mch ebenfalls am Thema vorbei. Wir können uns darüber aber gerne im Lagerfeuer unterhalten wie wir beim Kochen auf den Stromzähler schauen und uns Tipps geben wie wir beim Kochen Strom sparen. Oder einfach mal etwas länger oder endlos kochen, weil ökostrom so schön Co2 neutral ist.

                                  User Matthias hat das Thema zum Beispiel mit der Umweltgefährlichkeit der einzelnen Brennstoffe identifziert und eine Abstufung der Gefährlichkeiten gepostet (mit der ich nicht so ganz einverstanden). Das finde ich ganz gut, aber glücklicherweise müßen wir uns hier kaum Arbeit machen sondern einfach nur die Sicherheitsdatenblätter zu den Stoffen durchlesen. Eventuell gibt es aber auch Studien von der Auswirkung bestimmter Brennstoffe auf die Umwelt, wir müssen sie nur finden im Netz.
                                  Ich würde deswegen Petroleum an die gefährlichste Stelle setzen, denn das ist laut Etikett umweltgefährlich. Gefolgt von Benzin (das ist giftig), gefolgt von Spiritus

                                  So fände ich es zum Beispiel auch sehr wichtig zu wissen, wie hoch der Primärenergie-Aufwand ist um 1l Kocherbenzin, 1l Petroleum, 1l Spiritus oder 1 Kartuschenfüllung Gas herzustellen. Klar, natürlich steckt noch mehr Primärenergie in der Förderung der Rohstoffe, in der Verpackung (Kartuschenkanister) sowie im Transport des fertigen Produktes, aber ich glaube dann wird das Thema zu komplex. Trotzdem kann ich mir schon vorstellen, dass die Ökobilanz beim Vergleich des Primärenergieverbrauchs ganz anders aussieht.

                                  Auch wäre es interessant zu wissen wieviel CO2 ein Gramm/Milliliter Brennstoff bei der Verbrennung abgibt. So könnte man, um Tonis Argument aufzugreifen, herausfinden ob ich durch längere Kochzeiten bei energiearmen Brennstoffen mehr Abgas produziere als bei kurzen Kochzeiten mit energiereichen Brennstoffen. Und klar, die Effizenzfrage ist auch eine kombinierte Kocher/Windschutz/Wärmetauscher-frage. Trotzdem wäre die Rate von Brennstoffeinheit/Abgas-abgabe bzw die Frage nach der sauberen Verbrennung interessant.

                                  Grüße
                                  Zuletzt geändert von Ingwer; 27.11.2012, 10:06.

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                                  • woodcutter
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                                    • 13.11.2011
                                    • 659
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                                    #18
                                    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                    Wichtiges Thema, danke dafür !

                                    Lediglich der Titel stimmt nicht - "Ökobilanz verschiedener Kochertypen" - im Grunde geht es nicht um die Kocher, sondern um die Bilanz des Outdoor-Kochens. Dass dieser Einzelaspekt nur (a) Teil der Ökobilanz für (b) die Reise und (c) des individuellen Outdoor-Lebens ist, welches wiederum in (d) der Alltags-Ökobilanz des Verursachers aufgeht, wurde bereits angesprochen.

                                    Alle Bemühungen im Vorfeld fließen weit stärker in die Gesamt-Ökobilanz ein, weil ein kleiner "Schaden" im irrelevanten Bereich ein das Jahr über angerichtete positive Bilanz (gemessen etwa am Durchschnitt von Haushalten) nicht ins Gegenteil umgekehrt.

                                    D.h. ein "schlechter" Kocher macht eine "grüne" im Sinne von gute Haushaltsbilanz nicht kaputt.

                                    Umgekehrt: in eine positive Haushaltsbilanz passt nicht die Anschaffung eine worst case Kochers.

                                    Als ich mir in meiner Jugend einen Benzinkocher angeschafft haben, hat mich das alles nicht interessiert. Es war kalter Krieg, wir wollten jung + dumm genug ein bißchen mitspielen, unser Spielplatz war der Wald, in dem an allen Ecken und Enden Überreste von US Militärübungen gefunden werden konnten, Dosen, Patronen, Weggeworfenes aller Art aus Militärbeständen. Ein Benzinkocher war deshalb die Feldküche von uns Paramilitärs, so lächerlich das nur sein konnte.

                                    Den Kocher habe ich heute noch als Backup. Er wird gewartet und gepflegt. Für die eigene Tour dient selbstverständlich ein Gaskocher, ein kleiner für die Tagestour, ein größerer, standfester für die längeren, der verbrennt auch Benzin, ohne mitgeführte Pumpe sinnlos, fernab der Nachkaufmöglichkeiten nehme ich eben Benzin mit.

