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  • nicki1005
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    • 30.04.2011
    • 374
    • Privat

    • Meine Reisen

    [IS] Unbezahlbar.

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Ort: Vestmannaeyjar, Fimmvörduhals, Laugavegur, Eldgja, Lonsöreafi und einmal um die Ringstraße!
    Reisezeit: 3 Wochen im Juli 2012

    Wir sind zurück!!! Zurück aus einem Sommer voller Abenteuer, unglaublicher Erlebnisse, Begegnungen mit so vielen unterschiedlichen Menschen, und einer absolut unvergesslichen Zeit zu zweit. Gemeinsam zu reisen, wir beide zusammen, das ist für uns das absolut unübertrefflichste Gefühl, das wir uns vorstellen können Dies zeigte sich jeden Tag aufs Neue.
    Insgesamt 7 Wochen waren wir den Sommer über zusammen unterwegs (davor auch schon fast 2 Monate, aber auf die wird hier nicht näher eingegangen ) und sind jetzt um so viele wunderbare Erfahrungen reicher.
    Dies ist der erste Teil unseres Abenteuers. ISLAND


    Vorwort.
    Dass es für mich nach Island gehen sollte, stand schon vor über einem Jahr fest. Sogar der Flug war schon gebucht. Für 5 Wochen sollte es Anfang Juli mit dem Fahrrad entlang der Ringstraße und ein bisschen ins Hochland gehen.
    Dann trat Max in mein Leben. Und brachte dieses und meine ganzen Pläne gewaltig durcheinander Ich buchte meinen Rückflug um (ganze zwei Wochen früher) damit ich eher zu ihm zurückkehren konnte.
    Als wir dann eines schönen Abends 3 Wochen vor meinem Abflug auf einer Wwoofing-Farm in Tschechien zusammen in einer Hollywood Schaukel saßen, holte Max seinen Laptop heraus, und buchte SEINE Island Flüge Einzige Bedingung: kein Rad-Urlaub, sondern ein Wander-Urlaub sollte es werden, wenn er mitkommt! JAAAA!!!! Meine Freude war unendlich groß

    Dann die 3 Wochen vor dem Abflug: Ich hatte noch sehr viele Prüfungen fürs Studium offen, weil ich alle verschoben hatte (immer auf später…) damit ich noch ja viel Zeit mit Max verbringen konnte.. Jetzt hatte ich Stress, weil alles zusammen kam! Im Forum schnell nachgefragt, wo man denn gut Trekking-Touren machen könnte, in Island, wurden auch schon Vorschläge geliefert. DANKE euch allen!!! Genauer anschauen konnte ich mir aber kaum was davon, keine Reiseberichte lesen oder so. Schließlich hab ich einfach 2 Wanderkarten und eine Island-Straßenkarte bestellt. Für das Laugavegur-Gebiet und für Lonsöraefi im Osten. Die Karten habe ich dann Max überreicht (der eigentlich unseren Rumänien Urlaub vorbereiten wollte) und gesagt „Max, mehr kann ich nicht vorplanen. Hier sind 2 Karten, dort könnten wir wandern. Bist du einverstanden?“ Tja, wir haben beschlossen, es einfach auf uns zukommen zu lassen und vor Ort zu sehen, wie alles so ist, in Island. Von Chinook hier aus dem Forum haben wir ganz kurzfristig ein GPS geliehen gekriegt. DANKE!!! Du hast uns sehr damit geholfen, wir hätten sonst unsere 2. Tour in Island abbrechen müssen

    Sicht von Max:
    Island - also Island hörte sich für mich als unerreichbar an, man kann nur per Flug hin und das würde sicher sehr sehr teuer sein. Für mich als Student im Urlaubssemester ohne jegliche Einnahmen – das wurde einfach verdrängt, niedrigste Priorität als Reiseziel. Die Landschaft sollte toll sein. Jaja, Feuer und Eis. Mein Gott – ich schaute mir BearGrills Island-Überlebensvideo an (Ich hab das auch gesehen!!!) Es gab da schon einige Sachen die mich ansprachen, besonders das Schafsauge am Schnürsenkel in dem kochenden Quellwasser zuzubereiten Dann fing ich an Reiseberichte zu lesen, ja was für eine Einsamkeit. Ich bekam immer mehr Lust doch hinzureisen – vor allem, weil Nicki hin fliegt! Alleine wollte sie dort Radfahren. Und ich sollte während der Zeit auch alleine unterwegs sein??? Beide allein unterwegs? Das dufte so nicht sein und immer fester wurde mein Gedanke, die bizarre Landschaft in Island nicht irgendwann später, sondern zusammen mit Nicki jetzt anzugucken. Weniger touristisch würde es da sicher nicht werden und die Flugpreise waren widererwartend bezahlbar! Nur per Rad hatte ich keine Ambitionen. Diese Möglichkeit gemeinsam zu reisen, mit nach Island zu kommen, quälten mich lange Zeit, immerhin war es ja Nickis Traum eine Soloradtour durch Island zu machen. (Stimmt nicht so ganz, aber das hab ich selber nicht wahrhaben wollen… Da war ich selber nicht ganz ehrlich zu mir) Als ich aber immer mehr mitbekam, wie schleppend Nickis sonst super detaillierte und effiziente Planung verlief (Schleppend ja, weil ich nicht 3 Wochen lang ohne dich sein wollte und meine Vorfreude auf eine SOLO-Tour nicht grad übermäßig groß war. Entgegen aller anfänglichen Behauptungen ), da endlich setzte ich mir einen Ruck und fragte sie, mit mir gemeinsam eine Island Tramp- und Trekkingtour zu unternehmen.

    Die Vorbereitungen auf den Islandurlaub waren mehr als chaotisch. Gottseidank hatte Nicki schon das allernötigste veranlasst, nämlich das Bestellen von Wanderkarten Während sie in ihrer Prüfungsphase von einer Klausur zur nächsten lernte, saß ich grübelnd vor diesen wunderbar bunten Islandkarten und versuchte mit den GPS Koordinaten und dem fast nichtvorhandenen Gitternetz der Karte von „Mál og menning“ Wanderwege nachzuvollziehen. Nur nach den Ortsnamen war es für mich unmöglich, die Karte wimmelte davon ohne Ordnung oder System. In Island selber würde sich mir sicher die Logik erschließen, die hinter diesen Karten stecken musste – da musste doch eine Logik sein, dachte ich da noch Die eingetragenen Wanderwege ergaben mit den Wegbeschreibungen keinen Sinn, markierte Wanderwege aus Reiseberichten fehlten? Wieso waren die Höhenlinien nicht beschriftet? Das wird ein improvisierter Urlaub werden! Schon vorweg, das Planen mit diesen Karten war sinnlos und es war gut einfach vor Ort zu schauen, wie man mit damit zurechtkommt… Auf nach Island!
    Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 21:51. Grund: tiwaz hinzugefügt

  • nicki1005
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    • 30.04.2011
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [IS] Unbezahlbar.

