Über den Sinn oder Unsinn von LNT

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  • Dominik

    Lebt im Forum
    • 11.10.2001
    • 9176
    • Privat

    • Meine Reisen

    Über den Sinn oder Unsinn von LNT

    Hey,

    hier soll Platz sein für Grundsatzdiskussionen rund um den Sinn oder Unsinn von LNT.
    Bisherige Posts die tendenziell dazu passen, sind angefügt.

    Feuer frei

    Viele Grüße
    Dominik

    PS: Als Einstieg bitte folgendes lesen.
    Zuletzt geändert von Dominik; 07.10.2012, 14:21.
    Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

  • Ditschi
    Freak

    Liebt das Forum
    • 20.07.2009
    • 12335
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

    Hallo,
    was sagt ein Ladendieb, der auf frischer Tat ertappt wurde und ihm keine Rechtfertigung oder Entschuldigung mehr einfällt ? Er sagt: „ Fangt doch mal die Bankräuber, die sind viel schlimmer als ich, und davon laufen immer noch welche frei rum.“
    Wann immer eigenes Fehlverhalten nicht mehr zu beschönigen ist, reagieren Menschen durch Ablenkung, in dem sie mit dem Finger auf andere zeigen und sagen: „ Der aber auch auch!“
    Bei dem Anliegen „ K(l)eine Spuren“ geht es darum, einmal festzuhalten, wie wir mit unserem Verhalten die Natur schädigen und wie wir diesen Schaden vermeiden oder vermindern können.
    Das mag der eine oder andere – verständlich- als unangenehme Fragestellung empfinden.
    Es sind spannende Fragen, über die es viel zu sagen gibt.
    Und nun schaut mal, wohin der thread driftet: …die anderen aber auch! Die Kühe, die Schafe, die Rentiere……
    Ist man das Tierreich durch, kommt die Industrie, die Holzwirtschaft, die Förster, die Jäger, die Angler, die Touristen, die Politik überhaupt, oder kurz: alle Anderen.
    So kommt man auf 2000 Beiträge, aber zu keinem Ergebnis.
    Mein Vorschlag: Bleibt beim Thema und laßt „ die Anderen“ einfach mal weg. Insbesondere die unschuldigen Tiere.
    Gruß Ditschi
    Zuletzt geändert von Dominik; 07.10.2012, 14:16.

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    • Fritsche
      Alter Hase
      • 14.03.2005
      • 2817
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

      Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
      Und nun schaut mal, wohin der thread driftet: …die anderen aber auch! Die Kühe, die Schafe, die Rentiere……
      Ist man das Tierreich durch, kommt die Industrie, die Holzwirtschaft, die Förster, die Jäger, die Angler, die Touristen, die Politik überhaupt, oder kurz: alle Anderen.

      OT: Du kannst dich selbstbeschränken, wie immer du willst. Ich tue das in diesem Bezug (versuchen, entsprechend zu wandern) auch!

      Nur solltest du du ehrlich genug zu dir selbst sein, dass das kaum mehr als eine Beruhigung deines schlechten Gewissens darstellt und im Normalfall (je nu, ich rede nicht ab, dass in gewissen Gebieten der wandernde Mensch mehr Schaden anrichtet als der tierhaltende, um blue aufzugreifen) kaum Einfluss auf die Sache als solche hat.

      Keine Frage: wo soll man beginnen, wenn nicht bei sich selbst?

      Aber man sollte sich bewusst sein, dass der eigene Einfluss manchmal, und diesem Falle trifft es (im Normalfall) zu, kaum ins Gewicht fällt. Und dennoch kann und soll man das Dithfurtsche Apfelbäumchen pflanzen (bzw. das Lutherische, wie man will)!

      Dafür jetzt die Holzindustrie, die Politik usw als "Gegenbeispiel" herzunehmen, zieht leider alle Sachdiskussion zu diesem Thema ins Lächerliche, ist der Holzhammer, der eher am Stammtisch zu suchen sein sollte, vernebelt die Sicht auf die Ursachen und lässt den Einzelnen unbefriedigt, weil ers versucht und dennoch keinerlei Erfolg dabei sieht. Dann doch lieber ehrlich sein, zu sehen, dass es wenig bringt, aber trotzdem und deshalb so zu handeln, wie man es für richtig sieht.

