[AT] Nationalpark Hohe Tauern, Großvenedigergruppe

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    • 08.07.2012
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    [AT] Nationalpark Hohe Tauern, Großvenedigergruppe

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Österreich, Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol
    Reisezeit: August 2012, 1 Woche
    Region/Kontinent: Mitteleuropa, Alpen

    Bergsteigen in den Alpen - Die Magie der Berge
    Naturgenuss im Nationalpark Hohe Tauern in der Venedigergruppe, ein letzter Flecken unberührte Natur im Herzen Europas

    Tourenverlauf: (Gipfel & Hütten)

    1. St. Pöltner Hütte; Neue Prager Hütte; Badener Hütte; Wildenkogel
    2. Obersee; Barmer Hütte; Lenkstein

    -------------------------------------------------------------------------------

    Den Bericht findet ihr auch bei mir im Blog, inkl. Galerie mit noch mehr Alpenfotos:
    Die Magie der Berge - Sonnenaufgang in den Alpen

    Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und betrachten der Bilder!



    Sonnenaufgang in den Alpen

    5 Uhr morgens. Der Wecker reißt uns aus dem Schlaf. Ich bin müde. Gestern war ein anstrengender Tag und am liebsten würde ich einfach liegen bleiben. Aber wir haben es uns fest vorgenommen: Noch vor Sonnenaufgang wollen wir die nächste Etappe angehen und das warme, weiche Bett der Alpenvereinshütte räumen. Die Rucksäcke sind schon gepackt - schnell noch die Decken zusammenfalten, die Wanderschuhe schnüren und hinaus geht es in die Nacht. Es ist kalt und sternenklar, Mond und Venus leuchten hell am schwarzen Himmel.

    Es dauert nicht lange und das Schauspiel beginnt. Über den Bergketten am Horizont färben sich die Wolken in ein unscheinbares, zartes Rosa. Kurze Zeit später leuchtet der Himmel in satten Rottönen. Die Zeit scheint wie stehengeblieben, ich lege die Kamera bei Seite und verweile im Zauber des Momentes, tauche ein in dieses unbeschreibliche Naturschauspiel. Die Glockenblumen füllen sich mit zartem lila-violetten Licht, in jedem Tautropfen spiegelt sich diese schöpferische Schönheit.





    Diese Energie und Unberührtheit des anbrechenden Tages ist deutlich spürbar. Mein Geist und Körper nähren sich an ihr. Es hat etwas Magisches, so ein Sonnaufgang in den Alpen, zwischen Gletschern und kargem Gestein, den Kräften der Natur ausgesetzt fernab von Motorenlärm und Straßenbeleuchtung.

    Wer das Bett zu so früher Stunde verlässt wird zweifelsfrei belohnt. Nicht nur für Freunde der Fotografie ist das zarte Morgenlicht ein Highlight, dass man sich nicht entgehen lassen sollte.

    Collect Moments, not Things.




    1. Abschnitt:
    • Los Gehts am Matreier Tauernhaus (1512m, kostenpflichtiger Parkplatz)
    • St. Pöltner Hütte
    • Aufstieg zum Tauernkogel (2989m)
    • Neue Prager Hütte
    • Badener Hütte
    • Wildenkogel (3021m)
    • Abstieg zum Matreier Tauernhaus


    Nach einer ersten Nacht unter freiem Himmel geht unsere diesjährige Alpentour, zusammen mit Vater und Bruder, am Matreier Tauernhaus los. Der Aufstieg zur St. Pöltner Hütte bleibt mir nicht in bester Erinnerung. Es geht fast durchgehend an einer markanten Stromleitung entlang, die das Landschaftsbild radikal vereinnahmt. Da ändert leider auch der frische rote Anstrich nichts dran, denn hoch über uns in den Masten entdecken wir garantiert schwindelfreie Arbeiter mit Farbeimerchen und Kletterausrüstung, die teils liegend, teils hockend den Masten ein neues Outfit verpassen und auch die unzugänglichsten Kanten und Ecken nicht auslassen. Aus der Hütte genießen wir einen herrlichen Ausblick auf die gegenüberliegenden Berghänge - mit einem frisch lackierten Strommast im Vordergrund. Wer sich auf unberührtes Naturerleben einstellt ist hier sicher enttäuscht.