    Tag 1, 6.Juli 2012


    „Auf einem Schiff fahren wir unserem Glück entgegen“

    Zu Mittag bringe ich die letzte Prüfung fürs Studium hinter mich, dann schnell nach Hause, noch eine halbe Stunde hinlegen und schlafen. Da mein Handy (und somit die Weckfunktion) kaputt ist, verschlafe ich gleich mal, und werde geweckt, als mein Mitbewohner, an den ich über den Sommer meine Wohnung vermiete, an der Tür klingelt um den Schlüssel entgegen zu nehmen… Ich habe nun noch 2 Stunden Zeit zum Packen und fahre dann mit Sack und Pack zu meinem Nebenjob und dann direkt weiter zum Flughafen. Dort komme ich schon drauf, dass ich was vergessen hab. Meine Schlafleggins und das Schlafleiberl (Aber das wäre sich eh niemals im Rucksack ausgegangen! Der ist randvoll. Und das Handgepäck auch. Platzt aus allen Nähten. Naja, es wird auch so gehen)

    Max ist schon vor mir mit seinem Flieger aus Deutschland in Island angekommen Er erwartet mich am Flughafen, er ist auch das erste, was ich in Island sehe. Es ist immer aufs neue wunderschön, wenn ich in einem anderen Land ankomme, sei es nun am Flughafen oder am Bahnhof, und Max steht schon da und schließt mich in die Arme. Er hat sogar ein Schild für mich gemalt, aber das sehe ich erst später Wir strahlen uns an, und fallen uns um den Hals, haben wir uns doch jetzt eine GANZE lange Woche nicht gesehen!! Müde sind wir beide :-) Es ist ja mitten in der Nacht, auch wenn es in Island total hell ist!!!

    Als Nicki dann endlich mit viel Verspätung fast 4 Stunden nach mir landet, kann ich mein Glück kaum fassen! Fallen uns um die Arme, nehmen die Leute um uns herum gar nicht mehr wahr. Ich bin völlig übermüdet und wir essen noch ein wenig, bevor wir Geld abheben und uns aus dem Flughafen raus begeben, um völlig fertig in einer Mulde 3 km weiter die Isomatten aufzupusten.



    Direkt vor dem Flughafen finden wir ein ebenes Gelände vor, mit ein paar kleinen Hügeln und Gruben. In eine dieser Gruben legen wir uns hinein und sind glücklich ein bisschen ausruhen und Zweisamkeit genießen zu können. Dann beginnt es zu regnen. Also: Aufbruch nach Reykjavik! Die 30 kg Rucksäcke geschultert, stehen wir an der Straße und wollen trampen.

    Das was bisher von Island zu sehen ist, ist alles andere als einladend, erstarrte Lava wie die Oberfläche von einem Brotteig beim Kneten, mit grüngrauem Moos überzogen. Ein Taxifahrer hält vor uns und fragt, wo wir hinwollen. Ich sage Reykjavik und er bietet uns die Fahrt für 80 Euro an. „Niemals“ sage ich und gehe wieder, das Taxi verstellt die Sicht und ich bin wütend auf den Fahrer. Warum fährt er nicht weg? Er winkt mich ran, für 50 Euro würde er uns fahren, ich sag ihm, wir wollen trampen und er soll wegfahren. Er sagt 30 Euro. Nein! Als wir dann bei 22 Euro angekommen sind, sage ich doch zu, immerhin sind es über 50 km und der Schuttlebus kostet auch nur einen Euro weniger. Meine erste Taxifahrt im Leben, der Fahrer quatscht mich voll, wo ich einfach schlafen will. Nicki schlummert auf der Rückbank vor sich hin Ich sage, er soll uns direkt zum Bonus fahren, er schaltet zum Spaß das Taximeter ein um zu zeigen, wie barmherzig er ist, uns zu fahren nach 30 km ist unser Betrag verbraucht – was für eine Abzocke denk ich – er hatte mit 80 Euro angefangen.

    Reykjavik kommt zu diesem Zeitpunkt auf unserer „Liste der ‚tollsten‘ Städte“ übrigens auf Platz 2. Gleich nach Bratislava. Bei Bonus kaufen wir gleich mal unser Frühstück für die nächsten 12 Tage. Wurst und Käse und Brot (Okay, der Käse hat nicht mal bis zum Start der Trekking Tour ausgereicht…) Nach einem Artzbesuch und der Besorgung einer Gaskartusche, haben wir vor, heute noch nach Skogar zu trampen und dann loszuwandern. Den Laugavegur. Und dann mal weiterschauen, wie das Wetter ist und wie wir drauf sind und und und. Alles offen



    Nun kanns also losgehen!!! Wie wandern durch Reykjavik, bewundern die hübschen Isländerinnen (alle blond, und so reine Haut und schöne Augen!!!) und stehen nach einigen Kilometern an der Schnellstraße Richtung Skogar!

    Juhuuu!!!! Verpeilt wie wir sind, stehen wir aber erstmal eine halbe Stunde in der falschen Richtung und wundern uns, warum keiner hält. (Nicki hatte die ganze Zeit über Zweifel, doch ich dachte, wenn wir falsch stehen, hätte jeder normale Autofahrer schon eindeutig was gesagt oder gedeutet, wäre vielleicht mal kurz stehengeblieben.) Andere Straßenseite, dasselbe Schicksal. Kein Auto stoppt. Es geht der ur Wind. Das Lächeln fällt schon schwer, der Mund ist schon ausgetrocknet. Wir stehen gefühlte 5 Stunden und ernten eine Menge Stinkfinger, Daumen und geschnittene Fratzen :-( Diese Isländer!!!



    Doch was ist das??? Plötzlich steht ein kleiner roter Mini vor uns, ein großer schlanker Mann in enger Jeans und Krokodilledercowboystiefel – alles wie aus dem Ei gepellt - steigt aus und quartiert uns in sein Mini Auto ein Jörg, unser Retter und Held!



    Später stoppen wir an einem Cafe und Jörg lädt uns auf Kaffee und heiße Schokolade ein. Auch Brötchen (dt. Schnitten!) gibt’s dort, und er sieht meinen gierigen Blick und sagt „Don´t be shy“ und kauft mir ein Brot mit Ei Max bleibt bei seinem Kaffee und wir lächeln uns an, und sind glücklich und dankbar. Das Glück ist also wieder auf unserer Seite. Und das sollte es jetzt auch bleiben, für den restlichen Island Urlaub. Naja, zumindest fast immer.