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      • Ditschi
        Freak

        Liebt das Forum
        • 20.07.2009
        • 12335
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

        Nur solltest du du ehrlich genug zu dir selbst sein, dass das kaum mehr als eine Beruhigung deines schlechten Gewissens darstellt
        Ich habe ganz bewußt das " wir" gewählt, nicht das " ihr". Ich nehme mich da nicht aus.
        Auf der letzten MV haben wir einen kleinen workshop zu dem Thema abgehalten.
        Da hat einer gefragt, ob nicht schon jeder die Natur alleine dadurch schädigt, daß er sich in ihr bewegt?
        Die Frage wurde nach meiner Erinnerung allgemein bejaht.
        Eine Lösung kann ich nicht aus dem Hut zaubern. Ich finde es richtig, zunächst die richtigen Frage zu stellen, bevor man sich einer Antwort nähert.
        Den Menschen aussperren? Ihn der Natur entfremden? Wohl nicht. Durch Verbote und Beschränkungen regulieren? Möglich. Das geschieht schon vermehrt.
        Der Lösungsansatz hier spricht die Eigenverantwortung an, die möglicherweise die vorherigen Ansätze teilweise entbehrlich macht. Wenn sie denn funktioniert und das Wissen vermittelt wird, wie man tatsächlich keine oder kleine Spuren hinterläßt.
        Ich habe hier zum Thema gute Beiträge gefunden, aber natürlich nicht " die" Lösung.
        Schade, wenn die Ansätze durch Ablenkung auf das (Fehl)verhalten anderer vernebelt werden, denn hier geht es um unser Verhalten.
        OT Beispiel:
        Ich ärgere mich oft, wenn ich in der Natur Feuerstellen finde. Wer ein Feuer macht, von dem man später noch irgendetwas sieht, hinterläßt Müll: Verbrannte Grasnarbe, Holzkohlenstückchen, Asche. K(l)eine Spuren vermittelt Wissen, wie man Feuer macht, von dem man nachher nichts mehr sieht. Ein Anfang, und ein guter Weg.

        Gruß Ditschi

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        • Fritsche
          Alter Hase
          • 14.03.2005
          • 2817
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

          Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
          Schade, wenn die Ansätze durch Ablenkung auf das (Fehl)verhalten anderer vernebelt werden, denn hier geht es um unser Verhalten.
          Worauf es mir ankommt, ist, das große Bild zu sehen, sich einordnen zu können in seinen Einwirkungen und Einwirkungsmöglichkeiten, und dann trotzdem für sich richtig zu handeln. Überblick zu haben schadet nie, kann aber anstrengend werden. Natürlich kannst du auch den Kopf in den Sand stecken wenn du willst. Das sei dir überlassen.



          Zitat von Enja Beitrag anzeigen
          "Lass doch das Kernkraftwerk in Ruhe und trenn deinen Müll" - oder so in etwa. Da bin ich auch zuerst drauf reingefallen. Bis ich mir mal unsere Mülldeponie angesehen habe.
          Ich hatte mal so richtig gestaunt beim Wegwerfen von Altglas in den Altglascontainer. Das war ein langer Container mit verschiedenen Farben und entsprechendem Text über den Einwurflöchern - und innendrin waren keine Trennwände. Man hat so schön das Glas nach Farben sortiert eingeworfen, die Leute haben sich eventuell vor dem Container gestritten (wie hier auch), wo welches Glas und warum reingehört, und im Conatiner hat es sich dann selbst durchmischt.

          Aber daraus abzuleiten, dass eh alles egal wäre, ist mir zu viel Gleichgültigkeit.

          Kommentar


          • Enja
            Alter Hase
            • 18.08.2006
            • 4747
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

            Nein. Bitte keine Gleichgültigkeit. Das eine tun, ohne das andere zu lassen. Bei sich selber anfangen, aber das große Ganze im Blick haben und versuchen, dran mitzuwirken. Das wäre so mein Weg.

            Ich hoffe wirklich sehr, dass hier nicht nur Andeutungen kommen, sondern die offensichtlich vorhandenen Experten sich noch äußern.