    Fotos: Spektakulär: Das Schlatenkees am Großvenediger Massiv


    Gletscherblick am Großvenediger

    Am nächsten Tag werde ich aber versöhnt, der sieben stündige Weg zur Neuen Prager Hütte bietet immer wieder herrliche Gletscheraussichten. Die Hütte liegt stolze 2796m hoch - mit einzigartigem Blick auf den überwältigenden Gletscher des Großvenedigermassivs. Der Weg hierher hat sich gelohnt.





    Am nächsten Morgen geht’s durch anfangs besinnlichen Hochnebel weiter zu Badener Hütte. Wir umrunden das Schlatenkees und überqueren vom Gletscher geprägte Gesteinsformationen, die in ihrer Erscheinung ein Bild gestrandeter Wale in mir erwecken und eindrucksvolle Stein-Gemälde darbieten.

    Foto-Quelle: Fotogalerie: Kunstwerke der Natur

    Sie führen uns die Folgen des Klimawandels erschreckend vor Augen. Auf den Hütten hängen noch Schwarz-Weiß-Fotos vom Beginn des letzten Jahrhunderts – der überwältigende Gletscher ragte bis in die Talsohle hinab. In den letzten Jahrzehnten ist er beängstigend geschrumpft. Dieses neue Lebensgebiet hat sich der Apollofalter erschlossen, wir bewundern gleich mehrere Exemplare des stark gefährdeten Falters.




    Apollofalter, Steinbock und Enzian - Einzigartige Flora und Fauna im Naturschutzgebiet





    Nicht nur der Apollofalter fühlt sich hier oben wohl. Herrliche Blütenteppiche breiten sich über die artenreichen Alpenwiesen aus. Selbst hoch oben, wo man nur Eis und Stein vermutet, sorgen hartnäckige Blümchen für bunte Farbtupfer im grauen Gestein. Gämse oder Steinböcke habe ich diesmal zwar nicht gesichtet, aber das glückliche Dasein der Alpenkühe weiß ich umso mehr zu schätzen. Friedlich blökende Schafe und Ziegen begegnen einem hier auch in unwegsamem Gelände. Zu unserer Überraschung treffen wir hier auch eine Herde Pferde.


    Foto: Aufbruch an der Baadener Hütte

    Am nächsten Tag besteigen wir noch den Wildenkogel (3021m), der bei gutem Wetter wohl eine herrliche Aussicht über die umliegenden Gletscherberge bietet. Leider ist es recht bewölkt und so geht es bald wieder ins Tal hinab. Dort biwaken wir unter freiem Himmel und erholen uns von den Strapazen der letzten Tage. Wir übernachten wieder im Freien und sammeln in bemoosten Fichtenwäldern haufenweise Pfifferlinge – ein Festschmaus.


    2. Abschnitt: Abstecher in die Rieserfernergruppe
    • Vom Parkplatz am Obersee am Staller Sattel über die Jägerscharte
    • Barmer Hütte
    • Lenkstein (3226m)
    • Abstieg zur Patscher Alm



    Zu guter Letzt unternehmen wir eine Abschlusstour zur Barmer Hütte in der Rieserfernergruppe. In dieser gemütlichen Alpenvereinshütte ist wenig los, nach den fast schon überfüllten Hütten in der Venedigergruppe tut das richtig gut. Die Ruhe der Berge kommt hier voll zu Geltung, erst recht natürlich, als wir am nächsten Morgen in aller Frühe wieder einen herrlichen Sonnenaufgang genießen.



    Als krönenden Abschluss besteigen wir an unserem letzten Tag noch den Lenkstein (3226m). Hier erfreuen wir uns an schicken Kletterpassagen. Auf dem Gipfel ist die Aussicht enttäuschend, stattdessen zieht Nebel auf und einige Schneeflöckchen schweben umher. Doch das tut einer eindrucksvollen Alpentour keinen Abbruch.


    ---
    Den Bericht und noch mehr Alpenfotos findet ihr auch bei mir im Blog:
    Bergsteigen in den Alpen - Hohe Tauern
    Zuletzt geändert von Bilbo; 16.10.2012, 15:59. Grund: Geo-Tagging
    "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!"
    www.naturundfreiheit.de
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