Ökobilanz verschiedener Kochertypen

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    Alter Hase
    • 11.12.2003
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    #21
    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

    Zitat von robbie Beitrag anzeigen
    Bei der Betrachtung der "Ökobilanz verschiedener Kochertypen" sollte man nicht außer acht lassen, dass der Brennstoffverbrauch eines Benzin-/Diesel-/Spirituskochers bei einer "normalen" Tour vernachlässigbar gering ist...
    und deshalb sollte der Focus im Sinne von "Kleine Spuren" weniger auf der Energiebilanz ruhen, sondern auf den Immisionen vor Ort, also z. B. gekleckertes Diesel versus verströmendes Gas, Rauch, der je nach Brennstoff eben nicht nur aus CO2 besteht etc.
    In der Ruhe liegt die Kraft

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    • Ingwer
      Alter Hase
      • 28.09.2011
      • 3237
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

      Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen

      Bei Spiritus ist es so, dass er normalerweise aus recht dickwandigen Einliterflaschen kommt, die sind aus Plastik, also Rohöl... Andereseits werden wahrscheinlich bei der Müllverbrennug viele verbrannt, dann muss dabei weniger Öl fürs Feuer dazugegeben weden.

      Bei Benzin wird bei der Herstellung, Verarbeiten und Transport ziemlich viel Energie verbraucht und die Umwelt geschädigt. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich: Bei Rohöl aus Nigeria und Kanada (Ölschiefer) anders als bei Rohöl aus Deutschland.
      Das sehe ich genauso wie du. Die Transparenz fehlt woher mein fossiler Brennstoff kommt, deswegen kann man da schlecht irgendwelche Zahlen miteinander vergleichen. Es ist schwierig da jeden einzelnen Schritt zu verfolgen und zu werten. Im Falle von Bioethanol aus Getreide wären das mehrere Posten: Getreideproduktion und Lagerung, Schlempetrocknung, Primärenergieverbrauch bei der Herstellung von Ethanol. Zu den ersten drei Punkten kann man als absoluter Laie schwer was dazu sagen, nur der letzte Posten läßt sich technisch einigermaßen eingrenzen.
      Und so denke ich das man den Primärenergie-aufwand bei der Herstellung bzw Aufbereitung des jeweiligen Brennstoffes vergleichen könnte, um zumindest von etwas eine Ahnung zu haben bzw einen Vergleich ziehen zu können. Das sind ja alles bekannte technische Prozesse.

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      • robert77654
        Erfahren
        • 10.01.2010
        • 335
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        #23
        AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

        Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
        In der deutschen Sprache gibt es so ein schönes Sprichwort " Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
        Oft machen sich Leute Gedanken und investieren viel Zeit wegen der Pfennige. Das "Budget" Zeit/Gedanken in die "großen Ausgaben" zu investieren ist sicher effektiver - egal ob es um Konsum oder Ökoverhalten geht. Aber das ist ein anderes Thema...

        Die technischen Prozesse, die du nennst, sind halt sehr unterschiedlich, ich nannte schon Ölschiefer in Nordamerika. Da ist der Energieaufwand für einen Liter Benzin und die Umweltverschmutzung deutlich höher als bei Öl aus der Nordsee.
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        • Jens2001
          Dauerbesucher
          • 02.04.2006
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

          Hallo,

          diese Geschichte Ökobilanz eines Kochers... es ist einfach nur Quatsch - egal welchen Kocher ihr Verwendet die Brennstoffmenge die er im Verlauf seines Lebens schluckt ist so gering jeder Mopedmotor verbraucht ein vielfaches im Laufe seines Lebens.

          Ich gehe jede Wette mit euch ein, dass die Ökobilanz auf Seiten der Herstellung (Industrie) eines Kochers weitaus ungünstiger als die für seinen Betrieb über seinen Lebenszyklus ausfällt!

          Wenn ihr also einen letztendlich umweltfreundlichen Kocher verwenden wollt, dann heißt die Lösung Lagerfeuer!