    Jörg erzählt uns, dass er auf dem Weg zu seiner Heimat-Insel Vestmannaeyjar ist. Dort wird gerade ein Fest gefeiert, weil der dortige Vulkan seit 40 Jahren nichtmehr ausgebrochen ist. Der damalige Ausbruch dort hat großen Schaden angerichtet und ein Menschenleben gekostet. Wir sind sehr interessiert, weil wir ja nichts über Island wissen und fragen ganz viel. Jörg meint, dass wir mit ihm mitkommen können, auf die Insel. Auf die Frage, wie viel die Fähre denn kostet, gibt er zur Antwort „Ihr seid eingeladen“ WOW!!!! Oh ja, wir wollen sehr gerne mitkommen Dort solls laut ihm ganz viele Puffins geben, und Keiko (der Wal aus „Free Willy“) war auch dort, und ich bin schon ganz aufgeregt :-)

    Am Straßenrand entlang der Ringstraße (ich bin so unglaublich froh, dass ich hier nicht mitm Fahrrad unterwegs bin!!!!) stehen überall Island-Pferde. Weil unsere Fähre noch bis zum Ablegen Zeit braucht, fragt Jörg, ob wir noch irgendwas machen wollen.- Wir sagen Ponys streicheln wäre wunderbar und so fährt er an der nächsten Koppel ran und wir steigen aus um zu den Ponys zu laufen. Er ist so nett! Jörg ist übrigens so, wie die meisten Isländer, die uns mitnahmen. Sehr gastfreundlich, aber nicht sehr gesprächig. Erzählt man selber was, hören sie zu und sind auch interessiert. Aber erzählt man nichts, fragen sie auch nicht nach. Naja, Max ist ein sehr gesprächiger Mensch und erzählt eh meist von selber Jeder, den wir getroffen haben, kennt nun unsere gemeinsame Geschichte Ich hingegen döse sehr oft gerne auf der Rückbank vor mich hin Wir ergänzen uns ganz wunderbar!



    Pferde streicheln, füttern und Fotos machen, dann gehen wir zurück und erleben eine wunderschöne Schifffahrt an Vulkaninseln vorbei und durch Fjorde hindurch inkl. Einladung zum Hamburger essen, dem angeblichen National Gericht der Isländer Und bekommen auch noch unsere Tickets für die Rückfahrt 2 Tage später geschenkt! Wir sind richtig überwältigt! So viel Freundlichkeit und Entgegenkommen, obwohl man sich gar nicht kennt!
    Als wir an Deck stehen, kommt unserer Engel immer wieder raus aus dem warmen Schiff, um sicher zu gehen, dass wir ja auch der richtigen Seite der Fähre stehen, um keine von den kleinen Inselgruppen rund um uns herum zu verpassen Die Fährenfahrt ist aber auch ein Erlebnis für sich. Unsere erste gemeinsame Schifffahrt!!! Die Wellen, wie sie gegen das Schiff schlagen und der salzige Geruch des Meeres. Und wir, wie wir im Wind stehen, aneinander gekuschelt, voller Neugierde und Vorfreude, was die nächsten 3 Wochen so bringen werden! Unbezahlbar, echt.





    Auf der traumhaften kleinen Insel angekommen, werden wir von Jörgs Schwester im Geländevolvo abgeholt und direkt bis zum Campingplatz in traumhafter Kulisse umgeben von tollen Bergen gebracht. Verabschiedung, und Jörg meint, dass wir uns vielleicht morgen in der Stadt sehen, wir sollen dann einfach auf ihn zukommen. Wir haben uns aber dann nicht mehr wieder gesehen. Jörg bleibt aber immer in unserer Erinnerung, weil er uns einen super Start in Island verschafft hat DANKE!!!
    Am Campingplatz haben wir geduscht. Hat gut getan. Die letzten Stunden haben uns doch irgendwie geschafft Wir sind todmüde und schlagen das Zelt auf. In den tollen Dünen fallen wir in einen tiefen Schlaf.

    Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 21:51.

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    • nicki1005
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      #3
      AW: [IS] Unbezahlbar.

      Tag 2, 7.Juli 2012

      „Die Krönung ist, auf einer grasbewachsenen Klippe zu sitzen, Nicki im Arm und die Papageientaucher fliegen zu vielen Hunderten über und neben uns."


      Erkundung von Vestmannaeyjar!



      Zum ersten Mal stehen wir auf Vulkangestein und bestaunen die Umgebung. Dann kommen wir am Meer an, blicken auf den Fjord sowie die vorgelagerten Inseln und sogar eine Wildblumenwiese durchqueren wir.













      Noch sind wir eher verschreckt und von dieser schroffen, kargen Landschaft doch langsam kommt unsere Ruhe wieder. Wow Island, wir sitzen da in den Klippen und kochen Weizen mit Brühwürfel, der blaue Himmel über uns, das blaue Meer vor uns und noch dazu entdeckt Nicki die ersten Papageientaucher








      "Max!!! Schnell!! Die Kamera! Da sitzt ein Küken!!!"





      Wir wollen die heutige Nacht ohne Zelt draußen im Freien schlafen. Am Zeltplatz angekommen, möchte ich unbedingt über den hohen Berg, der den Zeltplatz wie ein Kessel umgibt.

      Wir beschließen, den Großteil unseres Essensvorrats zu verstecken, weil mit den 30 kg Rucksäcken das Wandern in den steilen Bergen für uns unmöglich ist. Schnell ist auch ein Versteck für unseren riesigen Essenssack gefunden. In einer Wikinger-Hütte direkt am Campingplatz, unterm Dach. Der Essenssack ist übrigens meine Transporthülle für den Rucksack während dem Flug… Dieser Sack wurde bisher von Max immer sehr negativ beurteilt. Bis zu diesem Moment Wir staunen, wie dieser Berg von Essen überhaupt im Rucksack Platz finden konnte.







      Mit dem nun leichtem Gepäck erklimmen wir den Berg und als wir den Kamm erreichen, staunen wir über den Anblick, wie der Fels steil in das Meer abfällt und genießen den Wind und die tiefe Zufriedenheit, ja ein Hochgefühl endlich in der Natur angekommen zu sein. Es ist eine wilde Landschaft, nur von einem schmalen Trampelpfad durchzogen und wir stehen dort am Kamm und halten uns in den Armen :-) Ich bin glücklich mit Nicki aus dem ganzen Reisetrubel raus in die stiller und stiller werdende Natur einzudringen.