            Spannend hierzu der aktuelle Island-Bericht. In Island ist es anscheinend geradezu verwerflich, Wege zu benutzen.

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            • Ditschi
              Freak

              Liebt das Forum
              • 20.07.2009
              • 12335
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

              Hallo,

              substantiell kann ich nichts beitragen. Da bin ich Schüler, nicht Lehrer. Ich höre aber gerne aufmerksam zu.
              Wenn ich Dominik richtig in Erinnerung habe, sind andere weiter als wir: leave no trace ist in den USA eine verbreitete Bewegung, die sich handfeste Ergebnisse erarbeitet hat.
              Grundgedanke ist, nicht den Menschen aus der Natur zu verbannen, sondern ihm durch eigenverantwortliche Handlungsweisen den Zugang zu erhalten und dadurch gleichzeitig die sonst erforderliche Steuerung von außen ( Gesetze; Verbote) zu reduzieren.
              Ich finde, das klingt schlüssig und sollte daher durchaus in unserem Sinne sein.
              Spannend ist nicht nur der theoretische Ansatz, sondern mehr noch die praktische Umsetzung.
              Und da scheint es schon handfestes Wissen zu geben, das man sich erarbeiten kann.
              Da sind wir wohl alle noch Lernende.
              Gruß Ditschi

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              • Jens2001
                Dauerbesucher
                • 02.04.2006
                • 892
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                Leute sagt mal.... gehts noch?
                Es ist nunmal das Schicksal der Alpen weg erodiert zu werden! Und wenn die weg sind, entsteht irgendwo anders ein neues Gebirge!
                Einfach mal ein bisschen über den Tellerrand hinnaus sehen und in größeren Zeitabschnitten denken!
                Ich war in Gegenden unterwegs wo definitiv kein Mensch "Schaden am Berg" angerichtet hat, Erosionsrinnen gab es trotzdem, nur sahen die etwas anders aus als die von Menschen verursachten... die natürlichen Erosionrinnen sind nur meist gerade und deutlich tiefer.

                Also Ball Flach halten Mutti Natur ist bestrebt die Berge platt zu machen... das ist einfach so!

                lg Jens

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                • Goettergatte
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 13.01.2009
                  • 27354
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                  Menschliches Fehlverhalten kann sehrwohl zu ewigen Schäden führen.
                  Die Levante, als teil des "Fruchtbaren Halbmonds" wurde binnen weniger Generationen, gegen Ende des Neolithikums,
                  von einer Wald und Ackerlandschaft durch intensive Schaf und Ziegenhaltung ( Spekulativ: einwandernde Halbnomaden?--Abraham und seine Sippe????) in die Steppen und Wüstenlandschaft verwandelt, welche wir heute kennen.

                  Ähnliches geschah in der Mongolei,
                  jüngeren Datums, im Mittelalter und früher Neuzeit,
                  in Island, Irland, Schottland, Dänemark und Spanien (Holzraubbau und intensive Beweidung, zuvor Eichenwaldgebiete, sowie Lärche und Kiefer/Pinie))

                  In den Alpen ist weniger der Wanderer das Problem,
                  auch nicht der Bergsteiger
                  und nicht der Runterhügeler, wenn er auf dem Wege bleibt.
                  Das Alpenproblem ist die Skiindustrie.
                  Zuletzt geändert von Goettergatte; 06.10.2012, 10:18. Grund: Island fehlte unbedingt in der Liste
                  "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                  Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                  Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                  Der über Felsen fuhr."________havamal
                  --------

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                  • Homer
                    Freak

                    Moderator
                    Liebt das Forum
                    • 12.01.2009
                    • 16921
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                    Zitat von Jens2001 Beitrag anzeigen
                    Also Ball Flach halten Mutti Natur ist bestrebt die Berge platt zu machen... das ist einfach so!
                    wenn man deine argumentation weiterdenkt kann man auch weiter tierarten ausrotten und den meeresspiegel ansteigen lassen - alles natürlich, relax and keep cool.

                    finde ich bedenklich.
                    420

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                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 12335
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                      Leute sagt mal.... gehts noch?
                      Es ist nunmal das Schicksal der Alpen weg erodiert zu werden! Und wenn die weg sind, entsteht irgendwo anders ein neues Gebirge!
                      Es kommt noch viel schlimmer, Jens. In 5 Milliarden Jahren wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen und die Erde verschlingen.
                      ...und wir machen uns über den Umweltschutz Gedanken.....
                      Ditschi

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                      • Jens2001
                        Dauerbesucher
                        • 02.04.2006
                        • 892
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                        Ich sehe auch nicht, wo jemand übertreibt.
                        oh doch!