                                    Diese individuellen Bedürfnisse, die Treibstoffnachversorgung, dürfte schwerwiegende sein als jegliche Ökobilanz des "Types an sich". Falls man davon ausgeht, dass der Weg zum Reisezielort bereits ökologisch im Sinne von nachhaltiger Reiseplanung zurückgelegt wurde. Fliegt man mit dem Flugzeug zum Spaß oder weil´s halt so billig ist, der- oder diejenige sollte sich wirklich keine Gedanken mehr machen, worin die Unterschiede beim Kochertyp bestehen. Ameisenschiss vs. Elefantenwochenration.

                                    Wer jedoch einen nachhaltigen Lebensstil für sich entdeckt hat, wird auf jede Kleinigkeit achten wie auf jede alltägliche Konsumentscheidung. Die fängt zuhause an, in der Wahl von Ökostrom und ggf. Ökogas.

                                    Mir ist nichts bekannt von Öko-Heizöl.

                                    Nachhaltig leben bedeutet m.M. die Gesamt-Ökobilanz kritisch zu betrachten und zu versuchen, die großen Faktoren zu verbessern, weniger Autofahren, weniger Billigzeugs kaufen, weniger Flugzeug (bis gar nicht) fliegen, weniger tierische Lebensmittel essen, Heizenergie sparen. Damit wäre ein Spielraum geschaffen, um im Outdoor-Urlaub Teer und Plastik zu verbrennen, um damit zu kochen. Und die Bilanz wäre immer noch positiv. Sogar der eine oder anderer Flugzeug-Trip wäre drin.

                                    Ein Kocher für die Outdoorverwendung sollte m.E. natürlich ein effizientes Stück Technik sein, Treibstoffe aus nachhaltiger Erzeugung gibt es, ob Bioethanol aus regionaler Energieunternehmen (Landwirte) oder Öko-Gas, nicht unbedingt aus Massentierhaltung, sondern über Biomasse aus Abfallstoffen. Das Problem ist, diese Quellen anzuzapfen und in Flaschen- bzw. Doseninhalt zum Mitnehmen abzufüllen.

                                    Unser Ökogas stammt aus Zuckerrüben-Abfallstoffen. Das kaufen wir ein und lassen es ergo in das Gasnetz einleiten, ein kleiner Beitrag der keine Systemlösung darstellt, weil nicht beliebig erweiterbar, also eine Teillösung des Problems. Viele solcher Teillösungen ergeben ein Ganzes.

                                    Heruntergebrochen auf die Frage des Kochertypes würde ich diesselbe Antwort geben: Teillösungen anstreben mit Blick auf die übrige Outdoor-Ausrüstung. Je besser die Einzelkomponente, umso mehr Spielraum in anderen Bereichen. Am Ende sollte man mit seiner "Hardware" zufrieden sein können, Nachschubprobleme sind schwerwiegender als am Fuß einen nicht ökorrekten Lederlappen zu haben, der aber genauso lange hält wie das Öko-Modell.

                                    Die Sensibilität wächst nicht parallel in allen Lebensbereichen, irgendwo fängt sich an und breitet sich aus wie ein Virus.

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                                    • robert77654
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                                      • 10.01.2010
                                      • 335
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                      Die Umweltschädlichkeit beim Benutzen ist nur ein Aspekt. Wie bei allen Sachen sollte man die gesamte Ökobilanz einbeziehen, also auch Energieverbrauch bei der Herstellung und Transport sowie Umweltschäden bei der Herstellung.

                                      Bei Spiritus ist es so, dass er normalerweise aus recht dickwandigen Einliterflaschen kommt, die sind aus Plastik, also Rohöl... Andereseits werden wahrscheinlich bei der Müllverbrennug viele verbrannt, dann muss dabei weniger Öl fürs Feuer dazugegeben weden.

                                      Bei Benzin wird bei der Herstellung, Verarbeiten und Transport ziemlich viel Energie verbraucht und die Umwelt geschädigt. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich: Bei Rohöl aus Nigeria und Kanada (Ölschiefer) anders als bei Rohöl aus Deutschland.


                                      Genau kann man das alles wohl nicht berechnen, weil die Grundlagen fehlen. Vermutlich ist Spiritus insgesamt am meisten "öko".


                                      OT1: Bei Äpfeln ist es so, dass im Herbst ein Apfel aus Deutschland eine bessere Ökobilanz hat als einer aus Neuseeland. Im Frühjahr umgekehrt, weil der deutsche Apfel Monate energieaufwändig gekühlt wurde.
                                      OT2: Am sinnigsten kann man bei unserem Freizeitvergnügen sicher bei der Wahl der Orte und dem Transport dorthin Energie sparen, also Alpen und Norwegen per Bahn statt Nepal bzw. Südinsel Neuseeland per Flugzeug.
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                                        #20
                                        AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                        Zitat von woodcutter Beitrag anzeigen
                                        Alle Bemühungen im Vorfeld fließen weit stärker in die Gesamt-Ökobilanz ein, weil ein kleiner "Schaden" im irrelevanten Bereich ein das Jahr über angerichtete positive Bilanz (gemessen etwa am Durchschnitt von Haushalten) nicht ins Gegenteil umgekehrt.
                                        In der deutschen Sprache gibt es so ein schönes Sprichwort " Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."

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