      Die andere Seite der Insel ist echt traumhaft schön. Es geht über kleine Pfade die zum Teil sehr steilen schroffen Abhänge entlang. 100te von Puffins sitzen hier in den Klippen. Nimmt man Platz, und wartet, düsen sie ganz nah über unseren Köpfen vorbei, sodass man richtig den Luftzug spürt! Zwischen den Puffins ziehen auch eine Menge Möwen ihre Kreise. Es ist wie in einer anderen Welt. Fernab von allem. Endlich kommen wir zur Ruhe, innerlich. Es tut so unglaublich gut, hier zu sein, zusammen, weit weg vom Rest der Welt…










      Extra für Max! Weil du dich so bemüht hast, einen im Flug zu erwischen


      Bin bereits am ersten Tag sehr froh, die robuste Wanderhose von Max anzuhaben Da hat es mich doch gleich am Schotterhang auf den Hosenboden gesetzt und ich bin entlang gerutscht. Meine eigene Wanderhose wär da schon durch gewesen

      Schließlich steigen wir zur Küste hinab. Bilderbuch-Kulisse!!









      Was für ein verzauberter Ort! Wir genießen einen zwei stündigen Sonnenuntergang über dem Meer, der alle Felsen und uns in tiefrotes Licht hüllt. Es ist episch in dieser Landschaft gemeinsam einzuschlafen, das zweite Mal im Leben für Nicki so richtig draußen ohne Zelt in der Natur zu liegen







      Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 16:27. Grund: Rechtschreibung

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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [IS] Unbezahlbar.

        Tag 3, 8.Juli 2012


        „Oja, Island ist WIRKLICH schön!“


        Die Nacht unter freiem Himmel verbracht. Was für ein tolles Aufwachen am nächsten Morgen!





        Nun müssen wir uns an diesem Tag von Vestmannaeyjar verabschieden. Mit der Fähre geht’s zurück aufs „Festland“.




        Unser Essens-Sack ist immer mit dabei

        Auf der Rückbank eines unglaublich engen Sportwagens und den riesen Rucksäcken auf dem Schoß, werden wir von einem jungen Pärchen bis zur Ringstraße mitgenommen. Und kaum stehen wir dort am Straßenrand, hält schon das nächste Auto für uns, so schnell, dass ich kaum mehr ein Foto machen kann :-) Ein Van (jeah, mehr Platz!!!) der direkt bis nach Skogar fährt, und der Fahrer wird dort auch wandern gehen. Bisher wurden wir übrigens immer von Isländern mitgenommen





        In Skogar bei perfektem Wetter angekommen, wollen wir uns erstmal drum kümmern, unseren Essensvorrat zu verstecken. Wir nehmen nur Essen für 11 Tage mit, der Rest wird hier zwischengelagert und später für Teil 2 unseres Urlaubs wieder abgeholt. Für einen Lieferservice zu einer Hütte fehlt Geld und - sowieso - die nötige Vorbereitung…
        Apropos Geld: Wir sind nun so schnell in Skogar angekommen, dass wir ohne finanzielle Mittel da stehen. Alles bereits in Apotheke und bei Bonus ausgegeben. Brauchen wir Geld, am Laugavegur? Naja, eigentlich schon. Fürs campen. Was tun? Wir haben nur noch Geld für vielleicht eine Übernachtung mit.
        Wir gehen trotzdem los. (Negative Meinungen werden nun kommen werden. Wir schreiben aber einfach alles ehrlich in unseren Reisebericht, wie es wirklich war.)

        So, zurück zum Thema Essensvorrat für die zweite Tour, der einfach viel zu schwer zum Wandern ist :-D Wir wollen den Sack in einem Feld in hohem Gras lagern. Und wir schreiben einen Zettel, auf dem steht, dass wir arme Studenten sind, und das Essen dringend brauchen und es in ca. 10 Tagen wieder abholen werden, der in den Sack hinein kommt. Ursprünglich wollten wir ihn vergraben (das wäre eine Aktion geworden!), aber wir haben nichts zum Graben mit dabei. Von den beiden Plastik-Sporks abgesehen. Aber da ist eh auch schon einer kaputt gegangen…
        Wir haben aber dann doch große Bedenken, dass vielleicht grad in den 10 Tagen das Feld gemäht wird oder so. Wir gehen mit dem Sack zur Touristeninformation und fragen mal dezent nach, ob die wissen, wo wir das Essen lassen könnten… So blieb der Sack dann schließlich sicher in der Touristeninformation liegen Das war gar kein Problem. Wir haben unseren Namen und Telefonnummer hinterlassen und den Tag, wann wir spätestens zurück kommen. Wir werden auch gefragt, wo wir denn vorhaben, entlang zu wandern. Naja, mal nach Landmannalaugar auf jeden Fall. Ah, meint die nette Frau von der Touristeninfo, also als erstes am Fimmvörduhals! Was bitte???? Noch nie gehört. Die Dame nimmt uns mit zu einer Karte und zeigt uns, dass der erste Teil, den wir gehen wollen, nicht zum Laugavegur gehört. Achso… Ja das haben wir schon mal irgendwo gelesen, aber wussten halt nicht, wie die Strecke (oder das Gebiet) heißt… (Wir? Ich hatte keine Ahnung und wollte einfach den eingezeichneten Weg ablaufen, die Landschaft genießen, wie auch immer er heißen mag ) Der nach dem Laugavegur von uns vorgeschlagene Weg Richtung Osten wurde von der netten Damen nicht weiter kommentiert. Weder, dass es diesen Weg nicht geben könnte, noch dass wir eventuell nochmals zur Sicherheit in Landmannalaugar nachfragen sollten.



        Letzte Vorbereitungen für die große Wanderung

        So, auf geht’s! Der mächtige Wasserfall, der sich von den Klippen über Skogar in die Tiefe stürzt, zieht viele Touristen an. Aber das stört hier gar nicht. Es ist alles einfach bezaubernd und sehr friedlich!







        Auch der Weg, der sich entlang des Flusses bergauf schlängelt, ist nett zu wandern. Die Leute werden immer weniger und weniger, je weiter man sich von Skogar entfernt. Eine Menge traumhafter Wasserfälle begleiten uns auf unserem Weg. Dieser ist auch super markiert.









        barfuß durch den warmen Sand


        na das geht ja gut voran, hier


        Ein Wasserfall ist schöner als der andere!





        Wir schauen selten auf die Karte, weil wir uns natürlich sicher fühlen, auf dem ausgetrampelten Weg… Bis wir den falschen Weg einschlagen und uns in einem Sandsturm wieder finden


        Da war noch ein Wegweiser...