                        denn die Leute die auf Schusters Rappen durch den Wald stapfen sind nämlich die GUTEN und hinterlassen nur sehr geringe Spuren in der Natur, für die andern die Mehrheit wird nämlich erst ne 4 Spurige Autobahn und Platz 5 Hotels durch den Wald geschlagen, um zum gleichen Natur Ziel zu kommen!

                        Und bitte all die jenigen, die über die Zerstörung der Umwelt und nachfolgende Bodenerosion durch schwere Wanderstiefel weiter diskutieren wollen, lade ich gerne zu mir ein (incl. Lagerfeuer und Grillparty auf meinem Grund) um sich die Zerstörungen im Thüringer Wald und zwar nicht nur an den Wegen sondern auch direkt in den Waldflächen durch moderne Erntemaschinen sprich Harvester anzuschauen! Das sind echte Probleme, ihr zäumt hier aber gerade das Pferd von hinten auf und betreibt Erbsenkzählerei und genau mit so was machen wir uns in der Gesellschaft lächerlich (weil wir als kranke Spinner ausgelacht werden) und erreichen genau das Gegenteil von dem was ihr eigentlich wollt.

                        lg Jens

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                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30555
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                          Ist es eben nicht. Zumindest nicht in der von dir beschriebenen Notwendigkeit. Manchmal ist eben genau das LNT.
                          Das stimmt - ein Weg, der nur einmal begangen wird, kann sich erholen. Ein Weg, der öfter begangen wird, nicht. Hier geht es allerdings um Gebiete, die entweder bereits hochfrequentiert sind oder besonders schützenswert sind und da ist das Erschließen neuer Wege nicht zwingend LNT.

                          Und darum geht es hier: Die verschiedenen Lösungsansätze zu sammeln, zu differenzieren und sich grundlegend zu sensibilisieren.

                          Was man so hinbekommt allerdings, sind politisch gewollte Handlungsanweisungen, die eher weniger als mehr mit der Realität übereinstimmen, aber davon gibts doch schon wirklich genug.
                          Was bedeutet, dass es darum gerade nicht geht. Die LNT Bewegung ist ja entwickelt worden, weil es Handlungsbedarf gibt und man sich erhofft, durch eine Sensibilisierung der Menschen, die sich in der Natur bewegen, weiterhin Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. "Outdoor" ist nun einmal derzeit ein Boom und wenn man sich anschaut, welche Möglichkeiten heute die Fortschritte in der Ausrüstung (Bergsteigen für alle) bieten oder wie in einigen Medien Wildzelten, Wandern abseits der Wege und Touren durch unberührte Gebiete beworben werden, dann muss man eben auch mal das eigene Verhalten hinterfragen.

                          Die Diskussionen über den Umgang mit der Natur in den skandinavischen Ländern, die sich auch in der Öffentlichkeit sehr aufgeschlossen gegenüber Naturschutz sind, zeigen, dass derartige Diskussionen möglich sind. Und die Verschärfung von Waldgesetzen in Hessen zeigen, wie wichtig eine Sensibilisierung gegenüber dem Thema ist, um weitere Gesetzesverschärfungen verhindern zu können.
                          Umso bedauerlicher, dass hier immer wieder Reaktionen kommen wie: "Die verursachen ja auch Schäden", anstatt zu überlegen, wie man Probleme lösen kann, welche Grenzen es gibt und wie ein positiver Input aussehen kann.
                          Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                          • Enja
                            Alter Hase
                            • 18.08.2006
                            • 4747
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Auf Wanderwegen in den Bergen Erosion vermeiden

                            Das Waldgesetz in Hessen musst du da wohl rausnehmen. Hessen ist Kulturlandschaft. Und die massiven Probleme, mit denen die Forstgesetz-Verschärfung begründet wird, findet im Nahbereich einer Metropole/eines riesigen Ballungsraumes statt. Da wird mit LNT-Appellen nichts zu machen sein.