          Eine Ausnahme könnten man noch gelten lassen - nämlich ein Hobokocher hergestellt aus alten Dosen (Müll) sozusagen als Zweitverwertung, wenn der Hobo aber direkt als Hobo hergestellt wurde aus edlem Titanblech oder Edelstahl, dann ist es das gleiche wie mit jedem anderen Kochertyp und das Lagerfeuer ist wieder ganz weit vorn!


          Ein echtes Problem stellt verkleckerter Benzin, Diesel oder Petroleum dar, erst recht wenn diese noch ins Wasser gelangen.

          Ganz schlimm fand ich z.B. die Wassertankstellen am Rio Negro, wenn das Wasser um diese Tankstellen anfängt bunt zu schillern, dann kippen die Betreiber Spülie in großen Mengen ins Wasser damit der Bunte Schleier auf der Oberfläche aufgelöst wird...
          Sowas ist echt schlimm, an dieser Art von echten Umwelt-Problemen würde ich gern etwas ändern!
          lg Jens
          Zuletzt geändert von Jens2001; 27.11.2012, 12:43.

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          • hyrek
            Fuchs
            • 02.09.2008
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            #25
            AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

            Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
            Wenn ihr also einen letztendlich umweltfreundlichen Kocher verwenden wollt, dann heißt die Lösung Lagerfeuer!
            deswegen hatte bsh ja versucht, die lagerfeuer mit hilfe des protos auszuloeschen.
            am taeglichen lagerfeuer sterben einige hausfrauen in der 3. welt deutlicher schneller durch die rauch-belastung.

            -> neuer kocher: pflanzeloel-kocher (den es leider nicht (mehr) gibt in europa).
            ------------------------------------
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            • Torres
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              #26
              AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

              OT: elaso, alter Spaßvogel - schön mal wieder was von Dir zu lesen

              Ich finde es zwar interessant, die Ökobilanz zu sehen, allerdings wären bei mir auf Tour Verfügbarkeit des Brennstoffes und Leistung des Kochers (Schnelligkeit zum Beispiel) wichtiger. Der Hinweis, sorgsam mit Brennstoff um zu gehen (Verschütten zum Beispiel), ist allerdings wichtig.

              Edit: Meine Rangfolge wäre Gas, Benzin. Holz würde ich alleine aufgrund der Belastung meiner Atemwege ausklammern (Selbstschutz).
              Oha.
              (Norddeutsche Panikattacke)

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              • Ingwer
                Alter Hase
                • 28.09.2011
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                #27
                AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                Zitat von hyrek Beitrag anzeigen
                -> neuer kocher: pflanzeloel-kocher (den es leider nicht (mehr) gibt in europa).
                Ja, das hatte ich schon einmal gepostet dass das Projekt eingestellt (http://www.outdoorseiten.net/forum/s...rojekt-beendet) wurde. Was ich persönlich sehr schade finde. Denn du hast Recht, gerade der Rauch des Kochfeuers führt in der dritten Welt zu einer großen Luftbelastung. Irgendwo gibt es dazu einen sehr guten Bericht der Max-Plank Stiftung, den muß ich mal rauskramen.

                Weißt du mittlerweile irgendetwas neues zum Protos? Man kann den ja immerhin nachbauen wenn man will.

                Grüße

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                • Torres
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                  • 16.08.2008
                  • 30688
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                  #28
                  AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                  Zusätzlich ist meine Meinung, dass die Wahl des Kochers ebenfalls die Ökobilanz beeinflusst. So habe ich einen Gaskocher, der kaum Gas verbraucht (Sturmkocher, schnell, gute Ausnutzung des Brennstoffes) und einen Gaskocher, der lange braucht. Den Unterschied kann man nach einiger Zeit in Kartuschen bemessen.