        Der „falsche“ Weg ist an einer Abzweigung einfach geradeaus weiter gegangen und wir sind ihm gefolgt. Unser eigentlicher Weg wäre hier abgebogen. Aber egal. Auf der Karte gab es nur einen Weg, in Wirklichkeit vor Ort aber mehr markierte Wege, und der Wegweiser hat mit drei Schildern auch nur EINEN Weg angezeigt, also bin ich einfach zum nächsten Markierungsstock gegangen :-D Dass da im Aschesturm noch ein aschefarbener stand, hab ich vor lauter Asche nicht gesehen



        Querfeldein durch diese Asche-Wüste kämpfen wir uns später zurück zu unserem Pfad. Anfangs hab ich die Hosenbeine noch hochgekrempelt, allerdings wird der Sturm dann so stark, dass die Unterschenkel richtig schmerzen, wie 1000 Nadelstiche, wenn die Aschekörner dagegen geschleudert werden. Hardcore-Peeling :-D Außerdem rinnt meine Nase dauernd und der Sturm und die scharfen Sandkörner machen sie ganz wund und offen. Meine Augen kann ich auch kaum mehr offen halten, weil sie so brennen. Wo ist jetzt meine Fallschirmspring-Brille, die ich von meiner besten Freundin Nici geschenkt bekommen hab, für meine Island RADtour? Auf die Radtour hätte ichs mitgenommen, warum nicht hier? :-( Ich versuche einen Schritt vorwärts zu machen, der Sturm drückt mich gleich einen Meter zur Seite.

        Max??? Ich kann nicht mehr lang Max ist immer an meiner Seite. Ich bin so froh, dass ich nicht allein mit dem Rad bei so einem Sturm auf der Ringstraße unterwegs sein muss… Dieser Gedanke kommt mir SEHR oft unter, während dieses Urlaubs
        Zurück am Weg treffen wir auf einen Italiener, der mich ganz mitleidig anschaut, und fragt, ob alles in Ordnung sei? Max erklärt mir später dann, dass mein Gesicht schon ganz schwarz ist, und ich ziemlich mitgenommen ausschaue… Der Italiener meint, dass in einer halben Stunde eine Hütte kommt. Er weiß aber nicht, ob die was kostet, oder man sich voranmelden muss, und zelten kann man laut ihm dort auch nicht, weil der Boden nicht dafür taugt.
        Ok. Was tun? Ich bin trotzdem für die Hütte, Max auch. Paar Meter weiter mach ich aber schon schlapp. Es geht einfach nicht mehr und in diesem Sturm zu wandern ist einfach so kräftezehrend. Das hätt ich mir niemals so vorgestellt. Ich denke an Schottland zurück. Dort wars so…. so ANDERS. Das ist das einzig passende Wort, das mir da grad einfällt.

        Max findet einen Zeltplatz abseits vom Wanderweg. Er ist einfach viel fitter als ich. Wenns einem von uns beiden grad nicht so gut geht, ist der andere dann immer ganz besonders stark. Ist normal, ist wie ein Naturgesetz innerhalb unserer kleinen Herde
        Ich bin aber nicht zufrieden mit dem Platz, den Max ausgesucht hat. Das ist ja reine Asche, überall, die durch den Sturm über den Boden gefegt wird. Das landet ja alles im Zelt, und die Heringe können hier doch unmöglich halten, das ist doch nicht möglich hier zu zelten (in meiner Vorstellung zumindest)! Ich bin verzweifelt (und das am ersten richtigen Wandertag.) und werd auch noch zickig. Oje!!! Ich sage, ich will zurück auf den Weg und doch zur Hütte.




        die letzten Schritte...

        Paar Minuten später dann jedoch das endgültige Aus. Ich kann nun echt nicht mehr weiter. Sobald ich einen Fuss anhebe, reißt der Sturm ihn mir weg und ich torkel wie betrunken über die Piste! Die Trekking Stöcke hab ich schon weggegeben, weil ich sie kaum mehr gegen den Sturm stemmen konnte… Ich sage zu Max, dass ich, wenn ich allein wäre, mich jetzt einfach auf den Wegesrand kauern würde, eingewickelt in meinen Schlafsack und ausharren würde, bis zum nächsten Morgen…
        Max spricht ein Machtwort. Zusammen bauen wir an Ort und Stelle das Zelt direkt neben der Piste auf. Dann leg ich mich schlafen. Es ist unbeschreiblich laut im Zelt, der Sturm reißt und zerrt daran. Ich bin trotzdem bald im Land der Träume… Max liegt wach da, die ganze Nacht. Er hat Bedenken, dass das Zelt dem Sturm nicht standhält und passt auf, falls er raus muss, Heringe neu eingraben usw. Übrigens habe ich ein paar Schneeheringe mitgenommen, die hier super zum Einsatz kommen. Der Boden ist hier so weich, unglaublich! Aber das Zelt hält den Naturgewalten Stand.

        Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 16:48. Grund: Ergänzung

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        • Rainer Duesmann
          Fuchs
          • 31.12.2005
          • 1642
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [IS] Unbezahlbar.

          Seuftz...

          Unbezahlbar!
          Tausend Dank.

          Rainer
          radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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          • Hunter9000
            Dauerbesucher
            • 02.06.2012
            • 671
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [IS] Unbezahlbar.

            Sehr schöner Bericht, wie üblich!

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: [IS] Unbezahlbar.

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              • Atze1407
                Fuchs
                • 02.07.2009
                • 2425
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [IS] Unbezahlbar.

                Sehr schön geschriebener Bericht.

                Danke.

                Hoffe das man auf den Rest nicht so lange warten muss.

                LG
                Atze 1407
                Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
                Abraham Lincoln

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                • nicki1005
                  Erfahren
                  • 30.04.2011
                  • 374
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [IS] Unbezahlbar.

                  Tag 4, 9.Juli 2012

                  „Was für ein absolut perfekter Tag!!!!“



                  Wohooooo!!!! Am nächsten Tag schaut die Welt gleich anders aus. Der Sturm hat sich gelegt! Wanderer kommen an unserem Zelt vorbei, ein Jeep fährt daran vorbei. Das stört alles nicht. Im Gegenteil, es ist wirklich schön hier und wir sind glücklich, dass die schlimme Nacht vorüber ist, und wir weiter können Ich bin Max so unendlich dankbar, dass er immer so toll für mich da ist. Umgekehrt ist das selbstverständlich genauso ()
                  Ich trage heute meine Brille, weil meine Augen ziemlich entzündet sind vom Vortag und die Kontaktlinsen zu sehr schmerzen.

                  Als wir mit dem Zelt abbauen und einpacken fertig sind, kommt eine Mini-Wandergruppe in unserer Richtung auf uns zu. Es ist ein Bergführer, der ein amerikanisches Pärchen nach Thorsmörk führt. Wir folgen der kleinen Gruppe - mal sind die vorne, mal wir - da können wir wenigstens nicht mehr vom Weg abkommen, so wie gestern Hihi, sehr praktisch (Man muss auch über sich selber lachen können)


                  In Island gibts überall Wasser. Manchmal schmeckt es nur etwas sandig


                  Da ist sie, die Hütte, die wir gestern nicht mehr erreichen konnten...


                  Gemütlich hier


                  SCHNEE!!! Wir sind glücklich!!!