                            Es sind einfach zu viele Menschen. Viele davon wohnen noch dazu "in Platte", haben also die Alternative Garten nicht. Die wollen raus. Davon wird sie keiner abhalten können. Bei so einer Spezialsituation hilft meiner Meinung nach nur Kanalisierung und Wegebau. Natürlich auch Unterhaltung. Ich kann das gerne detaillierter ausführen. Aber ich fürchte, das passt hier nicht rein.

                            Kommentar


                            • krupp
                              Fuchs
                              • 11.05.2010
                              • 1466
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                              hier soll Platz sein für Grundsatzdiskussionen rund um den Sinn oder Unsinn von LNT.
                              Bisherige Posts die tendenziell dazu passen, sind angefügt.

                              man muss aufpassen das der eigentliche sehr positive ansatz von "leave no tracks"
                              nicht zu einer rein metaphorischen quasi rituellen larve verkommt.
                              die auf beständiges wachstum angewiesene industrie & profitgesellschaft
                              hat diesen planeten schon heute auf jahrtausende nachhaltig verändert.

                              ich denke das wissen wir alle, da muss ich nicht schlau dahereden.
                              natürlich sind auch die kleinen schritte wichtig, die persönlichen die jeder beitragen kann.
                              die finden aber nicht unbedingt "draussen" statt sondern ganz mittendrinn in der gesellschaft.
                              man muss ein bewusstsein in der allgemeinheit für das ganze schaffen.
                              das können kleinigkeiten sein, zb auf fleisch aus der massentierhaltung zu verzichten
                              und es auch den bekannten und freunden immerwieder unter die nase zu reiben.
                              oder vielfältige andere dinge, ihr wisst schon.
                              meinetwegen kann auch der einzelne für sich entscheiden das ein lagerfeuer heute an diesem tag,
                              zu dieser situation, unnötig ist.
                              dagegen ist nichts einzuwenden.

                              aber es muss auch sein sich gegen den großen globalen raubbau zu wehren.
                              das beinhaltet in letzter konsequenz auch gesellschaftskritik und damit auch kritik an sich selber,
                              denn man ist teilhaber dieser sache, und auch nutznieser.
                              und jetzt kommen wir zu einer ganz spannenden sache...
                              wie nachhaltig leben wir wirklich?
                              wie oft kaufen wir unnötig neue kleidung nur weil die alte "unmodern" wurde oder die marke in verruf geriet?
                              wie oft fahren wir wege mit dem auto oder dem ÖV die wir auch radeln oder laufen könnten?
                              wie oft kaufen wir lebensmittel die wir dann evt wegwerfen?
                              man kann das vielfältig ergänzen und erweitern. weiss jeder.
                              nur 3 alltägliche bsp die reine luxusprobleme sind.... -> "leave no tracks" .

                              ich glaube da ist kaum einer ein heiliger, mich eingeschlossen,
                              die wirklichen sünden begehen wir doch im alltag.

                              ich formuliere es mal ganz krass: "bissel die natur sauber halten ist kein ablasshandel" .

                              natürlich sind auch die kleinen, persönlichen schritte wichtig.
                              manche davon kann man mit freunden oder verwandten kommunizieren und damit verteilen,
                              andere finden völlig im stillen statt. wichtig sind sie auch , keine frage.
                              aber wer wirklich einfluss nehmen will muss sich engagieren.
                              diese welt wird sich nicht durch passiven widerstand ändern.

                              ---

                              über sinn und unsinn von "leave no tracks" kann ich leider nicht diskutieren.
                              ob man sich sozial eher egoistisch oder nachhaltig verhält ist eine persönliche entscheidung,
                              auch eine die man schwer diskutieren kann.
                              man kann sich aber durchaus darüber unterhalten welches LNT wirklich effektiv ist
                              und welches nur subjektiv.
                              schätze da gibts dann auch schon genug verschiedene meinungen zu.
                              und das hilft dann leuten die gern LNT ausleben möchten mehr als eine grundsatzdiskussion darüber.