                  Das gleiche gilt natürlich auf für Wetterbedingungen: Kälte, Höhe, Windstärke, Art der zu erhitzenden Nahrung etc.
                  Oha.
                  (Norddeutsche Panikattacke)

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                  • Ingwer
                    Alter Hase
                    • 28.09.2011
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                    #29
                    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                    Hallo,

                    hier der versprochene Link zu dem Dokument der Max-Planck Gesellschaft über die Luftbelastung in der dritten Welt:
                    http://www.mpg.de/1163230/F001_Fokus_018-025.pdf

                    Desweiteren ist mir noch ein weiteres interessantes Dokument aufgefallen, über die Rolle des Feuers im Klimasystem:
                    http://www.mpg.de/6387042/W005_Umwelt-Klima_070-077.pdf

                    Grüße

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                    • Jens2001
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                      #30
                      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                      @Ingwer

                      das Lagerfeuer eines Wanderers mit einem Moloch wie Mumbai zu vergleichen finde ich aber schon etwas am Ziel vorbei.

                      die Dosis macht das Gift!

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                      • Ingwer
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                        #31
                        AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                        Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
                        Die technischen Prozesse, die du nennst, sind halt sehr unterschiedlich, ich nannte schon Ölschiefer in Nordamerika. Da ist der Energieaufwand für einen Liter Benzin und die Umweltverschmutzung deutlich höher als bei Öl aus der Nordsee.
                        Hallo Robert,

                        die technischen Prozesse bei der Förderung des fossilen Rohstoffes sind unterschiedlich, da hast du Recht. Aber die Raffinierung von fossilen Rohstoff zu fertigen Endprodukt unter Aufwand von Primärenergie läuft meines Wissens meist relativ gleich ab bzw wird das Edukt (hier Erdöl) meist in irgendeinem Cracking-Verfahren verarbeitet. Das Cracking wird im großtechnischen Umfang betrieben und ist möglichst effizient, denn man möchte ja möglichst viel vom Endprodukt erhalten. Und wäre es jetzt interessant wie groß der Primärenergie-aufwand von Edukt zu Produkt für die jeweiligen Brennstoffe ist.

                        Das die Auswirkungen der Förderung teils immens (wie im Nigerdelta), das will ich hier nicht unter den Teppich kehren. Aber wie gesagt, die Herkunft meiner Brennstoffe ist mir unklar. Verfeuer ich jetzt Öl aus dem Niger, aus Russland oder aus der Nordsee? Mir fehlt da die Transparenz, weißt du da mehr?

                        Grüße

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                          #32
                          AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                          Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
                          @Ingwer

                          das Lagerfeuer eines Wanderers mit einem Moloch wie Mumbai zu vergleichen finde ich aber schon etwas am Ziel vorbei.

                          die Dosis macht das Gift!
                          Und was meinst du wie die Leute in Mumbai kochen? Es gab wirklich gute Gründe für das Projekt Pflanzenölkocher, leider konnte es nicht verwirklicht werden. Und nein, nicht die Dosis macht das Gift. Wenig Gift am Tag, dafür aber lebenslang, ist eben auch nicht gesund.

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                          • Jens2001
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                            #33
                            AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                            Und was meinst du wie die Leute in Mumbai kochen?
                            das Problem ist nicht wie die Leute dort kochen, sondern das dort viel zu viele Menschen auf engstem Raum kochen, und vielleicht noch der Brennstoff, Holz ist nicht gleich Holz!
                            Wenn ich auf den bei der Verbrennung zugegebener Maßen sauberen Brennstoff Gas ausweiche habe ich das ökologische Problem zum Teil einfach an einen anderen Ort verlagert!

                            lg

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                            • Ingwer
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                              • 28.09.2011
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                              #34
                              AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                              Da würde ich gerne dran anknüpfen, wieviel Primärenergie wird denn bei der Aufbereitung von Erdgas verbraucht, dass dann an anderer Stelle die Umwelt belastet. Hast du da verwertbare Zahlen? Und welche Prozesse finden da Anwendung? Und wieviel Energie steckt in der Verflüssigung des Gases (Gerade in Indien wird ja meist mit LPG Gas gekocht)?
                              Und könnte man daraus sich auch den Primärenergieaufwand für das Outdoor-Gas (hat je eine andere Zusammensetzung ableiten)? Woher kommt eigentlich das Gas in unseren Kartuschen? Aus Erdgas oder aus dem Crackvorgang von Erdöl?