                  Hinter uns die nette kleine Wandergruppe! Max wählt hier eine "Abkürzung" für uns. Ich bin ja nicht sehr begeistert davon und und habe auch direkt meinen Unmut kundgetan


                  Aber kurz später ist alles wieder gut


                  Das ist mein Lieblings-Foto von unserem Island Urlaub!


                  Es ist einfach wunderschön hier.

                  Der Boden hier ist richtig warm, wir kommen langsam ein bisschen ins Schwitzen




                  Schauen tut man mit den Augen!




                  Nur nicht zu lange sitzen, sonst wirds zu heiß


                  Es dampft überall, wir mögen diese Gegend hier total gern. Sehr ungewohnt, aber unglaublich beeindruckend hier.


                  Rote Backen


                  Hier lässt sichs aushalten

                  Auf einem Vulkan zeigt uns der Bergführer eine ganz heiße Stelle, an der aus einem Loch im Boden extrem heiße Luft hervor tritt. Na, wenn das ist keine Einladung zum Mittagessen kochen ist? Wir stellen unseren Topf darauf, gießen Wasser rein und los geht’s mitm Kochen! (meine erste Befürchtung, der Topf aus Alu könnte unter der Hitze einfach hinwegschmelzen tritt zum Glück nicht ein ) Blublublub!! In Island kann man seinen Kocher daheim lassen




                  Ich bin recht Kälte- und Hitze-Unempfindlich (meistens). "Fußbodenheizung" tut gut Obwohls mit der Zeit echt nicht mehr auszuhalten ist



                  Dieser Tag ist einfach traumhaft schön. Es geht abwechselnd über kleine Schneefelder, nette schmale Pfade, die Umgebung ist der Hammer und das Wetter auf unserer Seite :-)








                  Über die Schneefelder gleiten wir zügig bergab



                  Godaland, wir lieben Godaland!!!




                  Die Landschafsbilder wechseln ununterbrochen


                  So viele Schluchten, spitze Berggipfel, alles grün, sehr eindrucksvoll!!!


                  Relaxen in der Sonne




                  Wir machen Unmengen an Fotos...



                  Max ruft mir zu, ich soll mich dünner machen, fürs Foto Sehr idyllisch und romantisch. Aber besser, als wenn ich dann die Fotos sehe und mich ärgere, dass ich unvorteilhaft getroffen bin (Erst in Rumänien erfahre ich, dass Max meinen blauen Fleece Pulli nicht leiden kann, weil er so aufträgt... )



                  In diesem wunderschönen Gebiet zweigen immer mal kleine Pfade vom Hauptweg ab. Oft auch mit Wegweisern, alle farblich markiert. Leider sind die auf unserer Wanderkarte aber nicht eingezeichnet. Auch nicht die Punkte, wo sie hinführen sollen. Wir haben keine Ahnung, wo die entlang gehen, sie sehen aber sehr einladend aus!!! Aufgrund dessen schlussfolgern wir, dass auf unserer Wanderkarte nur die Wege eingezeichnet sind, die richtig groß und breit sind, und die kleinen Nebenwege eben nicht. Auch wenn es Leute gibt, die der Meinung sind, das man, wenn man nach Island reist, bereits vorher weiß, dass nicht alle Wege, die auf der Karte eingezeichnet sind, auch wirklich existieren: WIR wussten es nicht :-) Und wir stehen auch dazu. Wir sind halt ohne Vorbereitung losgewandert. Denn wir hatten ja auch nicht vor, irgendwo den Weg zu verlassen… Wir haben unserer Wanderkarte vertraut Im Nachhinein wissen wir es jetzt natürlich auch besser… Aber dazu später.






                  Dieses Tal ist DER Hammer!!



                  Wanderer kommen uns immer wieder mal entgegen, aber nicht viele. Und auch nicht störend, im Gegenteil. Alles ist unglaublich harmonisch hier auf diesem Wegabschnitt. So, wie wir uns es gewünscht haben. Nein, eigentlich noch viiiiel besser, als wir uns es je träumen lassen hätten :-)


                  Die Karte wird befragt. Wie weit wollen wir heute noch gehen? Wo werden wir schlafen?






                  Manche Momente sollen einfach niemals enden.






                  Wir fragen einen Camper, der im Wald mit seinem Ungetüm von Auto offensichtlich wildzeltet, wo man denn hier noch ungestört sein kann. Er gibt uns den super Tipp, einen grün markierten Weg in ein kleines Seitental zu folgen und das machen wir auch Die Landschaft ist hier so wunderschön, dass wir darüber trauern, dass die Wege nicht in der Karte aufgeführt sind, weder als Markierung, noch sind die Zielorte zu finden Von einem Seitental und Hügel gehen wir zum nächsten.
                  Die Sonne scheint und es geht uns super, dann steigen wir in ein Tal auf, nur ein schmaler Pfad und ich sehe Boofen!!! Wie toll ist das denn! Schnell setzten wir das Gepäck ab und erkunden die Boofen, in diesem wunderbaren Tal mit Wasserfällen und Farn soweit das Auge reicht.



                  Welche Höhle ist nun die beste? Wer die Wahl hat, hat die Qual


                  Unbezahlbar.




                  Uns gehts einfach gut


                  Unsere Höhle!!

                  Das ist einer der schönsten Tage in Island für uns. Hier bleiben wir für heute, das steht sofort fest! Wieder eine Nacht ohne Zelt, das gute Wetter wird genutzt und die Höhle über uns bietet sowieso Schutz
                  Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 16:56. Grund: Formulierungen

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                  • nicki1005
                    Erfahren
                    • 30.04.2011
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                    #10
                    AW: [IS] Unbezahlbar.

                    Übrigens, die grauen Textstellen sind immer die Sichtweisen von Max... Ich weiß nicht, ob das hier so klar rüber kommt. Aber die hören jetzt eh für die nächsten Wander-Tage mal vorerst auf. Am Laugavegur hatte er nicht mehr so viel hinzuzufügen Vielleicht kommt da noch was im nachhinein, mal sehen

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                    • Gast-Avatar

                      #11
                      AW: [IS] Unbezahlbar.

                      Hi Nicki,

                      wahnsinnig toller Reisebericht und echt schöne Fotos. Ihr scheint ja beide sehr locker an die Tour heranzugehen. Ist jedenfalls mein Eindruck. Bei dem Glück an Mitfahrgelegenheiten die Ihr hattet.

                      Bericht konnte ich jetzt nicht komplett lesen, aber die Fotos vermitteln einen tollen Eindruck.

                      Muss jetzt mal los auf die Piste und melde mich wieder, wenn ich zurück bin.



                      LG


                      Thomasy

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                      • nicki1005
                        Erfahren
                        • 30.04.2011
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                        #12
                        AW: [IS] Unbezahlbar.