                              :-)

                              edit: wir sollten uns nicht in so diskussioen wie klopapier oder lagerfeuer verlieren.
                              ich wünschte es wäre so einfach. naja wisst ihr auch. blabla :-9
                              Zuletzt geändert von krupp; 13.10.2012, 21:59.
                              Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                #16
                                AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                                Zitat von krupp Beitrag anzeigen
                                man muss aufpassen das der eigentliche sehr positive ansatz von "leave no tracks"
                                nicht zu einer rein metaphorischen quasi rituellen larve verkommt.
                                Wieso jetzt "Leave no tracks" ~ Hinterlasse keinen Weg (oder so ähnlich)
                                Dachte "Leave no Trace ~ Hinterlasse keine Spuren

                                @Krupp
                                Ich gebe dir ja Recht in dem Bezug, daß man sich über sein allgemeines Handeln und den Umgang mit Ressourcen (nicht nur aber u.A. Natur) zuerst in seinem "normalen" Alltag kümmern sollte.
                                AABER
                                Ich verstehe LNT hier im Forum speziell bezogen auf die Outdooraktivität zumeist in der Freizeit, in der man durch die Landschaft streift und diese genießend trotz allem "Spuren" hinterlässt. Im besten Fall nur Fußspuren.
                                M.E. soll LNT und K(l)eine Spuren etwas von dem know how vermitteln wie man ohne auf seine Outdooraktivitäten verzichten zu müssen den geringst möglichen, bzw. keinen Eindruck/Schaden hinterlässt und selbst Rast und Übernachtungsorte so ordentlich hinterlässt wie wir sie selbst auch vorfinden möchten/vorgefunden haben.

                                Dunja
                                Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                                Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                                • krupp
                                  Fuchs
                                  • 11.05.2010
                                  • 1466
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                                  #17
                                  AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                                  ja ist eig das selbe... spuren, pfade, autobahnen? ka hab ich mich eben vertippt
                                  Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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                                  • digitalesnegativ
                                    Anfänger im Forum
                                    • 28.09.2012
                                    • 42
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                                    #18
                                    AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                                    Die Grundidee von LNT finde ich super und sind auch entstehungsgemäß eng mit dem Outdoorbereich verbunden. Dennoch gibts ein paar Sachen die mich stören.
                                    Einerseits ist es das dogmatische das teils in Richtung "Ökodikdatur" läuft wie es Henryk M. Broder in der Deutschlandsafari mal so schön beschrieben hat. Wenn jemand allgemein gesprochen die Umwelt schützen, Ressourcenschonend leben will finde ich das super und Aufklärungsarbeit finde ich ebenfalls völlig legitim. Allerdings bemerke ich auch immer mehr eine Ausgrenzungsfunktion im Sinne "Du hältst dich nicht an LNT", "Du bist nicht Öko" und einem daraus resultierenden "Du gehörst nicht zu uns"- solche Ausgrenzungsmechanismen finde ich zutiefst verächtlich und entsprechen auch ganz klar nicht der liberalen und freiheitlichen Idee, die hinter LNT steht!

                                    Zudem ist LNT kein Wettkampf, es geht nicht darum sich gegenseitig zu übertrumpfen, auszugrenzen sondern um kooperatives Handeln und seinen impact zu reduzieren bzw. keinen sinnlosen und schädlichen Eingriffe vorzunehmen. Wer sich mal mit Nachhaltigkeit intensiver beschäftigt weiß auch dass es bei Nachhaltigkeit (und LNT ist letztlich nur ein Bestandteil oder alternative Beschreibung) nicht darum geht die Natur nicht zu nutzen, sondern darum geht die Natur nicht intensiver zu nutzen als die natürliche Regeneration der natürlichen Quellen und Senken ist.