                              Grüße

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                              • LihofDirk
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                                #35
                                AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                                die technischen Prozesse bei der Förderung des fossilen Rohstoffes sind unterschiedlich, da hast du Recht. Aber die Raffinierung von fossilen Rohstoff zu fertigen Endprodukt unter Aufwand von Primärenergie läuft meines Wissens meist relativ gleich ab bzw wird das Edukt (hier Erdöl) meist in irgendeinem Cracking-Verfahren verarbeitet. Das Cracking wird im großtechnischen Umfang betrieben und ist möglichst effizient, denn man möchte ja möglichst viel vom Endprodukt erhalten. Und wäre es jetzt interessant wie groß der Primärenergie-aufwand von Edukt zu Produkt für die jeweiligen Brennstoffe ist.
                                Die Rezepturen beim Cracking sind durchaus unterschiedlich, je nach dem welche Öl- oder Gassorte verwendet wird, ebenso die Abfallströme (Schwefel, ...). Insofern ist es ein extrem vielschichtiges Problem.

                                Und bei einer Ökobilanz muß neben den Emissionen an die Luft (CO2 und co) auch noch der Landverbrauch (Stichworte Biotreibstoffe), Wasserverbrauch/ -verschmutzung, Abfall/ zu Deponierendes (Abraum, ...) und nicht zu vergessen je nach Umfang der Bilanz auch Arbeitsbedingungen, etc. berücksichtigt werden.
                                Ich wies ja schon hin, daß wahrscheinlich die Herstellung des Kochers den höchsten Anteil haben wird, und es haben ja schon weitere User auf die Problematik von Titan und anderen Werkstoffen hingewisen. Auch Aluminium ist da ein Problemkind.

                                OT: und trotzdem werde ich meinen alten Alu-Trangia weiter nutzen
                                Zuletzt geändert von LihofDirk; 27.11.2012, 15:22. Grund: fehlende Vokale ergänzt

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                                • Waldwichtel
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                                  #36
                                  AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                  Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
                                  Wenn ihr also einen letztendlich umweltfreundlichen Kocher verwenden wollt, dann heißt die Lösung Lagerfeuer!


                                  Damit würde man ganze Landstriche völlig kaputt machen.

                                  Wo bekommt man in südlichen und nördlichen Ländern denn Holz her, ohne die Vegetation kaputt zu machen?

                                  Vom Waldbrand mal ganz abgesehen.

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                                  • Jens2001
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                                    #37
                                    AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                    Erdgas ist zum großen Teil wohl Methan Gas ebenso wie das Sumpfgas (Irlichter).

                                    Das was wir zum kochen Verwenden ist eine Mischung an Propan und Butan.

                                    Propan wird bei der Förderung von Erdgas als Nebenprodukt gewonnen als auch in Erdölraffinerien beim Cracken von Erdöl hergestellt. Butan fällt wohl bei der Erdölgewinnung in großen Mengen an.

                                    Die Umweltzerstörung durch die Gewinnung ist alles andere als ohne, darüber hinaus erinnere ich nur an die Unglücke z.B. Golf von Mexiko, Prinz William Sund usw.
                                    Es gibt wohl kein schmutzigeres Geschäft (ökologisch gesehen) auf unserm Planeten als die Öl und Gasgewinnung!

                                    lg

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                                    • Ingwer
                                      Alter Hase
                                      • 28.09.2011
                                      • 3237
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                      Die Frage ist beim Cracking, kannst du den Verbrauch einigermaßen eingrenzen, also eine untere sowie obere Schranke setzen? Um zumindest einen Anhaltspunkt zu haben und dann die jeweiligen Intervalle zu vergleichen?