                        Naja, ich bin normalerweise ja gar nicht so locker, sondern will alles bis ins Detail planen... Und wenn das nicht möglich ist, bin ich sehr unentspannt. Ist nur diesen Sommer nicht anders gegangen Und hab gemerkt, dass es anders noch viel schöner sein kann
                        Die Mitfahrgelegenheiten steigern sich noch, im Laufe des Berichtes. Da sind uns noch einige wirklich besondere Erlebnisse durch die Isländer ermöglicht worden!
                        Viel Spaß heut Abend beim Feiern

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                        • nicki1005
                          Erfahren
                          • 30.04.2011
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                          #13
                          AW: [IS] Unbezahlbar.

                          Tag 5, 10. Juli 2012

                          „Hand in Hand unseren Weg entlang.“


                          Unser schönes Höhlen-Tal müssen wir am nächsten Morgen dann aber doch hinter uns lassen. Wir lassen uns in der Früh sehr viel Zeit, und bis wir loskommen, ist es sicher schon wieder Mittag. Gut, dass es in Island nicht wirklich dunkel wird und wir somit recht zeitversetzt wandern können




                          Meine Schuhe sind toll. Als Schmink-Spiegel-Halterung sind sie echt super gut zu gebrauchen. Für sonst nichts mehr. Die GoreTex Membran ist durchgescheuert und der Geröll Schutz löst sich. Nach 4 Wochen tragen auf Wanderurlauben. Hanwag hat mir aber erklärt, dass das normal ist. Die "übliche Abnützung". Mit diesen Worten hab die Schuhe nach meiner Reklamation wieder retour bekommen, und nicht mal der Geröll Schutz war geklebt.

                          Heute betreten wir den berühmten Laugavegur!


                          Mobile Brücke! Ah, drum ist sie nicht auf der Karte eingezeichnet





                          Und hier erleben wir auch gleich die erste Flussüberquerung Auf einer Anhöhe machen wir Mittagspause und beobachten das rege Treiben unten am Fluss. Ich bin sehr nervös, weil eine der Frauen unten im Fluss hinfällt und ein Stück mitgerissen wird Ein junger Bursche eilt ihr zu Hilfe.




                          Erste Reihe fußfrei

                          Wir haben es ja gut, weil wir von oben gleich sehen, dass wir den Fluss weiter unten überqueren werden, wo er seichter ist. Zur Sicherheit werden trotzdem die Hosen ausgezogen, wir wollen da nichts riskieren. Die Überquerung ist aber echt nicht schlimm, der Fluss geht ja grad mal bis zu den Knien. Wir lassen unsere blassen Beine aber gerne ein bisschen bräunen. Ist ja immerhin SOMMER Urlaub, das muss man ausnützen


                          Jetzt ist Max an der Reihe




                          Ich war - echt jetzt!!! - ur aufgeregt!!!


                          Die Aufregung war, wie man sieht, mehr als umsonst





                          Weiter geht’s durch eine sehr schöne Landschaft, aber wir sind ziemlich – nun ja – gelangweilt. Naja, vielleicht ist gelangweilt das falsche Wort. Unausgelastet trifft es eher. Naja, Extremsport brauchen wir ja auch keinen (Also das gilt halt für mich. Max ist ja in – fast – allem um einiges extremer als ich ) aber ein bisschen eine Herausforderung, oder Abwechslung, oder Anstrengung, tut einfach mal gut, auf so einer Trekking Tour… Davon war am Laugavegur halt eher wenig zu finden. Es war meist eben, auf sehr breiten Wegen, die nur geradeaus gingen. Nicht bergauf, nicht bergab, nicht nach links, nicht nach rechts. Und ja, hätten wir uns vorher erkundigt, hätten wir das auch gewusst. Haben wir nicht. Aber das macht auch gar nichts. Wir wollen den Laugavegur auch gar nicht schlecht reden oder so. Wir sind der Meinung, dass der Laugavegur ein sehr schöner Weg ist. Aber für uns ist er halt nicht die richtige Entscheidung.
                          Trotzdem ist es wunderschön für uns. Wir sind ja zu zweit

                          Max isst den teuren Trockenfisch. Nach einiger Zeit komm ich auch drauf, dass der gar nicht so schlecht ist Ab da wird dann geteilt


                          Und es geht weiter den Weg entlang...


                          Ich bin hier perfekt der Umgebung angepasst


                          Schön ist das auf jeden Fall hier!


                          und hier geht wieder der Weg entlang...


                          So, Schluss, Ende. Wir suchen uns jetzt einen Zeltplatz.

                          Wir überlegen wirklich, ob wir morgen überhaupt hier weiter gehen sollen, oder wieder zurück Richtung GODALAND Dieses Gebiet hat uns wirklich sehr in seinen Bann gezogen. Sind uns etwas unschlüssig und warten mal den nächsten Morgen ab.
                          Wir sind sehr froh, dass das Wetter so gut mitspielt und wir uns frei bewegen können, ohne mit Mütze, Handschuhen und Regenjacke eingemummt sein zu müssen.



                          Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 17:09. Grund: Rechtschreibung

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                          • berniehh
                            Fuchs
                            • 31.01.2011
                            • 2408
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                            #14
                            AW: [IS] Unbezahlbar.

                            Eure ersten Trekkingtage fangen ja schon sehr interessant an
                            Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
                            www.trekking.magix.net

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                            • Vindalf
                              Anfänger im Forum
                              • 17.02.2012
                              • 39
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [IS] Unbezahlbar.

                              Sehr schöner Bericht,
                              ich hoffe im weiteren Verlauf des Studiums auch mal wieder Zeit zu finden...

                              Eine Packliste wäre noch nett, das hohe Gewicht der Rucksäcke verwundert mich doch ein wenig.

                              Jabonah
                              von der Waterkant
                              Kein Berg zu tief!

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                              • nicki1005
                                Erfahren
                                • 30.04.2011
                                • 374
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [IS] Unbezahlbar.

                                Sowas wie eine Packliste haben wir gar nicht Ich zumindest nicht. Max vielleicht eventuell, aber ich bezweifel das auch irgendwie

                                Die Rucksäcke waren nur deshalb so schwer, weil wir das gesamte Essen für 3 Wochen von daheim mitgenommen haben (eigentlich noch mehr, zur Sicherheit)... Aber wir haben die Verpflegung ja zwischen gelagert, um sie nicht dauernd komplett mitschleppen zu müssen Somit waren die Rucksäcke dann beim Wandern leichter!
                                Mit 30 kg Rucksäcken wären wir nicht gelaufen Hätt ich ja gar nicht geschafft, ist wohl auch keine Schande

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                                • dooley242

                                  Fuchs
                                  • 08.02.2008
                                  • 2096
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [IS] Unbezahlbar.