                                    Für mich ist es nicht möglich und auch nicht sinnvoll LNT nur in einem Lebensbreich auszüben- außerdem würde es dadurch ja völlig adabsurdum geführt werden. Wenn ich die 1-2% meiner Zeit die ich Outdoor verbringe Nachhaltig/LNT oder wie auch immer man das nennen mag lebe aber die 99% restliche Zeit, die ohnehin wesentlich ressourcenverbrauchender ist nicht- wird LNT zur leeren Geste und zur sinnfreien Freizeitbeschäftigung. Es funktioniert eben nicht LNT zu predigen aber mit dem dicken SUV in den Wald zu fahren und sich dort seinen Parka aus recycelten Materialien überzustreifen.
                                    Und wenn ich mir zu Hause die Sojabatzen auf den Teller haue für die in Südamerika Naturvölker vertrieben, Regenwald gerodet und Nahrung CO2 intensiv hertransportiert wird bringt es nunmal garnichts wenn ich bei meinem Waldspaziergang auf ein Feuerchen verzichte.

                                    Häufig werden auch ziemlich unplausible und falsche Annahmen getroffen. Gerade auch schön zu sehen im "Lagerfeuer"-Thread wo dann teils lieber Benzinkocher verwendet werden als ein Holzfeuer wobei jeder weiß das ein paar Tropfen Benzin auf den Boden schädlicher sind als ein paar verkohlte Stücke Holz. Leider wird immer weniger über diese Themen nachgedacht, reflektiert, überdacht sondern immer mehr irgendwelche Parolen nachgesprochen die nicht nur ziemlich inhaltsleer sondern auch wirkungslos bis falsch sind.
                                    "Echtes LNT" heißt für mich erstmal sich bewußt zu werden wie und in welcher Weise ich einen Fussdruck hinterlasse, ob bei der Nutzung natürlicher Ressourcen und Senken und dann zu überlegen welches meine größten "Sünden" sind und wie ich diese reduzieren kann. Und wenn ich dieses ausgemacht habe und mir das Thema wirklich wichtig ist dann gehe ich das an- ob ich gerade Einkaufen bin, im Wohnzimmer, auf dem Weg zur Arbeit oder ich eben outdoormäßig durch den Wald ziehe.

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                                    • Dominik

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                                      • 11.10.2001
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                                      #19
                                      AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                                      Ja, das sehe ich ganz genau so.

                                      Anbei mal ein Zitat zu Thema "Naturschützer":
                                      Die Assoziation beim Stichwort Naturschutzverein - die Summe aller Vorurteile - sieht doch so aus: "Khakigrün bekleidete Herren höheren Alters, ausgerüstet mit Fernglas und Kniebundhose, Gummistiefeln oder gar Birkenstock, Müsliriegel, Butterbrot und Thermokanne, so ziehen sie missionarisch auf ihren Beobachtungsposten im Naturschutzgebiet. Über viele Jahre erworbenes Wissen wird fachmännisch von sich gegeben, und sie wissen alles besser. Überings war fürher alles viel besser. Neue Ideen? Nein Danke! Das funktioniert nicht! Man beschäftigt sich mit 100-Jahr-Feiern und ehrt alte Mitstreiter. Ehrwürdige Hunderte von Jahren kommen zusammen und lauschen dem Artenschutzprogramm für das Haselhuhn. Diese Naturschutzaktivisten propagieren oft das Zurückliegende. Früher war alles viel besser. Da gab es noch Störche! Heute ist alles schlimm und ausnahmslos schlecht! Positivies Denken und die Lust am Leben sind diesen Menschen bei der ersten Vogelstimmenexkursion abhanden gekommen. Die Jüngsten in den Naturschutzvereinen sind so um die Fünfizig und die Älteren kleben an ihren Vorstandspöstchen" (Schmidt-Jodin & Boppel 2002: 14)
                                      Wir sollten aufpassen, dass es sich nicht in diese Richtung bewegt.

                                      Grüße
                                      Dom
                                      Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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                                      • lina
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                                        #20
                                        AW: Über den Sinn oder Unsinn von LNT

                                        OT:

                                        Vor meinem inneren Auge entstehen gerade bildliche Erinnerungen an Cartoons über britische Entenjäger Dennoch funktioniert Naturschutz in diesem Umfeld eigentlich ganz gut und akzeptiert, und Lebenslust ist durchaus vorhanden. "Sink positive!" (SCNR )

                                        Kommentar

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