                                      Eine Sache noch zum Holzfeuer: Als Tourist hat man hin und wieder auch eine Vorbildsituation. Und da sollte man in einem Land in dem Abholzung zum Zweck der Holzkohle-gewinnung und die damit verbunde Erosion ein Problem ist, eventuell einen nicht auf Holz basierenden Kocher dabei haben. Denn das Holz wird meist nicht auf nachhaltige Art und Weise gewonnen, und letztlich wird dadurch Lebensraum zerstört.
                                      Da wär es natürlich jetzt interessant zu vergleichen ob ein anderer Brennstoff das Problem nur verlagert oder vielleicht tatsächlich minimiert.

                                      Grüße

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                                      • Okapi
                                        Erfahren
                                        • 30.08.2011
                                        • 138
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Zitat von Ingwer Beitrag anzeigen
                                        Eine Sache noch zum Holzfeuer: Als Tourist hat man hin und wieder auch eine Vorbildsituation. Und da sollte man in einem Land in dem Abholzung zum Zweck der Holzkohle-gewinnung und die damit verbunde Erosion ein Problem ist, eventuell einen nicht auf Holz basierenden Kocher dabei haben. Denn das Holz wird meist nicht auf nachhaltige Art und Weise gewonnen, und letztlich wird dadurch Lebensraum zerstört.
                                        Mein Hobo wird genau wie mein Kochfeuer mit Reisig und sonstigem herumstehendem und herumliegendem Totholz gefüttert, nicht mit Holzkohle und abgeholzt wird für mein Feuer auch nichts. Ich sehe da kein großes Problem.

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                                        • Ingwer
                                          Alter Hase
                                          • 28.09.2011
                                          • 3237
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: Ökobilanz verschiedener Kochertypen

                                          Ich glaube dass kann man beispielsweise für Nepal ganz anders sehen:
                                          http://www.bundesregierung.de/Conten...-der-welt.html

                                          In Nepal heizen und kochen die Menschen fast nur mit Holz oder Dung. Nahezu 90 Prozent des Primärenergieverbrauchs werden auf diese Weise gedeckt. Doch das bleibt nicht ohne Folgen, zumal die Bevölkerung stetig wächst und immer mehr Flächen für landwirtschaftlichen Anbau genutzt werden: Dadurch sind die Wälder im Laufe der Zeit deutlich weniger geworden. Und die unkontrollierte Entnahme von Brennholz erhöht den Druck auf den verbleibenden Wald.

                                          Auch für die Menschen selbst ist das beschwerlich: Auf dem Land verbringen sie bis zu drei Stunden mit dem Sammeln von Feuerholz - traditionell eine Aufgabe von Frauen und Kindern.

                                          In bäuerlichen Haushalten wird auch getrockneter Kuhdung als Brennstoff zum Kochen genutzt. Dadurch fehlt dieser Dünger in der Landwirtschaft, was zu geringeren Erträgen führt oder den Einsatz von teurem Kunstdünger notwendig macht.

                                          Belastung der Atemwege

                                          Beim Kochen mit Holz oder Kuhdung auf traditionellen Herden in Hütten ohne Rauchabzug verursacht der Rauch dann auch noch erhebliche Atemwegs- und Augenerkrankungen. Davon sind besonders Frauen und Kinder betroffen.

                                          Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich weltweit etwa 1,6 Millionen Menschen durch diese „Inhouse Pollution“ vorzeitig sterben. Um all diesen Problemen beizukommen, hat man in Nepal vor geraumer Zeit begonnen, kleine Biogasanlagen zu errichten, als eigene Energiequelle direkt am Haus. Daran beteiligt ist auch die Kfw Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ).
                                          Klar kannst du Reisig und Totholz nehmen. Vermutlich wirst du das in Rußland und Kamschatka relativ folgenlos machen können. Jedoch ist die Situation in anderen Ländern der Welt ehrheblich anders. Deswegen schrieb ich ja auch: "In einem Land in dem Abholzung ein Problem ist..."

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