                                  Bis jetzt ein sehr unterhaltsamer Bericht mit tollen Fotos.
                                  Macht Spass auf mehr.
                                  Gruß

                                  Thomas

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                                  • nicki1005
                                    Erfahren
                                    • 30.04.2011
                                    • 374
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [IS] Unbezahlbar.

                                    Tag 6, 11. Juli 2012


                                    „Sommer, Sonne, Sonnenschein, was kann schöner sein?“


                                    Sonne!!! Mit dem Wetter haben wir so ein Glück, aber echt Wir beschließen nun doch, dem Weg weiterhin zu folgen, denn bis Landmannalaugar sind es nur noch 2 Tage. Außerdem haben ja keine anderen „Ersatz-Routen“ vorbereitet. Wir empfinden es als sicherer, uns lieber an die in der Karte eingezeichneten Wegen zu halten.







                                    Wir kommen heute – im Gegensatz zu sonst – sehr früh los, und treffen so auf alle Wanderer, die unterwegs sind. Sind schon eine Menge, und alle kommen uns entgegen. Wandert überhaupt jemand in unsere Richtung und hat uns mal wer von hinten überholt? Ich glaub nicht. Die meisten Leute sind wohl in die andere Richtung unterwegs.






                                    Hier schon ein paar Wanderer, die wie wir entlang des Weges spazieren




                                    So Sommerferien sind schon was feines






                                    Milka-Kuhflecken-Berge im Hintergrund



                                    Die Wege sind wieder sehr gemütlich. Als wir zu einer Brücke kommen, freuen wir uns wie kleine Kinder Ja, da weiß man dann plötzlich auch die kleinen Dinge entlang des Wanderweges zu schätzen, wenn sich sonst nicht viel tut. Das ist dann gleich total abenteuerlich, dass hier ein Seil hängt, an dem man sich rauf und runter lassen kann. Lustig habens wirs ja immer und das ist ja das Wichtigste!









                                    URLAUB!!!

                                    Ein Löffel Peanut-Butter und dann gehts weiter


                                    Hütten- und Zeltplatz

                                    Heute geht’s auch durch den Wüstenabschnitt. Dort fahren so einige Autos entlang, auf der Piste, die nebenan verläuft. Wir sprechen schon darüber, ob wir trampen sollen, aber verwerfen diese Idee dann wieder. Von meiner Seite aus, am meisten aus Scharm den Autofahrern gegenüber… Dass man hier nicht mehr wandern will… Falsche Einstellung eigentlich. Man sollte immer das tun, wonach einem grad ist, egal was andere von einem denken.


                                    schön bunt





                                    Nach der Asche-Wüste entdecken wir auf einem kleinen Hang eine Höhle Wieder so eine Kleinigkeit, die hier aber sehr schnell zum Highlight wird



                                    Erstens kochen wir dort windgeschützt. Und zweitens sind wir eine kleine Attraktion für die anderen Wanderer. Wir beobachten sie von unserer Anhöhe aus. Die anderen Wanderer wiederum erblicken uns da oben – unsere bunten Jacken leuchten dort gerade so raus – bleiben stehen, deuten den anderen, sie sollen auch mal nach oben schauen, lachen, winken, machen Fotos Hach ja, da gehts uns auch gleich besser. Und den anderen Wanderern ganz offensichtlich auch So macht es uns ja doch Spaß hier





                                    Weiter gehts!








                                    Max erstes Mal Wandern mit Trekking-Stöcken (Beim nächsten Urlaub hat er dann schon seine eigenen mit )

                                    Dann kommen wir wieder zu einer Piste, auf der wir entlang wandern. Autos kommen ab und zu mal vorbei. Wir treten zur Seite, lassen sie passieren. Ein paar Tage später fahren wir da dann selber mit einem Geländewagen entlang, aber das wissen wir da natürlich noch nicht

                                    Ich warte die ganze Zeit auf die Ponys, denn hier geht auch ein Reitweg entlang. Aber ich warte umsonst. Es kommen keine. Als wir wieder einen Fluss queren sollen, stehen wir davor und überlegen. Er sieht schon recht uneinladend aus, so trüb und braun, und kalt ist es auch. Wir sagen, dass wir JETZT ein Auto brauchen, das uns rüber bringt. Als wir uns umdrehen, sehen wir in der Ferne eine riesige Staubwolke. Ich hoffe nun doch, dass dies KEINE Ponys sind, sondern ein Fahrzeug :-D So ist es dann auch! Es sind gleich 3 Jeeps und ein Wohnmobil Wir haben also sogar Auswahl Das Wohnmobil nimmt uns mit rüber, wir müssen nichtmal den Rucksack absetzten, denn wir können drin stehen bleiben und drüben gleich wieder rausspringen





                                    Dann gehts auch schon wieder weiter über eine Brücke






                                    Max hält Ausschau nach einem Zeltplatz.







                                    Für den Abend finden wir einen wunderschönen Platz fürs Zelt. Müssen ein Stück gehen, zahlt sich aber aus. Und wie!


                                    Liebe dich.

                                    Zuletzt geändert von nicki1005; 14.06.2013, 17:22. Grund: Präsens statt Perfekt

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                                      #19
                                      AW: [IS] Unbezahlbar.

                                      Was für ein Kontrast zu meinem Bericht. Angefangen bei der Planung, über die Wesen bis hin zur Landschaft. Total toll!
                                      OT: Ich will auch mit der Liebsten so meine Zeit verbringen. Blanker Neid!

                                      Die Hanwag Alaska GTX sind anscheinend eher etwas für Urlauber, die nur unter 2 Wochen unterwegs sind
                                      Afaik läuft unser gemeinsamer Freund auch mit diesen. Ich glaube, er wäre von dem Wort "Urlauber" nicht so unbedingt erfreut

                                      http://www.outdoorseiten.net/fotos/d...island0979.jpg

                                      Es sieht aus, als ob du da reinpinkeln würdest

                                      Die Fotos sind übrigens grandios ;)

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                                        #20
                                        AW: [IS] Unbezahlbar.

                                        Nicki, Nicki.

                                        Nach dem Schottland-Radurlaub-Reisebericht habe ich geschrieben, dass dein nächster Freund Schottland-Fan sein muss. Nach deinem WHW-Bericht sowie deinem tollen Knoydart-Bericht habe ich wie viele andere auch geschrieben, dass das unbedingt eine dritte Fortsetzung haben muss. Das hast du ja sehr schön von dir gewiesen. ("Nein, das haben wir diskutiert, aber es geht nicht"... oder so ähnlich.) Ich bin außerordentlich froh, dass ich Recht hatte.

                                        Es freut mich riesig zu erfahren, wie alles weiter gegangen ist. ...Und jetzt nehme ich mir Zeit, mal den Bericht in Ruhe zu lesen.
                                        Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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